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Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit und Sonntagsbeilage Feierabend s Annahme von Dcschästsanjeigen dt» 18 Uhr, von Familien» I anzeiaen VIS 14 Ubr. t I Drei» sür die Petit Spaltzeile 2« ^. im ReNameteU «0 4 I Igi.r uudeuiUch geschriebene, sowie durch Fcnrsprecher aus. I I gegebene Anzeigen könne» wir die «erantwortltchkett für > ' die Richtigkeit deS Lerte« nicht Lbeniehmen. Redaktions-Sprechsiunde: 18 bis 11 Ubr vormittags. , , Für Rückgabe ctngcsandter Schrillst, macht sichdie Redaktion I I nicht verbindlichi Rücksendung ersolgt. wenn Rückporto bet-I I gesügt ist. Bricslichen «usragcn IstAntwortSporto beizufügen. ^ Nr. 45 Geschäftsstelle nnd Redaktion Dresden»?^. IS, Holbeinstrahe 46 Mittwoch den 24. Februar 1915 Fernsprecher 21388 14. Jahrg. MElikiiWWWM (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 24. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz In der Gegend von Perthes in der Champagne griffen die Franzosen gestern nachmittag mit zwei Infanterie divisionen an; cs kam an mehreren Stellen zu erbitterten Nahkämpfen, die sämtlich zu unseren Gunsten entschieden morden sind. Ter Feind wurde unter schweren Verlusten in seine Stellungen zurückgeworfcn. In den Vogesen, machten unsere Angriffe gegen Stil- zcrn und Ampfcrsbach (westlich Stosiweicr) Fortschritte, zn den Gefechten der letzten Tage machten wir 500 Ge- saiigcne. Sonst nichts Wesentliches. Östlicher Kriegsschauplatz Ci» erneuter feindlicher Vorstoß ans Grodno wurde mühelos abgewirscn. Südöstlich Augnstow gelang es gestern de» Russen an zwei Stellen über den Bobr vorzukommen; bei Sztabin ist der Gegner wieder zurückgeworfcn worden, in der Gegend von Krasnybor ist der Kampf noch im Gange. Bei Prasznysz fielen 1200 Gefangene und zwei Geschütze in unsere Hand. Ocstlich Skierniwicc wurde ein russischer Nachtangriff abgeschlagen. Oberste Heeresleitung. A! NM «I« M Ein weiterer englischer Truppentrans portdampfer versenkt Berlin. (Nichtamtlich.) Gestern nachm. 4 Uhr 45 Min. ist der englische Truppentransport-Dampfer „192" bei Beachy Head durch ein deutsches Unter seeboot zum Sinken gebracht worden. (W. T. B.) Beachy Head ist die äußerste Spitze an der Südküste der englischen Grafschaft Sussex im Kanal. Englischer Torpedojäger gesunken Stockholm. Der schwedische Dampfer„Reserv" ist jetzt, von England kommend, in Oxelösund, das südlich von Stockholm gelegen ist, eingetroffen. Während seiner gefahrvollen Reise durch die Nordsee, die unter schwerem Sturm vor sich ging, will die Besatzung gesehen haben, wie ein eng lischer Torpedojäger in der Nordsee gesunken sei. Suffragetten auf dem Kriegsschauplatz Genf, 23. Februar. In Le Havre sind mehrere Abteilungen englischer Suffragetten an gekommen, die als Telephonistinnen, Telegraphi stinnen, Automobillenkerinnen und zur Begleitung von Lebensmittel- und Munitionstransporten auf dem westlichen Kriegsschauplatz Verwendung fin den würden. Bon der Konferenz in Christiania Kopenhagen, 24. Februar. (Nichtamtlich.) Wie das Ministerium des Aeußeren mitteilt, ist die dänische Re gierung dem auf der Konferenz in Christiania ausgc- arbeiteten Vorschlag betr. gemeinsame nordische Veranstal tungen gegen treibende Minen beigetreten. Das „katholische" Frankreich Es gehört zu den Segnungen des