Volltext Seite (XML)
der Gleichheit der Rechte von Frauen und Männern, der Beendigung der Krieges, Einsetzung einer Volksvertretung re. ^ o Türkei. — I« Laugadadistrikt in Mezedenicn hat ein Zu. sammenstoh zwischen einer griechisch-mazedonischen Bande und einem starken Detachement türkischer Truppen statt- gefunden. Elf von der Bande und fünfzig Türken sind gefallen. Obgleich die Griechen durch eine große Zahl türkischer Soldaten umzingelt wurden, gelang eS ihnen doch, zu entkommen. Grieche»!«»*. — Aammer. Aus eine Anfrage, die von der Oppo- fitto« unter Bezugnahme aus die in der italienischen Kammer über die Kreta-Angelegenheit von dem Minister Tittoni gemachten Aeßerungen gestellt wird, erkärt der Minister des Aeutzern Skouzes, die einzige logische und praktische Lösung der Frage sei eine Vereinigung Kretas mit Griechenland. Die Befürchtungen, daß diese Derbin- düng auf die Verhältnisse aus dem Balkan zurückwirken könnte, seien unbegründet. De»tsch-T»*west«frik«. — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Im Gefecht bei Ganams am 26. und 27. April 1905: Gefallen: Sergeant Groth (Jnf.-Reg. Nr. 98), Unteroffizier Bolduan (Jnf.-Reg. Nr. 14), Gefreiter Damertng (1. Garde-Ul.-Reg.), Gefreiter KaluS (Jnf.-Reg. Nr. 156), Reiter Herrmann (Pion.-Bat. Nr. 9). Reiter Hopf (Drag.-Reg. Nr. 18). Verwundet: Leutnant Etzel (Dcag.-Reg. Nr.7), Oberveterinär Gottschalk (Königl. Sächs. 5. Feld-Art.-Reg. Nr. 64). Reiter Thölen (Jnf.-Reg. Nr. 91), Gefreiter Hain (Bezirkskom. Liegnitz), Reiter Bader (Drag.-Reg. Nr. 20), Reiter Kubis (Pion.-Bat. Nr. 7), Reiter Msyk (Füs.-Reg. Nr. 38). Reiter Heising (Jnf.-Reg. Nr. 16). Reiter Jmm (Jnf.-Reg. Nr. 155), Reiter Mayer (Jnf.-Reg. Nr. 111), Reiter Gerstetter 9. Württ. Jnf.-Reg. Nr. 127), Reiter Rückert (4. Württ. Jnf.-Reg. Nr. 122). — Im Gefecht am oberen Ganachab am 6. Mai 1905: Gefallen: Reiter DoberS (Husaren-Reg. Nr. 2). Reiter Kaulbars (Jnf.-Reg. Nr. 152), Reiter Nowraty (Jnf.-Reg. Nr. 20), Reiter Sajadatz (Bezirkskom. Bitterfeld). Reiter Hahn (Pion.-Bat. Nr. 1), Reiter LuzynSki (Pion.-Bat. Nr. 3). Verwundet: Hanptmanu Emil von Rappard (Gren.-Reg. Nr. 1), Unteroffizier (Kutsche (Ul.-Reg. Nr. 10). Reiter Dreier (Pion.-Bat. Nr. 3), Reiter Fitzner (Feld-Art.-Reg. Nr. 7). Reiter Schöning (Bezirkskom. Burg). Aus Stadt und Land. ><»AUstlunge>l au? unserem Lelerlretie mit NnmenSIl-Nitzuug für diese Rubrik stad de» Redamon allezeit willkommen. Der Name de« G.nsendere bleibt »eheimniü der Redaktion. Rnonvme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 22. Mai 1905 LageSkalenderfürden23. Mai. 1902. ß Erzbischof Dr. theol. H. Simar in Köln, Legat des apostolischen Stuhles. — 1902. -f Monsignore Tarnasji in Rom. — 1871. Beginn des Rückmarsches der deutschen Armee aus Frankreich. — 1753. * G. B. Viotti zu Fontanelto, Komponist. — 1733. * Friedrich Anton MeSmer zu Jtzmany am Bodcnsee, Begründer der Lehre vom Tier-MagnetiS- muS. — 1618. Beginn des 30jährigen Krieges. Die kaiserlichen Räte Martiniz und Slawata in Prag zum Fenster hinausgeworfen. —* Se. Majestät der König gedenkt mit den König lichen Prinzen und Prinzessinnen in