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Sächsische Volkszeitung : 12.11.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190711126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19071112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19071112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-11
- Tag 1907-11-12
-
Monat
1907-11
-
Jahr
1907
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auch höhere Abgaben legt. Herr Ternburg hat ja den An siedlern deutlich gesagt, wie wenig sie zu den Kosten der Ver waltung beitragen. Eine Kvlonialpolitik, die nur einem kleinen Kreise dient und vielleicht die Eingeborenen noch aussaugt, kann das Zentrum nicht unterstützen; da hat eS seine Wähler geschlossen hinter sich O jitngarn. — Im Polei'klub ist eine Krisis ausgebrochen. Der Obmann Abraciioivitnp uns p-,n SteUoerlr>ler haben dennsstonü-il. Die Krisis auch Sen valiuschen LaittS- mannmmitter erlaßt. Gras Lzieauszuckl steht unmittelbar vor seiner Demission nnü soll durch Duvio Aörarnowi.sch ersetzt werden. — Veränderungen im Kabi ett: Die Denussion der Minister Grasen Auersperg. Prüde. Harscht und Pacak ist genehmigt. Dr. Fiedler ist zum Handel^,imnster, Dr. Eben- hoch zum Ackervaunsinsiler, Dr. Gtstuionu, P^schka Uud Praschek sind zu Ministern ahne PoneseuiUe ernannt. Italien. — Der König ernannte zum Minister der öffentlichen Arbeiten den Abgeordneten P » tro Bertolmi. — Der Staaksgerichtshsf des Senats hat die Ver- Handlung im Prozeß N si begonnen. Der Angeklagte schlendert schwere A, klag u gegen seine Heinde. Welche» Ende wird der Piozeß rehmen? Die allgemeine Ansicht ist. daß der Prozeß nicht in der angeblich gewollten Weise zu Ende gcfü'.'rt werden kann. Huud>rte von Mitteln, und darunter viele vollkcmmen legale, trätte die Regierung, mit irgend einen end?,'lugen Ausgang z>r verhindert-. So müssen mindeste,>d 50 Senatoren ihre Trimme beim Urteilsspruch abgeben. Niemand von ihnen dars auch nnr ein einziges Mal in einer Sitzung gefehlt haben. Die Sitzungen aber — täglich von 2—7 Unr — werden min destens bis Weihnachten dämm. Am ersten Tage nahmen 139 Levatoren an der Verhandlung teil. Hehlt einer von ihnen auch nur ein einziger Mal. so ist er ein für alle Mal ausgeschlossen. Werden alle an Kialten. damit die vorgfschrieliene Zahl 50 am Tage des Urteils zustande kommen kairn? - Die „Pall Mall-Gazette" veröffentlicht einen Ar tikel mit der lleberschrift: Tie Hand der Freundschaft. Tarin sagt das Blatt: Es gäbe jetzt kaum eine fremde Macht, mit der die englische Nation nicht ans vorzüglichem Fuße stehe dank dem persönlich» Einfluß des Königs. „Wenn es gleichwohl eine Nation gibt, zu der unsere Be ziehungen iveniger kürzlich gewesen sind, als Blutsbande und alte geschichtlich Verbindungen es als natürlich er scheinen ließe», so muffen wir uns freuen, daß alle Aussicht vorhanden ist für eine Aenderung zum Besseren. Ja, man darf sagen, daß die Aenderung bereits Platz gegriffen hat. Tie vollständige Entwickelung mag vertrauensvoll in den nächsten Tagen erwartert iverden." Ter Artikel bespricht alsdann den bevorstehenden Besuch des deutsch» Kaiser- paarcs in England, der in gleicher Weise sowohl in Eng land wie auch in Teutschland als ein Fonds für den aus beiden Leiten bestellenden ehrlichen und ernsten Wunsch betrachtet werde, die alte Freuiidi'chft wieder zu beleben, den Nebel gegenseitigen Mißtrauens und Argwohns zu zer streuen und der Welt zu verkünden, daß England und Teutschland in gleichr Weise der Ansicht seien, daß für beide Völker Raum genug ans der Welt vorhanden sei. Ter Artikel schließt mit den Worten: „Laßt Vergangenes Ver gangenes sein! Bei dimer Gelegenheit, die, wie wir an nehmen, klar beweist, daß das historische