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Menschen Wellman auf den Knien. „Farewell, farewell!" schluchzten sie unter vielen Tränen. Kaum 2 mal 24 Stun den danach war aus Wellman Wellblech, aus seiner Expedition Larifari, Blendwerk, Reklame und Tamtam geworden. „Ein sympathischer Herr," so schrieben diesel- ben „Leipz. N. Nachr.", „ist dieser Wellman, der mit gro- Ken Redensarten die Fahrt nach Europa antritt und schließ- lich halbwegs zwischen Neuyork und den Bermudas wie eine nasse Katze aufgefischt wird. Funkspruch. . . Kanonen- salut . - . Scheinwerferbeleuchtung . . . Interview . . . BumII" Die „Leipz. N. Nachr." mögen ja recht haben, daß „dieser Wellmann" ein „geschwätziger Prahlhans und ein amerikanischer Reklameheld" ist, aber daß sie, die gebore- neu Schlaumeier, die das Gras wachsen und den Maikäfer husten hören, ahnungslos und mit hem ganzen Aufgebote ihrer grandiosen Poesie auf diesen Leim gekrochen sind, das ist eine unsterbliche — Blamage. —* Wetterprognose der König!. Vächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden fiir den Lg. Oktober: Nordost. wind, wolkig, kübl, kein erbebliü er Niede ich ag. —* Se. Majestät der König hielt heute eine Hoch wildjagd auf Wermsdorfer Revier ab und kehrte abends in das Hoflager nach Pillnitz zurück. — Der König wird sich mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzensöhnen morgen vormittag 10 Uhr 49 Min. ab Niedersedlitz nach Leipzig begeben und dort 12 Uhr 40 Min. auf dem Dresdner Bahnhofe eintreffen. Nach einem Frühstück beim kom mandierenden General wird Se. Majestät mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Pferderennen beiwohnen und um 7 Uhr an einem Diner in der „Harmonie" teilnehmen. Die Abreise Sr. Majestät von Leipzig erfolgt abends 9 Uhr 13 Min., die Ihrer Königlichen Hoheiten 6 Uhr 48 Min. —* Die Lose der Geldlotterie zum Besten der Köni- gin-Carola-Gedächtnis-Stiftung finden, ob wohl sich ihr Vertrieb nur auf das Königreich Sachsen be schränkt, einen so guten Absatz, daß sie voraussichtlich binnen kurzem vergriffen sein werden. Es ist dies ein erfreulicher Beweis für das opferwillige Verständnis, das die Bestre bungen der Königin-Carola-Gedächtnis-Stiftung im sächsi schen Volke finden. Lose sind zum Preise von 1 Mark (Zehnerserie für 10 Mark einschl. Porto und Gewinnliste) durch den Jnvalidendank in Dresden, sowip bei den durch Plakate kenntlichen Verkaufsstellen zu beziehen. —* Dis Berufung des Herrn Stadtrates Häbler als Oberregierungsrat in das König- liche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes ist nach einer Mitteilung des Herrn Oberbürgermeisters Geheimen Rates DDr. Beutler in der vorgestrigen Stadt verordnetensitzung infolge der bevorstehenden Reform des sächsischen Volksschulwesens erfolgt. Das genannte Mini sterium hatte dem Rate gegenüber den dringenden Wusch geäußert, daß Herr Stadtrat Häbler bereits am 1. Novem ber d. I. aus dem städtischen Dienste entlassen werden möchte, damit er sein neues Amt so bald als möglich antre- ten könne. Es sei dies notwendig, um die Arbeiten für die Reform des Volksschulwesens nach Möglichkeit zu fördern, da der betreffende Gesetzentwurf tunlichst bereits dem im nächsten Jahre zusammentretenden Landtage vorgelegt werden könne. Die Arbeiten hierfür könnten jedoch unter den gegenwärtigen Verhältnissen nicht mit wünschenswerter Schnelligkeit gefördert werden, rveil ein Referent in dieser Sache