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eignet ist oder nicht. Ein gleiches sei auch von den jungen Theologen zu fordern, welchen bisher jede pädagogische Vor bildung mangelt. Redner geht auf die Frauenbewegung über, an der man nicht mehr vorübergehen könne, sondern sie gewissenhaft prüfen müsse. Ihr Grundgedanke sei ein gesunder. Das Frauenstudium sei durch die Fortentwicke lung der menschlichen Gesellschaft begründet. Im weiteren spricht er sich gegen die strenge Absonderung der Geschlechter und für den gemeinsamen Unterricht derselben aus und sucht die dagegen geltend gemachten Bedenken zu wider legen. Man habe besonders von seiten der katholischen Geist lichkeit stets Stellung gegen die gemeinsame Erziehung von Knaben und Mädchen genommen. Redner hebt dagegen die Vorzüge der gemeinsamen Erziehung hervor und spricht den Wunsch aus, daß die Regierung die Mädchen zu den höheren Schulen zulassen möge. Durch die gemeinschaftliche Erziehung würden die Beziehungen der Geschlechter ver edelt werden. Hierbei beruft er sich auf einen Ausspruch Fichtes. Staatsminister Dr. Beck bemerkt, es sei nicht leicht, über die Schwierigkeiten hinwegzugehen, die mit einer Verlegung der Ferien und des Beginnes des Schuljahres verbunden seien. Die Regierung werde nichtdestoweniger die Wünsche des Vorredners in eingehende Erwägung ziehen. Daß tunlichst pädagogisch vorgebildete Lehrer auch an höheren Schulanstalten angestellt werden sollen, sei äußerst wünschenswert, so ganz schlimm könne es aber doch nicht um die bisherige Einrichtung der Probelehrer bestellt sein, doch sichert das Ministerium auch hier eine eingehende Erwägung zu. Die Notwendigkeit der Erweiterung des Frauenstudiums sei anzuerkennen. Im weiteren kenn zeichnet er die Stellung der Regierung hierzu, welche nicht versuchsweise, sondern nach erzieltem Einvernehmen mit den Ständen auf gesetzmäßigem Wege eine gründliche Rege lung dieser Angelegenheit hcrbeiführen wolle. (Die Sitzung dauert fort.) Au- Ttkdr «rrd Lanv. vrnretkunaen aus unserem Leserkreise mU NaeienSfertiguna sSr diese Siudrik sink der Redamon allezeit willko-ruren. Der Name des SinscnderS bleibt Seheiumi» der Redaktion, Ünon.me guichOste» müssen unberücksichtigt bleiben) Dresden, den 20. April 1908. TageStaleuder für den 30. April. 189; j- Lustav ftreytag. deutscher Dichter. — 1S3S * Franz v. Defregger zu Stronach, Maler. — 1803 * Generalfeldmarschall Albrecht v. Avon. —* Wetterprognose oer güsigi. Tächs. Landes wetterwarte zu Dresden für den 30. April Vielfach heiter, nur strichweise Gewitter, schwache LuslbewegunA. wärmer. —* Se. Majestät der König verlieh dem kaiserlichen Statthalter in Elsaß-Lothringen Grafen v. Wedel ge legentlich seines hiesigen Empfanges den Hausorden der Rautenkrone. —* Achtung, Abonnenten! Die sozialdemokratische „Sächsische Arbeiterzeitung" wird mit 1. Mai ihren Titel in „Dresdner Volkszeitung" umändern. Dadurch ist die Gefahr einer Verwechselung mit dem Namen unseres Zentrumsorgans gegeben. Wir bitten daher unsere Freunde, Gesinnungsgenossen und Korrespondenten dringend, die Auf schriften der Briefe und Telegramme an uns nicht mehr mit der abgekürzten Bezeichnung „VolkSzeitnng", sondern mit dem vollen Titel „Sächsische Volkszeitung" versehen zu wollen. —* Große Kunstausstellung Dresden 1908. Der Stuttgarter Saal in der Ausstellung ist fcrtiggestcllt. Die gesamte Innenarchitektur wurde nach dem Entwürfe von