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Sächsische Volkszeitung : 30.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192905306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290530
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290530
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-30
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 30.05.1929
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»— ein Columbus, ein Vasco de Gaina, ein Magalhaes — knien von ihrer Ausfahrt an den Stufen des Altars, um sich Kraft zu holen aus dem Gnadenstrom der Cucl-aristie. Der Tisch des Herrn ist die Stätte, an der die großen Ordensgründer des Mittelalters ihren Weg erkennen und ihren Willen stählen. Und noch heute ist das eucharistische Opfer Quelle der Kraft für Tausende christlicher Ordens leute. die sich selbstlos in den Dienst der kranken Mensch heit stellen. Quelle des Trostes für Millionen, die von Wirtschaftskrisen und sozialem Elend ohne diesen Halt in Verzweiflung gejagt würden. Es aibt nichts in der Welt geschichte, was so gewaltige Wirkungen ausgeübt hat wie dieses „große Sakrament". Wendet man also den Grund satz moderner Wisse,vscl-ast. etwas nach den Reaktionen, den Wirkungen, die es auslöst, auf die Eucharistie an, dann muß man erklären: Hier wirkt eine übernatürliche Kraft, denn die Wirkungen sind übernatürlich. Freilich — der ungläubige Mensch wird eine solche Schlußfolgerung nicht anerkennen. Hält er sich doch nur gar zu gern in dem kleinen Kreis -er Erkenntnisse, die gegenwärtig unumstößlich festzustehen scheinen. Wie eng umgrenzt ist dieser BezirkI An eine kleine Planke klam mern wir uns — und schwimmen dock im Meere der Un endlichkeit. Von Tausenden von Geheimnissen umgeben, Geheimnissen in uns und außer uns — die uns keine Wissenschaft lösen wird! Auch die Eucharistie wird unserm Verstände ewig ein Rätsel bleiben. Aber dieses Geheim nis ist nicht voller Schrecken, wie manch anderes Geheim nis dieses Lebens, es ist voller Trost. Gertrud le Fort hat das in ihren „Hymnen an die Kirche" mit Worten pon starker Bildkraft gesagt: „Denn überall auf Erden webet der Wind des Verlassens: lausche, wie es in den Muren der Welt klagt! Ilöberall ist einer und niemals zwei! Ucberall ist ein Schrei im Geiänanis und ist «ine Hand hinter vermauerten Toren: 11 überall ist einer lebendig begraben! Unsere Mütter weinen, und unsere Geliebten vcrstrmmien; denn keiner kann dem andern Helsen: sie sind alle allein! Denn alle Nähe der Menschen ist wie Blumen, die auf Grüften welken, und aller Trost ist wie eine Stinnne von außen. — Elber du bist eine Stimme mitten in der Seele," „Eine Stimme mitten in der Seele" — schöner hat selten ein Dichter die geheimnisvolle Wirkung dieses Sakramentes in Worte gefaßt. In der Kommu- nion berührt unseren- vergänglichen Leib die Kraft der Ewigkeit. Die Gegenwart des unenbliäien Gottes gibt «ns die Gewißheit, daß unser Leben nickt wie ein Hauch sst, der in der Winterkälte verwebt. und das Vertrauen, daß alle irdischen Sinnlosigkeiten in einem anderen Leben Sinn erhalten. Aus dem Geheimnis der Eucharistie er wächst uns die Kraft, die Schrecken aller anderen Ge heimnisse unseres Daseins gering zu achten, erblüht uns eine tiefe, unvergleichlich sichere Lebensfreude. In