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Sächsische Volkszeitung : 05.01.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192001053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-01
- Tag 1920-01-05
-
Monat
1920-01
-
Jahr
1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1920
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den unsere Ostern 1920 schulpflichtigen Linder leinessallsin die städtischen (nichtkatholischen) Volksschule» an melden, weil die Reichsversassung unser Recht ausdrücklich schützt, wonach wir , Volks- schulen unseres Bekenntnisses- fordern können (Art. 14«, Abs. 2). Eine Pflicht zu solcher Anmeldung, wie fir die beiden „anitlichen Bekanntmachungen- des TchulauSschusseS und deS Bezirksschulamtes zu Dresden vom 20. Dezember 1919 auf- erlegen („Dresdner Anzeiger- Nr. 577 vom 24. Dezember 1919) er kennen wir daher nicht an.- Sämtliche Elternräte der katholischen Volksschule» Dresdens. Die Elternräte der katholischen Volksschulen Dresdens werden voraussichtlich die geplante große Versammlung am Sonn tag den 15. Februar im Vereinshaussaale auf der Zinzenoorf- straße nachmittags etwa halb 3 Uhr abhalten. Die Katholiken Dres dens seien schon heute darauf hingewiesen und werden gebeten, sich diesen Nachmittag sür die große Kundgebung freihaltcn zu wollen. Das Nähere wird noch rechtzeitig bekannigegeben werden. Lie Dokumente über die geheime Mission des Prinzen Sixtus Paris, 3. Januar. Nach einer Havasmeldung bringen die Zei tungen ausführliche Auszüge aus den auch von der engliche» Presse bereits angekündigten Dokumenten über die geheime Mis sion deS Prinzen Sixtus von Parma im Jahre 1917 beim Kaiser Kqrl von Oesterreich. Danach hat Prinz Sixtus sich be reits im Januar auf einen Ruf seiner Mutter hin in die Schweiz begeben, da Kaiser Karl wünschte, mit ihm direkt über den Frieden zu sprechen. Er empfängt dort einen Brief des Kaisers, der dessen Friedenswunsch bestätigt, und teilt seiner Mutter als die seiner Ansicht nach grund legenden Friedensbedingungen mit: Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich, Herausgabe Belgiens und Serbiens, Uebetgabe Konstanti nopels an Rußland. Am 13. Februar ist der Prinz von neuem in der Schweiz und empfängt einen Gesandten des Kaisers mit einem Briefe desselben. Am 8. März wird Prinz Sixtus vom Präsidenten Poincare empfangen, dem er ein Schreiben Czernins zu überbringen hat, das Poincare aber als unbestimmt und verschwommen empfindet. Ein geheimer uns per sönlicher Brief des Kaisers dagegen ist klar und bestimmt und erklärt: Wir werden Frankreich unterstützen und einen Druck auf Deutschland ausüben. Diesen Brief tzält Poin care für eine Grundlage. In die Schweiz zurückgekehrt, trifft Prinz Sixtus mit dem Grafen Erdoeli zusammen, der vom Kaiser gstckückt ist, und übergibt ihm einen von Oesterreich anzunehmenden Friedens entwurf. Am 23. März treffen sich die Prinzen Sixtus und Xaver insgeheim auf Schloß Laxenburg. Der Kaiser erklärt, alles tun zu wollen, um Deutschland zum Frieden geneigt zu machen. Da er die Monarchie dem Wahnwitz des Nachbarn aber nicht opfern will, sei er auch zu einem Sonderfrieden ge neigt. Einen Tag später überreichte der Kaiser dem Prinzen einen Brief mit genauen Angaben. Am 31. März hat Prinz Sixtus eine Unterredung im Elysee. Am 12. April findet eine Zusammenkunft zwischen dem Prinzen Sixtus und Poincare