Professor Paul Haustein ausgeführt. Nach Schluß der Ausstellung findet die gesamte Ausstattung des Raumes dauernde Unterkunft in einem Saale der königlichen Gemäldegalerie zu Stuttgart. —* In seinen amüsanten Fragmenten „Am Gardasee", die das „Berl. Tagebl." veröffentlicht, sagt Roda-Roda folgendes: „Ich sehe täglich einen Leutnant von Mari nach Riva fahren; er will offenbar eine reiche Partie aus Dresden kennen lernen .... Der Gardasee wimmelt von Dresdnern. Schon die Zusammensetzung des Publi kums hier — so viel Sachsen und kein Chinese — beweist, daß die Nachrichten von der Uebervölkerung Chinas über- trieben sind: Sachsen ist sicher tausendmal volkreicher als China . . . Die Deutschen gehen hier nicht, wie anderswo, zurück, nein, selbst die Eingeborenen beginnen langsam — und immer mehr zu sächseln . . . ." obr. —* Wegen Zechbetrugs hatte sich der Maler meister Karl Bruno Jahn, in Niedersedlitz wohnhaft, vor dem Dresdener Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Assessor Neutsch zu verantworten. Der Angeklagte wird beschuldigt, im Oktober in der in Nieder lößaitz gelegenen Weinstube von Dutsch mit 12 Mk. Zeche durchgebrannt zu sein. Er soll ferner am Abend des 3. Januar mit 18 Mk. Zcchschuld verschwunden sein. Der Inhaber der Weinstube, dessen Ehefrau und die Kellnerin bezeichnen den Beschul- digten mit Bestimmtheit als den in Frage kommenden Zechpreller. Der Beschuldigte bestreitet, der Täter zu sein. Zu seiner Entlastung hatte der Angeklagte vier Zeugen beigebracht, die sagten, daß Jahn an diesem Abend in der Schankwirtschaft „Znm heiteren Blick" mit dem Wirt und anderen Gästen bis t Uer Karten bezw. Billard gespielt habe. Einer der Zeugen hat ihn nach Hause begleitet. Das Gericht sprach deshalb den Angeklagten kosten los frei. —* Die neuen Zelte des Z i r k u s A n g el o auf dem Crispiplatze in Löbtau, welche Aufsehen erregen, stammen von der leistungsfähigen Zeltfabrik Tränkner u. Wnrkner Nfg. Aktiengesellschaft in Leipzig-Lindenau, die auch den Zirkus Henry und Zirkus Straßburger neu mit Zelten aus gerüstet hat. odr. Meißen, 27. April. Zu einem erhebenden FestaktuS gestaltete sich heute die Einweisung des Herrn Schul direktors Schönselder, welche Schulrat Dr. Gelbe im Beisein des Stadtrate- Müller vornahm. Welcher Verehrung sich unser neuer Schuldirektor in der Gemeinde und über ihre Grenzen hinaus rühmen darf, zeigte die er- treulich große Anzahl der Herren de« Schulvorstandes und liebwerter Kirchgemeindemitglieder überhaupt, die der Feier beiwohnten, wie auch die Anwesenheit fast sämtlicher Dtrek- Loren der städt. Schulen. Nach der Rede des König!. Schul- Inspektor-, welche manche interessante Einzelheiten au- dem Werdegang der Schule und ihre- „verflossenen" Oberlehrers darbot. begrüßte der bisherige Lokalschultnspeltor, Herr Pfarrer Bodenburg, den neuen Direktor im Namen de- Schulvorstandes und der katholischen Gemeinde in Herz- lichsten Worten; mit Genugtuung hob er hervor, daß die katholische Gemeinde und ihr Schulvorstand in Direktor Schönfelder einen Mann ihre- ganzen vertrauen- begrüßen dürften, der nach wie vor der Gemeinde und ihren viel seitigen Bestrebungen seine geschätzte Kraft widmen möchte. Herr Lehrer Jünenumn versicherte den bisherigen Kollegen de- Gehorsam- und der Wertschätzung de- Lehrkörpers. Darauf ergriff der Herr Schuldirektor da-Wort, um ebenso den König!. Behörden wie dem Apostolischen Vikariat, nicht an letzter