diesem Geiste sollen wir das Fronleichnamsfest begehen, das nicht umsonst in die herrlichste Zeit des Frühlings gesetzt wor den ist: als das Fest der Verbundenheit zwischen Gott und Mensch durch das ewiae Geheimnis der Eucharistie, als das Fest der christlichen Lebensfreude. Der Rom-Pakt in Kraft K. v. k. Rom, 28. Mal. Z Dl« Abendpresse notifiziert die Unterzeichnung de« Lateranoerträge und der Aussührungsbestiinmungen derselben aus dem Gebiete des Eherecht» und der Kirchengüter durch den König. > i Das Regierungsblatt „Eiornale d'Jtalia" würdigt in einent Leitartikel die durch die Senatsrede Mussolinis aufgek klärte und entspannte Situation zwischen Jta^ tien und dem Vatikan. Das Blatt des Palazzo Chigi sagt: „Wenn der Staat ohne Einschränkungen der Kirche da» Recht praktisch und theoretisch zuerlennt» die geistige Führertn der Jugend zu sein und ihren Lehrauftrag in der Schule auszu- ilben, so könne der Staat, wenn er seinen Anteil an der Erfül lung der übrigen Erziehungsaufgaben tragen wolle, nicht als zu anspruchsvoll hingestellt werden." z Aus diesem Ausspruch des Regierungsorgans erkennt man klar das Bestreben, gegenüber den unveräußerlichen Er ziehungsrechten der Kirche, die Pius XI. in seiner Rede vor den Lehrern und Schülern des Jesuitengymnasiums in Mondsagon« Lapidar hervorhob, einzulenken. Das dürfte das Ent scheidende der gegenwärtigen Lage sein. Der „Torriere d'Jtalia faßt die Senatsrede Mussolinis, die gegenüber seiner Kammerrede manchen berichtigenden Ton anschlug, geradezu als Friedensgarantie zwischen Kirche und Staat, auf. Die Stellung des .^Dsservatore Romano" bleibt noch ab-i zuwarten. In wohlunterrichteten kirchlichen Kreisen begrüßt" man die Richtigstellung, die der Regierungschef in der Senats rede selbst an seiner Kammeransprache vornahm, wenn auch nichts jede Formulierung davon bedenkenfrei ist. Der Sprachenkamps in Prag Ein Vorstoß der tschechischen Parteien. Prag. 2d. Mai. Die tschechischen Parteien in der böhmischen Landesver tretung hoben beschlossen, daß den deutsciien Beisitzern des Laa- desausschusses der Gebrauch der deutschen Sprache nicht ge lobet werden soll. Die zwiscl,en den tschechischen und deut- 'chen Parteien eingeleiteten Verhandlungen sind wegen des tarren Standpunktes der lscliechischen Parteien gesck>eitert. Das Bestreben der tschechischen Parteien geht weiter dahin, auch den deutschen Gemeinden neue Verpflichtungen in bezug aus den Gebrauch der deutschen Sprache auszuzwingen. » Die Polizei ist auf Grund von Anzeigen gegen dos Singen deutscher Lieder in den Dereinsräumen deut scher Studenten in Prag «ingeschritten und hat ein Straf verfahren eingeleitet. * Daultrlegram« des Reichspräsidenten an den König von ßpanien. Der Reichspräsident hat dem König von Spanien Ar seine Teilnahme an der Eröffnung der deutschen ilbteilung auf der Internationalen Ausstellung in Barce lona telegraphisch seinen Dank ausgesprochen und die herzlichsten wünsch« für einen »ollen Erfolg der Ausstellung übermittelt. Fortsetzung der Aussprache aus -e« sozialdemokratische« Parteitage Ser zweite Verhandlungstag Magdeburg, 28. Mai. ! Auf dem Sozialdemokratischen Parteitag wurde heute vormittag die Aussprach« über den Bericht de» Parteivorstandes fortgesetzt. Fl e i ßn er-Dresden verurteilte den