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Sächsische Volkszeitung : 04.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190403047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-04
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.03.1904
- Autor
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wenn man das Auftreten der sozialdemokratischen Reichs tagsfraktion beobachtet; nichts von euiem Siegesgefühl. Im Gegenteil: Sie ist sehr gedrückt und niedergestimmt! Der Katzenjammer beginnt schon! » Tem Vernehmen nach hat der Direktor Hüttig der Dresdner Aktiengesellschaft Fabrik photographischer Apparate vorm. Hüttig k Sohn, ein Geständnis abgelegt, nach welchem er :'.«»<» 000 Mark unterschlagen hat. Ter Prokurist Knauthe sei an seiner Manipulation unschuldig. —* lieber das Vermögen des verhafteten vormaligen Fabrikdireklors Karl Richard Hüttig ist nunmehr ebenfalls das Konkursverfahren eröffnet worden. —* Poli;eibericht. Einen Unrencheiikelbrmh erlitt am Dienstage ein Arbeiter dadurch, das; er von einer Droschke aber fahren wurde. Pirna. Tie Prozegverhandlnngen in der Tnellange legenheit des Oberleutnants Krohn. die heute vor dein Kriegsgericht der 22. Division hier beginnen sollten, sind ans unbestimmte Zeit vertagt worden. Grimiilitslha». Hier sind bis jetzt .'>00 Arbeiter dauernd ans den Tertiibetrieben ansgesperrl. 20o haben Erim- inilschan in den letzten Tagen verlassen; die Zahl der übrigen Arbeitslosen betrüg! noch «','.b>. Ghcuilntr. Wegen drohenden Einbruchs der Böschung i:n Einschnitte bei Borna nt der Güterverkehr zivisciien Borna bei Chemnitz und Chemnitz Ailendorf ans einige Tage eingestellt worden. Zwickau. Für die Spser des Herero-Ansstandes sind bis jetzt vier fünslauselid Mar! eingegangen. Aiarkranstädt. In unserem indnsniereichen Städtchen, wo jetzt lange Zeit das beste Einvernehlnen zwischen katholischen und protestantischen Einwohnern herrschte, fängt man jetzt an, diesen Frieden zn stören. So geschah es dieser Tage, daß ein Pastor beim Konsirmandennnterricht über Gebräuche und Einrichtungen unserer katholischen Kirche Bemerknngen machte, die sich wohl nicht geziemen. Er hielt sich darüber auf. das; die Ohren Beichte und das Falten der Hände beim Gebet bei uns streng vorgeschrieben sei; auch das; alles Lateinische vorgeschrieben sei. was die meisten nicht verständen, wobei er das ..Ist-,-omni» Nst-nln nam-nim-nm'' hauptsächlich kritisierte. Die Konfirmanden waren natürlich recht empfänglich für derartige Kritiken, den > einem katholischen Schüler der oberen Klasse wurde dies in nicht wiederzngebender Weise vorgemacht. Man sollte doch entnehmen, das; diesem übereifrigen Herr» Pastor genng Stoff zur Beringung stände, inn den Konstrmanden- nnterricht zn erteilen. Wir .Katholiken haben doch an und für sich hier Zeine beneidenswerte Lage, obwohl wir bisher stets das gute Einvernehmen zn wahren,,'und mit unseren protestantischen Mitbürgern in Frieden zn lebest suchten. In den jetzigen schweren Feiten wäre es doch angebrachter, der Herr Pastor würde der Fugend über Religion, die hier um allerwenigsten beachtet wird, Moralpredigten halten. Der schon bejahrte Kürschner Rudolf Frühanf ist gestern nachmittag an seiner Arbeitsstätte