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Sächsische Volkszeitung : 25.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192310255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19231025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19231025
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-10
- Tag 1923-10-25
-
Monat
1923-10
-
Jahr
1923
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Da» limmtuk Kariell-ksttz Dos Ermäetstigungögesetz, da« der Reichstag am 18. Oktober dem Kabinett Streseman» gegeben hat, ist in der Hauptsache auü dem Gedanken entstanden, daß wir so wie bisher nicht weiterwirt- schaftcn können und eine starke Hand alle Hemmungen beseitigen muß, die einer gröberen Produktivität im Wege stehen. Eine Reihe bedeutsamer sozialwirtschaftlicher Fragen sind dabei zu lösen. Dazu gehört in erster Linie die Frag? der Mehrarbeit, die durch das Arbeitszeitgesetz in dieser Woche geregelt werben wird. Die Regierung glaubt dieses Slrbcitszeitgesetz nicht in ver nünftiger Form durchbringen zu können, falls sie nicht auch auf dem Gebiet der Preis? ebenfalls eingreift. Man könnte vielleicht daran denke», nunmehr mit irgendwelchen neuen Bestimmungen über Preisfestsetzung usw. herauszukommen, wie wir daS von der ganzen Nachkriegszeit her gewöhnt sind. Man hat inzwischen aber eiusehen gelernt, daß inan auf diesem Weg? nicht weiterkommt (dies gilt insbesondere in Zeiten starker Geldentwertung), eS liegt darum nahe, auf die Kartelle, die im wesentlichen Maste Prcisfcstsetzcr sind, zurückzugreifen. Man kommt damit auch einem Wunsche »ach. der in weiten Kreisen unseres Volkes sehr populär ist. Der Gedanke ist nicht neu. Schon seit den 60er Jahren tritt er immer und immer wied?r auf. DaS deutsche Volk ist bisher noch nicht dazu nbcrgegangen, ein Kartellgeseh zu schaffen, sondern hat sich bisher auf eine im Jahre 1805 stattgefundene Kartell enquete beschränkt, weil eö sich der Schwierigkeiten einer solchen Gesetzgebung voll bewußt war. Andere Staaten (Nord-Amerika, Oesterreich usw.) haben praktische Versuche unternommen, die allerdings im Großen und Ganzen mit einem völligen Mißerfolg geendet haben. Wenn somit auch diese Erfahrungen im Aus lande nicht zur Nachahmung aneifern, so glaubte man doch zurzeit, durch Kartellgcsetzgebung die heutige Preisfestsetzung reformieren zu können. Von den vielen Vorschlägen, die gemacht worden sind, seien einige kurz Umrissen. Der radikalste Vorschlag geht dahin, sämtliche Kartelle zu zerschlagen, er geht im wesentlichen von den Sozialdemokraten aus. In der Form etwas anders, in der Aus wirkung aber dasselbe, ist der Vorschlag, den Kartellmitgliedern freizustcllen, aus ihren Kartellen auszutreten, ohne damit irgend eine Strafe zu verwirken. In allen Kart?llen sind nämlich mehr oder weniger Mitglieder, die gern austreten möchten, und falls einige austretcn, ist natürlich ein Kartell zusammengebrochen. Die Neigung zum AuStreten ist meistens größer, je größer ein Werk ist, so komint cs auch, daß Stinnes für die Zerschlagung der Kartelle cintritt. Der Grund dafür liegt zumeist darin, daß das Kart?ll zu einer Zeit geschlossen wurde, wo die Produktionsquote wurde, als die heute Großen noch nicht so groß waren, lese möchten jetzt gerne die Auflösung der Kartelle, um es später mit einer größeren Quote