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Nummer 14S — 29. Jahrgang W»»tn> «mal wSchtt. mN «Mst^MIOiNsaen Welt- und der Mnderbeilage.Frohmut-, sowie den Lep betlag«! , Benno-Blatt', .VnIerhalUmg und Wissen'. ,Dt« Welt da «erzttlcher Ratgeder», .Da» gute Bu»'. .Fllmrun» Monalttcher Bezugdpret» S MI. «>»141. BettellgelH ummer 10 ^ Sonnadend« u. Sonntagmimmer tt-.A ^HauvtschrtlNelter, L». S. Lretden. Sächsische Dienstag, den 24. Juni lSLV «verlagöort« Dreöde» «„elgenpretle, Dl» «gecvatten« PeIM«Ue A« ^ «„»eigen u.Ttcll«nge>„ck,e!t«z. Die Pettttellame,,»«. 69ma» brett, 1 >1. Für Anzeige» aukerftalb des Verbrett,,»gSgebiile^ 4«»^. diePetttreNamezette Brteigeb.»»»^. Imstall» höherer Sewalt erlisch« sede Verpsltchttmg aus Liesen,»« I»«U grsüllung i>. An,eigen-«,,Itrögen ». Leisiimg v. SchadenersaU »eichiiNIicher Teil- Fran, «»„gar«,. Dresden. VeschitftSftelle, Druck «.«Verlag, «rrmania. A^«. wr «erlag und Druckerei,jttliaie Dresden. Dresden.«, L P°IIersIrns,e>7. FernrutSWIS. Posischecklonio Dresden iloz. BniiNonlo ««adtbank Dresden Ar r.Nl» Für christliche Politik und Kultur Redaktion de» LaN,ji«N,en BoikSzeilung DreSbeu-Aittiod i Poiierilrasic >1. reriiru -lNII u,e lUtt'r Rote Fahnen über Sachsen »» Bei -er Landragswahl haben die Nationalsozialisten 9. die Kommunisten 1 Sitz gewonnen Die Niederlage der Bürgerlichen Die Linke ungeschwSchk Dresden. 27, Juni- Die gestrige Londons wohl Hot sich in ganz Sachsen ohne wesentliche Zwischenfälle voll,'Men. Die Wahlbeteiligung betrug im Durchschnitt 08 Prozent, in einzelnen Städten — n, a, in Leipzig — war sie bedeutend höher. Abgegeben wurde» insgesamt 2 011917 Stimmen, die sich solgendermahen ver teilen: SPD. 871327 (Landtagsivahl 1929: 922 932). D. Vp. 227 319 (303 382). KPD. 355 552 (345 539). Wirtschp. 270 792 (394 884). Dntl. 124 399 <218 399), Land». 129 497 (149 011). Aat.- Soz. 370 724 (>33 958), Dem. 83 071 (115 289). Volksr. 44 142 (79131), ASP. 19 197 (39 568), Vollisnat. 39 351 <—). Kom. Opp. 14 827 ,22 129). Christl.-Soz. Bolksdienst 57 498 <—). Der neue Landtag wird demnach folgende Zusammen, sehuiig answeisen: Deutschnationale Voll,sparte! Sächsisches Landvoll, Wtrtschaftsparte! Deutsche Volkopartei Demokraten Volksnalionale Christlich-Soziale Bolksrechts-Partel Nationalsozialisie,, Sozialdemolirate«, Kommunisten sdishe,' 8) ( .. 5.) t „ ID l .. ») l .. ") s Der W a h l a u o t i e n t. also die Stimmen,iaht, aus die «in Mandat entfällt, betrug 27 197- Kein Mandat erhalte» haben die Alte Sozialdemokratische Partei und die K ommnn ! stische Oppositio n. Don den ans den Listen der Mrlschafispariei ausgestellten Z e n t r n m s k a n d i d a- ten ist infolge des »iürkgaiiges der Stimmen der Wiri>chafts, Partei keiner gewählt worden. Die Entscheidung über den Tag der Einberusung des neuen Landtages ist „och nicht gefallen. Als frühester Ter min dürfte der 8. Juli in Frage komme». Die drei Wahlkreise zeigen -folgende Stimmenzifsern: Wahlkreis Dresden-Bautzen. Gültige Stimmen !>>>> >70 (1991317). SPD 8.82 310 <308 80». D. Dp. 87,88', (12!» 971), KPD. 100 811 (93 007). Wirtschp. 197 27,8 ,199 011), Dutt. 7,9 829 (01545). Landv. 7,7,988 (07,498). Natsoz. 190 008 (80 7.8!», Dem. 87 007 (7,4 7,98). Dalksr. 0897 (1133t». ASP. 10 97,7) (20 7,31). Bolksnat. 30 413 (—), Kmn. Opp. 3708 (4020). Christ. Soz. 13 007 (-). Wahlkreis Leipzig. Wahlbeteiligung 80 Prozent. Gültige Stimmen 734 933 <740 04!». SPD. 27,7 703 (27,8 01t). D. Pp .87 082 (115 539). KPD. 112 727,j (11 913). Wirtschp. «7 145 <09887,>. Dntl. 28 949 (17,799). Landn. 30 531 (88 527,). Nalsp'.. 78 7.7,0 (27>9»1). Dem. 20 779 (82 099). Polksr. 21 098 (28 510). ASP. 8240 (7778). Kom. Opp. 4177 (7011). Poihsnat. 37,88 (-). Chr.