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Es tvill uns nicht scheinen, daß durch diese Vorschläge die Eacl>e gefördert wurde. Wenn das Erdöl des kleinen Mannes und der L<mte ans dem Lande mehr aluversen soll, mit welchem Rechte will man dann Gas und Elektrizität der Reiän'ii und der Großstädte steuerfrei lassen? Diese Frage drängt sich ans. Laiin und will man letztere nicht besteuern, so darf man auch das Petroleum nicht verteuern. .- ft».: . ^rer-deu. Leu 20. »L-embec i'-eo — I n BunSrsr-tr nnirde dem U b rem'ommcn mit Belgien m.a It-.i-u l-etrefscu) d u Schutz an Werken d»r Litc-ralnr und E tnü und an Pt-.oto.ruvbien die Zu- slmimnng eft-.ür. — Tie V. rncbceinoainnen der preußischen Staats- c'isenbahnkil ze ge^. in, November 1007 e-ne Steig-rnng uv» im ganzen 7'„ Mitt o::en Mur? gegenüber dem No- vembec des Vmj.iineS. — Vori der AdüMt der Renchsregierimg. -.ui Kohleu- ausfuhrverbotzn erlassen,ist an z.istäi.diger LieUei.ichtS bekannt. — Der Kar. Puziianui »vül ans guter O.netle er fahren haben, datz das ange'üiioigt- Pceßg.ietz Ans aonre- slimmuugen gegen die Pol n ealya.irai iverüe, riuinentlich au: Veipfl-äi'-.uig Oer Texl-rilgabe auch in o.utscher Sprache und die fe ar e Ve.psl'ajinng, deil Text einer speziellen Z,eoiur zu i:ii^:n"'sen. Tcr dcntschr Kaiser und die deutschen Mvnats- schristen. Unter dieser Spitzmarte 'chreiben die „Siiddent- scl-c'n Monatshefte": „Bei ieinem Anienthalt" in England soll der .Uaiier zu dortigen Verlegern gesagt haben, er be dauere. das; es in Deutschland nicht so viele und gute Mo- natsichriften gebe wie in England. Ob wohl während d'r letzten 30 Ialire eine engli'che Monatssclirift für die Welt literatur io wichtig war. wie die „Tentscl>e Rnndscl)an" und nüe die „Vene Rundschau"? Ob ivohl eine englische Revue wichtigere historische Tolnmente veröffentlicht als die .Tent'che Revue"? Ob es dort bessere Fainilienzeitschrif- !e» gibt als „Westerinanns Monatshefte", Velbagen und .Elasings Monatshefte und den „Türmer"? Ob in eng- liicl^er Spoici.e eine Zeitschrift erscheint, die sich mit dem „Hochland" messen kann? Alles dies ist zweifelhaft. Zwei fellos aber ist, das; die englischen Lords es für passend er achten, ein Lesezimmer zu haben, in dem unter anderen die ersten englischen Revuen ansliegen, und das; es in Deutsch land Hunderte von Schlössern gibt, in die leine andere Zeit schrift kommt, als die „Woche"." — Das Schreibe» des Reichskanzlers über den Zeug- niszwaiig gefällt der „Zrenzzeitg." gar nicht, da die Ten denz zu einseitigen, der Absiclll des Gesetzes nicht entspre chenden Folgerungen führen werde. Das Blatt kann 's nicht mit dein Reichskanzler als dem Sinne des Gesetzes ent sprechend erachten, das; die Gerichte von ihrer Befugnis nur da (hebrauch machen, wo es nach Umständen deS einzel nen Falles nnerläs'.lich erschüne, wenn die Staatsanwalt- schrsten allgemein angewiesen werden, bei Stellung von Anträgen ans Anordnung von Znxwgshast Ziirückhaltnii.; zu üben und nx'iin das Rundschreiben ihnen einseitig zur Pflicht mache, die Bedenken geltend zu machen, die »ach Lage deS Eingelsalles gegen die Anwendung der Maßregel iprechm. Vach