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Montag von 13. Oktober 1313 Sächsische Volkszeitung Nr. 237 — Seite 5 «« „Katholischer Theatertultus. Die »Leipziger Neuesten Nachrichten" (Nr. 280) schreiben: »Wer aufmerksam die Ereignisse der letzten Zeit verfolgt hat, wird sich manchmal verwundert die Frage vorgelegt haben, warum gerade jetzt in der Welt deS Theaters und der Literatur daS rein katholische Element eine ganz auf sollende Bevorzugung erfährt. Wir haben in Leipzig, in Dresden und anderen protestantischen Großstädten jene mit grober Reklame in Szene gesetzten Mirakel-Aussührungen gesehen, in denen der katholische Kult in unerhörter, geradezu überkatholischsr Weise Tr'umphe feiert, die Luit erfüllt ist von Wsihrauchschwaden, ekstatischer Marienverehrung, reli giöser Inbrunst, Kirchenbnnnern, verzückten Gebärden. Wir haben in Hellerau bei Dresden in Anwesenheit von führen den Geistern Deutschlands jene „Verkündigung" gesehen. daS Werk eine« katholischen französischen Dichters, ein Werk, dessen Ausführung in zahlreichen anderen Städten geplant ist und daS sich darstellt als eine Verherrlichung des Wun ders der unbefleckten Empfängnis (?) mit allein katholisch legendären Beiwerk, einer Verherrlichung, gegen die sich daS normale Empfinden sträubt, die namentlich uns Pro- testanten bei aller Ehrfurcht vor der Persönlichkeit der Gottes mutter innerlich vollkommen fremd ist. In dieselbe Reihe gehört auch die neue Oper „Der Schmuck der Madonna", die jetzt über Deutschlands Bühnen geht und in der mit grober Prachtentfaltung die katholische Kirche verherrlicht und eine Madonnenstatue im Tririnipbzuge über die Bühne getragen wird. Ueberall wird so mit katholischen Vorstel lungen, Bildern und Gesängen eine Romantik erzeugt, die verwirrend wirken mutz. Diese von eir flubreichen Seiten zweifellos stark begün stigten katholisierenden Bestrebungen in der Thsatcrwelt Huben eine gewisse Beunruhigung in protestantischen Kreisen geschaffen. Und das namentlich um deswillen, weil Sysiem in der ganzen Sache zu liegen scheint. Man mub endlich einmal daS aussprechen, was viele Tausende von objektiv Urteilenden schon seit langem denken. Zn diesen alten Heiligenlegenden der vorreformatorischen Zeit haben wir Menschen von heute keine inneren Beziehungen mehr. Da gegen müssen die Weihrauchschwaden, die ans diesen katholi- sterenden Dichtungen aufsteigen, der ganze katholische The aterkult, wie er hier in geradezu überkatholischer Weise ge pflegt wird, auf unklare Köpfe verwirrend wirken. ES wäre deshalb wünschenswert, wenn gegen diese uns so sremde Form des Theat-rspielens ein kräftiger Widerstand gesunden deutschen Empfindens einsetzte. Wir brauchen das Fremde nicht. Wir haben doch wirklich genug, was unseren Empfindungen mehr entspricht." Die Angst, die aus diesem Wehruf trieft, ist einzig. Katholischer Dichter, katholischer Kult, ja selbst eine Ma donnenstatue im »Triumphzuge" auf der Bühne — aus dem Theater heraus, Feuermelder, Feuerwehr, brennt, wo? Auf der Bühne, im Theater, in protestantischen Grobstädtcn „Weihrauchschwaden". die ganze Luft erfüllt von „We'h- rauchschwaden". Hilfe, Hilfe! Es war die höchste Zeit! „Führende Meister" nicht allein Sachsens, nein Deutschlands haben in Hellerau das Werk eines katholischen Dichters