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den Jahresbericht, bei welchem er die verschiedenen Veran staltungen des Vereins im verflossenen Jahre Revue passiere» ließ, die Kasserverhältnisse als günstige bezeichnet? und die Anwesenden ermahnte, weiter zu arbeiten im Sinne unseres heiligen Glaubens, damit wir immer mehr und mehr erstarken. Der Stand der Mitglieder betrug am Anfang des Jahres 42. am Ende 48. Hierauf trug Herr Kassierer Löhner den Kassenbericht vor. aus tvelchem hervor gehoben sei, daß der Kassenbestand am Schlüsse des JahreS 145.85 Mk. betrug, deninach eine Zunahme von 96,42 Mk. erfahren hat. LV'i der nun folgenden Vorstandswahl wurden folgende -Herren wieder- bezw. neugewählt' Stationsassistent Franz Banda als 1., Laurenz Thunig als 2. Vorsitzender, Franz Riedel als Kassierer, Georg Horn als 1., Hugo Liebsch als 2. Schriftführer und Eduard Hoff- mann, Hugo Ouickrr, Josef Rößler und Josef Gegenbauer als Beisitzer. Mchdem noch einige interne Dereinsangelegen- lunten erledigt wurden. -Herr Pfarrer Reimc-Sebnitz in einigen Punkten Aufklärung gegeben hatte, erfolgte gegen 1/.12 Uhr Schluß der diesjährigen Hauptversammlung. § Zwickau. Der Geburtstag Sr. Majestät des Kaisers wurde in unserer katholisclx'n Gemeinde auf scl>öne und er hebende Weise gefeiert. Nachdem bereits am Vormittag unter starker Beteiligung in der Schule ein Aktus statt- gesunden hatte, bei dem -Herr Lehrer Conrad die Ansprache an die Kinder hielt, veranstalteten die katholiscl-en Vereine unserer Stadt abends 8 Uhr im großen Saale des „Deutschen -Hauses" eine herzlick-e Patriotisch Feier. Der Saal war voll gefüllt mit Gästen von nah und fern, so aus Aue, Glauchau, Planitz. Lichtentanne. Herr Kaufmann Jakob, Geschäftsführer des Volksvereins, begrüßte mit herz- liclxn, kernigen Worten die Anwesenden. Fräulein Lücke! sprach eindrucksvoll den üblichen Prolog. Die festliche Stimmung, Nxffclx' in der Versammlung herrschte, wurde durch das voin Kinchengesangverein „Cäcilia" unter Herrn Altmeister Stolzes Direktion vorgetragene Lied für ge mischten Chor (Tiebold) „Dem Kaiser -Heil" äus^rst belebt, und -Herr Oberlehrer Hesse ans Cliemnitz verstand es, in seiner Festrede unsere patriotischen Gefühle geradezu zur Begeisterung zu steigern. „Christliche Ideen und Grund sätze haben das deutsche Volk groß gemacht. Wir Katholiken laben hierbei jederzeit treu und uneigennützig mitgewirkt und lassen uns an Vaterlandsliebe nicht übertresfen. Unserem Kaiser huldigen wir heute in größter Verehrung, besonders darum, weil er in seinen Reden schon öfters ein klares christlickas Glaubensbekenntnis abgelegt und die Gleichheit der christlichen Konfessionen betont hat. Unser Kaiser ist ein arbeitersreundlicher, sozialer Kaiser. Wir sehen in ihm auch das Vorbild eines deutschen Familien vaters. Das Hoch des Redners auf den Kaiser fand donnern den Beifall. Die „Cäcilia" sang noch drei Volkslieder für gemischten Chor, „Der sterbende Soldat", „Im grünen Gras" und „Bin ich im Wald" - - wie immer — muster haft. Einen großen Genuß bot auch -Herr Kapellmeister