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einer günstigen Aenbervng bröchteft. Di« diesioen Geist lichen find unserer Ansicht. Die Meinung Försters von Breslau zu ermitietn scheint bedenklich, weil, wenn er ftir v'tbehaftung des bisherigen Namens wirre, die dennoch «i-ko*a-nbe A-ndervno ibn ensse^li^i (rnkrenen würde " Nene Satzungen vom 17. Januar 1859 brachten zum erstenmale die Bezeichnung: „F r a k t i o n d e s Z e n t r u m s" an die Oc'jrntlichkeit: die Zahl der Fraktiousmitglieder betrug damals 57. In der Konfliktszeit der sechzigerIahre schwand dann die Stärke der Zentrumsfraktion mehr und wetir dahin, bis sie schließlich als geschlossene Fraktion über haupt nicht mehr in die Erscheinung trat. Wie Karl Bachem in seiner großangelegten Geschichte der Zen- trumspartei urteilt, „darf dies betrübliche Ende »ach schälten vielversprechenden Anfängen die Würdigung der Leistungen der katholischen Fraktion nicht mindern. Was sie in wahrhaft idealem Geiste auf staatspolitischem Ge biete vertreten hat. ist ebenso anerkennenswert als ihre Bemühungen auf staatspolitischem Gebiete." Von den alten Führern waren 1867 P. Reichensperger und Rohden wieder in den Preußischen Landtag einge zogen. und bei einer Nachwahl im Jahre 1868 folgte H. v. Mallinkrodt, so daß die Tradition mit der parlamenta rischen Vergangenheit gewahrt blieb. Von besonderer Be deutung mar es, daß Ludwig Windthor st, der durch die Einverleibung des Königreichs Hannover preu ßischer Untertan geworden war, eine Wahl in den Preu ßischen Landtag angenommen hatte. Auch dem konstituie renden Reichstage des Norddeutschen Bundes, der 1867 ins Leben getreten war. gehörten die eben genannten an, des gleichen Frhr. v. Eavigny, der spätere langjährige erste Vorsitzende der Zentrumsfraktion. Wenn es auch zunächst zu keiner neuen Froktions- bildung kam, die katholischen Abgeordneten sich vielmehr aus verschiedene parlamentarische Gruppen verteilten, so war der Wille zu einer Neubildung doch keineswegs ge schwunden. „Ich bin der Fraktion der Hannoveraner, Hol steiner und Sachsen, die man Partikularisten nennt, bei- getroten, lesen wir in einem Briefe P. Reichenspergers vom 29. September 1867 an seinen Bruder August, „in der Hoffnung, einen guten Fraktionskern für das Preußische Abgeordnetenhaus zu gewinnen: das Programm, woran ich mitgearbeitet habe, und ein Namensverzeichnis lege ich bei". Aber so wie es zur Gründung der „Kath. Fraktion" 1852 eines besonders krassen Falles religiöser Unduldsam keit bedurft hatte, nämlich der erwähnten Raumerschen Er lasse, so war es nun der Moabiter Klo st er st urm vom 4. August 1869, der dem katholischen Volksteil die Not wendigkeit einer festgefügten politischen Vertretung zwin gend vor Augen führte. Seit 1863 hatte August Reichensperger kein Mandat mehr angenommen, aber mit den Freunden in Berlin, be sonders auch mit Windthorst und seinem Bruder Peter stand er durch ausgedehnten politischen Briefwechsel und häufige Besprechungen in steter Verbindung. In einem Briefe vom 13. Dezember 1869 berichtet ihm sein Bruder Peter: „Gestern waren Windthorst und Genoffen bei mir in der Wohnung, und es wurde allseitig beschlossen, daß Du in die nächste Kammer eintreten m ü ß t e st, da Du am besten wieder eine Fraktion zusammenbringen könntest." In dem gleichen Sinne schreibt Windthorst selbst am 29 Juni 1870: „Auch Sie müssen wieder notwendig auf dem Kampf plätze antreten. Es fehlt uns sonst das bindende und lei tende Prinzip. Es gilt nichts Geringeres, als die Auf rechterhaltung