gesehen und gelobt, gelobt die „Verkündigung"! »Das normale Empfinden" und viel- leicht noch etwas anderes »sträubt" sich dagegen. Freilich, den »führenden Geistern" schadet „der ganze katholische Theaterkult" nicht», aber die Wirkung auf die „unklaren Köpfe" mub „verwirrend" sein. Wer weih? Vielleicht machen die sächsischen Theater Leipzig. Dresden, Chemnitz katholisch! Wer kann garantieren für »unklare Köpfe"! — Oder sollten sich gar hinter den „Weihrauchschwaden" Jesuiten verbergen? Jesuiten die Anstifter der „aus- sallenden Bevorzugung" de» „rein katholischen Elements" aus der Bühne? Jesuiten bei unS in Sachsen? Jesuiten in Leipzig, in Dresden Jesuiten? . .. Hilfe, Hilfe. Sport »p Nadfahrsport. Anläßlich der Einweihung des Völker- schlachtdenkmals zu Leipzig veranstalten die Gaue Breslau, Görlitz, Dresden und Leipzig des deutschen RadfahrbundeS eine Staffettenfahrt. Der Weg wird in Eiuzeletappen von je 10 Kilometer Länge eingeteilt. Jeder Gau hat sür sein Gebiet die Etappen zu besetzen. Der Gauvorstand wählt zur Besetzung der Etappen die schnellsten Fahrer. Die Etappenfahrt dient zur Ueberbringimg einer Depesche des kommandierenden Generals in Breslau an den Kaiser in Leipzig. sp. Dresden, 1?. Oktober. DaS goldene Rad von Dresden, ein 100-Mometer-Renrren mit Motorschrittmachern gelangte heute auf dem Radrennplatze des neub?gründeten Verein« Svortplatz-Dresden zum AuStrag. Zunächst wurde der Breis von Etreblen, ein Hauptfahren für Herren'ahrer über 2000 Meter anS- gesahren kür den drei Ehrenpreise zur Verfügung standen. Nach drei Vorläulen sieste im Endlauf Alexander Beher-DreSdm in 4 Min 7 Sek. Zweiter wurde Ha rv Martin-Dresden und dritter A'nnz Lemnitz-Leipzig. Dann folgte ein Prämiensahren über go'0 Meter sür Dresdner Beruisfahrer (Fliegers Rn derSchlutz- rnade st°ate Kurt Schmidt si, 4 Min. 29-/^, Sek Zweiter wurde William Rötbla. dritter Mlly Rauih. Die Meisterschaft von Sachsen üb-r 6000 Meter wrr offen für die in Sachsen geborenen oder seit 0 Manatln wohnhaften ordentlichen Mitglieder des keuschen Radfahrerbunde« (Amateure) Sieger wurde Albert Hechler-Leivzia v»n dortigen Verein Saxonia, der die Strecke In 7 Min. Sek. zurückleqte. Zweiter wurde Fritz Köhler Dres den, dritter Franz Lemnitz Leipzig und vierter Robert Glatze?« Leipzig. In dem sich onschbehe. den Vrämienfahrcn für Herren- fabrer über tzoOO Meter siegte als erster Ssicxander Beyer-Dresden in 4 Min. 18'/e Sek. Als zweiter ging Max Martin-Dresden und als dritter Otto Dehnel-DreSden durchs Ziel. Den Schluß des Tages bildete das Goldene Rad von DreSd n ein klassisches Dauer- rennen über MO Kilometer mit Moiorschrittmachern iür Ext-a- und ^-Klasse. Da« Reunen wurde 1912 bekanntlich von Didier in l Stunde 10 M'n. lk Sek. gewonnen. Thomas übernahm die Führung und behielt sie auch bis ziemlich zum Schlusie, als er plötzlich von Linart überholt wu-de, der die 100 Kilometer in 1 Stunde, 10 Min 6'/z Sek. zurücklegte, Thomas mutzte sich mit dem zweiten Platze begnügen, während Günther an dritter, Walthcur an vierter und Saldow an fünfter Stelle folgten. Vermischtes V Dampserkatastrophe auf dem Atlantischen Ozean. Die Cunardlinie hat Sonnabend früh um 6 Uhr 20 Min. ein drahttofcs Telegramm von ihrem Dampfer „Carmania" erhalten, wonach der der Ulanium-Linie