seiner Meinung wäre es richtiger, freilich weniger danlbar gewesen, die Justizbehörde vor einer mechanischen A »Wendung der Zwangsbestimmnngen zu ivarnen und die Gesichtspunkte für und gegen anzngeben, von denen ein vollständiges richterliches Ermessen, das auch den Zusammenhang der einzelnen Strassaclxm mit dem allgemeinen Rechtsgeiüble und den Anschauungen der Be völkernng nicht außer acht zu lassen hat, sich leiten lassen soll. lieber den Ilottclibrreinsgeneral Leim erfährt der „Vorwärts" ans gut unterrichteter Duelle: „So viel nnS betannt ist, hat der Flottengeneral Leim die O eisen t lichtest schon früher beschäftigt. Als Eaprivi seinerzeit die mit der Einsührung der zweijährigen Dienstzeit verbundene wesent liche Erhöhung der Präsenzstärke der Armee erreichen wollte, erschienen plötzlich Zeitungsartikel, in denen die Landwehr bös hernutergerissen wurde, so daß in den Reihen der Veteranen sich große Entrüstung erhob. Als Verfasser wurde allgemein der damalige Major Leim, der 1802/93 dem Reichskanzler Eaprivi zur Verfügung gestellt war, ge nannt. Und im Vovember 1808 ging die Nachricht durch die Presse, der Kaiser habe von seiner Iernsalemreise ans den Oberst Leim telegraphisch ansgesordert, seinen Abschied zu nehmen. Uebrigens sclxünt in den höheren Regionen in der Tatlik des Flottenvereins wieder einmal der Iickzack- kurS Trumps zu sein. Vor einem Jahre erklärte Prinz Heinrich von Preußen die Agitation des bäurischen Landes-- verbandes des Flvttenvereins. die den Lamp! gegen einzelne politische Parteien vermied, sei mustergültig. Jetzt aber bernst sich der Sozialisten und Zentrnmssresser Leim auf die Billigung der Taktik durch denselben Prinzen. -Obiv' höheren Segen würde er gewiß nicht so provozierend ausge treten sei», denn er weiß genau, daß ei» allerhöchstes Stirn- runzeln genügt, ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen." Es ist Tatsache, daß Leim schon im Jahre 1803 dle Wahlen gemacht lxit; auffallend ist auch, daß er der Heraus geber einer militärische» Zeitschrift ist, die in offiziellen .Preise» viel unterstützt wird. Man bat einen solchen Drauf gänger für gewisse Zeiten sehr gern; Fürst Bülow hat ja seinen Agitator im Reichstage öffentlich gelobt. — Krach zwischen Nationallibrralcu und Großindustrie. In der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung des Vereins deutscher Eisen und Ztahlindustrielleu rvaiwte sich, wie die „Rhein. Wests. Ztg." mitteilt, der Geschäftsführer Bneck scharf gegen den Natioualliberaleu ReicbStagsabge- ordueten Dr. Strcsemann, der wiederholt eine überaus feindselige Stellung gegen die rheinisch-westfälische Groß- indnstrie bekundet habe. Dies sei um so mehr zu bc- dauern, als Dr. Strcsemann wiederholt versichert habe, er spreche im Namen seiner Partei. Infolgedessen werde die rheinisch-westfälische Großindustrie nicht umhin könne», ihre Stellung zur natioualliberaleu Partei einer Revision zu unterzieben. Es wird also den Natioualliberaleu der Geld beutel der Geheimen Kommerzienräte etwas höher gedüngt werden; dann werden sie schon wissen, was sie zu tun haben. Bemerkenswert ist übrigens, daß Bneck selbst MitaUed