Volltext Seite (XML)
voller Vortrag deS Herrn Pfarrer Niedel auS Werdau über den Unterricht der Erstbeichtenden. Tara» schloß sich eine lebhafte und fruchtreich Aus sprach der Amvesenden über denselhn (hgenstand. Nur zu schnell ,r>ar unterdessen die Zeit ziiin Ausbruch gekommen. Doch alle irxiren wohl be friedigt über den Erfolg der Versanmilung und nahmen Abschied, um im Mai in Greiz sich wieder zu sehen. . Ruhlaud, 7. Februar. In einer hier wohnhaften Familie sind drei Kinder unter dem Verdachte der (be»ick- starre' erkrankt. Natibor. Aus der Neise des Tierbändigers Henricksen nach Wien hat sich in einer preußisch» Station ein auf regender Zwijchnsall ereignet. Nachts kam der Zug in einer kleinen Station vor Natibor an, wo er einen kurzen Aufenthlt batte. Wie in anderen Stationen, wollten auch hier die Valinbedienstetui sich die Tiger aniehen. Da die Wärter schliefen, ösfnete der L^ahnbedienstete Werschinski die eine Maggontür, vor der unmittelbar ein Käsig stand. Als Werschinski die Unvorsichtigkeit beging, den Tiger zu reizen, um ihn zum Ausstehen zu bewegen und hierbei nur dem. rechten Arm dem Käsig z» nahe kam. fuhr der Tiger ans, um den Arm Werschinskis mit seiner Pranke zu erfassen. Ans die verM'ifelte,, Hilferufe deS Unglücklichen hin eilten die Wärter mit Eisenstangen herbei und stießen und schlugen mit diesen so lange ans den Tiger los, bis dieser den WerschinSki losließ. Der Tiger selbst wurde hierbei von den Wärtern verletzt. Werschinski wurde nach Natibor transportiert, wo ihm ärztlich Hilfe zuteil wurde: seine Verletzungen sind schwer, aber nicht lebensgefährlich. V reiiiöttachrichtei». 8 Dresden. K-ckh, Kali io. Alls ihrbch wird den Mit gliedern deS Vereins >>in a ößerer Vo-tiaa nut Lichtbi'- dern geboten H n'e Sonntag, den 9 Februar, ahndS */§!> Uhr, svricht H>rr Obeilehrer Dünaebler über „Enno, Land und Luve". 120 L chtbila>-r :verd >>> -Hr D- ino >stra- tlmi mit vo^geilihrt. Der Vorit ird erw r'et. daß die Mitglieder ,,-hst Angel örigen durch d,8 iniecess n,t-'!heina veranlaßt nn? den. den g-oß-v Tack des G s-lleiihanseS zu fülle». Mäste sind wi Ikoniinen. 8 Dresden. Am Sonntag den 2. Februar beging der Mnsikklnb des latliolischn Mesellenvereins sein sieben tes Stistnngssest. Ter große Saal des (besellenhanses war bis ans den letzten Platz gefüllt, Inas bei der Fülle des Eie- boteinni nicht anders zn ervxirten war. Ter Mnsikklnb unter Leitung seines nnc'niüdlichn nichtigen Dirigenten -Herrn E. Hajeck erössnete die Feier mit einem exakt ausgeführten Maisch, sowie der Inhlou"-rtüre von Wagner. Herr Or ganist Walde inrlte in 'sehn^w-rdiger Weise die Beglci- ti,„g am Klavier übernominen: er spielte alsdann das Prä ludium von Bach, inelckx'in naher Beifall folgte. Nachdem ergiss Herr Senior K. Linke das Wort, Er begrüßte zu nächst die so zahlreich erschienenen Mäste, besonders .Herrn Oberlehrer Pizepräses Dünnebier, und dankte allen, welche an dem Gelingen des Festes initgearbeitet, besonders -Herrn E. Hajeck, der es verstanden, schon sieben Iabre lang immer wieder neue Kräfte i» uneigennützigster Weise hranzn- ziehe». Mit einem Hoch ans den Klub und seinen Dirigen ten schloß Redner seine Worte. Nachdem folgten einige Solis, unter anderem: Brantlied aus „Lohengrin" (Violin- solo .Hi'ir Hajeck!, DaS Mntterang lTenorsvlo Herr Ult- mann), sowie Cello- und Dylophonvorträge; Herr Stülpner spielte Bariationen ans dem „Karnepal von Venedig" iTroinbasolo). Alle Solisten trugen ihre Sachen in vor- tresflichr Weise vor, was der Beifall bezeugte, der ihnen ge- zollt wurde. Zum Schlüsse folgte ein von