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Die sächsische Nolveror-rmng Bor -er Aushebung Dresden, 15. Dezember. Die sächsische Notverordnung über di« Bier-, Bürger, und Getränkesteuer vom 24. September hat bekanntlich Im Landtag eine grotze Mehrheit gegen sich, so daß ihre Aufhebung durch ihn als sicher gelten kann. Daher hat die Regierung, bevor jene Notverordnung am morgigen Dienstag verhandelt wird, dem Landtag rasch ein« neu« Vorlage unterbreitet, wonach die Notverordnung am 81. Dezember außer Krast und an ihre Stell« ein neues Gesetz treten soll. Die Möglichkeit zu diesem Rückzug gibt der Regierung die zweite Reichsnotoerord- nung vom 1. Dezember, die gewisse Veränderungen der blslferi- gen Rechtslage gebracht hat. Die Negierung schlägt lücher jetzt vor. in der zweiten Hälfte des Rechmings>ahres 1930 In den Gemeinden eine Biersteuer als Gemeindesteuer nach den Sätzen des 8 2 der zweiten Relchsnotverordnung erheben zu lassen. Für Grenzgemeinden können die früheren Steuern in Kraft bleiben. Vom 1. April 1931 ab wird die Bestimmung über die BIerst«u«r vollständig in die Hand der Gemeinden gelegt; bis zu neuer Beschlußfassung soll der bestehende Rechtszustand bleiben, ebenso auch die bisherigen Steuersätze. Der Haustrunk soll steuerfrei werden. Es ist nnchrscheinlich, daß de, Landtag nunmehr die bis herige Regelung bis Ende des Jahres bestehen läßt. Kommunale Eingaben zur Elatberatung Der Sächsische Gemeindetag und der Verband der Sächsischen BezirksverLände haben an den Landtag mehrere gemeinsame Eingaben gerichtet, in denen ver schiedene Anträge zum ordentlichen Staatshauccholtplan gestellt werden. So wird eine Erhichung der in den Etat eingesetzten Mittel für die Provinztheater gefordert. Die Zuschüsse an die Dezirksfürsorgeverbände sollen um 250 NM NM. erhöht werden. Ferner wird die Uebernahme aller Kosten sür die Schneedeseitigunq auf den Staatsstraßen auf die Staats kasse übernommen iverden. Die Beihilfen an Gemeinden zur Unterhaltung höherer Lehranstalten, die um 100 000 NM. gekürzt worden sind, sollen in der alten Höhe wie dereingestellt und auch alle Beträge für Volks- und Berufs schulen, die eine Kürzung um 400 000 NM. erfahren halben, in alter Höl)e belassen werden. Ebenso soll die Kürzung der in den außerordentlichen Haushalt eingestellten Beträge für Dar lehen zum Zwecke von Schulbauten usw. rückgängig g«e macht werden. Endlich wird der Betrag von 2,5 Mill. RN!, für außerordentliche Notmaßnahmen zur Unterstützung der Bezirks« sürsorgeverbände. der in den außerordentlichen Etat eingesetzt ist, als unzureichend bezeichnet. Der Betrag solle erhöht un- sosort bereitgestellt werden. Arbeit für den Landtag Die Nationalsozialisten beantragen im Landtag, die Negie rung möge die Öffentlichkeit über die K r i e g s s ch u i d i ü g r und Versailler Diktat auskläre». in allen >ächliscl>ei» Schulen Aufklärungsunterricht hierüber einführen und jedem Schulpflichtigen bei der Entlassung je ein Stück des tllerlailler Vertrags und des Poungabkommens in ungekürztem Text aus« händigen. Zwei Anfragen wünschen Auskuntt über angebliche Verstöße gegen das Betriebsrätegesetz durch die Chemnitzer Justizbehörden und über Eindringen der Polizei in die Leip ziger Universität. — Die Kommunisten beantragen, die Regie- rung Möge dem Landtage ihre Verordnung über die sechspro zentige Gehaltskürzung bei de» sächsischen Beamte». Lehrern usw. zur Beratung und Beschlußfassung vorlegen. -- Die So zialdemokraten haben im Landtag einen Initial!» Gesetzent. wurf «ingebracht, wonach die Grnndslenerfreihei! für Woh nungsbauten, die am 31. März 1031 abiänsl, soweit die Bauten bis znm 28. Februar 1920 bezugsfertig geworden sind, um ein Jahr verlängeri werden soll, Sachsen