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Sächsische Volkszeitung : 04.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190403047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040304
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-03
- Tag 1904-03-04
-
Monat
1904-03
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.03.1904
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eine Entlastung des RcichsgcrichrZ, damit die Prozesse rascher erledigt werden könne». — Staatssekretär Niebcrding sagte noch für diese Session einen entsprechenden Gesetzentwurf zu. Tie weitere Debatte zeigte eine Reihe von juristischen Spezialwünschen, von denen wir nur anführcn wollen, das; der Pole v. Ehrzanoivski recht begründete Klagen über die Rechtsverletzung in polnischen Prozesse» einslocht. 47. Sitzung am 2. März >R>t. Zin Reichstage war heute grosze Gralnlall'onsecnir: der Rltersprändent v, Winlerscldl feierte seinen B. GcbuilStag und Graf Ballestrcm rülgnke ihn hierbei als Mutter der Pflichttreue. Der alle Herr kehlt auch in der Tal in satt keiner Sitzung. Damit war aber auch der interessanteste Teil erschöpft Tie Beratung des ElalS der Reichsjuttizverwalning brachte ein Sammelinriuni juristischer Wünsche: der Sozialdemokrat Stadthagen hielt eine zweistündige Tanerrede. blbg. de Witt «Zentr.) besprach die Mängel der bedingten 'Begnadigung und forderte mit aller Enl- schiedenheil die Eiinührnng der bedingten Perncteilung. Ria» hofft, morgen mit dem Znslizeial fertig zu werde»; den W',. März vertagt sieh der Reichstag. Politische Nundschtiu. Dt«.Lschl«,rsd. Die Beisetzung des Prinzen .Heinrich fand am 2!». Febiiiar in der Rikolaikirche zn Kiel in Gegenwart des Kaisers, des Prinzen Heinrich von Prenszen nebsl Gemahlin, des GroszherzogS von Hessen n»d Frau Prinzestin v. Batten berg statt. Rach der Einsegnung hoben 12 Fähnriche z. 'S. den Sarg empor und trngen ihn durch den .Hauptei.igang der Kirche in eine Seirenkapelle. ivo die vorläufige Bei setznng slattfaud. Rachdem die allerhöchsten und höchsten Herrschaften im stillen Gebet in der Kapelle verweilt hatten, verliehen dieselben die Kirche nad begaben sich ins Schloß zurück. 'Rach Beendigung der Beisebnugsseierlicht'eiten feuerten die im Hasen liegenden Schisse einen Tranersalnt von 21 Schuß. Sämiliche össenlliche Gebäude und viele Privathänser trngen Flagg', nschnincl am Hulbjlock. Der König!. Hof legt l l tägige Trauer au. Der Groscherzvg von Vadcn ist ei krankt. Die Aerzle fürchten für das Leben des 7 l jällrigen Monarchen. Die Hetze gegen die bedingte Znlaffnng der Astariaiiischen Koiigregr.tivir geht schon lustig los. Das nationalliberale Koniilee der Rheiuprovinz hat bereits eine Resolution an genommen. Tie liberale „Köln. Zlg." malt die Jesuiten an die Wand, und flößt den Zannnerrns ans: „Wo sind die gebildeten Katholiken, die zwar treu zu ihrer Kirche stehen, aber sich nicht nötigen lassen, einem jesuitischen Ultramoutauisnnw .Hceressolge zn leisten? Mau kann sie mil der Laterne juchen. Und nicht genug damit, ver binden sich noch Konservative und Regierung mit dieser deutsch und kulturfeindlichen Macht, um ihren Sieg voll ständig zn machen. Jetzt sind ihr Preußens höhere Lehr- anstalten ansgelieser! worden, znni bitteren