der nationalliberalen Fraktion im Abgeordnetenhause ist. — Irr der htssischeu Zweiten Kammer erwiderte gestern auf eine Anfrage des Abgevroneien Osann, wie sich die Regierung zu direkten Retchssleuern stellen wurde, der Finanzminister Gnauth, er erblicke in der Emfühcung d,r kier ReichSUenern eure schwere Gefährwmg oer ielb> ändigen Entw'.cklung der E.nz« lstaateu aus den ihnen iberlasse >en Geboten. Der StaatSmtnister Tr. Ewald gab die tzr.tärung ao, daß der Staatssekretär des Relwsschatz.imtes nmgeteit! bade, dag ihm von einer Absicht der Einführung einer NeichLweinslruer nichts bekannt sei. Gegen Kardinal Fischer wurde unlängst aus Anlaß des Falles SchrörS eine Preßtauipague größeren Stiles ge- fübrt größeren Stiles, weil sich die gesamte kirchenfeind- liche Presse Deutschlands und Oesterreichs daran beteiligte. Mau machte es dem Kölner Oberbirten zum Vorwurf, daß er die bisherige Lehre von der Ersclxnfung der Welt in sechs Zeiträumen, wie sie in allen deutschen Katechismen enthalten ist, nicht »ach der allcrueuesteu Eutwickeluugstheorie nm- modele. Diese Theorie, die bekanntlich alle 100 Jahre einige Male wechselt und sich immer weiter entwickelt, sollte er als die Lehre der Kirche den Pennälern und A-B-E- -Schützen der Eifel vortragen lassen. Dann riß inan einige Worte ans dem Zusammenhänge seiner Reden, um ihm Ge- sninungen anzndichten, die ihm vollkommen fremd sind. Eine ganze Reibe von Kleinigkeiten sollten ihn als geschworenen Feind olles dessen hinstellen, waS man moderne Kultur nennt. Ja, man behauptet sogar, daß der Kardinal „in den Klöstern und geistlichen Genossenschaften auch der krankenpslegenden Schwestern — das Baden untersagt, die Einrichtung von Badezimmern in Pfarr- und anderen geist lichen Wohnhäusern verboten" habe! Tie Behaupt»»» entstammt der „Franks. Ztg." und macht die Runde durch die Presse. Wir können ans Grund von Erknudigimgen an nnterrichteter Stelle erklären, daß nie ei» derartig un sinniges Berbot an .Klöster ei lassen wurde und nie ein Er laß gegen die Einrichtung von Badezimmern in geistlichen Häusern erschienen ist. In einzelnem Falle mag einmal in Plänen für Pfarrhäuser ein Badezimmer gestrichen wor den sei», aber dann keineswegs ans dem Grunde, tveil es ein Badezimmer nxir. sondern deshalb. Uxül »ach Ansicht der geistlichen Behörde die Wohnung zu groß oder zu lniiiriös geplant uxir. Wie sehr die geistliche Behörde in diesem Punkte entgegenkommend ist, benxüsen die geradezu großartigen neuen Badeeinrichtuiigen in den erzbischöflichen Konvikten in Opladen und Rheinbach. In letzterer Anstalt e-iniert nicht bloß eine Reihe von Badezellen, sondern auch im Oiarten ein großes A^adebassin, das durch Stauung eines durchfließenden Baches gespeist wird. Llefter.e»cst-Ung«rn — Der Wirnrr Bürgermeister Hut einen Aufruf an die Bevölkerung Wiens veröffentlicht, in deiner der innigen Anteilnabme der Wiener an dem Verlaufe der Krankheit des Kaisers gedenkt. In dem Aufrufe werden die Ein wohner eingeladen, bei der am 2l. Dezember erfolgenden ersten Ausfahrt des Kaisers durch ümzere Zeichen einen Beweis ihrer innigen treuen Liebe und Verehrung zu