beteiligt sich an GußHahl-Döhlen Am morgigen Dienstag werden sich die Hau? hoiisans- schlisse A und B des Londiags in gemeinsamer Sitzung mit der Zukunst der Sächsischen Gußstahlwerke Döhlen '»fassen. Mi nisterialdirektor Dr. Klien wird den Ausschüssen Mitteilung über die Wiedererrichtung der Werke mockmi und sick von ihnen ermächtigen lassen, unter gewissen Be^'nguno-'n mi: den Be sitzern der Aktienmekrheit Vereinbarnnaen über die lb'ber« nähme eines grauen Postens Aktien zu Irficn. Die Verband« lungen mit den Mebrheitsbfitzern sind noch nicht vollständig abgeschlossen, namentlich steht auch das Zusomm-ubwunosner- häilnis noch nicht fest: cs dürfte in i n d e st e n s 1 : 1 anfailcn. Auch verschiedene andere Punkle bedürfen noch der Klärung, so daß das Werk wohl, sofern eine Berstänfgung endgültig erzielt werden sollte. Ansang nächsten Jahres in mehreren Ab teilungen wieder in Betrieb genommen werden kann Spafgeldzuleilung bei der Landesbausparlaffe Dresden, 15. Dezenwer. Am Sonntag, den 14. Dezeinber 1930, hat die Landesbau. sparkasse Sachsen Ihre erste Zuteilung im Beisein eines Vertreters des Sächsisäien Arbeits- und Wohlfahrlsm'nisteriums, von Vertretern ihres Berwaltungsrotes und unter Aufsicht eines Notars durchgeführt. Herr Präsident Dr. EKerle schickte als Vorsitzender der Landesbausparkasse der Zuteilungshaiidlung einige allgemein interessierend« Ausführungen über die Tätig keit und Entwicklung der Landesbausparkosse voraus. Die Sicherheit der Bausparer der Landesbausparkasse baut sich auf der solidarischen Haftung säst aller Gemeinden Sachsens einschließlich der drei Großstädte aus. Das bis jetzt bar eingezahlte Garantiekapitol beträgt bereits über 1,3 Mill. Reichsmark und wächst automatisch weiter. Da gegen werden Verluste, die etwa aus den mit Geldern der Lan desbausparkasse beliehenen Grundstücken eintreten, von dieser nur zur Hälfte, zur anderen Hälft« von derjenigen Gemeinde getragen, die den Bousporantrag befürwortend eingereicht hat. Der Ausbau der Landesbausparkasse auf den sächsischen Sparkasscngemeinden bringt einen wichtigen Unterschied gegen über den Privatbauspargfellschaften. Er besteht darin, daß die jetzt schon mehr als 200 Miigttcdergemeinden und -verbände in Sachsen, die über 3 192 000 sächsische Einwohner umfassen, die örtlichen Organe der Landesbousparkasse darstellen. Das be deutet, daß jeder Bausparer in seiner Gemeinde eine Stelle hat. die ihn beim Vertragsabschluß berät, seinen ganzen Finanzie rungsplan mit ihm bespricht, ihm jederzeit mündlich Auskunst gibt und ihm auch im Falle der Auslosung bei seinem Bauvor. haben praktische Hilfe leistet. Die sächsischen Gemeinden habe» das Ziel, in ocr Landesbausparkosse die im Lande Sachsen wie wohl auch in anderen Ländern fehlende öffentliche Anstalt für N a ch Hypotheken zu schaffen, um dem Grundbesitz auf dem schwierigsten Gebiet zu Helsen und so die erststellige Reaikredit- yilfe der Sparkassen zu ergänzen. Nicht zuletzt ist die Landes- bouslmrkasse gegründet worden, um den Gemeinden die Sorgen der Wohnungsnot und der Arbeitslosigkeit zu er leichtern. die beide mit der Kürzung der Mietzinssteuermittel wachsen. Wie anschließend an diese Ausführungen des Herrn Präsi denten M>erle erklärt wurde, hat die Landesbansporkasse in der Zeit von April d. I., dem Beginn ihrer Tätigkeit, bis zum 18. Dezember d. I. 3752 Bausparverträge über eine Banspar summe von 16 482 000 RM. abgeschlossen. An der ersten Zu teilung waren 398 Bausparverträge über 15 344 000 RM. teil nahmeberechtigt, und es kamen insgesamt 162 000 RM. zur Ver teilung. Bei der nächsten Verlosung im April 1931 ist mit mindestens der doppelten Zuteilungssumme zu rechnen. Damit ist zum ersten Male öffentliches Bauspargeld zur Förderung