dessen, was die katholische Fraktion mit so gutem Erfolge erkämpft hat, es gilt die Erhaltung der Ver fassung!" Inzwischen war am 11. Juni 1870 in der „Kölnischen Volkszeitung" der bekannte Aufruf P. Reichens pergers „Zu den nächsten Wahlen" erschienen, der nach dem Urteile Karl Bachems „de n ersten greifbaren nach außen hervortretenden Ursprung der heutigen Zentrumspartei bildet". Dieser Aufruf bot auch den entscheidenden Anstoß zur Aktivierung der Kräfte, die schon seit längeren Jahren, nicht zum wenig sten unter dem Einflüße von Mallinkrodts, in Westfalen sich regten und zu wiederholten Besprechungen insbesondere in Münster, Soest und Essen geführt hatten. So kam am 28. Oktober 1870 das für die künftige Zentrumspolitik grundlegende „Soest er Programm" zustande, das zum erstenmale die Devise aufzeigt „Für Wahrheit, Recht und Freiheit!". Auf der Grundlage des Soester Programms wurden am IS. November 1870 zahlreiche katholisch« Abgeordnete in den Preußischen Landtag nach Berlin gewählt, di« sich dort am Abend de» 18. Dezember zu einer neuen Partei zusammenschlossen. Dem Vorschläge A. Reichenspergers und v. Savigny» fol- aend, einigte man sich auf den Namen „Zentrum lVer » saffungsparte i)", um damit an dem politischen Cha rakter der neuen Fraktion von vornherein keinen Zweifel aufkommen zu lasten. Wenn Ludwig Windthorst bei der eigentlichen Gründung nicht direkt beteiligt war. so erhellt der Grund für diese Zurückhaltung aus einem Schreiben an A. Rei chensperger vom 11. Juli 1870, in dem es heißt: „Mein Partikularismus, den ich gemäßigt habe, soviel ich konnte, ist vielen, welche Interessen bei der Regierung zu vertreten haben, zu ausgeprägt, und ich werde und muß mich im Hintergrund halten." Soweit es Windthorst mit dieser klugen Zurückhaltung vereinbar schien, hat er alle Bestre- bungen zur Gründung einer neuen Partei stets emsig ge fördert. Der von A. Reichensperger verfaßte Aufruf zu den ersten Reichstagswahlen, die am 3. März 1871 stattfanden. trägt mit an vorderster Stell« de» Name»: Dr. M»d1-orW (Meppen) Etaatsminister a. D. Wenige Wochen später, am 21. Mär, 1871, erfolgt« dle Gründung der Zentrumsfraktion de» Deutschen Reich» tages. Zu den Mitbegründern gehören außer den »de» Genannten: W. Lm. Freiherr v. Ketteler, Dr. Krebs. Dr. Lieber. Freiherr v. Loe. Fürst Karl v. Löwenstein. Luziu», E. Müller-Pleß, v. Thimus, Echröder-Lippstadt u. a. Das Nrogra m m der neuen Fraktion, datiert Frühjahr 1871, konnte fast SO Jahre hindurch seine Fassung unverändert beibehalten, ein beredtes Zeugnis für den Weitblick der führenden Männer jener großen Zeit. Aber auch in der neuen Zeit geht da» Zentrum tm alten Geiste führend voran und gerade der Arbeit der letzten 10 Jahre liegt ein politischer Leitgedanke zugrunde, den Ludwig Windthorst, der große Realpolitiker und Staatsmann, in den Jahren des schärfsten Kultur, kampfes geprägt hat: „Wie immer die Lokomotive fährt, ich fahre mit und suche bei Zeit und Gelegenheit zu brem sen oder selbst zu führen,- Abstinenzpolitik ist Faulheit oder Dummheit! 