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noch nicht stattgefunden hat. kann die Bestattung -er Leichen durch Verbrennung im Interesse der öffentlichen Ordnung nicht zugelassen werden." — Zu dem Abkommen über die Errichtung einer deutsch-persischen Bank ist zu bemerken, daß die An regung dazu weder von deutsch-privater. noch deutsch staatlicher Seite ausgegangen ist, sondern von Persien, daS dadurch der Gefahr eines englisch-russischen Monopols be gegnen wollte. Nachdem jedoch ein bezügliches Ersuchen an die deutsche Regierung gelangt war, hat diese die Kreise des deutschen Großkapitals dafür zu interessieren gesucht. Zunächst schienen jedoch die Bedingungen sehr wenig ver lockend. Erst die Anwesenheit des Direktors Gutmann in Teheran hat die Wege geebnet und Bedingungen geschaffen, die eine Arbeit des deutschen Großkapitals in Persien auch vom deutschen Standpunkte aus als erwünschenswert er scheinen lassen. Im übrigen ist die Angelegenheit noch nicht endgültig geregelt, da sich auch noch das persische Parlament damit zu befassen hat. Es ist nicht ausgeschlossen, daß hier noch Schwierigkeiten auftauchen, auf deren Beilegung man jedoch wird rechnen können. — Reichspostverwaltung und Frachtdifferenzen. Man schreibt uns: Die Reichspostverwaltung wird die Erstattung zu viel erhobener Fracht bis zur Höhe von 50 Pf. ein schließlich für die Folge nicht mehr beantragen, wenn Las Rechnungsmaterial bereits an die Verkehrskontrolle ein- gesandt ist und datier die Berichtigung der Fracht nicht mehr ohne weiteres durch die Abfertigungsstellen erfolgen kann. — Enttäuschung der Freisinnigen. Soeben wird die neue Dislokation der südwestafrikanischen Kolonialarntee bekannt; das Zentrum hat bekanntlich diese nicht genehmigt, weil ihm die Lasten von 25—30 Millionen Mark im Jahr zu groß waren und weil es einen solch starken „Schutz" nicht für geboten hielt. Die Freisinnigen aber stimmten zu. Nun klagt die „Freis. Ztg.": „Wenn es sich bei diesen Mitteilungen, die amtlich bisher nicht bekannt gemacht »vor- den sind, nicht um Kombinationen handelt, die sich auf die dem Reichstage gegebenen Daten stützen, sondern um authentische Feststellungen über einen für die Dauer maß- gebenden Dislokationsplan, dann würde de facto das ganze Gebiet von Deutschsüdroestafrika unter Waffen gestellt wer den. Das steht im schirfsten Gegensatz zu einem Beschluß des Reichstages, der auf Grund einer Resolution der Bud- getkommission zum zweiten Nachtragsetat für die Schutz gebiete auf das Rechnungsjahr 1905 gefaßt worden ist. Danach wurde der Reichskanzler ersucht, zu veranlassen, daß dem Reichstage schleunigst ein Gesetzentwurf vorgelegt werde, durch den bestimmt wird, daß in den deutschen Schutzgebieten der von der Neichsvertvaltung zu gewährend« Polizeischntz auf je einen möglichst engen Bezirk da einge schränkt wird, wohin die wirtschaftlichen Interessen gravi tieren. — Bestätigen sich die oben gemachten tatsächlichen Angaben, dann hat sich die Negierung nicht das Geringste um den Neichstagsbeschluß gekümmert." Das mag sehr bitter für die Freisinnigen sein; aber schon im Mai 1907 l)at ihm der Abgeordnete Erzberger an der Karte in der Budgetkommission nachgewiesen, daß es bei Bewilligung der Kolonialarinee so kommen müsse; trotzdem stimmten sie für die Regierungsvorlage; sie haben somit keinen Grund, sich helite darüber zu beklagen. — Der einjähng-freiwtllige Dienst der Lolksschul- lchrer. Der „Frankfurter Zeitung" wird aus Hessen be richtet, daß nach amtlichen Ermittelungen gegenwärtig in hessischen Regimentern 25 VolkSschntlehrer als Einjährig- Freiwillige und 1-1 als Staats-Freiwillige dienen. Von der Slaatsregicrung wird auf Antrag des Lehrcrstandes das