des Wohnungsneubaues und zur Wohiihausentschnl- dung in Sachsen als unkündbares, nur mit 4 Prozent Zinsen belastetes Tilgungskapital verfügbar geworden, und es läßt sich schon jetzt überblicken, daß diese Zuteilungen einen nicht uner heblichen Einfluß auf den sächsischen Ban- und Wohnungsmarkt gewinnen werden. l.rij>rig unö Umgebung Llber 78 000 Arbeitsuchende im Bezirk Leipzig Leipzig, 15. Dezember. Im Bezirk des Arbeitsamts Leipzig wurden Ende November 78 511 Arbeitsuchende gezählt. Das be-! deutet gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres, wo 38 920 Arbeitslose zu verzeichnen waren, eine Steigerung um mehr als 100 Prozent. Die Zahl der Arbeitsuchenden für die Stadt Leipzig war von 45 986 Ende Januar 1930 auf 63 881 Ende Juli und 62 608 Ende November gestiegen. In der Stadt Leipzig selbst stieg die Zahl der Hauptunterstützten in der gleichen Zeit von 13 828 auf 23 404, die der Krisenunterstützungsempfänger von 3719 auf 13 983, mithin die Gesamtzahl der Unterstützten von 17 547 auf 37 387. Außer diesen 37 000 Hauplunterstütznngs- empfängern entfallen auf die Stadt Leipzig noch rund 17 000 Wohlfahrtserwerbslose, die von der öffentlichen Fürsorge be treut werden. j Neuer politischer Zusammenstoß ln Leipzig. Wie das Polizeipräsidium Leipzig mitteilt, wurden am 12. Dezember in der Gundorfer Straße an der Ecke der Friedrich Ebert-Straße in Leipzig-Leutzsch etwa 35 nach dem Besuch einer Versammlung in Böhlitz-Ehrenberg auf dem Heimweg begriffene Reichsbanner leute von zirka 250 Antifa-Angehörigen überfallen und mit Zaunlatten und anderen Gegenständen geschlagen. Die Latten hatten die Kommunisten von einem Grundstück in der Fricdrich- Ebert-Strahe losgerissen Mehrere Retchsbannerlcuie wurden verletzt. Das herbeigerufene Ueberfallkommanda nahm sechs Personen fest. Bei den Sistierten wurden Totschläger und fest stehende Messer gefunden ) Zur Regelung des Weihnachtsverkehrs. Das Polizeiprä sidium hat im Einvernehmen mit dem Rat der Stadt Leipzig im Interesse des Fußgänger-Weihnachtsoerkehrs die Grimma- ische Straße auch am Sonntag, den 21. Dezember, nachmittags von 4 bis 7 Uhr für den gesamten Fabrverkehr gesperrt. Der Straßenbahnverkehr wird aufrechterhatten Ckemnilr, Ivicsisu, ?Isuen Beschlagnahme von Glücksspielautomaten Chemnitz, 16. Dezember. Auf Veranlassung der Siaals- anwaltschaft Chemnitz wunde van der Kriminalpolizei unter Hinzuziehung eines größeren Aufgebotes von Schutzpolizei in Gast- und Schankwirtsckiaften im Bereiche der Siadi Chemnitz eine Beschlagnahme solckfer Warenautomaten dnrclfgc führt, die neben der Warenabgabe ein Spiel, mit Aussicht aus Gewinn van Geldwcrtspielmarken ermöglichen. Diese sind nach einer grund legenden Entscheidung des Reichsgerichts in der Regel als Gliicksappa.rate anzusehen. Es wurden insgesamt 144 solcirec Automaten beschlagnahmt und gegen die Aussteller und Witte Anzeige erstattet. tz. Vereitelter Raubüberfall. Als am Sonnabendabend der 66 Jahre alte Inhaber einer Bntterhandttmg ans oer linieren Aktienstraßc in Chemnitz nach Geschäftsschluß seine Tagesein nahme nachzählte, verlangte plötzlich ein unbekannter Mann mit schwarzer Gesichtsmaske unter Vorl>att»ng einer Pistole die Herausgabe des Geldes. Der Uebcrsallcne setzte sich jedoch energisch zur Wehr, worauf der Räuber unter Abgabe mehrerer Schüsse flüchtete. Er ist unerkannt entkommen. Pfarreinweisung in Därenftcin Am Sonntag, 7. Dezember, konnte die Bärensieiner Ge meinde einen rechten Freudeittag begehen. N.ickdein ihr verehr ter bisheriger Herr Pfarrer PH. N ächte » durch seine schwere Krankcheit sein Amt nickt weiter vermalten konnie bat der hoch würdigste Herr Bischof den bisherig,?» Pckicwatter. den hochw. Herrn Hermann Bitter znm Pfarrer von Bären