von einem Herzschlag betroffen worden und war ans der Stelle tot. Frühanf war viele Jahre hindurch ein eifriges Gemenidegtied und war auch, da er an fast allen Beransialtniigen der benach barten Brudervereine teilgenommen, weit und breit be kannt. Gott gebe ihm die einige Ruhe! Bautzen. Katholisches Lehrerseminar. lBerspätet.» In Anwesenheit von etwa 170 geladenen Damen und Herren der Stadt, unter denen sich der .König!. Bezirks schutiuspektor, Herr Schulrat Schütz, Herr Obertirchenrat Meier, Herr Oberbürgermeister Ist-. Känbler, das gesamte Kollegium des Landständischen Seminars, das der Tom schule, die Herren Direktoren sämtlicher übrigen Schul anstalten' ferner Vertreter der evangelischen und katholischen Geistlichkeit, an deren Spitzen Here Pastor Primarius Wetzke und Herr Domkapitular Skala, sowie viele andere hochangesehene Herren der hiesigen leitenden Kreise be fanden, veranstaltete das katholische Lehrerseminar am 2'>. Februar, abends 0 Uhr, in seiner lichldnrchilnteten prächtigen Aula eine Mnsikanssnhnmg zn Ebren seines bis herigen geistlichen Prnstmgskommisiarü, Sr. Bischöfl. Gnaden, des hochwnrdigsten Herrn Georg Wnschansli. Tie imposante Feier wurde eingeleitet durch das Präludium in G-moII für Orgel von I. Rheinberger. Daran schlossen sich die Begrüßmigsmorte des Herrn Seminardireklors Kanonikus Löbmaiin, der schließlich zn aller Ueberraschnng dem hochwnrdigsten Herrn das im Seminararchive erhallen gebliebene Schnlentlnssmigszengnis überreichte, ans das hin Ce. Bischöfl. Gnaden vor '>0 Jahren als I l. Schüler in die mit dem Seminare verbundene Gpnniasialpräparanda ausgenommen ward, um mit seiner höheren Bildung zu beginnen. In teils humorvollen Worten dankte der Gefeierte, das Seminar und die daraus hervorgehende katholische Lehrerschaft Sachsens auch seines ferneren ganz besonderen bischöflichen Wohlwollens veisichernd. Im Mittelpunkte des Ganzen stand die Anssnbrnng der Kantate ,,Das Heiligtum von Antiochien" siir Mannerchor und Soli mit Klavier begleitung von Fr. Könen. Tert von F. Ludwigs, ver bindende Deklamation von Br. Stenzel. die unter der fein fühligen Leitung des Herrn Seminaroberlehrers Pischel, unter hervorragender Mitwirkung der Herren Seminarlehrer KlanS und Kielmaim von Seiten des Seminarchors einen glänzenden Erfolg erzielte. Die Toccata und Fuge über den Namen B—a—c—h für Orgel von I. A. v. Ehken, durch Herrn Seminarlehrer Englec gleich sein Eingangs- Präludium meisterhaft vorgetragen, beschloß die herrlich verlaufene Feier, die in allen Beteiligten einen großen Eindruck hinterließ. Vereinsttachrikhteii. § Bautzen. Am vergangenen Sonntag hielt der „Volks- verein f. d. k. D." in den Räumen des hiesigen Gest'llen- hauseL eine Volksversammlung ab. Der Geschäftsführer, Herr Angermann, hieß die zahlreich Erschienenen herzlich willkommen und trug den Jahresbericht des Vvlksvereins vor. Hierauf erteilte er Herrn Chefredakteur Rauer ans Dresden, welcher einen Vortrag gütigst zngesagt hatte, das Wort zu demselben: Wenn im allgemeinen die goldene LebenSregcl „c,ra ot lastnin^ (bete und arbeitet gilt, so ist dies ganz besonders für den katholischen Mann in der heutigen Zeit der Fall. Er ist berufen, diese Regel zur Richtschnur im privaten