Delitzsch in zwei Solostücken für Geige. Mit Worten freu digen, innigen Dankes an alle Mitwirkenden, besonders den Herrn Festredner und die „Cäcilia", beschloß Herr Jakob diesen .Hauptteil des Abends. Es folgte nun ein kurzer Festkommers, den Herr Schuldirektor Dr. Otto in humor vollster Weise zu leiten wußte. Herr Pfarrer Grohmann toastete auf Papst und König, und Herr Vorstand Grammes auf die Damen. Wie lange der sich anschließende Tanz g> dauert hat, weiß ich nicht, da das Auge des Gesetzes wachte und mich rechterzeiten den häuslichen Penaten zuführte. Theater sind Musik. j Dresden. Sonntag, den fi. Februar, abends V28 Uhr. wird im Palmengarten ein Schlesischer Dialekt-Abend in Liedern und Dichtungen abgehalten. AuSfiihrende sind: Frau Dr. Böhm-Dresden (Gesang). Frau Tekla LiSner- Breslau (Rezitation). Herr Paul Mittmann-VreSlau (Kom ponist und Begleiter). Karten 4 2 und 1 Mk. bei F. Ries. > Leipzig, den 31. Januar. Konzert Dr. Ludwig Wüllner. — Immer wird wieder behauptet, Wüllner habe keine Stimme und immer wieder findet sich eine andächtige Gemeinde, um dem „stimmlosen" Sänger zu lauschen. So auch jetzt. Und was man hörte, war nicht s> sehr stimmlos, als stimmungsvoll. Wüllner sang zuerst Lieder von Wein gartner: Stille der Rächt, Erdriese. Liebe im Schnee. Letzter Tanz, und von Hugo Wolf: Anakreon» Grad, Prometheus. Der Rattenfänger. Den Höhepunkt dr« Pro- gramms bildete da» Hexenlied von Wildenbruch. Possart pflegt eS mit allen Mitteln seine» schönen, ruhigen Organes zu geben; WÜIuer charakterisiert schärfer und schattiert feiner; darum erschütterte da» Schicksal der armen jungen Hexe, die auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird, weil sie ein „sündige» Liebeslied", daS sie von der Großmutter gehört, nachsang, um so gewaltiger. — 8a» bei Wüllner immer wieder bewunderungswürdig ist, daS ist seine über ragende Intelligenz, die Zerlegung de» Texte», da» Heraus arbeiten der kleinsten, intimsten Züge zu einem geschlossenen tiefdurchdachten Kunstwerk. Dr. I Wentzel. s Drrckdr». Wochevspielplau der König!. H»fthesar«r. Opern hau». Mivtaa: Oberon ('/,8 llh:). DlenSta«: T'eflaud C/,8). M'tln>«ch: Da- »lsckcken de» Eremiten ('/,8). Dnnl>er«.ag: Lonnhäus-r (7 . Fr-itag: IV. Sinfonie-Konzert Serie R. Solist: Herr Bockbau» (Klavier) (7). Sonnabend: Di« Schönen von f?o«arusch ('/,8) -an>t>«: Samson u»d Dalila (>/,8>. Montag: Eieslandl' ,8). — Schauspielhaus. Mentag: König Richard lll. <D. Dien-iag: Vater und Sohn (>/,S). Mittwoch; D»n Carlo« (°/,7'. Donner-tna: Zweimal zwei ist fünf ('/,»). stre««-: Die Nibelung,a (7) Sonnabend: Zweimal zwei ist iünf ('/,»>. Bo»»- tag: 4 Bolklvsrstellung: S8eh dem, der lügt C/,2); Zweimal zwei ist fünf (V,8). Montag: Die Rabenst-ioeri» <>/.!). I Konzerte und Vorträge im Februar IKON. — Arrange ment» und EintrittSka-ten: ft RteS, Königl. Hof «Musikalien handlung, Konzeit-Agentur und Piano-Lager (Inhaber ft. Plöiner), Dresden, Geestratze 21 (Kaufhaus). Jda Pepper-Schörlivg, Lieder-Abend. Am Klavier: Karl Pretzsch. Sonnabend, den 8, Februar, abends 7 Uhr, Nru> städier Kasino. Sitzplätze ä 4, 2'/, Stehplätze ä 1'/, Zum Besten der Richard Vagner-Stipeadiro- stiftung: Bortrag von Veheimral Prof. Vr. Henry Th « de, »Richard Wagner und die tragische Bühne von Bayrexlh'. Sonn abend, den 8 Februar, abends 8 Uhr, vereinshaus. Karten 4 3. 