stein ernannt. An diesem Tage nun war die Pfarreinweisung, die der hochw. Herr Erzpriester Reugebauer aus Ebemnitz vornahm. In feierlicher Prozession wurde der neue Herr Pfarrer von sein.r Wohnung von Ministranlen, weißgeklei deten Mädchen, dem Kirchenvorstand und unter vollzähliger Be teiligung der Gemeindevertretung, an der Spitze H Bürger in e i st e r P r e u ß e, bei herrlichstem Winterwetter wu Glucken- geläute in seine Pfarrkirche geleitet. Unter der Assistenz der bei den hochw. Katecheten aus Weipert »ahm der hochw Herr Erz- pricster die feierliche Einweisung vor. indem er dein neuen Pfar rer die Kirchcnschinssel und den Tabermikelschlässei überreichte. Dann wies er in seiner Predigt bin ans Johannes, bes Priesiers Aufgabe und Vorbild als Wegebereiter und Wegefütner zu Jesus Danach feiert der neue H. Pfarrer an dem prächtig ge schmückten und feierlich beleuchteten Ailar das Hochamt un'ci Assistenz des hochw Herrn Deckant Putzer ans Weipert und der beiden Katecheten Treppesch lind Hegne. Der Kirchenchor zeigte sein Bestes und bewies, daß er wie sei! Jahren ..aus der Höhe" steht. Rach einem sreudigeu Tedenm schloß der schöne feierlich« Gottesdienst, und die Gemeinde geleileie ihren Pforrer i» di« Wohnung zurück. wo noch der Housw-eibe verschiedene Bertreter der Vereine und Missivnsstalionen ihre Glückwünsche persönlich vorbrachlen. Möge dieser kirchlich so feierliche und westlich so freund, sckaslliche Anfcing dem nene» .«deren Pioirer und seiner lieben Gemeinde durch Gottes reichste» Segen und aller eifrigste Arbeit zum Nutzen in meiiestem Ausmaß werde». Das Erbe -er Wildnis Roman von Zone <Srey Copyright by Th. Kiinur Nacht., Berlin (43 Forüelmna) Aber Hare wollte niemandem erlauben, Silbermähne zu betreuen. Er rieb den müden Grauschimmel trollen, tränkte iün an den Wassertrog, führte ihn in den Korral und verabschiedete sich von ihm mit der gleichen Liebkosung wie Marita. Dann ging er auf sein Zimmer, wusch sich, zog sich um und erschien dann am abendlichen Tisch, um wie ein Halbverhungerter zu essen. Marita und er aßen allein, da die gewöhnliche Mahlzeit bereits vorüber war. Die Frauen bedienten sie, als könnten sie sich nicht genug tun. Es gab freundliche Worte und freundliches Lächeln; trotzdem aber herrschte während der ganzen Mahlzeit eine etwas düstere Stimmung. Ein Schatten lag über jedem Gesicht, jeder Schritt war langsam, jede Stimme gedämpft. Als Hare in das Wohnzimmer kam, warteten dort bereits Naab und seine Söhne auf ihn, und sogleich wurde die Tür hinter ihm zugemacht. Alle waren sie still und ernst, besonders der Alte. „Erzähle uns alles", sagte Naab einfach. Während Hare von seinen Abenteuern berichtete, unterbrach ihn kein Wort und kein« Gebärde, bis er dar auf zu sprechen kam, wie Silbermähne Dene über den Haufen gerannt hatte. „Das ist dos zweitemal!" rief Naab. „Der Hengst wird ihn noch erwischen!" Hare beendete seinen Bericht. „Was du nicht diesem Wirbelwind von einem Gaul verdankst!" rief Dave Naab. Das war der einzige Kom mentar. Dann fragte Hare: „Ihr wußtet, daß Holderneß die Sill'erschalenquelle in Besitz genommen hat?" August Naab »illte finster. „Schätze so", erwiderte Dave für ihn. „Während ich in Wkile Lage war und die Innaens liier im Hauie waren. ist Holderneß zur Queue geritten und hat sie In Besitz ge nommen. Auf dem Rüllweg wollte ich ihn mal besuchen, aber er war nicht da. Snap war da, der Boß einer Schar von Reitern. Und Dene." ,Mst du richtig ins Lager geritten?" fragte Hare. „Natürlich. Ich suchte Holdernxß. Es waren so acht zehn oder zwanzig Reiter, alles in allem. Ich redete mit mehreren von ihnen — es waren Mormonen und früher einmal brave Kerle. Ich hatte auch ein kurzes Gespräch mit Dene. Er sagte: „Hat