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Gaben und durch die erhöhte Mitgliederzahl leicht gedeckt werden. Bei dem Punkte Werbearbeit auf dem Lande wurde in» Auge gefaßt eine bisherige Lücke auszufüllen und in wendischer Sprache bei den sächsischen Wenden zu agitieren; Herr RegiecungSrat von Polenz-Bautzen ver- sprach seine Mitwirkung durch den Bautzener Bezirksverein. Auch wurde auf eine bessere Bedienung der Presse, sowie auf den Besuch der sachbezüglichen Berliner Kurse hin- gearbeitet. Bei den Mitteilungen des Herrn SanitätSrat Or. inact. Meinert-DreSden über die Erfahrungen mit den Trinkerheilstätten im Reiche und besonders mit der ersten solchen Anstalt in Sachsen, in der Heilstätte „Leefrieden" bei Moritzburg, kam die hochinteressante Prinzipienfrage zwischen Aerzten und Theologen zur Aussprache, ob der Alkoholismus als Sünde oder nur als Krankheit an zusehen und zu behandeln sei. Waren die Ansichten hier über auch geteilt, jedenfalls war man darin einig, daß der Arzt wohl zuerst die körperliche Gesundheit herzustellen ver- suchen müsse, daß aber dann unbedingt die Arbeit des Seelenarztes einsetzen müsse, um das Werk der Trinker- rettnng zu vollenden und zu sichern. — In der großen öffsntlichenAbendversammlung behandelten in überzeugendster Weise folgende Herren Redner die Themata: Schuldirektor Pönitz-Wurzen: Alkohol und Arbeit; Stadtrat Dr. Lroitzsch- Wurzen: Alkohol und Wohlstands; und Herr Pfarrer Helbtg- G'öbern: Alkohol und Familie. — Die heutigen Tagungen haben klar bewiesen, daß die sich ergänzende Arbeit aller Richtungen der Verbände der Alkoholbewegung, der Blau- kreuzler, Krenzbündler, Guttempler und Mäßigkeitler, immer mehr zum Segen des Volkes und Vaterlandes gedeihen werde. Leipzig, 9. November. Am Sonnabend wurde im Lolditzer VereinSbank-Prozeß das Urteil verkündet. ES lautet gegen den ehemaligen Direktor Reinhardt und den Vorsitzenden des AussichtSratS Gottschalck auf 800 Mark Geldstrafe, gegen die Aufsichtsratsmitglieder Schreiber und Hänischen aus 500 Mark Geldstrafe. Dagegen wurde der Prokurist Schmidt freigesprochen. DaS Gericht hat ange- nommen. daß sich die vier verurteilten Angeklagten des Vergehens gegen § 314 des Handelsgesetzbuches vergangen haben. Döbeln, 9. November. Im Rausche verunglückte in der Nacht der 60 Jahre alte Kranz. Er wollte das seichte Muldenbett hinter Tümmlers Fabrik durchschreiten und ist dabei zu Falle gekommen. Im kalten Wasser hat ihn ein Herzschlag getroffen. Frühmorgens wurde er tot und von Natten angefressen, aufgesunden. Colditz, 9. November. In der Zeit vom 14. bis 18. d. M. wird vom Deutschen Fkotten-Vcrein eine Kriegsmarine- Ausstellung veranstaltet. Chemnitz, 9. November. Die Polizei nahm einen 29- jährigen Schlosser aus Zwickau und einen 21jährigen Hand arbeiter ans Chemnitz fest. Die beiden hatten in den letzt- vergangenen Wochen in Chemnitz eine ganze Reihe von Einbruchsdiebstählen verübt; ebenso legt man ihnen einen schlveren Einbruchsdiebstahl in Plauen zur Last. Bei den Verbrechern wurden noch zahlreiche entwendete Gegenstände gefunden. Buchholz, 9. November. Seit längerer Zeit treibt in der hiesigen Gegend ein Brandstifter sein Venvcrfliches Werk. Am 8. d. M. ging wieder ein isoliert stehendes Gut, das sogenannte Kreher-Gut, in Flammen auf und brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Innerhalb einer Woche etwa haben fünf Brände stattgefunden. Auerbach i. V., 9. November. Die Bezirksversammlung der Amtsl-auptmanuschaft plant die Errichtung eines Be- zirkssiechenhauses. Die