seit längerer Zeit erkrankt sei. Herr Oberbürger meister DDr. Beutler betonte, daß es in dem vorliegenden Falle jedenfalls notwendig sei, die Interessen der Stadt vor denjenigen des Landes zurückzustellen. —* Die Victoria roxin im Botanischen Gartensoll am Sonntagnachmittag nochmals einem grö ßeren Publikum zum letzten Male für dieses Jahr gezeig t und dann in kommender Woche entfernt werden. Bekannt lich wird die Pflanze alljährlich neu aus Samen erzogen, da ihre Ueberwinternng bei der großen zu erwärmenden Wassermenge im Bassin zu kostspielig werden würde. Cs wird am Sonntag ein Teil des Wassers abgelassen sein, damit man deutlich auch das „Herz" der Pflanze sehen kann, aus dem sich jeden vierten Tag ein neues Blatt und eine neue Blüte entwickelt. Vielleicht — sicher ist das leider vor her nicht anzugeben — wird auch mit Einbruch der Dunkel heit eine schneeweiße Blume sich öffnen. Im Nutzpflanzen hause des Gartens sind unsere Kolonialgewächse in üppigster Entwickelung, der Reis trägt Fruchtstäude, die unserem Ge treide ähneln, am Stamme des Meloncnbaumes sitzen ein Dutzend jetzt faustgroßer Früchte, und der Tee steht in voller Blüte. In den Flügelhäusern zu beiden Seiten des Pal menhauses blühen eine ganze Anzahl der in ihrer Blüten- form und -Farbe so charakteristischen Orchideen. Zur Deckung der Unkosten des Gartens soll ein kleines Eintritts geld von 10 Pfennig fiir Besichtigung der Victoria rexia erhoben werden; geöffnet ist der Garten bis 6 Uhr abends. —" Unserer heutigen Gesamtauflage liegt ein Prospeb der Firma Gebrüder Alsberg. DreSden-A.. bei. au den wir unsere geehrten Leser ganz besonders aufmerksam machen. Chemnitz, 21. Oktober. Gestern abend gegen 9 Uhr karambolierte ein Chemnitzer Automobil mit einem Geschirr, welches kein Licht hatte, im Grillenburger Walde (Scz. Dresden), wobei der Insasse des ActomobilS, «in Fab-i'- direktor aus Chemnitz, aus dem Automobil geschleudert und am Kopfe verletzt wurde; das Automobil wurde star! beschädigt. BrrSdorf, 21. Oktober. Die neue Wasserleitung er- forderte einen Kostenaufwand von 411000 Mark. Der Voranschlag ist. da die Leitung weit mehr HauSanscklüsse erhielt, als geplant war, um 66 000 Mark überschritten worden. Es macht sich deshalb die Aufnahme einer wei teren Anleihe in der Höhe von 60000 Mk. nötig. Reichenbach, 21. Oktober. Die Steinsetzer der Städte Zwickau, Reichenbach. Plauen, Werdau. Crimmitschau. Glauchau. Meerane. Auerbach hielten vor kurzem eine Zu- sammenkunst ab, die sich mit den alten Tarifem die im April n. I. ablaufen, sowie mit den neu anzustellenden Tarisen beschäftigte. In dem neuen Tarif wurde eine Lohnerhöhung und eine Arbeitsverkürzung verlangt. vertel-dorf b. Koburg, 2l. Oktober. Auf eigenartige Weise ist das einjährige Sühnchen der Herthaschen Ehe- leute,u Tode gekommen. Das Kind spielte in Abwesen heit der Wärterin mit einer an der Ofentür hängenden Schnur. Dabet scheint sich das Kind die Schnur um den HalS gewickelt zu haben. Als die Wärterin zurückkam, war >aS Kind erstickt. Dessau, 21. Oktober. Gestern nachmittag geriet der dreizehnjährige Knabe Knopf aus Törten in die Dresch trommel und eS wurde ihm der rechte Arm bis zum Ellen bogen abgerissen. Gräfruthal, 21. Oktober. Der aus dem Schieferbruch Boxberg beschäftigte Arbeiter Renner trat beim Anzünden eines SprengschusseS fehl und stürzte in den Bruch. In dem gleichen Augenblick ging auch der Schuß los, und der