Stelle auch dem hiesigen Schulvorstand den Tribut seine- ehrerbietigsten und freudigsten Dankes zu weihen; auch sprach er von den Zielen der Schule und den Grundsätzen, welche ihn in der Leitung der Schule be stimmen würden. Daß Herr Stadtrat Müller beim daraus folgenden geselligen Beisammensein in der Direktorial- Wohnung das Eintreten de- Direktor- Schönfelder für ein friedliches Zusammenleben der Konfessionen hoch feiern konnte, ist ihm selbst gewiß ebenso eine Freude gewesen, wie denen eine Genugtuung, die seine Wahl gefördert haben. Mit herzerquickendem Humor behandelte Gold schmiedemeister Schwarz den jetzigen Schulvorstand. Kurz! ES war ein Ehrentag für den, der in diesen Tagen auch sein 25 jähriges Jubiläum als ständiger Lehrer feierte, und ein Freudentag für die Gemeinde. Wtl-druff, 28. April. Bei der Beerdigung eine« Mannes in einem benachbarten Dorfe scheuten die Leichen wagenpferde vor der Fahne des Militär-Vereins, wobei der Sarg in den Straßengraben stürzte. Der Leichnam wurde wieder nach der Wohnung transportiert und zum zweiten Male eingesargt. Hainichen, 28. April. Montag, den 4. Mai findet hier der erste diesjährige Viehmarkt statt. Lcisuig, 28. April. In der Nacht vom Montag zum Dienstag wurde in einem Restaurant ein Einbruchsdiebstahl verübt, wobei der Dieb jedoch nur eine kleine Kassette mit zirka 8 Mark Inhalt erbeutete. Leipzig, 27. April. Der Frau Ponikau, dem Opfer deS Mordversuchs in der Arndtstratze, geht es bereits besser. ES dürste der ärztlichen Kunst gelingen, die bedauerns- werte Frau am Leben und damit ihrer Familie zu er halten. Waldenburg, 28. April. Der Restaurateur Ernst Janke auS Halle a. S., welcher sich mit seiner Gattin bei einer hier in der Neugasse wohnhaften Familie besnchs- weise aufhielt, versuchte seine Frau mit Schwefelsäure, die er ihr ins Gesicht goß. zu töten. Janke selbst nahm Lysol, um sich zu vergiften. Da das Mittel nicht schnell genug wirkte, tötete er sich durch einen Schuß in den Kopf. Die Frau kam mit schweren Verletzungen davon. Plaueu, 28. April. Der achtjährige Sohn deS Stick maschinenpächters Räuber stürzte aus dem Erkerfenster in den Hof hinab und erlitt so schwere Verletzungen, daß er verstarb. Adorf, 28. April. Durch leichtsinniges Wegwersen von brennenden Streichhölzern verbrannten 1^2 Acker Birkenholz. Oel-nitz i. D., 28. April. Die 14jährige Lehrers- tochter Werner in Dröda erhielt die bronzene Rettungs- Medaille. Das Mädchen hatte kürzlich zwei kleine Kinder mit eigener Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens gerettet. Schedewitz, 28. April. Heute früh stürzte in der Kammgarnspinnerei der bOjährige verheiratete Arbeiter Fr. August Seifert aus Niederplanitz kopfüber in einen gefüllten Seifenbottich und erstickte. Bad Elster, 29. April. (Telegramm.) Trotz strömenden Regens begab sich der König heute früh zur Jagd nach dem Forstbezirk „Altes Schloß", woselbst er schon gestern einen balzenden Birkhahn erlegt hatte. Auch heute bestand die Jagdbeute nur in einem Birkhahn. Die Rückkehr nach dem königlichen Kurhause erfolgte um ^7 Uhr. Die Heimreise des Königs geht unter Benutzung des ans dem hiesigen Bahnhof bereitgestellten HofsonderzngS morgen früh 8 Uhr nach Rückkehr Sr. Majestät von einem noch maligen Jagdausflug vor sich. Der König fährt wieder über Neichenbach und wird um 12 Uhr mittags in Dresden eintreffen. Alteubarg, 28. April. Auf der Lucka-Altenburger Straß?, unweit