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R Sette 8 e rich-Wilheln», Kommunio, nkiche Schul, 'aufqelitbde». i. Segen, > . — An den Mtag an chl. Sonnabend» . Messe. ,' Rattzan-). m. Pred-qt. me9 Uhr nd? s, nhx nnd'cht. r Str. 40). geienenheit; — Wochen« 9 INe'e 'en- Idcii 2. „Wettiner tag.?: 7,30 ,t. 3 Uhr 4 wird, Hs. Sonntag, reise. 9.3- tvtteSdienst ! 6.30 hl. mit Altar« 2 Segens« Andacht), ionat früh itags früh enst. Frei en. Sonn- !un>ch vor t Predigt. Schuten!»- emeinsanie Tedeuni. hl. Messe, »redigt. — ntag von t Uhr. - Nr. 331, mmunion; t Predigt r.30,7.1.1 l Wochen« 1 abend-, könnt um . 10 Uhr; ; und um redigt, L i Uhr hl. fe-.ertäg- nd Amt; ,1. Messe. ,l. Messe latzes). 7 uf 2906). ise, 7.30 it. 10,45 Gelegen- .15 und tlhr, ans l. Messe, itags hl. nd- 7.30 Nummer vo — 20. Jahrgang /,8» echt ater ,d 101-410- ' »» 101 - ssoo 4300 dlk o nl«in('/,t) >r is» <Frt. Else? nlemp/»-) >r ('/«') rate» id derhellnnsi nö ftorsU' rung. is.) »IN a. Ä. 1 dsn C/,4) is») Än ». ». )mal ivöch. Bezugspreis für Marz 3,00 Mi. ei lischt vestellgeto Anzeigenpreise: Die Igesp. Petitzeil« 30 ?, Stellengesuche 20 I. Die Petitrenlamezeil«. 8g Milli« neier öieil. t .1t, Offertengebühren sür Selbstabholer ZO bei Ueberscndung ourch die Post autzeröem porwzuschlag. Einzel-Nr. 10 L. Sonntags-Nr. 18 .Z, Le:ckä!tiicher Teil: Artur Lenz in Dresden. Siickllstde Sonntag, oen irr. Marz 1V27 Im Falle höherer Gewalt erlischt sehe Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung v. -nzelaenaufträgen u. Leistung o Schadenersatz, Für undeml.«. d. Fer» ruf übermitt. Anzeigen Übernehmen wir keine Ver antwortung. Unverlangt elngelandte u. m. Rückporto nicht versehene Manuskript« werd. nicht aufdewahrt. Sprechstunde der Redaktion 2—3 Uhr nachmittag» Hauptschrtstleit.: Dr. Joseph Albert. Dreien Buchdrmkere, GmbH,, Dresden-il. I. Polierftrctzi 1?« neinrus 91013. PostscheaNnto Dresden 14797. Bankkoiilo: Dresdner Bank, Dresden. Für christliche Politik und Kultur Nedaktt»» de» DreSden Mlitadl I. k. rc«L0k L co. »klill« 1Vs«»«nt,ou»»»rsas 10, lisfn »Sei, I.IUOI.kU»4 Im Schalten ! des Vergangenen Es ist allmählich zur Mode geworden, jeden 50. oder 00. Geburtstag irgendeines vermeinten Genies zu feiern. Jede Woche taucht irgendwo eine „Größe" auf, an allen Ende» des Reiches scheinen sie zu sitzen, um das geistige Leben Deutschlands zu befruchten. Wahrlich, wenn einer ein gläubiges Gemüt besähe und geschickte Reklame für Wahrheit hielte, so könnte er getrost die Auswürtsentwickelnng seines Vaterlandes dem gütigen Geschick überlassen. Reichliche Befruchtung würde ja dem armen Deutschland stündlich und täglich zuteil. Leider aber sind wir nicht mehr so gutgläubig ver anlagt. daß wir jeden Trick einer Reklamefirma, jedes Lob eines Kritikers ans einen Maler. Gelehrten oder Poeten für Wahrheit hielten. Wir sehen uns die zu be wundernden Subjekte schon selbst aus das genaueste an. Und bei dieser genauen Würdigung scheiden soundsoviel Prozent bisweilen (oder meistens?) bis 100 Prozent — aller gepriesenen Eigenschaften aus. Herrliche Ta lente verschwinden ins Nichts, und man muß schon im mer und in Wahrheit mit der Laterne losgehen, um die wirklichen geistigen Heroen an ihren schweren arbeitse infamen Plätzen zu treffen. Es erfüllt sich immer wieder das Wort, daß diejenigen, die sich so zern mit der Größe irdischen Lichts umgeben, infolge Reser ihrer Reklametätigkeit eigentlich schon recht wenig Zeit für ihre wirkliche Arbeit finden. Schon ab gesehen davon, daß ein Talent von der Ursprünglichkeit seiner Natur, von der Gestaltungskraft seines Inneren ganz wesentlich verliert, wenn