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Sächsische Volkszeitung : 05.05.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192905058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19290505
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19290505
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-05
- Tag 1929-05-05
-
Monat
1929-05
-
Jahr
1929
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.05.1929
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Vrrrclrn unri Umgebung Der kommunistische Parlettag verfchokeu Südlich «in Drrdo» b»r Urbriterslimm« Dresden, 4. Mai. Aus Berlin wird gemeldet: Der kommunistisch« Reichs- partritag. der in den Togen vom L. dis 1». Mol in Dresden statt- sinden sollte. Ist, wie die kommunistische Zentrale milteilt, aus unbestimmte Zeit oerschoden worden. — Anscheinend Hai man jetzt „Wichtigeres" zu tunk Das Presseamt de» Polizeipräsidium» teitt mit. datz gestern durch Beschluß des hiesigen Amtsgerichts dos Houptdlott »er Donnerstags-Nummer der hiesigen kommunistischen ^Arbei ter stimme" wegen Aussorderltng zum Hochverrat und Ver gehen» gegen das Siepubtikschatzgesetz beschlagnahmt worden ist. Ebenso ist ein gestern früh vor einigen hiesigen vrctzbetrieben verbreitetes zlugblott der kommnnistisrhrn Partei, Bezirdoleitung Oftsachsen, «btnsalls wegen «nssordernng rum Hochverrat der Beschlagnahm« Versalien. 5 Jahre Süchstsche Mv-ifahrtshilfe Dresden. 4. Mai. Tie vom Arbeite- und Wolrlsahrtsministcrium ins Leben girusene Sächsische Wohlsahrtshil^ konnte gestern aus ein« tünsjährig« Wirksamkeit znrüchblichen. Ihr Zweck »st. di« sür wohlsahrtspslegerische Ausgaben zur Dersügung stehenden Gelber zusannnenzusassen und als niedrig verzinslich« Kredite den Einrichtungen der össentlichen und freien Fürsorge zur Versügung zu stellen. In den 5 Jahren hat dt« Wohlsahrts- hils« insgesamt 3615 Darlehen im Betrage von 13^L Millionen verausgabt Es sind 280 Darlehen mit 2.75 Millionen an Krnn- munalverbände und Körperschaften des össentlichen Rechts ge- flössen. 1100 mit 8,1 Millionen sind Stiftungen und Vereinen zugute gekommen Mit 1.8 Millionen Mark konnte Kriegs- besct)ädiglc» uitd -Hinterbliebene» geholfen werben. Im stärk sten Matze sind di« Leibesübungen durch Kreditgewährung ge fördert worden. An dem überall in Deutschland anerkannten Aufschwung der Sächsischen Wohlfahrtspflege und dem Aus- blühen der den Leibesübungen dienenden Einrichtungen besitzt die Sächsische Wohlfahrt-Hilfe in den letzten 5 Jahren einen -roßen Anteil. Der weibliche Schulleiter Dresden, 4 Mai. Im Dezember 1928 hatten die Dresdner Stadtverordneten de- Wossen, der Besetzung der Oberstudtendircktor- und der Konrekior- stellc an der höheren Mädchenschule Masewitz mit der Matzgabe zu» zustimmeii, daß wenigstens eine dieser beiden Stellen mit einer weiblichen Lehrkraft beseht werde. Der Stadtrat hielt die sen Beschluß für ungesetzlich, weil die Stadtverordneten kein Zu- sliimiiungsrechh zur Besetzung dieser Stellen hätte,, und weil der Beschluß ciiien unzulässigen Einguss in die laufenden Geschäfte der Verwaltung darficlle. Außerdem seien Lehrer an städtische» höhere» Schulen keine Gemelndebeamte im Sinne der Genieindeordnnng. Die Bedingung bedeute nicht nur eine Einschränkung der Besetz,,ngs- freiheit, sondern könne unter Ilmsläng«,, aunch die pslichlmäßige Auswahl unter den vorhandenen Bewerbern gefährden. Die Stadtverordnete» erklärten demgegenüber, daß sich ihr Be schluß im Rahmen -er ihnen z,«sichenden Rechte halte. Bon einem unzulässigen Eingrisse in die Venvaltnng könne keine Rede