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Nummer 11>4 - 22. Jahrgang Erscheint sechsmal wöchentlich. Bezugspreis süc Juui SSVV M- AuzeigeupreiSrDie eingespaltcne Petitzeile 8VV M-, für Familien- und Vc reinSanzeigen, Stellen, und Mietaesuche -tvv M. Die Petit-Reklamezeile, K9 mm breit.ibOO M, Offertengebühr für Selbstabholer 10VM, bei llebersendung durch die Post außerdem Porlozuschlag. streiS für die Einzelnummer 3VV Mark eschästlicher Teilt Joses Fohmann, Dresden StickiWie Sonnavend, 23. Juni 1923 Im Falle höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Auiträgen und Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und durchFern- sprecher übermittelte Anzeigen übernehmen wir kein e Bei« antwortung. Unverlangt «tngesandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 8 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschrijtleiter: Dr. Josef Albert. Dresden Tageszeitung für christliche Politik und Kultur —— L. «edadtion »nd Geschäftsstelle: vden.Allstadt 1«, -olbeinftrast Fernruf 92723 / Postscheckkonto Dresden 14787 * MlWlW M Wkü * Ak Mil dkl Ml * M M LkbklI * DreSden-Altstadt 16, Holbeinstraße 46 Der Amnestie-N«s»z «nd der l««sttztk Lchnlßrcid i« Zu Beginn der Landtagssihung vom Donnerstag wird zu nächst die Strafverfolgung zweier kommunistischer Ab geordneter und die Vollstreckung einer Gesängnisstrafe am Abg. Ellrodt (Kommunist) von der Linken abgelehnt. Für die immunen Herren Abgeordneten existiert das Recht nicht mehr. Dieser Zustand der Straflosigkeit soll nun dem ganzen Volk zugute kommen — soweit es zu den Linksparteien gehört! Die heuti gen Beratungen über das Amnestie geseh zeigten in er schreckender Deutlichkeit, wohin wir in Sachsen steuern. Die Regierungserklärung war in ihrem außerordentlichen Wortschwall «ichtS als eine ganz einseitig eingestellte Verteidigung einer un- staltbaren Position, in die die Regierung Zeigner durch die Kom munisten gedrängt worden ist. Dem kommunistischen Redner ging dieses Gesetz »och nicht wett genug, er verlangte die Am nestie nicht nur für Straftaten bis zu einem JahrGe- fängnis, sondern darüber hinaus ohne jede zeitliche Be grenzung. Seine Partei freue sich, wenn die Gefängnisse und Zuchthäuser leer würdenI Die sozialdemokratische Redner!» er regte mit ihren ungeklärte», auf Phrasen berechneten Ausftth- ruilgen starkes Kopsschütteln. Die drei Redner der bürger» lichen Parteien lehnten die Amnestie durchweg ab. Tie Amnestierung von Abtreibungsdelikten müsse zu esnem sittlichen Niedergang führen und werde noch mehr kranke Frauen schaffen. Das schlimmste sei, daß auch die be rüchtigten gewerbsmäßigen Abtrciber die Begnadigung genießen sollen. Die Amnestierung von Notdelikten, die selbst den Einbruch bis zu einem gewissen Grade straffrei läßt, wird einen Zustand der Rechtsunsicherheit schassen und das Eigentum vogelfrci machen. Eine Zunahme der Verbrechen wird die erste Folge des Gesetzes sein. Wenn das Gesetz auch als Aus nahmegesetz bezeichnet wird, so ist es aus sittlichen, wirtschaft lichen und juristischen Gründen für das Bürgertum und ein geord netes Staatswesen untragbar, zumal es gegen Artikel 14 der NeichSverfassung und gegen das Reichsstraf- Gesetzbuch schlechthin verstößt. Nach dreistündiger ilussprache, während der sich der Vater der Amnestie, Herr Dr. Zeigner, bezeichnenderweise nicht sehen ließ, wurde der Gesetz entwurf dem Rechtsausschuß überwiesen. Im Anschluß daran fand eine Regierungsvorlage über Aus gabe von Roggenrentenscheinen durch die Landeskul turrentenbank Annahme, ebenso mit der linken Mehrheit ein sozialdemokratischer Antrag auf Regelung des Banarbeiterschutzes, »er trotz des Rückganges der Bautätigkeit eine Vermehrung der Baukontrolleur stellen vorsieht, die künftig nicht mehr technisch vorgebildet zu sein brauchen, sondern ans Arbeiter« kreisen entnommen werden. Es folgte dann weiter die gemeinsame Beratung eines An trages des Abg. Voigt und Genossen auf Aushebung der Fleiß- »erschen Verordnung ttberdie Schulbefreiungan staat lich nicht anerkannten