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Sächsische Volkszeitung : 09.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190802097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19080209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19080209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-09
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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Zweites Blatt Sächsische VolkSzeUung vom 9. Februar 1908 Nr. 33 Modernes Unkraut. Herr, hast du nicht guen Samen au» Semen ttck-r z-eial? bat er denn da« Ur.kraair? Ea 4eatch t3. DaS heute vorgetragene Gleichnis unserer Heilandes, d«s, wie alle anderen, seine hohe typische Bedeutung hat. ist charakterisiert dadurch, daß in ihm einesteils, gleichsam rn Großen Zügen, die Christenheit im ganzen als in zwei scharf von einander zu unterscheidende Teile geschieden dar- gestellt, aber auch die Einwirkungen deutlich bezeichnet wer den, denen jene sich frei.otllm l ingeben und wodurch eben jene Trennung herbeigesüh t wird. Diese Einwirkungen, es ist einerseits der gute Same, den Christus ausgestreut hat und der in der heiligen Schrift, besonders des neuen Testamentes, enthalten ist. andererseits der schlechte Same, den der Feind Gottes, meistens fast unbemerkt, in die Herzen der Menschen aus- streut, dauern fort durch alle Jahrhunderte und sie werden fartdauern, so lange es Menschen auf Erden gibt. Daher der ewige Kampf und Widerstreit auf den verschiedenen Ge bieten in der Öffentlichkeit sowohl, als auch im Innern der einzelnen und besonders der tiefer Denkenden. In der Öffentlichkeit tritt nun manchmal dieses, ein andermal jenes Gebiet mehr in den Vordergrund. Da gilr eS nun den Blick zu schärfen, um zu erkennen, was ist Wei zen, was ist Unkraut, denn beides ist oft so vermischt, daß der Hausvater im Gleichnis, das ist Christus, seinen Knech ten riet, beides wachsen zu lassen bis zur Ernte und dann erst die Scheidung vorzunehmen. Das gilt bezüglich der Menschen. Die auf diese berechneten Einwirkungen aber müssen früher erkannt und geschieden werden, weil darnach die endgültige Trennung erfolgt, so wie auch die Knechte im Evangelium das Unkrairt lange, bevor die Ernte kam, erlannten. So ist es nun auch in der gegenwärtigen Zeit. Dem gebildeten, weiterblickenden und charakterfesten Katholiken wird es oft nicht leicht, scharf und bestimmt zu unterschei de», was entspricht der Lehre, den Worten Christi, was entspricht den Einwirkungen des bösen Feindes. Beinahe jede Woche bringen kirchenfeindliche Blätter Aussprüche oder Abhandlungen dieses oder jenes katholischen Theolo. gen, welche sich abfällig über die letzte Kundgebung unseres heiligen Vaters, des Papstes, gegen den sogenannten „Mo dernismus" äußern und die daran geknüpften Maßnahmen verurteilen. Diese werden als mit der „Freiheit der For schung" unvereinbar, ja sogar eine gewisse Heuchelei be günstigend, hingestellt. Mit gleißnerischen Worten wird dabei die Höhe der deutschen „Wissenschaft" und ihrer Trä ger, der Universitäten, gerühmt und die Sache so darge- steLt, als ob wahrhaft römisch-katholisch sein und rückstän dig oder kulturfeindlich sein, ein und dasselbe wäre. Diese Aeußerungen verfehlen nicht ihre Wirkung auf die Gebil deten und auch die öffentliche Meinung kann schließlich da von befangen werden. Um das Wesen, die schließlichen Früchte dieser Kund gebung zu erkennen, sei ein Satz aus der Epistel des heuti ge» Sonntags angeführt; da schreibt der heilige Paulus- „Der Friede Christi herrsch freudig in euren Herzen, zu diesem seid ihr berufen, umeinen Leib zu bilden." (Col. 