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«r. »17. Dienst««, den 2» M-i »V«S ^ Sächsische Kolksmtun ^ i,i .„»« werde» die »«cipaltene PetirzeUe oder deren Ran» m »rlchein, täali ch nachm, mir «uSnadme der So»», und ^esttaue. >I> , _ - , ^ -e, »*» a. - 1»^ .« IS Df. berechnet, bei Wiederholung bedeutender Rabatt llvsddiu-igercagedlanfürAadrdeit.kecdl u. freibeit. E ,»^„.7^^°'-^d«. Re dakrionS-Sprechsrunde' »I >>t Ubr. I — Krifis im F^ttcnverein. Die zwei bedeutendsten Agitatoren des Flottenvereins sind von der Vorstandschaft zurückgetreten-, es sind die pensionierten Generäle Menges und Keim. Ter Schritt er regt um so mehr Aufsehen, als er durch folgende Erklärung begründet wird: „Innerhalb des Präsidiums des deutschen Flottenvereins waren vor einigen Wochen Meinungsver schiedenheiten entstanden über das Mab von Rücksicht, das auf die Reichsregierung und politisckie Parteien hinsichtlich der Agitation zu nehmen sei. Infolgedessen litten die Unterzeichneten ihren Austritt aus dem Präsidium ange zeigt, diese Austrittserklärung aber im Interesse unserer Sache wieder zurückgezogen, nacktem dem Eingreifen des Herrn Präsidenten die Wiederherstellung des kollegialen Einverständnisses gelungen lvar. SLunmehr sind mit jenen Vorfällen in innerem Zusammenhänge stehende Ereignisse eingetreten, die uns eine weitere Tätigkeit in der Präsidial geschäftsstelle unmöglich erscheineil lassen. Wir treten zu rück, weil wir es dem Verein wie uns selbst schuldig sind, uns mit der eigenen Ueberzeugung nicht in Widerspruch zu setzen." Der Oeffentlichkeit kommt dies überraschend; wer hinter die Kulissen schauen durfte, findet diesen Rück tritt erklärlicher. Wir wollen uns nnr an folgende Lat- sack>en erinnern. Bei der Beratung des Marincetats war es der Zen- krnmsabgeordnete Gröber, der sowohl in der Budget tommission wie im Plenum des Reichstages auf die „ge meingefährliche" Agitation des Flottenvereins hinwies-, er legte an der Hand der Berichte der letzten Generalversamm lung dar, welche unerhört weitgehende Pläne der Flotten verein verfolgte, wie er sich aber um die Auflegung der not wendigen Gelder in gar keiner Weise kümmere. Tabei tadelte er noch insonderheit, daß dem Flottenverein der amt- liclw Apparat zur Verfügung stehe; die Minister und fast alle Geheimräte gehörten ihm an und die Bundesfürsten seien Protektoren desselben. Staatssekretär Tirpitz rückte daraufhin mit deutlich hörbarein Ruck von dem Flotten verein ab; er betonte insonderheit, daß der Verein sich an seine Statuten nicht halte, sondern weit über dieselben binausgel>e: doch habe er keinen Einfluß auf die Leitung des Vereins. Hierdurch wurde der Flottenverein amtlich verleugnet: er setzte sich zwar damals noch auf das hohe Roß, heute ist er abgestiegen und gibt zu, daß er auf gute Be ziehungen zu den Neichsbehörden den denkbar größten Wert legt. Deshalb werden jene Männer ansgeschifft, die die Agitation am tollsten getrieben haben. Daß es unmittelbar vor der Hauptversammlung in Stuttgart geschieht, ist doppelt bemerkenswert. Ein zweiter Vorstoß gegen den Flottenverein erfolgte anläßlich der Beratung der Militärvorlage in der Budget- kommission des Reichstages. Der Flottenvercin suchte näm lich damals für eine Verzögerung der Militärvorlage Stimmung zu machen und betonte, daß der rasche Ausbau der Flotte viel wichtiger sei. Der Zentrumsabgeordnete Erzberger