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Eingreifens des Militärs — man betraute einen blutjungen Offiziersstellvertreter in dieser schwierigen Situation mit eineni Teilkommando — die gesamte deutsche Bevölkerung aufs Höchste erregt worden war, da mischte sich der Vor- sladtauswurf und die zweihundert Mann zählende Scherer garde in die Affäre. Für das Auftreten der Abgeordneten Stein, Berger und Schalk und ihrer alldeutschen Garde die ganze Bürgerschaft verantwortlich zu machen, wäre verfehlt. Selbst Innsbrucker Deutschradikale waren empört über das Vorgehen der drei alldeutschen Abgeordneten und über- warfen sich vollends mit diesen. Bürgermeister Greil ließ sich in den bittersten Worten über diese Herren aus, die zu erst Mord und Brand predigen und dann sich mit dem nächsten Zuge aus den! Staube machen. Was die nächste Zukunft anlangt, so ist sicher, daß nach diesen Vorfällen weder eine gedeihliche Entwickelung der italienischen Fakul- tät noch die Herstellung des Friedens im Lande möglich ist. ohne daß die Fakultät verlegt wird. Das mutz heute auch derjenige zugeben, der anfangs für die Fakultät in Wilten war. Leider mutz man sich sagen, daß diese Universitäts frage niemals Bedeutung angenommen hätte, nienn die Ne gierung zur richtigen Zeit cingegriffen und ein paar Pro fessoren und Studenten zur Raison gebracht hätte. Die Stadtvertretung hat alle italienischen Arbeiter aus ihren Diensten entlassen, etwa 700 an der Zahl. In einem Auf ruf wird auch zum Boykott der italienischen Kaufleute auf- gefordert. Bisher wurden sechszehn an der Demolierung des Fakultätsinventars beteiligte Deutsche verhaftet, zu deren Verteidigung sich mehrere Anwälte kostenlos erbötig machten. — Ungarisches Abgeordnetenhaus. Tie heutige Sitzung tvar der Schauplatz einer stürmischen Szene. Der Minister präsident Graf Tisza erhob sich, um zu sprechen. Mittler weile »var Graf Polonyi (Opposition) aufgesprungen und verlangte das Wort zur Geschäftsordnung. (Auf der Rech ten stürmische Rufe gegen Polonyi: NiedersetzenI) Der Prä sident ermahnt Polonyi, der Aufforderung Folge zu leisten, da der Minister sich schon früher zum Wort gemeldet habe. Hierauf fordert die äußerste Linke geschlossene Sitzung. Ter Präsident will diese jedoch nur gestatten, nachdem der Mi nisterpräsident seine Rede beendet habe. Graf Tisza spricht nun unter unausgesetztem Toben und Lärmen der äußersten Linken. „Wir werden nicht gestatten," ruft er zur äußersten Linken gewendet, „daß Sie die Bestimmungen der Hausord nung mit Füßen treten." (Stürmischer Beifall rechts.) Im tveiteren Verlaufe seiner Rede erklärt Graf Tisza, er werde sein Versprechen bezüglich der Wahlreform einlösen. Alle Gerüchte, als habe er größere Verpflichtungen cingegangen, als er öffentlich zugestehe, seien unwahr. Hierauf verlies; der Ministerpräsident die Sitzung. Es wurde geschlossene Sitzung angeordnet, in der verschiedene Mitglieder der Opposition ihre Beschwerden über die Handlmbnng der Hausordnung vorbrachten. Rom. — Msgr. Anton de Waal, apostolischer Protonotar und Rektor des deutschen Campo Santo,, ist durch Billet des Staatssekretariates zum apostolischen Kommissär der Seel sorge für die in Italien ansässigen Deutschen ernannt wor den. Schon seit einiger Zeit ist Kardinal Kopp mit dem Seelsorgeplan der Deutschen in Italien beauftragt, während die praktische Ausführung nunmehr Msgr. de Waal über geben ist. Es handelt sich hierbei um die Einrichtung deut scher katholischer Genreinden in Turin, Mailand, Venedig. Florenz, Neapel, Messina und Palermo. Ein geringer An fang ist hierzu bis jetzt nur