statt. Dem Prinzen wird mitgeteilt, daß England dem Plane günstig gesinnt ist. Inzwischen wird auch Italien ins Vertrauen gezogen. Am 25. April hat Prinz Sixtus eine neue Zusammenkunft mit Erdoeli in der Schweiz. Am 24. Mai überbringt Erdoeli dem Prinzen die erstaunliche Nachricht, daß der Kaiser ihm mitgeteilt habe, ein Abgesandter Cadornas sei vor drei Wochen in Bern gewesen, um Oesterreich den Frieden gegen die Abtretung des Trentino anzubieten. Der Prinz reist neuerdings nach Wien und erhält dort ein neues Handschreiben des Kaisers, in dem alle diese Tatsachen zusammengefaßt und bestätigt wer den. Der Kaiser sagt, er sei entschlossen, seine Pläne durchzn - kämpfen, verlange aber Sicherung. Czernin erklärt, das drohende Auftreten des deutschen Hauptquartiers könne ihn nicht rinichüchtern. Er verlange Verhandlungen. Eine dem Briefe Kaiser Karls beiliegende Note des Grafen Czernin verlangt für den Fall von Grenzberich- tigungen Bürgschaften hinsichtlich der Unversehrtbeit der Monarchie. Gras Czernin versichert, auf Grund dieser Bedingungen könne Oester reich einen Sonderfrieden schließen. Der Prinz hat am 20. Mai Un terredungen mit Poincare und Ribot, sowie am 28. Mai mit Llond George und dem König von England in Lonoon. Die weiteren Ereignisse wartet der Prinz in Paris ab. Dann zerschlagt sich alles. Der letzterwähnte Brief des Kaisers wird von dec Entente nicht beantwortet. Lord Cecil für Zu'assung Deutschlands zum LsZikerbund Paris, 3. Januar. Nach einer Londoner Meldung erklärte Lord Robert Cecil aestern abend in einer Versammlung in Leeds, dre Frage der Zulassung Deutschlands zum Völkerbund müsse be jahend entschieden werden. Die allgemeine Sicherheit werde da durch nicht verlieren, sondern gewinnen. Rot erd,»», 4. Januar. Laut „Nieuwe Notieraamsche Courant" schreibt die konservative Wochenschrift „Speki, tor" unter Hin weis aus die Aeußerung Lord Robert Cecils, daß Frankreich sich nickt zugleich an Deutschland rächen und auf Kosten Deutschlands be reichern könne, man müsse jetzt Deutschland und Oesterreich helfen, sich neu zu bilden. Das Blatt klagt über das Bestreben Frank reichs, in Griechenland, Belgien. Serbien und Rumänien aiifzu- Rosa-Marina Roman von Melati von Java AuS dem Holländischen übersetzt von Leo Teste van Heemstede (17. Fortsetzung.) „Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen! Aber da? binden Sie gefälligst einem anderen ans, Latz Sie mir wegen meinem schönen Gesichte hierherkommen. Ich dulde hier kein fremdes Volk! Haben Sie es auf mein Mündel abgesehen oder ans meine schöne Tochter, oder wollen Sie beide zugleich Haben?" Das Blut stieg Frank zu .stopfe, und er suchte ver gebens nach einer passenden Antwort, doch der andere fuhr in seiner gemeinen Weise fort: „Meinetwegen mögen Sie sie haben, wenn Sie mir nur Geld genug geben, um von meinen Zinsen zu leben." Da war es Frank, als wenn ihm plötzlich ein Licht strahl durch den Kopf führe. „Ich halte Sie beim Wort," sagte er, „ich werde Fräu lein Roie-Marie heiraten. Für Jans werde ich dann weiter Sorge tragen und auch für Sie." Roie-Marie war inzwischen verschwunden: sie wartete unten einem Polizcidiener ans, der über den letzten Stru- tzenkralvall in der Nähe allerlei anfzutischen wusste. Frank hatte seinen Hut genommen, gab Jans die Hand, verbeugte sich flüchtig vor Giesingcr und sprang die Treppe hinunter. Der Polizcidiener