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:r. Ial,r.,t„»n Nr. 2t». Lonntag, den AI. Januar NM4. Elicbeint täglich'mit Au-n-ilnin' dc-r «oim- und ^c-sli,i>,i-. Peingsprei»-. Lic-rleii.Uirl > S)!k. 50 Pf. -.ütnn- vc-si.-!I,i»id). Ü>-i n>iff«r»k>«Ischen PoiicnisiciN. >! .-tc-cncicnsprc-isl. crinzi-Iicummcr 10 P«. II I lu>r. llnabdängigesLageblatt külÄaMeit, ^ecdt ».freikeit. Iulcratc »'c-rrcu dic- n ccc-sl'>>IIci,t- Pc-iilz^-ilc- vtn-r ^c-rc-n Kam» mi II» Ps- t'c-rc-änic-1. l'c-i -.'cN<-d>-ili^iuu,c i'c-dc-uit-ndl-r !ii>ctccN<. PuNidricckcrci. Rcdnkiic'» »»d tScsch.ifxcstcllc-: ^rcsdk», Pilliiilicr Tlrnsrr IN z.-oikvi-cilu-c-. Nun I -ZN >:«-<>. Linladung zunr Abonnement auf die Sächsische ^Msreilung" für den Monat Februar. Tielbe kostet mir 1»N Pfi^. Pro Monat und bietet bei der weiten Verbreitung über ganz Lachsen den wirksamsten Erfolg mich bei NW- Inseraten jeder Art, "WW deren l gespaltene Petitzeile nnr mit 1.'> Pseiungen be rechnet ivird. Bei Wiederholungen bedeutender Rabatt. GkMtsIIkllc -rr „älilhs. vollisikitimg". Bischof ^etteler als Bahnbrecher der Lozialreform. Es ist der Sozialdemokratie immer höchst unangenehm, wenn man sie daran erinnert, das; es in der katholischen Kirche hervorragende Männer gegeben hat, die schon zu einer Zeit, als die Sozialdemokratie noch garnicht existierte, sich für die Sozialreform ausgesprochen haben. Da ver suchen daun ihre Redner, nicht nur die Wirksamkeit dieser Männer herunterznwürdigen, sondern auch die Sache so zu drehen, das; die Masse glauben soll, alles komme von dieser großsprecherischen Partei her. Rn erster Stelle steht als Bahnbrecher der Sozialreform der große Mainzer Bischof Freiherr von Ketleler. der Mann mit dem klaren Kops und dem warmen Herzen, der auf einem Katholikentage ein Hoch auf die Armen ausgebracht hat. Als der Zcntrnmsabgeordnete Erzberger an die Ver dienste dieses sozialen Bischofs vor einigen Tagen im Reichs tage erinnerte, ging es der Sozialdemokratie ganz gegen den Strich und der Abgeordnete Wurm machte sich aus Werk, den Mainzer Bischof herabznsehen; er konnte jedoch sehr wenig Stichhaltiges Vorbringen. Tatsache ist, das; Bischof Ketleler schon lGh'-i auf der ersten Katholiken- versammlnng zur Sozialreform anfgernsen hat! Tatsache ist, das; er in den folgenden Zähren im Dome zu Mainz in li mächtigen ergreifenden Predigten die Grnndzüge der sozialen Frage behandelte. Sein grundlegendes Werk über „Christentum und Arbeiterfrage", das er im Fahre 1G'>I erscheinen ließ, gehört noch heute zu dem besten; was hierüber geschrieben worden ist. Hier nun glaubte der Abgeordnete Wurm einsetzen zu können und dem Reichstage mitteilen zu müssen, das; der große soziale Bischof sich au Vasalle gewendet um Auskunft über die Arbeiterfrage, da er von dieser nicht mehr versiehe, als man mit dem gesunden Menschenverstand erfasse. Dieser Brief ist in der Tat geschrieben worden; aber Keileier wollte nur zuverlässige Auskunft über die von Vastille geforderten Arbeiterassoziationen haben; es ivird doch niemand glauben, daß der Bischof der katholischen Kirche sich an den Zn den Vasalle gewendet habe, um ein Buch über „Christentum und Arbeiterfrage" schreiben zu können; die Sozialdemokraten beklagen sich sonst immer, das; man ihre Theorien entstelle. Wendet mau sich mm direkt an einen ihrer Führer um Auskunft, so ist es wieder nicht recht. Tatsache ist ferner, daß Bischof