bedingungslosen Eintritt m di« Regierung. Di« Verant wortung für diese Koalitionspolitit könne von der Partei nicht, weiter getragen werden. Reichstagsabgeordneter Dr. David wies darauf hin, daß die Partei geschlossen hinter der Forderung stehe: Ni« wieder, Krieg! Der Panzerkreuzer sei höchstens ein Mittel zur Küsten-i vrteidigung. Line Neuwahl in der Panzerkreuzersrage würde « einer Niederlage für di« inner« und äußer« Stellung der Partei führen. Mit lebhaftem Beifall empfangen nahm darauf ^ Reichskanzler Müller Las Wort, der u. a. ausführte: Das Maß von Kritik, das hier, geübt worden ist, würde ich dann verstehen, wenn man ge-I zwungen gewesen wäre, festzustellen, daß die Partei während des Jahres Regierungstätigkeit Mitglieder verloren hat. IÄ hoffe, daß der Magdeburger Parteitag sich den realen Cinw sü das in der gegenwärtigen Gesellschaft Mögliche erhält. Eck stein hat gesagt, wir sind nickt kur den Staat, sondern nur für die Arbeiterklasse verantwortlich. Da» khlägt allem ins Ge« ficht, was wir seit zehn Jahre» getan haben. Wir sind viek zu gute Sozialisten, so fuhr der Kanzler fort, um Freude an der Koalitionspolitik zu haben. Eie ist eine politisch« Notwendigkeit! Man darf auch nicht vergessen, wie schwer es war, überhaupt zu «iner festen Mehrheit für dis 'Regierung zu komemn. Daß nicht so viel erreicht ,werden konnte, wie bei einer festgebunoenen Regierung,! !ist klar, daß nichts erreicht worden ist, ist abers !f a l sch. Es wird immer so dargestellt, als ob wir nur aufgebew iund die anderen erreichen ihre Ziele. Ich wünschte den Rednern »von gestern, daß ste einmal Mäuschen ftielen könnten, wenn der .Wirtschaftsausschuß der Deutschen Volkspartei sich mit Herrn Curtius unterhält. Es wird weiter gesagt, das Zentrum werde feine Wünsche Leim Konkordat durchsetzen. Wenn das Zentrum seinen Willen beim Konkordat durchsetzen würdet Kann würde das preußische Konkordat so aüssehen wiej »da» bayerische. Tatsächlich wird es aber nicht so aüssehen. Da« fist ein Beweis dafür, daß die klug« Zentrumspolitik sehr wohh weiß, was man in einer Koalitionsregierung erreichen kannH Mir ist es niemals eingefallen zu sagen, daß der Panzer«, ckreuzer nicht gebaut werde. Wir haben gesagt, daß wir den Lau des Vanierkreusers Lekämvken. .Mir ilt auck nie «tu» gefallen zu sagen, van ver Reichstag die Kinderspetsu Iwieder einführen wirb. Wir wußten ja noch gar nicht, wie st !der neue Reichstag zusammensetzen würde. Mir ist auch niemal! eingefallen, wenn ich von unserem Antrag auf Reduzierung de Wehretats gesprochen habe, zu behaupten, daß wir in eine, Koalitionsregierung diese Forderung durchsetzen würden. In übrigen ist es zum ersten Male gelungen, überhaupt den Wehr^ «tat herabzudrückrn. Im Wahlkampf haben wir selbstverständlich! Ziele aufgestellt, die wir als Sozialisten wünschen. Wir dürfe,« aber unseren Wählern nicht vorgaukeln, daß diese Ziele in eine« Koalitionsregierung erfüllt werden können. Es ist kein Zweifel, daß der Panzerkreuzer in der Wahlagitation im Mittelpunk gestanden hat und, gemessen an dem Objekt, vielleicht zu stark Der Reichskanzler gab dann einen Ueberblick über di« geschichtliche Entwicklung der Frage des Baue, oesPanzerkreuzers und erklärte dann: Mir war nack den Verhandlungen, die wir im Laufe des Juli über