entfernte sich eben und Frank be nutzte die Gelegenheit, um Rose-Marie hastig ins Ohr zu flüstern: „Sie brauchen nicht länger hier zu bleiben, als Sie wollen; inorgön komme ich, um Jbre Antwort in Empfang . zu nehmen; Jans und Gresinger wissen, was ich meine." treten, als ob diese Länder in seiner natürlichen Einflußsphäre lägen. Das Blatt hofft, daß, wenn Lloyd George nach Paris gehe, er daran denken wird, daß er das gesamte britische Volk sür eine gcmäs; igte Politik hinter sich habe. „Spektator" fordert, daß vor allem die Entschädigungssumme unverzüglich festgesetzt wiro. Keine Milliardenankeihe Rotterdam, 3. Januar. Eine Exchange-Depesche aus London sielst die Meldung über eine große amerikanische Anleihe in Abrede. Der Sekretär Lord Greys erklärte, daß auch die Gerüchte über den Anteil Greys an den Verhandlungen über eine Anleihe jeder Grund lage entbehrten. Frankfurt a. M., 4. Januar. Der Haager Berichterstatter der „Frankfurter Zeitung" meldet: Sir George Paish gibt die Er mächtigung, zu erklären, daß der Zweck seiner Reise nach den Vereinig ten Staaten nicht der Abschluß einer großen Anleihe sei. Der Finanzminister der Vereinigten Staaten werde lediglich die Zinszahlung für die verschiedenen Anleihen des Verbandes auf drei Jahre stunden. Die Behandlung der Scapa Flarv-Beratzungen Berlin, 3. Januar. Nach Mitteilung der schweizerischen Regierung haben die Feststellungen an Ort und SLAe ergeben, daß die in der Presse der Verbündeten verbreiteten Nachrichten über eine angebliche Meuterei und Verhängung vor. Hunger st rasen gegen die Scapa Flow-Leute unzirressend seien. Der Sachverhalt war vielmehr folgender: Die Mannschaften richteten Ende November das dringende Ersuchen an den Lagerkommandanten, ihnen Auskunft zu geben, wann der Abtransport beginnen werde. Sie erhielten keine Auskunft. Daraus erfolgte eine teilweise Arbeitsniedcv legung. Ms die Besatzung dann darüber aufgeklärt wurde, daß ihre Zurückhaltung nicht Schuld des Lagerkommandanten sei, daß dieser vielmehr wegen des Zeitpunktes ihrer Freilassung mehAach in London angefragt höbe, wurde die Arbeit nach 30 Stunden wieder ausgenom men. Während der Arbeitsverweigerung sind die gewöhnlichen Vcr- pflegungsrationen ausgegeben worden, nur die Arbettsrntivncn sind in Fortfall gekommen. Auf die sonstigen der britischen Regierung über mittelten Beschwerden wegen der Behandlung der Besatzungen steht die Antwort noch aus. Der Ka«pf gooen die"B»lschewisten Genf, 3. Januar. Die Pariser Ausgabe der „Chicago Tribüne" meldet aus Tokio: Der Kampf zwischen Japanern und Bolsche- wisten ist in ganz Ostsibirien entstammt. Japanische Truppen haben die bolschewistischen Streitkräfte am Baikal angegriffen. General Se me n o w , einer der Heerführer Koltschaks, versucht es, mit japanischen Streitkräften die chinesischen Banden, welche die Transsibirische Eisen bahn gefährden, zu verjagen. Der japanische Ministerpräsident er klärte, daß es die Aufgabe Japans sei, mit den Vereinigten Staaten eine Vereinbarung zu treffen bezüglich eines gemeinsamen Zusammen gehens gegen die Bolschewisten in Sibirien. Augenblicklich befinden sich am Baikolsee bereits drei japanische Divisionen und ein amerika nisches Infanterieregiment, das in Wexchne-Ubinsk stationiert ist. Tokio, 3. Januar. In Irkutsk, wo sich ein großes Hospital der amerikanischen Truppen befindet, in dem tausend Kranke liegen, wurde