Ketleler in seiner großen Rede auf der Vieb franenhaide im Fahre lG>tt die Forderungen der Arbeiter- welt in einer Weise behandelt hat, die als eine Muster- leistimg bezeichnet wurde. Sofort nach Mündung des deutschen Reiches machte uch Ketleler an den Entwurf eines Programms für die Katholiken in Deutschland und auch hier hat er den Sah auf eine Verkürzung der Arbeitszeit, Sonntagsruhe und Arbeiterschuh im allgemeinen ausgenommen; das war in den Fahren lK7l —IK7:!, also zu Zeiten, wo mau die Sozialdemokratie kaum kannte. Was der Bischof Ketleler neben diesem programmatischen Auftreten in der Tat an sozialpolitischen Maßnahmen ge leistet hat, ist in der ganzen Diözese Mainz unvergessen. Wie viele charitative Anstalten und Unternehmungen zeugen von seiner Fürsorge für die Armen und die Arbeiter. Und diesen großen Mann wollen die Sozialdemokraten ver dächtigeu! Das soll ihnen nie gelingen! Durch Wort und Tat ist Ketleler ein Bahnbrecher der Sozialreform geworden und wird als solcher auch in allen objektiven Kreisen ge feiert und anerkannt; alle Bemühungen der Sozialdemokratie, ihn herunterzureißen. sind vergebens, dazu steht er zu hoch und sein Andenken ist zu tief in die Herzen des katholischen Deutschlands gegraben. Neichstag. u. Berlin. 21. Sihung NI» 2!». Zmmar t!»0l. Präsident Mas Bat lest re», crössnete die Sihung um I Uhr 20 Min. Das Haus seht die sozialpolitischen (General debatten znin Etat des Nc-iclisninls des Ziinern fort. Vclimann «nat.-lib.» bespricht de» Erinnnilschnucr Streit. Die Arbeiter haben den ersten Perlranensbruch daselbst begangen. Die ArbcitSverhältnisse sind dort nicht schlechter als anderswo. Die Behörden haben daselbst einen sehr schweren Stand. Der Bnrger- stand von Erinnnitschan selbst habe die Herbeirnfnng von Gendarmen gewünscht. Nur 20 Personen sind ans der Vandcskirche anSgetretc». «Hört!» der Abgeordnete Fischer hat hier gesagt, das; noch über jede Gemeinheit der Pfasse seinen Segen gesprochen habe. lSehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) — Präsident Graf Ballestrem: Fm Deutschen Reichstage dürfen solche empörende Zwischenrufe nicht gemacht werden. — vehmann: 'Außerhalb dieses Hauses be zeichne ich diese» Ausdruck als bodenlose Gemeinheit. iLtürmische Unterbrechung bei den Sozialdemokraten., Möge in Erimmilschan bald Friedckeinkehre». Gr äse «L-irisch. Bergs: Die vöhne in Erimmilschan sind nicht schlechter als sonst wo. nnr die sozialdemokratischen Macht- geliipe haben der Streik hervorgernsen. Die sächsischen Behörden haben nnr ihre Pslicht getan. Redner protestiert gegen die Herein- ziehnng der Erköhung der sächsischen Zivillisle. Pfarrer Schink habe seinen Brief mit vollem Rechte geschrieben. So lange daS Kreuz in Deutschland steht, siegen die Sozialdemokraten nie; die bürgerliche Gesellschaft ivird siegen, wenn sie nach den Worten handelt: ..li> Io»- viu<->-B- v. Gcrlach «Freis. Bergu fragt nach der Krankenversicherung der Dienstboten und Eandarbetter. Fm Eriinmilschaner Streik ist er an'erer Ansicht als seine beiden Borredner. Pastor Schink hat seiner Kirche einen recht schlechten Dienst erwiesen durch seinen be kannten Brief. Die Frauen fordern ein allgemeines Bcriannnlnngs - nnd Bereinsrecht; auch an den politischen Rechten lasse inan sie teilnehmen. D röscher «kam» hält eine Abrechnung mit Gerlach. der die Berhältnisse der Vandarbeiler garnicht kenne. Die ländlichen