1 Bestellungen auf PlHe nimmt auch die Köntgl. Sächi. Hot. Ausikalienhandinng von Ad. Brauer (F. Plötner), Neustadt, entgegen. — Kartenverkauf von 9—1 und 3—6 Uhr. — Mittels Fernsprecher können keine Kartenbestellungen angenommen werden. Zahlungseinstellungen usw. Aus Sachsen. H. F. W, Hepke, Schneidermeister (Inhaber eine« Herren» konscktioasgeschäftS) in Leipzig. — I. L. Liebtng, Basthofibrsttzer in ftiohbu-g. — Paul B. Clau«, Geschirr- und Blaltvinder (Nach- Iah) in Netzlchkau. — K H. Schindler, Gastbofspächler in Be>au. >«» dem Reiche. G. m. b. H. Ar wilh. Dewitz L Sohn. Möbelfabrik u«b Archilrkuratelier tu Berlin. — G. Krüger Rachf.. Niedertaufitzer Luchiudustrie. Inhaber P. Buch und «. Ascher, Kaufleute in Kotttm«. — H Borsutzk». Schuhfabrikant, Neustadt. V.-S — A. Krahner. Lederfab ikant 'Inhaber der F^ma Otto Krahner) in Neustadt. Orl. — Firma Hermann Schaptro in Posen. — Emil Stein, Optikus in Ratpenow- — Handelsgesellschaft Bust. Lewru L ko., Stroh- und .dtlztzu'kavrik Gesellschafter Gustav Erwin und Louis Mein- l» eb , Ka»fl ui, !, » xlsrf Nächste Abfahrten der Schnell- und P»stda«Pfer des Norddeutschen Lloyd von Bremen. Boa Bremen nach Neuyork: D. Rronprinzeifia Eecilte 4. Februar. D. Rhein 8. Februar. D. Köln Id. Februar. D. Kaiser Wilhelm II. 18 Februar. D- Seydlitz 22. georuar. D. Main 29. Febr. D Kronprinzessin Leerste 3. März. D. Breslau 7. März D. Kronprinz «tlbrwi 10. März. D. Rhein 14. März. D Kaiser Wilhelm II 17. März. V. Zielen 21. März. D. Kaiser Wilhelm der Große 24. Mäm. D. Scydlitz 2s. März. Bon Bremen uach Baltimore: L. Cbemuttz 1». Aabr. D. Mata 29. Februar. D. Frankfurt b. März. D. Brandenburg 19. März. D. Hannover 20. März. M. Main 9. April. nach Balveston: D. Köln 1s. Februar. D. Fi anlfurt b. März. D. Hannover 26. März. D. Köln 1«. April. D- Frankfurt 7. Mai. D. Hannover 28. Mai. Bon Bremen nach Brasilien: Nach Pernambueo, B.hia, Rio de Janeiro und SantoS: D. Bonn 18. Februar. D. L>e!cld 27. Februar. D Halle 12. März. D. Erlangen 28 März. Bo» Bremen nach Montevideo und Buenos Aires: D Darmstadt 8 Februar. D. Bietzen 8 Fevruar. D. Tübingen 22. Februar. D. Wermar 7 März. D. Oldenburg 4. April. Von Bremen/Hamburg nackOstasten: D. Plirrz-Rrgeat Luirpol» 12 Febr. tvon Bremen). D Dock 27. Febr (von Hamburg). D. Prinz Eire! Frredrich 11 März «von Bremen). D. BiUow 26. März (von Hamburg). D. Pruz Heinrich 8. April (von Bremen). T. Kleist 23. April (von Hamburg) D- Boeven 6. Mai (von Bremen). D- P inz Ludwig 21. Mar (von Hamburg) Bon Bremen nach Australien: D. Roon 19. Februar. D. Bnrisenau 18. März. D. Scharnhorst Id. April. Getreide- und Prsduktenpreise tu Bauye« am > . Februar 1908. 12. März. D. Cassel Chemnitz 2 April. D. Von Bremen auf dem Markte an der Börse Gegenstand von I bis von s bi« 4» 4 »6 4! 