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gestellt. Er lehne deshalb den Antrag ab. Es scheine ihm auch nicht klar zum Ausdrucke gekommen zu sein, daß der Unterricht unter der Aufsicht der Rektoren Mohs und Lapke steht: wenn er in dem katholischen Schulhause erteilt wird, so wisse man nicht, ob nicht doch die Geistlichkeit die Aus sicht ausübt." Dieser Antrag wurde angenommen. An diesen Tat sache» gibt es nichts zu rütteln. Ist ein solches Vorkomm isis nicht ein Skandal für das Deutsche Reich? Wo die Ka tholiken in der Minderheit sind, sucht man sie vielfach als Rechtlose und Heloten zu behandeln. — Sozialdemokratische Religionslosigkeit. Der „Vor wärts" (Nr. 90 vom 16. April 1911) schreibt in ieiner Oster- uummer: „Ostern! Wieder ivird, wie alljährlich, von allen Kan zeln über das christliche Auferstehungswunder gepredigt: über die im Lukasevangelium gemeldete, dem älteren Mar kus- und teilweise auch dem Matthäusevangelium unbe kannte Sage der Maria Magdalena, Maria Jakobi und des PetruS nach dem Felsengrabe des Joseph von Arima- thäa und der noch desselben Tages durch die Jesuserschei- uung zu ErnmauS bestätigten Entdeckung, daß Christus, der Missias, auferstanden sei von den Toten . . . Die intelli genteren Teile der Arbeiterschaft wollen nichts mehr wissen von einer Religion, die ihnen die stille Ergebung in die gottgewollte heilige Ordnung des heutigen Klassenstaates predigt. Tie alte Auferstehungs- und Erlösungssage, die der Osterglocken Geläut verkündet, hat für sie keine Bedeu tung mehr, denn ihnen ist ans ihrer Mitte ein neuer Auf erstehungsglaube erstanden: Ter Glaube an ihre eigene Kraft und ihre geschichtliche Mission." Solche Sätze stehen im Zentralblatte der Roten, die dann in katholischen Gegenden die Lüge verbreiten, die Sozialdemokratie sei nicht religionsfeindlich. Ten Glau ben an Christus, den Auserstandencn, setzt man ab, man er hebt dagegen die Irrlichter wie die Führer der Genossen zu Götzen und setzt sich selbst daneben. Diese rote Vergött lichung des armseligen Menschen ist der größte Volksbetrug, den es je gegeben hat. Die sozialdemokratische Presse spottet über das Unterfangen eines Nero, der sich zum Gotte aus- rusen ließ, aber sie selbst redet jedem Arbeiter ein, er sei über alles erhaben und selbst ein Götze. — Eine Mahnung dr« Papstes Leo XI11. Der Graf zu Hocnsbroech-Geldern. der dem Zentrum nicht augehört, hat auf einer Versammlung der Deutschen Vereinigung in Drosten kürzlich folgendes erzählt: „Ich erinnere micti hier eines interessanten und bedeuiungsvollen Wortes Leos XIII, das bisher, glaube ich. noch nicht in die Oeffe, tlichkeit gekommen ist. Als im letzten Jahre des Lebens Papst Leos einer der hervorragendsten Führer des Zmtrums eine Audienz bei ihm hatte, sagte zum Schlüsse der Papst: »g,<-08 ot nni.8, MM8 8urtout 8U,<§08. Sei-M Sie weise und einig, aber vor all-mr weise." Also der Papll stellte die Weisheit der Einigkei um jeden Preis vorn..". kOesaeL'kei «». — Da» neue österreichisch.ungarische Wehrgrsetz. Nach- dem eS in der spcachenfrage der Militärstrafprozeßordnung endlich zu einem Einvernehmen zwischen der öfter eichischen und ungarischen Regierung gekommen ist. werden die anderen noch strittigen Punkte der neuen Wchrgcsitzeevoilage vermutlich schon in den nächsten Tagen erle igt werden. Der ungarische Ministerpräsident trifft morgen i» Wien ein. Nach dem neuen Wehrgesetz wird das neue RekrMen- kontingent für die gemeinsame ungarische Armee künftig jährlich 159 000 Manu, ferner für die österreichische Land- wehr 28 000 Manu und für die ungarische Landwehr 25 000 Mann betragen. Da jedoch die zweijährige Dienst