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Montag den 4. Dezember ISIS Sächsische Geschäftsstelle «nd Skebaklll««» 11 Leesden-A. 16, Holbekrstrast« ckL Fernsprecher 21Z66 Gostscherttonto Leipzig Sir. 117VS Br»u,spretSi 1lu»,»de > mu iiiuslr. «eiivnr vicclkitübUich Zi.^0 An Lresdrn uni> gai,^ D«iti«t>- illnL frei Piiub S.84 .«c-, u, Oesirrreich 5.AN IL. «u»,ave « diettetiSdrii» «.»».« An Dresden und »an» Deutschland frei HauS ».»» tn Oesterreich 4.»« K. Suijel-Nunnner IO z. Pie LLchsilche LolkSjeiluila erscheint an allen Wochentagen »achmitlags. «nl«i,»n: von «>nchasl»an<e^,n »!« von Aannileuanzetgen tna t t lior vorn« Brei« für dlePeiil-Lvi-ljeii» LU o ,w jt«a». meleti SV Z Für undenknch geichrirbene, ioniie durch Fern sprecher «usgenedene ilinsei^eu kdnnen wir di« «ilanrworliichkeil fi'>rd>eSt,ch«,gkeade»r«tt«» nicht übernebnren kprechstunde der »iednttlon 11 — 1« Uhr vorm Organ der Zentrumspartei. Einzige Tageszeitung für die katholische Bevölkerung im Königreich Sachsen Ausgabe ^ mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbetlage Feierabend.^ Ausgabe 8 nur mit der Wochendeilage Ein groszer Sieg am Argesul Die Erdroffelung Griechenlands E in g e i cki i ck t I i ck e i fli ückblick Tn die Verdcmdsmäcbte de» Post- und Telegraphen vcckebr in Grieckienlaiid widerrechtlich an sich gerissen baden und uns insülgedesjen zur Zeit iegliche Verbindung mit dem vergeivaltigten Lande feblt, ist es noch ungewiß, ob es sich bei der von England in die Welt gesetzte» Nachricht von der Ki iegserkläniiig des Revolutionärs Venizelos an Deutsch n nd lind Bulgarien nm eine tatsächlich von diesem in Szene gesetzte Narrenposse oder mir nm einen Bluff des Bierver bandes bandelt, Aber wie dem auch sei, eine KriegSertlä- >nng des Werbers griechischer Banden für die Entente kann uns und ni,ser» Bundesgenossen völlig gleichgültig sein. Wir baden es nm mit der offiziellen griechischen Regierung des Königs zu tu», der sich nach wir vor hartnäckig weigert die Kriegsrüstnng dem Verbände anszuliefern, und der zur Annecblerbaltniig der Neutralität entschlossen ist, die auch das griechische Volk bewahren will. Wir können Venizelos und seine Anhänger nicht als kriegführende Macht aner kennen. mit der wir in völkerrechtlichen Beziehungen ge standen baden, sondern mir als einen Hansen bewaffneter Räuber betrackste» und sie danach behandeln, Tie dreisten Maßnahmen Englands und Fraiitieiclis aegen das io übel vergewaltigte Land haben aber sicher noch nicht den Gipfel i'ckxnnlosester Gewalttaten und krassester Vötkerrechtsverlebiingeii erreicht, und es erscheint deshalb angebracht, einen Rückblick ans die Leiden zu geben, die bas ohmnäckstige Griechenland seit länger als einem Jahre von jenen Mächte» zu erdulden bat, die de» „Schutz der tleinen Staaten" und den „Kampf für Freibeit und Reckst" io eifrig im Mnude führen, Tie Leidensgeschichte Griechenlands begann, als das Tolengtöckleiii für das Gallipoli-Abentener und für Serbien zu läute» ansing. Vornehmlich für England bedeutete der am 19 September 1915 vor Belgrad, g» der Dona» und an der Save eiiifetzende Donner der sckstveren deutschen Ge schütze das Zeichen vom Ende seiner Balkanvolitik und eine 'ckfwere Gefährdung seiner selbstsüchtigen orientalische» Interessen, wenn es sich nicht nach der immer notwendiger erscheinende» Räumung Gallipolis einen neuen Stutzpunkt an der kbrazische» Küste sichern konnte. Und ats dann Mackensen mit starken Kräften ans breiter Front gegen Ser bien vorging