Mann wurde von den niederstürzenden Schiefermassen er- chlagen. Der Vonifatius-Sammelverein feiert Sonntag den 23. Oktober, wie in der „Sächs. Volks- zeitg." schon mehrmals hervorgehoben wurde, das 26jährige Jubiläum seines Bestehens. Im Jahre 1885 wurde er von der Marianischen Kongregation für Kaufleute zu Pader born gegründet mit dem besonderen Zwecke, für die religiöse Erziehung katholischer Kinder der Diaspora Deutschlands sorgen zu Hel- fen. Die hierzu notwendigen Mittel werden gewonnen durch Sammeln und Verwerten von an sich geringwertigen Sachen (Stanniol. Zigarrenspitzen und dergl.), aber auch durch Sammeln von Barbeträgen. Hunderttausende hat der Verein in den Jahren seines Bestehens bereits aufgebracht. In diesen: Jubiläumsjahre möchte er am liebsten eine solche Summe gesammelt wissen, daß zwei Kommunikantenanstal ten, eine im Süden und eine im Norden Deutschlands, neu errichtet werden könnten. Der Bonifatiussammelverein ist ein Zweig d?s Bonifatiusvereins, seines größeren und älte ren Bruders. Ter Bonifatiussammelverein wird geleitet von der Zentralstelle in Paderborn. Ihr sind die Diözesan hauptstellen für die einzelnen Diözesen angegliedert. Die Diözesanhauptstelle für das Königreich Sachsen befindet sich in Dresden unter dem Namen „Kat hol. Sammel verband, eingetragener Verein". Ihre Gründung fällt in das Jahr 1886. Unter Führung des Herrn Konsistorial- rates Suchanek, dessen Andenken unter den Dresdner Katho liken noch lebendig ist, hat der Sammelverband in Dresden, besonders durch das eifrige Mitwirken einiger Herren Leh rer, Großes erreicht. Seine Sommer- und Herbstfeier er freuen sich der regsten Sympathien der Dresdner katholischen Parochianen. Wie der Bonifatiussammelverein überhaupt so hat auch diese seine sächsische Diözesanhauptstelle in erster Linie den Zweck, für die Errichtung hilfsbedürftiger Kin der zu sorgen, deren Erziehung gefährdet ist, zumal für Waisenkinder. Anstalten, die diesen Zwecken dienen, sollen durch ihn unterstützt und gegründet werden. Der Verbandsausschuß, der aus den Vertretern der Dresdener Haupistelle und anderer Sammelstellen im Lande bestehen soll, wählt aus seiner Mitte den Vorstand. Zur Zeit besteht dieser aus Herrn Fabrikdirektor W. Eiselt als dem 1. Vorsitzenden, außerdem aus den Herren F. Elsner, Tr. Rentschka, B. Kläß und Fr. Meißner. Die einzelnen Sammelstellen im Lande — es sind leider nur zu wenige — werden von einer Person oder von meh reren je nach Bedürfnis und Größe des Ortes geleitet. Jährlich läßt die Zentralstelle einen Bericht erscheinen, den man durch die einzelnen Sammelstsllen beziehen kann Die Pflichten derMitgliedschaft sind eigenk lich nur zwei: 1. Täglich ein „Vater unser" und „Gegrüßet seist du, Maria" mit dem Zusatze „Heil. Bonifatius, bitte für uns" zu beten und 2. die bekannten Sammelartikel fleißig für den Ver ein zu sammeln, oder wenigstens einmal im Jahre ihm irgend eine Liebesgabe je nach Vermögen zu spenden. Viele Pfennige machen große SummenI Auf denn zur Gründung von Sammel stellen des Bonifatiussammelvereins Die ärmste Gemeinde kann da mittun. Und die ärmsten sollten in un tadeligem Egoismus die ersten sein. Um ihre Kinder wirb es sich oft am ehesten handeln. Auf zur fröhlichen Tat! Möge an diesem Sonntage und in den nächsten Tagen bei den Versammlungen der sächsischen katholischen Vereine allüberall ein wohlmeinendes Vereinsmitglied sich der Sache des Bonifatiussammelvereins