wieder zu errichten. Bei der Verfol gung der Kartellpolitik in den letzten 40 Jahren kann man diese- Spiel immer und immer wieder verfolgen. Nun ist cs aber immer unrichtig gewesen daS Kind gleich mit dem Bade auSzu- 'chütten. Die Kartelle haben auch immer positiven volkswirt- chastlichen Wert gehabt und so würden bei einer völligen Zer- schlaguim der Kartelle die kleineren und mittleren Betriebe ihres Halles beraubt und die Größeren durch ihre gewonnene Selb ständigkeit noch mächtiger werden, lind eS ist auch fraglich, ob -mit der Wiederherstellung der freien Konkurrenz vieles gewonnen wäre. Eine weitere Folge Ware doch auch die. daß die Trust- bewegung einen noch stärkeren Charakter annähme, und es würde damit die Unübersichtlichkeit des Wirtschaftslebens, die man gerade durch die Kartellgesetzgebung beseitigen will, noch größer werden. Diese G?fahr mit einer Trustgesetzgebung zu bannen, ist wohl ausgeschlossen, denn dafür gibt es der Verbindungsmöglichkeiten zu viele, als daß ein Gesetz alle diese Dinge regeln könnte. Dafür liefert Amerika den besten Beweis. Die christlichen Gewerkschaften macheu andere Vor schläge. Sie wollen keine Zerschlagung sondern eine Kontrolle der Kartelle, und zwar wollen sie u. a. die Vertragsbestimmungen ver boten wissen, die Konventionalstrafen für Nichteinhaltung von Kartellbeschlüssen festsetzen. In Kartellkreise» ist inan überzeugt, das), falls eine solche Bestimmung in ein Kartellgesetz ausge nommen würde, damit ebenfalls aller Wahrscheinlichkeit nach alle Kartelle zerschlagen würden, da ohne eine hohe Konventio nalstrafe kaum ein Kartellbeschluß durchzusühren sein würde. Die anderen Forderungen (Beseitigung der Nisikozuschläge bei Goldmarkfakturierungen, Registrierung sämtlicher Kartelle beim Reichswtrtschaftsministerium, sowie llebersendung der Satzungen und Beschlüsse an dies« usw., werden als richtig augesprochen, sind aber nicht von erheblicher Bedeutung. Es wird wohl schwer sein, anf Grund der Vorschläge der christlichen Gewerkschaften ctn solches Kartellgesetz zu schaffen, das den Kartellen das Leben läßt. Ein dritter Vorschlag kommt ans Kreisen des NeichSwirt- schaftsmtnisteriums. Er geht dahin, ein Kartellgericht zu schaffen, dem sämtliche Klagen über Kartelle und Kartellstreitig kelten unterbreitet werden sollen. Mau hofft, auf diese Art und Weise einmal vorbeugend zu wirken, zum anderen allen auf- taucheiiden Fragen recht bald zu begegnen. Ob das der Fall sein wird, ist naturgemäß schwierig zu sagen, immerhin könnte es versucht werden. Dieser Vorschlag hat auch jedenfalls das für sich, daß er nichts zerschlage, ohne etwas besseres zur Hand zu halten. Es ist interessant, daß diejenigen Sozialisten, die plan- wtrtschaftlichen Ideen huldigen, diesen Vorschlag unterstützen. Auch die Industrie würde sich init diesem Vorschlag abfinden. Ein zelne Teile würden ihn sogar begrüßen; denn innerhalb der In dustrie selbst gibt eS viele Kartellgegner. Welcher Vorschlag, bezw. welche Kombination aus diesen Vor schlägen letzten Endes Gesetz wird, steht noch dahin. ES ist damit zu rechnen, daß mit der Veröffentlichung des Arbeits- zetlgesetzes auch die Verordnung über die Kartellregelung erlassen tverden wird. Wir möchte» der Meinung sein, oaß die Regierung auf der einem Seite durch ihre Verordnung dafür Sorge trägt, daß