diesen) Sommer mäh- rend der Schulferien Aufenthalt in Sais, einem am Fuße des hochragenden Schlern (Südtiroler Dolomiten) schön ge legenem Luftkurort zu nehmen, und zwar in der als vor- zügflich bekannten Pension Salegg. Die Wahl dieses Ortes erfolgte auf besondere Empfehlung seitens des deutschen und österreichschen Touristenklubs, Sektion Dresden des österreichischen Touristenklubs, dem bereits wiederholt die Ehr« zu teil wurde, Sr. Majestät in dieser Beziehung Vor- schlüge machen zu dürfen. —* Am Sonntag besuchten die Königin-Witwe C «rola und der Prinz Johann Georg den Gottes dienst in der katholischen Hofkirche, die Prinzessin Mathilde di« Kapelle zu Hosterivitz. Mittags fand königliche Familien- tafel bei der Königin-Witwe Carola in Villa Strehlen statt. An ihr nahmen außer der Königin-Witwe der Herzog und die Frau Herzogin von WürtteuilLerg, welche beim Prinzen Johann Georg zum Besuch weilen, die Prinzessin Mathilde, Prinz Johann Georg, sowie die drei Prinzen-Söhne Georg, Fri^rich Christian und Ernst Heinrich teil. —* Enthüllung des Albert-Denkmals Klotzsche- Königswald. Wenn man von Dresden mit der Bahn nach Görlitz fährt, so erblickt der Reisende seit gestern zur rechten Seite nahe dem Kurort Klotzsche-KönigSwald in einer Lichtung der Dresdner Heide das Standbild des un vergeßlichen Königs Albert sich erheben. Mitten im Hoch- wald, den der Monarch so sehr liebte, umgeben von grünen Rasenplätzen, steht auf hohem Felsensockel auS Granit die aus Sandstein gehauene überlebensgroße Figur. Sie stellt den König als Waidmann vor in einer Loden- joppe, mit der Büchse auf der Schulter. Das Denkmal ist eine Stiftung des jüngst verstorbenen preußischen Hof- stukkateurS Hauer. Das Modell stellte in Berlin Bild- Hauer A. Woitsch her. Ausgeführt ist es von dem Dres- dener Bildhauer Tränkner. Gestern Sonntag fand nun die feierliche Enthüllung des Denkmals statt. Leider voll zog sich dieselbe unter strömendem Regen. Die Vereine der Kurortes, zahlreiche Ehrengäste und Einwohner nahmen an dem Festakt teil. Unter den Anwesenden befand sich Frau Prinzessin von Schönburg-Waldenburg auf Herrn-- darf, AmtShauptmann v. CrauShaar. Generalmajor Meißner. Der Männergesangverein „Liederhain"-Klotzsche-KöntgS- Wald und „Lmicitia"-DreSden eröffnten die Feier mit einem Chorgesange. Sodann hielt Herr Gemeindevorstand Müller die Begrüßungsrede. In derselben gedachte er vor allem des leider so früh verstorbenen Stifters des Denkmals, Herrn Hofstukkateur Hauer, dem es leider nicht vergönnt war, der heutigen Feier beiwohnen zu können. Der Dank der Gemeinde Klotzsche-KönigSwald richte sich also an die anwesenden Hinterbliebenen des edlen Stifters. Mit einem von den Anwesenden begeistert ausgenommenen Hoch schloß der Redner seine schwungvollen Worte. Herr Pastor Vogel, der die eigentliche Weiherede hielt, knüpfte an di« Darstellung de» verewigten König» al- Watdmann an. und führte in lebhafte Erinnerung zurück, mit welcher Vor liebe König Albert dem Waidwerk in der Dresdner Heide nachgegangen ist. Auf seinen Streifzügcn durch dieselbe sei er auch in seiner Schlichtheit und Einfachheit dem Volke