annehmen. Das Jubilä umsjahr muß der Diözesan Haupt stelle Dutzende neuer Nebenstellen zufüh ren. Zur Ehre Gottes, zum Heile der Kin der — und aus Dankbarkeit für viele er haltene Wohltaten! Gemeinde- und Vereinsnachrichten. § Dresden. (Katholisches K r e uz b ll n d n i s.j Am 30. Oktober: Reise nach dem Wallfahrtsort Rosenthal und dem Kloster Marienstern in der Oberlausitz. Abfahrt 6 Uhr 3 Min. vom Hauptbahnhofe, 6 Uhr 14 Min. von Dresden-Neustadt. Um 9 Uhr Besuch des Gottesdienstes in Kamcnz. (Cantate mitbringen.) Alle Mitglieder sind gebeten, teilzunehmen. Gäste sind herzlich willkommen. 8 Dresden. (Katholisches Kasino.) Heute Sonntag den 23. Oktober spricht der Herr Konsistorialrat Pfarrer Manfroni über: „Das vierte Gebot in Erwägungen und Erinnerungen." Es bedarf wohl nur dieses Hin weises, um die Mitglieder des Vereins zu recht zahlreichein Erscheinen zu veranlassen. Anfang ^9 Uhr. Vereins- zimmer des katholischen Gesellenhauses. Gäste zu allen Veranstaltungen des Vereins herzlich willkommen. 8 Dre-den-Johauustadt. Der Schutzengelbund hält heute Sonntag den 23. Oktober nachmittags 3 Uhr im Volkswohlsaale Gutenbergstraße 5 seine monatliche Ver- sammlung ab. Eltern und Angehörige, sowie liebe Freunde unserer guten Sache sind herzltchst eingeladen. 8 Leipzig. Der Kathol. Arbeiterverein Leipzig- Nord fstert heute abend im großen Festsaale de» Rosen- thalkasinoS (Rosenthalgasse) seinen diesjährigen Familien- abend. DaS Programm ist ein reichhaltige«, eine Tom- bola lockt zur regen Beteiligung und anschließend ist ein flottes Tänzchen bis zum Schluß. Alle Ehrenmitglieder sowie aktive Mitglieder mit ihren werten Angehörigen, alle lieben Brudervereine, sowie werte Glaubensgenossen sind hiermit aus das herzlichste eingeladen. Der Verein, der mit den schwierigsten Verhältnissen zu kämpfen hat, rechnet eS sich zu einer hohen Ehre, die Genannten an dem Abend recht zahlreich begrüßen zu können. Heute abend heißt die Parole: Ins Rosenthalkasino zum Arbeiterverein Leipzig-Nord. 8DrrSde«-A. (Kath. Jünglingsverein.) Sonntags- Ausflug nach der Lochmühle—Waldsrieden; Treffpunkt: Schusterhaus nachm. '/x3 Uhr. Für Unterhaltung (Theater usw.) ist bestens gesorgt. Liederbücher mitbringen l 8 Meißr«. Die Versammlung des Kath. Jüng- UngSvereinS fällt heute. Sonntag nachmittag, aus. 8 Weinböhla. (Kath. Verein.) ES werden noch- malS alle Mitglieder des Katholischen Vereins aus das heute Sonntag abend stattfindende Herbstvergnügen in Schanze» Gasthof, Sörnewitz, aufmerksam gemacht. DaS Programm umfaßt Theater, Festrede und Ball. Anfang 7 Uhr. Möchte ein reicher Besuch den Abend lohnen. Neues vom Tage. Hamburg, 21. Oktober. Auch auf den allen Be gräbnisplätzen im Innern der Stadt sind ähnliche Grab schändungen verübt worden, wie aus dem Altonaer Fried- Hose. 16 Grabdenkmäler wurden demoliert. Die Täter sind noch nicht ermittelt. Hamburg, 21. Oktober. Der Drogist Georg Franke von hier, dessen Eltern in Charlottenburg wohnen, und seine Geliebte haben sich in Schierke a. H. vergiftet. Da» etwa 22jährige Mädchen ist noch nicht rekognosziert. Wirgts im Westerwald, 21. Oktober. Hier wurde nachts in das Postamt eingebrochen. Die Diebe entwen deten eine Kassette mit 6000 Mk. Wertpapieren. Telegramme. Berlin, 21. Oktober. Der Saatenstand im Deutschen Reiche um die Mitte des Oktober war, wenn 1 sehr gut, 2 gut und 3 mittel bedeutet, für Winterweizen 2,6, Winter spelz 