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F«,«rfunken über da» Gestein am Rande dahinhuschen, glaubst tz, dt« Wir»« fast riechen zu können. Bi»«eile» ist sie so dick, »l» wollte st« dir die Rase verstopfen. Ist er da nicht, al» säße di« Sonne wie ein« Riesengluck« in den Talmulden und brütete, so daß unter ihren weichen Gold- gefieder selbst noch au» dem Felsengestein eine Fruchtbarkeit hervordängt. die so überschwenglich ist. als wandeltest du in Schlaraffien. Agaven in straßenlangen Reihen brechen wie hundertfältige spitzige Zungen eines Erdgotts hervor und zehren so gierig am Licht, daß das Gold der Sonne an ihren Rändern hängen bleibt. Dazwischen prassen Geranien wie himmlische Vagabunden im Staub der Straße. Aus allen Ecken und Winkeln drängen di« Lbermannshohen Kakteen hervor. Sie scharen sich, phantastisch geformt, zu bacchantischen Knäueln und Haufen, schlürfen am Licht, und ihre großen dicken Blätter sind schwer wie von Trun- lausieirck >Vorte Wenn wir auch annehmen wollen, daß wir alle ein rich- tiges Deutsch sprechen und schreiben, so wissen doch nur die wemgsten etwas über das Zustandekommen wörtlicher Begriffe, di« wir alltäglich im Munoe führen. Einige kleine Beispiele aus diesem hochinteressanten Gebiet mögen zum Beweis nach folgend angeführt sein, wobei ich grundsätzlich nur solche Wort bildungen herausgreife, die auch im Rahmen der deutschen Sprache entstanden sind. Geschmeide ist ein gut deutsches Wort^ seine Entstehung aus dem Begriff geschmiedet einfach, wie auch geschmeidig werden kann. Bringen wir , Verbindung zu diesen Cedankengängcn, der den Schmuck schmiedet so haben wir ein einfaches Schulbeispiel für das Wortwerden des Geschmeides. Schwieriger liegen schon nachfolgende Fälle. Bude kommt l bauen, daher auch in bestimmten Dialekten nicht Bude i Baude (Riesengebirge). Die Augenkrankheit der Star t dem Vogel gleichen Namens nichts zu tun, sondern er- von sondern hat mit hielt seine Bezeichnung in Anlehnung an die Merkmale der Krankheit, das Starren oder starr sehen. Der Friedhof hat mit einem Hofe des Friedens, wie wohl die meisten annehmen werden, nichts gemeinsam, das Wort entstand aus eingesrie- deter, umfriedeter Hof (althochdeutsch sriten). Schildpatt bedeutet eigentlich dasselbe wie Schildkröte, wird in vielen Gegenden doch heute noch die Kröte auch Padd« genannt, nur ist in der Bedeutung unserer Zeit Schildpatt eine Teilbezeichnung für das Ganze geworden, der sprachlich ver wandte Niederländer sagt noch jetzt für Schildkröte Schildpad. Interessant ist auch die^Herkunft unseres „ausgelassen". Ur- stirünglich würde das Wort vom Vieh gebraucht, das nach kenheit. Seltsame Blüten verschütten au» monströsen Kelchen di« buntesten Farben, vom dunkelsten Rot bi» -um grellsten Zinnober. Rosen glühen in allen Farben, seltsam oft wie aus Glas, wie von innerem zauberhaften Licht erfüllt. Margariten mit dicken Holzstengeln tun sich dicht nebeneinander wie ein« Flut von verkleinerten Sonnen auf. Dazwischen wieder träumen au» edel geformten Eteinkrügen. wie au» Füllhörnern, Blumen von mimosenhaftestem Blau. Wer aber denkt sich, unmittelbar neben den Blüten, den Reichtum der Früchte aus! Wo dein schauendes Auge, über die Trauben und Feigen hinweg, hängen bleibt an den goldenen Zitronen, ist es dir oft wie im Traume seltsam zumute, und es kommt dir fast vor, als wären die Sterne des Himmels heruntergefallen und hätten sich golden verfangen im leuchtenden Blattwerk der Bäume. , , , Oeutselr Von v. Kuno*v»Ici langem Stallaufenthalt während des