geben. Schweden. — Da« Leichenbegängnis de« König« Ockar ging am 10. d. M. mit großer Feierlichkeit vor sich. Der Sarg winde zi erst von den Aajutantcn des verstorbenen Königs vom Schlösse zu dein sechsspännigen Leichenwagen getragen. Hierauf setzte sich der Leichenzng nach der Kirche Riddaghotmen in Be wegung. Alle Glocken der Stadt läuteten. Truppen bildeten ans dem ganzen, in reichem Trauersrhmnck pran genden Wege Spalier. Hinter dem Sarge schritt?» die Könige von Schweden und Dänemark, die König!. Prinzensvon Schweden. Prinz Heinrich von Preußen, Erzherzog Frü-drich von Oesterreich, Ferdinand. Infant von Spanien, der fran zösische Gesandte. Prinz Arthur von Eonnanght, Großfürst Konstantin, der Kronprinz von Rumänien, der türkische Gesandte. Prinz Max von Baden und die übrigen außer- ordentlichen Gesandten. Die Königinnen von Schweden und Dänemark begaben sich im Wagen zur Kirche. Der Erzbischof hielt den Gottesdienst ab Die Königin-Witwe war durch ihren leidenden Zustand an der Teilnahme ver hindert. Die Artillerie gab eine Salve v»n 12 Schuß vb. Mnrokk«'. — Der Korrespondent deS Mail» meldet, daß die den Beni Strassen auserlegte Kriegskonlrrlmtio-r kväOOOO Frank betrage. Ein Drittel der Kontnbnlion solle anr 5. Januar 1008 bezahlt werden. Aus Smdr uuv rkMw. 'WNNe1!i:»gk!! nnS unlcrcin LelerNeM- rat vir dies? RnVni fixe »er »tedaklw» nllez?» mUNomLieii. D-r 5i<rme LiilseiiderS bleii-l ««el-oiimM der RediiNwli. Anonyme Nnfcyriiien müssin unberlicksichtigt b!cwcn.i Dresden rr.- 20. Dezember -b<)' Tageskalender fllr den L> Dezember. 1870. Arik- fall der ß-raciznsen bei Le Bcnirger. — 175>5> * AlotzsiuS Blumancr -u Sleier. dculscher Dichier. — 1748. Ludwig Hvtry zu Mariensee bei Hannover, »irischer Dich er * W e i rr rp r o g n a > e oer »t un > g!. Nächs. LandeS - wetterwarre zu Dredd-n für der: 2t Dezember Zunächst Dchnee, später Au klärung, mäßige südöstliche Winde, kälter. —* Se. Majestät der König nahm heute vormittag militärische Meldungen entgegen und hörte hierauf die Vorträge der Herren Staatsminister und deS Königl. Kabinettsekretärs. * Am Donnerstag besuchten Ihre Königl. Hoheiten der K ronpri n z, Prinz Ehristian und Prinz Hein - r i ch mit ihrem Erzieher Herrn Baron o'Bhrn die Bucl>- und Devotioiialienhandlniig von H einrichTr n in per, Hof lieferant. Schössergasse, Ecke Sporergasse, und machten da selbst Einkäufe. * Tie meisten der zu den B eisetz nngsfeier- I ichkeiten Ihrer Majestät der Königin-Witwe Carola in Dresden eiligetroffenen Fürstlichkeiten sind bereits gestern akx'iid wieder abgereist. In, ganzen Nxiren 25 auswärtige Fürsten anläßlich des Hinsclx'idens der verewigten Königin- Witnx' Carola in Dresden anwesend. Hierzu kommen noch 18 Vertretungen ansnxirtiger Höfe. Eine Anzahl der Fürst- lichkeiten Nxchnte in der Königlichen Villa Strehlen, ferner im Köiiiglickx'n Palais am Taschenberge, im Königlichen Schlosse, im Pakais ans der Ziiizcndorfstraße, im Kvnig- licix'n Kava!ierlianse zu Strehlen, ferner im Hotel Bellevue und in, Hotel E»rolxiiscl>er Hof. Die Residenz Dresden nimmt nunmehr ebenfalls wieder ihr altgewohntes Bild i an. Nur in den Straßen der inneren Stadt rvehen