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gung hervorzurufen." Wie manche Hausfrau wird sehn- süchtig nach einem solche» Aparat Ausschau halten, der zur Zeit des großen Reinemack-ens auch im privaten Haushalt seine Tienste leistet. Zn Berlin sind bereits 16 solcher Apparate in (Gebrauch nnd gewiß ist die Zeit nicht mehr fern, wo man ne in allen größeren Lrten antrefsen kann. In gcjsnndheitlicher Beziehung ist der Apparat sehr zu be grüßen. v .Cardinal Ai s ch e r, Erzbischof von Köln. wird am 2!t. d. M. in Rom eintressen und im deutschen National hospiz S. Maria dell' Anima absteigen. Dem Kardinal folgt am 1. Dezember der Köln e r Pilgerz u g unter der Führung von Rody nnd Proenen. Tie Zahl der Pilger betragt 600 Personen. Dieselben werden die Reise in zwei Ertrazügen machen nnd in Rom an der Jubiläumsfeier der Unbefleckten Empfängnis nnd der Heiligsprechung am 11. Dezember teilnehmen. Ebenso ist denselben eine besondere Audienz beim Heiligen Bater vom Dberstkäniniereramt zn- gesagt worden. v F ü r d i e D o k t o r p r o in otion bei der juristi schen Fakultät in Breslau sind, ivie der Täglichen Rund schau initgeteilt wird, neue Beslinunnngen erlassen worden, welche die Promotionsbedingnngen wesentlich vereinfachen. Tie bisher »eben der Tottorarbeit geforderten zwei bis drei Erklärungen ans den D.nellen des deutschen, römischen nnd kanonische» Rechts sollen tünstig fort, ferner auch die öffentlich Disputation über die ihr beiznfügenden Leit sähe «Thesen). Die Promotion wird durch Ueberreichung oder Uebersendnng des Diploms seitens des Dekans voll zogen, so das Ansivärtige nicht genötigt sind, eine zweite Reise nach Breslau ,zn machen, Gefordert wird fortan nnw I. Eine rechtswissenschaftliche Abhandlung «Disserta tion), die nebst Lebenslans, jedoch ohne Leitsähe der Fakul- tät vor der Zulassung zur mündlichen Prüfling eingereicht werden imiß. 2. Eine zweistündige mündliche Prüfung vor der Fakultät. 3. Drucklegung der Doktorarbeit nebst Lebenslauf. e Jesuit e n fabel. Die Wiener „Zeit", der Vor arlberger Volksfrennd «Nr. <;«»> und andere Blätter lassen den spanischen Angnstinerpater Mnnios in der katholischen Zeitschrist „La Endad de Dios" einen 'Nekrolog ans den ver storbenen Bischos von Salamaiika mit den heftigsten Ans iälle» gegen die Jesnite» veröffentlichen. Pater Mliinos nennt die Jesuiten angeblich „Fälscher, Verräter, Verleum der. schlechte.Katholiken" nnv. Tatsächlich ist in dem Nekro log von den Jesnite» keine Rede. v ll e ber den Stand d e r R eligio n n >i t e r d e n A t a d e m i t e r n beiderlei ('ieiclßechts an den Hoch schulen Nordamerikas enthält das im vorigen Zähre erschie nene Buch „Mental Traits os Zer, bi, Helen Bradford Thvinp'on, Pl,. A." einige ebenso interessante, ivie unver dächtige Angaben. Der Antor bat an 27> männlichen nnd ebenso vielen weiblichen Zuhörer» der Universität Ehieago durch Experiment und Befragung die psychische» Unter schiede der (Geschlechter ersorsclit nnd in seinem Buche die ge wonnenen Resultate dargelegt. Danach erklärten ans die Frage nach dem religiösen (Glaube» lt> Frauen »»d 1«> Männer, sie hätten eine» starken Glauben, -"> Frauen »nd -I Männer, sie hätten einigen. I Frauen nnd 1 l Männer, sie hätten gar keinen (Rauben. !) Frauen nnd X Männer bekannten sich zu irgend einer Kirche. 