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Sächsische Volkszeitung : 24.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192811242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19281124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19281124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-24
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.11.1928
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WM aber Immer wie ein verschiebbares, reguHerenbes Ge- «icht an einer Laüfwage, ohne dabei seine eigene Aufgabe «nd Entscheidung in unabhängiger politischer Initiative zu verlieren. Es behält sein eige nes. politisches Gewicht. An diesen Erundverhältnissen ändert auch die „Katho lische Aktion" nichts, weil sie den Parteien ihre poli tische Unabhängigkeit nicht nimmt und es jedem einzelnen Katholiken beläßt, seine politische Einstellung in llebereinstimmung mit seinem Gewissen und den kirchlichen Erfordernissen zu finden. Existenz und Grundlage des Zen trums wird davon nicht berührt. Ein Grund zu überstür zenden Aktionen liegt also nicht vor. Damit ergeben sich auch die Argumente zu Adam Röders Aufsatz in der „Süd deutschen Conservativen Korrespondenz". Das Zentrum ist und bleibt eine politische Partei, zu der sich ebenso Evan gelische wie Katholiken hinfinden können, die ihre Grundlagen respektieren. ^.6. vrrrrlen und Umgebung , Aus -em Dresdner Sladkparlarnenl Dresden, 23. November. Am verflossenen Donnerstag beschlossen die beiden stad» tischen Kollegien in gemeinsamer Sitzung die Errichtung einer Be. ratungs- und Fürsorge stelle für die aus Anstalten eni- laffenen Geistskranken; bis zur Uebernahme des Arbeits gebietes durch das Gesundheitsamt wurde die Heil- und Pflege anstalt mit der Wahrnehmung der ärztlichen Tätigkeit der Fürsorge stelle betraut. Den Zeitpunkt der Uebernahme des Arbeitsgebietes durch das Gesundheitsamt soll nach Abschluß der Vorbereitungs arbeiten das Gesundheitsamt bestimmen. Bekanntlich ist das seitherige Mitglied des Rates, der kommu nistische Lehrer Zincke aus seiner Partei ausgetreten, behält aber seine Tätigkeit als Ratsmitglied bei. In einer Erklärung nahm die kommunistische Fraktion zu diesem Schritt Stellung und bezcich- nete Zincke als einen „Mo n da t 8 r ä u b e r, der den Weg erbärm lichen Renegatentums betreten habe". — Der der deutsch-volks parteilichen Stadtvcrordnetcnsraktion angehörende Stadtverordnete Hartwig gab in derselben Sitzung ebenfalls eine Erklärung ab, daß die Politik der Deutschen Volkspartei im Stadtparlament in wesentlichen Punkten von seiner Ueberzeugung abweiche, weshalb ec zur Teutschnationalen Partei übergetreten sei. Tie Stadtverordneten erklärten sich mit der Herstellung einer Promenaden st raße an der Elbe unterhalb der Augustus- briicke einverstanden, die sich vom Hotel Bellevue bis zu dem im Bau begriffene» neuen städtischen Speicher in der Näbe der Marien- briicke binzicben soll Der Terrassenbau ist mit 496 060 Mark ver anschlagt. Für die Herstellung soll die wertschafsende Arbeitslosen- sürsorge in Anspruch genommen werden. Für die IahreSschau 1929 „Reisen und Wandern" wurde eine Unterstützung von 200 000 Mark bewilligt. Angenommen wurde ferner ein Antrag Dr. Freund, den Rat zu ersuchen, die in Dresden noch bestehende Be stimmung auszuheben, wonach Medizinal Praktikanten Stellen mit ausländischen Aerzten, die das Rigorosum