und öffentlichen Leben zu machen. In der heutigen Zeit, wo die Feinde der christlichen Welt- ordnung sich von allen Seiten zusammenscharen, ist es dringend notwendig, daß jeder katholische Mann sich um die Fahne der lebendigen streitenden Kirche sammle, Un- verzeilich wäre es. in gefahrvoller Zeit sich der Gleichgültig keit und Schläfrigkeit hinzngeben und der Pflichten des katholischen Mannes im öffentlichen Leben zn vergessen. Wie er die Familie mit Brot versorgt, so hat er auch die Pflicht für geistige Nahrung zn sorgen. Dies geschieht hauptsächlich dadurch, daß er iür gute Bücher und Zeitungen sorgt. In jedes Hans gehört eine katholische Zeitung. Nachdem wir sächsische Katholiken so glücklich sind, eine katholische Tageszeitung in Sachsen zu haben, so ist es ebenfalls eine Pflicht eines jeden von uns, düse Presse nach Kräften durch Abonnement und Insertion, sowie durch Beitritt znm katholischen Preßverein zn unterstützen. — Herr Tomschntdirektor Nowak griis einige Punkte des eben ge hörten Vortrages heraus, um daran mir begeisterten Worten die Notwendigkeit des Volksvereins zn begründen, znm zahlreichen Beitritt und zu eifriger Mitarbeit in demselben amznforderii. Hierauf svrach Herr Dvmprediger Schemtschik über die allgemeine Bedeutung des Wahlrechts, die Ver tretung des ü. säcbsischen Reich, tagswahtkreiies Bantzen in früheren Jahren und über die Ergebnisse der letzten Reichs tagswahl unseres Kreises. Im Hinblick ans die vorliegenden Umstände bezeichnet er es als dringend nölig, jetzt schon unermüdlich mit allem Eifer dafür zn sorgen, daß wir für die nächste Wahl gerüstet sind, um unserem Kreise eine wahrhaft cbristliche und patriotische Vertrelimg sichern zn helfen. — Nachdem die Versammlung ihre Irene Anbänglich- keit an die heilige Kirche und das Vaterland znm Ausdruck gebracht und in ein begeistertes Hoch ans .König, .Kaiser und Papst eingestimmt hatte, wurde den Herren Rednern der innigste Tank ansgesprocben. Aus der Mitte der Ver sammlnng meldete sich noch Herr Schnhinachernieisler Simon znm Wort, um ans das Bedürfnis einer geordneten und regelmäßigen Berichterstattung für die „Sächi. Volksztg." in hiesiger Stadt hinzuweisen, während Herr Berger sehr lebhaft sür die Verbreitung der ,. Sächs. Volksztg." eintrat und zn einein Hoch ans den geebrten Herrn Chefredakteur anfforderte. Ter 6rieh in Tstasien. Seit dem letzten Seegefecht von Port Arthur sind wichtige Ereignisse am Kriegsschauplätze nicht eingelreten. Das japanische Geschwader liegt ruhig in der Nähe von Port Arthur. Ein Zusammenstoß ans den: Lande, bei dem eine kleine japanische Truppenabteilung zurückgeichlagen wurde, ist alles. Bon giößerer Wichtigkeit ist der A b- s ch l u s; des j a p ani s ch loreani s ch e n B ü n d n i s v e r l r a g e s. Derselbe liegt mm im Wortlaute vor. Cr umfaßt sechs Punkte; die zwei wichtigsten 'Bestimmungen sind, daß Japan über die Integrität und Neutralität Koreas zn wachen und dieses gegen die Eingriffe einer dritten Macht zn schützen habe. Ter Vertrag sichert Japans Oberhoheit in Korea. Dazu kommt noch, daß es in China mit seiner Nenlralilät nicht gar zn ernst zn nehmen scheint, wenn anders es sich bestätigt, daß loott«, Mann chinesischer Truppen gegen die