Mitgliedern des dramatisch,, Klubs gespieltes wohlgelungeues Theaterstück „Der Hausschlüssel", welches stürmisch,« Beifall erntete. Fräulein Franz, sowie die Herren Linke, Radetzky, Zochlawck spielten ihre Rollen ausgezeichnet. Allen denen, welch au denn Gelingen des schönen Festes mitgearbeitet, sei auch hiermit noch l-erzlichst gedankt. Möge das achte Vereinsjahr ein gottgesegnetes sein zum Wohle und Segen des Gesellen- Vereins. Das walte Mott. dl. li. 8 Dresden-Löbtau. Am Sonntag den 2. Februar hielt der katholisä>e Arbeiterix'rein seine Monatsversammlung ini Etablissement „Dreikaiserhof" ab. Nach Aufnahme dreier neuer Mitglieder hielt ein Mitglied einen Vortrag über „Volkstümlich Erweisung der Existenz Mottes". In klarer verständlicher Weise widerlegte Redner folgende Behaupt»» gen: Das Tier hat keine Seele, folglich Ixü der Mensch auch keine Seele, alles hat sich aus einem Urstoff entwickelt: das Leben ist durch Belvegung entstanden, die Materie hat kei nen Anfang geliabt; die Bibel ist nur für kleine Kinder: die Furcht hah die Gottheit hervorgerufen: wenn es einen Mott gibt, warum läßt es derselbe zu, daß wir manchmal so sck>wer durch Unglücksfälle, Naturereignisse nsw. Heimgesncht wer den? Mit lebhaftem Interesse folgten die Anwesenden den Ausführungen des geschtzten Redners und spendeten am Schlüsse reich» Beisatt. Ter Vorsitzende verlas sodann die Satzungen, vx'lche in der Ansschnßsitzimg von den Ver- treten« der evangelisckien Arbeitervereine und anderen na tional gesinnten Vereinigungen entworfen Verden sind und empfiehlt den Beitritt zu dieser sozialen Vereinigung. Es werden die Herren Karl Meier. Tilgner und Dr. pihl. Pacht gewählt, um an den Beratungen dieser Vereinigung teilzn- nehmeii. Mit der Bitte um zahlreich» Besuch der nächsten M'rsaninilung, vx'lcher sich eine Fastnachtsfeier anschließen soll, schließt der Vorsitzende die Versammlung. Aus der christlichen Kirche. I< Zum Fall Schnitzer erklärt die „Corrispondenza Ro- i»g»a", der Artikel Schnitzers sei schlimmer gls der des Professors Ehrhard: er sei eine Blütenlese von abgedrosche nen Meineiiiplützen gegen die römische Kurie. Die Ahl der Modernisten sei durch die Enzvklikg nicht vermehrt, nur habe diese dazu beigetragen, die Modernisten, die bisher im Geheimen gegen die Kirche cirbeiteten, ans Tageslicht zu fördern. k „Katholisch oder nltrninontan?" Unter dieser Spitz marke schrieb die „Saar-Post" am Schlüsse einer Notiz aus Tndweiler in ihrer Nr. 2Xl: „Als der -Heiland ans Erden wandelte und seine Kirche gründen wollte, da berief er zwölf »Itrainontane Männer. Einer von diesen Zwölfen wurde katholisch, d. h. er ging z» de» andern über. Ter gute Mann brauchte dies aber nicht umsonst z» tun, er be kam zwar kein gutes Pöstche», sondern 30 Silberlinge. Später soll er sich gehängt haben." - Daraus konstruierten «um die „Poss. Zeitg." MX. Dezember 1907), die „Wart burg" Nr. 52, die „Tentsch-Evang. Korresp." Nr. IM und andere Blätter eine von katholisch r Seite gegebene Defini tion von „katholisch" und „nltramontan", ja, einige Blätter erblickten in dem !».'i genannten Judas Ischriot sogar eine Anspielung an) den katholischen Ohrpräsidenten der Rhein- Provinz. Du Sätze stehen allerdings in der „Sciarpost", sind aber ans du» Zwanime"! cinge gerissen. In der „Dnd- weiler Zeitg/ erNär:-.' der „Preßaiisschnß der Innglibe- ralen", der Kamps gelte n'chl der katholischen Religion, Hindus und darin einen Beweis gegen die Berechtigung der Wallfahrten »ach Lvnrdes z» finden glauben, so irren sie sich sehr. Hier liegt im (hgenteil eia neuer Belv-eis von der