nahe getreten und ein Liebling desselben geworden. Nachdem die weißgrüne Hülle de» Denkmals gefallen war, legten die Vereine von Klotzsche-KönigSwald unter ent- sprechenden kurzen Ansprachen Lorbeerkränze an dem Felsen sockel nieder. Mit einem Lied der beiden Gesangvereine schloß die Feierlichkeit. —* Freitag wurde hier der nationalliberale Delegiertentag mit einer Sitzung des Zentralvor standes eröffnet. Den Vorsitz führte Reichstagsabgeordneter Bassermann-Mannheim. Die Beratungen drehten sich um die Beschlußfassung über die der Delegietten-Versamm- lung vorzulegende Tagesordnung. Es wurde beschlossen, den von dem Gesamtausschusse beschlossenen Organisations- cntwurf an erster Stelle zu behandeln. Um 8 Uhr abends fand in den Räumen des Königlichen Belvedere die Be grüßung der Delegierten durch den Dresdner Ortsausschuß der Partei statt. Es waren fast säintliche Mitglieder der Reichs- sowie auch der verschiedenen nationalliberalen Land tagsfraktionen in Dresden eingetroffen. Die geschäftlichen Verhandlungen begannen Sonnabend vormittag mit der Beratung des Organisationsstatuts. Dieses soll am 1. Okt. I. in Kraft treten, währen- der Zentralvorstand bis 1. Januar 1907 in Funktion bleibt. Am Sonntag hielt Abgeordneter Bassermann einen Vortrag über die politische Lage im Reiche. In demselben tritt er für die Vermehrung der Flotte ein und spricht dem Flottenverein für sein auf- klärendes Wirken den herzlichen Dank aus. Den) Zentrum wirft er vor, daß ihm jeder Zug ins Große fehle: er meint jedenfalls damit, daß die Zenttumsfraktion nicht nach dem Willen der nationalliberalen Großindustrielle)) aus dem Reichssäckel daraus loswirtschaften lasse, ohne auch für Deckung des Defizits zu sorgen. Erfreulich ist, daß Redner bei Besprechung der Reichsfinanzresorm für eine Erbschafts steuer eintrat. Bezüglich des Zolltarifs wies er auf die in einzelnen Bundesstaaten darüber herrschenden Unzufrieden- beit hin. Als echter Nationalliberaler trat er selbstverständ lich für die Börsenreforn) ein. Für die sozialen Fragen im Reichstag verlangt er eine Konzentration der Parteien. Auffallend ist, daß Bassermann gegen die öffentliche Wahl der Arbeiterausschüsse eintrat, während seine Patteikollegen im preußischen Landtag für die öffentliche Wahl sind. Be züglich des Bergarbeiterstreiks im Nnhrrevier hält er es für eine Pflicht des Staates, wenigstens Verhandlungen zu erzwingen. Er steht auf den) Standpunkt, daß das Ver traue)) zur Preußisck-en Regierung stark erschüttert würde, wenn das de» Arbeitern versprochene Berggesetz im Land tage nickst zu stände käme. Weiter spricht ei- sich gegen den Zusammenschluß der linksliberalen Parteien aus und er klärt die Angliederung der Sozialdemokraten für unmög lich. Das Zentrum bezeichnet er als den Hauptgegner der Nationalliberalen. Die Mackst den Zentrums liege iu seiner Geschlossenheit. Weiter tritt er für die Sinniltanschnle und für Diäten im Reichstag ein. I» der akademischen Bewegung unter der Aera Studt sieht er Sturmzeichen. Zum Schluß appelliert er an die Jngendbovegnng. Bei der Debatte stellt sich Chefredakteur Ouandel-Bochum in Bezug