die Auswüchse, die sich im Kartellwesen gezeigt haben, »ach Möglichkeit vollständig vermieden werden, und auf der anderen Seite keine Organisationen zerschlage», die trotz inancher Schwä chen Gutes bewirkt haben. Landwirtschaftliches Gänsemast. Man unterscheidet die nur im Großbetriebe mögliche Freimast und die Nudelmast, die den Gänse» die Freiheit nimmt. Bei rechter Anlvendung ist sie keine Tierquälerei. Die Tiere kommen in einen kistenartigen Bau, aus den oben einige Holzstäbe derartig befestigt werden, daß die Tiere die Köpfe hindurch stecken können; der Boden ist so einzurichten, daß der Kot durchfallen kann. Trockene Stren gestattet dem Tiere eine ruhige Verdauung und begünstigt die Fett- und Fleischbildnng. Hauptbestandteile der Mastfutters sind: Eiweißstoffe. Man be nutze vor allem Gerste, Mais Erbsen und Hafer und setze einige Fettgrieben, Salz und Pfeffer zu. Etwas ferner Sand ist nötig zur Anregung des Durstes. Wasser fördert die Verdauung. Man nimmt brer Teile Erbsenmehl, zwei Teile Gerstenmehl und einen Teil Hafer oder Mais, rührt es mit etwas Salz, Pfeffer undi »Sand in Milch oder Wasser an und bereitet aus dem steifen Brer die Nudeln. Ein Pfund Brei gibt 10-15 Stück. Der Teig muß täglich erneut werden. Vor der Neichung feuchte man die Nudeln etwas an. Zwischen den Mahlzeiten sei eine Pause von drei Stunden. Man nudle nur, wenn der Kropf leer ist. Elnmacheie der Weintraube». Man nimmt recht süße und großbeerige Trauben, die an einem trocknen Orte von der Wein-, lese an 5 bis 6 Wochen aufbewahrt worden sind, schneide mit^ der Schere, oie Beeren mit kurzen Stielchen ab und schichte sie in ein großes Einmachglas. Zwischen die einzelnen Schichten streue man feingestoßenen Zucker, ganzen Zimt und Muskatblüte,' koche daun guten Weinessig ab, gieße ihn lauwarm über die Trauben und binde dann das Glas mit Pergamentpapicr gut zu. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Dr. Josef Albert. Dresden. — Für d?n Inseratenteil: Josef Fohmann, Dresden Vsrtrsgsrsiks U MW WtM lÄ «smitiei o. «MW ünreli «tti Vdlstvimiti'«: Fsdon Llontag abends 7'/, Hör in Dresden-blsusiadt, ^Ibsrtplate (kkarrkaus, Lonkorsnreimwsr); ^lsäen Dienstag absncks 7>/, Ohr in Dresden-Striesen, ^Vittsnbsrgor Ltratzs 88; Heden dlittwoob aboods 7'/, Hiir in Dresden-Altstadt, Oroüs klausnsoho 8tral!s (llosophinsnstikt); deäsn I'rvitag abends 8 Hör io Dresden - Döbtau, äVornorstratzs (LIbsrtstikt). DvksnniLdsel Lckmsckvttr W Lloor- uoä Lohvskolbad, Imktkurort. Ooüklust bis 1. blovswbsr. Vorisilbakts 6sls»sn- bsit kür kurrkristigo, erfolgreiche Luron gegen Oiobt, Lbouwa, Isobias, lksrvsn- uock Frauenleiden. kreise herabgesetzt. — ksrrisprsoker LIstra 22. Lssitasr u. leitender ^rrt: l>r. Kikolaur klack«!. ISUUI L Konklilonsi unll Kais KölrvS » Vrerdon-K., OSrlitrer 31 ratze 3. kwrnruk 20807 ^ A gegenüber dem I'ymian-Dkalia-I'keater A 8 s. Ssvll- IMS kloiMlii's!»»!'«!« Isti» Art » I LNk" Geökknet bl» diockl» 12 Ukr > 7bl..1YSYY vke; VLftl, kklftl t-ikkwilk.L - cckEV/esfjneri^. ItriiLSirt «L > 2 s Allöktllml. Mdsln, porrsIlM, 81ioltsi'sis«i, kiläsi-n, pvk-li-sitr, 8tivlivn usw. Auvki Uobsmslimö von Kommission»«»«'« Msuk von ülltiqilltSten Möbeln, poerellsn, SIss usv. rrisir imm IM». »MN». iSMM.