Schmerze vieler katholischer Ellern, was wird ihre nächste Beute sein?" Die „Münchner Alig. Zlg." fährt ans denselben Bahnen. Der „Schwäbische Merkur" leitartikelt über das gleiche Thema unter der Spihmart'e ,,Klerikalisiernng des höheren Schulwesens in Preußen", die ,,.Hamb. Rachr." unter der Ueberschrisl: ,,Der Beschwichtigungsbrocken für das Zentrum." Dic Bndgelkvniiiiissivn des Reichstags beganu Pfiit' och die tKeratung des M>:lineetats. «Gröber < Zi. > brachte hierbei eine Resolution ein, die sich mit den Berhältnissen d.r Arbeiter in den geben der Mariueverwalnum befaßt, eingeliendere 'Rachweijnng darüber verlangt, namentlich auch über die tägliche Arbeitszeit, den Kahn und die Sonntags ruhe, lieber die Resolution selbst wird erst später abge stimmt. Ani Ansrage desselben Abgeordneten erklärte Admiral Tirpih, dir Sturmsignalslation der Jesuiten in Schangho.i, sei die beste, die er kenne und die Marine habe diese wv'derboll mit bestem Erfolge benäht. Eine Bezahlung sei hierfür nicht gegeben, auch nicht gefordert worden. Mit gutem Humor meinte Gröber, das; es auch noch eine andere Art gebe, um den Dank in die Tat inn- znsehen. Müller Fulda iZt.» brachte die 'Beschwerden der Marine Ztttendantnrsekreläre zur Sprache', derselbe Abge ordnete rügte auch die Ueberschreitnng im Mariueelal. Ans Antrag des Referenten Freiheirn von. Thüneseld <Z!.» wurden zahlreiche Absinche gemacht. Die Pctilivnstvmttiissum beriet Mittwoch zuerst über die Eingaben um Aendernng des Fleischheschangesetzes; von seiten der verbündeten Regierungen wurde hierbei erklärt, daß der Gebiibrentaris nur rin provisorischer sei und abgeändert werde, sobald genügend Erfahrungen vmliegen. Erzberger iZ!.» fordeile, daß die Befugnisse der örtlichen Fleisch beschmier erweiierl werden, so daß auch zahlreiche Ehika nieniiigen der Landbepölkernng I»ieidnrch anfhöreii >oürden. lieber die Petition um Erleichterung des Fleischbeschau gesehes gegenüber der Einfuhr an-.> dem blnslande ivnrde zur Tagesordnung übergegangen, die Petition um Herab- setumg der l^ebühren aber als Material überwiesen. Die Petition >un Erlas; gesetzlicher Borschriflen gegen die Ver nnreinignng der Flüsse durch Fabrika'vwäffer ivnrde zur Envägnug überwiesen. Als „vielfach bestraftes Subjekt" wird in lepter Zeit mit großer Hartnäckigkeit der Abg. Dasbach behandelt. Am Ei. Februar meinte im preußischen Abgeordnetenhanse der Abg. v. Eimern: ...Herr Dasbach ist, wie ich glaube, 87mal verurteilt ich meine, Herr Popelins hat einmal diese Zahl genannt sür seine Preßvergehen; jedenfalls gehört Herr Dasbach zn den Bürgern des Landes, denen die Gerichte die allermeiste Aufmerksamkeit schenken mußten." Drei Tage später erklärte im Abgeordnetenhanse der Abg. Dasbach: „Heir v. Epnern hat hier behauptet, ich sei 87mal wegen PreßvergehenS bestraft worden. Ich bin durch den Schluß der Debatte neulich verhindert worden, zn antworten. Ich bin nur fünfmal begrast." «Große Heiterkeit.» Zeder Zonrnalisl weiß, wie leicht man wegen Kinkerlitzchen „rein fallen" kann. Das ist nicht nnehrenhast. Wir sind übrigens überzeugt, daß die »7 malige Bestrafung des Gegners Hoensbroechs noch öfter durch die Zeitungen gehen wird. Deshalb glaubten »vir dies hier bringen zn sotten. — Gin sehr wichtiger Antrag