Mandschurei rücken. Man begreift, das; in Rußland und in Frankreich ob dem allein Bennrnhigimg herrscht. Rußland versagt dem japanisch koreanischen Vertrage die Anerkennung, da Japan Korea dazu nur gezwungen habe, die Franzosen aber sehen den offenen Anschluß .Koreas an Japan als einen Bruch des Völkerrechts an, der sich im Falle des Sieges der Rnsstn schwer an den Koreanern rachen werde. Sollte auch China den Japanern Helsen, dann glaubt alle Welt an ein Eingreifen Frankreichs zn gnnsten seines russischen Berbündeien. General Stößel hat einen Armeebefehl erlassen, in welchem er die Besitzergreifung Port Artimrs als Ziel der Japaner betrachtet. Cr erklärt aber, daß er einen Kamps aus Leven und Tod zur Ver teidigung der Festung zn führen entschlossen sei. „Es g-,bt keinen anderen Ausweg: ven drci Seilen umgibt uns das Meer, auf der vierlen wird der Feind sein. Es bleibt uns als» nur übrig, zn kämpfen." Tie legten Meldungen besagen: Petersburg. Die Regierung hat die ihr zahlreich, insbesondere ans England und Amerika ziigegangenen An erbietungen wegen Ansriistnng von Kaperschiffen durchweg abgelelmt. Wie ans Moskau gemeldet wird, haben sich dort 700 Freiwillige, darunter viele Reserveoffiziere, ein geschrieben. In Nisämij-Nowgorod har der inaktive General Gnjeditsch dem Stadthaupte vorgeschlagen. znm Zwecke des Freischarenkriegs eine Freischar von l«>o<> Ein wohnen; der Stadt zn bilden. Wladiwostok. Ans Veranlassung zweier verab schiedeter Offiziere und zweier Direktoren der chinesischen Bank ist hier ein berittenes Freiivilligenkv'.ps in der Bildung begriffen, das direkt dem Kommandanten dor Festung unter stellt wird. Berlin. Nach einer bei der hiesigen japanischen Gesandtschaft eingegangeiien amtlichen Mitteilung vom 2.d.M. ans Tokio sind die von einigen Zeitungen erwähnten Ge rüchte über eine angebliche Beteiligung der koreanischen Truppen an den japanischen militärischen Operationen voll ständig crsmiden. London. Dem „Dailn Telegraph" wird ans Tokio vom I. März gemeldet: Laut einem vom japanischen .Kriegs H^nisteririm veröffentlichten Bericht ist die russische Kavallerie bei Andschn und Pjöngjang geschlagen morden. Tokio, 2. März. Heute fand hier eine außerordent liche Sitzung des Kabinetts statt, in der die Maßnahmen betressend die Kriegsstener, die dem Parlament vorgelegt werden sollen, besprochen wurden. Es handelt sich dabei um eine Erhöhung von 7o Millionen ;chen. Außerdem wird neben einer Erhöhung der Grundsteuer auch die Ver mehrung der Zölle ans Spirituosen und Tabak, sonne die Einsührnng mehrerer neuer Abgaben geplant. Ter Kaiser- Hat das Parlament auf den IG März eiubernsen. Muk den, -'.März. Russische Kosaken, die an? einem Erknndignngsritt begriffen waren, wurden am 2G Februar bei Pjöngjang voir der Stadtmauer ans von den Japanern beschossen. Nach Erkundigung der feindlichen Stellung zog sich die Abteilung auf das Gros zurück. London, 2. März. Am Sonnabend werden-170 Mann Infanterie zur Verstärkung der Truppen in Hongkong und -Singapur abgehcn. Die Truppen ans Malta sollen ans 2000 Mann verstärkt werden, und zwar, wie man an- niinint, zn dein Zwecke, Mannschaften bereit zn haben, die nach China gesandt werden können, wenn es nötig sei. Petersburg, st. März. Nach