für Ausländer bestanden und Promoviert haben, nicht beseht werden können. Ein weiterer kommunistischer Antrag auf Weihnachtsbei- hilscn an Erwerbslose, Klein- und Sozialrentner, geht an den Finanzausschuß Stadtrat Tr. Temper erklärt auf eine Anfrage hin, daß Rat und Stadtverordnete beschlossen hätten, nach Freiwerden des Säuglingsheimes in der Wormser Straße dort ein homöopathi sches Krankenhaus zu errichten. — Schluß der Sitzung 21,10 llhr. Tagung der sächsischen Schutzpolizei Dresden, 23. November. Der Verband der sächsischen Schutzpolizei hielt am Donnerstag hier unter dem Präsidium seines ersten Vorsitzen den Stephan, die erste Berbandstaaung ab, der u. a. auch Ministerialdirektor Dr. Fritzsche vom Ministerium des Innern, Kroishauntmaun Buck, mehrere Landtagsabgeordnete und Ver treter befreundeter Organisationen beiwohnten. Nach der Be grüßungsansprache des Vorsitzenden hielt Polizeirat Dr. Koch, Jena, den Hauptvortrag über das Thema „Der Polizeigedanke des modernen Bolksstaates" Nachdem aus dem Untertanen dos alten Polizeistaales ein Staatsbürger im modernen Volksstaat geworden sei, müsse dieser Umstellung auch der Polizeigedanke und die gesamte Poltzeifunktion Rechnung tragen. Volk. Staat und Poii-ei müßten im Vertrauensverhältnis zueinander stehen, das durch ihre unlösliche Schicksalsgemeinschaft bedingt sei. Anschließend wurden Geschäfts- und Kassenbericht entgegen genommen. : Die Dresdner Bereinigung katholischer Akademiker zur Psiege der katholischen Weltanschauung hielt gestern in „Stadt Gotha" ihre Jahreshauptversammlung oib. Der Vorsitzende Dr. Splett, gab einen kurzen Ueberblick über die Arbeit der Vereinigung im verflossenen Jahre. Der bisherige Vorstand mit Dr. Splett als erstem und Prof. Dr. Kutzbach als zweitem Vorsitzenden wurde einstimmig wiedergewählt. Der jährliche Mitgliedsbeitrag wurde wie bisher aus 1v Mark festgesetzt. An. schließend sprach Schriftleiter Dr. Domschke. Dresden, über „Katholische Publizistik". An Hand statistischer Un terlagen beleuchtete der Referent die Loge des katholischen periodischen Schrifttums unserer Tage und dessen Entwicklungs- tendenzen. Im besonderen setzte er sich auseinander mit den Schmierigkeiten und den Möglichkeiten der wirtschaftlichen und der ideellen Fortentwickelung der katholischen Tagespresse und wies am Schluß auf die Ansätze zu einer Belebung auf dem Gebiete der katholischen Publizistik in verschiedenen Ländern hin. Eine anregende Aussprache, an der sich u. a. Dr. Splett. Architekt Witte, Syndikus Dr. Karst, Prälat Dr. Kaiser, Prof. Kutzbach und Erzpriester Neumann beteiligten, schloß sich an das Referat an und unterstrich einerseits die wirtschaft lichen und ideellen Hemmungen des katholischen Presseprohlems, anderseits die Notwendigkeit, zielbewuht und planmäßig an der Ausgestaltung der katholischen Tagespublizistik zu arbeiten, die neben dem sich meist an einen engen Kreis wendenden Zeit- schriftenwesen ihre ganz besonders gearteten Gegenwartsauf gaben zu erfüllen hat. — Mit Dankesworten schloß Dr. Splett die Versammlung. : Der Katholische Gemetndeoerein zu Dresden-Strehlen beging am 20. November 1928 im Saale der großen Wirtschaft sGroßer Garten) die Feier seines 20jährigen Bestehens. Die Teilnahme der Gemeindemitglieder, sowie von Gästen der Nachbargemeinden war eine sehr zahlreiche. Besondere Ver dienste um das Gelingen des Abends muß dem Kirchenchor