di« Regierungsbildung geführt haben, klar geworden, daß de« Panzerkreuzer gebaut würde. Der Kanzler erinnerte an deck Reichstagsbeschluß für den Bau des Panzerkreuzers. § Ich Hab« damals, so erklärte er, auf dringendes Verlange« der Fraktionsmehrheit mit der Fraktion gestimmt, obwohl es eigentlich gegen den Sinn und Geist der Weimarer Vcrsassun« ging. Der Reichskanzler kann in einer Frage von so großer. Politischer Bedeutung nicht gegen seine eigen« Vorlage stimmen. Solche Experimente dürfen nicht p» oft »iederhol« werde«. Es ist ganz unmöglich, nachdem die Abmachungen für die Große Koalition getroffen sind, davon abzugehenu Bon Fraktion»- oder Parteidisziplin ist dabei nicht die Ncde^ Ich bin jederzeit bereit, die Konsequenzen zu ziehen, wenn es, verlangt wird. Um die Ministersessel hat es sich bei uns nie gehandelt. Da« Maß von Verantwortung eines Ministers ist außerordentlich! groß, und ich bin jederzeit bereit, von diesem Rosenbett her^ vnterzugehen. Im übrigen: Wenn Sie eine M i n i st e r k r r s« haben wollen, dann möchte ich Sie dringend im Interesse de^ Wartet bitten, sich einen anderen Punkt auszusuche Der Panzerkreuzer lebt heute nicht mehr in der Größe »rdnnng, daß man deshalb eine Krise hcraufbeschwören könnt> Much mit Behauptungen über einen neuen deut lchen Imperialismus macht man sich hier lächer Z i ch. Bei dem Panzerkreuzer handelt es sich doch schließlich nu -um einen Ersatzbau, und in den Jahren 1920—1923 habe wir solche Ersatzbauten mehr als einmal als Sozialdemokrat« bewilligt. Die Jugend steht ebenso wie wir auf dem Stand «unkt: Nie wieder Krieg! Ein Krieg entsteht aber nicht vo 'heute auf morgen e inen Krieg zuverhindern.istdi Jusgabeder Politik. (Zustimmung.) Die Kolonialmandale (Don unserem Verlierer.) f ft. v. ft. Rom, Ende Mai. > Die große italienische Kolonialzeitschrift „Oltremare" kommt in einem längeren Artikel, der die lleberschrift „Ein diplomatislcher Zwischenfall" trägt, noch einmal auf die Krise der Pariser Konferenz zurück, als entweder eine Ver- Minderung der Reparationen oder die Rückgabe verlorener Ge biete als notwendig erklärt wurde. Das italienische Interesse konzentriert sich dabei aus die Frage einer Aenderung der Kolonialmandate. Es ist bekannt, daß die italienische Presse in diesem Zusammenhang schon wiederholt einer ge wissen Solidarität Mischen deutschen und italienischen kolonialen Interessen das Worte redete, wobei natürlich Jta- li«n für sich den Vortritt verlangt. Nachdem in Paris über die Kolonialforderungen Deutschlands nicht weiter verhandelt wurde, steht auch die Zeitschrift „Oltremare" von «iner offiziellen Benutzung der Aeußerungen, die Dr. Schacht zugeschriebn werden, ab. Sie erblickt aber im Auftauchen des Problems ein Symptom für die neuerwachten Aspirationen Deutschlands auf die alten Kolonien. „Oltremare" ist der Auffassung, daß Deutschland nach der vor Jahresfrist erfolgten Annahme in die Genfer Mandats kommission jetzt eine methodische Aktion für den Wiedergewinn der verlorenen Kolonien be ginnen könne, die sich auf folgende Formel stützt: Nur wenn di« ,Produltion»müglichkeit«n des besiegten Deutsch- jlands erhöht werden, wird es die Kriegsschulden in der fest- 'gesetzten Höhe bezahlen können, sonst nicht. Wörtlich bemerkt «dann die Zeitschrift: „Welches auch