Krieges, daß er uns Augen gegeben für die Fremdherrschaft Frankreichs in Deutschland. Französische Mode — eitel, unruhig, neue» nmgssüchtig wie die französischen Weltkinder, französische Literatur — gerade die sinnliche, unsittliche und hysterische, französisches Theater — die zweideutigen, lüsternen und gemeinen Stücke waren in Deutschland zu Hause. Ein Fachmann schreibt: „Im ganzen haben wir seit 1870 weit über 100 Millionen Franks unseren westlichen Nachbarn für ihre Bühnenkünste entrichtet, dabei sind die riesigen Hono rare, die französische Schauspieler bei uirs erhielten, gar nicht in Anrechnung gebracht. So sind die fünf Milliarden, die unsere braven Soldaten mit ihrem Blute erkauften, langsam zurückerobert." Manche Deutsche juckte es, selbst in der Kirchen- und Schulpolitik Frankreich zu folgen. Fehlte nur, daß uns jene Verblendung packte, die vom französischen Gelbe die Umschrift „Gott schütze Frankreich" mit der Begründung strich: Frankreich kann sich selber schützen. So spricht das katholische, allerchristliche Frank reich, die älteste Tochter der Kirche, der „soldat de Dien"? Frankreich, das Märtyrer, Heilige, fromme Ordensleure. gelehrte Bischöfe, eifrige Priester, hinreißende Prediger ge habt hat? Frankreich hat heilige, aber auch unbeilige, despotische und verschwenderische Könige, treue und untreue Hirten, Apostel und Apostaten gehabt, Weltpriester, die mehr Welt als Priester waren, hat Lehre, aber auch Irrlehre: Galli- kanismus, Jansenismus, Glaube, aber auch Unglaube und den Patriarchen des Unglaubens, Voltaire, gehabt. F6n6- lon war größer als Rousseau, aber dieser war wirksamer. Einreißen ist leichter als aufbauen. Die Revolution, die Kriege Napoleons, die fort währenden politische» Unruhen und Umwälzungen mit ihrem Blut- und Seelenverlnst haben ini Marke Frankreichs gezehrt und seinen Geist verwirrt; schien es doch, als wäre sogar die Kirche aufs Schafott gekommen. Tie radikale Regierung der dritten Republik hat einen andauernden, leidenschaftlichem Kulturkampf gegen die Kirche geführt. Das Bild des Gekreuzigten wurde ans den Gerichtssälen, den Schulen, den Herzen der Kinder und der Soldaten gerissen und das letzte Schlüsselloch verstopft, den Sonnenschein des göttlichen Lichtes abzusperren. 1882 wurde der Religionsunterricht, 1886 der geistliche Lehrer ans den Staatsschnleu verwiesen. 1001 brachte den Kloster- sturm, dem an 600 Klöster zum Opfer fielen. 1908 Tren nung von Kirche und Staat — gutgezielte Faustschläge ins Antlitz der vergewaltigten Kirche, deren religiöses Leben, wo es mit Polizeihänden zu fassen war, gebunden oder hin- hingerichtet wurde wie in den Blnttagen der Jakobiner, etwas manierlicher, aber nachhaltiger. Kirchen- und Klostergüter wurden verweltlicht. Eine Milliarde sollte ihr Verkauf — für Arbeiterversicherungen — flüssig machen, 14 Millionen kamen nur heraus. Die Fehlsumme bleibt Geheimnis einer Regiernngsclique, die von Gott, Wahrheit und Ehrlichkeit verlassen ist. So wurde das Volk, schlimmer seine Kinder betrogen. An Stelle des Religionsunterrichtes behandelt man die Zöglinge der Staatsschnleu mit einem Moralunterricht und mit Lehr büchern, deren Geist Fusel ist und deren Verfassern der „Mühlstein an den Hals" gebührt. Privatschulen werden vom Staate nicht nur nicht unterstützt, es werden ihnen auch Schwierigkeiten