pflicht eingesührt wird, so beträgt die Vermehrung des gesamten Friedensstandes der Armee gegenüber d.m gegen wärtigen Stande nur 17 vom Hundert. Das Einjährig- Freiwilligen-Jahr wird nunmehr aus Staatskosten abze- dtent werden können. Das En jährig Freinnlligeii-Nccht wird künftig auch allen Zöglingen oon Anstalten, die sich mit Wissenschaft, Kunst und Literatur und Kuustgewerbe beschäftigen, zuerkonnt werden. Die Volkcschnllrhrer werden künftig als Einjährig Fr«iwillige dienen können und zu Instrukteuren für die körperliche Ausbildung der Schul jugend besonders ausgebildet werden. Die Waffenübuugen für die Reservisten werden erleichtert und abgekürzt. Die ungarische Landwehr wird mit Artillerie veriehe» werden. Dieses neue Wehrgcsitz wird binnen 4—6 Wochen durch- geführt werden, — Sozialremskratischer Terrorismus. Der Sekretär des sozialdemokratischen Bcauereiverband's Skrihrovsky begab sich^ im Verein mit dein sozialdemokratischen Berg arbeiters« kr» lär Broa zum Direktor Bremer der sozialdemo kratischen A'deiterbrauerei in Nadmanitz und verlangte von demselben die Entlassung sämtlich s-p iratrstisch organisierter Arbeiter. Direktor Bremer schlug dieses Bcgeh.en ab. da er die wirtschaftlichen Folgen eines solchen Schrittes für die Brauerei süiärt-te Die Sozialdemokraten begnügen sich nicht mehr damit, die Entlassung christlich-orgau si rtcr Arbeiter zn ve>langen, sie lassen die vielge ührule Freiheit und Brüderlichkeit nunmehr auch den tschechischen Geuosscu verspüren. Frankreich. — Die Untersuchung in der Angelegenheit des Lrdens- schwindels ergab, daß einige Sekretäre von Deputierten sich der Name» der letzteren bedienten, um Auszeichnungen für andere zu erhalten. Valeusi bediente sich gleichfalls der Namen gewisser Deputierter, nur Diplome eines tunesischen Ordens zu erlangen, die er nach Bedarf weiter verkaufte. Sein Mitschuldiger Element, lieferte ihm gefälschte Diplome für 2000 bis 5900 Mark. Im Verlaufe der Untersuchung erklärte der verhaftete Leiter der diplomati- fck-en Revue Meulcmnus, daß er auf die Aufforderung zahl- reicher Personen, insbesondere zweier Freunde aus Holland und der Direktoren eines deutschen Theaters, die Auszeich nungen zu erhalten wünschten, sich an Valeusi gewandt und von diesem zwei Diplome erhalten habe, worin die beiden Holländer zu Offizieren der Akademie eruauut wurden. Er habe aber nicht vermutet, daß die Diplome gefälscht oder gestohlen sein könnten. Ter als Mitschuldiger Valcusis verhaftete Herausgeber der diplomatischeu Revue steht ins- besondere im Verdachte, dem Direktor des Altonaer Stadt- thcaters ein gefälschtes Diplom verschafft zu haben. Bei der in seiner Wohnung vorgenommenen Untersuchung wur den zahlreiche Schriftstücke gefunden, wodurch auch noch andere bekannte Persönlichkeiten arg bloßgestellt werden. Der gestern als Mitschuldiger verhaftete Architekt Chedanne, der Offizier der Ehrenlegion ist, gilt als ein sehr reicher Mann und als einer der hervorragendsten Künstler seines Faches. Als ein Verdachtsmoment gegen Chedanne ivird auch die Tatsache angesehen, daß er im Dezember vorigen Jahres Haiumond 200 000 Franken geliehen hat, um dessen Kassenabgäuge zu decken. Ferner wird berichtet, daß eine Anzahl kostbarer Tapisserien, die dem Ministerium des Aeußeren gehörten, verschwunden sei und daß Chedanne auch in diese Angelegenheit verwickelt sei. — Nachklängc von den Winzerunruhe». Vielfach nimmt man an, daß die Ereignisse der letzten Tage das Werk eines Geheimkomitees gewesen sei. Die Zahl der in Epernay und Reims verhafteten Winzer beträgt bis zur Stunde 130. Nun erfährt man, daß der Befehlshaber der ursprünglich