Militärjahr als Besoldungsjahr in Anrechnung ge bracht werden. Dieses Vorgehen der Regierung ist des halb voll prinzipieller Bedeutung, weil Hessen in der Militärfrage bezüglich der Volksschullehrer allen anderen Bundesstaaten vorangegangen ist und durch die mit- geteilteu gesetzlichen Bestimmungen den Weg beschritten hat, auf dem nun konsegnenterweiie alle übrigen deutschen Regierungen folgen müssen. — Zur Affäre Schcllcnlierg bringt die „Nordd. Allg. Zeitung" folgende Zuschrift eines Wiesbadener ArzteS: „Am 2!). Mai 1907 hat Herr Dr. Schellenberg in einer von 30 bis 40 Herren besuchten Versammlung, deren Charakter Herr Schellenberg selbst an einer Stelle schriftlich als öffentlich bezeichnete, offen und mit großem Pathos erklärt, daß er in der Stichwahl zwischen dem Sozial demokraten Lehmann und den: Nationalliberaleil Bartling für den Sozialdemokraten gestimmt hat und gegebenenfalls wieder stimmen wird. Es trifft ferner nicht zu. daß sämt liche Aerzte Wiesbadens das Vorgehen des Herrn Schellen- berg billigen, als Kassenarzt ist er Mitglied der Vertrags- kommission der Kiankenkaffen nach den Beschlüssen der Aerztekammer der Provinz. Es ist also nur die Bezirks- vertragskommission. die die Annahme der Kassenarztstelle für standesunwürdig erklärt hat. Jedenfalls ist hiernach das Statut der Aerztekammer dringend einer Revision bedürftig, die solche Vorgänge unmöglich macht. Der Ein sender betont, daß er selbst ln jener Versammlung zugegen gewesen sei, und daß die Nichtigkeit seiner Mitteilungen eventuell durch eine große Reihe von Zeugen erhärtet werden könne." Die freisinnige Presse aber ist mit diesem „Strohhalm" für die Reiäp'postverwaltmig nicht zufrieden. — Ein abgelrhntes Leb. Der nationalltberale Abg. Paasche*hatte kürzlich auf einer Versammlung unter anderem auSgeführt: „Er müsse eS doch anerkennen, und tue dies guSdrücklich und aus vollster Ueberzeugung, das gerade die Herren vom Freisinn manches Opfer ihrer Ueberzeugung gebracht und Bedenken gexien diese und jene Posten zurück- gestillt hätten, nur um nicht an mehr oder minder unter- geordneten Fragen die Politik des Blocks zu hindern." Hierzu bemerkt die „Frsg. Ztg.": „Daß die Fraktion der freisinnigen Volkspartet im Reichstage ein „Opfer ihrer Ueberzeugung" gebracht hätte, ist eine unhaltbare Unter- stellung. Es dürfte Herrn Paasche schwer fallen, einen Fall nachzuweisen, in welchem daS geschehen wäre. Wir verweisen auf die Erklärung, die der Abg. Dr. Wtemer in feiner EtatSrede namens der Fraktion abgegeben hat: „Meine Herren, wir werden getreu unserer bisherigen Haltung auch weiter hand'In; wir werden nicht versagen, was nach unserer Ueberzeugung notwendig ist. um die Interessen der Nation wahrzunehmen. Wir sind bereit, positiv mitzuarbeiten, aber nach eigener, selbständiger Ent scheidung. Wenn wir erkennen, daß Vorlagen der Regierung richtig sind, und unseren Anschauungen entsprechen, dann werden wir, wie häufig bisher, die Regierung unterstützen; wenn wir aber erkennen, daß solche Vorlagen nach unserer Ueberzeugung für die Bolkrwohlfahrt nicht gedetlich find, dann werden wir „Nein!" sagen." Dieser Erklärung getreu hat die Fraktion der Freisinnigen VolkSPartei im Reichs tage stets gehandelt und wird ihre weitere Haltung danach eirrichten." Die Worte von Wtemer nützen nichts; die Taten geben Herrn Paasche recht, wir erinnern nur an die Bewilligung der HohköntgSburg und der Schutztruppe für Südwestasrika. — Her Tuckerbrief scheint noch viel Staub aufzu wirbeln: jetzt publiziert die „Deutsche TageSztg." einen Brief des vielgenannten Giesebrecht aus dem Jahre 1903; dieser teilt mit, daS er Material über die Sachs habe und bietet es PeterS unter gewissen Bedingungen