sein. Die Beschlußfassung der Stadtverordneten sei dahin gegangen, mit Rücksicht auf den Charakter der Schule eine der sür die Schulleitung vorgesehenen Stellen als eine weibliche Lchrcrstelle zn begründen. Di« Ausführung dieses Beschlusses sei dem Rate überlassen ge. blieben; er hatte also die Auswahl unter den vorhandenen weib liche» Bewerbern nach pslichtmatzigem Ermessen selbst vorzunchmen. Würde die Auffassung des Rates richtig sein, so wäre den Sladi- verordneten, obwohl sie «tatrechtliche Befugnisse besitzen, jede Mög lichkeit genommen, den ausnchreiidc» Verwaltungsbehörden gegen über >» besonderen Fällen auf die Anstellung von Frauen gerichtete Beschlüsse zu fasten. Das Venvaltungsgericht bei der Kreishaupt- maniischasl Dresden hoi die Klage des Stadtrates wogen Ilnzn- ständigkcit abgewiesen. Dein Rate bleibt danach, wenn er sich nicht beruhigen will, nichts anderes übrig, alsBerufung beim Ober- Verwaltungsgericht einzulegen oder ein neues Ne,-fahren beim Bezirks sch nlamle bzw. dem VolkSbildungSniirüsteriiu» einzu- lriten. Msllks LLdlls: Lblorsäoat : verusung. Professor Dr. rer techn. Bernhard Schi!- Uns Kat de» an ihn «rgc»gen«n «vs al» Ordentlicher Pr», sessor für Mathematik an di« UntvirslUlt Santlago ITHilej angenommen. 7 «usgekliirte BodenkammerdiebftShle. vor einiger Zeit wurden in Drecden Iohannstodt zahlreiä)e Dodenkammerdieb- stäble verübt, ohne datz zunächst der Täter sestgestellt werden konnte. Nunmehr gelang es der Dresdner Kriminalpolizei, eine» 28jährigen Dresdner Einwohner als Täter zu ermitteln, dem bereits süns jener Diebstähle nacizgewiesen werden konnten. Ein großer Teil der Diebesbeute konnte wieder herbeigrschasst werden. : Neues Programm im Planetarium. Ab Sonntag, de» 6. Mai. wird im Planetarium ein neues Programm täglich um 17.30 Uhr vorgesührt iverden, und zwar still xz diesin«! „Eine Reise zum Aequator". Di« dieszährige Ausstellung ist ja aus Reisen und Wandern eingestellt, und da wird sicherlich auch der tropische Himmel von deformerem Interesse sein. Die Reise geht über di« Azoren nach Havanna aus Cuba durch den Panama Kanal über Ecuador bis zum südlichen Wendekreis und wird wie stets mit farbenprächtigen Lichtbildern auegestattet sein Um 16 Uhr wird noch auf kurze Zeit das Programm „Mars und sei»« Brüder" vorgesührt, das uns bas Kreisen der Wandelsterne ,m Weltall zeigt. : Schließung der Landesschnlr wegen Scherlech. Nachdem unter den Schüler» der Landcsschnk« in Klotzsche zwei ScharlachMe sestgestellt worden waren, ist di« Schule ans bezirksärztliehe Anord nung bis nach Pfingsten geschlossen worden. : Wahlschein« für kl, Landlagswahl am 12 Mai 1828 werden dis Freitag, den 1k. Mai — werktags von 8-13^ Uhr — ausgestellt und zwar sür di« in der Stadt Dre». den wohnenden Wahlberechtigten dein, Wahlamt, Benes Rat haus. Ringstraße IS — lm Lichthvs — sür di« im vutsbezirk« Albertstadt wohnenden Wahlberechtigten im Geschäftszimmer der Vulsbezirstsverwaltung, KSnigsplatz S. vtngang r. Eg. : Dari fliehe Verschmelzung der Stratzendahnlini« 12 mit der Kraftomnibuslinte 8. Von Donnerstag, den 9. Mai 1i»29 an gilt di« vnmtbrislinie G Leuden—Kleinzschachwitz (Kurhaus) als Verlang«!,ing der Straßenbahnlinie 12 Et. Pauli-Friedhof— Niedersedlitz. Der Stadttarif wird bis Kleinzschachwitz sKur- Hans) ausgedehnt Es kostet demnach di« einfach« Fahrt von Et. Pauli-Friedhof bis Kleinzschachwitz (Kurhaus) 20 Rps. (Kin der 10 Rps ), die Unisteigefahrt LS Rps. sKinder 10 Rps.). Knips- gangs-Uinsteigehcsl« und di« Monatskarten der Linie 12 gelten gangrUmsteigcheste und die Monatskarten