für Verzinsung und Tilgung des hierfür aufzunehmenden Anlagekapitals erforderlichen Kosten sollen durch die in den einzelnen Gemeinden zu er hebenden Gebühren für Tanzbelusiigungen, Konzerte usw. aufgebracht werden. Die Zuschläge zu diesen Gebühren er reichen in einzelnen Fällen die ansehnliche Höhe von 30 Mk. für eine Erlaubnis. In einer Protestversammlung der Saalwirte wurde beschlossen, sich zur Verhütung dieser er höhten Steuern an die höchste Landcsbehörde und den Land tag zu wenden. Plauen, 11. November. (Telegramm.) Wie der „Bogtl. Anzg." meldet, ist in der vergangene» N^cht in Unterlosa bei Plauen der 39 Jahre alte Zimmermann Grimm auf der Straße ermordet worden. Die Leiche weist Messerstiche an Kopf und Hals auf. Man vermutet, daß ein Racheakt vorltegt. Grimm war ver heiratet und Vater von drei Kindern. Herruhut, 10. November. Beim Rangieren des Zuges der Schmalspurbahn Herrnhut—Bernstadt auf dem hiesigen Bahnhofe verunglückte der 44 Jahre alte Wagenrücker Heinrich Knausch aus BerthelSdorf tödlich. Knausch war im Begriff, den ersten Wagen hinter der Lokomotive los zukoppeln und kam dabet zu Fall, so daß ihm dieser Wagen über Brust und Unterschenkel ging. Knausch war sofort tot. Vereinsnachrichten. 8 Ratzeberg. Dienstag. 12. November 8 Uhr abends bei Schiemann: „Kath. Jugendverein*. Vermischte-. vDiepreußischen Großstädte haben, wie die Berufs- und Betriebszählung vom Juni dieses Jahres er geben hat, seit der letzten Volkszählung mit wenig Aus nahmen zugenommen. Relativ am größten war die Zu nahme in Rixdorf mit einem Mehr von 23 375 Einwohnern. Ein Mehr von 20 674 ergab sich in Kassel, von 13 207 in Dortmund, von 11907 in Duisburg, von 11 657 in Kiel, von 10 739 in Essen, von 9162 in Düsseldorf, von 7770 in Köln, von 7513 in Gelsenkirchen, von 7116 in Charlotten burg. von 6409 in Schöneberg, von 6258 in Bochum, von 6147 in Aachen, von 6094 in Frankfurt a. M., von 5681 in Erfurt, von 2630 in Posen, von 2310 in Barmen, von 2223 m Breslau, von 2216 in Halle, von 206 in Krefeld. Ein Weniger ergab sich hingegen in Berlin. Dieses Weniger seit dem 1. Dezember 1905 betrug sogar 38 502. Dieses We- niger müßte durch ein Mehr von rund 45 800 ersetzt werden, wenn die Zunahme von Berlin in den letzten Jahren annähernd ebenso rasch vor sich gegangen wäre wie durch- schnittlich im Jahrfünft von 1900 bis 1905. Zurückgefllhrt wird diese Verminderung auf die Zeit, in der die Zählung stattfand, auf die Sommerszeit, die aus der Großstadt eine beträchtliche Anzahl von Menschen vertreibt, auf den Aus- marsch von Truppenteilen nach den Uebungsplätzen, den Bauarbeiterausstand im Friihsommer dieses Jahres, der eine beträchtliche Anzahl von Bauarbeitern aus Berlin ge trieben hat, und nicht zuletzt auf die Schwierigkeit, im Som mer die unseßl)aften Bestandteile zu erfassen. Ein Weniger von 3623 ergab sich ferner in .Hannover, von 2468 in Kö nigsberg i. Pr., von 1704 in Danzig, von 1340 in Magde burg, von 771 in Stettin, von 706 in Altona und von 403 in Elberfeld. v Das Geschenk des Zaren an Frankreich. Auf Befehl des Zaren ist die kostbarste geographisch Karte hergestellt worden, die auf der Welt existiert: eine Karte von Frankreich, rvelch die Widmung trägt „Der befreun deten und Verbündeten französischen Republik". Die 86 Departements der Republik sind in allen Farben hergestellt. Die Namen der Städte bestehen aus Gold, die Flüsse sind aus Platin. Die wichtigeren Städte sind durch kostbare Edelsteine markiert, so Paris durch einen Rubin, Hcwre durch einen Smaragd und Ronen durch einen