200 polnische GewaMaken Die zweite deutsche Polennoke Die Reichsreglerung veröffentlicht nunmehr den Wortlaut der am Aeitag in Genf überreichten neuen Beschwerdenote wegen der polnischen Ausschreitungen gegen Deutsche in Oft oberschlesien. Der Note liegt ein Schreiben des Reichsaußen ministers Dr. Curtius an den Generalsekretär des Völker bundes bei. In dem Schreiben wird betont, daß nach der dem Generalsekretär am 27. November überreichten Beschwerde noch zahlreiche weitere Gewalttaten in Polnisch-Oberschlesien zur Kenntnis der Reichsregierung gekommen sind, die gleichfalls eine flagrante Verletzung der Bestimmungen der Genfer Kon vention darstellen, von denen die wichtigsten Fälle in der An lage aufgeführt werden. Die Reichsregierung bittet, das neue Material den Mitgliedern des Völkerbundsrates als Unterlage für die Behandlung der Angelegenheit auf der bevorstehenden Ratstagung zuleiten zu wollen. November d. I. wurde der Kaufmann Eduard Bury m Myslowitz in dem Gasthaus von Wieczorek von "ch^iAken Bande überfallen. Die Angreifer, von denen fünf die Uniform von Eisenbahnbeamten trugen, mißhandelten Büro, bis er bewußtlos niederste!. Ein in der Gast wirtschaft anwesender Polizeibeamtcr in Zivil, mit dem sich Bury noch kurz vorher unterhalten hatte, schritt gegen die Miß handlungen nicht ein. Der Grund für diese Ausschreitungen ist die Tatsache^ daß Bury deutsche Drucksachen ver- Schon in den vorhergehenden Tagen waren Bury gehörige deutsche Druckschriften und Zeitungen geraubt und ver nichtet worden, und zwar teils In seinem Laden, teils in dem ihm gehörigen Zeitungsstand in der Bahnhofshalle, teils wäh rend des Transports aus der Straßenbahn. Hierbei haben sich z. V. am 12. November zwei uniformierte „Aufständische" be teiligt. Ein in unmittelbarer Nähe befindlicher Polizeibeamter ist nicht eingeschritten. 2. Am 13. November wurde der Kolporteur Theodor Raima in Eichenau in seiner Wohnung, in der schon in der vorhergehenden Nacht die Fenster eingeschlagen worden waren, von mehreren „Aufständischen" überfallen. Unter den „Aiifftnndischon". die zum Teil ihre Uniform trugen, befanden sich die im Ort berüchtigten Vudarczyk, Czora, Halama, zwei Brüder Marcecz, zwei Brüder Sladek, Sieron, Johann Swier- czynski, Eaida und Rzeznicek. Die beiden Letztgenannten sind Eisenbahnbeamte. Die Angreifer waren mit Waffen lRevolvern und Gummiknüppeln) ausgerüstet. Sie forderten zunächst unter der Vorspiegelung, die Polizei sei da, eingelaffen zu werden. Als ihnen dies nicht gelang, erbrachen sie die Tür. Raima, seine Frau und seine Kinder hatten sich zu verbergen vermocht. Die zu Hilfe herbeieilende Schwester des Raiwa, Anna Labus. wurde von einem der „Aufständischen", Josef Eaida, mit einem Gummiknüppel mißhandelt. Swierczynski, der mit dem Revolver in der Hand in die Wohnung eingedrungen war. stieß di« Dro hung aus, Raiwa würde „wie ein Hund" erschossen werden. falls er wegen Wegnahme des Wahlmaterials — dle „Auf ständischen" hatten vorher das gesamte Wahlmaterial geraubt — Anzeige erstatte. 5. Am 22. November wurde der Kesselheizer Josef Woisch in Eintracht-Hütte, Kolonie Drzymala IV, von einer Bande von 30 bis 40 Menschen in seiner Wohnung überfallen. Woilck» tkt Schwerkrieasbelckädtater und nur « 50 Prozent erwerdssaytgk Die Bande gab zunächst drei Pinolen- schütze ab. Alsdann wurde die Tür mit Gewalt eingedrückt. Waisch wurde, nur dürftig bekleidet, auf die Straß« geschleovt. U/Ulue er u. a. mit einem Kadetstück (Gummljchtauch Mlt Drahteinlag«) mißhandelt, bis er zusammenbrach. Später wollte er sich nach der Hütte schleppen, um sich einen Verband anlegen zu lassen. Die Angreifer verhinderten ihn daran. Während Woisch auf der Straße mißhandelt wurde, wurde seine Wohnung durchsucht. Hierbei wurden die vorhan denen deutschen Stimmzettel entwendet. 