Winters endlich wieder aus die Weide hinausgelassen wurde, und dort seinen Ueber- mut und seiner Freude in lustigen Sprüngen Luft machte. Diese lebhafte, lustige Stimmung wurde zur Bezeichnung auch bei Menschen, wenngleich man diese nicht irgendwo ausgelassen hatte. Aehnlich verhält es sich bei unbändig, das eigentlich dem Kunde galt, der sich nicht am Strick, Band führen lassen wollte. (Ohne Band.) Wenn der neueste Schlager fingt: „Ave Raffern find au» Afrika," so ist das ein gewaltiger Irrtum. Kaffer bedeutet« ursprünglich einen Menschen aus einem Kaff (dialektisch auch heute noch gebräuchlich), einen Dorfbewohner, der einstmals scheinbar ein dummer Tölpel gewesen sein muh. Die schwarzen Kollegen stammen ihrem Namen nach au» dem arabischen Kasir, Leugner. Naseweis sein hat mit einer weißen Färbung des Riech organs nichts zu tun. Vielmehr ist der Naseweise — weis« (kundig) mit der Nase, ursprünglich auch vom Hunde gebraucht, Spürnase. Vorlaut sagt man auch vom Hunde, wenn er zu früh, also vor Laut gab (zu früh bellte). Der leider immer mehr und mehr verschwindende. mÄiliche Backfisch wurde über tragen vom Brat-(Back-)Fisch, der am besten schmeckte, wenn er noch recht jung war; Schnaps kommt von schnappen, ein Schnapp ist ein Schluck, also ein kleines Glas, das mit einem Male ausgetrunken wird. Unsere Wand erhielt ihren Namen nicht etwa daher, daß man sich wenden mußte, wenn man aiüf einem Gange auf st« stieß, das Wort kommt vielmehr von Winden, im Sinn« von flechten, da die ältesten Wände zumeist aus Flechtwerk be- standen. Treppe kommt von trappen (Roßtrappe), Nachbar von Nahbauer, also nah Angebauter. Während schon diese wenigen Beispiele zeigen, wie seltsam oft das Werden der Worte unserer Muttersprache war, so be schwert uns der Einfluß ausländischer Sprachen auf die Wort bildungen doch so sehr, daß manches deutsche Wort, das wir klanglich oder gefühlsmäßig ohne weiteres unserem Sprach schätze einverleiven möchten, dennoch seine Wurzel irgendwo draußen in der weiten Welt hat. Es lohnt sich aber sicherlich für einen jeden, zuweilen einmal über den Sinn irgendwelcher Worte nachzudenken, sein Lohn für diese Mühe wird sicherlich eine Reihe interessanter Entdeckungen feinl 2aiumui§ eines Vi6erspen8ti§en Manchmal funktioniert ein Türdrllcker in der Eisenbahn nicht. Man hat es schon gemerkt, als man einstieg, und sitzt nun mit dumpfer Entschlossenheit seine Stationen ab. Auf jeder Station spielt sich dann ungefähr folgendes ab: Die Bremsen sind gezogen, der Zug ist am Halten. Der Tür zunächst hat sich eine stattliche Dame erhoben, die durch ihre Fülle, mit der sie den andern den Weg versperrt, sich frei willig zur Lösung des Problems bereit erklärt hat. Sie macht es gar nicht ungeschickt. Nur legt sie mehr Gewicht darauf, ihre Figur nach rückwärts würdig zur Geltung zu bringen. Sie dreht sich ein wenig zur Seite, beugt ein Knie und haucht sozu- Vo» Ii. Kressii» sagen auf den Drücker. Aber, oho, der denkt nicht daran, den Zartfühlenden zu spielen, und wenn Sirenen das „Sesam, öffne dichl" flöteten. Er tut offensichtlich nur so, als wäre er ein Drücker von der gewöhnlichen Sorte der Klinken. Er hals in sich' Ein-, zwei-, dreimal drückt die Dame, immer heftiger, sie wird ängstlich, sie vergißt alle Rücksichten auf die Figur und preßt sich gegen die Tür. Und es ist keine Kleinigkeit, wenn sie sich gegen die Tür preßt! Ausgeschlossen, der Drücker bleibt auf seinem Standpunkt, jetzt, da er ihn einmal eingenommen. Die Dame hält ein. Draußen werden die Türen wieder zu geschlagen. Der Drücker scheint zu sagen: „Der Nächste jetzt!" kunk Wmiten Kopkierbreclren Rösselsprung. SS 888« /r. Loü. Silbenrätsel. Aus den Silben «m — bo — che — de — del — e — eis — el — en — fa — g»l — Holz — i — ir — je — la — li — ma — ma — mann — min — nan — ne — ne — ni — non — now — reis — ri — ri — ro — staub — se — ster — stre — stun — 1a — tem — ter — tes — the — to — tu — un — ur — vre —war — zie find Worte folgender Bedeutung zu bilden: 1. Nebenfluß der Oder. 2. Germanischer Schlachtengott. S. Russisches Herrscherhaus. 