der Linie 12 gelten gleichfalls bis Kleinzschachwitz (Kurhaus). DI« Omnibusse der jetzigen Linie G erhalten die Liniennurnmer 12. b. Zum Tode d«L Kammerherrn »on Minckwih. Vor einigen Woche» starb in Köhschenbroda im achtzigsten Lebensjahre Kammer- Herr von Minckwitz, ein eifriges Mitglied der katholischen Gemeinde KSHschrnliroda. Dir Beisetzung erfolgte In der von Minckwitzschrn Familiengruft auf dem äußeren karholischen Friedhof in Dresden. Bet dem feierlichen Begräbnis zeigt« es sich, welch hoher Verehrung der Verstorbene sich allgemein erfreute. Nach der Gedächtnisrede des Pfarrers Dr. Just sprachen am ossenen Grabe 5 Herren, Ver treter des Königlichen Hauses, der Forsiakademic Tharandt, der privilegierten Bogew und Scheibenschützen-GeseMchast widmeten dem Heimgegangenen ergreifenden Nachruf. — Kammerherr von Minckwitz war eine von lebendigem katholischen Geist erfüllte Per sönlichkeit und wird als leuchtendes Vorbild noch lange in der Ge meinde Köhschenbroda fortleben. Obwohl schon 80 Jahre und halb erblindet, versäumte der Kammerherr keinen Sonntag die heilige Messe. Bei Sturm und Weller ging er den weilen Weg ins Gottes haus. Bei jedem Gottesdienst empfing er die heilig« Kommunion; er war der erste, der dem Männeroposlolat beilrat und nahm reges Interesse an dem Aufblühen der jungen Gemeinde. Er war rin treuer Freund und Förderer der katholischen Presse, insonderheil der „Sächsischen Volkszeitung'. deren treuer Abonnent er blieb, ob wohl es ihm wegen seiner Augenkranlhcit nicht mehr nwglich war, die ZeiluiH selbst zu lesen. In der Vorkriegszeit hat er dem latho- iischcn Kirchenfonds Sachse» eine größere Schenkung vennacht, lei der dürste auch diese ein Opfer der Inflation geworden sein. — Möge Gott diesem edlen, bei hoch und niedrig allgemein beliebten Mann ein reicher Vergelter sein! R- i. p. d. AuS der Bezirksausschuhfitzinig Meißen. In de, am 29 April ohge halte neu Vezicksausichußsitzung der Amlsljauplmannschast Meißen wurde der HauSbaltplan für das. RechnungSsahr 1929 durchberalen. Derselbe schlntzl in Einnahmen und Ausgaben mit 2238 880 M. ob. Di« Bezirksumlage wird auch in diesem Jahre weiter gesenkt werde» können, und zwar nach dem Entwurf des Haushaltpianes um rund 33 060 Mark. SS Riesensummen für die Kirche" Dresden. 4. Mai. In d«r Wahlagitation -er sächsischen Linken wird mi» be- sonderer Vorliebe von den „R i e s« n s u m m e n" gesprochen, die der K irche in den „unersättlichen Rachen" gestoßen werden Wenn man den Tatsachen aus den Grund geht, dann muß mar allerdings seststeklcn, daß die Kirche in keinem anderen Land« einen so geringen Staotszuschuß erhält wie in Sachsen, und zivar nur 0.82 Mark aus den Kops der Bevölkerung, >» Prcu - tzcn dagegen 2,17 Mark, in Bayern 4,53 Mark und in Baden 5,0-1 Mark aus den Kopf. Dabei muß man bedenke», daß die Sozialdemokratie in Preußen keit einem Jahrzehnt die hauptsächlichste Regierungsmacht darstellt, während die säch sischen Ergebnisse von einer Koalitionsregierung ohne SPD. und KPD. stammen. Es gehört also eine große Kunst dazu, dl« Dinge direkt aus den Kops zu stelle». Dre sää-srsche Regierung hat nicht rn«hr getan, als sie gesetzlich dazu verpflicht«! war und als der sozial. Wische Dolirrbildungsmlilister Freißner seinerzeit ebensogut der Kirche bewilligen mußt«. Als einmal -er Versuch gemacht wurde, von dieser Verpflichtung loszukommen, wurde -er säch sische Staat durch das Reichsgericht belehrt, daß er zur Zahlung der verweigerten Summen verpsitchtrt sei. Diese Ding« wird di« sozialistisch« Press« ihren Leser» allerdings nicht gern in