in Neapel gemacht. Hier be stand in früheren Jahrhunderten eine deutsche National- kirck>e S. Maria dell' Anima, welche aber mit der Zeit völlig italienisiert wurde. Erst seit vorigem Jahre ist wieder ein deutscher Priester tätig. In den übrigen Hauptstädten Ita liens muß das Werk der Sammlung der deutschen Katho liken ganz neu begonnen werden. Frankreich. Coinbes hat seinen Gesetzentwurf über die Trennung der Kirck>e vom Staate in der Kammer eingebracht. Damit hat er seine Kultnrkampfpolitik auf die erwünschte Höhe ge bracht. Großer Beifall des Block lohnte die „große" Tat. In dein Motivenbericht heißt es: „Jirdein die Regierung Ihnen darlegt, wie das Konkordat täglich systematisch von der kirchlichen Gewalt (?) verletzt wird, gibt sic Ihnen be kannt. daß es ihr unmöglich schien, länger ein Regime auf recht zu erhalten, das sich anmaßte, allein respektiert zn werden." — In radikalen Kreisen herrscht lebhafte Befriedi gung darüber, daß Ministerpräsident Eombes den Gesetzent wurf der Kammer unterbreitet hat. Hierdurch erscheinen die Gerüchte, daß bezüglich dieser Frage Meinungs verschiedenheiten im Kabinette herrschen, vollständig wider legt, denn der Gesetzentwurf trägt außer der Unterschrift des Präsidenten Loubet die Unterschriften aller beteiligten Minister, nämlich des Ministerpräsidenten, des Justiz- und Finanzministers sowie des Ministers des Aeußeren. Spanien. — Der Ministerpräsident Maura hat eine Tat voll bracht, die den Spott der — „Zeit" herausfordert, ja deren volle Entrüstung. „Diesem Erzklcrikalen", so tönt es aus Madrid in ihren Spalten, „genügt es nicht mehr, durch seine ganze Politik Spanien der römischen Unterjochung und Aus- saugung preiszugeben, er will auch durch äußere Hebungen seinen streng kirchlichen Sinn bekunden. Vor einigen Tagen bat er sich einen Akt geleistet, der einzig dastehen dürfte." — Und worin besteht nun dieser einzig dastehende Akt? Er hat, als es bei der Totenmesse in dem zu einer Kapelle ver wandelten Stcrbezimmer der Prinzessin von Asturien an einem Ministranten fehlte, selbst ministriert! „Gewiß ein erbauendes Beispiel in dieser gottlosen Zeit!" höhnt die gottlose „Zeit", trifft aber durchaus die Wahrheit. Weiter höhnt das Judenblatt, daß sich Maura, der seine Rettung vor dem Dolchstich des Anarchisten Artel der Hilfe Mariä -»geschrieben hatte, sich nun doch ein Panzerhemd anschaffte. „Da möchte man doch ausrufen: Ich glaube nicht an den Glauben." Wir möchten auSrufen: Wir glauben nicht an den Glauben der „Zeit", daß die Katholiken so dumm sind, deshalb, weil sie auch an übernatürliche Hilfe glauben, die natürlichen Hilfsmittel zu vernachlässigen. Deutsch'Südwest«frM. — General H Tratha meldet"unter dem 10. Novbr. aus Windhuk: Oberleuttiant Böttlin hätte mit seiner Patrouille am 4. und 6. November bei DirichaS siegreiche Gefechte gegen Hottentottenbanden von zusammen 80 Ge wehren unter Unterkapitan Gorob, die sich nach dem oberen Packriem Revier in anscheinend verschanzte Stellung zurückzogen. Streifkolonne des Oberleutnants Gräff der 10. Kompagnie mit zwei Maschinengewehren, dem sich die Patrouille des Oberleutnants v. Bentivegni an geschlossen. hatte am 6. November ein erfolgreiches Gefecht mit größeren Hererobanden 20 Kilometer nördlich von Otjosondju. Der Feind wurde verfolgt; er verlor 12 Tote und 5 Gewehre. — Gouverneur Leutwein meldet folgendes: Ein Tele- gramm aus Rehoboth besagt, daß nach der Erzählung eines vom Witboilager zurückgekehrten Bastards der Auf stand durch Aufreizung eines angeblich eingeborenen Propheten aus der Kapkolonie veranlaßt sei. Die Wit- bois glaubten