Wahrheit dessen, «ras eben anseinandergesetzt wor den ist, nämlich daß diese Kundgebungen einem notwendi gen, allgemeinen M'dürsnisse des menschlichn Heraus ent sprechen. Ter Gegenstand, ans de» sich diese Kundgebungen hziehn, kann selbstredend verschieden sein, und davon hä« gt eben der Wert und die Berechtigung derselben ab. Schon ans diesem Grnnde allein «xudienen also die Wallfahrten volle Achtung, da sie edle und erhabene Gefühle zur Trieb feder haben und einem noiwendigeii Naturgesetze ü- sprech». Nun aber koniin! noch hinzu, daß Gott der Ur heber dieser moralischen Naturgesetze ist, und daß er die selben benützt, um den Menschen zu sübren und zu leiten; ans die Natur wird, wie der heilige Panlns sagt, das Ueber- natürliche gepfropft, »nd es entstehen neue Früchte, Früchte, die des Himmels würdig sind. Wir müssen also annehmen, daß Gott jene Kundgebungen billigt und segnet. Wir dür fen auch annehin-'n, daß er gewisse Orte durch ganz beson dere Beweise seiner göttlichen Güte und Macht ehrt und heiligt. Diese Orte sind dann für die Kirclx', nxis andere für das Vaterland sind: CammelsläUen heiliger Andenken, wo die Ebristen sich lressen, »m in gemeinsamer Begeiste rung die tiefsten und heiligsten Bedürfnisse ihres Herzens zu hsriedigen. Sie haben aber »och einen viel weiteren, viel höheren Wert, denn die von Gott angeordneten Ver sammlungen der Christen in gewissen Heiligtümern sind mehr als eine Besriedigimg heiliger Gefühle, sie sind eine Pflanzschnle «nahrer christlicher Tugend, besonders des h'i- ligen Glaubens. Und gerade eine Schule des Glan - bens braucht unsere Zeit am meisten. Ist es doch eine traurige Tatsache, daß die Männer der Wissenschaft in ihrem Stolze ans die neuen Errnngeiisckxiften und Ent deckungen vielfach das Gleick^gewicht zwischen Glauben »nd Wissen tx'rloren haben. Sie wollen alles wissen und nichts mehr glauben, sie wollen nur forschen und nicht mehr beten; sie vergessen, dgß der Glaube, dieses heilige Gut. eine Gnade ist. Aber durch Forsckx'n und Wissen gelangt man nicht znm Glauben, besonders nicht, wenn man von vorn- sx'rein nicht glaiihn will. n,i>A»gei, und Obren verschließt, sobald man auf das Uebernatürliche stößt. Mau will eben oft Freidenker und Skeptiker sein und bleiben; diese Geistesrichtiing hrrichle schon, als vor 50 Jahren in LonrdeS die ersten Erschwungen stattsanden. Indem man iedeS Eingreifen Gottes in die Naturgesetze, jedes Wunder beiseite schob, glaubte man ungehindert sortfghren zu können, die Religion cmziigreisen. ES Nxiren wohl die Wundertaten da, welche die Gründung »nd Verbreitung de- Christentums begleitet hgtten, allein sie lagen in Nx'it ent fernter Vergcingenheit und konnten dotier in Zweifel ge zogen N>erde». „Wenn ehemals die Blinden sahen," sagte man, „wenn die Tauben hörten und die Lahmen gingen, warum hören jetzt diese Wunder ans? Ist den» die Macht Gottes perjchwiinden? Statt daraus den Schluß zu ziehen, daß das, was ehemals stattgefnnden hat, auch jetzt wieder stattsinden kann, stellte man lieber die M'hanptnng auf, daß das, waS nicht mehr Porto»,,,,t, überhaupt noch nie vorge- koinme» ist. Aebnliche Trugschlüsse hatten sich allgemein verbellet, denn sie gingen von Leute» ans, deren Ansicht in den Augen der Welt am meisten Geltung hatte. Und da, ans einmal Ine,den diese Trugschlüsse wie ein Karten> bans über de» Hansen geworfen. In Lonrdes handelt es sich nicht mehr nin Wunder ans alten Zeiten, es sind Tat- sach» der Gegenvxirt. Tie Augenzeugen leben noch, me», kann sie fragen: die geheilten Personen, besonders Eleinen- tine Tronh-, Frau Mordet, Marie