3.) Um dies zu ermöglichen, um den Leib der Kirch Christi, wenigstens in Bezug aus den Glaubensinhalt, zu sammenzuhalten und nicht der allmählichen Zerstörung zu überliefern, deshalb hat und mutzte der Papst öffentlich es unternehmen, den „Modernismus" zu kennzeichnen und Maßregeln zu treffen, damit dieser nicht schließlich das Jom fiiliWiihrigkn Jubiläum bksweltbkrubmtku'Wallfuhrlsortcs sonr-es') am 11 Februar 1908. V§" U. 8. Während die Blicke der gesamten kultivierten Welt mit Wehmut und tiefem Bedauern auf einem Lande süd lich der Pyrenäen ruhen, wo ruchlose Mörderhand dem Leben eines Königs und dessen Thronfolger ein jähes Ende bereitet: während nördlich der Pyrenäen mit fanatisiertem Eifer die Trennung von Kirch und Staat durchgeführt wird, hat es die göttlich Vorsehung gefügt, daß ein bescheidenes Städtchen in den Pyrenäen das Interesse der kathol. gläubigen Welt unsrer Tage wachruft und auf sich konzentriert: An, 1l. Februar 1908 werden es 50 Jahre, daß in einer Erotie des FUstns Massabieille am T«vefluß, unweit des Städtchens Lourdes, die seligste Jungfrau Maria der Bernadette Souöirons das erste Mal i» unbeschreibliche Lieblichkeit und Pracht erschien, während jene? bescheidene Kind aus dem Volke mit seiner Schwester Marie und Jeanne Abadie, ihrer Freundin, dürres Reisig sammelte. Achtzehnmal wiederholten sich in den folgenden T»gen unter dem Andrang einer tauseudköpf'gen andächtigen Volksmenge aus der Umgebung diese Erscheinungen. Am 24. Februar öffnete sich Plötzlich jene wundertätige Quelle, welch jetzt täglich 122 000 Liter Wasser liefert. Am 25. März, dem Feste Mariä Verkündigung, erglänzte die dicht umlagerte Felsengrotte in besonders wundervoller Licht fülle, die Weiße Erscheinung stand wieder da über einem Rosenstrauch. Da kam Bernadette der Gedanke, in di« „Dame" zu dringen, sie möchte ihr sagen, wer sie sei. Auf bi« dritte Frage faltete die „Dame" die Hände, legte sie auf die Brust, erhob die Augen zum Himmel und sprach dann, den Kopf neigend: „Ich bin die imbefleckte Empfäng nis!" Die Zuschauer wurden von einer heiligen Begeiste- rung ergriffen, sanken auf die Kniee und aus aller Munde klang es: „O Maria, ohne Sünden empfangen, bitte für unS. die wir zu dir unsere Zuflucht nehmen." So hatte di« Himmelskönigin selbst, ungefähr drei Jahre nach dem Tage, an dem der hochselige Papst PiuS IX. feierlich erklärt, Maria sei vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis ganze Weizenfeld der Kirck-e überwuchere. Die dagegen schreibenden katholisckxm Theologen, welck>e den Feinden der Kirche so große Freude bereiten, können oder »vollen nicht einsehen, daß es sich dabei nicht uni einzelne Dogmen oder Glaubenswahrheiten l)andelt, sondern daß es gilt, die Grundlagen des christlichen Glaubens zu schützen, diese nicht den wechselnden Zeitströmungen und Ansichten einzelner Männer der Wissenschaft auszuliefern. Tenn diese Grund lagen sind von Gott geoffenbart und von Christus verkün det. Will man das leugnen, nun, so muß man das ganze Christentum aufgeben,, dieses löst sich dann auf in ein Ge menge verschiedener religiöser Meinungen oder Schwärme reien, ohne Kraft und Einheit, wozu ja bereits jetzt Ansätze genug vorhanden sind. Von Freiheit der Forschung und menschlicher Wissenschaft kann also lgcrbei gerechterweise gar nicht gesprochen werden, weil es sich um ein Gebiet handelt, das darüber hinaus in das Reich des Uebernatür- lichcn, nämlich der göttlichen Offenbarung, sich erstreckt. Wer diese nicht anerkennen will, der darf doch wenigstens nicht noch verlangen, daß di-- Kirch-' der berufene Hüter dieser Offenbarung, ihm