nach Ay geschickten Dragonerabteiluug die Ordre erhalten hatte, einstweilen eine beobachtende Stel lung einzunehmen und nur dos Aergste zu verhindern. Als aber zwei Häuser in Flammen anfgingen, da meldete der Offizier, er müsse mit den Waffen in der Hand entschreiten lassen, sonst könnten seine Leute des Aufruhrs nicht Herr werden. Er erhielt darauf einen neuen, ebenfalls unent schieden gehaltenen Befehl. Ta der Offizier die Verant wortung für ein eventuell entstehendes Blutvergießen nicht allein tragen wollte, so erbat er schriftliche Ordre, die ihn klipp und klar zum Waffengebrauche ermächtigen sollte, diese wurde ihm jedoch verweigert, und darum ließ der Offizier von den Waffen keinen Gebrauch machen, sondern beschränkte sich ans eine passive Abwehr der Aufrührer. Diese blieben infolgedessen 24 Stunden im uneingeschränk ten Besitze von Ay, und erst als ein Drittel der Ortschaft in Flammen stand, rückten Truppenabteilungen heran, die diesmal von den Waffen Gebrauch machen durften. Balkan. — In der Nähe von Polcochori auf der Halbinsel Cassandra kam es zwischen türkischem Militär und einer griechischen Bande zu einem Zusammenstöße, wobei drei Griechen getötet und ein türkischer Soldat verwandet wurden. — Zur Lage. Im Orient pflegt der Frühling fast in jedem Jahre Aufstände und Erhebungen zu bringen. Wenn der Schiwe auf dem Balkan schmolz, ging regelmäßig in Mazedonien der kriegerische Tanz los. Jetzt bleibt es auf diesem sonst so bedrohlichen Herde internationaler Verwicke lungen noch ziemlich ruhig. Dagegen ist iu Albanien, wo die natürlichen Gebirgsfestmigeu und die Nähe der kleinen slawischen Balkanstaaten den aufständischen Stämmen gegenüber dem türkischen Militär einen starken Rückhalt geben, der Aufstand wieder im Gang, und er Ivird ener gische Verstärkungen und Anstrengungen der türkischen Ne gierung erfordern, ehe er niedcrgekämpft werden kann. Zweifellos ist die moderne Türkei hier wie in Syrien und Arabien in einer Kulturmission begriffen und Verdient als Element der Ordnung und des Fortschrittes die Sympathie und Unterstützung der Kulturvölker. Nicht überall freilich teilt man diese Auffassung. In Italien, wo man seit ge raumer Zeit ein begehrliches Auge auf Albanien geworfen hat, und hier wie in Tripolis die Befestigung der türkischen Autorität durch die heutige Negierung als eine gewisse Be einträchtigung italienischer Zukunftshoffnungen ansieht, witt sogar Ricciotti Garibaldi eine Freischar bilden, die den Albanesen in ihrem angeblichen Freiheitskampfe gegen die Türken zu Hilfe kommen soll. Indessen ist das offi zielle Italien, das korrekte und friedliche Beziehungen zur Pforte unterhält, und in seinem Jnbilänmsjahre noch mehr als sonst als Hort des europäischen Friedens gelten will, die Abfahrt einer Expedition mit allen Mitteln zu verhin dern entschlossen. Ob übrigens die Schar der Garibaldiani- schen Nothemden, wenn sie wirklich an den albanesischen Gestaden landen würde, für das türkische Heer eine Gefahr bedeuten würde, muß nach den Erfahrungen mit diesen Freischärlern im letzten Kriege zwischen Griechenland und der Türkei füglich bezweifelt werden. Marokko. — Die Mahalla Bromond liat einen Sieg über die SchoradnS davongetragen, die 40 Tote und 80 Gefangene verloren. Amerika. — Zur Lage in Mexiko. Die Aufständischen haben Agun Prieta geränmi, weil ihre Munition und Mundvor- räte erschöpft waren. Ein Teil der Aufständischen zog sich in größter Unordnung zurück. Ans seiten der Regicrungs- trnppen solle» fünf Mann gefallen und vier verwundet worden sein. Die Aufständischen sollen acht Tote und vier Verwundetc haben. — Der Kongreß der Union plant