auf deu Berg arbeiterstreik gegen den Vorredner, Franken-Schalken, er klärt, daß er die Sinniltanschnle der Badschen Schule vor ziehe, in deren Lehrbücher die Worte Luther und Wittenberg gestrichen seien. Es wird sodann eine Resolution einstimmig angenommen, welche besagt, daß die nationale Fraktion des preußischen Abgeordnetenhauses eine))) Volksschulunter- lxcktungsgcsetze nur znstimmen würde, wenn es den am 12. Juni 1904 vom Zentralvorstand angenommene» Schul- kompronnßantrag entspreche. Dr. Strezemann-Dresden verlangt, daß der anerkanntermaßen durch die neuen Handelsverträge geschädigten sächsischen Industrie wenigstens durch die noch bevorstehenden Verhandlungen mit Amerika ein Aequivalcnt geschaffen und sie mit Schiffahrtsabgabe)) und ähnlichen Gaben verschont werde. Von Interesse ist noch, daß Dr. Goldschmied-München die Haltung der natio- »alliberalen Fraktion im preußischen Landtag scharf kriti- sierte. In einer Schlußresolution wurde zu allem Ueberflnß der deutschen Studentenschaft in ihrem Kampfe für die akademische Freiheit (?) Sympathie ausgesprochen. Ob all diese schönen Worte so viel Vogelleim in sich enthalten, daß sie im Stande sind, die Volksnrassen an sich zu fesseln und die Nxntere Zerbröckelung der nationalen Partei zu ver binden), wird die Zukunft lehren. —* Der VereinDresdnerPresse hielt am Frei tag, 19. d. M., unter dem Vorsitze des Hern) Kommissions- rats Thenius eine Sitzung ab. Dieselbe beschäftigte sich mit der Angelegenheit Tr. Lohan-Professor Starcke. Dr. Lohn» brachte die bekannten Anschuldigungen vor, worauf Professor Starcke unter Abgabe seines Ehrenwortes erklärte, daß er sich nicht als Beschuldigter, sondere)) als Beleidigter fühle. Für das Ballfest im Zenttaltheater habe er nickst nur seine Mußestunden, sondern mich manche Nachtstunden opfern müssen, dies zum nicht geringen Teile auch in Vertretung der geschäftlichen Leitung der Pank für Bauten, deren Direktor Denzel danials schwer leidend gewesen sei. Dafür habe er kein Trinkgeld, sondern eine Entschädigung von 500 Mark erl-alte)). Wie er seine freie Zeit ausnutze, dar- über habe er niemandem Rechenschaft abzulegen und aus diesem Grunde von der ganzen Angelegenheit nur seinen engeren Freunden Mitteilung gemacht. — Der Antrag des Herrn Direktor Zimmer, die AngÄegenheit Lohan—Starcke vor das Ehrengericht zu bringen, wurde abgelehnt, dagegen der folgende im Wortlaut wiedergegebene Antrag des Herrn Dr. Winter angenommen: „Die Dersannnlnng erklärt sich für befriedigt durch die Aufklärungen, die sowohl der Vor stand als auch Herr Professor Starcke gegeben haben, und stimmt deshalb der Entscheidung des Vorstandes zu, be dauert aber, daß dieser einen Formfehler damit beging, daß er das Ehrengericht zu berufen versäumt hat." Nach 8 31 der Satzungen ist die Mitgliederversammlung das oberste Dereinsorgan. Sie ist beftrgt, in allen Angelegen heiten Beschlüsse -n fassen, welche für den Vorstand bin dend sind. Darauf erklärte Dr. Lohan seinen Austritt auS dem Verein, desgleichen Pvfessor Brandes und Dr. Kummer. Der Gesamtvorstand legte seine Acmter nieder. Herr Direktor Zimmer wurde mit der