und ferner Anfang Oktober 1915 Bulgarien »eine Heere gegen den treulosen früheren serbischen Bundes genossen mobilisierte, da erkannten die Alliierten, daß ihre Sache ans dem Balkan in allergrößter Gefahr sei, Kk- Um zu retten. Inas noch zu retten ivar, schritten sie unter dem Vorlvande der Hilfeleistung für das bedrohte Serbien und unter dem hochverräterischen Beistände des früheren Ministerpräsidenten Venizelos ohne Rücksicht auf die griechische Neutralität zur Landung von zunächst 18 000 englischer und französischer Truppen in dem griechische» Hafen Saloniki, Darauf forderten sie in drohendein Tone o»s Grund des griechisch serbischen Bündnisvertrages Gricchenlgnds sofortiges Eingreifen zugunsten Serbiens, König Konstantin lehnte diese Zumutung ab, da die Per tiagsbe-ingungen nicht gegeben seien. Die Ententemächte suchten nun planiffahig, durch widerrechtliche und demüti gende Maßregeln Gneaienland zuin Eingreifen zu zwingen. Die am 5, Oktober 1915 in Saloniki gelandeten 18 000 Main, »ourden bald verstärkt. Am 90, Oktober wurden die Kogsüln des MxrbUfHes in Saloniki verhaftet und aus das srafizösische Linienschiff „Patrie" gebracht. Am gleichen Tage wgrde die Insel Kasteloriso von 500 Franzosen be setzt, Anfang Dezember stellte der Vierverband in einer Note sosgendk Forderungen an Griechenland: Zurückziehung aller griechischen Truppen aus Saloniki und Umgebung: alleiniges Verfügungsrecht über sämtliche Eisenbahnen und Straßen jenseits der Linie Monastir -Saloniki: das Reckst zur Befestigung von Saloniki und der Halbinsel Chalkidike: Uedertragung der Seepolizei in allen grieckstschen Häsen an die Verbündeten. Am 11. Januar 1910 besetzten die Franzosen Korfu und das Achilleion, hißten dort ihre Flagge und richteten eine französisch-serbische Verwaltung ein. Am 29. Januar bemächtigten sich die Franzosen der Forts Kara Burun und der kleinen Festung Kim Kaleb am Eingang des Hafens von Saloniki, Damit nicht genug, verkündete ein gemeinsamer Schritt der Ententemächte der griechischen Regierung am 10, Februar, daß der Pariser Kriegsrat die militärisckfe Be- setzung aller griechischen Eisenbahnen und Telegraphen- stationen angeordnet habe und sie unter Umständen gewalt sam erzwingen würde. Die nächsten Monate brachten eine Fülle von weiteren Uebergriffen und Geioalttätigkeiten. Am 6. Juni wurde über die ganze griechische Küste die Blockade (bis znm ' »«»»»»»» — ,«»» H Das Neueste vom Tage s »»»»"-''» ' —.77.^". »»»»»,,, -..,»»2 Der Rücktritt Asquiths London, !j. Dezrmbrr. sW. !. B.j Reutrrdurcau meldet: Amtlich wird bekannt gegeben, daß Asquith zum Zwecke der wirksamsten Durchführung drs Krieges ent schlossen sei, dem Könige zu raten, einer Reugestaftnng drr Regierung zuzustimmen. Rücktritt des griechischen Grsandtcn j„ Paris Bari s. 9. Dezember, <Ä, T, B.» Havas-Meldnng Fm Hinblick aus die Ereigiusie in Alben reichte Romanos seiner Regierung seine Demission als griechischer Gesandte' i» Paris ein. Der griechische Gesaiidffckiaftsrat Kaklamaiios demissioinerte ebenfalls, Prinz Georg kam am Nackmäikaa in die Gesandtschaft und sprach lange mit Romanos. Dir herrliche» Siege unserer Truppen in Ruiiiänirii, schreibt die ..Täcst, Rundsch.", sind Ruhmestaten, zu deren Vollbringung sich Feldherrngeisi mit der Lächerten einer wunderbaren Truppe vereint bat, Rumänien lieg! am Boden, und io soll es der ganzen Gesellschaft ergeben. lieber Meutereien im rumänischen Heere beißt es im „Bert. Lotatanz,": Das 9, rumänische Kavallerie regiment bal den