vorläufig nicht, in die mexikanischen Wirren einzngreifcn. Aus der Haupt stadt Mexiko wird gemeldet, Präsident Diaz werde heute dem Kongreß Friedensvorschläge unterbreiten. Präsident Taft gab den Vorsitzenden der Senats- und Abgeordneten- hcmskommissionen für die auswärtigen Angelegenheiten gegenüber der Ansicht Ausdruck, daß zur Zeit kein Grund zur Intervention vorliege und daß eine neutrale Zone von 5 bis 10 Meilen Breite längs der Grenze vereinbart wer den müsse. Au- de« deutsche» Kolonie». — 5(1 Goldfelder wurden !m Kuitnstal (Südwest- aflika) Mitte März abgesteckt. Die Bohrkolonne soll bei Waffe, bohiungen da» Vorhandensein eine» Goldriffs fest, gestellt haben. Ein Teil der abgesteckten Felder ist von Dr. Runge im Namen de» SchutzgebietSfiskuS belegt. Aus Stadl und Land. rr-Cven den IS «p il t»tl. —' Se. Majestät der König nahm heute vorm, von ll Uhr ab im Restdenzschlosse die Vorträge der Staat»» minister und de« König!. KabinettSs kretär» entgegen. —' Den Kammerherrndienst hat am Sonntag der Kammerherr v C rrlvwih Oberschöna übernommen. —' Durch eine Verordnung de» Köutgl. Ministerium» de» Knltn» und öffentliche« Unterricht» ist bekanntlich die Bestimmung ausgehoben worden, wonach zu Johannis und besonders zu Weihnachten die Eltern seitens der Leitung der höheren Schulen zu benachrichtigen waren, wenn ihre Söhne zu besonderen Klagen oder zu der Besorgnis Anlaß gaben, daß sie mit Ablauf des Schuljahres nicht tu die höhere Klasse ausrücken könnten. Das Ministerium erwartet vielmehr, daß die Eltern selbst über die Fortschritte ihrer Söhne von den Lehrern oder dem Rekwr Erkundigungen einziehen. Dies wird besonders dann erwartet, wenn schon die Michaeliszcnsur Anlaß zu Besorgnissen gegeben hat. Das Lehrerkollegium einer hiesigen höheren Schule hat infolgedessen beschlossen, um diese Auskunft erteilen und die Schüler, bet denen es nottut. mündlich mahnen zu können, auch in Zukunft vor Weihnachten den Stand der Leistungen der den Anforderungen noch nicht genügenden Schüler in besonderen Zensurltsten einzutragen, die zur Verfügung des Klassenlehrer« und des Rektors stehen. —* Die vorläufig festgcstellten Vcrkehrscinnahmen der sächsischen Staatseise,«bahnen im Monat März 1911 betra- gen 13 959 100 Mark oder 607 800 Mark mehr als im glei chen Monate des vergangenen Jahres, wovon 4 208100 Mark (418 200 Mark weniger) auf den Personenverkehr und 9 761 000 Mark (1 026 000 Mark mehr) auf den Güter verkehr entfallen. Die Gesamteinnahmen der sächsischen Staatseisenbahneu vom 1. Januar bis 31. März d. I. be tragen nach vorläufiger Feststellung 38 260 700 Mark oder 1 986 500 Mark mehr als im gleichen Zeiträume des Vor jahres. —* Der Landesverband der deutschen Gewerkvereine (Hirsch-Duncker) im Königreiche Sachsen hielt am zweiten Osterfeiertagc seinen 29. Delegiertentag in Altenburg, S.-A., ab. Aus dein Geschäftsberichte ist hervorzuheben, daß die Mitgliederzahl der deutschen Gewcrkvereine im ganzen Reiche bereits über 120 000 beträgt. Im König reiche Sachsen mit dem Herzogtum Sachsen-Altenburg be ziffert sich die Zahl der Mitglieder auf über 8500, die fick, auf 134 Ortsvercine verteilen. Bezirksleiter Berndt-Dres- den referierte über das Thema: „Tarifvertrag und Koali- tiousrecht." Tie Versammlung nahm im Anschlüsse an die beifällig aufgenommcuen Ausführungen des Redners fol gende Resolution einstimmig an: „Ter Tarifvertrag ist der Ausdruck des Anerkenntnisses tatsächlicher Gleichberechtigung der Arbeitgeber und Arbei ter bei der Festsetzung der Arbeitsbedingungen. In dem selben Umfange, irr denr der Tarifgedanke an Ausdehnung gewinnt, wird die Gefahr unüberlegter und für die ganze