2 Frauen und 3 Männer glaubten an die sogenannte „christliche Wissen- schft", das beißt an die von Mary Baker oder nach ihrem dritten Mann, Mrs. «sprich Musis) Eddy uni das Jahr 1K67 zusaminengebraute Religion des Gesundbetens, des Religionssystems. welches, wie M. Baker selbst sagt, ..an erkanntermaßen allen anderen Religionen und pathologi schen Systemen für physische und sittliche Reform den Rang abgelanfen hat". v Eine seltsame Tugend probe nehmen nach dem „Universum" in einigen südslavischen Gegenden die Jungfrauen mit den Jünglingen, die sich um ihre Hand bewerben, vor. Hat der Bewerber sonst einige Aus sicht. in Gnaden ausgenommen zn werden, dann wird ein Baum ausfindig gemacht, in dem sich ein Bienenschwarm nied'rgelassen hat. nnd der ZuknnstSbräutigam wird zu dem Baum geführt. Während die Schöne sich mit den sonsligen Prnfnngszengen vorsichtig znrnckzieht, muß der junge Mann in der nächsten Nähe des Stachelvolkes seinen Platz einnehmen. Die Folge ist natürlich gewaltiger Aufruhr in der Bienenrepnblik. Bald kommen einige Plänkler zornig summend näher, als sollte der Kopf des armen Menschenkindes einer sehr peinlichen Untersuchung ansgesetzl werden. Für den Jüngling aber wtrd die Sache dadurch noch peinlicher, daß er während der ganzen Probe — den Mund geöffnet halten muß. Bleibt er fest und greifen ihn die Bienen nicht an. dann winkt ihm freilich ein gar süßer Lohn: denn so wie die Braut Ge wißheit hat. fliegt sie ihm in die Arme mit dem Jnbelruf: „Dich nehme ich. denn du bist kein — Säufer." v Mehring nnd Bernstein zanken weiter. Derneueüe Erlaß des sozialdemokratischen Parteivorstandes hat nichts genützt: derselbe bat bekanntlich beiden streitenden Teilen Unrecht gegeben nnd glaubte, damit die Sache erledigt zn haben: jedoch bat er sich hierin bitter getäuscht. Bernstein verwahrt sich einerseits gegen den Vorwurf der „illoyalen Handlungsweise", zumal er gar nicht gehört worden sei; er fordert eine „neue nnd gründliche Untersuchung nnd An hörung der Beteiligten und erwartet hiernach ein anderes Urteil. Aber die „Leipz. Volksztg." ist ebenso nn,zufrieden: sie spricht von „gänzlich unzureichenden JnforKiationen" des ParteivorNandes. Beide Teile stellen also die höchste Parleiinilanz als eine Art von unwissenden Tölpel hin! Weiter teilt Bernnei» mit, daß der Parteivorstand den An trag Mehrings ans Vornahme einer Untersuchung gegen Bernstein abgelehnt habe. Dafür sucht sich »nn ersterer wiederum „in einem von Unwahrhaftigkeit kaum zn über bietenden Arlitel" gegen Bernstein, wie dieser selber sagt, „schadlos zn halten", er bemerkt zur Charakterisierung die ses Mehringschen Artikels nur, „daß Mehring auch hier wieder zn den niedrigsten aller polemischen Kniffe: der will kürlichen Unterschiebung von Motiven nnd Fälschung der Ztandpnnlte greis). So benutzt er ein Stück eines Briefes von mir an ihn. wo ich von jüdischen Fehlern Lassalles spreche, dazu, mich znm 'Antisemiten nnd Menschen zn stem peln, der ösfentlich Lassalles „Bewunderer spielt" nnd Lassalle „im Geheimen desto ärger verunglimpft". Als ob ich nicht in allen meinen Schriften bis zuletzt ganz rückhalt los von Lassalles Fehlern gesprochen hätte, nnd als ob die Fehler eines Menschen oder Volksstannnes