Volltext Seite (XML)
W^Slix Institut. I. ILari^v» kür Lur Opor. 8onnabsnä, ösn 5. Oldobsr 19V7, naokmittags V-4 Ukr 1. Zkußfük>»ung im TluißivNHLiknv ITV7 IT08 m LS-4LÄSI»LlI»SLLt«r: »» IZSI» ^I»SiSvKÜlL «« rvmrtQti«od« Opvr in 3 Dicton von 11. RI. voi» H «der. ^intritt«Il!trion ä ^ I 5l>., ^ 1.—., ^ —.75. un<I ^5 —.40. kiittl in ävr Xgl. Hos-^luüikitlisntiLncllnnA von L'. Hi«»»» iXLukkLU«), Lvostrusv 2l, von 9—1 und 3—0 Udr r:u intkon. 8rün«1ai»<x»I»ki7 I88ki Schramm 4 kchtermever. vrerüen Lanüdaurrtr. 27 (ceirpi»»-»-) . Zeertr. ir. Mlnlrterdstel (reiepd»»y,osi »knpsvtilvn kr« monmitglkvk vingeSük»-*«», rigmnnen - INs^Irmni vurgkrons . . . ISK. 5. - Vlagnvr .... Ml. K.50 Lubs Impvrisl . Mr. 9.KV > lävxiko (8per.) . „ 5.7V lEorart . . . . „ 8. — ämstiats . . . „ 12 — / l.» k'rslMsols. . „ 6.— äcomatie» . . . „ 9.— 8ao1>sengolö . . „ IS.— 1 ?rvisbltcksr übsr, ca.KÜÜ^orten Ligakien ^^von 2^/z ?f. b>s15^!I<.l!as8tüe>< gratis. 71 -läslbrrt fforleclkl Töpfer und Ofensetzer Dresden-A., Zollnerstra^e 2^> empfiehlt sich zum Zetrea rov. Umrrtren v», Oekes. ff»cd«»rcdiae». ll1arcdlre§rel>. Reparaturen. Oersnika LIemen. Lelprlg Zütlrttahe 7. i. klage. fterbrl- u. Äinlerneukeiten in ^leläer-. ^oslüm- u. ülurenrloffeii. » » 6rohe Hurwahl in kettigen ütuien, llortüm- unü Unterröcnen. » * * « * va steine Latienmiete, ganr veronaerr billige Preise. «. * * Drucksachen- WsenUe für Dresden und die größeren Städte Sachsens bei hoh.Provision sofort gesucht. AtS Nebenverdienst besonders passend für Herren, die über Tag einige Stunden f,ei find Durch Angabe der zu be- suchenden Kundschaft wird die Arbeit sehr erleichtert. Rede gewandte, gebildete Herren woll. Offerten unter v I.S81 an die Geschäftsstelle d. Bl. einsenden NmchSn ist jeder Leint mit Hautunreiaig- keiteu und Hautausschlägen wie Mitesser, Finnen, Blütchen, Haut- röte, Gefichtspickel rc. Alles dies beseitigt die echie Steckenpferd« Ttnslhwkfkl-Skift von Vvrxmann L 60., lr»<lekenl mit Schutzmarke: Steckenpferd. L St. 50 Pf. in Dresden bei: BergmannLC».,König-Joh -Str. Hermann Roch, Altmarkt 5. Weigel L Zeh, Marienstr. 12. L Küntzelmann, Am See 56. Paul Schwarzlose, Schloßstr. 13. Friedr. Wellmann, Hauplstr. 22. faul VüLtefeli! Oskorstionsmslsr vessäen 29 A»rtlisor8tr.11,1, empNebii sieb für »ile isi sviosn Ssruf «inscbl. ^edeitsn. Sssi« Nstseslirso. Soiivo Ureis«. ZlSLir« eht nicht mehr! Wo soll ich w hinschaffen? Zu IR. IsO^SIIL nur Schössergaffe Nr. »E- 4 vom Ailmarkl aus rechte Seile wo man alle Uhren gut und billig repariert. Preisangabe sofort Sie«« Kkrei» billigst. Irsuringv in groüsrLusnasil und in allen Preislagen. Sitte aukilis Lirms gensuru seilten Leistungsfähige Margarinefabrik sucht nachweislich gut eingeführten für Vreackv» «ock gegen Proviston. Offerten unter Angabe der btsver vertretenen Firmen unter r. v. K84 an die Geschäftsstelle dieses Blattes. Lcdutimseiier illr sterren unii vsmen, IbresÄ««, 81eZ»I»ai»ieir«1r»Lv 38 pt. neben Postamt 16. Anfertigung nach Matz. — Krparatark» prompt and billig. ISak LvsvIisIt Leine»- Igsnnvn Lsr-ckenoke. Musterlager bester und tragfähigster Stoffe. — Tadel» loser Sitz und reelle Bedienung bei billigsten Preisen. — Komme inS Haus, Postkarte genügt. Vittrieli, 8etiU6iä6i'A68ek. 