die — internationale, pla- stonilsche oder praktische — Auswirkung der vielleicht unvorsich tigen Aeußerung sein mag, die sich Dr. Schacht hat entschlüpfen »lassen, so ist es in jedem Falle gut und notwendig zu wieder- sholen, was wir schon früher gesagt haben, nämlich, daß jed« .neue Aufteilung von Mandaten oder von afrikanischem tBesttz nicht ohn« vorherig, »n«rk«nnu.ng des !abs>olutr» und unbestr«itbar«n Anrechts Italien» aus di« Priorität geschehen könnte. Es ist möglich» daß Deutschland und Italien ein annähernd gleiche- wirtschaftliches Bedürfnis auf neu« Relchtumsqellen und neue Gebiet« für ihren Bevölkerungsüberschuß haben, aber e» ist sicher, daß Deutschland den Krieg verloren hat und Italien ihn mit Ungeheuern finanziellen und menßhlichen Opfern ge wonnen hat. Es wäre absurd, daß in irgendeiner Beziehung das Recht des Siegers durch eine künstliche Gleichstel- lung mit dom Recht des Bestegten Schaden erleiden sollte. Wenn die Kolonien irgendwann unter den Ciegerstaaten anders als durch den Vertrag von Versailles ausgeteitt werden sollten, fei es für die Gebiete voller Souveränität der Weststaaten oder für die unter der Maske der Mandate, so kommt Italien vor Deutschland, dies wenigstens für den Fall, daß Eng. land und Frankreich nicht freiwillig von ihrem gegenwärtigen Besitz so viel an Italien abgeben, daß genug sowohl für Italien wie auch für Deutschland vorhanden ist." Die Deiietzungsfeierttchkeile« für Smijakseir London, 29. Mm. Times meldet aus Schanghai: Gestern traf der in weißen, blauen und goldenen Farben gehaltene Sonder.zug mit der Leiche des Naiionalhelden Sunjatsen in Pukau gegenüber Nan- King ein. Familienangehörige und Stoatsminifter trugen den Sara aus den Bahnsteig, wo ein Altar errichtet war. Er folgt« eine kurze Zeremonie, die aus den ül>Iicl)en Verbeugungen unl einem drei Minuten währenden Schiveigen bestand. Dil Witwe Sunjatsens war anwesend. Später wurde der Sarg auf einem Kanonenboot über den Jangtse geführt, während die Forts 101 und die ausländischen Kriegsschiffe 21 Kanonenschüsse abfeuerten. Die Leiche wir» jetzt drei Tage lang im Hauptguarüer der Zentralpartei de« Koumintang aufgebahrt bleiben. Staatsminister werden di«i Ehrenwache halten und das Publikum wird zugelassen werden,! Dann erfolgt die endgültige Beisetzung. Die Talsperren für das Ost- Erzgebirge Vorläufig kein Reichszuschuß für die Neubauten im Gottleuba- und Müalidtal. Dresden, 29. Mai. Die Rede des sächsischen Finanzministers Weber in Glauchau anläßlich der Hous-besitzertonuna. die eine scharfe Kritik an der Politik des Reichsfinanzministcrs enthielt, hat im Reiche einiges Aufsehen erregt. Die „Vossische Zeitung" führt die Schärse der Ausführungen des Ministers aus die Ablehnung der vom säch sischen Staate 'beanirggten Reichs bei Hilfe für den Bau der Talsperen im Gottleuba- und Müalitztal zurück. Me nun verlautet, ist diese Ablehnung als vorläufige Stellungnahme der Reichsrcgierung zu betrachten, da iin Augenblick, vor allein auch während der Pariser Verhandlungen, die Finanzvevhältnisse des Reiches überaus ungünstig sind. In der Begründung der Ab lehnung seitens des Reiches ist darauf hingcwiescn, daß die was- serwirtschaftlichen Fragen Angelegenheit der Länder seien, während die sächsische Forderung nach einer