ein Amt überläßt, in dem er viele andere mit sich fortreißen kann zu einem Ziele, das als verderblich erkannt ist. Unterscheiden wir also wohl zwischen Weizen und Un kraut, damit wir bei de,: letzten Entsch.ioung einst zum «rsteren, nicht zum letzteren gezählt werden. X. A«S Stadl «nd Land. (jfortsetzunq aus dem Hauptblatt.) —* Ter Beruf des Zahntechnikers. All jährlich zur Zeit des Schulschlusses taucht den Eltern und Erziehern die schwerwiegende Frage der Berufswahl für di Heranwachsenden Söhne und Töchter auf. Vielen Eltern mag es daher erwünscht sein, über den Beruf des Zahn technikers etwas Näheres zu erfahren. Die Ausübung dieses Berufes ist an den Nachtveis einer bestimmten Schulbildui» ^ nicht gebunden, wohl aber ist eine gründliche Ausbildung unerläßliche Bedingung, wenn überhaupt die Möglichkeit eines späteren Fortkommens bestehen soll. Vorbedingungen sind eine gute Gesundheit, besonders gute Augen, Lust und Veranlagung zu feineren mechanischen Arbeiten, und eine bessere Schulbildung, wenn möglich das Einjährig-Frci- willigcn-Zeugnis. Bei jungen Mädchen ist ganz besonders auf eine gute Körper-Konstitution zu achten, da der Beruf ein sehr anstrengender ist. Wer sich der Zahntechnik zu wenden will, muß unbedingt eine dreijährige Lehrzeit ber einem anerkannt tüchtigen selbständigen Zahntechniker auf weisen. Nach dieser Zeit empfiehlt sich der Besuch einer Fachschnle, wie sie in nwhreren großen Städten des Reiches bestehen (Berlin 2, Breslau 1, München 1), oder des von der Standesorganisation aus eigenen Mitteln geschaffenen zahn technischen Lehrinstituts in Berlin (Brunnenstraße). Der vollendeten Lehrzeit, für die meist ein Lehrhonorar von einigen hundert Mark zu entrichten ist, sollte eine mehrjährige Gehilfen- und Assistentenzeit folgen. (Monats gehalt 90—150 Mark.) Die selbständige Ausübung des Berufes als Zahntechniker erfordert noch ein Kapital von einigen tausend Mark zur Einrichtung, will der Anfänger nicht gleich mit drückenden Schulden beginnen. Die Aus sichten im Berufe sind im allgemeinen als nicht günstig zu bezeichnen. Ganz abgesehen von der alljährlich steigenden Zahl der approbierten Zahnärzte und der der Zahnheil kunde sich zuwendenden praktischen Aerzte, ist auch die Zahl der selbständigen Zahntechniker und Dentisten im Deutschen Reiche eine so große (zirka 5000), daß sich nur geringe Aussicht auf eine ausreichende Existenz bietet. In den an ohne jeden Makel gewesen, für diese der Welt verkün digte neue Lehre eine Bestätigung des Himmels erfleht: Der Allmächtige selbst hatte seine Unterschrift dazu gegeben. Sobald nun die Kirche die Verehrung der seligsten Jungfrau von Massabieille genehmigt hatte, da wurde jener wilde, bis dahin unbekannte Felsenabhang weltberühmt, einer der besuchtesten Orte der Erde. Frankreich ging voran, wie es seine Pflicht war. Die Worte der seligsten Jungfrau an Bernadette: „Ich will, daß man in feier lichem Zuge hierher komme" haben sich erfüllt. Man kam und kommt noch heute in geradezu endlosen Prozessionen. 2) Im Jahre 1876 wurde die herrliche Basilika konsekriert in Anwesenheit von 35 Prälaten, einem Kardinal als Ver treter des Papstes und 100 000 Gläubigen. Lange mag man die Annalen der Völker durchblättern, bis man die Spuren einer so immensen, von so heiliger Begeisterung getragenen Volksmenge findet. Gar bald begannen nun die Nationalpilgerfahrten Frankreichs, welche jährlich gegen 50 000 Pilger nach Lourdes bringen. 