'HVIttieliei»»!», Oberlaufitz. Agarren ^ ^ Agaretten » ^ Labake uikotiulloschädl.Aigarrku, ImponKSn in allru prrislageu empfiehlt ülM kmlllMII, 31 ksioksnstl-akg 31. — Fernsprecher 176. — — 100 — unsichtbare Macht trage sic aufwärts — höher und immer höher, direkt ins Paradies. Mit zitternden .Händen schiebt sie die Nofavorhänge beiseite. Ein kleiner Kopf mit blondem Lockengeringel wird sichtbar und ein geballtes Grübchen- Händchen und ein tixsifses gesticktes Nachtkleid. Tief aufatmend preßt sie ihre Lippen ans das .Händchen. Eine Welle glückseligen Friedens durchflutet die Seele. Das Lkind fährt ein wenig zusammen. Dann öffnet es schlaftrunken seine großen, blauen Angen und richtet sie ans die fremde Frau. Mit einem unterdrückten Freudenschrei nimmt Felicie das Kind boch. Jede Furcht ist geschwunden, jeder Schwäck>eansall vorbei. Ihr jkind fest an die Brust ge drückt — so sinkt sie nieder ans die Chaiselongue. Bald schlafen beide tief und fest. 27. Nach einigen Stunden erwacht Felicie durch Stimmcngeränsch im Zimmer nebenan. .Hastig springt sie empor und legt das Kind in sein Bett- chen. Dann seht sie sich in den Sckiatten neben das Bettchen und lauscht. Tie Stimmen Norden lauter. Jemand steckt ein Streichholz an. Gleich daraus glänzt Licht durch die Türspalte. Jetzt öffnet sich die Tür nach dem Kinderzimmer. Frau Mackali steht ans der Schwelle. Sie ist noch in Hut und Tpitzcnnmliang, gerade so, wie sic ans dem Tlieater kam. Nach einem Blick auf das kleine Bettck>en nickt sie befriedigt mit dem Kopf. „Walterchcn schläft. Ta kann ich in Ruhe zu Abend essen." Ehe Felicie sich überlegt, wie sie ihre Gegenwart der Mutter ani besten beibringen kann, hat Frau Mackay die Tür schon wieder hinter sich zngezogen, ohne sie jedoch zu schließen. Nach einer Weile unterscheidet Felicie die ein zelnen Stimmen genauer. Der tiefe Schlaf hat ihre Nerven gekräftigt, so daß sie jetzt imstande ist, zu überlegen. Die Stimme ihres Gatten läßt zuerst ihr Herz schneller klopfen. Aber ach, sie klingt so voll und zufrieden — der Be sitzer dieser Stimme vermißt augenscheinlich nichts in seinem Leben. Gerdas tiefe Altstimme antwortet ruhig und klar, hie und da unter- brockxm von Frau Mackays schrillem Organ. Dazwischen das anheimelnde Geklapper von Messer und Gabeln. Tie Speisenden nebenan fühlen sich er- sicbtlich belmglich und satt. Und die arme Mutter am Bett ihres Kindes ist hungrig und unglücklich. Nein, nein — nicht unglücklich! Ein Blick auf das im Schlaf lächelnde Antlitz ihres Kindes und Felicie lächelt ebenfalls. Und weiter wird nebenan beim trauten Mahl gesprochen und gescherzt und gelacht. Tie heutige Vor- stellung muß wieder ein stroßer Erfolg gewesen sein — ein neues Stück, zum ersten Male aufgcführt in Nenyork. Man kritisiert, lobt, tadelt . . . Felicie füblt sich wieder zurückversetzt in jene glückliche Zeit, da auch sie mit Der- gnügen an solchem Tbcatergeplauder teilnahm. „Gewiß!" hört sie