an. Er schreibt aber auch, daß die Regierung die von ihm „gestellten Bedingungen" annehmen müsse, sonst werde er alles publi zieren. Eine Publikation erfolgte nicht. Man muß deshalb fragen: Hat die Regierung diese Bedingungen angenommen und welcher Art sind sie? Da käme ja eine tatsächliche Nebenregierung in Frage. Der Reichstag muß jetzt nach allem auf der Vorlegung der PeterSakten bestehen; etwa- muß in der Sache faul, sein, wenn solche Dinge möglich sind. — Ein »eueS Bismarck-Urteil über die National- liberalen. Fürst Hohenlohe hat uns in seinen Denkwürdig keiten erzählt, wie geringschätzig Fürst Bismarck über die Nationalliberalen dachte; er nannte bekanntlich ihre Führer Miquel und Bennigsen, „Karlchen-Mießnick'-Politiker und unfähige Köpfe. Nun bestätigt uns kein anderer als Bennigsen, daß Bismarck auch sonst so über seine getreueste Gefolgschaft urteilte. Bennigsen schrieb nämlich aus Anl«ß des Nobeling-Attentats mit dem daraufolgenden Sozia listengesetz am 15. September an seine Gattin: „Der Schwerpunkt der Verhandlungen wird diesmal in die Kommission fallen und in die 2. und 3. Beratung auf Grund des Kominissionsberichtes. Die 1. Beratung hat mehr den Charakter eines allgemeinen Nedeturuiers. Die nationalliberale Fraktion wird sich bei demselben möglichst reserviert halten, da ihr die Entscheidung schließlich zufallen wird und wir noch garnicht wissen, was Bismarck eigent lich will, daß heißt, ob es ihm darum zuAun ist, ein Sozialistengesetz zustande zu bringen oder „uns an die Wand zu drücken", wie sein beliebter Ausdruck sein soll. Bei der 1. Beratung beabsichtige ich zu reden. Eine charakteristische Anekdote in dieser Richtung wird über ihn er zählt. Als er in FriedrichSruhe die Nachricht von dem Nobiling- scheu Attentate erhielt, soll er in Gegenwart eines zum Besuch anwesenden höheren Beamten nuögerusen haben: „Jetzt habe ich die Kerle!" und zur Erläuterung für den etwas verwundert dreinschanenden Beamten hinzngefügt haben: „Ich meine die Nationälliberalen." Es ist sehr hübsch, daß Bismarck die Nattonallioeralen als „Kerle" bezeichnete: er hat sie auch dementsprechend behandelt und an die Wand gedrückt. Oefterreirk»-;!nq«irn. — Die Verhandlungen über die österreichisch-serbischen Handelsbeziehungen sind nun endlich ins Stocken geraten, da man österreichischerseits vor dem Abschluß eines defini tiven Vertrages keinen Viehimport aus Serbien gestatten will. Aber auch dann soll Serbien nur die Einfuhr eines geringen Kontingents im Verordnungswege zugestanden werden. Alles, was man jetzt konzedieren will, besteht in der Einfuhr geschlachteten Fleisches. Dieser Stand der Dinge dürfte die Situation des Kabinetts Paschitsch kri tisch gestalten. Die serbische Regierung stimmte dem An träge über das Handelsvertragsprovisorium mit Oester reich-Ungarn zu und übermittelte den serbischen Delegierten ihre Vorschläge. — Infolge der sich mehrenden Raubmorde und son stigen Verbrechen, die von wandernden Zigeunern verübt werden, wird im ungarischen Ministerium des Innern ein Gesetzentwurf ausgearbeitet, welcher die Zstxmgskoloni- sieruug und Internierung der Zigeuner bezweckt. Arivirrierm. — Kriegsminister Picquart hat die Kredite zum Bau zweier weiterer lenkbarer Luftschiffe vom Patrie-TypuS verlangt. Der Haushaltuiigsausschuß der Kammer ging über die Forderungen hinaus und bewilligte nach langer lebhafter Erörterung am 25. Juli ans eigenem Antriebe 300 000 Frank für ein viertes Luftschiff. — Auf dein zu Ehren der japanischen Offiziere g.