Feiertagen, ferner einer An frage des Abg. Siegert und Genossen, betr. Vas Verbot des Gebetes in katholischen Schulen der Südlansitz und den hierdurch entstandenen Konflikt mit den Eltern der Kinder, Awie drittens ein Antrag des Abg. Hofmann und Genossen ans Aufhebung der Verordnung betreffend das Verbot des Schul gebets. Als Berichterstatter beantragt der Abg. Hickmann (. Vp.) Ablehnung des Antrages Voigt, für den er aber persönlich ein- kritt. DaS Verbot laufe auf eine Sabotage l>er staatlich nicht an erkannten Feiertage binaus, da die Kantoren und Chorschüler nicht am Gottesdienst teilnehmen dürften. Die Unhaltbarkeit des Regierungsstandpunktes zeige sich gegenwärtig im katholischen ^ch ul streik in der Süd lau sitz. Nach den seinerzeitigen Ausführungen des Kultusministers hätte es scheinen können, eS sei ein volles Einverständnis zwischen Sachsen und dem Reiche Vor stande»; nach den jetzt vorliegenden Unterlagen scheine es aber, daß o«r Kultusminister den Reich s min l ste r nicht ver banden habe. Abg. Grellmann begründet die beutschnatlonale An frage über den > S.hulstrclk in !>«r Südlauslp «nd erklärt die Empörung der Südlausitzer Katholiken und auch »er Protestanten über das Verbot des SchulgebetS für durchaus berechtigt. Man werde mit allen Mitteln bei der Neichsregic- lung danach streben, daß auch in den evangelischen Ge- jieinden die konfessionelle Schule wieder in Kraft tritt. Die evan- seelischen Eltern würden zur größeren Aktivität aufgertlsin werden. Am Bautzner und Kamenzer Bezirk habe der Kultusminister wir gleichen Schlag nicht gewagt. Der Streik erfreue sich jedenfalls der vollsten Sympathie aller erzichungsberech- stgten Katholiken und Protestanten. Eine Behörde, die die ver hängten Strafen auSführen wolle, habe sich bis beute uoch nicht gefunden. Er frage somit an, was die Negierung zu tun gedenke am den Streik betznlegen. Hierauf unterzog sich ^ ' Kultusminister Flelßner der! „schwierigen Aufgabe", die Anfrage zu beantworte» Die Sache machte er sich auch dieses Mal genau so leicht und einfach Wie schon immer mit der ebenso kühnen wie anfechtbaren Be hauptung: f.SS gäbe in Sachsen seit 1. April 1919 kein« Bekenntnisschule mehr." Dieser Rechtszustand hätte am 1. April 1919 schon Gesetzeskraft durch Verordnung gehabt. Das Uebergangsschnlgesetz habe den damals geschaffenen Zustand nur übernommen." Das war das Alpha und Omega seiner Ausführungen. „Das Bezirksschulamt Zittau war berechtigt, die getroffenen Anordnungen zu erlassen. Die Beilegung des Schulstreiks liegt lediglich an denen, die den Schulstreik betreiben oder billigen. Die Regierung kann der „Zu mutung", die Verordnung aufzuheben, nicht nachgeben. Ihre valtung wird auch durch Eingaben nicht erschüttert. 6>er Dortvurf der Verfassungswidrigkeit wird als „Anmaßung" abge« H»- Dkl» LKylstretk billige wahrscheinlich (I) auch der Reichs- Das Ergebnis der Wirtschastsberatnngen Einführung eines Einheitskurses für Devisen — Die schwierigen Beratungen zwischen Paris und Brüssel — Frankreichs Festhalten an der Forderung zur Einstellung des passiven Widerstandes Die Maßnahme« gegen die DenileOekMien Berlin» 22. Juni. Dir Bcsvrechungcn der Rcichsrcgic- rung mit den Vertretern der Batte» und Industrie und d:S Handels über die Neuordnung des Drvisenvcrkehrö wurden geslem nachmittag drei Uhr fortgesetzt und uaäi dn'.stän diger. teils sehr lebhafter Aussprache konnte di? Besprechung t» diesem groß ren Kreise abgeschlossen werden. Bera tungen in kleinerem Kreise werden wohl noch welterbin stait- finden Dir Ergebnisse der Beratungen liegen dem Reich Kabinett in Form vrn Gutachten vor. Plan kann anncb'iie», daß sich das Nrlchskabinett tn aller Kürz? dnwi> befassen und eine cnt> sprechende Verfügung «'allen wird. Tie eiuchnc« dcnste Vrrsiigung wird die Ei » kübr» ng eines Einhcits knrseS für Devisen sein. Damit soll dem Vormittags und NachinittagSverkeyr ein Ende gemach; werden. Die für den Augenblick als unerläßlich angesehenen Bestimmungen werden sofort aus dem VcrordnnngSwege getroffen werden. Mit wei teren Bestimmungen ist für die nächste Zeit z» rechnen. Do- deine Anlmaft FimdMs i« Mo« London, 32. Juni. Im Unterhaus,: erklärte gestern in Beantwortung einiger Fragen Ministerpräsident Baldwin daß bisher von der französischen Ncgicrung noch keine Ant wort auf die letzte englische Note über dre Reparation!