4. Oberflächliche Ausführung 5. Sächsischer Badeort. S. Merkzeichen im Wasser. 7. Zweig zur Veredelung einer Pflanze. 8. Stadt in Frankreich, g. Nacht- schmetterltng. 10. Europäischer Staat. 11. Ledersorte. 12. Familienabzeichen von Naturvölkern. 13. Buschwerk im Wald«. 14. Indianischer Gott. 15. Baustein. 18. Gesäß. 17. Niederschlag im Polargebiet. 18. Teil des Tages. 19. Deut scher Politiker (ch — 1 Buchstabe). Bei richtiger Lösung ergeben die Anfangs- und End buchstaben, von unten nach oben gelesen, ein Sprichwort. ul. Oper und Komponist. Laden — Werk nördl. Kette der Nordtirol. Kalkalpen Tang — Lire Musikinstrument Fest — Eier Unvorbereitetsein Kalb — Anni« Menschenfresser Sonne — Reiz Kritik Ire — Amt afghanische Regierungsform Die dritten Buchstaben ergeben den Titel einer Oper, die werten den Komponisten dieser Oper. Beides ist von oben nach unten zu lesen. Die Wortpaar« sollen Wörter von angegebener Bedeutung ergebe«. Or. Visr Oresäsu. Fvllrätsel. -»v -1^ Anfang mod. Oper Abt u. Klostergründer Gottesdienst Gaumenlaut Vildungsgelegenheit Bestandaufnahme Wenn aus den bereits eingeschriebenen Buchstaben ,,ur" und den folgenden, hier noch verzeichneten Buchstaben richtig aufge füllt wird, erhält man die nebenbezeichneten Wörter. » —a —<1 —o—v —v —g —g —g —b —i —l —l —I — ü — 1 — I — I — m — o — n — v — ll — 0 — p — r —r — » — s — s — s — t — t — t — t — t — t — t — u — u —u — v >. 8. Die drei Dichter. I 2 S 4 8 6 Strauchpslanze 738597 1V 8 ostpreun. Stadt 3 8 7 6 8 5 11 sächs. Weihnachtsgebäck 8 3 9 12 biblischer Prophet II 12 1 3 6 12 13 schlesische Stadt Die ersten, dritten und letzten Buchstaben nennen, alle von oben nach unten gelesen, drei Dichter. vr. Vior. Kamm-Rätsel. n — L — L — b — o — o — o — v — l — i — i — l — l — v — n — u — o — r — r — s — t — 1 — t Vorstehende Buchstaben find derart in die obige Figur zu letzen, daß in den senkrechten Reihen Wörter mit folgender Be deutung entstehen: 1. nordischer Dramatiker. 2. Vulkan. 3. Nebenfluß der Donau. 4. juristischer Beruf. ^ Richtig gelöst, nennt die oberste wagerecht« Reihe ein euro päisches Königreich. Laalco. - « S« »kr«ch 1: 1. Tan,«, r, Nicolai, Malaria, Km-t-r v Drbct lv. MaL-. 11. Robinson. 1». Stunde. IS. Nora, 1«. Nelle. 18. War«. 19. Unna, ri Neäina 22. Maria. Ä ibabeluno 27 Met«r. 71 Maaerechl: , Caproni » Skaral,-. S. S«ni. 8. Soda. f. Adelaide, 10. Malaroni. 12. Betstunde. 11. lern», IS. Nellon 17 Nawa IS Unl«. W. Regina. 22. Mal°«a. 21. Bari, 2S. B^n. « Um«,um Silbe,eilt,«1 1 «ranze 2. Fnseklion ,. L«,ni». 1. 5 Schlagwetiec. Dog«-' S, usw.. ! , idemarck«. io. Aswol.N, 11. Lilas. A >l>. Slaatorat 1«. Söll«. 17. Eisler. 18. Isis, 19. Tilsit. A. Düne, 21. A-r. 22. Ruhrort 29. ltcuador. 21. Ria«. 2ü. Loh-nni»' »WbA «?ft"ertwg«n - Willst du di« Wer»hei, die erlösen. lerne Manisch«« Quadrat. Trrlz — Rind« — Eiilel — *»«01 — 3«ll« ... Dt-I-r'U.NIUel 1 Brisiol. 