einem Telegramm des Generals Pflug von gestern, sind russische Patrouillen bis Pjönjang und ans dem Wege nach Gensan ans keine Feinde gestoßen. Pjönjang sei von einer «looo Mann starken Abteilung besetzt, von denen 200 Mann Kavallerie seien, lieber die Stärke der Artillerie habe man keine Kenntnis. Koreanische Truppen in Stärke von lo«»> 2«»»0 Mann seien von Pjöngjang nach Söul znrückgeschickt worden. Wie es in dem Telegramm weiter heißt, ist in Port Arthur alles ruhig, ebenso in der Mandschurei. Ans Wladiwostok meldet man, daß koreanischen Berichten zufolge eine aus 2.700 Japanern bestehende Abteilung ohne Artillerie in Tschandeschin gelandet sei. Im Süden der Mandschurei und in Port Arthur- ist während der letzten Tage Schnee gefallen und in Port Arthur sank die Temperatur ans lO Grad unter Null. In Wladiwostok herrscht Schneefall. Petersburg, 2. März. Der „Rufs. Delegraphen- agentnr" wird ans Port Arthur gemeldet, Nachrichten ans Tschisn und Weibaiwei zwolge seien vei erslerer Stadt 7. bei letzterer migefähr 70 Leichen von Japanern ans Land gespült worden. Es sei anznneymen. daß die Toten zu Besatzungen von Schiften gehörten, die an dem Nachtkampf vom 27. Februar teilgenommen hätten. Einige von diesen Schifte", hätten wahrscheinlich Beschädigungen erlitten. London, März. Das „Reutecsche Bureau" meldet an-S Tokio, die Russen seien in der 'Nähe von Andschn, nur !o Mann stark. Deshalb glaubt man nicht an einen bevorstehenden Vormarsch nach Süden. In der Nähe von Antnug seien die Russen ungefähr stn«"» Pärnu stark. Ihre Hauptmacht sei bei Liaojnng konzentriert. Irgend ein Zusammenstoß von Bedeutung werde südlich vom Jaln nicht erwartet. London, :'>. März. Ter „Standard" meldet ans Tokio voir gestern, ans glaubwürdiger Onelle verlaute, das; eine Strecke von 2 Kilometer der mandschurischen Eisen balm in der Nähe von Ninguta zerstört und die tele graphische 'Verbindung zwischen Ninguta und Wladiwostok unterbrochen sei. — Dasselbe 'Blatt meldet ans Tientsin, daß die Runen die Ortschaften südlich von Mnkden stark befestigten. In Haitscheng seien Tausende von Kulis Tag und Nacht mit der Alltage von Verichanznngen und Wällen beschäftigt. Nempört, 2. März. Nachrichten ans Washington zufolge landeten javanische Strestkräste ans der Halvinsel Liaotung, um die Einschließung von Port Arthur vom Lande ans zn beiverlsielligen. TuleFrarttMi.. - Wolfss Lere o >-p he n br rean.) Gleiwitz, st. März. «Keltern Abend '.« Uhr brach in dein ValeSka Flöz der dem Fürsten Henckel v. Donnersmark gehörigen Schlesien Grube ein 'Brand ans, vermutlich in folge Erplosion von Kohlenstaub. Acht Mann kamen nms Leben. Tie Leichen sind bereits geborgen. Bremerhaven, st. März. Das Panzerschiff „Kaiser Wilhelm i l." mit Sr. Majestät drin.Kaiser an Bord, sowie die Begleitschiffe liegen in der Wesermündnng beim Hoherweg- Lenchttnrm vor Anker. Paris, 2. März. In einer Besprechung der Rede des Reichskanzlers Grasen Bülom vom 2tt. Februar schreibt das „Journal des DebaG": Der Reichskanzlei- hat gezeigt, das; alle zivilisierten Staaten ein gegenseitiges Interesse hätten, sich untereinander gegen die Umtriebe der Anarchisten zn schützen. Alle zivilisierten Regierungen müssen die vom Grafen Bülow an-sgesprochenen Anschauung«.'» teilen. Pari -, st. März. Der .Kriegsminister hat verfügt, daß an der Polptechniichen Hochschule, deren Schüler znm Teil Beamte in Staats und Privat Industrieunternehmen werden. Vorlesungen über das Verhältnis zwischen Arbeit geber imd Arbeitnehmer gehalten werden. Er hat den früheren sozialistischen Deputierten Fonrnn-'.