England Deutsch land die.Hand znm Freimdsck>mtsbuiide entgegenstreckt, hoffen wir zuversichtlich, daß Teutschland das Anerbieten Englands mit der gleichen Allsrichtigkeit annehmen wird." Tie Kannlflvtte ist am 9. d. M. vormittags von Port land nach Lpithead ausgelaufen, wo die Schlachtschiffe ihr.' Stellung zur Begrüßung des deutschen Kaiserpaares ein genommen lxibon. — Tie Universität in Oxford verlieh dem deutsch» Kaiser die Würde eines Ehrendoktors der Rechte. tSillft-and. — Bisbor liege,' die Grqrbn>ffe von 437 Abseordüktca- Wahlen vor. Danach sind g-n>ävlt Newie uns Monarchisten, 128 Oktobnit-,u nad Geiiiak>.'gle. 4 Aubänaer der friedlichen Erneue'img. 41 Ka-'-ruen, 15 voinüche NationaliNen, 0 Matiainn-edcn er. !4 »>?siaidelnokranri. 28 Linke und 6 Wilde Zu N ä! I-n kn-d »»eck- 5 Abqeordtt'te. — 56 sozialdemokratischen Abgeordneten der zlveiten Tiima wurde' die Anklageakte eingehändigt. Die Beschul digten sollen eine verbrecherische Vereinigung gebildet baden, welche den g-enxiltsanieii Sturz der Verfassung durch be- lixaffnete Erhebung des Volkes, Vertreibung des Herrschr- kmuses und Einführung der demokratischen Republik an strebe. Zn diesem Zwecke hat die sozialdemokratische Tnina- fraktion ganz Rußland mit einem Netz von geheimen Komitees überzogen und versucht alle Bevölkerungsklassen gegen die Negierung aufziireizen. Ter Prozeß kommt Ende Tezentber dieses Jahres zur Verhandlung. HKarvtl» — Bei seinem Empfange beim Sultan Abdul Azis am 8. d. M. überreichte der spanische Gesandte Llaberia dem Sultan die Kette znm Orden Karls III. Llaberia erinnerte an die guten Beziehungen zwischn den beiden Ländern und die oftmals gemeinsamen Interessen. Er sprach im Namen Spaniens den Wunsch aus, daß die -Ordnung vollständig wieder hrgcstellt, die in der Algeciras-Akte vorgesehenen Reformen znm Abschlüsse gelangen, die Unabhängigkeit des Reiches genxihrt und die Handelsbeziehungen wieder her- gestellt werden mögen. sischer Landtag. H. Dresden, den I I. November 1907 Zweite Kammer. Heule sprach zuerst Abg. FaciuS. welcher auf die bekannte Bemerkung de« Herrn v. Nastih-WaNwltz von der Nebenrecherung znrückkommt lind bemerkt, daß. da das de- zeichnete Wort sich geradezu zur Seescklange aut wachse und viel Staub aufgeworfen bade, im Inter, sse der Wahrheit und der Klärung, dem Herrn v. Nost'tz Wallwttz Gelegen heit zu geben sei. Beweise für seine Brhauplung<n zu bringen. Weiter beanstandet er mehrere Etalkposlen uns fordert, daß die Regierung noch in diesem Landtage einen Gesetzentwurf über die Neuregelung der Beamleugeh-Uter vorlege. Er erwähnt ein besonderes Beispiel, wodurch Beamte durch das DienstalterSsystern geschädigt, anstatt auf- gebessert werden, weshalb eine Neuregelung drmgeud notwendig sei. Er sei der optimistischen Ansicht, daß der Entwurf bereits fertig sei, und es nur des Anstoßes von seiten der Kammer bedürfe, daß er vorgelegl werde. 350 000 Mark, welche jetzt für die Wohnungsgeldzuschüsse eingestellt sind, seien für pensionsberechligte Gehaltsaufbesse rung für 1808/9 mit Rückwirkung auf 1907 eiazustellen. Redner wendet sich gegen die Behauptung d^s Filianz- miliisters, daß keine Veranlassung zur Hebung des Personen verkehrs an Sonntagen vorliege und erwähnt des Umstandes, daß die Wagen 4. Klasse an Sonntagen eine „Rangs erhöhung" dadurch erfahren, daß ihnen ein Täfelchen nnt der Bezeichnung „3. Klasse" angehängt wird. (Heiterkeit.) Hinsichllich der Vo'.ksschullehrergehälter macht er den Vor schlag, daß mit 1500 Mark AiifangSgehalt begonnen und mit 3000 Mark geendet werde. Redner wrederhott zum Schlüsse seine Forderung nach Vorlegung eines bezüglichen Gesetzentwurfes. Staatsminister Dr. o. Rüger verwahrt sich gegen den Vorwurf pessimistischer Auffassung der Lage und rechtfertigt die Aeußerung seiner Rede vom 6. d. M in dieser Richtung. Hinsichtlich der Schuldentilgung bemerkt er, daß hierfür iin neuen Etat 11 Millionen eingestellt sind. Wer so hohe A, forderungen mit gleicher Wärme vertritt, wie der Vor redner, der müsse auch darnach fragen, woher der „arme Finanzminister" die Mittel hierzu hernehme. (Die Sitzung kauert so,:.) Ans Stadt und Land. »MlUeUunfien riuZ »nsl-cem Leier!:«!;? mti slamen-ierttgi!»» für Arese Rul.c:l N u »er et.'vulULn llüi-zeii willromuren. Lee .