Eäeilia zugesprochen werden, der unter der Leitung von Lehrer F, Dünnebier verschiedene Ehöre, darunter Romberg „Holder Friede" und Kuhla» „Unter allen Wipfeln Ist Ruh" zum Vor- trag brachte. Die Festrede von Pfarrer Wiegand baute aus dem von Fräulein Stoll sehr schön vorgetragenen Festprolog auf. hob die großen Schwierigkeiten treffend hervor, unter denen die Gemeinde Strehlen zu leiden habe und richtete warme Worte zu engstem Zusammenschluß aller Gemeindemitglieder an die Versammlung, damit nach 20 Jahren bald der Zeitpunkt komme, an dem die Gemeinde ein eigenes Gotteshaus ihr Eigen nennen könne. Die Ausführungen wurden mit großem Dei- ExerzMen in Koheneichen, Koskerwitz 8.- 7. Dezember für Soldaten. 29. Dezember bis 2. Januar für Iungmänner. 2.—0. Januar 1929 für Mittelschüler und höhere Schüler. Anmeldungen an Haus „Hoheneichen", Hosterwitz, Post Pillnitz bei Dresden, Keine Antwort gilt als Zusage. Auf Wunsch einzelner Stände oder Vereine können weitere Kurse abgehalten werden, gegebenenfalls auch Exerzitien für Einzelne, fall ausgenommen und werden hoffentlich noch manckien Säu migen angeregt haben, an der Sache der Gemeinde mitzuarbei- ten. Ein trefflich durch Herrn Höhle einstudiertes Theater stück „Heinzelmännchen" wurde die Reihe der Darbietungen geschlossen, und fröhlicher Tanz ließ die angeregte Stimmung bestens ansklingen. Möge die schöne Feier einen Lichtblick für die Zukunft her Strehlener Gemeinde bedeuten, welchen Gedanken auch der Vorsitzende des Vereins, Herr Koschitzki, in Worten des Dankes zum Ausdruck brachte, D. : Katholisches Kasino zu Dresden. Dem glänzend gelungenen Tbeaierabend folgte am 18. d. M. ein Vortragsabend in Schönes Eiaslstätte im Großen Garten. In dem schönen geräumigen Saal hatte sich eine Teilnchmerzahl von 80 Personen eingesunden, um den Ausführungen des Hochw. Herrn Studienassessor Dr. Dittrich über das Thema „Geld und Moral" aufmerksamst zu folgen. Die überaus wissenswerten, ans eingehendem Studium dieser schwie rigen Frage beruhenden Ausführungen, in oftmals heiterer Form geboten, fesselten die Zuhörer bis zum letzten Wort. Herzlicher Bei fall, dem der Vorsitzende Direktor Dünnebier noch in besonderen Dankcswortcn Ausdruck gab, lohnte dem geschätzten Redner die auf- gewcndcte Mühe. Ein ohne Entgelt gebotener Gesellschaftstanz ver einte die Teilnebmcr »och zu fröhlichen Stunden. Die nächste Ver anstaltung des Kasinos findet am 9. Dezember in Form eines Schubert-Abends im kleinen Saal des Palmcngartens statt, : Bevorstehender Rücktritt des Generalleutnants Wöllwarth- Der Befehlshaber der 4. Neichswchrdivision, Generalleutnant Wöllwarth. wird, wie verlautet, mit Ende dieses Jahres in j den Ruhestand treten, lieber den Nachfolger ist noch nichts bekannt. wohl mal gelegentlich davnn, daß dieses Stück, wie man so sagt, reizend sei. Aber das sagt nichts — es ist einfach klassisch in seiner Art. Es ,'äßl vollwertigen Vergleich zu mit Lessings Minna v, Barnhelm. Hier wie dort siegt deutsche Art. deutsches Wesen, deutsches Denken, deutsche Pflichlaufiassung, Dort den belustigenden Franzosen. Hier den prachtvoll gezeichneten Ver treter des nimmermüden israelitischen, überaus gerissenen Inng- kanimanns. der in seinem ungeheuren Fleiß und seiner alles erstürmender Energie zu seinem wertvollen durchaus verdien ten Ziele kommt. ' Und dann vor allem dieser Prachtmensch Dr Arnold Goll. Man