mir schrecklich leid getan, daß Snap meinen Spion früher erwischr hat als iä>. Ich hätte ihn so gern gekriegt, und ich werde auch sicherlich seinen weißen Gaul schnappen." Snap und Dene glaubten steif und fest, du wärest Nummer 31 auf Baters Friedhof." „Noch nicht", sagte Hare. „Ja, Dene schaute so drein, als ob er ein Gespenst sähe. Richtig. — nun. er ist jetzt an der Eilberschal«. Alle hockten sie dort. Was soll da ge schehen? Sie sind offenkundige Räuber. Das beweist der neue Stempel auf eurem Vieh." „Bon diesem Trick haben wir noch nie gehört", erwi derte August Naab. „Sonst hätten wir uns die Mühe er sparen können, das Vieh zu stempeln." „Aber damit ist Holderneß' Schuld bewiesen!" „Es handelt sich jetzt nicht um Beweise — es handelt sich um den Besitz. Holderneß hat mir mein Blasser und mein Bieh gestohlen. August Naab blickte finster drein. „Ja, Jack, ich bin in der schlimmsten Klemme meines Lebens. Meine Söhne haben mich davon überzeugt, daß ich mich allzuleicht von meiner Weide l-abe vertreiben lassen. Martin Cole Hot recht behalten; seine Prophezeiung hat sich erfüllt. Dave kam mit Neuigkeiten aus White Sage, die fast nicht zu glauben sind. Holderneß hat sich zum Eherifs gemacht oder sich tatsächlich rvählen lassen. Er ist der Borgesetzte der Mormonen, die er bestiehlt. Kaum ein Tag vergeht ohne einen Mord. Die Mormonen im 'Norden von Lund haben sich schließlich zusammcngeschlosscn. einige Räuber aufgeknüpst und die andern danongejagt. Viele von diesen Kerls sind in unsere Gegend geflüchtet, und Holder- neß hat jetzt eine starke Schar. Aber die Morinoncn wer den sich gegen ihn erhebe». Ich ureiß es. ich sehe es kom men. ick wort" daran« Mir und ovitesnircktiae Mensche». die Vas Leben lieben umh nur sehr jchwcr in Zorn gcraien. Aber —" Die Stimme versagte ihm vor Erregung. „Sie brauchen einen Führer", erwiderte Hare scharf. August Naab erhob sich mit hagerem Gesicht, und in seine» Augen mar der Blick eines Angeklagten. „Vater sieht die Sache so", warf Dave ein ..Einer seits: wir verlieren unser Wasser und unier Vieh ohne Blutrrergießen. Die Oase ernährt uns. .Hier iit sehr wenig, was die Räuber anlockcn könnte, und so werden wir vielleicht in Frieden leben, wenn wir auf unsere Neckte verzichten. Andererseits: gesetzt den Fall, Vaier ruft die Navajos zusammen, und wir zickcn gegen Holderneß und seine Bande ins Feld. Dann gibr es einen wüsten, blu tigen Kampf. Natürlich würden wir die Banditen ver tilge», aber einige von uns würden dabei ins Gras beißen — und da sind die Weiber und .Kinder. Ver stehst du?" August Raabs Argument sür den Frieden, gain ab- geieifen von seinem religiösen 'Widerwillen gegen nttes Blutvergießen, war offenbar unwiderleglich. „Erinnerst du dich, was Snap gesagt hat'.'" fragte Haie plötzlich. „Ein Mann, der Dene erledigt! Also ein Mann, der Holderneß erledigt! Damit wäre die Macht seiner Bande gebrochen." „Ja — du hast es getroffen", erwiderte Dane. „Es ist die Sache eines einzelnen Mannes. Der Teufel hole Snap! Er hätte es schassen können, wenn er nicht ver kommen wäre . . . Aber es wird nicht leicht sei». Ich habe versucht, Holderneß ru erwischen. Er war klug, u»d seine Leute erklärten böslich, daß sie sich über meinen Be such freuten, über ich solle nicht wiederkomme» " „Einer, der Holderneß erledigt!" wiederholte Hare. August Naab man dem Sprecher einen seiner pro phetischen Blicke zu; daun schüttelte er sich, als wollte er sich aus dem Griff irgendeiner harten und unentrinn baren Macht befreien. „Ich bin hier immer noch Herr", jagte er, und seine Stimme verriet, daß er seine Leiden schaft besiegt hatte „Ich gebe die Silberschalr und mein« Herde» frei Vielleicht wird sich Holderneß damit zu» iriedenaeben " tIol'Ntzuue w.ai )