wies damals den Kriegsminister auf die höMt eigenartige Stellung hin, daß ein Verein, dem der gesamte Bundesrat angehöre, an dessen Spitze die Bundes- fül-steu stehen, offiziell der Militärvorlage ein Bein zu stellen suche; es gewinne den Anschein, daß die Mitglieder des Bnndesl-ates als Zugehörige zum Flottenverein ganz anders handelten, als sie im Bundesrat stimmten. Auch be tonte der genannte Zentrumsabgeordnete, daß nach Ar tikel 49 des Neichsmilitärgesetzes es den Offizieren verboten werden müsse, dem Flottenvereine beizutreten. Kriegs minister v. Einem desavouierte de« Flottenverein noch sckfärser als sein Kollege von der Marine; er stellte sich in direkten Gegensatz zu demselben. Alle diese Vorgänge wirkten weiter! Nun erschien in der Zentrumspresse der Artikel über Konfliktslust und eine eventuelle Auflösung des Reichstages im Herbste. Neben der Neichsfinanzreform war die Flottenvorlage als Stein des Anstoßes bezeichnet worden; also gerade jene Flotten- vorlage, die der Flottenverein wünscht. Dabei wurde sehr deutlich darauf hingcwiesen, daß der Reichskanzler wohl nicht so weit gehen werde, aber der Flottenverein suche zu treiben. Wir wissen nun aus sehr guter Quelle, daß man sich an sehr hoher Stelle über die heutige Agitation des Flottenvereins, die über die Absichten der Negierung hinaus geht, recht abfällig geäußert hat; der Flottenvercin ist ge radezu als ein .Hemmschuh der gesunden Entwickelung be zeichnet worden. Die Leitung des Vereins erlangte hiervon Kenntnis, und die Krisis war da! Es fragt sich nur. wer zurücktreten soll, ob die Drauf gänger oder die Vertreter der mäßigeren Agitation. Letztere siegten, erstere mußten gehen. Auf welche Seite sich die Hauptversammlung des Vereins stellen wird, ist noch nicht sicher. Jedenfalls darf sich das Zentrum das Verdienst zu- schrciben. daß es indirekt an der Ausschaltung der Generale Menges und Keim beteiligt ist. Ferner erkennt man an diesem Ausscheiden, daß die Reichsleitung bestrebt ist, es nicht zu einem Konflikt kommen zu lassen, daß sie eher zwei Agitatoren über Bord gehen läßt, bevor sie die heutige Agi tation weiter duldet. Und Graf Bülow und Staatssekretär Tirpitz tun sehr gut hieran! Deutscher Reichstag. s. Berlin. 187. Liyung am 20. Mai 1905. DaS HauS besinnt die Sitzung um 12 Uhr 20 Min. Die Beratung des Gesetzentwurfes, bctr. Entlastung des Reichsgerichtes wird fortgesetzt.— Abg. Pohl (FreistVolksp.) wendet sich gegen die Vorlage, es seien nicht alle Mittel erschöpft zur Entlastung. Sein Freund Dr. Müller-Meiningen habe eine Reihe derselben genannt. Aber für Dr. Spahn war dre Regierungs vorlage das alleinseligmachende Mrttel. Das Reichsgericht zeichne sich durch praktischen Rechtssinn aus. — Abg. Burlage (Fentr.) erklärt, daß die Erhöhung der Revisionssumme mit erheblicher Stimmenmehrheit in der Kommission bescklosfen worden sei. Die Revisionsinstanz sei zur Wahrung der Recbtsrinheit notwendig, nicht aber für die Rechtsprechung. Tie Mündlichkeit sei ein großer Vorzug des Verfahrens. Die NevisionSsunnne von 2500 Mk. sei jetzt ungefähr so viel als vor 30 Jahren 1500 Mk. gewesen seien. Der Wert des Geldes sei eben gesunken. Die jetzt notwendige Hinausschiebung der Termine sei weit schädigender vom sozialen Standpunkte, als die Erhöhung der Revisionssinnmc. Die Rechts« ansicht des Reichsgerichts sei auch immer mit beeinflußen!) aus daS