einstweiligen Leitung de» Vereins betmut. Durch diesen Beschluß hat sich der Verein Dresdner Presse mit dem Vorgehen des Vorstandes solidarisch erklärt. —* Herr Peter Peböck. der Besitzer des Lass Central am Alttnarkt, hat von jeher den Ertrag der Schaufensterpermretung milden Stiftungen zugewiesen. Diesmal soll der Ertrag der Vermietung — beim Fackelzug. am.26. Mai — der Stipendienkasse der Königlichen Kunst gewerbeschule zugute konrmen. Der Platz kostet 3 Mark, im Interesse des guten Zweckes werden natürlich mit Freuden auch höhere Beträge entgegengenommen. Großenhain. Se. Majestät der König erwiderte bei seinem Besuche in Großenhain auf die Begrüßung deS Herrn Bürgermeisters Hotop folgendes: „Mein sehr ge ehrter Herr Bürgermeister! Meine Herren! Ich danke Ihnen sehr für den Mir dargebracksten Willkommengruß und Ihre freundlichen Worte. Sie könne)) sich denken, daß es Mich besonders freudig erregt hat, Meine alte, liebe Garnisonstadt, wo Ich so oft und gern gewesen bin, al? König besuchen zu können. Es war schon von Anfang an, als Ich durch Gottes Ratschluß zur Regierung berufen wurde. Mein Wunsch, einmal nach Großenhain zu kommen. Ich l-abe hier dieselbe Liebe und Begeisterung gefunden, wie überall, wohin Ich bisher gekommen bin, und Mich über den ans dcni Herzen kommenden ungekünstelten Empfang der Leute auftickstig gefreut. Ich trinke auf das Wohl und das fernere Mühen und Gedeihen Meiner Stadt Großenl-ain." Plauen i. V. Der 17 jährige Lehrling Schädlich, der seinem Prinzipal Herrn Zschimmer 6700 Mark veruntreut hatte, wurde am Bahnhof in Weida verhaftet. Er hatte be reits 200 Mark von dem unterschlagenen Gelde durch- gebracht. Plauen i. V. Der aus Böhmen gebürtige, hier wohn- l-aste Schneidermeister Niklas Maschauer hat sich auf der Fahrt von Eger nach Plauen durch eine)) Revolverschuß in die Schläfe getötet. Was den in guten Verhältnissen leben den Mann in den Tod getrieben hat, ist noch nicht aufge klärt. Maschauer war Inhaber eines Maßgeschäftes für Herrengarderobe. Er hinterläßt außer seiner Witwe eine zwölfjährige Tochter. Bautzen. Das hiesige Schwurgericht verurteilte de» Eisenarbeiter Israel aus Seifhennersdorf wegen Lustmords an der Kellnerin Ginskey zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Zittau. Ein mörderischer Ueberfall wurde Freitag mittag auf die bejahrte Besitzerin des Gasthauses „Zum Stern" in Grottan, die Witive Marie Vietze, ansgefühtt. In dein Gasthause besorgte seit einiger Zeit die 45 Jahrs alte Anna Jisnay aus Dittersbach stundenweise Aushilfs arbeiten. Wahrscheinlich aus Wut über die erfolgte Kündi gung ergriff die Jisnay heimlich einen Hammer und ver setzte damit der nichtsahnenden Wirtsfran, die am Tische saß und Zeitung las, zwei heftige Schläge auf den Kopf in der Schläfengegend. Die Ucberfallene rief laut um Hülfe und sank dann schwer verletzt und bewußtlos zu Bo den. Auf die Hülfernfe sprang ein Nachbar herbei und ver hinderte die Jisnay, die dann flüchtete, an der Vollendung ihrer verbrecherischen Absichten. Gegen abend wurde d)s Täterin verhaftet. WerichtSsaal. Prozeß Pilger»Krämer Der dritte und vierte Ver