Zephir. Alle Edelsteine, das Gold und das Platin sind in russischen Gruben gewonnen worden. Das eigenartige Geschnk hat einen Wert von 6 250 000 Franken. v Eine Armee von Schülern zählt Wien im Jahre 1907. An den städtischen Volks- und Bürgerschulen ist die Schülerzahl in stetem Wachstum begriffen. Am 1. Januar 1906 zählte Wien 436 Volks- und Bürgerschulen, 6770 Lehrpersonen und 209 000 Schulkinder; gegentvärtig zählt Wien 475 Volks- und Bürgerschulen, 6874 Lehr personen und 227 292 Schulkinder. Es ist somit ein Zu- wochs von 39 Schulen, 1074 Lehrpersonen und 8292 Schul kindern zu verzeichnen. Tie Bezirke 1—10 zählen 217 Schulen, 3251 Lehrkräfte und 102 115 Schulkinder, die angegliederten Bezirke 11 21 hingegen 258 Schulen, 3593 Lehrkräfte und 125 177 Schulkinder. v 2 0 0 1) 0 0 Mark fürein P s e r d e d e n k m a l. Alls Neuyork wird berichtet: Jka Cook, ein Rennpferd, das eine Meile in 2 Minuten 30 Sekunden zurücklegte, soll in Chicago, South Parks, ein Teukuml erhalten. Das Renn pferd hat den genannten Rekord schon in den 50er Jahren gcsckxfffen, als noch die alte Rennbahn Garden City Track bestand, die heute längst von Wolkenkratzern überwuchert ist. Am 3. -Oktober d. I. ist aber der Besitzer des Pferdes, Henry Grave, ein Sportsmanii in Chicago, gestorben, und in seinem Testament fand sich der letzte Wille, daß dem lvackeren Pferde um 2t)0 000 Mark ein Denkmal gesetzt werde. Neues vom Tasse. Falken stein, 12. November. Wie der „Falkenst. Anz." meldet, ist gestern abend Zf/. Uhr das umfangreiche Brauereigebäude mit Sudhaus der Firma Bürgerliches Brauhaus Aktiengesellsckxn't Falkenstein durch ein Großfeuer vollständig eingeäschert worden. Gerettet konnte mir wenig werden. Ter Schaden ist bedeutend. Thorn, 9. November. Auch in Westpreußeu treten die Polen immer scl)ärfer als Käufer deutscher Güter auf. Der Pole Alexander Mey l)at schon ein zweites Rittergut, 14 000 Morgen groß, ans deutschen Händen erworben. Auch deutsche Banernwirtscl^aften sind in polnische Hände übergegangen. London, 9. Nevember. General Lord Cheshain ist auf der Jagd in North-Hamptonshire an den Folgen eine» Sturzes voin Pferde gestorben. Paris, 10. November. Lord Francis William Kilmaine, Mitglied des -Oberhauses für Irland, Ist auf der Reise hierher in einem Anfall von Geistesstörung aus dem Fenster seines Ciesnbahnwagens gesprungen und dabei töd lich verunglückt. Toulon, 11. November. Bei der neuen Spionage- angelegenheit handelt es sich in der Tat um eine Bereini gung, die sich zum Ztvecke des Betreibens der Spionage ge bildet hat und die in Marseille, Toulon und Vintiiniglia tätig nxir. Ullmo scl,eint der Vereinigung nicht allgehört zu babeu. Tie Zahl der Verkosteten beträgt fünf. Einer wurde in Toulon, die übrigen in Marseille festgenoiiimen. Livorno, 10. November. Infolge ivolkenbruch- artiger Regengüsse stehen verschiedene benachbarte -Ort schaften unter Wasser. Die Felder sind verwüstet, Brücken sortgerissen, der Verkehr ist unterbrochen. Zwei Personen sind iinlgekoinmen. Militär und die Behörden sind zur Hilfeleistung herbeigeeilt. Portoferrajo (Insel Elba), 10. November. Ans allen Teilen der Insel gehen Nachrichten über schlvere Un wetter ein. Die Felder sind verwüstet, die Wege unpassier bar. Die Gemeinden Marciana Marina und Marciana stehen unter Wasser. Bis jetzt sind fünf Tote gezählt. Schanghai, 10. November. Die Regierung erließ kürzlich ein Edikt, wonach der Ban der vor zwei Jahren der Provinz Tschekiang konzessionierten Sutschouningpo-Vahn mit einer britisch-chinesischeu