-e mit der Ab haltung dieser Vorlesungen betranl. London, :!. März. Der rnftische 'Botschafter Gras Benclendorss iit wieder ans seinen Posten zurückgekehrt. New-Zart . st. Mär;. Das im Ban befindliche Darliiigtoii Hotel, das bereits bis zur Höhe von 12 Stock- werlen emporgestiegen war. ist eiiigesriuzr. Fünf Arbeiter ivnrden gelötet und viele verwundet. Eine Anzahl Arbeiter mird vermißt. Theater, Hrmst und Wissenschaft. i R r s iden ; l li c a l c r. Herr Felix D cti >v e i g h o i c r ist als Komiier cin gern gcichcner and grsticricc C-ast des Rciideu sthralcrs. Mil dem zuneimieiiden Aller st-iieütt er ancl> ei» Talent stir Charakter darsrellmig rnldeät pfthahen. Cs isl das sär einen so hervarragenden Künstler lei» Wagnis, »der innnerinn One interessante Wandlung. Ai» Dienstag abend zeigle er s»-a i» dem Denden; Kalksslück „viebes- milde»" vor nnsverkanstem Haine von dieser Seite leine« .Könne»'. Doch ziier'l »inere Mein»»,; «der das Slück. Ci» kalhoiischcr Kaplan i» einem ««tevirgsdois »nd ei» früheres mndhasies Verhälinis von ihm. Savina. das nicht ohne Folge» hliev. Hilde» de» Kern der Handlmig. »>» de» sich alles Nchrige ttchlallfticr!. Der Geistliche wird die Ursache, das; das Mädchen »nglücllich heiratei. weil er sie ,»ichl eheliche» konnle. das; sie inil dem sünsche» Hins ihre» Man» velrügi. das; sie mil jeaem davongeh! »nd endlich, das; der belrogene Man» zum Mötdcr an ihr wird, lind der Herr Kaplan? Cr be reu! anscheinend seine Dal. niöchie alles »ach .Kränen g»! mache». Als aber die Fra» ans Rache dem Decha»! de» Zlaudal erzähli Halle »nd er »»» sirasivei'e verst-pl werde» 'ol'le, da spricht er von der Allgewali der piebe, die er »stlN lasse» könne, »nd er wirst das Pnrslerkleid von si l>. Cine die .Kalholste» verteilende Tendenz durchzieht das Stück. Ria» wird fragen: warm»? Wir inöchlen einmal einen Pastor als Millcl:mnll einer solche» slandalösen Handlung ans der 'Kühne selien. Die Polizei würde enli'chieden allerliand Späne machen und dns protestantische Pulililm» würde der Porslellnng fern bleiben, weil inn» sie als verletzende Beleidi gung au'sasien würde. Al"" freilich, es stillt den Schriftstellern gar nicht ein, Pastor und Rabbiner stir solche Rollen zn wählen: es wäre nicht prickelnd genug. Reben dem Priester finden wir im Slistte die talholstchen C!cbr>Uchc dem Spotte des protestantischen Publikums in widerlicher Ast-fte auSgesrtzt. Der Priester in l.mger Sontane mil Toniur, der Dechant mil dem goldenen Kren;e und dem Käppchen, Heiligenbilder in Hülle und Fülle, die brennende Ampel unter dem .Kren;e, W-ihwasierkeisel. Ranchsas; und S.lnsschen. Gebetbuch, Rosenkranz, Krenzzeiche». kalholücher Kirnst und der .Kirchengesang werde» ini! absichtlicher Vrrit'pnrigleil znm beiten gegeben. Die Dorfbewohner erscheinen als Dralle!», die die Gebeie
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