Oberlandesgericht, auch wenn es fick um nicht revisible Fälle handle. Erheblichen Schaden Lobe das Hilfsrichtcrtnm. ^Ter Spott soll verstummen, wonach das Reichsgericht auf die Stufe des Reichskammergerichts herabzuhinkrn dioke. (Beifall s — Es folgt eine namentliche Abstimmung über die Erhöhung der Revisions summe auf 2500 Mk.. mit Ja stimme» 76, mir Nein 71, enthalten 7 Stimmen. Das Haus ist also mit 154 Mitgliedern beschluß unfähig. Die nächste Sitzung findet um >/»3Uhr statt. Tagesordnung: Kleinere Vorlagen. 188. Sitzung anl 20. Mai. s>^3 Uhr. Das Haus erledigt ohne Debatte die 3. Beratung des am 14. Mai 1904 zwischen dem deutschen Reiche und dem Großherzog tum Lurcmberg geschlossenen Abkommens über die gcgenseiiige Zulassung des zum menschlichen Genüsse bestimmten Fleisches zum freien Verkehr, ebenso die 1. und 2. Beratung des Entwurfs eines Gesetzes deutscher Kommunawcrbände in den Konsnlargerichls- bezirken: ferner den mündlichen Bericht der Rechnmigskommission über den Bericht der Reichsschiildenkommissicm vom 6. März 1905 I über die Verwaltung deS Schuldenwcsens des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Reichs: II. über ihre Tätigkeit in An sehung der ihr übertragenen Aufsicht über die Verwaltung: n)des Reichsinvalidenfonds und b) des Fonds zur Errichtung des Reichs- tagsgebäudes: III. über den Reichskriegslchatz und IV über die An- und Ausfertigung, Einstellung und Vernichtung der von der Rcichsbank auszugcbenden Banknoten. Hierüber berichtete Abg. Horn (Neiße). Es folgt die 2. Beratung der Nebersichteu der Einnahmen und Ausgaben der Schutzgebiete. -- Berichterstatter Schicke rt rügt die hohen Etatsnberschreitungen, namentlich beim Burran- geld, wo für Siegellack 425 Mk. mehr aukgcgeben wurden. Die Rechnungsprüfung muß auf eine Grundlage gestellt werden. Abg. i Burckhardt (W. Ver.) schließt sich dem an. — Abg. Bachem ! (Zentr.): Solche Neberschreitungen gibt c? in Deutschland nicht, ! sonst würde den Beamten der Hals gebrochen. Wer nicht im ! kleinen treu ist, ist auch im großen nicht treu. Die Nebcrschrci- tnngcn werden genehmigt. Die 3. Beratung des Entwurfes eines Gesetzes, betr. die Wetten bei öffentlich veranstalteten Pferde- ! rennen wird ohne Debatte genehmig. Hierauf vertagt sich das j Han?, ans Montag 1 Uhr. Schluß 3>/^ Uhr. ^ Politische Nurrdschan. Dresden, den 22. Mai 1905. ! Ihre Majestäten der Kaiser, die Kaiserin nnd die ! Königin Margherita trafen Sonnabend vormittag 10'/^ Uhr ^ auf der Saalburg ein. Im Saalburg.Kastell wurden die hohen Herrschaften vom zweiten Bürgermeister von Homburg Feigen und dem Kurdireklor Freiherrn von Maltzahn be grüßt. Sie besichtigten den Nenbair des Horreums und begaben sich dann in das Prätosium, wo dem Kaiser der nengewählte erste Bürgermeister von Homburg Maaß vor gestellt wurde. Nachdem hier ein Imbiß eingenommen war. wurde nach 1l'/^ Uhr die Rückfahrt nach Wiesbaden über Obernrsel und Hofheim angetrelen. Ihre Majestäten der Kaiser nnd die Kaiserin besuchten am Sonntag den Gottesdienst in der Marktkirche. Tie Königin Margherita von Italien besuchte die katholische Kirche. Um 9 Uhr begaben sich die Majestäten nach der Villa Acker nnd ver- abschiedelen sich von der Königin Marghereta. Die Königin trat darauf im Automobil die Rückfahrt nach Frankfurt a. M. an, während der Kaiser und die Kaiserin nach dem Schloß znrückkehrten. — Ihre Majestät die Kaiserin