Lemarckxind, Marie Lebranchü, Fra» Nonchl, Gabriel Gargain — sind noch da, inan kann sie sehen; die Aerzte, vx'Ich einst die Kranken in Behandlung hatten besonders Tr. med. Bvissarie-Lonrdes sind zur Stelle, man könnte sie.sprechen. Da finden die Freidenker und Skeptiker, vxmn sie ehrlich sein wollen, keinen Aiisvx'g mehr. Das ans der Geschichte vertriebene Wunder kehrt also lriinnphierend in dieselbe zurück. Es stellt sicb vor die Auge» seiner Gegner und zwingt sie znm sehen. Viele Nx'iide» allerdings die Augen ab, aber hier durch vernrieilen sie sich selbst: Tatsachen bleiben eben Tat sachen. Andere dagegen öffnen die Augen: sie glauben. Andere «nieder, die von Zweifel» beunruhigt sind, werden im Glauben befestigt. Und diesen heilsamen Einfluß hat Lonrdes nicht mir ans seine nächste Umgebung, sondern ans die ganze Welt geltend gemacht. Dafür lmt die moderne Presse schon reichlich gesorgt. Von de» Ufern des Gave ging und gebt eine mächtige Bev>egniig ans, vxllch die Menschen zwang und noch heute zwingt, die Augen zu er beben und sie gegen den Himines zn richten, und das ist der Erfolg der „Schule deS Glaubens" zn LonrdeS. Mögen fol gende zlix'i «nähre, lx'glcinbigte Episoden 4) zur Illustration des oben Gesagten dienen: Im Ighre 1X92 begab sich zur Zeit der großen Pik- gerziige der «voblbekgnnte französische Nomanschreiber Zola „ach Lonrdes, er wollte znsehen und „nach seiner Art" daS Gesehne in seinen Biichrn erzählen. Er, der lange schon vor seiner Abreise die öffentliche Meinung ans seine LonrdeS- sorschungen vorbereitet lmtte, erlebte an dem Gnaden- tzlsla'lltb kritische Dinsiellune «-»r H.-Nu">">u von Bund«-/ Pros. Tron Strokburz. L< Rsur ISVft. k. 27ü. sondern dem „UllianiontaniswuS": „Wir haben in unseren Reihen Gott sei Dank iwcy v cle katholisckie Mitglieder, die ebenso wie «vir die Verguickung der Religion mit Politik mißbilligen und sich dagegen auflehnen." Anknüpfend daran schreibt ein Leser der „Saaarpost": „Hört ihr? In den Reihen der Jungliberalen sind die Katholiken, die Millio nen Zentrumslvähter sind natürlich nltramontan." Jetzt folgt obiger Satz über die „ilttramontanen" Apostel und den „katholisckie,«" Judas. Ter Verfasser der Notiz will eben sagen: Nach der Meinung des junglibera- len Pr es; Vereins ist Judas Jschariot „katholisch", während die übrigen Apostel „ultramontan" sind. Volkswirtschaft und Handel. I, Das neue internationale Briefporto beträgt bekannt lich 25 Centimen für die erste» 20 Gramm und 15 Cent;- men für jede weiteren 20 Gramm (bisher 25 Centimen für je 15 Gramm). Das bisherige Briefporto haben beibehal- ten: Griechiiland, Italien, Montenegro, Rußland, ferner die Argentinisch Republik, der Anstrolisöh Bund, Brasi lien, Costa Rica, Ecuador, Haiti, der Kongostaat, Liberia, Persien, Peru, San Domingo, Siam, sowie eine Anzahl britischer Kolonien- (Kapkolonie), Natal, -Oranjeflnßkolonir, Traiiscxial und andere. Dagegen hben Frankreich, die französisch» Kolonien und Tunis zwar die Herabsetzung des Portos für die höheren, Gewichtsstnfen ans 15 Centimen, nicht aber die Erhöhung der Gewichtsstufe auf 20 Gramm angenommen, «vährend Serbien, Mexiko, Uruguay und Ve nezuela zivar die 20-Gr.