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er auf di« Wichtigkeit der Schulvorstandsbehörde hin und erläuterte an der Hand des Schulgesetze» di« Obliegenheiten derselben» wie wir sie in Nummer 132 (13. Juni) der „SLchß BelkSzettung" bereit» au»etuand«rgesetzt haben. Bet dev Bedeutung dieser Tätigkeit für die. ganze kathal. Gemeind« seifte» daher drtng«nd geboten» da^ nicht wia bisher der Kathol, Bürgerveretn allein, sondern sämtliche Hausväter, geeignete Männer als Kandidaten in Vorschlag zu bringen histtenl tzs^ wurde sodann ein«. Resolution vor- geschlagen, die-«ine sehr, erregte Debatte zur Folge halte. Gegen den Kathol. Büvgervsrein wurde der Borwurf, er, hoben» daß er die Kandidatenliste in einer VsreinSversamm- lung aufgestellt habe, ohne vorher mit den anderen poli tischen Vereinen in Fühlung zu treten, daß der Bürger, verein die Schulvorstandswahlen als seine Domäne betrachte und niemanden Hineinreden lassen wolle. Weiter wurde getadelt, daß so viele Vorstandsmitglieder des Verein» als Kandidaten auf der Liste ständen, daß die Beschlüste des Schulvorstandes niemals der Oeffentlichkeit durch die Zeitung,, bekannt gegeben würden, trotzdem oft so wichtige die ganze Gemeinde sehr interessierende Angelegenheiten behandelt werden. ES mühten Männer ausgestellt werden, die unab- hängig find und nicht zu allen Ja und Amen sagen. Besoyd-rS. wp^tze die materielle Gleichstellung der kathol. Lehre?, mit ds» evangelißhen Verlangt und auch verschiedene brenntztche Forderung^.-. B. die. der Löbtaue? Vorstadt einer raschgn Ersedignng. empfohlen- Daher empfehle es sich, daß die. Schulyorstaudswahlen als Sache der ganzen Gemeinde und nicht als die eines Vereins behandelt werde. Sämtliche. Redner, auch jene des Bürgervereins, stimmten der letzten Forderung voll und ganz bei, zeigten sich als Freunde einer guten und auf der Höhe der Zeit stehenden Schule und einer tüchtigen Lehrerschaft. Die Angriffe, welche gegen den Kathol. Bürgsrverein erhoben worden waren, wurden als vollständig unbegründet zurück- gewiesen. Der Bürgerverein habe seit einer Reihe von Jahren die Schulvorstandswahlen allein machen müssen, well sich niemand darum gekümmert habe. Er habe aber stets mit den Vororten Fühlung zu nehmen ge sucht und auch diesmal sich mit dem Zentrumswahlverein und den an der Spitze der Arbeitervereine stehenden Männern in Löbtau. Cotta und Pieschen ins Einvernehmen gesetzt, um deren Wünsche entgegenzunehmen, eventuell deren Mit« Wirkung herbeizusühren. Es sei aber keinerlei Einwand gegen die bisher geübte Art der Kandidatenausstellung er- folgt. Ein eigener Kandidat für die zahlreichen katholischen Arbeiter sei in der Person des Arbeitersekretärs aufgestellt und warm befürwortet worden. Wäre das erst heute aufgestellte Verlangen früher laut geworden, so hätte der Bürgerverein gerne im Einvernehmen mit den von den übrigen politischen Vereinen nominierten Dele gierten zusammen bei der Vertretung zur Schul vorstandswahl gearbeitet. - Warum sei die heutige Ver sammlung nicht bereits schon längst abgehalten worden, nachdem die Ankündigung vom Schulvorstand wohl bereits seit 6 Wochen erfolgt sei? Der Bürgerverein habe nachher auf Grund der bisherigen stets bekundeten Interesselosig keit in gutem Glauben gehandelt, und es könne ihn kein Vorwurf treffen, nachdem die Gemeindewahlen eine in den Statuten festgesetzte Obliegenheit sei, wofür der Verein auch die materiellen Opfer im Betrage von netto 150 Mk. trage. Der Bürgerverein hat diese seine Pflicht nicht nur durch die Vorbereitung zur Wahl, sondern hauptsächlich durch sein fortgesetztes Drängen für die gerechte Verteilung der Gemeindelasten, insbesondere durch Eingaben an die Ständekammer, das Ministerium, in welchem die Aenderung der