>- gebenen Frühstück brachte Falliöres einen Toast aus, in welchem er der Hoffnung Ausdruck gab, daß der japanische Bestich nur ein Vorspiel immer engerer Beziehungen zwi schen den beiden Nationen sein möge. Der japanische Bot- scl>after sprach darauf seinen Dank ans für den den japa nischen Offizieren bereiteten freundlichen Empfang. Niederlande. — Zur Haager Friedenskonferenz. In der vierten Kommission erstattete am 25. Juli Fromageot (Frankreich) Bericht über die Definition der Hilfsschiffe. Die Kommission erörterte, ob man den Handelsschiffen der kriegführenden Mächte eine Frist gewähren solle, um den feindlichen Hafen zu verlassen. Es kam aber nicht zur Abstimmung darüber, da einige Abordnungen, darunter auch die deutsche, die Forderung gestellt hatten, zuvor zwei neue Vorschläge Frankreichs und Hollands zu besprechen, von denen der erstere ins Auge saht, das Recht, die Hand auf Handels- schiffe kriegführender Mächte zu legen, beizubehalten, die Beschlagnahme derselben aber durch das Anrecht auf Löse geld zu ersetzen. Schließlich besprach die Kommission den englischen Vorschlag betreffend die Abschaffung der Kriegs- konterbande, welcher in einer langen Rede von Lord Neah verteidigt wurde. Der deutsche Delegierte Kriege bekämpft» den Vorschlag, nur die Postsendungen müßten unverletzlich sein. Die Verhandlung wurde vertagt. Die erste Unter kommission der zweiten Kommission beriet am Mittwoch nachmittag über die Behandlung von Kriegsgefangenen und Einwohnern eines Landes, in das die feindliche Arme.' cingcdrungcn ist. Im Sitzungsprotokoll ließ Japan einen Antrag hiuzufügen, der daS Recht der Staaten auf Aus weisung oder Internierung von Ausländern behandelt. — Sodann wurde zur Besprechung der den Kriegsgefangenen zuzubilligenden Löhnung übergegangen. Es wurde der Text der Kommission, wonach als Grundlage des Löhnungs betrages der übliche Lohn derjenigen Armee festgesetzt wird, welche die Gefangenen gemacht bat, mit allen Stimmen gegen die Japans angenommen, welches nicht für die Löhnung, sondern nur für eine angemessene Geld bewilligung ist. — Schließlich folgte eine lange Erörterung über das Verbot, di« Bevölkerung der in Besitz genommenen Gebiete zum Kampfe gegen ihr Land zu zwingen, und über den deutschen Vorschlag, -er dieses Verbot selbst auf solche Personen auSdehnt, die in der feindlichen Armee Dienst genommen haben. Der deutsche Delegierte General Gündel setzte die Gesichtspunkte auseinander, die diesen Vorschlag ins Leben gerufen haben. Die französischen Bevollmächtigten stimmten Deutschland zu. Da jedoch Beernaert (Belgien sich vorbehielt, eine neue Formulierung vorzuschlagen, wurde die Diskussion bis zur nächsten Sitzung vertagt. — Das Amendement Deutschlands zum englischen Vorschläge betreffend die Legung von Torpedos besagt, daß das Legen von verankerten selbsttätigen Minen in unmittelbarer Nachbarschaft des Aktionsradius der kriegführenden Par teien unter der Bedingung gestattet sein solle, tah Vor sichtsmaßregeln zum Schutze der Neutralen getroffen werden. Nutz!««». — Der Zar und die Zarin erschienen am DonnerStag morgen um 4 Uhr im großen Militärlager von KraSnojs- Selo, wo der Zar Alarm blasen ließ und alsdann, be gleitet von einem großen militärischen Gefolge, eine Parade über die Truppen abnahm. Die Majestäten kehrten später nach Peterhof zurück. — Der Zar beabsichtigt, seine Reise nach Finnland auszugeben, dagegen will er nach einem in Petersburger Hofkreisen zirkulierenden Gerücht schon am 6. oder 6. August mit Kaiser Wilhelm Zusammenkommen. Die russischen Behörden stellen indes die Wahrheit der Meldung in Abrede. — Das Finanzministerium hat eine sehr wichtige Er höhung verschiedener Warentarife ausgearbeitet, die den Ertrag des russischen Bahnnetzes um 14 Millionen Rubel jährlich zu erhöhen verspricht. Griechenland. — Es verlautet, daß eine parteiische Bevorzugung der französischen Geschütze vor