er sich allzu sehr mit änhe- reu auf Ehre und Ruhm erpichten Dingen befaßt. Von diesen noch lebenden Gernegrößen — wor unter natürlich die bescheidene Anzahl unserer wirklichen Künstler und Gelehrten nicht verstanden ist — wollen wir deshalb auch hier nicht weiter Aufhebens machen. Und wenn wir uns richtig in der Welt umsehen, sa wer den wir erkennen, daß selbst der Laie in gewissen) Sinne schon vorsichtiger geworden ist bei der Beurteilung der Gegenwart. Darum hat mau sich mehr einem anderen Kultus zugewandt, der zwar Aehnlichkeit mit dem erst genannten hat, aber doch auch grundsätzlich von ihm ver schieden ist. Es ist die bereits zur Gewohnheit gewordene Art, wie wir heute mehr als je zuvor die Gedenktage früherer großer Männer feiern. Wie wir in groß zügigsten Formen die besten unserer Toten herausgrei sen. uni sie an ihren Geburts- und Todestagen dem Volke, also der Allgemeinheit möglichst nahe zu bringen. Das geht ja heute sehr leicht und einfach. Es geschieht im Theater, im Kino, durch das Radio, es geschieht auch durch eigene Jubiläumsfeiern. So hatten wir noch vor kurzem die P e st a l o z z i f e i e r, wir hatten im vergan genen Jahr die große Franziskusseier und wir werde» in einigen Tagen die Hundertjahrfeier Beet hovens haben. Hiermit ist nur einiges aus der Fülle herausgegriffen. Und in der Tat, Deutschlands Ver gangenheit ist reich genug an großen Männern, daß die Gegenwart in aller Muse an dem Ruhm dieser Gewese nen zehren kann. So sehr nun an sich nichts gegen eine Ehrung unse rer Großen einzuwenden ist. und so planvoll sie zur Er ziehung des Volkes unbedingt benutzt werden muß, so ist es doch notwendig, den Charakter dieser Feiern einmal etwas näher anzusehen. Geht es hier wirklich um wahre Bildung, um Höhersührung des ein zelnen? Geht es hier wirklich um das Wesentliche? Zu einem gewissen Prozentsatz sicherlich. Sowohl oei den Veranstaltern wie bei dem Publikum. Zu einem gewissen Prozentsatz — der allerdings sehr niedrig ist. Und zwar so niedrig, daß er durchaus nicht ausreicht, die noch übrig bleibende Hohlheit dieses lebenden Geschlech tes zu verdecken. Fragen wir ehrlich nach dem Charakter der Veranstaltungen, sa erkennen wir folgendes: Man will sich an irgend etwas berauschen. Und zwar an irgend etwas Erhabenem, weil man innerlich spürt, daß die Abgeschmacktheiten der Woche, der Charleston auf dem Tanzboden und die „heldenhaften" Mänieren der Ring- und Borkämpfer in der Arena doch auf die Dauer einen nicht befriedigen können. Man möchte lick Die letzte Schwierigkeit in Genf — Regelung der oberschtefischen Schutfrage Die Auseinandersetzung über die zivile deutsche Luftfahrt vertagt Gens. 12. Mürz. Die deutsche Delegation ist zu dem Beschluss gelangt, iu der um 1411 Uhr beginnenden Bormiltagssitznng des Bölker- bnndsrates die Saarfrage in vollem Umsange zur Diskussion und auch zur Abstimmung zu stelle». Dr. Streseman» wird hierbei eine formelle Erklärung abgeben, in der der bekannte deutsche Standpunkt »och einmal öargelegt und die Rechtsgrundlage der deutschen Auffassung präzisiert werde» wird. Tie deutsche Regierung ist bereit, in einigen Fragen Ent gegenkommen zu zeigen, verlangt jedoch grundsätzliche Fest setzung des Termines für den Abzug der französischen Truppen aus dem Saargebiet, genaue Bestimmung«,, des Charakters des internationalen Bohnschuhkorps, das nicht berechtigt sei,, darf, gegen di« Zivilbevölkerung einzuschreiten und eine reln Inter, nationale Zusammensetzung sowie eine wesentliche Herabsetzung der vorgeschlagenen Zahl von 800 Mann ausweisen mutz. Es ist damit zu rechnen, das; der