hat sich durch einen Fall aus der Treppe eine leichte Verletzung an der Stirn zngezogcn, die zwar ganz unbedenklich ist. aber Anlaß z» einem Aufschub der Abreise Ihrer Kaiserlichen Majestäten von Wiesbaden gegeben hat, welche auf Sonntag abend festgesetzt war. — Der Korrespondenz Wilhelm zufolge wird sich Erz herzog Franz Ferdinand in Vertretung des österreichischen Kaisers zur Vermählung des Kronprinzen nach Berlin be geben. Auch eine Abordnung des Offizicrkorps des UI. Husareirregimouts. welches den Namen des Kronprinzen führt, wird zu dessen HochzeitSfeier nach Berlin reisen.' — Zur Hschzeit des Kronprinzen werden, wie die „N. G. C." mitteilt, u. a. folgende fürstliche Gäste er wartet: Den italienischen Königshof wird der Herzog von Aosta, der Vetter des Königs Viktor Emanuel. und den Brüsseler der Prinz Albert von Belgien, der Neffe nnd einstige Nachfolger des Königs Leopold II., vertreten. Der Kopenhagcner Hof entsendet den Prinzen Christian von Dänemark, der als ältester Sohn des Kronprinzen gleich falls einst die Königskrone zu tragen berufen erscheint und als Gemahl der Herzogin Alexandrine zu Mecklenburg, der älteren Schwester der Herzogin Cäcilie, durch deren Ver mählung der Schwager des deutschen Kronprinzen wird. Durch wen der Zar. der König von Schweden und Nor wegen sowie der König von Spanien am 6. Juli in Berlin sich vertreten lassen werden, ist zur Zeit noch nicht bestimmt. Von deutschen Fürstlichkeiten ist dagegen bisher die Einladung zur Hochzeitöfeier angenommen worden von den Großherzögen von Baden, von Strelitz nnd von Hessen und von deren Gemahlinnen, vom Prinzrcgenten Albrecht von Braunschweig. vom Erbprinzen und der Erbpririzessin von Sachsen - Meiningen, vom Herzog von Koburg, vom Fürsten und der Fürstin zu Schaumburg^LiPpe. vom Herzog und der Herzogin Ernst Günther zu Schleswig - Holstein, sowie vom Herzog und der Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig. Holstein-Glücksbnrg, vom Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen und vom Erbprinzen nnd der Erbprinzessin Neuß jüngerer Linie, wie auch vom Statthalter der Neichslandc Fürsten Hohenlohe - Langen- bürg, der der Großoheim und zugleich der Pate de§ Kron prinzen ist. — Die Koufereuz der preußischen Uuivcrsitätsrektorrn im Kultusministerium nahm am >L0iinabend ihr Ende. Ueber das Resultat derselbe,: ist strengste Geheimhaltung ungeordnet. Immerhin dürste cs im Interesse weiter Kreise liegen, daß ein authentischer Bericht von der Re gierung crsolgt. — Das preußische Abgeordnetenhaus hatte am Sonn abend einige kleinere Vorlagen zu beraten. Zuerst be- willigte die Regierung 1ö Millionen Mark zur Verbesserung der Wohnungsfürsoige für zu gering besoldete Staats- beamte. Der Abgeordnete Heisig (Zt.l trat sehr wann für den Entwurf nu. Ter Antrag der Budgctkoiiimission betreffend Erhöhung der Unielsli'itznng snr Geistliche oller Bekenntnisse wurde einstimmig angenommen. Hierauf folgte der Antrag betr. Aeudernng der Ruhezeit iu Gast- und Schaukwirtschafteu. Die Kommission beantragt diesen Antrag Arendt abzulehneu. Nach Erledigung mehrerer Petitionen vertagt sich das Hans. Montag findet die Weiterberatrmg der Berggesetznovelle statt. — lieber den Besuch Windthorsts bei BiSmarck, der bekanntlich eine der indirekten Ursachen der Entlassung des ersten Reichskanzlers wurde, teilt Harden iu seiner „Zu kunft" mit: „Bleichröder