Gehorsam beim Abmarsch verweigern Den zur Unterdrückung der Meuterei entsandte» Soldaten bot das Regiment einen förmlichen Kampst Fn den meisten Fälle» von Meuterei werden die Soldaten von den Oft» zieren unterstützt, die der Ansicht lind, daß. König Feidmand und Bratiann Rnmänien zugrunde gerichtet baden, Wachsrndr Frirdensbewegung iiu England Wie das „Berl, Tagebl," schreit», gal» man in Eng tand offen zu, daß in der enqliscktz'i- Arbeiterschast die Friedensbewegung nxictrst Zwischen den Alliierten, meint das Blatt weiter, mehren »ich die V e > d r i e ß l i cb l e i l e n, aber obgleich sich viele Enttäuschungen aneinandee reiben, sind überall die Kriegsvarteien doch mächtig, Stürmer ,nutzte dem unnachgiebigen Trepow ivkicbe», Die ircmzö fischen Friedensfreunde stnd obne Führer, Greif der den Krieg gern beende» würde ist vor dein wilden Llovd Georg-! verstummt. Zu dkm Aufstand i» Athen lag! der „Vorwärts": Die Entente bat m Griechenland vo banque gespielt. Was in, Atken gekoctst und verdorSen ist, wird vermutlich in Saloniki anszplöfteln lern. Rußland vor einer innere« Katastrophe? E b r i st i a ii i a. 2, Dezember, Wie -,» letzten Zeit hier angekoininene russische k-Heschöftsleiste üsereinstiurmend berichten, herrschen in Rußland wegen de> Tra»sp«ntkrise und der infolgedessen nngebener gestiegen«» Lebensinittel- ^ preise so große Schwierigteiteu tür die Lebeiisuiinelver iorgung der Bevölkerung, daß eine Katastrophe inr Laufe des 5 o m m enden Wi » Ie r s vorcuisznseben ies, Stockholm, 2, Dezemder. Die breiten Masse» dei russischen Bevölkerung haben, dein „Rietich" zufolge jedes Vertrauen z» der russischen Heeresleitung oerloie», nackidem die von der russisch-rumänischen Front ei »laufen de» Nackt richten eine starke Beunruhigung bervorgernsen haben Der „Rjetsch" richtet a» die Heeresleitung die Mahnung, der VolksstiNi in » n g R e chnn » gzn trage n und durch Taten das gesunkene Vertrauen des Volkes wieder zu hebe». Rumäniens Vertraue» ;» Rußland erschüttert Stockholm. 2, Dezember, Die „Nowose Wremja" ci klärt angesichts der Katastrophe, es sei von de» Männern in Rumänien ein sehr großes Vertrauen Rußland entgegen gebracht, das nach den ersten Niederlagen stark erschüttert worden sei. Der bisherige russische Gesandte i» Bukarest habe der rnmänffchen Regierung bindende Zusagen gemacht, die sich nicht erfüllt hätten. 21, Funi öanenidi verhäng!, AM Jnm mußte die: griechische Regierung üvr 12 älleitec- unke, den Waffen -lebenden Falirgänge demobilisieren während sie am 12 Fnni die allgemeine T-emobilisiericag des Heeres und de, Florte anszusprecheii gezwungen wncdc. Am 21, Juni verlangte eine Ententnote Sie Absetzung des Kabinetts Stnlndis und leine Ersetzung dnrcki ein Gcschästsmiiiisterinnc obne polnische Färbung soivic die Anilösnng der Kammern, die Ausschreibung vo» Nenwaslen und die Kontrolle übe' die griechische Polizei, Um drr fchmactwoüen Forderung stärkeren Nachdruck zu verleihen, kreuzte ein englisch- s'anzösiscbes Geschwader vor dem Piräus,^ Vom I, September 1910 an wurden Sie Maßregeln gegen Griechenland noch sctiärser An diesem Tage wurden die töiiigstreiwn Truppen in Saloniki gewaltsam ent waffnet, Am folgende» erschien ein Gesckßvader von 90 Kriegsschiffen and zahlreichen TranSportfahrzeuge» vor dcm Piräus, nm die neueste Forderung der Ententemächte Anstich! über den griechischen Post and Temgraphenver- kebr einschließlich der Fiintenstalivnen und die Ausiveisiing mißliebiger 'Ausländer durchzusetzen. Am 9 