ge> hörige Dampfer „Voltmno", der aus der Fahrt nach New pork begriffen war, am Morgen des 10. Oktober, um 9 Uhr 20 Min., unter 48 Gr. 25 Min. nördl. Breite und 34 Gr. 33 Min. westliche Länge in Brand geraten und im Stiche gelassen worden sei. Die Ueberlebenden seien alle aufgefunden worden. Die Zahl der Personen, die durch zehn zu Hilfe geeilte Dampfer gerettet worden find, beträgt im ganzen 521. Die Listen der Geretteten befinden sich an Bord der „Carmania" und werden von QueenStown abgesandt werden. Der Proviantmeister deS „Bolturno" nennt folgende Zahlen der an Bord best > lichen Personen: 24 Passagiere erster Klaffe. 540 drili-r Klasse und 93 Mann Besatzung, insgesamt 657 Person,,,. Es schweben danach 136 Personen in Lebensgefahr, wenn sie nicht bereit» den Elementen zum Opfer gefallen sind. Vom Dampfer „Grober Kurfürst" deS Norddeutschen Lloyd ist folgendes drahtloses Telegramm in Bremen eingelausen: Donnerstag 8 Uhr abends. Wir empfingen Hilferufe vom Dampfer „Volturno" um 4 Uhr nachmittags aus 48 Grad 50 Min. nördlicher Breite und 35 Grad 6 Min. westlicher Länge. Der Dampfer „Volturno" wurde in vollständig brennendem Zustande ausgefunden. DaS Feuer war an scheinend durch eine heftige Explosion im Borde»sch ff ent standen, wobei verschiedene Fahrgäste und Mannschaften getötet wurden. 11 Dampser befanden sich an der Unfall- stelle. Es weht ein heftiger Nordnordweststurm b°i hoher See mit Dünun». Vom Großen Kurfürst wurden inSge- gesamt gerettet 86 Passagiere, zwei Offiziere, ein Maschinist und 16 Matrosen. Im ganzen wurden von allen Schiffen 523 Personen gerettet. Etwa 100 werden vermißt. Nach zwei vollbesetzten Volturnoboten wird noch gesucht. Ein Erfolg ist unwahrscheinlich. Das Wrack bleibt sür die Schiffahrt gefährlich. Die Schiffbrüchigen sind wohlversorgt und gut logiert und haben die Reise fortgesetzt. Der «Vol- iurno" ist ein Doppelschraubsndampfer von 3600 Register- Tonnen und gehört eigentlich der Canadian-Northern-Steam- ihip-Companie. Er war von der Uranium - Company in Rotterdam zur Ucberfahct nach Neuyorl gechartert worden. Die Liste der Geretteten ist vollständig mit Ausnahme von 19 Namen. Von der Besatzung wurde ein Teil gerettet und an Bord des Red-Star-Dampfers „Cconland" gebracht. v Ein verschollener Bagger. Aus Ptllau wird gemeldet: Von der Stilverbank bei Nixhöst riß sich in der Nicht zum Donnerstag bei heftigem Sturm ein Bagg'.r mit zwei Wachtmännsrn loS und trieb fort. Ein Bergungs dampfer hat ohne Ergebnis Teile der Ostsee abgesucht. Die Küstcnämter, Kapitäne und Schiffer sind gebeten worden, nach dem verschollenen Fahrzeug zu forschen und das Er gebnis dem nächsten Hafenamt bekannt zu geben. v Ein Jmpfgegner. In Dortmund wurde das Töchterchen des Vorsitzenden des Jmpfgegner Vereins, des dortigen Professors Mirus, auf Veranlassung der Regierung ans dem städtischen Lyc-um ansgewiesen, weil ein nnge- impftes Kind Gefahren für die anderen Schülerinnen mit sich bringe. Professor MiruS hat den Staat und die Stadtgemeinde auf Ersatz des ihm dadurch entstehenden Schadens verklagt. v Großer Schmucksachcndiebstahl. In einem Hotel in Lausanne wurden einem Frankfurter namens Gustav Ostertag Schmucksachen im Werte von 50000 Fr cs. gestohlen. Literatur Im Verlage von Anton Böhm n. Sohn in Augsburg und Wien