den deutschen, sowohl von einigen Mitgliedern der Regierung, als auch namentlich von zwei Mitglieder der militärischen Untersuchungs kommission ausgegangen ist. In der Beschwerde, die die Vertreter Erhardts und Krupps am 1. (14.) Juli dem Vorsitzenden der Untersuchungskommission unterbreitet haben, wird die Richtigkeit der von der Untersuchungskommission ausgestellten Ergebnisse der Proben bestritten, wogegen die Kommission zugibt, daß in ihrem Schoße Meinungsver schiedenheiten geherrscht haben, aber ihre Ergebnisse trotz dem als richtig bezeichnet. Fast die ganze Presse vertritt die Anschauung, daß die Kommission parteiisch vorgegangen sei, und tadelt die Negierung, daß sie in diesem Falle da» Ansehen Griechenlands geschädigt habe. Vielfach gibt man auch der Verwunderung Ausdruck, daß Prinz Nikolaus angesichts der Meinungverschiedenheiten und des un- angenehmens Skandals sein Amt als Vorsitzender der Untersuchungskommission nicht niedergelegt habe. Aus Stadt und Land. sMttlellunaen aus unserem Leserkreise mit NamenSfertlkliing für dteselRubrik sind der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des LinsenserS bleibt Gehelmni* der Redaktion, ilnontzme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 26 Juli LS07. Tageskalender für den 27. Juli. 1906. f Prof. G. Kosack, bekannter Bildhauer. — 1888. * Oskar, Prinz von Preußen, Sohn deS deutschen Kaisers. — 1866. Beschießung der Festung Würzburg. — 1830 Beginn der Julirevolu.ion in Parts. —* Wetterprognose de« König!. SSchs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 27. Juli Nach weitvei breiteten Gewittern zunächst noch etwas Regen, später auf klärend, mäßige südwestliche Winde, Ternperaiur nicht erheblich geändert. — Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg haben sich am Mitt- woch abend 11 Uhr 40 Minuten nach München beziehentlich Nymphcnburg begeben und werden dort bis zum 26. d. Mts. in der Familie des Herzogs von Kalabrien, des Bruders der Frau Prinzessin, zu Besuch weilen. Am 27. d. M. früh reisen Ihre Königlichen Hoheiten nach Salz burg zum Besuch der Frau Erzherzogin Marie Christine, der Schwester der Frau Prinzessin. Hier wird die Frau Prinzessin mehrere Tage Aufenthalt nehmen, während der Prinz inzwischen nach Gmunden reist, um dem Herzog und der Frau Herzogin Philipp von Württemberg einen mehr tägigen Besuch abzustatten. Am 3. August begeben sich die Herrschaften von Gmunden beziehentlich Salzburg auf zwei Tage nach Sigmaringen zu der Fürstin-Mutter von Hohen- zollern. Danach reisen sie nach Lugrin bei Evian weiter, woselbst sie bei den Eltern der Frau Prinzessin auf vier Wochen zu Besuch weilen werden. Von dort aus gedenken dann Ihre Königlichen Hoheiten am 7. September eine längere Reise nach Dalmatien und Montenegro anzutreten und Anfang Oktober wieder in Dresden einzutreffen. —* Sängerfahrt. An dem am Sonntag be ginnenden 7. Deutschen Sängerbundcsfest in Breslau be teiligen sich auch zirka 250 Sänger des Dresdner JuliuS- Otto-Bundes. Die Sängerschaft verläßt morgen vor mittag 8 Uhr 65 Minuten mittels Sonderzuges Dresden und wird in Breslau mittags 2 Uhr 30 Minuten an kommen. Bereits hier eingetroffene Sänger aus Schwetzingen (Baden) nehmen an der Fahrt teil. —* Der Landesverband der Saalinhaber im Königreich Sachsen wird sich auf seinem am 20., 21. und 22. August in Annaberg stattfindenden vierten Ver bandstag u. a. auch mit seiner s. ZI. an daS König!. Ministerium des Innern gerichteten Eingabe betreffend die Tanzerweiterung beschäftigen. DaS König!. Ministerium hat bekanntlich in diese Angelegenheit Erörterungen im ganzen Lande anstellen lass.',, und die Kömgl. Kceishaupt- Mannschaften, als auch die AmtShauPtmannschaften haben