noch vereinzelte, vom Regen der vergangene» Nacht durchnäßte Trauerfahnen und in den Schaufenstern der Geschäftsläden sieht man noch hier und da eine stiininnngsvolle Tranerdeko- ration niit dem Bilde der verstorbenen Königin. Die Kö niglichen Hoftheater haben bereits gestern abend wieder mit den Vorstellungen begonnen. Naturgemäß wird die bevor stehende gesellscl-aitliche Saison stiller als sonst verlaufen, denn voraussichtlich werden die angesagten drei Hof- und znx'i Kainnierbälle wieder abgesagt werden. Auch die Dresdner Knlistgeilossenscl)aft hat ihr für den 0. Januar geplantes Künstlerfest „Ans alten Bildern" wieder abgesagt. —* In der gestrigen letzten Stadtverordneten- s i tz n ii g erstattete .Herr Vorsteher Jnstizrcu Tr. Stöckel einen längeren Bericht über die Tätigkeit des Stadtvcrord- netenkolleginnis und seiner Ausschüsse im ablanfenden Ge schäftsjahre. Nach einigen Mitteilungen über die Anzahl der abgehalteiien Sitzungen, über die Ein- und Ansgänge nsw. wies der Vorsitzende darauf hin, daß das Kollegium im Jahre 1008 nach dem neuen Sladtverordiietenwahlreckit komplett besetzt sein werde. Ferner hob der Vorsitzende die schnelle Förderung des Rathansneiibanes, des Schlachthof- »eubanes, des Augiistusbrückennenbaues und die Fertig stellung des Baues der Interimsbrücke hervor. Ferner seien in diesem Jahre auch der Bau des dritten Dresdner Wasserwerkes in Hosterwitz begonnen und zur Erweiterung des Reiker Gastverkes ein Betrag von 4 Millionen Mari? bewilligt worden. Von den bedeutsamen Ereignissen des ablanfenden Geschäftsjahres erwähnte der Redner die groß artig gelungene internationale Garteiibanansstellnng, sowie die Bäckerei- und die Milchhhgienischc Ausstellung, denen sich im nächsten Jahre die Kniislansstellnng, im Jahre 1900 die internationale Photographisch Ausstellung und im Jahre 1010 die internationale Hhgiene-Ansstellillig anschlie ßen werden. Die städtischen Kollegien haben im abgelanfe- nen Jahre die allgemeine Arbeiterordnung für Dresden er lassen und die allgemeinen Bestimmungen für die Ver gebung von städtischen Arbeiten und Lieferungen besonders durch die Einführung des Mittelprcisverfahrens geändert. Ferner wurde die Ordnung für die Weißeritztalsperren- geiiossensclxrft und die Errichtung einer O-berrealschnle ge nehmigt, sowie die Verleihung der Beaniteneigcnschaft an- die rnhestaiidsiliiterstützniigsberechtigteii Bediensteten und an einige andere Gruppen von Angestellten des Rates be willigt. Außerdem folgten noch die Erhöhung der Bejol- dnngsverhältnisse bei einer Anzahl von Beanitengriippen. Zinn Schlüsse wies der Vorsteher noch darauf hin, daß die Herstellungen für die Ccl>weni»ikanalisation sich mit dem ablanfenden Jahre ebenfalls ihrem Abschlüsse nähern. —* Die „Gelbe Suppe", das alljährlich übliche Iahresschlnßessen der beiden städtischen Kollegien, findet diesmal am Montag den 30. Dezember im Saale des Hotels zum Palmengarten (früher Musenhails) stuft. An dem Essen nehmen sowohl die ansscheideriden als auch die neneintretenden Mitglieder des SladtverordnetenkollegiiimS teil, ebenso sind in der Regel auch die Ratsmitglieder vollzählig vertreten. Nur