Arbeiter sind besser daran als die industriellen, die nnr die Gesetze snr sich haben; für erster» tritt daö Herz des Arbeitgebers ein. Es findet ein sozialpolitischer Welllans statt zugunsten der Arbeiter. waS nicht unbedenklich ist gegenüber anderen Ständen. Gegen Arbeiterkammern bin ich. wohl für Arbeilskammern. Dem allge meinen Marimalarbeilstag lehnen meine Freunde unbedingt ab. DaS neue Handwerkergeseh hat gut gewirkt. Das politische Stimm recht für Frauen lehnen wir ab. Gegen die Kartelle sind Gesep- maßregeln geboten. Für die Handwerkerknrie mns; mehr geschehen. Eine Definition von Handwerk und Fabrik ist schwierig, aber ge boten. An einer vernnniligen Agrarpolitik hat das Handwerk daS größte Znlercsse, da die Vandwirrichasl die beite Anslraggebcrin des Handwerks ist. l'r. Beniner «Rat. lib.): Die Gewerkschaften wollen darüber entscheiden, ob ein Arbeiter entlassen werden soll oder nicht: das führt znin EhaoS. Der Zehnstnndentag sollte nicht gesetzlich einge- snbrt werden: später kommt der Nennstnndenlag und io schließlich der Einilnndentag. Der Arbeileransschnß paßt nnr inr kleinere Betriebe. Man soll sich in der Sozialreform ja nicht überstürzen. Fräßdorf <2oz>: Mn den Ausführungen des Borredners kan» inan jede Arbeilcriordernng ablehne». Den Ei innnitichaner Streik behandelt er dann eingehend. Die freie Aerztewahl lehnt er av. Staatssekretär Gras P o s a d o >v s I » : Arbeitsbücher für die Gesellen können nicht leicht eingeiührt werden. Es sind neue Unter suchungen eingeleitet, um die Merkmale von Fabrik und Handwerk zu fixieren, lieber die Krankenveriichernng der Dienstboten und Lohnarbeiter babe» Umfragen bei de» Einzelregiernnge» slailgeinnde». Nächste Sitzung Sonnabend l Ubr mit der Tagesordnung: Interpellation Triniborn über die Rechtsfähigkeit der Bernssvereine. Schluß 0 Uhr. politische NirndschMk. Deutschland. Dir Budgctlvmittissivil dos Reichstags befaßte sich heute mit der Frage der Umleitungen im Verkehrswesen und nahm einstimmig den Antrag Spahn (Gröber an. wo nach der Reichskanzler ersucht ivird, die Verträge unter den einzelnen Bundesstaaten über den Personen- »nd Güter verkehr varzntegen. Dir Wahlpriifttngskviiliiiissioil erklärte mit allen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten die angefochlene Wahl des Grafen Ballestrem iür gültig. Dir Prvtrstc gcgcn das Schcrlschc Sparsßslrm hänfen sich noch immer weiter an. So hat der württem- belgische Sparkassenverband sich einstimmig dahin aus gesprochen, daß die Einsclnebnng eines Privatinslitnts zwischen Sparer und Sparkasse das beide Teile besrie digende Verhältnis lockern und eine Votterie die moralische j (Grundlage der Sparkassen lchwächen würde. Das Ab- l holen der Ersparnisse habe sich in Württemberg »chon in - den sechziger Fahren als lästig und unpraktisch erwiesen. ^ Den Protesten schließen sich weiter die Stadtverordaeten- j vctsammlnng von Hagen und der Magniral von Königs ! berg an. Das preußische Abgrvrductcnhaus beriet am > 2i». d. M. die Vorlage betr. Verpflichtung znin 'Besuche ländlicher Fortbildungsschulen in der Provinz Hessen Nassau; hierbei gab der Zentrnmsabgeordnete Kahenslp dem berechtigten Wunsche Ausdruck, das; der Religionsunterricht ! in den Fortbildungsschulen obligatorisch gestattet werde. I Rach den Bemerkungen einiger anderer Redner wurde die ! Vorlage an eine .Kommission verwiesen, ebenso die Vorlage » über