handlungstag bietet iu seine» Zriigcuvernel n ur gen — eö sind wieder 35 neue Zeugen vorgeladen — das glcilbr Bild wie d'e ersten Tage. Die von den Klägern geladenen, weist nalicnallile- ralen Zeugen wissen nichts von Peeinflusiimfrn bei den Wahlen und von Maßregelungen der Bergleute wegen Nvgave nikviralional- liberaler Stimmen, während die von der Verteidigung geladenen Zeugen das gerade Gegenteil auSsagen. Ter üveiwiegrnde Ein druck bleibt aber sür die k-lag-ude Partei uugnnslig Im Verlaufe der weiteren Verhandlung äußerte dann der Gebeimrot Hiiger ganz offen, daß -r sich als Arbeitgeber für berechtigt balte, sich um die Gesinnung seiner Arbeiter zu bekümmern und diejenigen z» entlasse», die ihm nicht passen. Den Schluß der Verhandlung bildete über die Tätigkeit der Arbeiterkautrolleure eine Irbbafte Kontroverse zwischen dem Bergmann Heinz, der 1903 Arveiter- kontrolleur war, und dem Obersteiger Nies. Aus ibr ging aus das klarste hervor, daß die Arveiterkontrolleure bei Ausübung ihrer Pflicht von den mittleren Beamten beeinflußt werden Der Krieg Ln Oftafien. Folgender amtlicher Bericht wurde in Tokio veröffent licht: Am Marge)) des 19. d. M. griffen die Russen in Stärke von z»>ci Kompagnien und zlvei Eskadrons aus der Richtung von Weiyuanpaomen her wiederum Chiengtzu an. wurden aber um 1 Uhr nachmittags zurückgeschlagen. Gleich zeitig griffen ein russisches Regiment und fünf Eskadrons Ehingyangvao äußerst heftig an, waren aber um 6 Uhr abends vollständig geschlagen. Die ans russischer -Quelle stammende, in Europa ver breitete Nachricht, Japan habe die Absicht, den Kaiser von Korea nach Japan zu bringen, wird amtlich als gänzlich un begründet bezeichnet, da keine derartige Absicht bestehe. Das oberste Prisengerickst beschloß in der Angelegenheit der Wegnahme des englischen Dampfers Calchas im Still«)) Ozean durch den Kreuzer Gromoboi, die SchießbannNvolle zu beschlagnahmen und den Bestünmungsort der Maschinen teile klnrzustellen, den Dampfer und den Rest der Ladung freizngcben und die Wegnahme als gerechtfertigt anzusehen. Die Zusammensetzung der russischen Flotte nach der Vereinigung mit Nebogatows Geschwader, die sicherlich schon erfolgt ist, stellt eine tadellose österreichische Quelle folgendermaßen auf: 1. Division: Admiral Noschdjestwenski. — Linienschiffe „Knjas Ssuworoff" (Flaggschiff), „Boro- dino", „Imperator Alexander III.", „Qrel". — 2. Divi sion: Konteradmiral Felkersam. — Aeltere Linienschiffe „Qslabja" (Flaggschiff), „Ssissoi Weliki", „Navattn", „Imperator Nicolai I.". — 3. Division: Konteradmiral Nebogatow. — Küstenpanzerschiffe „General Admiral Apra- rin" (Flaggschiff). „Admiral Senjavin", „Admiral Uscha- koff". — 4. Division: Konteradniiral Dobrotworsky. — Panzerkreuzer „Oleg" (Flaggschiff), „Admiral Nacknnwff", „Dimitri Donskoi", „Wladimir Monomach". — 5. Divi- sion: Konteradmiral Enquist. — Geschützte Kreuzer „Nnro- ra" (Flaggschiff). „Stvellana", „Jsumrud", „Cchemtschug". „AlmaS" und 18 Hilfskreuzer, worunter sich siebe)) ehe- malige Schnelldampfer befinden, 15 Torpedobootszerstörer. Als viertes Geschwader unter Konteradmiral Beklcinischeff