1901 fand die feier liche Konsekration der Rosenkranzkirche statt, wobei 25 Prälaten, 2 Kardinäle und ein Patriarch zugegen waren. Zwei Jahre zuvor zählte man bei der ersten nur aus fran zösischen Männern bestehenden Pilgerfahrt 60 000 Köpfe. Eine wahre Armee fürwahr! Und man darf wohl behaup ten, daß seit den Kreuzzllgen keine andere derartige Kund gebung stattgefunden hat. Das sind in weiten Umrissen die großen Daten in der Geschichte von Lourdes. Herrliche bedeutungsvolle Tage! Noch viel wichtiger aber ist der enorme Zulauf von Pilgern, die alljährlich aus allen Län dern der Erde an den Ufern des Gave sich ansammeln, ge treu den Worten der Unbefleckten: „Mich werden selig Prei sen alle Geschlechter." Von 1867 bis 1903 einschließlich liefen in Lourdes 4271 größere Pilgerzüge ein, die allein 3 817 000 Pilger zählten. Selbstverständlich weisen di.' ersten Jahre dieser staunenerregenden Statistik das kleinste Kontingent auf. Faßt man die letzten sieben Jahre dieser Serie zusammen, so ergeben sich jährlich 160 Pilgerzüge im Durchschnitt (Gesamtzahl 1637 Züge mit 1 074 000 Pilgern). Don überallher eilt man zu der Gnadenstätte, aus Belgien, Deutschland, Oestcrreich-Ungarn, Spanien Portugal, Italien, England. Irland, Amerika, Nord- und Südstaaten der neuen Welt. 0 Die Statistik ist entnommen -Uistoirs oritigne llos 4v4avmvnts 6« l-ourcko«", p»r 6sorxo Lsrtrin. Paris 1904. Kleinstädten und auf dem platten Lande finden tüchtige Fachleute immer noch eine gute Existenzmöglichkeit: da gegen kann in den Großstädten, hervorgerufen durch Massenniederlassungen, von einer Not unter Zahntechnikern gesprochen werden. Schuld an diesen traurigen Verhält nissen tragen vorwiegend die gewissenlosen und betrüge- . rischen sogenannten „Preßiers" — unbcsckvftigtc Zahnärzte und Zahntechniker, die in Tageszeitungen und Zeitschriften unter den glänzendsten Versprechungen ihre Opfer suchen, die sie in drei Monaten oder etn»as länger, gegen ent- spreclreudes Honorar natürlich, in der Zahnheilkunde und Zahntechnik „auszubilden" versprechen. — Bei der heutigen hochentwickelten Zahnheilkunde und Zahntechnik kann selbst verständlich nur der auf der Höhe stehende, gründlich auS- gebildete Fachmann hoffen, sich Vertrauen und Existenz zu erringen, während die solchergestalt von Winkelexistenzen „Gepreßten" einem beklagenswerten Schicksal entgegen gehen, wenn sie nicht vorziehen, nach jahrelangem Sorgen und Hoffen den Beruf aufzugeben. Erschütternde Schick sale solcher um das Lehrhonorar Geprellter (oftmals der letzte Besitz armer Witwen, den sie für die Söhne oder Töchter opfern), ließen sich schildern und nicht dringend genug kann das Publikum gewarnt werden, Inseraten oder Gratis- broschüren Glauben zu schenken, in denen die „Erlernung der Zahntechnik" in einigen Monaten und „Erwerbung einer glänzenden Existenz" versprochen werden, mag der Versprechende einen Titel führen wie er will. Wer sich vor einer verfehlten Existenz bewahren will, lasse solche, die Unkenntnis und Leichtgläubigkeit betrügerisch ansbeutenden Werbeinserate unbeachtet. Genaue und gewissenhafte Aus kunft über alle einschlägigen Fragen erteilt kostenlos di: Standesvertretung der deutschen Zahntechniker und Den tisten 1. Geschäftsführer, Dentist Gehrke, BenSheim (Hessen). H Großenhain, 7. Februar. Die Kunstgärtner von Großen hain und Umgegend haben beschlossen, vom 11. bis 19. Juli dieses Jahres ein Blumenfest im Stadtparke zu veran stalten. Ehrrnfricdersdorf, 7. Februar. Tie Handzwicker der hiesigen Schuhfabriken forderten am 20. Januar nebst ver schiedenen Neveubedingungen 5 Pf. Lohnerhöhung Pro Paar. Die Zwicker nahmen, ohne daß ihnen nur das geringste Zu geständnis gemacht worden war, nach Ablauf der gestellte» Frist die Arbeit vollzählig wieder auf. Plauen, 6. Februar. Durch