di« Erinnerung zuriickrusen. Di« Kirchcnhetze der Sozialdemokraten und der Komm», nisten läßt den Ernst unserer kulturpolitischen Lag« restlos klar erkennen. Ls ist bekannt, datz di« Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche noch ihrer gesetzlichen Durchführung harrt. Der sächsisch« Wühler wird am 12. Mai für «der gegen Christen! um und Kirche Stellung nehme» müssen Sin Ausmeichen vor dieser Entscheidung gibt es nicht. Wer nicht wählt, stärkt die Front -er Kirchenfeinde. Unsere Stimnwn müssen restlos -cm Kandidaten nirscres Vertrauens, der List« 12 des amtlichen Stimmzettels gehören! Weiten wir — jeder in seinem Kreis« — für den Erfolg der Ientrums- Partei am 12. Mai! Don -er Iahresschau Dresden, 4. Nlai. Wie die Direktion der Iabresscl)au mittcilt, werde» och 16. Mai tägliche Führungen durch die Ausstellung „Reisen und Wandern" siaitfiuden. Des zu erwarten» den Andranges weg«» können sür Sonn- und Festtage keine besonderen Führungen angesetzt »»erden. Die genauen Zeiten der Führungen werden durch Anschlag an der Kasse bekannt« gegeben Die gerade sür dieses Jahr so ungemein zahlreichen Ver anstaltungen innerhalb der Iahresschou sind in einem besonderen „Iah r« s schau-Ka le nde r" zusammen««saßt worden, der ebenfalls an der Kasse, in den Gaschöfen der Stadt usw. er hältlich sei» wird Dieser gedruckte Terminkalender wird es dem Besucher ermöglichen, auf längere Zeit hin sich sür beson dere Veranstaltungen frei zn maclzcn. Zn der feierlichen Eröffnung der diesjährtgen IahressäMi am Mittwoch, den 15. Mai. mittags 11.30 Uhr, vor geladenen Gästen, hat n. a. R e i chs tag s p r ä s Id e n t Löbe sein Erscheinen zugesagt. Einzelkeiien über die Eröffnungs feierlichkeiten und über das« F e st s p i e l, das am gleichen Tage nachmittags für die Besucher der Iahcesschau unentgeltlich wie derholt werden soll, werden Einzelheiten noch bekanntgegebcn. Bon der Technischen Hochschule. Professor Dr. rer. techn Bernhard Schilling hat den an ihn ergangenen Rus als ordentlicher Professor für Matt>enmrik an di« Universität San- tiogo (Chile) angenommen. : Sparkasse der Stadt Dresden. Die Sparkasse der Stadt Dresden hat in Vorstadt Cotta, Stcinbocher Straße 30. Ecke Grillparzcrftratze, im ZIgarrengeschäst Boden ein« An nahmestelle für Spareinlage» eröffnet. Di« Sparer in Borstadt Cotta werben darauf hingewiesen, datz diese An- nahinestelle berechtigt ist, Spareinlagen für die Sparkasse der Stadt Dresden onzunehmen. Dies« Einrichtung ist getroffen worden, um allen Einwohnern der Vorstadt Cotta Gelegenheit zu bieten, ihre Ersparnisse in bequemer Wels« anzulegen. Die Annahmestelle ist geöffnet von früh 7 bis abends 19 Uhr. «ine» deutschen Gruß auf römischen Dovenl An vem inneren Lnsbau des Heiligtums, der sich bis ins 17. Jahrhundert er streckte, haben auch bedeutende Künstler mitgeholsen, so der Schüler Raffaels. Kinlio Romano. Der einzige Kardinal, den der deutsche Papst Hadrian VI. ernannt hat, Wilhelm v. Encken- voort aus Aachen, war einer der größten Könner der Kirche und stiftete einen neuen Hochaltar, der 1542 geweiht wurde. Auch errichtete er dem 1523 verstorbenen Papst Hadrian Vl. ein präch tiges Grabmonument, nachdem sein Leichnam aus der Peters- kirche im Jahre 1533 in die Kirche S. Maria dell'Anima über führt worden war. Jedoch die Stürme der Zeit gingen a»ch an diesem Bauwerk nicht spurlos vorüber, so datz die Geschichte der deutsche» Nationalkirche mit den Geschicken der Stadt Rom wie des Deutschtums aufs engste verbundeil ist (Noackj. Denn schwer lasteten die folgenden Jahrhunderte mit ihren