-Stnfe anlvenden, von der Herab setzung des Portos für die höhren Gewichtsstnfen aber kei nen Gebrauch mach». Selbstverständlich bezieh» sich die Allsnahmen aber mir auf die in den genannten Ländern anfgelieferten Briefe. Für Briefe ans Deutschland nach allen Ländern gilt das Normalpi-rto von 20 Pfennig für die ersten 20 Gramm und von 10 Pfennig für jede weiteren 20 Gramm. Eine Nachrhbnng von Porto für die nach diesen Sätzen frankierten Briefe darf in keinem Lande des Weltpostvereins stattfinden. sch v Ermordete S t a a t s h ü u p te r seit 1800. Nicht weniger als zehn Präsidenten, zvxn Are, zwei Sul tane, ein Schh und eine Kaiserin sind im verflossenen Jahrhundert als Opfer von Mörderhand gefallen. Seit >900 sind drei Könige, eine Königin und ein Präsident ge fallen. In, Juli 1900 starb König -H „ m b er t als Opfer einer Kugel, und jetzt hat der König von Portugal densel ben Tod gefunden. Am 5. September 1901 wurde in Buffalo Präsident MacKi „ ley von Leon Czolgosz durch eine Kugel verwundet und starb neun Tage später. In fri- schr Erinnernng stehn noch die furchtbaren Ereignisse von Belgrad, denen im Juni 1900 König Alexander und seine Gemahlin, Königin Traga, znm -Opfer fielen. Die Liste der im 19. Jahrhundert ermordeten Staatshüupter beginnt mit Zar Paul l., der in der Nacht vom 23. zum 21. März 1X01 von rnssischn Edellenten erwürgt wurde. Sieben Jahre später, am X. Mai. wurde Sultan Se- l i m III. ans Befehl Mnstaphas I V. im Gefängnis er drosselt. Tann tritt eine längere Panse ein, die 1X31 durch die Erinordniig des Grafen Ca Po d'Istria, des Prä sidenten von Griechnlgnd, und 1X51 durch den gewaltsamen Tod des -Herzogs K arl von Parma unterbrochen «vird. Am 13. August 1X00 fällt Fürst Dan ilo I. von Monte negro, eine Woche „ach seiner Thronbesteigung, als Opfer orte folgende Unterredung mit einem Redakteur deS „Temps": Der Redakteur: „Glauben Sie an die Möglich keit des Wunders?" Zola: „Ich glaube daran, es schint mir sogar sehr schwierig, diese Lehre z» liez«veifelii, man müßte denn über haupt nichts mehr glauben." Der Redakteur: „Wenn Sie Zeuge wären eines Wunders, welches sich unter den höchst strengen Bedingun gen, die Sie stellen, vollziehen würde, würden Sie es aner kennen? Würden Sie dann die Lehre des Glaubens an- nehiiien?" Zola nach einigen Augenblicken ernsten Nachdenkens: „Ich weiß es nicht, aber ich glaube es nicht. Diese Frage habe ich mir »och nie gestellt, ich lasse sie unentschieden." Klarer und deutlichr tonnte man seine vorgefaßte Meinung nicht eingestehen. Unter diesen Bedingungen ist jedes Forschen nnniitz: man müßte seinen Willen und seine thsiiliiuiig der Wahrheit gegenüber ändern. 1- » * Eines Tages besuchte Zola im Spital daselbst die be reits erwähnte jugendlich Clementine Tronh, und als diese längere Zeit schwieg, sagte er ihr auf einmal: „WaS hast du denn, du sPricW ja nicht?" — „Ich bete für Sie," antwortete das Kind. — „Nun ja, du bast recht," fügte Zola hinzu, „ich kann es gebrauchen." Da hat der große Roman schriftsteller «nähr gesprochen, vxihrschinlich mehr als er dachte. — * * » Es ist nun »„möglich, eine Geschichte der wunderbaren Heilungen von Lonrdes in diesem engen Raume zu geben. Gebrochene Knochii, die sich wieder znsammensügen und zwar augenblicklich, angcfressene Knochen, bei denen der Knochenfraß anfhört lind verschwindet; kranke Lungen, dt« plötzlich und für immer heilen; Lupus im Gesicht, der ver narbt; offene Munden, die sich schließen; Kinder, junge Mädchen, Frauen, Jünglinge, reise Männer. Arbeiter, Bür ger, arme und reiche Kranke, kurz alle Stände, alle Alter, Krankheiten verschiedenster Art genesen in der Näh dieser gehimniSvollen Kraft, deren wunderbare Wirkungen unS die Geschichte von Lonrdes bestätigt. Was die Natur auch will, sie führt eS ans. Der den kende Mensch kann leicht erkennen, wie sie hißt, und wer sie ist. Nur ein Wesen im Weltall kann so reden: „Der Ewige ist sein Name, die Erde sein Werk." 6) Ave Maria! ') Racine Lsth r S«