des Forsthauses Lucka, scheuten am Montag nach mittag die Pferde des dem Gutsbesitzer Pröhl aus Prösch- dorf gehörigen Geschirrs vor einem Automobil und gingen durch. Nach rasender Fahrt überstürzte sich der mit land wirtschaftlichen Maschinen beladene Wagen im Straßengraben, den Besitzer unter sich begrabend. Man brachte ihn schwer- verletzt nach seiner Wohnung. Das Automobil fuhr durch die Chausseebäume, zwei von ihnen umreißend auf eine Wiese. Die Insassen kamen unverletzt davon. Erfurt. Aus der Rückfahrt von Bischleben nach Erfurt verließ ein junger Mensch die 4. Wagenklasse. Der Wind riß ihm den Hut vom Kopfs. Bei dem Versuche, den Hut zu halten, verlor der Passagier das Gleichgewicht, stürzte hinab und blieb bewußtlos liegen. Als er wieder zum Bewußtsein kam, nahte eine Lokomotive. Er wäre über- fahren worden, wenn er sich nicht schnell vom Geleise gewälzt hätte. Der Lokomotivführer meldete in Erfurt, daß die Maschine jemand überfahren habe. Daraufhin wurde die Strecke abgesucht, aber nur noch der Hut des Verunglückten gefunden. Dieser hatte sich bis znm nächsten Bahnwärter- Häuschen geschleppt. Er hatte eine Kopfverletzung, sowie eine Fiißverstanchnng davongetragen. Vereinsrrachrichten. § Dresden - Johaunstadt. (Volksverein für das kath. Deutschland.) Am Freitag den 1. Mai, abends */z9 Uhr, nach der Mai-Andacht in der Herz-Jesu-Kirche VertrauenSmänner-Konferenz im Grafen Waldersee. Krenkel- straße. Verteilung der Einladungskarten zur VolkSvcreinS- Versammlung am 10. Mai in Hammers Hotel (kleiner Saal). Augsburger Straße. Vortrag hält Herr Pfarrer Rudolph. Außerdem Besprechung des diesjährigen Kinderfestes (28. Juni). Auf vollzähliges Erscheinen rechnet der Ge schäftsführer. 8 Dresden - J»h««ustadt. (I ü n g l t n g S v e r e i n ) Sonntag den 3. Mai nachmittags 2 Uhr (Treffpunkt „Union". Huttenstraße 7) Ausflug nach Eotta Wellemühle nach vorheriger Besichtigung der kath. Kirche. — Da« neue Liederbuch für Jugendvereine (68 Setten stark) L 9 Pfg. ist erschienen und beim Präses, Herrn Kaplan Scheuring zu haben. 8 Oel-nitz i.Grzg. Der Kath. St. Joseph-Männer- Verein hält am Sonntag den 3. Mai seine Monats- Versammlung im Ratskeller ab. Da unser neuer Seelsorger. Herr Pfarrer Bange, zum ersten Male in unserer Mitte weilen wird, so ersuchen wir unsere Mitglieder dringend, vollzählig zu erscheinen. Aus der christlichen Kirche. lr Fürst Löwcnstein als Priester. Fürst Karl zu Löwenstein, der im vorigen Jahre in das Dominikaner kloster zu Denloo eintrat, »hat den Namen I?r. Raymundus angenommen und wird noch in diesem Jahre die Priester- weihe empfangen. Neues vom Laste. München, 28. April. Wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" melden, hat nunmehr auch Hcudsn gegen das Urteil in seinem Prozesse gegen die bauernbündlerische „Neue Freie Volkszeitung" Berufung eingelegt. Lindau, 27. April. Das neue Modell IV des Grafen Zeppelin unterscheidet sich von dem Luftschiffe III hauptsächlich durch seine größeren Abmessungen, durch die Verwendung erheblich stärkerer Motoren. Was die Ge- schwindigkeit des neuen Ballons anlangt, so hofft Graf Zeppelin sie auf 75 Kilometer pro Stunde zu bringen, ivährend bei den letzten Versuchsfahrten im vorigen Herbst eine Geschwindigkeit von 50 Kilometer, mit dem Winde eine solche von 80 Kilometer erzielt wurde. Der Aktions radius des neuen Luftschiffes wird auf 2300 Kilometer ge schätzt, was einer Fkngmöglichkeit vom Bodensee bis nach Königsberg und zurück gleich käme. Der neue Ballon wird für Nachtfahrten eine Scheinwerfcrausrüstung erhalten. Außerdem wird das Luftschiff eine vollständige Einrichtung für drahtlose Telegraphie anfwcisen, also auch eine Sende anlage, während das Schiss III nur eine Empfangsstation hatte. Die Kosten des neuen Ballons werden sich auf 400 000 Mark belaufen. Harwick. 