Vvtkerbundsrat in oer heutigen Vormittagssitzung »ach einer aller Voraussicht nach leb. haften Diskussion wohl zum erste» Male in einer grotzen politische» Frage eine A b st! m m u » g ooriiimmt. in der es sich um wesentliche denrsche Interessen handelt. » Ter Völkerbund-rar hat in leiner heutigen V d r m it t a g - s i tz u n g zu dem Protest de- deutschen Volk-bundeS in Obers chlesie,, gegen die Schn lent« scheid ung der polnischen Regierung die Einführung einer Kontrolle in Oberschlesien für die Fälle beschlossen, u, denen der Besuch der Mlnverheitenschnle zweifelhaft ist. D ehe Kontrolle wird dem Präsidenten der gemischre» Kommission in Oberichlesien übertragen, der sie gemeinsam mit « nein ihm beigeordneken schweizer Sachverständigen ausübt. Der schweizer Sachverständige wird vom Völkerbund ernannt. Die Kosten de- Sachverständigen har die polnische Regierung zn tragen. Die Tagesordnung der heutigen Sitzung um. satzt folgende Punkte: Zurückziehung der französischen Truppen aus de», Saargebiet. Neuwahl der Saar-Regie, rung. ferner den Protest des Denlset-en Vollisbundes in Obe li sch testen gegen die S ch u l e n t s ch e i d „ n g der polnischen Regierung und schlietzlich die Kontrolle der zivilen deutschen L u f t sch > s s a h r t sowie den Bericht des Finanzkomiteea über die vom Völkerbundscat aus Grund des Artikels 16 zu ergreifen de» wirtschaftlichen Matznahmen bei Krisengefahr. Von de» einzelnen Punkten dieser Tagesordnung dürfte sich lediglich der Bericht über die Matznahmen bei Krisengefahr ohne Schwierigkeiten erledigen lassen. Grohs Schwierigkeiten aber macht di« Saarsrage. Die ursprünglich in Aussicht genommene Unterredung zwischen Briand. Chamberlain und Streseman» hat infolge der gegen« wärlig noch ungeklärten Lage gestern abend nicht stattgesunden. Man versucht in der Saarsrage eine Lösung zu finden, die dt« Vermeidung einer Abstimmung im Völkerbundsrat ermöglicht, doch ist noch keinerlei Entscheidung darüber getroffen. Die grötzt« Scywierigkeit ist „och immer die Festsetzung -es Termines für o«n Abzug der französischen Truppen sowie die Festlegung des Cha rakters des zu schaffenden internattonalen Bahnschutzkorp«. Dt» Umbildung der Saar-Regierung wird in einer geschlossenen Sitzung behandelt werde». Di« Frage der Lustschissahrt in Deutschland ist gestern Gegenstand einer Aussprache zwischen oen deutschen Delegierten Schubert und Baus und dem tschechischen Autzenminister Be ne sch gewesen, der in diese, Frage als Berichterstatter von, Rate vesnmmt worden ist. Aus Grund dieser Unterredung wird der Bericht über di« Luftfahrt heute voraussichtlich von der Tagesordnung abgesetzt und aus Inni vertagt werden. Die Delegationen stehen aus dem Stand punkt, das; es nicht eine politische Frage, sonoern ein Streit sei, der zunächst zwischen der deutschen Regierung und dem Gene« ralsekretär des 'Völkerbundes anszusechten sei. Die sachliche Grundlage der Auseinandersetzung über di« Lustschisfahrt ist folgende: Zwischen dem deutschen Botschafter von Hoesch und oer Bolschoslerkonferenz ivar aus Grund des Artikels 198 des Versailler Vertrages im Juni v. I. ein« Ver einbarung getroffen worden, durch die Deutschland ein« Vermeh rung seiner zivilen Lustschissahrt zugestanden wurde, wogegen Deutschland Sie- Verpflichtung zn übernehmen hotte. Listen über die Regelung der gesamten deutschen zivilen Lustschissahrt zu führen. Ferner wurde vereinbart, daß die deutsche zivile Lust schissahrt nach Artikel 21.! des Versiituer Vertrages eines Kon. trollmatznahme des Völkerbundsrates unterliegen solle, die dieser ans Grund vorhergehender Verhandlungen