die sozialdemokratischen Mitglieder deö Stadtverordnetenkolleginms halten sich von dieser geselligen Veranstaltung fern. d»e in erster Linie dazu dient, die neue« Stadtverordneten mit den verbleibenden Mitgliedern des Kollegiums und den Ratsmitgliedern bekannt zu machen, und den ausscherdenden Mitgliedern anerkennende Worte für ihre der Stadt gewidmete Tätigkeit zu sagen. Die sozialdemokratische Fraktion des Stadtverordnetenkolleginms wird sich voraussichtlich auch in diesem Jahre zu einem gemeinschaftlichen Essen vereinigen, das die Herren im vorigen Jahre mit dem Namen ..rote Suppe" belegt hoben. —* Ja Angelegenheit der Bebauung des alten Annen- friedhofeS mit einem Z i r k u s g e b ä u d e hat das Stadt- Verordneten-Kolleginm gestern die Verlängerung der Frist bewilligt, zu der der Bau des geplanten Zirkusgebäudes in Angriff genommen werden soll. Leipzig. In der Stadtverordnetensitznng am 10. d. Mrs. widmete der Stadtverordnetenvorsteher Dr. Rothe der dahiiigegangenen Königin Carola ein?» warmen Nachruf sagenden Inhalts: „In einem langen.^re'cligesegiieten Leben hat die Verblichene viel GnteS getan und Glück verbreitet. In den 50 Jahren, während deren sie mit ihrem Gatten durch Leben ging, ist sie ein schönes Vorbild der Hingabe an diesen und eines edlen Familienlebens gewesen, ein Beispiel auch in der Fürsorge für die Notleidenden, der Treue und Barmherzigkeit. Ihre Güte hat der Tränen oiel getrocknet. Der Albertvercin, dessen Protektorat sie übernommen, hat manch Gutes gestiftet. Insonderheit kann ibr die Stadt Leipzig unendlich dankbar sein. Man wird hier ihre gemeinnützige Wirksamkeit niemals vergessen. So trauert denn heute auch unsere Bürgerschaft mit dein König und der königlichen Familie um den Hingang der Fürstin. Das Andenken an sie und König Albert wird in den Herzen der Leipziger Bürger fortleben. Voll des Dankes wird man sich all dessen stets erinnern, was sie zur Linderung von Krankheit und Armut, besonders aber dessen, was sie zur Erziehung und Ausbildung des weiblichen Geschlechts getan. Sie ruhe in Frieden!" Grimma, 18. Dezember. In Brandis wurde der Kauf mann Bese verhaftet und durch einen Schutzmann nach hier transportiert. Ter Häftling bat seinen Begleiter, vor Ein- liefernng ins Amtsgcrichtsgesängnis seinen Hunger stillen zu dürfen, worauf Transporteur und Gefangener im Rats keller Einkehr hielten. Hier verschwand Bese und war bis jetzt trotz eifriger Nachforschungen der Polizei und Gendar merie noch nicht wieder anfzilgreifen. Wcrdau. In Chursdorf bei Werdau wurde dem Gn-s. besitzet Oskar Pichler in der Nacht ein drei Zentner schwe res Schwein gestohlen. Das Schtvcin war an Ort und Stelle abgeschlachtet worden. Plauen, 19. Dezember. Von der Kömg-Fnedrtch- August-Brücke hat sich eine 30jährige St.ickerSehefrau ab gestürzt. Die Frau blieb mit zerschmcttcrten Gliedern tot liegen. kyrau i. B., 10. Dezomber. In Fröbersgrün be merkte ein 12jähriger Schnlkvabe, daß ein 4jäbriger Knabe mit dem Schlitten in den Teich gefahren war, schnell sprang er hinzu, und es gelang ihm, da« Kind lebend anS Ufer zu bringen. J»hav«grorgeustadt, 19. Dezember. Die Stadtver- .