kriegerischen Verwicklungen, mit ihren religiösen und geistigen Kämpfen und Wirren aus der deutschen Nationalstiftung in Rom. die schließlich durch die Besetzung der Franzosen in ihrem bisherigen Wirken iahmqelegt wurde. Mehr und mehr wurde die „Anima" ihrem ursprünglichen Betätigungsfeld entzogen: es trat eine Jtalianisierungsperiod« ein, die bis in di« Mitte des 19. Jahrhunderts andauerte (Noack). Immer schwerer wurden die Jahre, immer verlassener die ..Anima", die schutzlos und ganz entblößt von der deutschen Seelsorge nun dalag. Die Revo- lutionssabre in der Milte des 18. Jahrhunderts gar schienen die Anstalt in ihren Wogen zu begraben. Hatte aber die An stalt in diesen harten Zeiten manchem Deutschen eine Zufluchts stätte vor den Nachstellungen nnd Berlolaunaen gew-'hren können, so begann die Anstalt langsam, aber stetig sich zu neuem Glanze z» erheben. Es trat nun eine Bewegung ein. die aus eine Wiederherstellung der Anstalt in ihrer alten Bedeutung, vor ollem in nationaler Hinsicht, abzielte. die von dem Wiener Priester Felix Ehrenhöser und dem Innsbrucker Professor Alois Flir getragen wurde Acht Tage nach dem Tode Flics, der sich sür die Regene ration der deutschen Nationalanstalt ausgeopsert hatte, bestätigt« Papst Pius IX . nachdem ein« „Sacra Visita" die Neugestaltung der „Anima" durchgeführt hatte, in dem Breve vom 15. März 1858 die alte deut che Stiftung als deutsche Nationalanstalr «it dem dreifachen Zweck des Gottesdienstes der Beherbergung deutscher Wallfahrer und der Fürsorge für die Armen und er» «eiterte die Anstalt durch die Errichtung eines Studien« kaaoikts neben dem bisberiaen Priellerlolleg. »Di« »»» Per« »oklkommnung in den theologischen Disziplinen nur auf zwei Jahre hierher geschickten Priester sollen die kostbare Zeit gut ausnützen und emsig den Studien obliegen, stet» aber im Auge behalten, daß man dem Dienst Gottes, dem Gebet nnd der christ lichen Frömmigkeit den ersten Platz einräumen soll", heißt es zum Schluß in der von Kardinal Reiflich ausgestellten Haus- ordnimg. Wenn der Aufenthalt in dem Studienkonvikt in erster Linie der theologischen Ausbildung und Weiterbildung gilt, so bietet sich den Mitgliedern des Priefterkollrgs reichliche Arbeit auf dem Gebiet der Seelsorge und der Pilgerführung. In den 70 Jahren seit der Reorganisation und Neu gründung ist die deutsche Nationalanstalt nun gewaltig gewach sen. Wenn vom Jahre 1406. dem Tage der Gründung dis zum Jahre 1859, allo in einem Zeitraum von 450 Jahren, im ganzen nur 886 Geistliche an der Kirche S. Maria dell'Anima tätig ge wesen find, so können wir in den 70 Jahren seit der Neugrünvung bereits 476 zählen, di« als Kapläne oder Konviktoren fick dorr längere Zeit ausgehalten hoben, aus deren Reihen viel« bedeu tende Persönlichkeiten. Professoren nnd geistliche Würdenträger, so die Eminenzen Bertram iind v. Foulhaber, heroorgegangen find ss. „Wests. Volksblatt". Paderborn, 30. 3. 1929). Dies« Zahlen zeigen schon rein äußerlich die Bedeutung der „Anima" in Nom, die berufen war und berufen ist, ein Bindeglied zwischen Rom und dem Deutschtum zu bilden, die die hohe Mission zu er füllen hat. nicht nur das geistige und kirchliche Leben in Rom, sondern auch in der deutschen Heimat fördernd und befruchtend zu beeinskussen. So bleibt di« deutsche Nationalstiftung dell'Anima in Rom. wie fick) Sentis einmal ausgedrückt hat, ein Denkmal des einigen gläubigen Sinnes und des nationalen Be wußtseins der deutschen Nation, welches aus der mittelalter lichen Zeit de- heiligen römischen Reiches in die Neuzeit hin« überragt Nr >v