--iame !>es Lmserrsers bu-id- Gbhe'.rr.i der Nedatnon. Luonyme Zuscheifteü müsse:, unberückfichriqr bleiben., Dresden, c-en 11. November r >0 TagcSkalsnder für den 12. November 1870. Steg des Kaoonenbo.Nes Meteor über den vvrso iäouver in de.: Gewä'iern von Havanna. — 1860. f Friedrich Overbeck zu Rom, hervorr. Maler. — 1755. * Gevh. v. Scharnhorst zu Nordenau. Hann-, bederneader General der Eefce'u,.g->kliege. We r:.'cp r o ^ a c f e > er »eontq, «-ächs. Landes wetterwarte za Dresden für den 12 November Zun.hmende Blwö kung, nachher leickte Reger,fälle. mäßige Lestwinoe, mild. —' Der s ä ch s i s ch e A ii 1 o m o b i l k! u b hat Ihre Majestät die Königin-Witwe Carola von Sachsen und die Erbprmzessin von Sachsen-Meiningen zu Ehrenmitgliedern ernannt. Außerdem gehören dem Klub noch folgende Fürstlichkeiten und hervorragende Persönlichkeiten als Ehren mitglieder an: Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen- Weimar, Herzog Ernst von Sachsen Altenburg, Herzog Karl Eduard von Sachsen-Koburg-Gotha. Prinz Heimich von Preußen. Prinz Johann Georg von Sachsen, Erbprinz Bernhard von Sachsen-Meiningen, Erbprinz Heinrich XX VI l. von Reuß j. L, Münster des Könrgl. Hauses von Metzsch- Reichenbach, die Staatsminister Dr. von Rüger. Frechen: von Hausen und Tr. Gras voll Hohuthal und Bergen, Oberstallmeister von Haugk, Oberbürgermeister Beutler und PolizeipräsidentKoettig. Das Protektorat über den sächsischen Automobilklub hat Se. Majestät der König übernommen. —* Tas konservative Parteiorgan, das „Vaterland", schreibt in seiner Nummer vom 9. d. M.: „Mit dieser Er klärung (gemeint ist die Erklärung des Finanzministers Tr. v. Rüger in der Zweiten Kammer über die angebliche N e b e n r e g i e r u n g) ist die Negierung der von vielen Seiten gewünschten Interpellation über diese Frage zuvor- gekonimen, so daß diese sich erledigt hat. Herrn Dr. v. Nügerü Erklärung hat die ausdrückliche Billigung des Herrn Ministers des Innern erhalten, der von derselben erst vorher Kenntnis genommen hat, so daß nunmehr eine definitive Erklärung der Negierung vorliegt, an der nichts mehr zu deuteln und zu mäkeln ist. Tamit sind auch für die kon servative Partei, wie der Abgeordnete Hähnel ausdrücklich erklärte, die Akten über den Fall Nebenregierung geschlossen. Im Lande selbst dürfte diese Klärung allgemein mit Be friedigung ausgenommen worden sein und die Haltung der Negierung allseitige Zustimmung finden." —* Se. Durchlaucht Fürst Leopold von Lippc- Tetmeld l-at den Jnl)aber der durch ihre vorzüglichen Ar- beiten hervorragenden Dresdner Präg-eanstalt, Herrn H e i n r i ch E r n st P e u ck e r, Blascwitzer Straße 70. zum Hoflieferanten ernannt. —* Die AugustuSbrücke ist von heute ab auf 8 Tuge für den Wagenneikehc gesperrt, während der Straßenbahn- verkehr bis auf weiteres aufrecht erhalten wird. Die neue Notbrücke wild gegenwärtig einer Belastungsprobe unter- warfen. Ans dieselbe wurde Kies aufgesahren, so daß auf jeden Quadratmeter 700 Kilogramm drücken, also etwa 200—300 Kilogramm mehr, als wenn die Brücke Menschen- gedränge zu tragen hätte. —* Am Dienstag den 12. November abends 8 Uhr spricht in der Wandelhalle deS VereinShauieS, Zmzendo'f- straße 