plötzlich ihre Mutter sagen, augenscheinlich als Ant wort auf irgend eine Frage. „Ich werde es sofort holen." . Bitte, nicht I" erwiderte Gerdas weiche Stimme. „Es ist schon spät. DaS Theater wird bereits geschloffen sein." — 107 — ..Ich will es wenigstens versuchen. Das Armband ist zu kostbar, als daS man es bis morgen dort lassen sollte. Walter schläft — ich kann mich ruhig entfernen." „Ich will gelgm!" mischt sich Norberts sonore Stimme hinein. „Nein, Barrington. Ich möchte inzwischen mit Ihnen etwas besprechen," entscheidet Gerda. „Kommen Sie mit in den Salon!" Ein Geräusch entsteht, wie von Stuhlrücken. Ohne noch einmal nach dcm Kinde zu sehen, verläßt Frau Mackay das Eßzimmer. Felicie hört die Türe hinter ihr ins Schloß fallen. Klopfenden Herzens lauscht sie den sich immer mehr entfernenden Fußtritten . . . Nebenan im Salon tiefes Schweigen. Felicie lauscht und lauscht . . . Warum reden die beiden nicht? Gerda wollte etwas mit Norbert besprechen. Warum tut sie es nicht? Brennende Eifersucht erfaßt die Lauschcrin. Sie meint aufspringen, ins Nebenzimmer stürzen, die beiden zur Reck>ensck)aft ziehen zu müssen . . . Doch nein — sie l)at ja gar keine Beivcisel Noch einmal siegt die Ver nunft in ihr. Leise nähert sie sich dem rosa-umhangenen Bettck>cn. Vorsichtig nimmt sie das schlafende Kind l-eraus und drückt es an ihre Brust. Mit dem Kind rm Arm glaubt sie, besser alles ertragen zu können — und sei es selbst das Schlimmste. Ihr Blick streift den Spiegel. Mein Gott, wie häßlich sie aussieht! Der grobe, graue Anstaltsrock und dazu die etwas vcrsä)lissene rote Seidenbluse — eine recht merkwürdige Zusammenstellung. Und ihre ehedem so hübschen kleinen Hände! Wie rauh und rot sind sie geworden durch das Arbeiten im Ge fängnis! Noch immer regt sich nichts im Nebenzimmer. Unwillkürlich nähert sich Fclicic der Tllrspaltc . . . (Verba und Norbert stehen nebeneinander am Kamin. Gerda sieht wunderschön ans. Ein silbergraues Seidenkleid, .Hals und Nacken frei lassend, fällt in schweren Falten an den schlanken Gliedern hernieder. Ten einen Arm auf den Kamin gestützt, den feinen Kopf mit der Fülle goldblonden Haares etwas erhoben — so blickt sie zu Norbert auf. Felicie sieht nicht den edlen, reinen Ausdruck in den schönen Zügen, die Keuschheit und Zurückhaltung in den Bewegungen Gerdas. Sie sieht nur, daß Norbert neben ihr steht, daß seine Augen mit einem unverkennbaren Lus- druck der Betvunderung auf ihr ruhen. „Nun. Gerda?" bricht Norbert plötzlich das Schweigen. „Ich wollte mit Ihnen sprechen, Barrington, weil ich vorhin einen ent- scheidenden Schritt getan habe." Abwehrend hebt er die Hand. „Wenn Sie in diesem Ton anfangen, so weiß ich schon im voraus, daß Sie mir etwas besonders Unangenehmes mit- teilen wollen. Muß es noch heute sein, Gerda? Der Abend ist ein Sieges zug für uns beide gewesen. Warum ihn unliebsam enden?" „Vielleicht haben Sie recht, Barrington! In den reinen Gefilden er habenster Kunst zu wandeln, tut dem Herzen stets wohl. Ihre Kunst begeistert mich, das Vollendetste darzustellen, dessen ich fähig bin. Und Sie . .