die Kosten der Prüfung und Ueberwachnng von elektrischen Anlagen und die Novelle zum Gesetz über die ärztlichen Ehrengerichte, die das Umlageverfahren anders regelt. Fn der ersten Beratung des Ansführnngsgesenes znm Reichssenchengeseß betonte Kultusminister Stndk, das; höhere Kosten hierdurch nicht entstehen. Vom Zentrum forderte Rügen berg. das; die neuen wm'enschafilichen Ergebnisse hier berücksichtigt werden und von Savignp die Anzeigepslicht bei der Wnrmkrankheit. Fm bahlrischcil Kamnicrpräsidinm ist eine Krise ansgebrochen. Vizepräsident und Schriftführer haben ihre Stellen niedergelegt. Die Veranlassung war folgende: Als der liberale Abg. Tegitz am Montag znm Fnstizelat das Wort erhielt und bei dieser Gelegenheit den gegen das Zentrum gerichteten Artikel ans der mit 'Beschlag belegten Nummer des „Timplizissimns" verlesen wollte, führte der liberale Vizepräsident von Venlner den Vorsitz und erklärte, daß er kein Mittel habe, die Vorlesung eines beschlag nahmten Artikels zu verhindern, da die Geschäftsordnung sie nicht ve, biete. Da aber erschien der Präsident I>> . von Orterer lind löste den Vizepräsidenten ab. Er vertrat den entgegengesetzten Standpunkt der Nichtzulassung der Ver lesung des Artikels, die Mehrheit des Hauses schloß sich ihm an. Präsident v. Orterer gab nun kürzlich einen Brief des Vizepräsidenten v. Veistner «lib.» bekannt, worin dieser mitteilt, er lege sein Amt nieder, weil er in der Art und Weise, wie am Montag der Präsident ihm während der Verhandlung die Veitnng dieser abnahm, eine Herabwürdigung des Vizepräsidenten vor der Kammer und dem ganzen Vande erblicke. Präsident v. Orterer ver wahrte sich dagegen, als hätte er die Absicht und den Zweck verfolgt, den Vizepräsidenten herabznwürdigen; es sei sein Recht und seine Pslicht. auch seine Anssassnng über eilte so wichtige Frage ansznsprechen. Auch der vierte Schriftführer Schmidt-Wnnsiedel «lib.» hat sein Amt nieder- gelegt. Das Alldrnkcn an Vco XIII. lebt und soll fort leben in der Kirche, namentlich aber in den Arbeiterkreisen. Der Tag der Enthüllung des internationalen Arbeiterdenk mals, das Fest des hl. Foseph, rückt heran. Arbeiter pilgerfahrten werden znm 1l». März vorbereitet. Diejenigen Vereine, welche bereits ihre Beiträge znm Denkmal «min destens lO Vire gleich I«» I<> noch vor Ende des Februars an den Generalselretär des Komilees einsenden, werden ans dein Arbeiterdenkmal eingraviert werden. — Die Fungfcrurcdc des Polen Korfanth im Reichs tage ivird in der ganzen Presse recht abfällig beurteilt; so bemerkt das „Berliner Tageblatt": „Ein unergnickliches Fnlermezzo bot dann die Rede des polnischen Abgeordneten Korsantp. Dieser vielgenannte Abgeordnete ist ein blonder Füngling, dem man sein Poleninm nicht recht glauben kann. Er versicherte in einer nach Form und Fnhalt t ä p P i s ch e n R e d e immer wieder, daß die polnischen Arbeiter mit Füßen getreten werden, ebenso oft stellte er die deutsche Kultur an den Pranger — im ganzen eine unreife Veislnng, die vielfach nnsreiwiUigen Humor atmete. Der Präsident Graf Balleslrem führte den jungen Agitator vollends ab, als er ihn daraus ansmerksam machte, daß er sich im den!scheu Reichstage befinde." Diesen Eindruck dürsten auch die Mitglieder der polnischen Fraktion ge wonnen haben; man jagt sich in Reichstagskreise», das; Korsanlv erst das .Konzept seiner Rede der Fraktion vor legen innßie und