erkennen ihre großen Seiten oder Verdienste verkennen hieße. In solchen niedrigen Auslegungon verrät sich nur eins: ohnmächtige Wut." Der Leser hat hier ein kleines Beispiel davon, wie lieblich es wieder einmal im sozialdemokratischen Lager zu geht. Bernstein und Mehring wetteifern nur darin, die vielgerühmte sozialdemokratische Brüderlichkeit in der Praxis zn zeigen, nnd tun dies dadurch, daß sie sich gegen seitig mit Unflat bewerfen. Eine nette Partei! Wie müßte es erst im Zukunstsstaate zugehen! Zehenswürdigkeiteu Dresdens. K. iniueralog.-geol. u. tzrähiftor. Mnseum «Zwinger) Mon rags, Dienstags. Donnerstags, Freitags 8—l, Mittwochs 2 -4. Sonn und Feiertags von l> —1 Uhr frei. Sonnabends geschlossen. K. Grünes Gewölbe (K Residenzschloß pt.) Wochentags 8—2 Uhr. Sonn- und Feiertags ll—2 Uhr I Mk. K. histor. Museum (Rüstkammer) «nd Gewehrgslerie «öuttun- rwum l.» Montags bis mit Freitags 2—!» Uhr 50 Pf. Sonnabends 8—2 Uhr l Mk 50 Pf. Sonn und Feiertags ll—2 Uhr 25 Pf. tt. Porzellan- und Gefäk-Lammlung W..Iiitiine>iiu ll) Wochen tags «außer Sonnabends) 8—2 Uhr 50 Pf., Sonn u. Feier tags I l—2 Uhr 25 Pf. K. »nathemattsch-physikalischer Talon «Zwinger). MoiNags bis Freitags 8—12 Uhr, Sonn und Feiertags ll-l Uhr frei, Sonnabends geschlossen. K. Lkulpturrnsammlung tm Albertinum «nd an der Frauen kirche >2, I «Eosel-PalaiS), Wochentags «außer Sonnabends, von 8—tz. Sonn- und Feiertags ll -2 Uhr frei. K. zool. und anthrop.-ethnogr. Museum (Zwinger) Sonn- und Feiertags, Montags, Dienstags, Donnerstag. Freitags ll—I, Mittwochs, Sonnabends 1—3 Uhr frei. K. Miinz-Kabinet «Königl. Residenzschloß pt.). Dienstags nnd Freitags von 10—l Uhr «nur für Studien- frei. K. öffentl. Bibliothek. (Japan. Palais., Wochentags 8—2ZIhr und nachm, (außer Sonnabends) 4-0 Uhr frei. Führung um 12 Uhr, jede Person 50 Pf. Sonn- und Feiertags geschlossen. K. Kupferstich-Kabinet «Zwinger). Dienstags, Mittwochs. Donnerstags, Freitags, Sonnabends 10—:r Uhr, Sonn- und Feiertags >>—2 Uhr frei. Montags geschlossen. K. botanischer Garten. Wochentags vom 0 Uhr vorm, bis 0 Uhr nachm.. Sonn- und Feiertags 0—12 Uhr: Gewächs häuser «unentgeltlich» täglich «außer Sonnabends, von 8—l-' und Montags bis Donnerstags auch nachm, von 4 o Uhr K. Tiichsische Artiiee-Lanimlung (Albertstadt Dresden. Marien aller). Geöffnet Dienstags und Donnerslags von w > Uhr, Sonn nnd Feiertags von ll—2 Uhr. Eintritt «nur für Er wachsen?) frei. Ttadt-Mnsenm «Urenzstraße !», II.) Sonntags nnd Montags II—I Uhr frei. An den übrigen Tagen von 8 0,2 50 Pf. 1k. Arsenil-Lammlnng. Albertstadt. Königsplas« > Wochentags von lO—2. Son» und Festtags von ll—2 Uhr 25 Pf (Kinder nur in Begleitung Erwachsener,. Angehörige der Armee und Marine vom Fcldwebelraiig einschl. abwärlS nnd untere Militärbeamte in Uniform frei. Museum des K. S. Altertnmewereinö nnd des Vereins für sächsische Volkskunde (Palais Gr. Garten). Wochentags 0—12 und 3—0, Sonn- und Festtags 2—0 geöffnet: Min wachs nnd Sonnabends 3—0, Sonn und Festtags 2—5 frei, sonst Eintritt 5«, Pf., Kinder 25 Pf. Schittinü-Mnseum, Pillnißer Straße 03. Früh >0 Uhr dis abends Eintritt 1 Mk„ Familienkarten 3.50 Mk. (enthaltend 5 EouponS für je ein Erwachsenes oder zwei Kinder). Postwertzeichen-Museum, Mosczinskmir. 