- Soz. 7118. Wahlkreis Chemnitz-Zwickau. SPD. 2,8(805 (205 47,7,) D. Dp. 58 048 (((8 774), KPD >42 010 (I tt >18). Wirlichp. 192 299 (125 280). Du». 45 481 (81 187), Landn 28 128 (80 090). Nat.- Soz. 192 100 (71 400). Dem 19 225 (28 092). Dalksr. 1«! 151 (89 291). ASP. 5890 (11 209). Kom. Opp. 0582 (9992). Chr.-Toz 30 828 <—). Aolksnat. 5499 (—>. Die genaue» S I i m in z i s f e r n der einzelnen Wahl bezirke und Gemeinden nebst einer vergleichende» Tabelle der Wahlergebnisse von 1929 bis 1928 finden unsere Lese, in, Innenblatt. Der schlechlere Landtag Die Landtaqswahl in Sachsen hat das Ergebnis ste. habt, das alle vernünftigen Beurteiler erwartet hatten Sie hat die Schwieristkeiten der Regieru»gs- bildunst im sächsischen Landsparlaineiit nicht vermindert, sondern berm ehrt. War im letzten Landlast weniststens noch zahlenmäßig eine sichere Mchrheitsbildmist möglich — die der Großen Koalition — so ist jetzt überhaupt nicht abzusehe». wie eine arbeitsfähige Ncstiermist von diesem Parlament stebildet werden soll. Denn die Linke — Sozialdemokraten und Kommu nisten — kehrt in »nbermindeter Stärke in den Landtag zurück; daß dabei die Kommunisten und SPD eine Mandel abstenommen haben, tut wenig zur Sache. Ini Lager der bürgerlichen Parteien aber ist eine ganz erhebliche ll mschicht u n g vor sich gegangen. National sozialisten, Christlich-sozialer Volksdienst und Volksnatio nale Reichsvereinignng haben den Parteien der Rechten nicht weniger als >8 Mandate abgenommen Bon diesem Gewinn können allein die Nationalsozialisten !) für sich buchen. Sie haben also ihren bisherigen Wählerstand verdreifacht. Nichts wäre törichter, als diesen Erfolg irgendwie verkleinern zu wolle». Boin Parteistandpunkt der Na tionalsozialisten darf von einem überwältigenden Sieg gesprochen werden. Aber eS ist kein Sieg über die marxistischen Parteien, die in ungemittdeter Zahl wieder kehren. Die Kosten tragen die Deutsch nationalen, die von ihren 8 Mandate» ll. die Deutsche Volks- Partei, die von 13 nicht weniger als-"», die Demokraten, die von 4 immerhin l und die Volksrechtspartei, die von 4 2 Mandate eingebüßt haben. Die Alt- sozial ist e», die ja praktisch eine Politik der Stützung der Rechten betriebe» haben, sind verschwunden. Das Beispiel von Gotha, das den Nationalsozialisten Mut zur Landtagsanflüsmig gegeben hatte, hat sich also wiederholt: Die Hakenkreuz-Partei hat den Bestand der bürgerlichen Parteien dezimiert, ohne der radikalen Linken Abbruch tun zu können. Diese Tatsache verdient Beachtung. Nicht nur in Sachse», so» dem auch in Berlin. Vielleicht leitet man daraus schon jetzt Konseguenzen ab, die nachher nächsten Reichstags wahl zu ziehen, jedenfalls zu spät wäre. Das Sachsenvolk hat 2 Millionen Mark verpulvert, um dafür einen schlechteren Landtag zu erhalten als den bisherigen. Fest steht der Besiegte dieses Tages: Das Wohl des sächsischen Volkes. Die weißgräne Dahlie steht auf Halbmast, und siegreich flattern darüber die drei roten Fahnen: die mit dem Hakenkreuz, die mit dem Sowjetstern und die der sozialistischen Internationale. Das große Ziel der Nationalsozialisten, eine Koali tion nach Thüringer Muster, wird im neuen Landtag nicht möglich sein; die Parteien von der Volkspartei bis zu den Nationalsozialisten verfügen nur über 42 Mandate (genau wie im alten Landtag!) Selbst wenn Volksnationalee Christlichsoziale und Vol^Srechtlcr zu gewinnen wären, ergäben sich erst 48 Stimmen, also keine Mehrheit. — Die gesamtbürgerliche Koalition ist zahlenmäßig möglich; aber es erscheint undenkbar, Demokraten und Nationalsozialisten zu politischer Arbeit zusammenznsühren. — Auch die Große Koalition hat keine Mehrheit, son dern nur 43 Stimmen. Wären hierfür die drei kleinen. Zweimänner-Parteien zu gewinnen, so wäre eine ganz schwache Mehrheit von 4!) Stimmen da. Ob aber