erschien soeben eine Sammlung einstimmiger Wnhnachtslieder sür Schule und Haus mit Klavier- oder Harmoninmbegleitung von Karl Eugler op. 16 wie auch ei» Weihnachtßiplel für Kinder „Knecht Ruprecht" op. 15 vom gleichen Komponisten. Da auf keinem Gebiete soviel minderwertige Ware angeboten wird wie aus diesem, sind die durchaus guten und dabet preiswerten Arbeiten mit Freude zu begrüßen, und es ist ihnen weite Verbreitung zu wünschen. —r. — 72 — „Freilich, -er Lambert kommt auch nicht mehr, der sonst fast täglich sich sehen ließ. Ich weiß nicht, warum. Ihr habt ihn doch nicht mit un- bedachten Worten gekränkt?" Wie der Widerschein einer Flamme schoß die Röte über Judiths bleiches Gesicht. Es wollte ihr nicht gelingen, eine Antwort zu geben. Die Schwester, die besorgt zu ihr herübergesehen, kam ihr zu Hilfe. „Ich meine, er wird nicht Zeit haben, Vater, jetzt, wo der Dienst die svenigen Leute den ganzen Tag in Anspruch nimmt." „Mag sein, aber ausgefallen ist mir's doch." Jodokus Neutlinger warf noch einen liebevollen Blick auf seine ältere Tochter. Eher klein als groß, von rundlichen, festen Formen, mit einem vollen, gutmütigen Gesicht, das zwei leichte Grübchen anmutig verschönten, saß sie über das Spinnrad gebeugt, das ihr kleiner Fuß in emsig schnurrende Bewegung setzte. «Ja, ja, so ist sie immer, alles und jeden entschuldigen, mit ihrem guten Herzen," dachte der Vater und verließ das Zimmer, um nach unten zu gehen. Zur Arbeit mochte er heute nicht zurückkehren, auch war es Zeit, sich aufs Rathaus zu begeben, wo man endlich ernste Schritte tun wollte, um eine ver mehrte und kriegsgeübte Besatzung für die Stadt z» erhalten. Kanin waren seine Schritte in dem tönenden Hausflur verhallt, als dir Unna Katharina das Spinnrad beiseite schob und auf die Schwester zutrat. ^ „Du, was ist dir denn nur? Wirst doch nicht krank werden. Was du /ür kalte Hände hast." Die andere sah nicht ans. „Ach, laß mich. Kannst das ja nicht ver stehen I" „Und wenn ich es doch könntel" Sie beugte sich liebevoll über die Schwester und streichelte ihr goldbraun schimmerndes Haar. „Den einen gern haben und vom anderen nicht lassen können, nicht wahr, das ist's?" Judith zuckte zusammen, die Arme ausstreckend fuhr sie mit beiden Händen über die Tischplatte, man wußte nicht, war es eine Bewegung, die ctivas snck)en oder gewaltsam zu Staub zerreiben sollte. „Ja, ja, und tausend mal ja," stieß sie hervor und der ganze zarte Körper bebte wie in Angst oder Zorn. „Aber schwer zu erraten war's nicht. Weißt ja alles, habe ja kein Ge- heimnis vor dir. Was soll ich's auch leugnen. Seit er nicht mehr kommt, vermisse ich ihn täglich und stündlich. Und sehe ich ihn in der Stadt, vor ^en Toren, so zieht's mich ihm nach, wie der Magnet das Eisen." „Und hattest doch Abschied von ihm genommen, damals in den Heide löchern, wie du mir erzähltest," sagte die Anna Katharina sanft und schlang de» weichen vollen Arm um den Nacken der Schwester. Judith starrte eine Weile vor sich hin. „Ich glaubte ja nicht, daß er's ernst nähme, glaubte nicht ihm, nicht mir. Und jetzt, o ich sehe es wohl, er weicht mir aus, er, und ich war es doch, die ihn nicht mehr sehen wollte! Warum, warum? Immer fort die Worte wiederholend versank sie in dumpfes Brüten und ihre Stimme klang schrill, heiser, fast