5 «Hotel du Ncrd Wochentags io -4 Uhr. Erträgnisse zn Gunslen des Alberl- vereins. Körner-Museum, Körnentr 7. Wochentags 8—2. 'Mittwochs und Sonnabends 8-1 und 2—',. Sonn nnd Feiertags >l bis 2 Uhr. Eintritt 5o Pf. Gehestiftnng olaalsw. Bibl. m. x/osezimm.), Kl. Brüdergasse 21.1 jeden Wochentag 10—2 und «außer Sonnabends) 5—8 abends — 126 — Nnck, zu leben, ohne einen Schilling in der Tasche zn hoben, ein Haus allein zn bewohnen, vlme auch nur die Mittel zn besitzen, den täglichen Milchbedars zn bezahlen. ES isl selbst sür gntgeartete Naturen sehr aufreizend, in ber Nähe eines Menschen leben zn müssen, ber in starrer, brütender Schwermut die täglichen Pflichten erfüllt, selbst wichtige Ereignisse mit slnmpier Gleichgültigkeit hin nimmt, wie ein Personifizierter Vorwurf einhergeht, und mit einer ewige» Dnlberniiene sich i» sein Schicksal fügt. Ein Mann von ber erregbaren Gemütsart Konwegs mußte vollends durch solches Benehmen veranlaßt »'erben, außer sich zn geraten, und es läßt sich nicht verschweigen, baß Dolly eine gewisse Vollendung darin besaß, ihn ihre Stimmung einpfinbrn zn lassen. Tranervolle Ergebung in bas Schick sal war auch nicht bas richtige Benehmen gegen einen Mann von so großer Eitelkeit. Allerdings batte sie in ber ersten Zeit ihrer Ehe sich bemüht, ihn durch sanfte Worte und milde Vorstellungen von seinem sorglosen, ver schwenderischen Leben znrnaziibalten, aber bald batte sie einsehen müssen, daß sie nichts damit erreichte, nnd machte nur noch selten eine Anspielung ans feine Gewalmbeiten, welche die Familie in Arinnt gestürzt batten und sie wehr »nd mehr dem Untergange entgegensiibrten. Mit einer Ungereimtheit, der inan häufig begegnet, nahm er ihr Schwei gen »Hel, ot'wohl er nch bewußt war, daß ibn das Ausspreche» ihrer Gedanken in Wut versetzen würde. Nach lag er genugsam im Vanne ihrer Schönheit, um eifersüchtig anf ihre Liebe zn sein, die, ivie er wußte, einzig nnd allein dein Manne gehörte, welche» sie beide sür tot hielten. Diese Erkenntnis hatte er schvil längst gewonnen. Einst hatte er ohne ihr Wisse» angehört, wie sie ihr Kind bete» ledrte: bald darauf erhob sie ihre eigene Stiinme iw Gebet, welches keinen Nanien enthielt als den von „John": nach diesem weinte sie laut und flehte seinen Geist an, überzeugt zn sein, daß nur die Leiden seines .Kindes sie zn der zweiten Heirat getrieben hätten. Ein anderes Mal, als Konweg durch sein Betragen ihre Sanstnint in Zorn verwandelt batte, er Härte sie ihm, daß sie ib» »ieniass geliebt, sonder» ibn nur ihres Kindes wegen geheiratet hätte. Geschehe das Schreckliche, verlöre sic ihr Kind, so würde sie auch d/n Tod suchen, denn ihr wahrer Gatte sei im Himmel. Un ablässig höre sie seine Vorwürfe, daß sie das in der Treniningsstnnde gemein sam abgelegte Gelübde nicht gehalten t,litte: lieber Tod nnd Grab einander Liebe nnd Treue zu bewahren und einsam weiter zu leben, sollte der Tod sie trennen. Doch waren die Ausbrüche von .Konwegs Notzeit keineswegs durch das offene Eingeständnis ihrer Abneigung veranlaßt. Schon, als er sie heiratete, war es ibm kein Geheimnis, daß sie ibm ihre Hand mir reichte weil sie leinen anderen Ausweg ans ihrer großen Not fand. Nein! Trunksucht und Armut waren die beiden Dänwnen, die ibn in das Verderben trieben. Scl-vn die Armut allein hätte dasselbe