bereitet. Sie tragen — nach den Worte» eines Kenners — einen vierfachen Strick um den Hals, deren Enden in den Händen der Regierung sind. Die entchristlichten Schulen sind Brutstätten des Chauvi nismus und Deutschenhasses, wo den Kindern in kluger Be rechnung „Revanche" eingetrichtert wird. Jugend will lieben und hassen. Werden Gott, himmlisches Vaterland, Sünde und Schuld geleugnet, sind irdisches Vaterland und politische Feinde brauchbare Ideale, besonders wenn sic Re kruten bilden für die herrschenden Parteien. Man hat das „katholische" Frankreich für den Rachekrieg der Franzosen verantwortlich gemacht. Mit Unrecht. Die katholische Lehre Frankreichs ist die Lehre Christi. Eine Sondermoral für Franzosen, ein Anhang in ihren Gesang- und Gebet büchern, der den Deutschenhaß pflegt, gibt es nicht. Be- stätigt wird dies durch den protestantischen Professor Dr. Gottlob. („Das Frankreich der dritten Republik." Münster 1014.) Ferner durch die liberale „Münchener Zeitung" (Nr. 279 von: 80. November 1914). Sie erwähnt Frank- reichs Kampf gegen die Religion und schreibt: „Er hat in den Schulen einen Moralunterricht, der gemischt ist ans platter nationalistischer Vernunstlehrc und überspanntem Chauvinismus, an Stelle des Religionsunterrichtes gesetzt. Er hat sogar in diesen ernsten Zeiten, nach einem kurzen Moment der Selbstbestimmung, die Ausübung der kirch lichen Funktionen, Spendung der Sakramente usw. beim Heere so gut wie ganz unterdrückt. Es ist kein Zweifel, daß die französische Negierung in ihren kirchcnfeindlichcn Ten- denzen sich auf eine nun schon mehr als ein Jahrhundert alte Tradition in Frankreich berufen kann . . . Sicherlich lich hätte das französische Volk sich nicht so stark an die Vor» stellnngcn der Gloire und der Revanche geklammert, wenn es andere Vorstellungen gehabt hätte, die seinem Leben Inhalt geben könnten. Und unverkennbar hat es für diese seine Ideen die größten Opfer gebracht. Die Regierung aber hat diese Gedankenrichtung gefördert, wo sie nur konnte." Es war einmal ein „katholisches" Frankreich. Das jetzige heißt man besser das radikale, gottvergessene, gott lose, das Frankreich der Freidenker. Die Macht der katho lischen Kirche in Frankreich ist seit Jahrzehnten gebrochen. Es geht nicht, jemanden den freien Willen zu nehmen und die Verantwortung zu lassen. Das moderne Frankreich — im großen, nicht im gan zen genommen — ist die begabte, aber verführte oder miß ratene Tochter einer christlichen Mutter. Ihre Frömmig keit ist wie das silbcrbeschlagene Gebetbuch ans Väterzeit mit doppeltem Schloß, das verschlossen im Winkel einer Lade trauert. Frankreich hat Beter, die im heißen Flehen —, Spötter, die im grimmen Zorn ihre Hand znm Himmel er haben, Kirchen wie steinerne Gedichte, die Tausende für Denkmäler halten, die man zeigt, wenn Besuch kommt, sonst links liegen läßt. Einst ausgezogen, das heilige Grab zu befreien, hat das offizielle Frankreich einen „Kreuzzug" ge macht, es im eigenen Lande zu knechten. Es könnte Führen» der Tugend sein, lehrt aber der Welt mehr Untugend und Unsitte mit der dämonischen Macht eines gefallenen Engels. Nicht wie Pharisäer schreiben wir dies. Die deutsche Hand, welche auf Frankreich weist, muß au die Brust klopfen, die vieles von Frankreich angenommen hat. Hoffentlich schlage» wir nnS frei und werfen