wie der zersprungene Ton des Armesünderglöckleins hoch oben im Miinsternturm. „Judith, sei gut, denke, mit der Zeit, da wird's der Himmel schon recht machen." Noch inniger wollte sich ihr Arm um der Schwester Nacken schmie gen. Da plptzlich schnellte diese auf und stieß sie zurück. Mnrin Le Victoria — 69 -- >7. Fortlepunft. Meister Hansen wollte sogleich den erhaltenen Aust>-ag ausführen. Mit dem Meinrad allein konnte er das besorgen. Aber wo steckte denn nur der Bursche? Im Hause war cs so still, — als sei alles Leben erstorben. Er be- yann durch alle Räume zu gehen. Nirgends war der Gesuchte zu finden. So mußte er unten sein bei der Toten. Schwer tastete der Alte sieb die Stiege hinab. Aber die Fackel war er loschen. Tiefe Finsternis umgab ihn. In wachsender Aufregung zog er krampfhaft an seinem tönernen Kloben mit übelriechendem Tabak. Aber die Pfeife war ansgegangen. Er nahm sie ans dem Munde und sein Rus durchgelltc das brütende Schtvcigen. „Meinrad — Meinrad!" Niemand antwortete ihm. ^Da schlug er niit zitternder Hand den Feuerstein und machte Licht. Der Raum war leer, die Tote ans dem Sessel verschwunden. Nur die spanischen Stiefel lagen noch am Boden. Was bedeutete das? — Allein konnte der Bursche die Leiche doch nicht eingescharrt baben. Wie zur Stcinsänle erstarrt, blieb der Meister an der Stelle stehen. Ein fürchterlicher Verdacht zuckte in ihm ans und wurde zur Gewißheit. Das Mädchen war gar nicht tot gewesen, war wieder erwacht, und jetzt, jetzt waren sie .fort miteinander, um nicht wiederznkehren! O — alles war ein abge kartetes Spiel gewesen, der eigene Sohn hatte den Vater, den Richter betro gen, schändlich betrogen, die Entfernung der Konnnission, seine und der Knechte Abwesenheit benützt, um ungehindert die Flucht bewerkstelligen zu können. Und er durfte sie nicht verfolgen, nicht einmal von der Sache sprechen, und mußte alles in Schweigen begraben, um nicht selbst zu schwerer Vereint- Wortung gezogen zu werden. Eilt Glück, daß die Knechte noch nicht zurück waren — fuhr es ihm durch den Kopf. So konnte er wenigstens den Schein wahren, und jede Minute mußte benützt werden. Für die plötzliche Entfer nung Meinrads ließ sich schließlich ein glaublicher Vorwand ersinne». Die Lebende aber mußte tot bleiben für die Welt, die Knechte sollten glauben, dos; »r sie selbst mit dem Sohne eingescharrt. Hastig, in fiebernder Aufregung, ging er ans Werk und lockerte auf dem Schindanger eine viereckige Stelle des Bodens, so daß es aussah, als habe man dort ein frisches Grab gegraben. Als er die Arbeit vollendet, schlug der alte aranhaarige Mann schluch zend in bitterem Schmerze die Hände vor das Gesicht. Seine ganze Hoffnung ailf die Zukunft wor vernichtet. Jahrhunderte lang war das Amt des Frei- mannes in den Händen seines Geschlechtes gewesen, immer wieder war der Sohn an die Stelle des Vaters getreten. Und nun sollte statt des Meinrad ein Fremder sein Nachfolger werden! Wie gebrochen, in dumpfer Verzweiflung, setzte er sich auf den frischen, leeren Hügel. O, daß die vermeintlich Tote wirklich da drinnen läge. — Man hätte sie gar nicht lange peinlich zu befragen brauchen. Jetzt wußte er's ja. Sie war doch eine Hexe gewesen, eine schöne. listige Versncherin, die es Künsten. — dem eigenen Sohne angetckn mit höllischen