an dessen böhere Sendung und die dadurch gebotene Notwendigkeit zum Aufstand, sowie an bestimmten Sieg mittelst höherer Hilfe. Das Schicksal ihrer bei uns gefangenen Landsleute sei ihnen gleichgültig, weil auf höherer Fügung beruhend. Amerika. — Der Washingtoner Berichterstatter des „New Z)ork Globe" teilt mit, Präsident Noosevclt beabsichtige, gegen die Trusts aggressiv vorzugehen. Dein Fleischtrust gegen über solle der Anfang gemacht werden. Das Haudelsamt sammle seit einiger Zeit Material, und sobald dieses als hinreichend betrachtet werde, würden die nötigen Schritte geschehen. Auch eine Revision des Tarifes soll sicher sein. Aus Stadt und Land lMittcilunqen aus unserem Leserkreise mit Namenssertistunn sür diese Rubrik sind »er Redaktion allezeit willkommen. Der Rann- des SiiisenderS bleibt Gcheimat» der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.» Dresden, den 12. November 1904. —* Sc. Königliche Hoheit Prinz Johann Georg begibt sich Anfang Dezember nach Wien, nm dem Kaiser Franz Joseph den Regierungsantritt des Königs Friedrich August zu notifizieren. —* Eine große Erregung macht sich in der Dresdner Einwohnerschaft bemerkbar. Es geht das Gerücht, das Wahlrecht zu den Stadtverordnetenwahlen werde noch vor den am 25. d. M. stattfindendcii Neuwahlen geändert werden. Um keine Sozialdemokraten in das Stadt parlament zn bekommen und um der etwaigen Zersplitte rung der bürgerlichen Parteien vorzubeugen, hätten die Nationalliberalen mit den Reformern und Konservativen ein Kompromiß dahingehend abgeschlossen, sich nicht an den Wahlen zn beteiligen, um dein Stadtparlament die reforme- rische Mehrheit zu erhalten. Das neue Wahlrecht, so wird weiter berichtet, bezwecke, das; die Minorität der Bürger mit ü b e r 2600 Mark Einkommen durch 00 Stadtverordnete und die Majorität der Bürger mit einem Einkommen unter 2600 Mark durch 2-l Stadtverordnete in Zukunft vertreten wird. In einer derartigen Abänderung des Wahlrechtes kann und muß man allerdings eine Beeinträchtigung der Votksrechte erblicken. Vor der Hand ist eine Abänderung des Wahlrechtes indessen noch nicht zn erüxrrten, denn von durchaus zuverlässiger und einwandfreier Seite wird uns folgendes initgcteitt: „Eine Abänderung des Dresdner Stadtverordnetenwahlrechtes ist in diesem Jahre nicht mehr geplant und bei der Kürze der Zeit, da die Wahlen bereits am 26. November stattfinden, überhaupt nicht inehr möglich, da die oberbehördliche Genehmigung nicht mehr bis zur Wahl zn erlangen sein würde. Tic Newvahlen finden also noch nach dein alten Modus, dem Listenwahlsystem, das zwar auch seine Mängel bat, statt. Hingegen ist nächstes Jabr eine Abänderung des Dresdner Stadtverordnctenwahlrechts nach Bcrufsklassen zn erwarten." Eine Wahlrechtsänderimg steht hiernach also bevor? Die Form, n)ie diese geplant ist, dürfte noch viel böses Blut machen, denn wenn die Mehrheit des Volkes nur durch 2-1 und die Minderheit durch 60 Stadt verordnete vertreten werden soll, dann darf inan wohl be haupten, das i st e i n e E n t r e ch t u n g derBürger. —* Ein Fo r s ch u n g s r e i s c n d e r von Welt ruf, ein gründlicher Kenner der vulkanischen Er scheinungen, Tr. Moritz Alphons Stübel, ist gestern hier im 70. Lebensjahre gestorben. Im Jahre 1835 in Leipzig geboren, unternahm er während seines arbeitsreichen Lebens zahlreiche Forschungsreisen, erwarb eine umfassende geologische Sammlung und veröffentlichte verschiedene.be deutende Werke. Noch bis zn seinem Lebensabend arbeitete der Forscher an einein leider unvollendet gebliebenen großen Werke über Kolumbia. Seine reiche geologische