hatte bei Bic-marck angefragt, ob er Windtborst empfangen wolle. Natürlich. Seit Jahren empfing er jeden Abgeordneten, dcr's wünschte. Zn solchem Zwecke brauchte Böttichers blinder Freund sich nicht erst zu bemühen. Wiudthorst kam. Trotzdem sich bald die Unmöglichkeit einer Einigung herausstellte, bat der Welte den Preußen dringend, in, Amt zu bleiben. Müsse oder wolle er aber durchaus gehen, so sei als für die Nachfolge geeignetster Mann der General v. Caprivi zu empfehlen. Derselbe Caprivi, mit den, längst heimlich verhandelt, den, der Kanzlerposten schon zngesagt war. Dem Kaiser muß dieser Besuch sofort gemeldet worden sein. An, nächsten Morgen ist er früh in Herberts Wohnung, läßt den allen Fürsten ans dem Bett holen und ersucht ihn im gereizreu Tone, künftig nicht ohne sein Vorwissen mit Parteiführern zu verhandeln. Ter Kanzler antwortet, an eine Kontrolle seines Verkehrs werde er sich nicht gewöhnen. „Auch nicht, wenn Ihr Herr es Ihnen befiehlt?" „Tie Macht meines Herrn endet am Salon meiner Fron." Am 17. wird er zweimal offiziell anfgefordert, schleunig sein Eiilloffnngs- gesuch einznreichen. Am 18. schreibt er's, weil er nach den Mitteilungen der Herren Hahnke nnd LncannS annelmien müsse, daß er damit den Wünschen des Kaisers entgegen- komme. !i<> Stunden darnoch liest er in einem Hand schreiben des Kaisers: „Die von Ihnen für Ihren Ent schluß angeführten Gründe überzeugen mich, daß weitere Versuche, Sie zur Zurücknahme Ihres Antrages zu be stimmen, keine Aussicht auf Erfolg haben." — Der neue Gouverneur in Togo. Ter Regierungs- rat und Kanzler bei dem Gouvernement von Togo, Julius Graf von Zech ans Neuhofen ist zum Nachfolger des Gouverneurs Horn ernannt worden. Dem neuen Gou verneur werden in der ihm nunmehr definitiv vertrauten Kolonie weitgehende Sympathien entgegengebracht. Er war in letzter Zeit ans einer Erholungsreise in Deutsch land und hat hier einen ungemein guten Eindruck gemacht. Unser Berichterstatter in Berlin hat wiederholt Gelegen beit gehabt, wiederholt persönlich mit ihn, zu verkehren und sich aus seinen Darlegungen z» überzeugen, daß Graf Zech ein recht tüchtiger Kolonialbeamter ist. der sehr gute Grund sätze vertritt. Möge die Kolonie unter ihm sich günstig weiter entwickeln. — Das sozialdemokratische Parteiorgan, der „Vor- wärttz", leidet an Geistesstörung. Der Beschluß des preu ßischen Abgeordnetenhauses am F-eitag in der Bcrgarbeitcr- schutznovellc hat sie hervorgerufen. Bekanntlich ist hier erst die öffentliche Wahl — gegen die Stimmen des Zentrums — für die Arbeitcrausschnsse beschlossen worden. Das war ein Grund, weshalb das Zentrum die gesamten Arberter- ansschüsse ablehnte, die dann auch fiele». Nun stellt der „Vorwärts" die Sache ganz anders dar in einem Artikel „konservative Anarchisten und klerikale Verräter". Was er gegen die Konservativen sagt, geht uns hier nichts an. wohl aber feine Ausführungen gegen das Zentrum, von dem er schreibt: „Das Zentrum hält flammende Reden gegen dieKommiffionSbeschlüsse. stellt zahlreiche BessernngS- anträge, die es seelenruhig niederstimme» läßt, um dann Plötzlich eifern Komproiniß ziizristimmen. das sachlich alles das aufrecht erhält, was es für unannehmbar erklärt Hat. Nun weiß man. warum Herr Trinrborn sich gestern so leidenschaftlich radikal gebärdete, daß wir ihn durch unsere Anerkennung festncrgelir konnten. Das war der dritte Hahnen-