6. Am 22. November wurde der Arbeiter Andrea» Kasperidus in Schwientochlowitz, Ortsteil Ein tracht-Hütte, Kolonie Klara VN, von einer Bande von etwa 40 Mann überfallen, von denen ein Teil die Uniform der „Auf ständischen" trug. Zunächst wurde das Haus mit Steinen be worfen. Dann drangen die Angreifer in die Wohnung ein. Kasperidus wurde mit Gummiknüppeln mißhandelt. Die Woh nung wurde durchsucht, wobei Wandsprüche mit deutschen Auf schriften, sowie Heiligenbilder von den Wänden heruntergerifir» und ver">6>t>>» m'"-den 10. Am 23. November erschienen 15 bis 20 „Aufständische" tm Wahllokal Nr. 14 in Vielschowitz. Sie verhandelten kurz mit dem Vorsitzenden der Wahlkommission Wallasch und er griffen hierauf den deutschen Vertrauensmann Ferdinand Mach» nik, der hinter dem Kommifiionstisch saß. Sie zerrten ihn hervor, schleppten ihn vor das Wahllokal und setzten dort die schon innerhalb des Wahllokals begonnenen Mißhandlungen mit Knüppeln und Stöcken fort. Im Wahllokal befanden sich zwei Polizeibeamte, der Oberwachtmeister Klubs und der Wachtmeister Spratek. Vergebens bat Machnik um polizeiliche Hilfe. Später weigerte sich die Ortspolizei, ein« Anzeige entgegenzunehmen. Auch die vorstehende Auszählung erschöpft nicht die vor gekommenen Gewalttaten. Die Zahl der insgesamt der Deut schen Regierung bekannt gewordenen Terrorakte verschiedener Art, die an Angehörige der deutschen Minderheit begangenen worden sind und durchweg strafbare Handlungen im Sinne der Strafgesetze darstellen, erreicht annähernd 200. Fast in allen Fällen handelt es sich um Körperverletzungen und Sachbeschädi gungen. oft verbunden mit Bedrohungen und Hausfriedens brüchen. Nahezu überall ist das gleich« Versagen der Polizei- »rgan« sestzustellen. Remarquefilm in Wien? Wien, 15. Dezember. Seit dem Verbot des Films: Im Westen nichts Neues im Reich beschäftigten sich linksstehende Blätter mit der bevorstehenden Aufführung des Remarque films in Oesterreich. Daraufhin hat die Frontkämpfervereini- gung beschlossen, sich an Negierung und Parteien zu wenden, um die Vorsührung''dieses Films zu verhindern. Hierzu berichtet das dem Landbund und dem Minister des Innern nahestehende Neuer Wiener Extrablatt, Innenminister Winkler habe bereits alle Verfügungen getroffen, um dis An. geleaenhelt einer genauen Prüfung zu unterziehen. Er Hab« zu diesem Zweck die deutsch« Regierung um Uebermittlung der Aktienmaterials über den Remarquesilm ersucht. Iaca-Ausstan- niedergeschlagen Rach blutigem Kamps zwischen Ausständischen und MgienmgstrUppen Generalstreik in Saragossa Madrid, 13. Dezember. In Saragossa ist soeben der Generalstreik ausgcrusr« war. den. nachdem es vorher zu Schießereien zwischen den regierungs treuen Elementen und Republikanern gekommen war. Dies« Tatsache dürste siir di« Arbeitrrschast das Signal sein, sich dem Aufruhr von Iaca anzuschließen. In Madrid wurden der ehe malige republikanische Abgeordnete Alborncz und drei führend« linksstehend« Journalisten verhaftet. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Um 12 Uhr mittags erklärte der Ministerpräsident den Ver tretern der spanischen Presse, daß am Sonnabend morgen zwischen 8 und 9 Uhr die von der Negierung entsandten Trup pen aus Saragossa etwa 30 Kilometer von Huesca entfernt auf di« Aufständischen gestoßen sind, wobei cs zum Kampf zwischen den beiden Parteien kam. Im Verlaufe des Lefechts, bei dem von den Rcgicrungstruppen auch Artiller^ eingesetzt wurde, konnten 100 Gefangene gemacht werden, darunter einig« Offiziere. Di« Verluste betragen nach amtlicher Angabe auf Seiten der Rebellen 3 Tote und 11 Schwerverletzte. Die gefangenen Offiziere werden noch am Sonnabend vom Kriegs gericht abgcurteilt und vroaussichtlich erschossen werden. Die Regierung hält damir den Äusjianv