eine Konferenz zwischen dem amerikanischen und dem japanischen Roten Kreuz abgehalten und beschlossen, das Hospital weiter zurückzuverlegen, da die Sowjettruppen von Omsk aus starke Vorstöße in östlicher Richtung unternahmen. In Omsk treffen noch fortwährend Sowjet truppen ein, woraus man schließt, daß die Russen aus besonderen Gründen die Besetzung Sibiriens beabsichtigen. Kommunistische Umtriebe in Amerika Washington, 4. Januar. Die Redakteure aller kommunisti schen Zeitungen wurden verhaftet, und es wurden tonnen weise Rcvolutionsschristen beschlagnahmt. Die Behörden "rkliren, laß sie ein verborgenes Lager von Explosivstoffen entdeckt haben, und ver sichern, den Beweis zu haben, daß die Kommunisten, bei welchen Haus suchungen vorgenommen wurden, den Sturz der Regierung durch einen Gewaltstreich herbeisühren wollten. Neuyork, 4. Januar. Am 2. Januar sind in den Vercinig.en Staaten 4500 Radikale verhaftet worden. Viele von ihnen sind Ausländer, besonders Russen. Es wurden Massen von kommunisti schen Werbeschriften beschlagnahmt, lieber die Hälfte der Verz inne» wird vermutlich des Landes verwiesen werden. Die Amerikanische Hilfsak i«n Berlin, 3. Januar. Wie „Der Abend" vom ReickswirtschajtS- ministerium erfährt, erwartet man von der amerikannckicn Hilfsaktion eine merkliche Milderuna der L e b e n s m i t t e l n o t. Ins besondere dürfte der Zuwachs an amerikanischen Kuben >ür die Milch- versorguiig von erheblichem Einfluß sein. Um die erwarteten Lcbens- mitel nach ihrem Eintreffen der Bevölkerung gleickimäßia und gerecht zukommen lassen zu können, wird ii» Reichswirtschastsministerium ein Verteil» n gsplan ausgcarbeitet, nach dem die in Betracht kom menden Gemeinden die Lebensmittel der Bevölkerung -»nwi-err sollen, lieber die Einzelheiten des Rntionierungsplans wird das Reichswirt- schaftsmlnistcrium demnächst eine besondere Bekanntmachung veröffent lichen. Berlin, 3. Januar. Der Reichspräsident hat heute Vertreter amerikanischer und schwedischer Organisationen des Hilfswerkes für Deutschland empfangen. Buenos Aires, 3. Janugr. Der Danienausschuß sür die Unter stützung der bedürftigen Frauen und Kinder Deutschlands und Ocster- Er war fort und Rose-Marie ging mit einem erstaun ten nnd fragenden Gesichtchen wieder nach oben. Giefinger satz ans dem Sofa neben Jans und lachte laut: „Na, nä! Sollte er das ernst meinen? Und dann sagt sie noch, er sei nicht ihr Liebster?" „Was gibt es denn nur?" „O Rose!" rief Jans mit frohem Entzücken, „habe ich es nicht immer gesagt? Herr Frank will dich heiraten, und dann nimmt er mich mit »nd findet den Papa mit Geld ab." „Unsinn, lauter Unsinn!" „Nein, durchaus nicht," versetzte Giesingcr, „ich habe es selbst gehört. Ich werde euch so an§ anständige Weise los nnd kann endlich an mein eigenes Glück denken." „Ich glaube es nicht, nnd selbst wenn es so märe, dann ist es noch eine grotze Frage, ob ich damit einverstanden bin," sagte Rose-Marie selbstbewusst. „Einverstanden, du? Na, hör mal!" fuhr Giesingcr ans, „natürlich bist du damit einverstanden, oder ich werde dir den Verstand schon eintrichtern. Du heiratest den feinen Herrn nnd dann vorwärts marsch aus dem -Hanse!" „Wir wissen weiter ja nichts von ihm, als Latz er der- Nesse des Herrn Doktor ist." „Und was wisst ihr denn von dein Herrn Doktor?" „Bon dem habe ich allerdings viel Gnies gehört. Aber ich lasse mich nicht so