28. April. Bei den in der letzten Nackt abaehaltenen Gefeckisübungen e-folgte ein Zusammenstoß zwischen dem Spähkrenzer Aitentive und dem Torpedo- bootSzerstörer Gala. Der Zerüörer wurde von dem Kreuzer in zwei Stücke zerschnitten. Ein Mann wurde getötet. Die eine Hälfte des Zerstörers wurde im Schlepptau nach Sheerneß gebracht. Portsmouth, 28. April. An Bord des Linien schiffes Britannia ereignete sich auf der Fahrt von Oneens- ferry hierher eine Kesselexplosion, bei der vier Mann schwer und einer leicht verletzt wurden. Pr Mmildchl empfü hltOantatoii, einfach gebunden mit Nütschnilt 00 Pf , in Leder mit Goldschnitt I 50 Mk. Hoflieferant Ihrer Moj. der Königin- Witwe von Gochsen itres-Ion Erke Sporer und Schöps ranffe in nächster srkLe der karh. H sk rchc - Lelepto.r 8907 'Leies,ran? kV?. München, 28. April. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer besprachen verschiedene Redner die Neichsfinanzrcforin, worauf Finanzminister v. Pfasf erwiderte, darüber, daß die Neichsfinanzrcforin ein unab weisbares Bedürfnis sei, bestehe Uebereinstinimung. Unge deckte Matrikularbciträge widersprächen jeder gesunden Finanzpolitik. Der NeichssckMsekretär Sydow habe bet seiner Anwesenheit in München ein förmliches Programm für die Finanzreform nicht »litgedracht. lieber die Einzel heiten seiner Besprechung mit dem Neichsschatzsekretär könne er keine Mitteilungen machen. Die in der Presse gebrachten Angaben darüber stammten nicht von ihm. Direkten Neichs- steuern werde Bayern unter keinen Umständen zustimmen. Die Neichsfinanzreforni müsse sich ans den Ausbau der in direkten Steuern stützen. Wenn weitere Einnahmequellen nötig seien, so sei die Ausdehnung der Erbschaftssteuer ans die Deszendenten der gangbarste Weg. Gegen die soge nannte Veredelung der Matriknlarbeiträge müsse er sich anssprcchen, falls sie ans indirektem Wege einen Eingriff iit die Steuergesctze der Einzelstaaten bedeuten würde. Zur zeit lasse sich das Erträgnis der Einkommensteuer in den einzelnen Bundesstaate» u>cgen der Verschiedenheit der Steuergesetzgebung nicht vergleichen. Wien, 28. April. Die morgige „Wiener Ztg." ver öffentlicht die Ernennung des Universitätsprofessors Geh. Rates Mickiael Bobrzynski znm Statthalter und Geh. Rates Grafen Stanislaus Badem znm Landinarschall von Oializien. Venedig, 28. April. Heute abend ist der Minister präsident Giolitti zu einem Besuche des Fürsten Bülow hier eingetroffcn. Cristiania, 28. April. Bei der Galatasel, die heute abend zu Ehren des englstchen Königspaares staitsand. brachte König Haakon einen Trinksprnch ans den König und die Königin von England und das britische Volk aus. Es sei seine Ucbcrzcngnng, daß die Gefühle der Freund- sthaft zwischen den beiden Ländern ununterbrochen fort gesetzt würden. In seiner Erwiderung drückte König Eduard die Hoffnung ans, daß Norwegen stets der Friede gewahrt werden möge. Algier, 28. April. Gestern nachmittag wurde auf dem italienischen Konsulat der Vizekonsul von einem Italiener, dem die Visierung seines Passes verlveigert