muß diesen scharfkantigen, granitncn Eharakter lieb gewinnen vom ersten Worte an. Und dann: liier wie dort ernste, oft bänglich ernste, reine Sachlichkeit in Lebcnssragen, wie sie nun einmal im Leben nicht zu umgehen ist Dort eine prächtige Dame der Gesellschaft ans dem alten Deutschland Und hier ein Prachtmädel, diese Lilly Brennstein, säußerit wahrheitsgetreu gespielt von Annemarie Rochhausen) die mit einer so seinen Nase für die seelische Struktur eines wirklichen Mannes — man hat immer so seine heimliche Freude, wenn man Zeuge ist, daß es noch immer Frauen gibt, die mehr aus den, Emvfinden heran» ganz genau ihre Fährte nach einem wirklichen Mann verfolgen, bis sie am Ziele sind. Ohne diesen einen Prachtmenschen süberans natürlich gegeben von Hans Böhm) bOebe für diese Naturen das Wort Mann ein leerer Begriff, Köstlich, wie dieses junge Ding mitten in den Männer kreis hinein- und darin hernmiährt. Selbst der Industrie- Magnat süberzciigend dargesttllt non G, A, Koch), beugt sich vor diesem mitunter so wnnderliclwn Ding, Man kann es verstehen, wenn selbst geistig anssvrnchsvollero Theaterfreunde mehr als einmal diese köstlichen Slbende aufsuchen. Und wie glücklich hat diese ganz ausgezeichnet spielende Künstlerlchor sich znsammengcfunden. Man atmet hier wieder einmal Duft eines Kammeri"ieles. wie er seiner, vornehmer nickt gedacht werden kann. Wenn man uns sagte, da und dort snielto man .doch" noch schöner — wir glaubten es nicht. Der Spielleiter R. Balguö — wirklich, er versteht sich auf seine Sache. Man müßte alle Mitwirkenden der Reibe nach aufzäh len. non der eckten Wienerin der Gertr. Langfelder bis zum Ministe' des B. Wildenhain Unsere Freude über dies« tüchtige, ernst gericktete. in ihrem Spiel immer wieder fessel"de Künst- kergrnpre ist aufrichtig und allseitig begründet. Wir freuen uns lwr-lich dieser bedeutunasvollen liierariichen Künstlerstätte, dieses Werkes seines führenden Direktors Bieweg. Dr. H. Löbmann. Zum Tode Sudermarms Hermann Sudermann wurde am 30. September 1857 in Matzike» bei Heydekrug (Ostpreußen) geboren. Er entstammte einer alten Mennonitenfamilie und studierte nach der Ab solvierung des Realgymnasiums in Elbing an der Universität in Königsberg und Berlin. Seine wirkungsvollen Dramen, in denen er besonders im Anfang soziale Fragen oder Stoffe aus dem modernen Eesellschaftsleben behandelte, waren stets von größtem Erfolg gekrönt. Unter seinen Werken sind besonders „Der Katzensteg", „Heimat", „Glück im Winkel", „Johannis feuer", „Frau Sorge", „Die Ehre" bekannt. Einige von ihnen wie „Der Katzensteg" und „Heimat" wurden verfilmt. Seit 1891 war Hermann Sudermann mit der Schriftstellerin Klara Lauckner vermählt. » Schon vor fast zwei Monaten ließ die Nachricht von der schweren Erkrankung Sudermanns die Oeffentlichkeit aufhorchen und eine Eewissenserforschung anstellen. Denn dieser Dichter, der vor kaum 30 Jahren Weltruf genoß und als Repräsentant deutscher Literatur galt, mußte, wie erinnerlich, voriges Jahr noch selbst die Verteidigung aufnehmen gegen das Schmerzlichste, was einem Autor geschehen kann: gegen das Vergessenwerden bei Lebzeiten. Sudermann, einst immer neben, vielleicht sogar vor E. Hauptmann genannt, hat seinen Namen überlebt I Sucht man den Grund, so liegt er lediglich darin, daß er seine Themen überlebt hat. Sein« Probleme, die typischen Probleme de» deutschen, bürgerlichen