ohne weiteres zu einer Heirat zwin gen und am allerwenigsten von Euch!" „Ta hör mal eiintr an! Ist dir diese Heirat vielleicht noch nicht gut genug?" „Ich mache mir gar nichts ans dem jungen Manne." „O Rose," schluchzte Jans, „du willst auch gar nichts für mich tun, weder als Modell sitzen noch ihn heiraten. Denke dir nur einmal, wir werden von hier sortgehen, wir werden die wüsten Schimpfwöister nicht mehr hören und dis Die hetllqen drei Könige Der Stolz war nicht ihr Wappenschild. Aber es waren Hbhen- menschen, Lebenskünstler, Erfinder und Entdecker. Das heilige, ja, das heiligste Land haben sie gefunden und den größten Ecdinl ent deckt: Das Reich nicht von dieser Welt. Immer werden Kirche, tc, Go tisches Volk, christliche Maler und Meister ihnen treu bleiben, werde» ihre Namen ihren, ihrem Beispiel folgen, ihre Rosse streicheln und ihre Gaben betrachten. Gold, das reinste, edelste, kostbarste Metall, das sie wie eine Legende erzählt, aus dem Flusse Phisoii, der das Paradies durchströmt hat, gewonnen haben, — Gold weihen sie dem neng-bucenen König. Es ist ein Gold, an dem kein Fluch hastet, nicht der Schweiß Ausge beuteter, nicht der Seufzet Unterdrückter, ein Goid, würdig, daraus drn ersten Kelch zu schmieden sür das Blut des himmlischen Weinjwcks. Weihrauch ... vielleicht gewachsen m einem jener wunder samen und verträumten Gärten, welche die stillen Tempel ihrer fernen Heimat umgeben, errichtet dem unbekannten Gotte, jenem Borte, den sie erwartet, nach dem sie ausgeschaut: hinauf zu Len Stenten, hinein in die Herzen, nach dem sie sich gesehnt, wie Israel sich gesehnt hat im Advent seines Glaubens. Weihrauch dem Gottei Alles wahrhaft Königliche, alles Göttliche hat sein Vater nicht hier unten. Alle geistigen Kronen, alle Tugendkränze haben — gleich derMyrrhe — Dornen. Sie verletzen das Fleisch und heilen es nur zum ewigen Leben. Myrrhentränen haben die heiligen drei Könige dem Erlöser geopfert. Wie sinnreich! Wir ahnungsvoll! Hinter der harten Krippe sehen sie das härtere Kreuz, Himer Sem hoben Bethlehem das höhere Golgatha, den Berg der Mncrhcn. Gold, Weihrauch und Myrrhen legen die heiligen drei Könige zu den Füßen ihres Gottes. Da — nur da liegen >ie gut. Ihren See len aber bleiben: goldene Treue, duftiger Glunoe, tap fere Entsagung. — Laßt uns verehren diese Weisen, diese Heiden und Heiligen und anbeten den, welchen sie allein angebent:'Jesns Christus, den König der Ewigkeit! L. reichs hat 332640 Pakete an den Vorsitzenden der evangelischen Kirche in Berlin und ebenso viele an den Erzbischof von Köln, sowie 616 000 Pakete an den Erzbischof von Wien gesandt, deren Inhalt an die Bedürftigen verteilt werden soll. Schisssdicnst Hambura—Amerika Hamburg, 4. Januar. Hier traf der Vizepräsident der Ainerila- linie I. Max Glone ein. Die Amerikalinie beabsichtigt vorläufig aus schließlich einen regelmäßigen 14-Tage-Dienst nach Ham burg einzurichten, den die 20 l)00-Tonncn-Dampscr „Mansschuri >", „Mongolia" und „Nansemond" versehen sollen. Die Schilfe saßen 10 000 Tonnen Frachtgut und können 1400 Zwischendeckreisenae mir- nchmen. Der Dampfer „ M a n d s ch u r i a ", der am 1. Januar cin- tras, fährt am 28. nach Neuyork ab. Er steht 'zur Abnahme van Frachtgut und Post für die Vereinigten Staaten bereit. Am 7. Januar geht die „M ongolia" von Neuyork ab. Die Amerikalinie, die später Wochendienft einrichten will, ist