Volkswirtscliaft verderblicher Kämpfe zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer zurückgedrängt. Aus diesem Grunde begrüßt der heutige Telegiertentag diese Entwickelung: wie ja die deutschen Gewerkvereine seit mehr als 40 Jahren dahin wirken, das Eiuiguugswesen durch Schaffung eines ReichSeiuiguirgsamtes irr gesetzliche Bahnen zu lenken. Störend wirkt dieser Entwickelung zur Verständigung der brutale Gewissenszwang entgegen, der von den sozialdemo kratischen Gewerkschaften gegenüber anders- oder nicht organisierten Arbeitskollegen ausgeübt wird, um sie zu zwingen, ihren Zentralverbänden beizutreten. In sein direktes Gegenteil wird der Tarifgedanke umgekehrt, wenn den sozialdemokratischen Gewerkschaften durch die Tarif verträge ein Arbeitsmonopol zugestanden wird, wie dies bis in die jüngste Zeit mehrfach zutage trat. Der heutige Delegiertentag verurteilt diesen Mißbrauch des Tarifge dankens und sieht nach wie vor in dem gesicherten Koali tionsrechte sämtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen die ern- zige Möglichkeit des kulturellen Aufstieges der Arbeiter schaft." —* Der Sachsenvrrrin iu Berlin begeht am 30. d. M. die Feier seines 25jährigen Bestehens, wozu auch zahlreiche Teilnehmer aus Dresden und dem übrigen Sachsen in Berlin erwartet werden. —* Wetterprognose der König l. Kächs. Lande«- Wetterwarte zu Dresden für den 20 Aprst: Suffnschen der Winde, so» st keine Wittern'g«änderung. —* Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen mit den Prinzen Sigismund und Friedrich Leopold ist, mit Gefolge von Berlin kommend, im Automobil hier ein- getroff-n und hat im Grand-Union.Hotel Wovnung ge- nommen. —* Für die Freiheit des OrtSeilbriefverkehcs hat die Firma Messenger - Boy - Jnüilut „Rote Radler" als Mitglied des Verbandes deutscher Eilbotenanstalrei, Petitionen an die Handels- und Gewerbekammer zu Dnsden gerichtet, die von denselben befürwortend an das Minsterium des Innern, das RetchSpostamt und den Reichstag weiler- gesteben worden sind. Auch der Rat zu Dresden hat sich diesen Petitionen zustimmend angelchlossen. —* Eine Stiftung tu Höhe von 50000 Mark Hot der Inhaber der Orientalischen Tabak- und Zigaretten fabrik „Aenidze", Herr Hugo Zieh, anläßlich der Besichtigung seiner Fabrik durch Se. Majestät den König errrchtct. Tie Stiftung soll zur Gewährung von Unterstützungen an HM- bedürftige Beamte und Arbeiter der Fabrik dienen und beim Eintreten gewisser Voraussetzungen an die Stadt gemeinde übergehen. —* Eine interessante kleine Feier von seltenem internationalen Reize gab es vor einigen Togen auf Schloß Albrechtsberg in Loschwitz: Der Leiter der Internationalen Hygieneausstellung, Geheimrat Lingirci. hatte sämtliche bereits in Dresden weilende Negierungs- kommissare der ausländischen Staaten, die auf der Hygicnc- ausstelluiig vertreten sind, zu sich geladen. In den festlich erleuchteten Räumen des Gastgebers saßen die Vertreter der verschiedenen Nationeil in froher Stimmung beisam men: Die Herren Exzellenz Chang, Polizeipräsident der Tartarenstadt Peking, Exzellenz Dr. Jialka-Ungarn, Dr Florence-Brasilien, Professor Dr. Jshizeu-China, Dr. Lim Born-Kong-China, Professor Miyajime-Japan, Ingenieur Luiz MoareS-Brasilien, Negierungsrat Nagano-Japam Exzellenz Professor Pvdwyssotzki-Rußland, sDr. med. Takaki- Japan, Guillenne Tronchet-Frankreich, Dr. Tsur-China, Woo Jou-Liang-China und der Sekretär der japanischen Koinmission Hauptmann Schäffer. Außerdem waren er schienen Ministerialdirektor Geheimrat Dr. Rumpelt, Prä sident Professor Dr. Renk usw. Geheimrat Lingner betonte in seiner Ansprache, daß die Ausstellungsleitung den aus-