doch diese böse Entgleisung! Die svzialdeiiivkrittischc Rcichstngsfriiftivn hat nun mehr auch ihre sozialpolitischen Fnitiativanträge zu Etats- resolntionen nmgeivandell; sie hinkt damit sehr hinter dem Zentrum ber, weshalb uns ihr Aerger erklärlich ist. Genosse Schippcl erlös,t im „Vorwärts" folgende Erklärung: Fch habe, um einer Vegendenbildnng vorzn- beugen, bereits im Reichstage den gestrigen Versammlungs- bericht des „Vorwärts" aG irr-f.ibrend bezeichne! was übrigens nicht den geringsten Vorwurf gegen den Bericht erstatter einschließen soll. Ter Berich! riveckt besonders dadurch ein ganz falsches Bild, das; Anschauungen, die ich als die heute in den parlamentarischen Mehrheiten maß- gebenden schilderte, als meine Auffassungen erscheinen. Nach wie vor vertrete ich die beim Zollkampse und im Wahl kampfe von der Partei nnd mir betätigten Anschauungen. Mar Schippel." Warum teilt der Abgeordnete Schippe! nicht mit, was er eigentlich gesagt hat? Und wie steht es mit seinen ans dem Stuttgarter Parteitag gefallenen Aenßernngen gegen den Freihandel? Wie konnte der „Vor wärts" dieses Referat übcrhanpl ansnehmen, wenn er nicht wenigstens dem Abg. Schippel solche Aenßernngen zngelrant hätte? Aber er ist ja wieder unter das Foch der Marxisten gekrochen! Zur Haltung der svzialdeiuvsralischcn ReichstagS- ! sraktivu m der Hererosangelegenheil ergreisl mm auch ! Bebe! im „Vorivärls" das Wort und gibt hier kund: Als ! am M'omag, den IG d. Mts., der Reichskanzler den Nach- ; irags- und Ergänznngselat im Reichstag ankündigle nnd - dieser noch im Vanse der Sihung an die anivesenoen Mit i giieder verteilt wurde, um am näch'len Tage beralen zu ^ werden, tauchten inneihalb der anwesenden Fraklions- s Mitglieder Meinungsverschiedenheiten ans über unsere i Haltung zu dieser Angelegenheit. Daraus hielt ich es als meine selbstverständliche Pfttch, Singer war verhindert, anwesend zu sein, unmittelbar nach der Plenarsitzung eine Fraktionssilznng anznberanmen, damit die Meinung der Fraktion seslgeslellt werden konnte. Wie notwendig diese Sihung war, ergab sich daraus, daß die Verhandlungen lebhaft waren und ziemlich lange währlen, weil sich drei Meinungen gegenüberstanden. Schließlich ivnrde mit zwei Dritteln gegen ein Drittel der Stimmen beschlossen, ans den von mir im „Vorwäls" auszugsweise mttgeteilten Gründen sich der Abstimmung zu ein hatten und wurde ich mit der Abgabe der Eiklärung betraut." Sein Kollege Znbeil hat also nicht so nnrecbl. wenn er meinte, daß bei anderer Besetzung der Fraktion das Schlnßresnltat ein anderes geworden sein würde! Lcsterrcictz-NnFaln. Zur Vage. Die österreichische Delegation wird ihre Beratungen am :>. Februar wuschen. Fnzivischen sollen ^ znin I. Februar die ungarischen Delegierten embernsen » werden. Am 2«'-. d. M. weilte der ungarische Minister präsident wieder beim Kaiiei, dem er von keinem bisherigen Erfolge berichten konnte; er soll um die Eimächtignng zu einschneidenden Maßnahmen gegenüher der Sbslrnklion an- gesncht haben. Dem Erlaß des .Kiiegsminislers. daß künftig nicht mehr alle Unleroniziere der dentiäien Sprache mächltg sein sollen, wird heftig widersprochen. Zn Maria Theresia s Zeiten gab es anch einen Eulas; für 'Böhmen, wonach jeder Soldat deutsch versiehe» sollte nnd ohne Kenntnis der deut schen Sprache ein Avancement nicht denkbar war. Auch ! Pitrcichs letzte Vorgänger haben streng ans die Kenntnis