gewillt, die anten alten Beziehung? : zwischen Deutschland und Nordamerika wieder auszunehmen und -a fördern. De» Kall Röchling Berlin, 3. Januar. Gegen dos Urteil, wonach die deutichccr Großindustriellen im Eaargebiet Robert und Hermann Rock - lin, durch ein französisches Militärgericht in Amien» je zu zelm Jahren Zuchthaus, 15 Jahren Landesverweisung und 10 Million, n Frank Buße verurteilt worden find, ist Revision cingclcar worden. Der französische Kassationshof in Paris, der über dü Revision zu entscheiden haben wird, hat bisher das größte Anftchn- in Beziehung auf seine Rechtsprechung genösse». Es ist zu erwarten daß dieser Gerichtshof das Vertrauen in se'ne Unparteilichkeit recht fertigen wird. Das Urteil kan» nimt anders lauten als aut Aus hebung des erstinstanzlichen Urteils. Nach dem Wi.'senfiill-> standSabkommen in Spa ist ein sranzösisckics Gericht nicht i„ d>r Lage, über einen Deutschen, auch wenn ihm eine Verletzung des Kriegsrechts vorzuwersen war, vor Inkrafttreten des Fr'edenrvcr- trageS zu urteilen, ganz abgesehen hier von muß der KassattonSho' das erstinstanzl'che Urteil aber auch deswegen aufhebe», wett den Gebrüdern Röchling weder eine gemeine Straftat noch eine Ver letzung der Gesetze und Gebräuche des Krieges zur Last gelegt weiden kann. Die Requisitionen sind aus Anforderung und im Eiiivernebim i: mit den zuständigen militärischen nnd amtlichen Stellen ertrügt Das Gericht in Amiens stlbst hat anerkennen müssen, daß o»cp bei Ausführung der Requisitionen genau dem Volkerrech: c,.t- sprechend verfahren worden ist- Die Frankfurter Gisenbahnerbewegung Berlin, 3. Januar. Die Frankfurter Eisenbahner halten am 31. Dezember beschlossen, vom Januar 1920 in passive Resi stenz zu treten, d. h. nur so viel zu arbciim, als es Sie Betriebr-bc- slimmungen zulasse». Die Folge» davon sind, daß sich schwere Be- schltzchte Luft nicht mehr riechen nnd kerne Schläge mehr bekommen." „Geh mich oben, Inns! Ich habe keine Lnst medr, beute abend in der Wirtschaft zu helfen." „Ei, schau mal an!" kicherte Giefinger, „die neue Ma dame ist schon zu stolz geworden. Na, schlafe nur mal dar über. Aber wehe dir, wenn du dich weigern solltest!" „Was dann?" „Dann schlage ich dir die Anne und Beine entzwei!" „Versucht es nur einmal . . . ., die Polizei ist auch noch da." Als die beide,,' Mädchen in ihrem engen Ziminerchen über der Herberge, das wieder ein paar Stufen böber lag, saßen, konnte Jans nicht anfhören, von dem wichtigen Er eignis zu reden: sie erzäblte haarklein, wie es gekommen war, und' Roie-Marie lauschte mit halbem Dbr. „Ach, liebe Rose, tue es doch!" schmcirlielle das >iind. „Es ist hier nicht mehr anszuhalten, er ist fast immer be- trunken. O, denke einmal, wie herrlich es sein wird, wenn wir in einem schönen Hause wohnen nnd prächtige Zimmer haben nnd vielleicht auch eine Magd, »nd wenn wir ibn nie webr seben." Rose-Marie seufzte tief. „Ich will es mir überlegen, Jans, das vemprerbe ich dir." „Und er ist ein so hübscher Mensch nnd so net: und w höflich. Wie war ei so freundlich vom ersten Auaenblicke an, als er mich in den« Zug getragen hat. Was Haft du an ihm ansznsetzen?" „Ich weiß es nicht, ich begreife ihn nicht recht," 'eufzte Rose-Marie. „Lege dich seht zu Bett. Jans, ich werde noch ein wenig häkeln: die Spitze ist noch nicht fertig." (Forftetz'm» stilat.)
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