Nn-tt-nknuor. Leute ist Schulsonnlag Die LirchenkvUeki« ist für die Lalh. Schulorgantsaiton destlmml. DerMalerderSchwarzwaldbauem Ein Nachwort -um hundertsten Geburtstag« Benjamin Vautrers. Obzwar Vantiers des Mcstschwcizcrs. Wieg, an einem süd licheren Gestade stand, bat er mit einer Einfühlung sonoer- gleichen Leben und Sterben, Alltag und Festtag der ländlichen und kleinbürgerlichen Bevölkerung des Echwarzwalds geschil dert, und kann als geradezu klassischer Mater jenes Landstrichs gelten. In Morges am Genfer See wurde Benjamin Dautier am 24. April 1828 geboren. Sein Pater war Theologe und wartet« dort auf «ine Pfarrstelle. In der Wartezeit verwaltete er «in Lehramt. Der junge Vautier besuchte das Gymnasium in Lau sanne. und da er sich nicht berufen fühlte, Theologe wie sein Vater zu werden, setzte er trotz dessen heftigen Widerstande, durch, Maler zu werden. Er nahm kurz« Zeit Zeichennnterricht in Genf, mußt« aber bald als Emailmaler für Schmncksachrn sein Brot verdienen, kein rastloser Fleiß und sein ausge sprochenes Talent ermöglichten es ihm aber, nach zwei Jahren seine Kunststudien wieder auszunehmrn, zuerst im Atelier de» Eeschichtsmalers Lugardon in Eens, später aus der Akademie in Düsseldorf, das damals schon «inen anerkannten Ruf als Kunst stadt besaß. Auf Studienreisen im Berner Oberland folgt« «in Aufenthalt in Paris, wo damals der gleichaltrige Knaus mit seinen Genrebildern und Bauernszenen Aussehen erregte nnd von Publikum und Kritik gesenrt wurde. Wie in der Literatur oer Baucrnroman und di« Schilde rung ländlichen Lebens und Treibens nnd altvaterischer Sitten Mode geworden war und die bürgerliche Gesellschaft ergötzte, so gefielen auch dir Bilder, di« dies« „Einkehr in das Volkstum" zeigten. In Düsseldorf, wohin er zuriickgekehrt war, malte Vautier seine ersten Bilder, die das Volksleben seiner Schweizer Heimat zum Vorwurf hatten. Sein erstes großes Werk „In der Kirche", andächtige Choraisänger in einer Schweizer Dorfkirche brachte ihm 1858 auf der Münchener Ausstellung einen unbestrittenen Erfolg und machte seinen Namen bekannt. Eine Studienreise, die er mit Knaus zusammen unternahm, führte ihn zu den den Deutschschweizern stammverwandten Alemannen oe« Scbwar»waldes. Dort batte lick, fernab der r Der «,t den Psingsisciett« F a h n e n w e i b diesem Anlaß nn dem Ncich junge Sorge der Festst lichkeiien. Wir > „Hetsc» Li« unt dem Cie einem l> Nähere über de» schon in der S ersehen haben, ihre lliitelstnßun Dcrfininng. Frei Drrsöen-N, Kai : Katlpclis« 8. Mai, vorm. Bene-irtus von Mozan. t.rip: zum Sf Me crin» gerich! in Dre gegen den Kai ncr Troge»-Gr Straß n sür L Monopolvermai wurden verurt Haus, 2500 t erscrtzslraj«, I« amle» zu Lp» ( 430 000 NN!. ! 1 Jahr Zuchlh Werlersatzslrasc strafen in Höh ersatzslrase.' Während rechtskräftig gr Revision gellend, daß « Jan Ke. den er habe, nichts wi der ihm vorge gei.cst» sei. dc wirklich solche Unrecht davon lassen. Schw habe oder Hain bezogene Spri weiter verschal Schwindack a Schöne den Tr freige sprachen fion durch den Aus Vor Ein sitzung, widme dem am 28. ' ehrende Wort, Verstorbene 2! neker, dann 1 seine Kcnirtnr nützig der St< seheidenen un Welt nnd l Sitte in al steiner Läil hier unter d rischen, aus delle zu fest Knaus' Eir Stil. 1865 « im Pariser erschien es unter dem ! Der Er Knaus, und der großen Reproduktio Treuhei schildert Va wieder dem S««nen — nls, Krankl groß die Nr nrrzem Zell fübrung un haste Durch Nebenfigur, seiner Bild räume und KRiderspieh die Verschn feine Werk« sllen leine,
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