zn gunstcn des Hand werkerstandes, der aber auch dem Arbeiterstande zn gute kommt, ist heute im Reichstage von den Zentrnmsahgeord- nelen Gröber. Svahn und Erzberger mit Unterstützung der gesamten Zentrnmsfraktivn gestellt worden. Er lautet: „Der Reichstag ivvlle beschließe», den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dafür Sorge zu tragen, daß I. bei der Ver- gebung von Arbeiten und Lieferungen durch die Neichs- behörden, sowie durch die Heeresverwaltung Preußens, Sachsens und Württembergs auf die Handwerker und Arbeiter, insbesondere des LeistungSortes, tunlichst Rücksicht genommen werde, daß ll. für die Vergebung von Arbeiten und Lieferungen durch die genannten Behörden tunlichst ein heitliche Bestimmungen getroffen werden, welche die Art der Ausschreibung, die Bedingungen für dic Beteiligung an dem Wettbewerb, das Zuschlags- und Abnahmeverfahren regeln und den Schädigungen entgegenwirken, welche durch daß heutige Snbmissionsverfahren dem Handwerkerstand und dem Arbeiterstanü zngefügt werden, daß endlich III. von den hiernach getroffenen Bestimmungen dem Reichstage Kenntnis gegeben werde." — An der Annahme dieses An trages dürfte kaum zn. zweifeln sein. Tie Durchführung desselben sichert dein Handwerkerstände aber sehr viele Vor teile. Tie Zentrnmsfrakrion hat einen sehr guten Griff ge tan. als sie die Siibniissionsfrage hermsgrns und den großen Mißständen ans dein Gebieie ein Ende machen will. Das preußische Herrenhaus hielt heute nach langer Panse seine erste Sitzung ab und befaßte sich zuerst mit Petitionen. Der Gesetzentwurf über die Vesngnis der Polizeibehörden znin Erlaß von Vorschriften über die Ver pflichtung zur Hilfeleistung bei Bränden fand fast einstimmig Annahme; ebenso die hinzngestellte Resolution um Erlaß eines Gesetz über die llnsullsürsorge vernnglnckler Fener- wehrlente. Das preußische Abgeordnetenhaus hatte heute einen kleinen „großen Tag": Minister Budde brachte eine Ueber- raschnng, die wie eine Bombe platzte. Alle Well glaubte, daß die Kanalvorlage schon in den nächsten Tagen erscheinen werde; aber man hat sich getäuscht, erst nach Ostern werden die Vorlage» erscheinen. Tie enttäuschten Gesichter der Kanalfrennde fanden aber einen Ausgleich durch die Hoff nung des Präsidenten, daß wenigstens im Abgeordnetenhanse nun der Etat vor Ostern fertig gestellt werden tönne; da für stehen noch Wochen zur Verfügung. Bei der Beratung der Anträge ans Regelung des Snbinissionsverfahrens be tonte Marca» <Zt.», daß diese Frage sehr dringlich sei und dem Zulereffe des Handwerks diene. Minister Budde will die Frage einer eingehenden Prüfung unterziehen. Die Generaldehatle znm Etat der BunverwaUnng war damit erledigt. Die Stelle eines vorliegenden Rates für das .Hochbanfach ivnrde gestrichen, da Konservative und Zentrinn dagegen stimmen, weil sie die Baiwerwaltnng nicht zn einem Banminisierinm entwickeln lassen »vollen. Gin Mißtrauensvotum gegen die Schöffengerichte. Zn Hannover hat der Erste Staatsanwalt eine Anordnung erlassen, wonach die unterstellten Amtsanwälte angewiesen »'erden, gegen alle sreisprechenden Urteile der Schöffen gerichte Berufung einzulegen. Eine solche generelle Ver fügung erscheint, wie die „Dt. Znristenzeilnng" mit Recht hennttkt, nicht