4 Weizen, weiß > 100 lex -- do. gelb neuer < 20 00 21 20 21 — 2l 80 Roggen . . . . i 100 - 19 70 20 30 20 30 20 60 do. neuer . . / — — — — — — — — Weizenmehl. . . . KN - 12 75 20 50 — — — — Roggenmehl . . 50 - 12 75 lk SO — — — — Weizenkleie . . . . - — — 6 50 — — — — Roggenklcie. . . i 50Icx — — 7 - — — — — Weizen-Futtergrics — — 7 25 — — — Roggengrres . . . . — — 8 — — — — — Gerste, neu . . . 18 80 19 20 18 7V IS — do. all... . — - — — — Hafer, neu . . . 17 — 17 40 16 5V 1« 80 Erbsen .... 100 lc» 20 26 Wicken .... 17 — 20 — Hirse Grütze - - 30 41 — 32 42 — Kartoffeln . . . j 5 — 5 50 Butter .... - 1 Kk 2 20 2 40 do. in einem Falle . 1 - — — — — Heu 100 - 6 «« 7 6S / Flegel-Drusch 100 lrr- Stt°t>i^ch ,Drusch100 - 4 8 84 6 3 90 Ferkel 840 Stück L Stück . 8 — ! ^ — Eine Mandel Eier . . . l 20 1 85 82 — — 83 — „Ach was. Dienst!" fiel die Wärterin ihr in die Rede. „Hol der Henker die Plackereien! Was habe ich davon? Nur das bißchen Essen und Trinken und ein paar lumpige Grosckxm. Und lveuu ich verschlissen bin, wird die Tür mir vor der Nase zugeworfen, und ich kann sehen, wo ich bleibe!" „Du solltest nicht so viel trinken." „Was trinke ich denn? Es ist nicht der Rede wert, und etwas muß der Mensch liaben, lvenn Leib und Seele zusammenlialten sollen! Es ist keine Äleinigteit, die ganze Nacht am Krankenbett sitzen zu müssen und dummes Geschwätz anznhören, das einen verrückt wackln könnte. Da hat man, weiß Gott, eine kleine -Herzstärknng nötig; der alte Doktor soll nur einmal selber ßch binsetzen, ich glaube, die Angen würden ihm bald zusallen. Ich wollte nur, cs käme einmal ein Kranker mit recht vielem Geld ins Spital, und das Geld blicbe mir in den -Händen, dann hätte die Plackerei bald ein Ende." „Wie ist's mit denn jungen Mann, der die Krone im Taschentuch hat?" fragte die Wirtin leise. „Ich lveis; es nicht, der Doktor forscht noch immer, seine Neugier ist lächerlich. Ein alter Mann mit weißen -Haaren und so neugierig wie ein kleines Kind!" „Tu wolltest ja auch —" .Ja, ux'nn er wieder gesund ist! Es kann nicht lange mehr dauern, daß er ans dem Spital entlassen wird, dann kommt er sicher hierher, um zu fragen, ob er hier nicbts verloren hat. Na, dann tvollen wir sehen, was zu machen ist, icv glaube' noch immer, daß wir an dem etwas verdienen können." „Wenn er uns nur nicht die Polizei ans den -Hals hetztl" Tie Wärterin goß den Nest ans der Flasche in ihr Glas und lachte heiser. „Möchte wissen, >oas die Polizei hier suckln wollte!" höhnte sie. „Das Medaillon." „Sie wird's nicht finden. Auch das Geld nicht; so schlau, wie sic ist, bin ich auch." Ter Blick der Wirtin ruhte stechend auf dein roten Gesicht der Schwester, die mit iinsicl>erer Hand das Glas zum Munde führte. „Gib es mir," sagte sie. „ich kann's im -Hause besser verstecken, und bei nur wird man's auch nicht suchen." „Dann hätte ich selber es zum letzten Male gesehen," spottete die Wärterin. „Traust du mir nicht?" „Nur nur selbst, sonst keinem MenschenI" „Ich lmbe dir noch nichts veruntreut." „.Hätte auch sMx>r gehalten. Susanne, tvo nichts ist, kann nichts geholt werden. Laß die Polizei