diesbezüglichen gesetzlichen Bestimmung verlangt werden, an den Tag gelegt. Wenn es hier in abseh. barer Zeit besser wird und dadurch die Steuern für die Schule niedriger werden, so sei das hauptsächlich ein Verdienst der Vorarbeit des Katholischen Bürgervereins. Im übrigen umfasse der Bürgerverein fast alle im Ge- meindeleben tätigen Männer. Wenn daher von den 15 aufgestellten Kandidaten fünf Mitglieder des Vereinsvor- standes seien, so hätten vicr davon bereits seit Jahren dem Schulvorstand angehört, und nur einer sei neu aufgestellt. Allgemein wurde die Forderung unterstützt, daß die Tagesordnung der SchulvorstandSsitzung sowohl als auch die die Gemeinde interessierenden Beschlüsse durch die „Sächsische Volkszeitung" veröffentlicht werden sollen und dieser Wunsch als Zusatz zur Resolution zum Ausdruck gebracht. Die Debatte, an der sich beson ders der Vorsitzende des Bürgervereins und Mitglied des Schulvorstandes, Herr Andersch, ferner der Vorsitzende des Zentrumswahlvcreins, Herr Hanisch, die Herren Oberlehrer Dünnebier, die Lehrer Brause, Kläß, Adameck. Walter, Ingenieur Stein, Maier, Arbettersekcetär Matissek sowie viele andere beteiligten, wurde erst gegen Mitternacht ge- schlossen nach einstimmiger Annahme folgender Resolution: „Die am 25. Juni 1907 im „Keglcrheiin" zu Dresden versammelten Wähler und Hausväter er klären bezüglich der Schulvorstandswahlen: Bei der öffentlichen Bedeutung der Schulvorstandswahlen für die ganze Schulgemeinde Dresdens wünscht die Versamm- lung, daß in Zukunft die Vorbereitungen zur Wahl be sonders die Aufstellung der Kandidatenliste nicht nur von seiten des katholischen Bürgervereins in einfachen Mitgliedsversammlungen vollzogen werden. Sie fordert, daß in Zukunft eine Versammlung von Vertretern der jenigen Vereine, welche sich mit öffentlichen Anzelegen- heften befassen, als Wahlausschuß die nötigen Vor-, arbeiten trifft und das Ergebnis derselben, besonders die Kandidatenliste, in einer öffentlichen Versammlung zur Besprechung bringt. Sie wünscht ferner, daß die neugewählten Schulvorstandsmitglteder dafür eintreten, daß die Tagesordnung der Schulvorstandssitzung und die Beschlüsse in der „Sächsischen Volkszeitung" veröffentlicht werden." —* Bei -er gestern abend im Keglerheim abgehaltenen Hausväterversammung wurde der Wunsch er hoben, die Abzählung der Stimmen noch Schluß der Wahl- hanÄung möge öffentlich sein. Demgegenüber sei hier fest- gestellt, daß die Erfüllung dieser Forderung nicht im Be lieben des Schulvorstandes liegt, sondern durch eine gesetz- lichc Bestimmung geregelt ist. Die Wahlen in den Schul vorstand finden noch der Geschäftsordnung für Gemeurde- Wahlen des Rates zu Dresden statt. 8 6 Absatz 2 bestimmt darüber: „Nach Schluß der Wahlhandlung, der von dem Vorsitzender^ ausdrücklich auszusprechen ist, dürfen im Wahl- raume, nur die Mitglieder des. Wahlausschusses und die dnn letzteren zugewiesenen Beamten anwesend sein." Damit er- lehrst sich..der Verdacht, daß der Schulvorstand hier eigen- mächtig ein geheimes Skrutimnium der Stimmzettel singe- führt habe. —* Jubiläums« Bä ckerei - Ausste11un g D res de n, 29. Juni bis 7. Juli. Von den vielen Aus stellungen, die veranstaltet werden, dürsten die der Berufs' ausstellungek die zweckmäßigsten sein, denn diese soroern nicht nur den Wettbewerb der Aussteller untereinander scharf heraus, sondern wirken auf alle Interessenten, vor allem aus die Berufsaogehärigtzu belehrend, invem auf ihnen die. neuesten Errungenschaften mit ah ihren Vorteilen vor Augen geführt werden. Vor einer Reihe von Jahren diente in vielen Bäckereien die Zeitungsmakulatur als, allenüges Verpackungsmaterial der Backwaren, was heute! selbst in den-, entlegensten Geschäften kaum mehr zu finden sein dürfte, denn selbst