nachahinnngswert. Einmal enthält sie ein Mißtrauensvotum gegen die Schöffengerichte, welche diese nicht verdient haben und das den Behörden so lange nicht ansteht, als die Schöffengerichte eine gesetzliche Znstilnuon sind. Sodann erschien die Anordnung einseitig. Es ist nicht ersichtlich, warum die Berufung stets nur gegen frei- sprechende Urteile erfolgen soll. Hält der Herr Erste Staats anwalt die Rechtsprechung der Schöffengerichte in Bausch und Bogen sür bedenklich, dann fragt man sich vergebens, warum er nicht sür die Anfhebnng der verurteilten Erkennt nisse die gleiche Fürsorge an den Tag legt. - Der „Krcnzzeitnilg" wird aus Westfalen geschrieben: 'via,, hat vezmeisell, vö das Zcmriuu wirklich so energisch die Aushebung des Zesnitengesetzes anttrebe, und dafür allerhand Gründe angeführt, von denen einige vielleicht beachtenswert, andere aber kehr fadenscheinig sind. Tein Kenner der Berhälmisse kann es weltt zweifelhaft sein, daß das Zentrum die 'Abschaffung des Gesetzes ernstlich erstrebt. 'Andererseits behält es aber auch durch die Grislenz des Gesetzes gewisse tatiische Vorteile in der Hand, in erster Linie natürlich bei den Wahlen: es gibt ja leine bessere Zeittrliwswahlparole als das Verlange» nach 'Beseitigung dieses Gesetzes. Sehr wesentlich ist ferner, daß das Gesetz d.-r Zentrums - Partei stels als wiMonunenes Werkzeug dient, um nach Belieben jedei zeit eine große latbolische Bewegung inszenieren zu können. So lange zwischen dein Zemrmn und der Regierung Freniidschafl herrsch!, wird es ja dazu nicht lonunen, aber wenn einmal ein Konflilt entstehen sollte, so wird das Zentrum sofort Herr der Situation sein, wenn es ein großes Stnrnilämen gegen das Zesnilengesetz beginnt. Ta bleibl kein Zenlnimswähler zurück, und so fiel,« das ZeMriun nnt diesem Gesetz in der Rolle des Aeolns da: ein Wink und es gibt den heftigsten Sturm. Die vor stehenden Ausführungen beweisen, daß die Frage der Marianffchen Schnlerkongregaiionen »nd .ähnliche Dinge nicht mit der des Zesnilengesetz,es in Parallele gesetzt werden können, denn letzteres ist dasjenige .Knlnirlainpsproblein, dem allein noch eine allgemeine politische BedeMnng innewohnl. Oesterreich-Ungarn. — Zu der ungarischen Delegation ließ der Kriegs- ininistet- erklären, er Holle eS oils Grund dreißigjähriger Erfahrungen und inilitärischer Rücksichten für unbedingt not wendig, die Geineinsamleit der Armee und die einheitliche Koinmandodienstsprache zn vertreten. Redner weist ans die Gefahren hin, welche der Monarchie durch Teilung der Armee und durch den Mangel einer einheitlichen Kommando- sprache erwachsen würden. Bezüglich des MilitärbildungS' Wesens habe die Heeresverwaltung kein anderes Streben, als den Bedürfnissen des Heeres zn entsprechen, daß die Offiziere die Verkehrssprache der Mannschaften vollständig beherrschen. Bezüglich der zweijährigen Dienstzeit seien Verhandlungen im Zuge. Tie Sache werde die Legislative bei Revision des Wehrgesetzes beschäftigen. Das Heercü- bndget wurde darauf im allgemeinen angenoinmeii. Afrika. Von (Gouverneur Leutwcin ist heute folgendes Tele gramm eingegangen: Major v. Eslorff meldet, daß ans dem Gefechtsfeld vom 27,. Februar bei Ltjihinanaka vom Feind ü«> Tote gefunden wnrden. An Großvieh wurden MO Stück «nicht M<»1 