Sammlung überwies der Gelehrte seiner Vaterstadt Leipzig, wo dieselbe dem Grassimuseum einvcrleibt wird. —* Der sächsische Hauptvercin des „Evangelischen Bundes" will nach der Meldung der „Dr. Nachr." vom 1. Januar an für seine 20 000 Mitglieder ein Monats- blakt gründen, daß diesen unentgeltlich zugeht. Der Grund hierzu soll nach obigem Blatte die „Angriffe der ultra- montanen Presse gegen den Evangelischen Bund und die skrupellose Agitation derselben gegen die protestantische Weltanschauung" sein. Uns wundert nur. daß der Evan gelische Bund diesen Kampf nickt auch auf die „Angriffe" der konservativen und teilweise liberalen Blätter auSdehnt. wie z. B. auf die „Köln. Zeitung", deren Auslassung gegen den Evangelischen Bund wir den heutigen Leitartikel widmen. Unsere Polemik gegen den Evangelischen Bund ist nicht heftiger als jene, die er in letzter Zeit aus dem eigenen protestantischen Lager erfahren hat. Wir haben weiter nichts zu tun. als zu konstatieren, daß sich unsere Ansicht mit jener der ehrlich den konfessionellen Frieden wünschenden Protestanten deckt. Was die „protestantische Weltanschauung" anlangt, so findet jene des Evangelischen Bunde» keineswegs die Zustimmung der gläubigen Evan- gestichen. Da werden sich wohl die beiden grundder- schiedenen Weltanschauungen im protestantischen Lager selbst vorher auseinander setzen müssen, bevor sie diese geL n un» verteidigen können. „Arzt, heile Dich selbst!" —' Große Kirmesfeier. Sonntag, den 13. und Montag, den 14. d. M.. findet in sämtlichen Räumen der Barbaraschänke. Riesacrstraße 58, Ecke Barbara straße. große Kirmesfeier statt. Dcr freundliche Wirt, Herr Nebe, wird alles ausbieten, seinen Gästen einige ver gnügte Stunden zu bereiten. Der Besuch des hübschen Lokales kann warm empfohlen werden. Seifhennersdorf. Tie Untersuchung gegen den in Bautzen im Gefängnis befindlichen G. E. Israel wegen des berückffigten Lustmordes wird noch fortgesetzt. Ungünstig für ihn spricht auch die Mitteilung, schreibt die Oesterr. Volksztg.", daß er sich seinerzeit in Warnsdorf an einem Schulmädchen vergangen haben soll und seinerzeit auch zwei Mädchen, die nunmehr verheiratet und in einer Fabrik des 6. Bezirkes besck-äftigt sind, gcivalttätig nach- stcllte. — In einem hiesigen Modewarengescktäft hatten zwei Frauen ans R u m b n r g verschiedene Einkäufe gemacht. Als sie in Oberhennersdorf die Grenze passiert batten, wurden sie von dem österreichischen Grenzwächter angehalten. 200 Kronen für Zoll und Schmuggel war die Strafe. Weigsdorf. Im naben Minkwitz wurde bei der Straßcn- übcrsetzung der Eisenbahn am 8. November gegen 1/^9 Uhr abends der 73 Jalire alte Franz Görner ans Friedland von dem gegen Seidenberg fahrenden Personenzug zu Boden ge stoßen. Görner erlitt hierbei so schwere Verletzungen, daß er schon auf dem Wege in daS Friedländer Bezirkskranken- hans starb. Schönau bei Schluckenau. Ter „Genosse" Medeke aus Trailteiiau sollte hier einen Vortrag über Astronomie und Knust halten. Doch man ivartete vergebens am festgesetzten Tage ans ihn. Am nächsten Tage erst kam er durch unseren Ort, in Begleitung eines k. k. Gendarmen. Genosse Medeke »var in Nirdorf wegen „Zechprellerei" verhaftet worden. Vereinsnachrichten. ^ Dresden. Am 13. November 100-1. abends 7 Uhr. begeht der Verein „Silviuus" im kleinen Saale des .,Keglcrheim". Friedrichs»-. 12, sein 2.7, Stiftungsfest. be stehend in gemeinsamer Tafel, Theater und Tanz, wozu Freunde und Gönner herzlichst eingeladen sind. 8 Dresden. Katholischer Jüngling ^-verein Dresden-A. Sonntog, den 13. November, im Vereins- lokale Vortrag des Herrn Bürgerschnllchrers Winter: „Mein Besuch des Vatikans in den Sommerferien dieses Jahres." 