vermocht, denn Konweg war einer jener schlaffen Charaktere, die sich nicht ans dem Schlamm z» erheben vermögen, in den sic hinabgeglitten sind, die sogar sich endlich wohl darin fühlen, nichts destoweniger ader andere schimpfend und lärmend für ihr Elend verantwort lich machen. - 127 — 23. Kapitel. Vater und K i n d. Den ganzen nächsten Morgen stand Hvldswvrth an« Fenster, in der Hvssnnng. Dolly oder sein Kind zn sehen: aber er wartete vergeblich. Da gegen ging der Zahnarzt vorüber, als Frau Parrot gerade im Zimmer war, um den Tisch für das Mittagessen zn decken, und diese machte HoldSworth anf ihn ansmertsam. Es war jedoch zn spät, um wehr als einen flüchtigen Schiin mer von ihm zn erhaschen. Alles was Holdsworth sah. war ein Mann mit t'Iondem Bart nnd schief sitzende», Hut, der mit etwas schwankendem Gang in der Tür mit dem Messingschild verschwand. „Betrauten ivie gewöhnlich!" bemerkte Frau Parrot verächtlich, indem sie das Tischtuch anflegte. „Mir scheint, viel Praxis hat er nicht," warf Holdsworth in gleich gültigem Tone hin, »in Nähers von der redseligen Fra» zu erfahre». „Nein, und ich glaube auch nicht, daß er jetzt noch welche finden wird, nachdem er seinen Rns hier jo untergraben bat. Höchstens ein Fremder könnte ans den Einsall komme», den weiten Weg hier heraus zu machen, um sich die Kinnladen zerbreche» zn lassen." „So gebt es wobt den Leute» nicht gerade sonderlich, oder hat er etwas?" „Du lieber Gott, der und was haben," lachte Frau Parrot kurz auf, „vielleicht bringt er zur Not die Miete noch auf, wehr aber gewiß nicht. Wie man hört, bat er in der ganze» Stadt Schulden. Erst neulich sprach der Flei scher davon. Er meinte, »'der, dem der Mann was schuldig wäre, könnte sein Geld getrost i» den Schornstein schreiben, den» zn Pfänden gäbe es in dem Hanse nichts melir. Wer sich daraus einließe, zu klagen, würde nur »och die Kosten obendrein zn tragen haben." „Ach, mein armes, armes Weib," ieuszte Holdsworth in, tiefsten Innern, gewann es aber über sich, nnbesangen zu fragen: „Sagen Sie, würde Frau Konweg es wobt erlaube», daß ihre Kleine mich beute nachmittag ein Stünd chen besuchte? Das Gevlander des Kindes würde mir eine angenehme Zer streuung sein." „I warum denn nicht? Ich denke, das könnte sie nur freuen. Sowie ich das Essen gebracht habe, will ich gleich mal hinüber svringen und sie fragen: aber freilich, den Mann möchte ich nicht gern antrefsen vielleicht passen Sie inzwischen ein bißchen anf und sagen mir, wenn er das Haus wieder ver lassen bat." Eine Stunde verging, ebe Holdsworth Herrn Konweg wieder voriiber- gehcn sab: er klingelte sogleich und teilte seiner Wirtin niit, daß sie jetzt unge stört ihr freundliches Vorhaben ansführcn könne. Seine unverkennbare Sehnsucht nach dem Kinde erschien derselben etwas wunderlich. Sie konnte begreifen, daß er Nelly sehr niedlich und reizend fand; sic konnte auch verstehen, daß er die Kleine kicreingernfen, ihr einen Kuß ge geben und ihr ein Geschenk gemacht hatte: aber daß er fortwährend am Fenster stand, traurig aussab, wenn sich das Kind nicht blicken ließ, nnd daß er das selbe mit solcher Ungeduld erwartete, als wenn cs sich um eine junge Dame handelte, an welcl-e er sein Herz verloren hatte, das konnte nach ihrer Mei nung nur Ueberspanntheit sein.