2. Alkov«n. 8. glasHer^ 1. «Inster, s. Der. wisch. «. ckehrau», 7. Sed cha» — Blasius. Herlchel. IN«'. Kall«, London, «ldrr^ld. -»tdelbera. itw». Mannheim. sBathleh««.) Flehend blickt sich die Dame um. Ein junger Mann, der gar nicht aussteigen will, ist aufgestanden. Er quetscht sich lang sam und gewichtig heran wie ein Boxer. Ale schauen ihm zu. Es ist ein Schauspiel. Zuerst drückt er einmal ganz schlicht und einfach. Vielleicht denkt er, der gute Drücker habe es sich bei seinem Herannahen schleunigst überlegt. Ganz im Gegenteil scheint diesem eine solche Meinung geradezu lächerlich vorzu kommen. Der junge Mann drückt noch einmal, schon ein wenig drohend, nachdrucksvoll. Wieder nichts! Und jetzt ist der An greifer wohl vom Teufel besessen, jetzt rennt er mit dem Stiefel gegen die Tür, daß Gott sich ihrer erbarmen möge; er schlügt, rüttelt, haut, stemmt sich dagegen. Schweigen. Störrisches Schweigen auf der Gegenseite, und keine Spur vom NachgebenI Die füllige Dame hat es unterdessen vorgezogen, sich ins Nebenabteil zu quetschen; dort kommt sie gerade in den Strom der herein will. Aber sie ist jetzt durchaus kämpferisch gestimmt und wird schon noch gut landen. Der junge Kämpfer hat nun ein bißchen wichtigtuerisch zu untersuchen begonnen. Aber hinter ihm harrt ein Pärchen, das noch hinaus will. Die junge Dame steht der Tür zunächst, der junge Mann, der zu ihr gehört, langweilt sich hinter ihr. Und sie ist wohl jetzt schon ungehalten über die Umständlichkeit des Mannes an der Tür und sagt: „Aber, wir wollen doch auch noch hinaus!" Ein guter Vorwand für den Boxer, den Kamps aufzugeben! Er dreht sich um, sicht sich das Fräulein einmal an, ganz flüchtig, und setzt sich wieder. Bitte, wenn Sie es besser machen! scheint er zu sagen. Natürlich stürmt sie jetzt drauf los. Sehr, sehr nervös. Ach Gott, da könnte sich ebensogut eine Flieg« auf die Klinke setzen und verlangen, daß diese nachzugeben habe. Aber, da naht er. Eigentlich müßte ich ihn groß schreiben. Vorher war er gar nicht aufgefallen. Er sah vorher so blasiert aus, daß wir wohl nicht für ihn und er naturgemäß auch nicht für uns existieren konnte. Er verschwendete kein Wort in unserer Gegenwart, nein, ein paar verächtlich, wenn auch elegant ge kräuselte Linien seiner Beinkleider war alles, was aus seiner Höhe in unserer Welt herunterreichte. Wenn er mit sanften, inhaltlosen Kuhaugen blickte, so tat er das wohl nur, um uns sür diesmal noch zu übersehen. Aber jetzt, in dieser Situation, da jeden Augenblick der Zug anrucken mußte und aller Augen sich auf ihn richteten, jetzt dachten wir gemeine» Volk mit unseren ungehobelten Instinkten, er werde die Haltung verlieren. Keineswegs. Sanft schlängelte er sich herbei, sagte kein Wort. Leise, verhalten, drückte er — und die Tür öffnet sich! Vielleicht hat er ein geheimes Herrscherwort geflüstert, denk« ich, und starre die rätselhafte Klinke an. Ich in meinem niedri gen Instinkte, ich hätte nicht daran gedacht, nachzugeben! E» mußte wohl eine andere Gefühlswelt sein, die zwischen dem vor nehmen, jungen Herrn und dieser Klinke spielte, die wir, wir an deren nicht verstanden. Jedenfalls bin ich, als meine Station kam, einem Konflikt, in dem geheime Mächte hätten verwickelt sein können, au» dem Wege gegangen und durch eine andere Tür ausgestiegq,!. Serumbehandluna bei Insekten. — Ueber die ersten Versuch« einer Scrotherapie bei Insekten hat Prof. Mesnil vom In stitut Pasteur der Pariser AcadLmie des sciences Bericht er stattet. Man hat Raupen gegen bestimmte krankheiterregend« Mikroben immunisiert und mit ihrem Blut andere Raupen geimpft. Die Heilwirkung dieser Behandlung konnte nach- gewiesen werden.