2,6, Winterroggen 2,4, Kartoffeln 2,9. Rom, 21. Oktober. Eine Mitteilung des „Osservatore Romano" bestätigt, daß der Nunzius von Lissabon sich auf dem Wege nach Rom befindet, wohin er auf höhere Weisung berufen worden sei. Belgrad, 21. Oktober. Im Befinden des Kron prinzen ist keine Aenderung eingetreten. Paris, 21. Oktober. Heute abend explodierte eine Höllenmaschine auf dem Parterrebalkon eines Hauses am Quai d'Orsay. Einige Fensterscheiben wurden zertrümmert. Der Inhaber der Wohnung, auf deren Balkon die Explosion stattfand, ein Dr. Poinsot, kann über die Tat keinerlei Auf- klärung geben. Ein Stockwerk höher wohnt der Chef der staatlichen Westbahnen, Barbe. Paris, 22. Oktober. Bisher werden über den Eisen- bahnerstreik von Deputierten verschiedener Parteien 25 Interpellationen angekündigt. Die Gruppe der ge- einigten Sozialisten hat eine gemeinsame Interpellation etngebracht, die hauptsächlich von JaursS vertreten wird. Konstantinopel, 22. Oktober. Wie die Jeni Ga- zetta meldet, hat der Finanzmir.ister gestern dem franzö- fischen Botschafter erklärt, er könne keine mit der Würde der türkischen Regierung unvereinbare Anleihebedingungen annehmen. In einer anscheinend offiziösen Meldung über die Frage der türkischen Anleihe wird betont: Man sei um so mehr erstaunt über die Erklärungen des türkischen Finanzministers, daß er weder die Bedingungen betreffend die Stellung der Algerier und Tunesier in der Türkei, noch auch die betreffend die Ernennung zweier französischer Aufsichtsbeamten annehmen wolle, als über diese Be- dingungen, die zwischen dem Quai d'Orsay und der türki- schen Botschaft erörtert wurden, bereits ein vorläufiges Einvernehmen erzielt worden war. Athen. 22. Oktober. In einer Erklärung, die VenizeloS gestern in der Kammer gab, sagte er, die Negierung suche die Revision aller Verfassungsbestimmungen mit Ausnahme der grundlegenden erfolgreich zu Ende zu führen. Die Regierung sei nicht geneigt, ihr Reformprogramm der Ent scheidung der Kammer vorzulegen, weil die Ausarbeitung von Gesetzen die Nationalversammlung von ihrem Revisions- Werke ablenken würde, und es unwahrscheinlich sei, daß sie mit Nutzen an ein Reformwerk gehen könne. Die Regierung werde für die Aufrechterhaltung der Ordnung und Disziplin im Heere, sowie für die Anwendung der Gesetze Sorge tragen. Bezüglich der Auswärtigen Politik erklärte der Präsident, Griechenland habe für seine Regeneration eine lange Periode des Friedens und der Ruhe nötig. DaS sei die beste Garantie dafür, daß eS im Orient ein Element des Friedens und der Ruhe sein werde. St. Louis, 22 Oktober. Bis zu seiner Landungs stelle hat der Ballon Germania etwa 1195 Meilen zurück- gelegt und damit wahrscheinlich den Weltrekord geschlagen. Die kanadische Regierung hat dem. Ansuchen des hiesigen Aeroklubs entsprochen und eine Expedition auSgesandt, um nach dem Verbleib der BallonS Düsseldorf, Azurea und Amerika zu forschen. St. Louis, 21. Oktober. Der Ballon „Germania" ist 60 Meilen von Haileyburg in Ontario nahe der Stelle, wo die „Helvetia" niederging, gelandet. Es herrscht hier lebhafte Unruhe, daß von den Ballons „Düsseldorf", „Azurea" und „America" noch immer jede Nachricht fehlt. Vermutlich sind sie am Mittwochabend gelandet. Die In sassen dürften sich in den Wäldern Canadas in schwerer No! befinden. Mtt»- Aür dev lungenkranken Arbeiter 3.tS von Krau I. Gr. mit der Bctte an alle Leser: Tuet desgleichen. Die Redaktion.