mit Mehrheit»« gewissen habene c maßen durch die Anklamineruug an dieses Er habene auch etwas mehr über die Hohlheit des All tages (und seine eigene) beruhigen. Und in dem Schatte» einer erhabenen Vergangenheit kann man gleichzeitig mit Leichtigkeit etivas größer erschei- n e n, als man in Wirklichkeit ist. Solche Gedankengänge und Wünsche mögen zu nächst nur bei einer gewissen geistig höher stehenden Gruppe, die eben Wert auf diese Feiern legt und zum Teil ihr Veranstalter ist. vorhanden sein. Und die große Masse, die die Feiern nur miterlebt, mag grund- sähiich durch gewisse Impulse, die aus diesem Erlebnis entspringen, auch eiueu Nutze,i haben können. Aber Tatsache ist doch heute auch dieses: Die Masse sieht, daß sich in Wirklichkeit trotz der vielen Feiern und Gedenk tage nichts ändert. Es bleibt alles beim alten, man merkt nichts davon, das; sich die Welt irgendwie er- neuerte und vor allem merkt man nicht, daß diese Er neuerung bei einer Gruppe von Menschen einsetzt, die eigentlich Führer sein sollten. (Daß dieses Urteil nicht alle Führer trifft, ist selbstverständlich, aber diese Aus nahmen halten sich sehr häufig in der Oeffentlichkeit auch um so reservierter.) Weiter aber wird die Masse schließlich auch miß trauisch, ivenn sie alle 3 Wachen etwas Neues oorge- seht bekommt, wen» sie alle 8 Tage abends im Radio „schon wieder" von einem bedeutende» Manne bärt, der so ziemlich alle überhaupt mögliche» guten Eigenschaften in sich getragen haben soll. Es verflüchtigt sich alles mehr und mehr. Und schließlich wird das wirklich Bedeutende gerade durch die allzu große An häufung und vor allem durch die geradezu wahllose über hebliche Form, in der manches gepriesen wird, zu etwas Bedeutungslosem für das Empfinden des Volkes. Was allzu häufig wtederkebrt und was allzu über schwenglich gefeiert wird, verliert an Geltung. Schließlich lasse» uns solche Dinge kalt. Ist es denn nun wirklich nötig, daß alle Größen genau nach Tag und Jahreszahl an die Reihe kommen? Wenn man eine» Hervorragenden herausnähme aus der Zahl jener, deren Geburts- oder Todestag nun einmal ln den selben Monat oder in dasselbe Jahr hineinsällt. dann wäre uns besser gedient Das Wichtige ist doch, daß das Wesentliche eines bedeutenden Mannes, das. was geeignet ist. grundsätzlich die übrigen Menschen kulturell höher zu führen, herausgeschält wird, und daß wir m i t innerstem Herzen da bet sind. Bei dem. der dieses Wesentliche, dieses uns Ergreifende und Entflam mende a m in eiste n in sich trägt, kann man Halt m ache n. Alle übrigen, die sich mit ihrem 100. oder 400. Geburtstag um diesen herumgruppieren, münden doch letzten Endes auch nur iu dieses allgemein Gültige und Wesentliche hinein. Was aber nun durch einen ein« zigen unserer große» Toten in starkem Maße geboten wird, wirkt zwanzigfach besser, als wenn es uns in 20 verschiedenen Persönlichkeiten nahe geführt wird. Der Umstand, daß dies letztere geschickt, daß man lieber in sa und so großer Auflage feiert uno nicht das, worin sich die zwanzig Verschiedenen an höchsten Werten ähnlich sind, an einem einzigen darstellt, beweist am besten, wie rein zahlenmäßig die Sache betrieben wird. Es geht also der Welt heute um da« Feiern als solches, lim die rein äußere Musik. Ls gehört zum gute» Ton. Nur rein äußerlich klammert man sich an vergangenes Großes — nicht innerlich mit seinem ganzen Herzen. So spielt die Eitelkeit eine gewisse Nolle mit — diese Schwäche menschlicher Herzen, die auch die größte Dummheit immer wieder erfinderisch macht. Und dennoch: Die Ehre der To»»n ist nichts ohne das Opfer unsere» eiaenen Leben». I. A.