NeichSbeihilsc sich im wesentlichen aus die ungewöhnliche Natur katastrophe von 1927 stützt. Diesen wichtigsten Gesichtspunkt für den sächsischen Antrag hat die Reichsrcgierung bei ihrer Ab lehnung aber völlig außer acht gelassen und es ist nun die Sache der sächsischen Vertretung im Reiche, bei den weiteren Verhand lungen den zuständigen Reichsstellcn eindeutig die tieferen Gründe des sächsischen Antrages glctcnd zu machen. Die Katastrophe von 1927 hatte solchen ungeheuren Umfang, daß der Freistaat Sachsen mit de» ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht in der Lag« sein kann, für die Zukunft solchen Katastrophen vorzubeugen. ES steht eine Denkschrift der sächsischen Regie rung zu erwarten, die Nachweisen soll, baß bei einer zweckmäßigen und großzügigen Anlage der aevlantcn Talsperren eine Regulie rung des Elbivassekspiegels hcriheigeführt werden könne, durch die man eventuell erreichen könne, daß der Schiffsverkehr während Irok- kenrr Sommermonate nicht eingestellt zu werden braucht. Der Zeitpunkt zu erneuten Verhandlungen wird sich wahr scheinlich nach Abschluß der Pariser Konferenz ergeben, wenn di« finanziellen Verhältnisse eine endaültige Klärung erfahren haben, — In Berliner unterrichteten Kreisen ist man der Auffassung, daß, falls eine finanzielle Entlastung des Reiches einiritt. die Aussichten für die Gewährung einer ReichZheihilse für den Talsperrenbau weit günstiger sein werden, als gerade letzt. Aegypten protestiert grge» dev Nitvertrag , London, 28. Mai. , „Daily Telegraph" hat aus Kairo ein langes Telegramm! erhalten, das von einer Anzahl ägyptischer Senatoren un« Abgeordneten unterzeichnet ist und Einspruch gegen de« ägyptisch-englischen Vertrag über die Regelung de» Gewässer des Nil» enthält. Darin wird u. a. gesagt, da dl« britische Regierung eine so wichtige Frage mit einem Verfassung»- widrigen ägyptischen Ministerium geregelt habe, haoe ste de» Verständigungspolitik zwischen beiden Ländern eine»j schweren Schlag versetzt. WeÜOrberlcht der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Meist schwache Winde aus nörd licher bi» östlicher Richtung. Vorwiegend heiter, ivarm, Ge witter nicht ausgeschlossen. X / x u kft.I2Z - 0!« Edelst selten sind, schwände t Jubiläen Menschen, gepflanzt, vermerkt i Messung u geschieht c Den Gefei einem nas der Oeffe Blumensp, stratoren t Für t größeren mit Zubeh auf den S Regeln d« lange kein Seite des „Siebzigst« Hexameter das Mustc liefert zu ihre» Dan vorgehalte weiß ja, 1 grenze all sagen, um geworden Bedai Denn gedc stellung d alten Eise einem We nichts übe lichkeit, so besser mal vor dreiß geben. I künstlern sich in Ov auch den ! Blumensp sam verst nagende ! gehoben h diesem „V der Min« von der 8 gesetz. Aber unfug nic stung e streifen S indem er Kolonos" Eri bei seiner größten nun plöt wurden. Hinweis rütteln, sc Die : 70. Ecbu Lebensbai entscheidet anderen ( bestimmen tistik nicht Ob u von der körperlich« Spannkra ken, daß seiner Kr frischer u> fünfzig. Philosoph, arbeiter si Anomalie Denker di oder das ein Kenn Wirkung ganz and Mangel a trainiert, beispiel h! große nen den gleich Ludwig 8 der ^he gewisse K Jugend e Leistungei Echulb ger durchl als die jii den rechte den und Nichts r« Zwiespalt
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