unbedrucktes Ausschußpapier wird in Bäckereien, immer seltener verwendet, nachdem sich -as -leichte- Zellulosepapier immer mehr als zweckdienlich zeigst Letzteres auf endlosen Rollen bildet, für die Nahrungs-i mittelbranche. in hygienischer Hinsicht das Vollkommenste was geboten werden kann, da die Fabrikation deö Papiers und dieser Rollen vollständig mechanisch und unbedingt staubfrei erfolgt. Die Pappteller-Jndustrie, welche in den letzten 15 Jahren einen bedeutenden Aufschwung zu vor- zeichnen hast findet ihren größten Absatz in den modernen Bäckcreibetrieben. Die Dütenfabriken finden, seitdem die größeren Bäckereien sogar das Frühstück, anstatt in Leinen beutel, in einwandfrei saubere (von Maschinen aus endlosen Rollen gearbeitete) Papierbeutel sacken, immer größeren Absatz bei dieser Branche: ja cs gibt heute sogar Fabriken, die sich absolut nur mit der Fabrikation von Papienvaren für Backereibctrieb befassen, diese werden selbstverständlich auf der Ausstellung vertreten sein. Die beliebten Christ- stollen werden der Sauberkeit wegen auf Oblaten oder chemisch reinem, geschmack- und geruchlosem Papier ge backen. Eine Dresdner Papiertmwensabrik stellt seit einiger» Jahren mit steigenden, Erfolg eine Spezialität „Stollen beutel" als elegante/Packung her. Es würde zu weit führen, den Fortschritt des Bäckereibetriebes hier in allen Einzel heiten zu schildern, ein Besuch der Ausstellung wird dies weit nachhaltiger tun. —* Auf der Schlachthofinsel im großen Ostragehege sind die Gründungsarbeiten für den Viehhof soweit beendet, daß demnächst mit den Hochbauten begonnen werden kann. Gleichzeitig soll auch mit den Gründungsarbeiten für den Schlachthof der Anfang gemacht werden. Eine ziemlich geraume Zeit haben die Auffüllungsarbeiten zwischen den Grundmauern in Anspruch genommen und es werden jetzt täglich rund tausend Kubikmeter Kiesmassen, die durch Baggern aus dem Elbbett gehoben werden, nach der Schlachthofinsel befördert und hier als Auffüllungsmassen verwendet. Einen großen Teil der Arbeiten M die Firma Holzmann L Co. in Frankfurt a. M. übernommen, die bekanntlich auch die Gründungsarbeiten beim Dresdner Brückenbau und die schwierigen Arbeiten bei der Einlegung der beiden Dückerrohre in die Elbe ausgeführt hat. Der neue städtische Vieh- und Schlachthos ist das größte Bau werk, das die Stadt Dresden bis jetzt ausgeführt hat, denn es bedeckt eine Fläche von mindestens 350 000 Quadrat- Metern. Es zerfällt in folgende Hauptteile: 1. Viehhof mit besonderem Sperrgebiet und Eisenbahnrampen, 2. Schlachthof mit Nebenanlagen, 3. Seuchen- und Aints- schlachthof, 4. Pferde- und Hunde-Schlachtanstalt, 5. Ver- waltungshof. 6. Wohngebäude, 7. Staatliche Lympf- gewinnungsanstalt. 8. Kai-Anlagen, 9. Beschleußung nebst Kläranlage für Abwässer, 10. Anlagen zur Wasserversorgung, 11. Beleuchtungsanlagen, 12. Straßen und Plätze. Der Viehhof enthält drei große Markthallen für Rinder, für Schweine und Kälber und für Schafe-: ferner ein Sperr- gebiet. Auch dieses wird gesonderte Stallungen für Rinder und für Schweine erhalten. Der Schlachthof erhält eine riesige Rinderschlachthalle, in der täglich bis zu 000 Rinder geschlachtet werden können, ferner eine Kleinvicbsckilachthalle für eine ungefähre Tageöschlachtung von etwa 4000 Stück Kleinvieh, sowie eine Schweineschlachthalle, die für eine Tagcsschlachtuug von ungefähr 3500 Schweinen ausreichen soll. Außerdem werden noch auf dem Schlachlhofe erbaut, ein Dünger- und Brühhaus für die Rinder- und Kleinvieh- schlachtungen, Stallungen für das Schlachtvieh. Hunde- und Pferdeställe, sowie ein überdachter Wagenplatz für die Fleischerwagcn, ein Kühlhaus mit Eisfabrikation, ein Kessel- und Maschinenhaus mit den erforderlichen Dampfkesseln nebst Kohlenschuppen und den