dieser Weg gangbar sein wird? Der am 22. Juni gewählte Landtag dürste der schlechteste sein, den Sachsen je gehabt hat. Das Land wird wenig Freude an ihm erleben. Und es darf als eine offene Frage bezeichnet werden, ob dieser Landtag länger regieren wird als seine Vorgänger. Das Zentrum am 22. Juni Die Parole für Liste 4 ist befolgt morden! Dresden, 23 I»„i. „Ist die vom Zentrum ansgegevene Wahl« parole befolgt morden?" Das wird sür viele unterer Freunde im Lande die inleressanteste Frage »ach dieser Wahl sein. Tie W i r t s ch a s t s p a r t e i bat trotz der vom Zentrum ausgegebenen Parole, Liste 4 zu mahlen, ein Mandat verloren, ihre Stimmenzoh! liegt um 7>7>9l)0 unter der Gesamtzahl, die Wirlschaftsvarlei und Zentrum bei der Landtagsmah! 1!)2!> erreicht haben Waran liegt das? Hat die Zeiitrmnsparole versagt? Wer eine Antwort geben will, mutz die Wahlergeb nisse im Lande sorgfältig studiere» »lach solch sorgfälti gem Studium aber bann die Antwort nur lauten: Die Zentrninsparale ist befolgt morden Zum Beweis sür diese Feststellung sichren nur folgende Tat sachen an: 1. An einigen wenigen Orten in Sachten bat das Zentrum eine höhere Slimnienzahl als die Wnlichatts- partei. Diese Orle liegen in der Südiau > > tz Hätten dort die Zentrumswäbler die Porole »ich! be>o!o, da,,., mutzte das mit aller Deuttichtzeit hervorlrete» Wn> es in Wirlilichkeit steht, darüber gibt folgende Zusammen- slellung Aufschlußi Lmidlagsivahl 1929 1939 Wirtlebp Zriunni! zitz'>>m,i..m Allstadl 32 123 155 Pluinberg 5 7,7 92 7>> 12 i: Grnmni Kontgühain 58 202 29z 277 Marienthal >8 278 ">m 272 Ostritz 217 288 599 157 üteichenau >97 18!» v«0 7,,, Seilendork 39 409 >98 8»5 Stellt man die Datiache in Rechnung, datz 1929 die Wablbeteitigttiig viel höher mar ois 1939 10 matz z„- gegehe» werden, datz in ollen diesen Orten die Zentrums- ivähier der ansgegehenen Parole satz ren.a-'- gem.01 sind. Dasselbe ist in S äi i r g i s m aide der Fall, wo 1917, Stimmen für Liste 4 abgegeben morden sind 1929 hatte die Wirtschaft-Spane! -A» Summen m Dekorch-:-.-»de erhalten. Bon den ahgegehenen 1199 Zeoirunistzmi. men stammten etwa 299 van der dortigen Gruppe der ..Christlich sozmien Nerchsparlei". d:e damals für das Zentrum Parole aue-gegeben Halle D esmal hat die>e Gruppe sür die Poihsiechtparlei geil mmt. d e inioige- dessen 88 tgeaenüder 1929. 12) Dummen erb.eit: der Nest dürfte zersplittert sein Unter -Pe-enä:'chib-ana dreier Tatsache darf gesagt iverden. datz auch i ra s valde die Zentrumsparole restlos hemlgt morden nt Seihst im m endi s ch e n G ebiet. wo deine Zen.- trumsortsgruppen beilegen, hat em beachtlicher T" der Zenlruinsmähler die Parole b-esolgk Für dre W""e!"''s- partei stimmten in Kuetz.iu Ponichmch 197 ,i'' '9 ,!» '294 Zentrum). N'aelieimitz 2t il92t>: 12: und 39 Zentrum). Sdier 01! <1929: 4: und 7t Zentrum) Hebe roll also, wo eine genaue 'Aach, b r ü f u u g der Z e u t r u m s st i m m e i' m oa ch , tz. h a b en di e Z e u t r u m s iv a l, i e r di e a u s g e g e. h e u e '» a r o > e b efo ! gt 2. Die W'.rtschaslsparte: hat ihreu Bestand an, besten im Wahilirette O st s a ch > e n gehalten. Das ist der Wahl, tzreis. der den stärksten Zuttutz an Zentrums 'mimen er- ballen hat. Innerhalb dieses Wahlkreises aber ist die Zentrumsmähierschast bekanntlich tzchi ungleich verletzt. Cm flüchtiger Ueberbttek zeigt mm schon, datz die Wirt- schaftspartei fast überall da. ma nur wenige Zentrums» stimme,, vorhanden sind auch in Otziach'en ver oreu h.tz, ivahreud die Orte und Bezirke mit stärkerer Zentrums- Wählerschaft verhallt,ismatzig gnatzigere Nejultate ans. iveiseu So ist die Wiittch.itt-spaite! m de: A m tshaupt. >u a u u s ch g s i Dresden zuruchgegaugen oou l> 222 U.)3!1>, der Stadl Dresden aber, wo die Hitze »o.