erbeutet. — Die Abteilung des Majors v. Estorsf besteht aus der Maruiekompaguie Haeriug mit zwei Geschützen uud der bekamiteu Schutztruppeu- küiupaguie Francke. Die Kolonne befand sich auf dem Marsche von Lmaruru nach Waterberg, einer Entfernung von sechs Tagemärschen. Die Wasserstelle Otjihinanaka. wo das Gefecht am 20. Februar stattge- fmiden hat. liegt ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Orten. Das Terrain ist bergig und dicht bewachsen und macht infolgedessen die Verteidigung leicht und den Angriff schwer. Die Unübersichtlichkeit ist zumal für das Eingreifen der Artillerie ein hindernder Faktor. — Oberst Dürr meldet aus Swakopiilund. daß er mit seinem Stabe und dem VerstärkungslranSport für die Schutztruppe unter Haupt- maim Bagenski auf dem Damser „Liiere Wörmann" heute dort angekommen sei. — Von dem VerstärknngLtransport sind, wie Hauptmann Bagenski gleichzeitig meldet, die Infanteristen und Eisenbahner noch am 1. März mit der Bahn nach Okahandja abgegangen. Die Artilleristen mit den Maschinengewehren und die Kavalleristen treten am 2. März die Fahrt nach Kubas, der Eisenbahnstation vor Karibik, an. — Rach einem heute eingegailgenen Tele gramm des Gouverneurs Lentwein ist der Gefreite Emil Fehr ans Hopfenan. Kreis Znsterbnrg, bei einer Rekognos zierung gefallen. Ter Gouverneur v. Pmtkamer telegraphiert ans Kamerun vom 21. Februar: Tie Kolonne des Leutnant Ritschiiialin ist ans der Zollstation Rssanakang ohne Gefecht eiiigetrossen, von ivo die Ausständigen nach Zerstörung der > R'iederlassnng geflohen waren. Zm Süden des Eroßslusses ist alles ruhig. Ans Ltadt nrrd LnrrL. Dresden, den März tW-1. * Herite nachmittag 7» Uhr findet bei Sr. Majestät dein Könige Familientafel statt, an welcher Ihre Majestät die Königin-Witwe und Zhre König!. Hoheiten die Prinzen und Prinzeffinen des König!. Hauses mit den Tainen und Herren vom Dienst teilnehmen. —* Se. Majestät der König und Zhre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde ließen bei der gestrigen Beerdigung des am vergangenen Sonntag verstorbenen Pfarrers Gast in Hoslerwitz am Sarge des Verschiedenen Kränze nieder legen. * Se. Majestät der König hat, so wie in früheren Zähren, heule eine Kur bei Geh. Medizinalrat IW. v. Reh her begonnen. —* Zin Aufträge Zhrer Majestät der Königin Würve wohnte der König!. Kainmerherr v. Metzsch-Reichenbach gestern nachmittag !! Uhr der Beerdigung des Pfarrer Gast ans dem Friedliche in Hoslerwitz bei und legte einen Kranz mit Schleife cm dem Sarge des 'Verewigten nieder. - * Se. Majestät der .König haben geruht, den Land gerichtsrat bei dem Landgerichte Dresden Friedrich Ernst Krische sür die Zeit vom l. April l'.llrl an znm Land- gerichtsdireklor bei den: Landgerichte Ehemnitz, ferner den Regiernngsrat IW. ja,-. v. Pslngk bei der Aintslianpt- inannschaft Löban znin Aintshanptniaini daselbst zn ernennen. * Der nin die Förderung der katholischen Sache so reichverdiente Oberst z. D. A. von Pereira ist von Sr. Heiligkeit Papst Pins X. znm Geheimen Kammerherrn ,Ii .-<>,»<1» <- c'vj>j)n befördert worden. Wir wünschen dein Herrn Oberst von Herzen Glück zn dieser hohen, seinen kirchlichen Eifer in so ehrenvoller Weise belohnenden Aus zeichnung. - * Zn der Koni gl. Technischen Hochschule fand Montag die.feierliche Uebergabe des Rektorats durch den bisherigen Rektor Herrn Geh. Hofrat Professor IW. Lewicki on Herrn Geh. Hosrat Professor Wo. Eor nelinS Gnrlitt statt. Die Feier, der auch Vertreter des Kvnigl. Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unter richts beiwohnten fand im Festsaale der Hochschule statt. Tie Stnoentenschaft wird ihrem neuen Rektor am Freitag abend durch die Veranstallnng eilies solennen Fackelznges ehren. Eine große Internationale Gartenbauaus stellung soll im Jahre 10<>7 hier im städtischen An°- stellnngspalast und im Parke desselben stallsinden. - P a st o r a. D. G ö h r e a n ch R e i ch s t a g S - kandidat a. D. Man schreibt nnS: Der ehemalige Pastor Göhre ist groß in „außer Dienst"; einstmals war er Pastor, heute ist er a. D.; er kann sich auch Fabrikarbeiter a. D. nennen, auch RRtional Sozialer a. D. Der l«'>. Znni machte ihn znm NeichstagSabgeordneten. Ende September hat er selbst sein a. D. hinzngesagt. Nun ist er i-n 20. sächsischen Reichslagswahl kreis ais»ieichstagskandidat nnfgeslettt worden; aber schon am letzten Sonntag konnte er ein weiteres a. D. hin znsetzen! Wie lange noch, und er ist Sozialdemokrat a. D.! Göhre mußte seine Kandidatur „im Interesse des Friedens und der Disziplin" »iederlegen. Am letzten Sonntag fand die große Versammlung in dem Wahlkreise statt und — Bebel siegte! Die sächsischen Agitationskomitös hatten sich bereits feindlich gegen Göhre erklärt, auch mitgeteilt, daß sie keine Wahlgelder senden werden, ja selbst mit einem Gegenkandidaten kommen wollten. So befürchtete Göbre, wie ec selbst sagte, einen „Parteiskandal ersten Ranges" und meinte: „Seit vorigem Sommer geht die Hetze. Zn Dresden war ein Höhepunkt, nach Dresden noch einer und jetzt, wo die Woge etwas abgeebbt ist, nur die Aussicht, das; eS in der Reihe weiter geht." Rnr schweren Herzens fügte sich Göhre und verzichtete ans die Kandidatur. Das ist ein Tieg Bebels, über die Revisionisten, der keine Verstärkung derselben in der Fraktion wünscht! Deshalb ist der „Zehn Gebote" Hoffmann in den Reichstag gesendet worden; ein Mann, der seither nur gezeigt hat. daß er gute Lungen besitzt und stets mit Geschrei und Zwischen rufen aus der Stelle ist. Göhre hätte die Bernsteinianer verstärkt; das duldet der „Diktator" nicht und deshalb mußte er abgesägt werde». Aber eS gährt doch weiter in den sozialdemokratischen Kreisen; dem „Rh. Konricr" wird in dieser Richtung geschrieben: „Ueberall hört man in Arbeiterkrcisen. daß man sich von den Wirkungen des Sieges ganz falsche Vorstellungen gemacht habe; man habe geglaubt, daß die 8> Vertreter der Partei eine ganz andere Rolle spielen würden; für die Partei an sich, für die Parteige nossen sei absolut nichts mit dem Einzug der 81 ins Par lament geändert worden; als nur M Sozialdemokraten im Reichstage gewesen wären, hätten sich dieselben viel mehr bemerkbar gemacht. Zu dieser durch diese Sachlage erzeugten Unzufriedenheit mit der Parteileitung kommt noch eine ganze Anzahl Momente hinzu, um die Wellen des Mißmuts höher schlagen zu lassen. Die „Genossen", welche Acmter in der Partei bekleiden, treten oft in der denkbar rigorosesten Weise aus." Diesen Eindruck hat man auch.
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