Maschinen für Wasserver- sorgung. Zentralheizung, Kühlhausbetrieb, Erzcngung von elektrischem Strom. Betrieb der Talgschmelze und einem Wasserturm mit Reservoiren für Kalt- und Worinwasser. Hierzu kommen noch eine große Anzahl kleinerer Gebäude für allerhand Abteilungen des gewaltigen Betriebes, sowie der bereits oben erwähnte Seuchen- und Amtsschtochihof, eine Schlachtenstalt für Pferde und Hunde, Verwaltungs gebäude mit Restaurant und Börse ec. —* Diei Heidelbeerzeit ist wieder da! Wie alljährlich wandern nun Hunderte von Frauen und Kindern, ausgerüstet mit Körben und Krügen, hinaus in innere alte Dresdener Heide, um die gesunde und herrlich schmeckende Frucht zu sammeln und in mannigfacher Zubereitung als Kompott usw. aus den Tisch zu bringen. —* Der unlängst von hier verschwundene Privatmann Gustav Bähr, über dessen Wcchselfälschungen und sonstige Betrügereien schon wiederholt berichtet ivurde, hat auch die bei ihm bedicnstet gewesene Louise Helene Roitzsch um 3600 Mark gebracht. Er hatte dem Mädchen versprochen, vaS Geld gut anzulogen und zu verzinsen. Natürlich sah Ste Aermste davon nichts wieder. Bis jetzt ist cs noch nicht ge- lungen, des Biedermanns habhaft- zu werden. Loschwitz, 25. Juni. Der Polizeihund Sans fand in der Nacht in, der Dresdener Heide einen Kutscher, der vom Bock geschleudert und schwer verletzt worden war. Ter Mann wurde dadurch vor dem Verbluten bewahrt. Radrbevl. Im Bilzschen Sanatorium fand am Sonn- abend vom besten Wester begünstigt, ein großes Rojenfest im Parke statt- Die zahlreichen iw uich ausländischen Kurgäste versammelten sich um 4 Uhr nachmtstagtz, mit dcc Anstaltsleitung und der Aerzteschaft im Parke, wo die Krumbholzsche Kapelle konzertierte. Im Brennpunkte der Veranstaltung stand die greße Huldigung der Rosenkönigin, als welche Frau Kommerzienrat Flöthrrer fungierte. Der Rosenumzug setzte sich mit Musikbegleitung von der Barfuß- wiese durch den Park nach der Schloßterrasse in Bewegung. Auf der Terrasse gelangte ein von Fron Baronin v. Kuh» verfaßte?, und im Geiste des Tages gehaltenes Festspiel zur Aufführung. daS das deutsche Volksleben veranscharckichts und großen Beifall fand. Nach Eintritt der Dunkelheit erstrahlte der herrliche Park in bengalischer Beleuchtung und unzähligen elektrischen Glühlampen verschiedener Färbung. Eine große Ueberraschung brachte daS auf dem- großen Bergturme abgebrannte Feuerwerk. Ein Festball schloß die wohlgelungene Veranstaltung ab. Meißen. Bei der Wahl des kath. Schulvorstandes, welche, wiss wjr bereits gestern meldeten, am 5. Juli statt- findet- sind zusgmmengefaltete Stimmzettel in ein ge- schlossen«». BtzhältniS zu legen. Auf dem Stimmzettel sind die.Manien von 5 Husten zu schreiben, welche mqu. äl» DsttMeder des Schulvorstandes haben möchte. Nicht ge wählt können werden der. Herr Pfarrer und der Herr Oberlehrer, ebenso auch picht diejenigen Herren. Stadtver ordneten. welche der konfessionelleil Minderheit angehören. Sie sind bereits ohnehin Mitglieder des Schulvorstandes. Die Oeffnung ,der Wahlurne., die Auszählung der Stimmen und natürlich auch die Bekanntmachung des Wahlergeh, nissss erfolgt nach 7 llhr am Wahltage selbst. Die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheidet. Meißen. Am kommenden Sonntag wird eine Be sprechung. die kommenden S ch u I v o r st a n d s w a h l e n betreffend, hier stattstudcn.. Zeit und Ort werden noch bekannt gemacht werden. Alle Mitglieder der hiesigen Schulgemeinde sind dringend und herzlich zu dieser Be sprechung. bei welcher eine Liste der Neuzuwählenden aus gestellt werden soll, geladen. — Nochmals sei darauf auf- merksam gemacht daß die Liste der Hausväter, welche wählen dürfen, im Rattiaus, Eingang Burgstr. 