Gesellschaft abgeschlossen wer den soll. Tie Bevölkerung der Provinz lehnt sich hiergegen auf und hält Massenversammlungen ab. um zu protestieren. Die Handeltreibenden von Schanglxn wollen für den Batzn- bau drei Millionen Lstr. zeichnen und versuchen, englische Stückgüter zub boykottiereil. Fünf Meilen der Bahn sind bereits im Rohbau fertig. Neuyork, 10. November. Ter „Neuyorker Herald" meldet, die Regierung habe gegen fünf hiesige große Bgnken eine Untersuchung eingeleitet, um sestzustellen, ob die gesetz lichen Bestimmungen bei den Banken beobachtet werden, wonach den Angestellten höchstens Darlehen in Höhe von 10 Prozent des Bankkapitals gewährt werden dürfen, und ob die Reservefonds der betreffenden Banken sich in Ordnung befinden. Die Nationol-City-Bank hat das mit Rücksicht auf die ungünstige Finanzlage nach Europa gerichtete Geslich um Sendung von 750 000 Dollar Gold anulliert. Neuyork, 9. November. Weitere Bestellungen aux Gold, die heute erfolgten, bringen die Gesamtsumme der Goldeinfuhr auf über 51 Millionen Dollar. Superior (Wisconsin), 9. November. Durch elnO- Feuersbrunst wurde ein Elevator der Great-Northern-Eisen- bahn zerstört, in dem 700 000 Bushels Getreide sich be fanden. Ferner verbrannten drei Mühlen und vierzig Pferde. Telegramme. München, 11. November. Prinz Arnulf von Bayern ist auf der Rückreise von Asien in Venedig erkrankt. Prinz Heinrich, der Sohn des Erkrankten, und Prinzessin Therese, seine Schwester, sind gestern abend nach Venedig abgereist, während Prinzessin Arnulf ihrem Gemähte bereits vor mehreren Tagen cntgegengefahren ist. Portsmouth, 10. November. Infolge dichten Nebels wird die „Holieuzollern" heute nacht bei Kap Selsey Bill Anker iverfen und die Reise erst morgen früh fort setz en. London, 11. November. Alle Blätter zollen den periönliclxn, Eigensäxfften des Kaisers Wilhelm, seinem (Yenie, seiner Vielseitigkeit, seiner Tatkraft, dem bezau bernden Reize seines persönlichen Charakters glühende Anerkennung. Die „Times" schreibt: Wir können uns heute dem Premierminister anschließen und dem Kaiser, der heute (Yast des Königs sein wird, ein l)erzliches Willkommen ent bieten. — „Morningpost" schreibt: König und Volk würden beim Empfange des Kaisers stets eingedenk sein, daß dieser der Enkel der verehrten und geliebten verstorbenen Königin Viktoria sei, und daß die Kaiserin ihrem eigenen Volke eine ebenso vorbildlicl)e Frau nnd Mutter ans dem Throne sei, wie Königin Viktoria den Engländern. Daily Graphic spricht die Hoffnung aus, daß das Kaiserpaar seinen Aufenthalt in England so angenehm finden wöge, wie die Engländer versuchen würden, ihn zu mack>en, und daß das so zwischen verwandten Nationen geknüpfte neue Band von Jahr zu Jahr fester toerde in dein gegenseitigen Vertrauen und Streben für den Weltfrieden. „Daily News" sclweibt: Ein doppelter Willkonimengrnß ertvarte den deutschen Kaiser in England. Als Mensch sei er dort stets populär gewesen. Als Kaiser stehe er da als Vertreter eines Volkes, mit dem England ausrichtig wünsche, in angenehmere» nnd l)erz- kicheren Beziehungen zu leben. Tie englisch Nation begrüße in dem Kaiser den königlichen Patrioten, der mit dem gan zen Eifer einer feurigen Natur, mit Mannhaftigkeit nnd kraftvollem Willen daran gearbeitet habe, die Größe und Wohlfahrt seines Volkes zu fördern. Zwisckx'n England und Deutschland hätten niemals ähnlich Streitfragen bestanden, wie zwischen England einerseits nnd Frankreich nnd Ruß lands andererseits lvegen Aegypten, Nensundland, Afglw- nistan, Persien usw. Zur ^'jeit