ausströmendes GaS auS einem schadhaften Gummischlauch eines Gaskochers erstickt« das Töchterchen des Kaufmanns Scheppard. Neichenbach i. V., 7. Februar. In dem Fabrikgebäude der Firma Oswald Dietel in der Trinitatisgasse brach «in Feuer aus. Der von der Firma Franz Bretschneider ver mietete Websaal brannte aus. Durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr konnte- das Gebäude erhalten werden. Falkrnstein, 7. Februar. Zwei Diebe, welche in Ober stützengrün einen Geldbeutel mit 268 Mk. gestohlen hatten, wurden hier verhaftet. — Dem Versicherungsagent Christer in Ellefeld, der wegen Verdachts der Brandstiftung in Untersuchungshaft war, aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, ist vom Landgericht Plauen die Berechtigung zuge- sprocheu worden, für die ihn: infolge der Haft entstandenen Kosten Entschädigungen aus der Staatskasse zu verlangen. Aus dem Vogtlande. Am Donnerstag den 6. Februar hatten sich in Gera alle katholischen Pfarrer des Vogtlandes und angrenzenden Bezirken mit Ausnahme eines einzigen, der durch Krankheit verhindert war, eingefunden zur Ab haltung der vierteljährlichen geistlichen Konferenz. Nach der ^<lor. et eankeu». in der Kirche folgte ein gehalt- Die Bischöfe gehen mit dem Beispiele voraus. Kon 1868 bis 1. September 1904 waren deren 1643 in LourdeS, darunter 277 Erzbischöfe, 10 Primas, 17 Patriarchen, 63 Kardinäle, 757 Prälaten fremder Länder (Australien, Neu seeland usw., aus Indien 31, China 27 usw.). Und dies« Bewegung nimmt ständig zu. Juden» verbreitet sich die Verehrung der unbefleckten Jungfrau von Lourdes auch in andere Länder. Ueberall findet man Statuen, größere und kleinere Grotten, Kirchen und Kapellen. Die Verehrung unserer lieben Frau von Lourdes hat sich buchstäblich über den ganzen Erdkreis verbreitet. Angesichts dieser Tatsachen darf wohl die Frage ber«ch- tigt sein: Was veranlaßt das Menschen Herz zu solchen Pilgerfahrten? Es steht fest, das Meuschenherz hat gewisse Neigungen, die ihm von der Na tur als Gesetze aufgelegt sind, denn es gibt Naturgesetze auf dem moralisckien »nie physischem Gebiet, denen »»»an sich nichr entziehen kann. Einem solchen notwendigen Gesetze «nt- spreck>cu die Wallfahrten. Hegen nämlich viele Menschen zugleich in irgend einer Beziehung dieselben Gefühle, tief im Herzen, so verlangen die Gefühle eine große, gemein same Kundgebung. Das gilt nicht so sehr von einer klei nen Stadt, als vielmehr von einem Volke. Nach einem an deren morali'chen Gesetze sucht man nun als Sammelplatz für solche Kundgebungen mit Vorliebe Orte auf, an die sich das Andenken irgend einer berühmten Begebenheit knüpft, zum Beispiel den Geburtsort eines großen Mannes, oder ein berühmtes Schlachtfeld, wenn es sich um nationale Ge fühle handelt. Es ist nun klar, daß die Gesetze auch zur Geltung komme»», wenn es sich um religiöse Gefühle han delt, die weit tiefer wurzeln, viel mächtiger wirken und sich auf größere Massen erstrecken als alle anderen Gefühl«. Kein Wunder also, wenn sich fromme Christen gern in gro ßer Menge ziisam»nenfinden. um an irgend einem durch frommes Andenken liebgewordcnen Orte in begeisterten Kundgebungen die Gefühle ihres Glaubens, ihrer Liebe, ihrer Frömmigkeit kund zu geben. Die Wallfahrten sind also berechtigt und beruhen auf einem notwendigen Naturgesetze des Vken- s che n h e r ze n 8. 3) Wenn nun die Gegner von LonrdeS einen Vergleich anstellen mit den Wallfahrten der Muselmänner oder der 0 vergleiche Artikel in Sächs, vnlk-zlg. 8. Dezember ISO» »Der Unbefleckten Verehrung an ihren Mnadenstättrn". ') Sprich Lurd.
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