32 öffentlich zur Einsicht für jedermann aushängt. Da dieselbe manche Lücken anfweist, so ericyemt es den Umstünden gemäß als Gewissenspflicht, daß jeder Wahlberechtigte sich überzeugt, ob sein Name in der Liste verzeichnet ist. Einspruch gegen ihre Richtigkeit kann nur bis zum 27. Juni einschl. an NatSstelle, Zimmer Nr. 27 erhoben werden. Später erhobene Einwendungen werden nicht berücksickliat. Meißen, 25. Juni. Der Bürgerschullehrer Seidel wurde bei einen: Ritt vom Pferde geschleudert, wodurch er einen Schädelbruch erlitt. Bewußtlos mußte er ins hiesige Krankenhaus gebracht werden. - Sebnitz, 23. Juni. Mit der Nichtwiederwabl des Bürgermeisters Engelmann durch die städtischen Körper schaften beschäftigte sich am Donnerstag eine von etwa 600 Personen besuchte Bürgerversammlung. Man wollte die Gründe erfahren, warum die. städischen Körperschaften mit 16 gegen 12 Stimmen die Wiederwahl des Bürger meisters Engelmann verweigert hatten, aber etwas Bestimmtes hierüber wurde nicht zutage gefördert. Einstimmig wurde beschlossen sich für die Wiederwahl zu erklären. Ein Vor- schag des Stadtrais Oppelt, zunächst ein Gesuch an die städtischen Körperschaften zu richten, um nochmals die Wahl zu erwägen, und wenn sich die Opposition nicht nach der Bürgeranschaunng richten wolle, eine Beschwerde an die Kgl. Kreishauptmannschaft abgehen zu lassen, wurde zum Beschluß erhoben. Leipzig. Professor Vurgeß ans New rhork wird hier einen Vortragszyklus über das Staatsrecht der Vereinigten Staaten halten. Chemnitz, 24. Juni. Die Fleichtcnerung beschäftigte das Natskolleginm in seiner letzten Sitzung. Das Wohl- fahrtspolizeiamt ist in Erwägung darüber eingelreten, welche Maßnahmen zur Herabmindernng der Flcischpreise ergriffen werden können. Auf ein ausführliches Gutachten des Direktors der städtischen Fleischbeschau hin, daß in einigen Städten ans entsPrechendeErwägungen derGeincmdebehörden hin die Fleicher ihre Preise sofort herabgesetzt haben, ist der Wohlfahrtspolizeiansschnß, da er sich von Errichtung städtischer Fleischereien, namentlich in Anbetracht der aufzu- wendenden sehr hohen Kosten, nicht den gewünschten Erfolg verspricht, zu den: Vorschlag gelangt, von Errichtung städtischer Schlächtereien und Verkaufsstellen abzusehen, dagegen durch Erlaß von Bestimmungen, die den öffentlichen Aushang der Fleischverkaustpreise nach Fleischgattnug und Güte in den offenen Verkaufsstellen von Fleisch und Fleisch- waren unter Strafandrohung vorschreibcn, mittelbar auf die Herabsetzung der Fteischprciie einznwirken, indem das Publikum dadurch in die Lage versetzt wird, die Preise der einzelnen Fleischer zu vergleichen und sich den billigeren anszusnchen. Diesen: Vorschläge trat der Rat bei und genehmigte auch gleichzeitig die in: Entwürfe vorgelegtc Bekanntmachung über den Verkauf von Fleischwaren. Chemnitz, 26. Juni. <Tclegr.) Feischermeister Fischer in Einsiedel, der diese Nacht seinen Gesellen Schönherr bei einem Einbruch in den Geldschrank überraschte, wurde von diesen: nach heftigen: Kampfe durch Messerstiche tödlich verletzt. Der Täter ist flüchtig. Crimmitschau. 25. Juni. Anscheinend selbst den Tod gesucht hat der Streckenarbeiter Engler aus Gösau: er wurde gestern von den: Leipzig-Hofer Personenzug über fahren. Werdau, 25. Juni. Ende Mai wurden hier 19 992 Einwohner gezählt. — In dem benachbarten Rnppertsgrün sind Einbrecher in einer der letzten Nächte in nickst weniger als sieben Gehöfte gewaltsam (ungebrochen. Bicuenmühlc, 25. Juni. Der siebenjährige Sohn eines Lokomotivführers trank kurz nach den: Genuß von Stachel- beeren Wasser. In der Nacht stellten sich gräßliche Schmer zen ein, von denen er im Laufe des Tages Lurch den Tod erlöst wurde. Zittau, 25. Juni. Durch den Abschluß eines Tarif vertrages ist hier eine unter den Arbeitern im Hol;-