mit Frankreich französische Mode, Unsitte und Ueberknltnr nieder. Wird ein „katholisches" Frankreich wieder werden? Was der Krieg bringt, wird sich zeigen, wenn der Pulverrauch verflogen ist. Schon vor dem Kriege erhob sich allmählich das niedergewalzte Gottesfeld. Um des Guten willen, das in Frankreich geschehen ist und geschieht, wegen der außer ordentliche» Verdienste der katholischen Kirche Frankreichs um die christliche Caritas und die äußere Mission (Verein der Kindheit Jesu, Lyoner Missionsverein) wird Gott, so hoffen wir, Frankreich nicht versinken lassen. Tort wirken Bischöfe und Priester mit tadellosem sittlichen und wissen schaftlichem Ruf, mit apostolischem Mut und christlicher Ge duld, Söhne des ersten und zwanzigsten Jahrhunderts, kon- iervativ und modern, die verstanden haben, daß der Geist liche nicht nur in die Sakristei, sondern auch mit Gottes Gnadenschutz i» die Welt gehört, wo die Geistesschlachten ge schlagen werden. Ihnen zur Seite steht eine Schar Gedcon hervorragender Laien, mit der man kämpfen und siegen kan». Wäre Frankreich katholisch geblieben, stünde es im Weltkriege vielleicht auf unserer Seite. Das radikale Frank reich bleibt für Deutschland eine politische und Pastorale Ge fahr. Schon deshalb wünschen wir, daß Frankreich werde, was es gewesen: das edle, ritterliche, katholische Frankreich. Zur Winter schlackt in Masuren mit ihrem überaus glänzenden Ansgang erscheint es ange bracht, einen kleinen Vergleich mit der Schlacht bei Tannen berg zu ziehen. Wie bekannt, fand diese Schlacht in der Zeit vom 26. bis 28. August 1914 statt. Ter erste Bericht über den glücklichen Ausgang der Kämpfe gab' damals 30 000 Gefangene an; aber schon am 31. August wurden 60 000 gemeldet, am 1. September 70 000 und schließlich am 3. September Oll 000. Genau so stiegen dio Zahlen auch diesmal: Am 12. Februar erfuhren wir, daß 26 000 Gefangene in unsere Hände gefallen seien, anr 16. Februar war die Zahl schon auf 60 000 gestiegen, am 18. Februar auf 64 000, und min, da die Verfolgung abge schlossen ist, sind cs über iOOOOO geworden. Und wie nach der Schlacht bei Dannenberg ein Großteil der Beute aus! de» Wäldern und Sümpfen Masurens herausgezogen wurde, so war es auch diesmal. 40000 Mann, darunter 7 Generäle, 76 Geschütze und eine vorerst noch unabsehbare Menge von sonstigem Kriegsgerät ist bei der nachträglichen Razzia zutage gefördert worden. Die Wirkung des Sieges ist womöglich noch größer als die der Schlacht von Tannen berg, der ersten großen russischen Niederlage in diesen« Kriege. Damals vermochte Rußland dank seiner großen Ersatzmittel verhältnismäßig mit Leichtigkeit seine Verluste zu ersetzen und eine neue Armee an die Stelle der vernich teten zu sehen. Inzwischen aber haben sich die Verhältnisse sehr z» seinen Ungunsten verändert. Man greift kaum zu hoch, rvenn man die bisherigen Abgänge Rußlands auf Millionen einschäht. Und noch viel schwerwiegender sind' seine Verluste an Kriegsmaterial. Allein an Geschützen werden die Russen jetzt nahezu 1000 verloren haben und' viele sind außerdem sicher dnrch Beschießung zugrunde ge« gangen. Ein solcher Verlust wäre aber auch für eineck anderen Staat als Rußland schlechterdings unersetzlich. Rußland aber wird daran zugrunde gehen. Hoffen wir, daß' die Offensive der deutschen Armee, die auf den glänzenden