iur ineoergefchtagen. Im Gegensatz hierzu herrscht auf republikanischer Seite die Ueber- vugung. daß die Bewegung noch weiter um sich greifen wird Die Regierung hat der spanischen Presse jede Berichterstattung Aber bi« Lorftill« sowie über Streik« ulw. unterbot, an genommen die den Zeitungen vom Innenministerium zu geleiteten offiziellen Noten. Nachträglich wird bekanntgegeben. daß die Regierungs truppen sowohl Geschütze wie Lastautos erbeutet haben. Die Aufständischen befinden sich im Rückzug auf Iaca, verfolgt von den Truppen der Negierung. Im Lause der Nacht wurde noch ein zweites Infanterieregiment aus Madrid nach Saragossa beordert. Weiter wird mitgeteilt, daß das am Morgen stattgefundene Gefecht über eine Stunde dauerte, wobei zwei Batterien auf Seiten der Regierungstruppen Geschütze gegen die Aufständi schen einseyten. Di« Aufständischen kämpften unter dem Ruf: „Es lebe die Republik." Vor Beginn des Aufstandes waren 200 bis 300 Studenten aus Madrid und Saragossa unter Füh rung von zwei Universitgtsprofessoren, die jetzt ebenfalls ge fangen sind, nach Iaca gekommen, wo sie Aufrufe zum Kamps für di« Republik verteilten und das Gerücht verbreiteten, in Madrid sei die Revolution in vollem Gang«. Die Garnison Iaca beabsichtigt offenbar, ein großangelegtes Unternehmen zu sekundieren. * 80 mohammedanische und Hindu-Delegierte der Konfe renz am runden Tisch haben am Sonnabend unter Vorsitz Mac donalds ihre Meinungsverschiedenheiten erörtert. Eine Einigung soll Reuter zufolge nicht erzielt worden sein. * Der Start zum transatlantischen Flug von 12 italie nischen Sceflugzeugen ist wegen schlechten Wetters ver schoben worden. Landfriedensbmch'prozeß in Görlitz Görlitz, 16. Dezember. Unter starkem Andrang des Publi kums begann hier heute vormittag vor dem Erweiterten Schöf fengericht Sin Prozeß wegen Landfriedensbruchs, dem ein Vor fall vom Bußtag, den IS. November, zugrunde liegt. An diesem Tage wurden, wie die Anklage annimmt, in Görlitz in dev Gegend der Rothenburger Straße Nationalsozialisten von Kom munisten überfallen und mißhandelt. Angeklagt sind 14 Per sonen, von denen sich noch 8 in Haft befinden, darunter «in« Frau. , Dank der Tätigkeit der Kommunisten und Nationalsozia listen wird man demnächst eine eigene Chronik der Ueberfälle und politischen Skandale einrichten müssen. In Reydt dam es am Sonnabend zu Zusammstößen zwischen Angehörigen der beiden Parteien. Ein Nationalsozialist wurde durch Messer stiche schwer verletzt, ein Kommunist durch einen Herzschuh ge tötet. Drei Kommunisten und vier Nationalsozialisten wurden verhaftet. In der Nähe des Alexanderplatzes lnBer 1 ln wurde «ln Polizeibeamter von Kommunisten überfallen, zu Boden gewor fen und mißhandelt. In der Notwehr zog er die Waffe und tötete einen der Angreifer durch einen Schuß in den Unterleib. — Im Apollotheater Nürnberg unterbrachen Nationalsozia listen die Vorstellung einer Berliner Revue, indem sie Stink bomben, Aschenbecher und weiße Mäuse auf die Bühne warfen. * Der Ausflugsdampfer „Eureko II" ist in Miamt « Brach (USA.) durch drei Explosionen zerstört worden Bort den 132 Passagieren sind mindesten» 125 gerettet. Man nimmt an, daß auch die übrigen lieben in Sicherheit gebracht worden sind. Wetterbericht -er Dresdner Wetterwarte Mtterungsausflchten. Meist schwache Wind« au» Süü dis West. Abgesehen von gelegentlichem Ausklovrn nur langt»»« Bewölkung sabnahm«. Örtlich Nebel. Langsame Temperatur» abnahme. Nachts bei »usdlaren stärk«» Abkühlung Höch sten» nur anfangs unbeträchtliche Niederschläge.