17. der Geh. Sanitätsrat Generalarzt L Irr miiko Dr. Creds über „Nationales und Koloniales auS Kamerun". Der Abend nt vom Alldeutschen Verband arrangiert. —* Eine Probealarmierung von Un fall h i l f s z ü g e n der Sächsischen Staatscisenbahnvcr- waltung erfolgte Donnerstag abend in der 10. Stunde vom Bahnhof St. Egidien aus. Der Uebung lag die An nahme zugrunde, daß der Personcnzug 1016, der 8 Uhr 4-1 Minuten abends von St. Egidien und Glauchau) ent gleist sei, dabei acht Personen erheblich verletzt und die Loko- motive und vier Wagen beschädigt seien. Angesichts der Schwere des Unfalles sind zwei Hilfszügc erforderlich. Nach Perlauf von etwa 1^ Stunden traf der in Chemnitz statio nierte Hilfszug vorschriftmäßig besetzt und kurz darauf auch der von Zwickau herbcigerufene Hilfszug an der Unfallstelle ein. Beide Hilfszüge führten je einen Arztwagen, Werkzeug, üxigen und einen Personentvagen mit sich. Von den Werk- zengwogen, die mit Fernsprecher ausgerüstet sind, wurde der Anschluß an die im Telegraphengestänge angebrachten Streckenfernsprechleitungen hergestellt, auch wurden die in den Werkzeugwagen mitgeführten Beleuchtungsapparate in Tätigkeit gesetzt. Sodann wurden unter Leitung des Herrn Medizinalrates Dr. Gildert besondere Hebungen an den Arztwagen vorgenommen. Generaldirektor v. Kirchbach be sprach sodann die Uebung im einzelnen, worauf die Hilfs züge gegen 12 Uhr nachts nach ihren Stationsorten zurück- kehrten. —* Der Dresdner Spar- und Bauverein ! veranstaltete am 9. d. M. nachmittags die Hebefeier seiner ' neuen Häusergruppe auf dem Terrain des ehemaligen ^ Förstereigrundstückes an der Königsbrllcker Straße. Die Feier wurde mit einem einleitenden Vortrag des Gesang- ^ Vereins der Postunterbeamten eröffnet. Tann hielt der ^ hochverdiente Vereinsvorsitzende, Herr Landgerichtsdirektor ^ Tr. Becker, die Festrede, in der er darauf hinwies, daß der ! Verein heute den Dachfirsten der letzten der drei Häuser- ! gruppen errichte, die er mit 128 Kleinwohnungen am l. April 1908 dem Verkehr übergeben wolle. Er hoffe, daß sich auch an dieser Stätte alle die Wünsche erfüllen möchten, deren Verwirklichung die Arbeit des Vereins gelte: Tie Gewinnung und Sckxtffung freundlicher, gesunder und den Bedürfnissen der Minderbemittelten angepaßten Klein wohnungen. In einer Zeit, in der die Klassengegensätze bedauerlichertveise vielfach genährt und verschärft werden, erstrebe der Verein mit seinen Veranstaltungen einen Boden zu gewinnen, auf dem sich die Volksgenossen zu persönlicher Arbeit zusanimenfinden. Schulter an Schulter stehen in dem Verein hoch und niedrig, arm und reich, und gegen seitiges Vertrauen verbinde den einen mit dem anderen. Der Verein verfüge jetzt über ein bares mündelmäßig sicher angelegtes Vermögen von über ^ Million Mark und habe außerdem 2sX- Millionen Mark -in Grundwerten angelegt. Der Redner schloß mit einem Hoch auf den Verein, womit die kurze und würdige Feier beendet war. —* Tie sächsische Gewerbekammerkon ferenz. in der sämtliche sächsischen Gewerbekammern vertreten sind, beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung u. a. auch mit der Frage der Errichtung eines Landes-Gewerbe- anites und erklärte sich gegen die Errichtung eines solchen. Sie erachtet dagegen die Trennung der jetzigen Abteilung III des Königlichen Ministeriums des Innern für erforderlich und hält dabei die Schaffung einer besonderen Abteilung für .Handwerk und Getverbe für wünschenswert. Hier bei soll eine angemessene Mitwirkung von Vertretern des Handwerks und Gewerbes, welck>e das Ministerium im Einvernehmen nnt den Gewerbekannnern auf bestimmte Zeit beruft, gewährleistet sein. —* Die Leipziger VolkSzeitung (Nr. 260> schreibt „In S«chsn