« 8t. ösnno-Kalender 1S24 (llas kstlwlisoiis iskibuok lll«' äss vislum kisikon) Mt cisin 20. Okkobor ist 6or Isrmill kür Vornusbsstsiiun^on mit bösonüsror Vsrpfünsti^ullßf ktb^sinukön. Ilm jsciovli ciis ^o8cftakkullz; 6is3S3 kür^säso Xkrtsiolüron vis kür ss6s3 kmtfta- «i3otis Lg.u8 unsotksürlielisn unä vsrtvollon I^aoii3oftlu^ö- buoks3 2U srmöZIisIisn, dabon vir 6so l'rsig s-uk cig.8 üuLsists bsrsoftost rmä auk S« dsrs.t>^o3st2t. Ois3s LsrnllZrumiil 13t init rlsm io 6sr 8ösi>3i- scftso Voür32situoD; 8vvis io nliso 2sitnnL;sn Inuksoci vsr- öKsotiisfttsll LusiiIiLoZ6i3illäsx (^orrisit 10 000 000 000) 20 woltiplisisroo. Dsr Lolsocisr iro3tst Zsoinusü ftsuts SE- x t« ««vvovooo - L««« OttU VM ^ UakAobsnä kür Zio Dsrsoiaoun^ i8t dsr Looüiig.näsl8- ioäsx min 0?n^s äv8 DinALNAZ äsr^LÜIunA. Ilm 6on Ls8ts1Iorll mö^1ioii8t I7oiro3t0ll riuroü vorcioppslts ösiiroibo- roisn 2U or3pLrso, I8t 6sr sillkLvi>3ts ^Vox: ootvsäsr, vonn 63 8ivii vrmöcriioilSll iöLt, Älrotits ssiorsLrillebv lisstsl» lanx nnck kvLttliliiiix bsim Vorig.», vr63Zoll, Lolbsio- «trrrüs 46, «Äsr öiirvl» »nk k«8t- «olieotrlront« Vrvsüvi» 147S7, voboi vir üs-möll unä s^voolc 6or 8snclull^ ^snao LNLU^odoll dittvll. !«! Ilittg ItovembsrlW 2S1SS1 Das Kind qedeihl, die Mutter lachk — Köstritzer Schwarzbier hat's gemacht! Aufträge erbitten: C. Rohberg, Dresden, Polierstraße IS, Telephon 1653Ü Schubert L Sachse, Dresden, Förstereistr. 13, Tel. 20185 M. Hachenberger, Dresden, Markgrafenstr. 44, Tel. 27428 «I Bon 10 Flaschen an frei Ha»S sr- inurlL ^VisäörvörkLllksr bs2V. LuviiiiLllZiuiififSn ortmitsn ÜLbatt und «rbittsn vir sokortiAS kiüolrkrk>.z;s. § 2 — mereuLksre i^vEir/ritl. >,. II1I1I111111. 0r«»6en-a. », I°er6InanrI»tr. 7 8pvri»I^»»obLkt kür Spitroo, IVLsodv riock >Voiüv»rvo. 8ekukESnlLgvi' Rosaostraü» SVK 8»!t!- unä 8iIdsfWki'sn Lsiob« ^uivabl. — Hepar»tnr n. 7k«ü- »rd«it«L. — V,rQ>pr»ob»r 18178. Vb«»^»r »«bol»«, SoblotzatraSs v». I.vipLig Ksdrllilsr koolimann l.oiprig-Ksuöm1r vrosätior 81r 75 »>mii-lililI«i»I»i-««M»l>i> -intortigung N3ok I»«K »*»»»»« >a, I'»rLrat1871v,«o1»».! Dbo«»»iua»tr.S1 z v!e 8e8teNunA eines Erabclenkmair Ist Vertrauenssaciio. vie Oevälir kür ^nlertizunA eines gediegenen, preisverten und gewissenhaft aus- gelakrten Denkmal» bietet Ihnen das 288 altbewährte, seit 87 dakren bestehende 8periaIgesckSlt : 8teinmet2- u. 6ilLiliLuei--VVerk8tA11en » g k^omspreeker 905 ^rn3tüc1ter 81r. 28 » » Erfurter Keverdebsnli o. k. m. b. tt. Lrlurt Ksrinosti'. 3 klilvksdank-üirokonlo / Lortsodsekkonto Erkürt Kr. 7061 fsrnsproebor Kr. 2SSS Kn- und Vsrkauk von Vkortpapioron vargoldlosor 2»hiung»v«rk«kr durok fübrung pl'ovislonbsi'siel' - Sokook-Konti» und laulondor kooluumgon äZ Annadm« von 8p»rg«Idern An- u. Vorkiut »uoländiiokor laklungsmittol Sosorgung allor bankmäSIgsn Kssehäkto u....!!I>II!!I>lI!!Il,!!!>>,I!!I>ll!!IIlI!!I>,I!!I>,I!!I>lI!!Il!l!:i>lI!!I>ll^^ <?ssctü2/t8Lke//o. /S. Donnerstag den 28. Oktober „81m»on", Lobauopivl von Hermann Darts, gonnabsnil den 27. Oktober „von lunn» letrle» abenteuer", Oper von kau!/ Orasnor, Dichtung von Otto ^ntbo». Dien,tag den 80. Oktober „kpklgenlr »ul 7nurl»", Oxer von Oluok. Kvt«nvsrk»llk »tet, 21?»ge vor der detr.Vorstellun«' von 4—7 Uhr, »n Voretollungot»»»» vo» 10—8 Ukr «nil »o der Kbondk»»»«. Ikeuanmvldnngsn vsrdan tktglioh von 4—V Hbr in der Ovsohältsstells angenommen. 611.
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