Naturalismus, haben ja die Zeit mit gebären helfen, die diese Kunstrichtung überwinden und zu Grabe tragen mußte. Die Fragestellungen .Hinterhaus und Vorderhaus", „Ehre" und „Heimat" haben sich magst ausgedehnt zu den viel umfassenderen Pro blemen der geistigen und wirklichen Neuordnung von Staat. Stand und Gesellschaft,' sie waren Keim«. Ansätze, welche die folgenden Jabr« unter den Länden Glockenwethe in Neustadl Vor Einweihung »er neuen katholischen Kirche Endlich hat die katholische Gemeinde in Neustadt auch ein Kirchlein erhalten. Am Bußtage wurden die 3 Glocke», die für dasselbe bestimmt sind, gesegnet. Sie stammen aus der rühmlichst bekannten Werkstatt Meister Ulrichs aus Apolda und wiegen 300, 170 und 130 Kilogramm. Sie sind auf c. es, f gestimmt und bilden ein harmonisches, melodisches Geläute mit den Glocken der evangelischen Kirche. Es war ein Tag. wie ihn der Herr gemacht hat. Nach vielen unfreundlichen Regen tagen erfreute uns endlich wieder die Herbstsonne mit ihren milden Strahlen. Darum nahm auch fast die ganze Stadt an dieser freudigen, heiligen Handlung teil, worunter viele Glau bensgenossen aus Sebnitz, sowie aus dem benachbarten Böhmen. In festlicher Prozession, begrüßt von den Glocken der evan- gelischene Iakobikirche, wurden die neuen Glocken aus einem geschmückten Wagen durch die Stadt auf den Kirchplatz ge fahren. Hier begrüßte der zuständige Pfarrer Kettan aus Sebnitz den Abgesandten des Diözesanbischofs. den Hochwiirdig- sten Herrn Domdekan Hartmann aus Bautzen und dankte ihm für seine Huld, diese Glocken zu weihen. Domdekan Hart- mann legte dann in einer Predigt die vielfache hehre Bedeu tung und Aufgabe der Glocken ans und taufte sie zu Ehren der hl. Gertrud, der hl. Mutter Maria und des hl. Ioseps, wobei die neun Patinnen ihre rechte Hand auf ihre Schützlinge legten. Die Inschrift der großen GertrudiSglocks ist auz dem hl. Offizium entnommen und lautet: „Der Bräutigam kommt, gehet ihm entgegen!" Die mittlere Marienglacke hat den Spruch: „Maria, bitte für dein Volk!" Die kleine Josephs- glocke trägt die Bitte: „Mach, o Joseph, daß wir führen ein schuldlos Loden!" Nach dieser hl. Handlung im Freien folgte eine Dank, an dacht mit dem Ambrosianischen Lobgesang Im Gemeinde saale, der bisher als Gottesdienststätte benutzt worden war. Die Glocken sind nunmehr bereits auf den Turm gezogel worden und am Sonntag, den 25. November sollen sie di, neue Gemeinde in ihre neue Kirche zur Weih« rufen. Möchten immer alle Gläubigen ihrem Rufe folgen' Erwähnt sei noch, daß die große Glocke von der Mutiergemeind« Sebnitz gestiftet worden ist. : Christmarkt in Dresden. Der Rat zu Dresden hat der Beginn des diesjährigen Christmarktes auf Sonntag, den 16. Ta zember festgesetzt. : Das Miet- und Wohnrecht der Zukunst. Der Bund Deut scher Mietervereine e. V., Sitz Dresden, hat soeben einen mnsanz- reichen Gesetzentwurf „Das Miet- und Wohnrecht der Zukunft" lWohnwirtschaftsgesetz) fertiggestellt, der zur allgemeinen Ans sprache gestellt und einer Konferenz namhafter Juristen zur Begut achtung vorgelegt werden soll. : Schwebebahn Loschwih. Wegen Erneucrungsarbcllcv ruht der Betrieb der Schwebebahn am Montag, den 26. Rov. : Scharlach in der Infanterieschule. Das Wehrkreis kommando 4 teilt mit: Bei der Infanterieschule sind einige Scharlachorkrankungen aufgetreten. Um einer weiteren Ber- breitung vorzubeugcn, sind die