September .onröe» im Piräus Trnppen gelandet, die die donc liegenden deutschen Schiffe beschlagnahmten Das gleiche gvschob ui Salamis nud Eleusis, Nnninebr vegaiinei. auch die Italiener den Epirns zu besetzen und die dorr liegenden griechischen Truppen zu entwaffne», Mitte September er folgte ani Betreiben des Hochverräters Venizelos der Ab- wll Mazedoniens, das nch mir den altgriechischen Inseln zilsanimen als Republik unter Venizelos, dem Admiral Kondnriotis und dem General Dangtis ansrnfe» ließ. Am 12, Oktober 1910 verlangte die En teure die AnS- tiese'iliici der griechischen Flotte nud Ende des Monats die Verlegung sänitlicher Truppe» aus Thessalien und Epirns nach dem Peloponnes. Die griechischen leichten Floften- streitkräfte iviirden Anfang November unter franzüsischer- Flagge und mit französischer Besatzung dem Vierverbands- geschlvader einverleibt. Am 8, November wurden das Arie nal in der Buck» von Salamis nnb das Arsenal und die Munilionslager der griechische» Flotte m Athen deschlcig nahml. And Mitte November verlangte dann nm allem die Krone aiiszusetzem der Kommandant des französisch- englischen Gesctstvaders, Adunral Dortige de Fournet, die AuSweisnng der Vierbnnüsgkfckndlen und die Ansliesernng beträchtlicher Teile des griechischen Kriegsmaterials, Ge schütze, Munition, Gewehre und Eisenbahnwagen, Die Vertreibung der Gesandten setzte er selbst durch Androhung van Gewalt durch, während auf die letzte Forderung nach Auslseferuilg des Kriegsniarerials endgültig von Griechen land abgelebnt wurde Dies ist in große» Züge» die Leidensgeschichte eines kleinen neutralen Staates, dessen Verbrechen einzig darin besteht, daß er neutral bleiben »nd seine Bürger nicht neben Settegalnetzer,!, zur lföhrre» Ehre Englands auf die Schlachtbank sichren lassen will Sein trauriges Schicksal kennzeichnet zugleich jene schamlose Heuckfelei, die unter tönenden Phrasen vo» idealen Zielen »nd Belveggründen die Gewissenlosigkeit ihrer Handlungen zu verbergen sucht. Griechisches Militär hat sich znm Ausstand und zur Roche erhoben Welchen Ausgang die in Athen entfachten Kämpf«' nehme» werden, läßt sich noch nicht übc-rseben, V Die Kriegslage De> öenlsche Heeresbericksi vom Sonntag meldete die Fortdauer der Kämpfe am Argesul die nach den amtliäferi Meldungen den beabsichtigten Verlaut genommen haben. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen gtlvannen ron Canipostliig und Vitesti her Bode». Westprenßen und Neumärker stießen bis Gaesti vor und ichlietzlich wurde der Argesnl stromabwärts überschritten Diese erfreulichen Nachrichten, die das Tag für Tag günstige Ergebnis unserer Kämpfe in Rumänien bestätigen, erreichten gestern abend ihre» Höhepunkt durch folgende Drabtmelbung: Berlin, !!. Dezember. <Amtlich.» Die Schlacht an, Argesul, nordwestlich von Bukarest, ist v o n d r r 9. A r m e e gewonnen. Sk. Majestät der Kaiser haben AÜerhöchst ans diesem Anlaß in Preußen «nd Elsaß-Lothringen am T Dezember >918 Kirchr » geIä » t angrordnrt. Wenn auch die Einzelheiten über die Tragweite dieses anscheinend großen Sieges noch nicht vorliegen, so ist dock, zweifellos von unseren mit Ansdauer »nd Opferimit kämpfenden Truppen an, Argesul eine Schlacht geschlagen und ein Sieg errungen worden, dessen Bedeutung nicht »iltcrschätzt werden darf. Es bandelt sich in de» heftige», für miS siegreichen Kämpfen um die Veruichtung des rumä nischen Heeres »nd dieses Ziel siebt immer deutlicher voi Augen Deuftche, österreickmcb nnaarische, liirkisckfe und