des P^cn. Tchroers wird der Germania ans Bonn berichtet, daß da? Kultusministerium entschlossen Kt. sich ans die Seit? des Kardinals Fischer zu stellen. Mit Pros. Zchroers wird bereits verhandelt, damit er die er forderlichen Schritte unternimmt, um den Zwischenfall ohne Weiterungen ans der Welt zu schaffen. — Was werden die pfaffenfresserischen Blockblätter für Gesichter schneiden, die versichert hatten, hier sei der Punkt, wo der Staat der Kirche zeigen müsse, daß sich Preußen nicht vor Nom beugen könne! " —' Der Selbstmord eines hiesigen höheren Offiziers. deS Majors H., vam Feldaitillerie-Neginmnt Nr. 48. wird in gesellschaftlichen Kreisen lebhaft besproch n. Lediglich ein Geldverlust, den der Mann durch seine Gut mütigkeit erlitten hat. ist der Grund der unglückseligen Tat. Major H. hatte einem Bekannten, um ign vor dem Konkurs zu retten, 25 000 Mk., fast sein ganzes Vermögen, geliehen, der Konkurs wurde jedoch eröffnet und die Summe war verloren. Der Offizier nahm sich diesen Verlust so zu Herzen, daß er sich in, Keller des von ibm bewohnten Hauses mit einer mit Wasser geladenen Pistole erschoß. Man nimmt an, daß er die Tat in einem Anfalle geistiger Störung begangen hat. —* Zu dem Unglückes«?ll. der den hiesigen Groß industriellen, Herrn Kommerzienrat Pfund am Freitag auf der Jagd bei Lauenflein betroffen hat. erfahren wir noch, daß ihm während der Jagd Plötzlich zwei Schrotkörner, die jedenfalls an einem in der Nähe befindlichen Stein ab- geprallt waren, in das linke Auge drang, und sofort die Sehkraft desselben zerstörten. Den in Frage kommenden Schützen soll keine Schuld treffen. Der Verletzte befindet sich gegenwärtig in dem Diakonissenhnuse in der Bautzner- strahe in Dresden. Die Entfernung der Schrotkngeln dürfte mii großen Schwierigkeiten verbunden sein, da sie bis hinter den Angapsel emgedrungen sind. —' In der Nacht zum Sonnabend brannte im be- nachbarten Leuben die früher Schreibersche Dampfschneide, mühle, in der sich zuletzt ein Isolier- und Korkwerk befand bis auf die Umfassungsmauern nieder. Wurzen. Sonntag den 10. November hielt der „Sächs. Landesverband gegen den Mißbrauch geistiger Getränke" seiie Vll. Jahresversammlung in Wurzen ab. Vorm. 11 Uhr fand im Saale der Mädchen bürgerschule ein hochinteressanter Bortrag des Herrn Stadt rat Kappelmann-Erfurt statt über das praktische und zeit- gemäße Thema: „Die Gemeinden als Streiter im Kampfe gegen den AtkoholismuS." Dem Vortrage, der allgemeines Interesse bietet und über dessen Jndalt wir noch besonder» berichten werden, folgte eine lebhafte Debatte, der mancherlei Praktische Vorschläge entsproßten. Nach einem Festmahle, an dem sich die Leiter der Bewegung und der Schwester- bewegungen beteiligten, fand im Schweizergarten die Haupt versammlung statt. Vertreter waren erschienen aus Dresden, Leipzig, Chemnitz. Bautzen, Auerbach, Libenstock, Döbeln, Naunhof und Erfurt. Zunächst wurde Dresden al- Vor- ort wiedergewählt. Der Geschäftsbericht ergab die erfreu- liche Tatsache, daß die hauptsächlichste Arbeit deS verbände» im verflossenen Jahre, die Werbearbeit, von vielem Segen begleitet war. wenn auch manche Enttäuschung nicht aus blieb von seiten solcher, die für diese überaus notwendige und berechtigte Arbeit noch immer kein offene» Auge und Herz haben. Besonders von seiten der Gymnastaldirektoren und seiten» der Schule bei den segensreichen Elternabenden sei der Antialkoholbewegung viele» Interesse entgegen- gebracht worden; ebenso in rühmenswerter Weise von der Verwaltung der sächsischen Staatseisenbahnen. Der Kassen bericht zeigte eine Einnahme von ea. 1800 M., eine Aus- gäbe von ca. 2200 M.; das Defizit wird durch zugesagte
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