nur kommen, ich will ihr eine Nase drehen —" „Das Medaillon liegt ja offen in deiner Kommode." „So lange, bis ich Gefahr wittere, dann wird es spurlos verschwinden," lachte die Wärterin. „Mache dir keine Sorgen und auch keine Hoffnungen, ich weiß, was ich tue. Bezahlt der Doktor nebenan noch immer?" „Pünktlich und bar," bestätigte die Wirtin. „Er hat vornehme Freunde und er tritt auf wie ein Baron. Wenn du noch ein junges Mädchen wärest-" . - , >; „Laß mich mit dem Unsinn in Ruhel" erwiderte die Wärterin unwirsch, die mit schwankenden Schritten sich ihrer Kommode näherte und die Schub laden verschloß. „Und jetzt mache dich hinaus, ich will schlafen." Sie legte den Schlüssel unter das Kopfkissen ihres Bettes und begann sich auszukleiden. „Die Wirtin erhob sich, aus jedem Zuge ihres Gesichtes sprach mühsam oerkialtener Aerger. „Ich werde dich Wecken," sagte sie. „Um sieben Uhr, nicht früher. Wenn jemand nach mir fragt, bin ich nicht zu Hause. Na, nun gehe! Was starrst du auf meine Kommode? Ich sage dir noch einmal, es ist nichts damit, was ich einmal habe, das halte ich fest." Die Wirtin mochte Wohl einsehen, daß alle weiteren Bemühungen augenblicklich fruchtlos waren, sie verließ das Zimmer, hinter ihr wurde die Tür geräuschvoll verriegelt. Fast in demselben Augenblick entfuhr den Lippen der korpulenten Frau ein leiser Schreckensruf, sie sah sich plötzlich in dem halbdunklen Korridor einem Herrn gegenüber, der vor ihr aus dem Boden aufgestiegen zu sein schien. — „Herr meines Lebens I" rief sie. „Sie sind Frau Schlau?" fragte Friedeberg. „Nein, ich bin ihre Schwester." „Die Wirtin?" „Jawohl, was wünschen Sie?" erwiderte die Frau, die ihre Fassung bereits wiedergefunden hatte. „Von Ihnen einstweilen nichts —" „Meine Schwester ist nicht zu Hause." „Der Kellner unten sagte mir das Gegenteil." „So hat der Kellner sich eben geirrt," sagte die Wirtin achselzuckend. „Haben Sie eine Bestellung für meine Schwester, so werde ich's ausrichten." „Vielleicht können Sie selbst mir Auskunft geben," erwiderte der Rechtsanwalt mit einem prüfenden Blick auf die Tür. die kurz vorher so hör bar geschlossen worden war. „Sie erinnern sich noch des jungen Mannes, der vor mehreren Wochen aus diesem Hause ins Elisastift gebracht wurde?" „Nun, natürlich! Wir haben Scherereien genug mit ihm gehabt, daS ver gißt man so leicht nicht." „Dieser Mann besaß einige Wertgegenstände, die er jetzt vermißt, er l>at sie nicht ins Hospital mitgcbracht, die Vermutung liegt also nahe, daß sie bier zurückgeblieben sind. Wissen Sie etwas davon?" „Nein," antwortete sie mit einer Unbefangenheit, welche die Wahrheit ihrer Erklärung nicht bezweifeln ließ. „Was soll es denn gewesen sein?" „Ein goldenes Medaillon und ein Portefeuille, das außer einigen Brie fen eine englische Banknote enthielt." „Ein Medaillon und ein Portefeuille?" wiederholte sie sinnend. „Nein, davon lmbe ich nichts gesehen! Ein paar Groschen besaß der junge Mensch, wir haben davon die Kleinigkeit abgezogen, die er unS schuldig war, weiter nichts." „Ter Kellner sagte mir, Ihr Mann sei verreist —"