des Lord Salisbury seien die Beziehnngen zu Deutschland im allgemeinen gut, zeittvetllg herzlich gewesen. Auch die .Haltung Llalfonrs nnd LanS- downes in der Venezuela- und Bagdadfrage zeigte, daß diese noch ans Deutschlands Frenndsclxfft hofften. Tann habe die Preßkamvagne in England begonnen, die das An- ivachsen der deutsck>en Flotte seit dein Jahre 1900 als eine direkte Bedrohung des britisckien Reiches bezeichnete. In der englisck>-französisci>en Entente lxrbe Deutschland zuerst eine Androhung gesehen; die Erfahrung liabe aber gekehrt, daß sie eine feste Gervähr für den Frieden bilde. Man könne es mit Freuden begrüßen, daß auch in Deutschland kein Argwohn wehr in dieser Beziehung bestehe, daß man vielmehr dort den Wunsch habe, bessere und hcrzli«i>ere Be ziehnngen in gleicher Weise mit England und Frankreich zn unterhalten. Es sei zu hoffen, daß offene, courtoisie- volle und gesclxistswäßige Beziehungen zwisckM Deutsch land einerseits und England und Frankreich andererseits sich mit der engen Intimität zwisclxm den beiden West- mächten vereinigen lassen. — Ter „Standard" schreibt: Es könne keine Frage sein, daß die britische und die deutsche Politik durch den engen sreundsck)aftlichen Verkehr, der zwischen den beiden .Herrschern in dieser Woche stattfinde, beeinflußt toerde. Die Abnx.'senheit des Fürsten Bülow sei ansrichtig zu bedauern. „Wir lialten den Fürsten nicht für unseren Feind, wir erblicken vielmehr in ihm einen Freund Großbritanniens. Die englisckie Politik wird durch die mit Frankreich bestehende Entente cordiale, durch den das Mittelnn-er betressenden Vertrag zwisck>en Frankreich und Spanien, durch das Bündnis mit Japan, sowie durch das kürzliche englisch-russische Abkommen bestimmt. Keine aus wärtige Macht hat das Recht, dagegen zu protestieren. Wir tvürden es mit Freuden begrüßen, tixmn uns (-yelegentzeit geboten würde, einen ähnlichen Vertrag mit Deutsch land abzuschließen. Aber glücklicher- oder unglücklicherweise liegt gar kein Grund zn einem besonderem Abkommen vor." London, 1l. November. Ein hiesiges Blatt meldet ans Teheran unterm 10. d. M.: das Parlament nahm heute das Budget an. Für das Defizit ist Deckung gefunden. Die Zivilliste ist auf It-O OlX) Lstr. festgesetzt. Der Schah wird am Dienstag das Parlament besuchen. Petersburg, 11. November. Tie Zuck<r- industriellen sind übereingekoinmen, 2 Millionen Pnd freien Zuckerbestandes zn exportieren, um eine Besserung der Zuckerpreise herbeizuführen. Theater «ud MiE. I Dresden. Sarasate-Konzert. Ein Sarasate» Konzert bedeutet für die einheimische Mnsikwelt, besonder- ober für die Fremdenkolonie, immer ein Fest Sarasate» ftaiiöse Persönlichkeit, die vornehme Ruhe und Unaufdring lichkeit, mit der sein Konzertieren gepaart ist. die« zauber haft abgeklärte, in südliche Glut getauchte Spiel auf dem Kleinod seiner StrnduariuSgeige, die Mitwirkung seiner getreuen Partnerin, der Madame Marx Goldschmidt, und deS Orchesterapparats, das nur einmalige Auftreten in jeder Saison — alle diese Umstände wirken zusammen, da« Konzert des großen KetgerköntgS zu einem „Fest* untz „Feierabend* zu machen. Mit bestrickender Kunst spielte er Mozart» ^-ciur-Konzert; die süße, blühende Kantilene, die Wärme der Tongebung enthusiasmierten die Zuhörer. Stupende, blendende Technik und spanische» Feuer zeich neten die Rhapsodie Asturtenne von Rich. Villa, den neuen spanischen Tanz „Jota de Pablo* und die vielen Zugaben au«. Frau Berte Marx errang sich den Beifall ihrer Ge treuen mit Liszt Ungarischer Rhapsodie, mit von letzterem