erforderlichen Sperrmaßnahmen getroffen worden. Stimmlisten und Stimmkarteien. Die Gemeindebehörden, die die beim Volksbegehren Panzerkreuzerverbot im Einira- gungsverfahren gebrauchten Stimmlisten und Stimmkarteien bei nachfolgenden Abstimmungen oder Wahlen wieder verwen den wollen, sind durch das Gesamtministerium angewiesen worden, vor der öffentlichen Auslegung dieser Stimmlisten unb Stimmkarteien dafür zu sorgen, daß aus ihnen die Beteiligung am Eintragungsverfahren nicht mehr erkenntlich ist. Listen in denen die Beteiligung am Volksbegehren sich nicht vollständig unkenntlich machen läßt, dürfen bet Wahlen und Abstimmungen nicht verwandt werden. d. Auffindung eine« DieveslagerS. Am Dienstag und!M- woch wurden im Grenzgebiet bet Bad Schandau durch ein gmms Polizeikommando aus Dresden mit Unterstützung der Landgcndar- mcrie usw. umfangreiche Streifen vorgenommen, da in der allerletz ten Zeit fortgesetzt zum Teil auch recht dreist« EinbruchsdicWhl! zur Ausführung gekommen sind. Bei diesen Streifzügen wurde im Staatsforstrevier Postelwitz ein beträchtliches Diebeslager entdeckt. Die dort Vorgefundenen Sachen aller Art stammte» von einem Einbruch her. der in Ostrau.bei Bad Schandau in das Land haus eines Dresdner Kommerzienrates in der zweiten November- Woche verübt worden ist. Es wird vermutet, daß die Spitzbube» aus der benachbarten Tschechoslowakei stammen. der Fragesteller über ihre Köpfe wachsen ließen, von den Literaten hin ins Volk, vom Papier in unsere Wirklichkeit. Spricht diese Tatsache für die, wenn auch zeitlich begrenzte Bedeutung des Naturalisten Sudermann, so hat er sich damit selbst, wenn auch ohne es einzusehen, in aller Gerechtigkeit den Platz in der Geschichte des Schrifttums unseres Landes und unserer Tage angewiesen, der ihm gebührt. Dem soll man ihm aber auch neidlos lassen. N. Lekm. Komödie Dresden. Am Mittwochmorgen sprach Otto Bernstein drei Novellen vor einem recht zahlreichen Pubii- kum. Vorher gab er einige kluge Ausführungen zu seinem Programm, auf dessen gemeinsame Faktoren er hinmics. Er ivollte einen ihm zuteil gewordenen Tadel rechtfertigen, wie ein guter Vater, der zu seinen Kindern hält. Das Programm ist übrigens nicht neu. Bernstein hat es schon in Dresden ge sprochen. Zuerst Flauberts berühmte Novelle „Der Büchernarr" mit dem Sieg des Helden über den Tod, dann Thomas Manntz Venediger Novelle „Enttäuschung", ein pessimistischer Manolog, und schließlich die phantasievolle Erzählung „«Sara Malcolm" von Wassermann. Drei Werke, die das Traumleben ideell ver bündet und di«, jedes in seiner Art, wirkliche MeisterEke sind. Bernstein spricht sie äußerst wirksam, ohne sich theatra lische Effekte oder sonstiger billiger Mittel zu bedienen, mit groß artiger Einfühlung in ihre Stimmungen. Nicht nötig zu be tonen, daß dos völlig frei aus dem Gedächtnis geschieht. Er hatte einen sich nach «oder Erzählung steigernden Erfolg. Zck. Seikere Ecke Geiz. Ein Schotte verklagte einen Mann auf Schaden ersatz. Er sollte ihm einen Blumentopf bezahlen. — „Wieso?" fragte der Richter. — „Er fiel ihm auf den Kopf und zer nach dabei", sagte der Schotte. « De, Einbrecher verhaut seinen Sohn. Beim Dreschen sogt er: „Es Is nich, weil de det Gelee aus de Krause rausjesressen hast Es is wejen de Schlamperei und SorchloslgKeit mi d« Fingerabdrücke, Lümmel verdammter!"
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