8 Dresden. Der hiesige Katholische Männergesang- vercin feierte am 8. November in Mcinholds Sälen sein 20. Stiftungsfest, das dnrch die Gegenwart Sr. Bischöflichen Gnaden des hochw. Herrn Dr. Wusckianski ausgezeichnet wurde, der in Begleitung mehrerer geistlicher Herren er schien. Eine überaus zahlreiche Festversanunlung nahm die ninsikalischen und humoristischen Darbietungen mit großem Beifall ans. Der Abend wurde eingeleitet durch den Ehor von Lützel: „Machet die Tore weit". Unter der feinfühligen und umsichtigen Leitung des Herrn Lehrer O. Walter trug der Verein noch Eböre von Silcher, Meyer-Stolpenau und Häser vor. Besonders innig und zart wurde das Silchersche Lied: „Herzet, was träntet dich" ansgeführt. Herr Erler sang in Prächtiger Weise das Baßsolo: „Am Rhein und beim Wein". Mehrere humoristische Vorträge brachten alle bald in fröhlichste Stimiiiung. Ein flotter Ball hielt die Teil nehmer noch lange zusammen. Die Tanzsrende wurde durch einen originellen Kotitlon sehr gefördert. Auch dem katho lischen Männcrgesangberein ist ein junger Zuwachs zu wünschen. Sollten wirklich die katholischen Gemeinden Dresdens nicht einen ständigen Männerchor von 60 bis 70 fleißigen Sängern stellen können? Gerichtssaal. II Schwurgericht. Wegen vollendeter und versuchter Notzucht cm drei Tienstmädckcn, sowie wörtlicher und tätlicher Beleidigung derselben, wurde gegen den 1808 in Jessen bei Meißen geborenen Mnhlenbcsitzer Mar Ewald Vent ritz unter Ausschluß der Tcssi'ntlickkcit verhandelt, Ter noch unbestrafte Angeklagte gibt den Tatbestand im großen und ganze» zu bestreitet jcdocb, Gewalt angewandt zn hoben, Ta die Geickworenen nur dcc uns Beleidigung gestellte Frage bejahten, wurde der Angeklagte betreffs der Verbrechen kostenlos sreigesprochcn. DaS Verfahren wegen Beleidigung mußte eingestellt werden, da der Strafantrag hierzu nickt rechtzeitig gestellt wurde. Vermischtes. V V o m S i m plontu n It e I. Wie verlautet, haben die Unternehmer des Snnplondurchslichrs. die Firma Brand, Brandaner L Eo., die Anstellungs-Verträge der Mehrzahl ihrer am Simplontunnel beschäftigten Ingenieure und sonstigen Angestellten sür den l. Januar 1906 ge kündigt. Hieraus läßt sich entnehmen, daß der Vollen dung dieses Riesenwerkes bis zu jenem Zeitpunkte ent gegengesehen wird. v Der richtige Kandidat. Im Tageblatt des Städtchens Rockenbausen lRheinpsalz) findet sich folgende Anzeige: „Aus zur Wahl! Wähler, träblt einstimmig Herrn Jakob Giebl: derselbe gibt folgendes zum besten: 600 Liter Wein, drei Rehböcke, zwei Fasanen, sechs Hasen. Solche Leute müssen in den Gemeinderat. denn die sorgen auch s r ihren Nächsten. Mehrere Bürger." Der Kniest in ic7n„M'n. Die dritte Grnpt>c von Kricgs'chincn. welche zur Zeit der Abfabrr des Gros noch nicht segeliertig war, ist jetzt ausgelaufen. Es ist der neue Kreuzer „Lieg" mit mehreren Torpedobooten. Sic werden dieser Tage in den dänischen Gewässern erscheinen, wo dänische Kriegstabrzeuge den Poli zeidienst übernebnien. das beißt die neutralen Schisse vor Unbill und Mißverständnis schützen sollen. Zugleich be deutet das freilich auch den Schuv der russischen Schiffe vor feindlichen! Angriff. In Rußland ist man nach wie vor überzeugt, daß in den norwegischen und schottischen Meeres- buchten japaniscktc Torpedoboote lauern und bat deshalb schon die bisherigen Wacktdiensie Dänemarks, die den ru'sischcn Schiffen die Fahrt sicherten, gebübrend gerühmt In der Nordsee wird sich vermutlich ein englisches Ge- sckwadcr zur Begleitung melden.