«frage und die Nuhraktion eingetroffen sei. Paris, 22. Juni. Ucber den Inhalt der französisch belgischen Stellungnahme zu dem englischen Frage bogen glaubt Philipp Millet »n ..Peilt Parisien" bereits ein: Reihe von Angaben machen zu können. Danach v:r'nngt Bel gien die Annullierung der deutschen Erlöste gegen die Rnbr. besetzung und gleichzeitig, daß Deutschland an'Iwre, die Bc- satznngSmächte zu boykottirrcn. Die Engländer l.ätten weiter gefragt, ob man bereit sei nach Beendigung reS passiven Wider standes die Besetzung milder zu gestalten. Hier gilt cS, ein Miß verständnis zu vermeiden. ES würde nicht genügen, daß Deutsch land seinen Widerstand einstellc, um im Ruhrgebiet sofort die Bcletzungssphäre z» verringern. Es wurde jedoch v,elteicht mög lich sein, sofort die Höhe der Bestände der Besatzungstruppen zu verringern, die nur auf Grund deS dcntschrn Widerst» .des ibre augenblickliche Höhe erreicht hätten. Ferner kin-iuc» die fran zösischen und belgischen Behörden zweifellos nach Einstellung der Bohkottirrnng die individuellen Maßnahmen zuriickz'ehcn, di- gegen Persönlichkeiten getroffen wären, welch: auf Befehl von Berlin sich grgen dir Alliierten g-mandt hätten, zum Beispiel Maßnahmen gegen streikende Eisciibahnnrbeiter. Frankrc'ch nnd Belgien gedenke, keinen Finger breit vaS besetzte Gebiet annn- gebcn, bevor Deutschland seine Zahlungen begonnen hat. Dapcgen kann man sich vorstellen, daß ci, Räumung in zwei oder drei Etappen nach Maßgabe der Za>>Ii»igc» durchge- führt wrrdrn wird, so wie dies Deutschland gegenüber Frankreich im Jahre 1871 gelmndhabt hat. Derjenige Tri« des Ruhrgcbie.cs brr zuletzt geräumt werden würbe, wäre zweEeüoS vcr- jenige, den Franklcich am II. Januar zuerst besetzt hat »nd der mit Essen einen wesentlichen Hebel des Rnlirgetiietes umfaßt. Also werde die Unterhaltung zwischen Belg'en und Frankreich angesichts des NinfangeS der Probleme eine gewisse Geduld fordern und nicht allzu schnell zu Ende sein. Das enypge Ereig nis, das eine Lößnig beschleunigen könnte, sei er» Kapi tulation Deutschlands. IS Schien ««derer Uri««»«? Paris, 22. Juni. Der- Brüsseler Korrespondent teS Oeuvre mldet seinein Matt, daß die belgische Regie- rung in ihrer Antwort auf den englischen Fragebogen den passiven Widerstand für beendet ansehen würde, sobald die Reichsregierung den Auftrag erteilt hätte, daß die Arbeitüberall wieder ausgenommen wird. Selbst wenn diesem Befehl keine Folge geleistet wü-de. würden die Alliierten Deutschland daraus keinen Vorwurf macken, wie sie auch einzelne Sabotageakte nicht als eme Fortdauer deS passiven Widerstandes mischen würden oder die Fortdauer des Streiks der Eisenbahner der ReichSreaierung zur Last legen woll ten. Die Belgier wären zufrieden, wenn sie Reparationszahlun gen erhielten. Sie suchten keinen nichtigen Vorwand, um im Rnhrgebict zu verbleiben. Paris, 22. Juni. Der „Jntransigeant" ineldct, daß in Brüssel -!ne Ergänzung der von der englischen Regierung auk- gehenden Fragen des Nuhrgebietes cinglleitet sei. Thennis wieder im Sattel? Brüssel, 22. Juni 1929. sTrahtbrricht.) Die a»S Brüssel vorliegenden Meldungen besagen, baß TliruniS wieder Fnß zn fasten scheint, «nd daß er heute nachmittag wahrscheinlich bin- denbe Zusicherungen über die Kabinettsbildung beim König ab- geben wird. DhennlS hat einen seiner früheren Mitarbeiter be auftragt, ein neues Projckt über vlamische Vorlesungen an der Genter Universität auSzunrbriten. TbruniS möchte den An» Hangern diese« Gedankens große« Entgrgrnkommcn an den Tag legen. Krise unter de« Pariser Radikalsozialisten Parts, 23. Juni. Die radikalsoziatistischen Mitglieder des Kabinett.'» Poincare, der Kolonialminister Sarrot, der Ge« sur-dheitsminister StrauS und der Staatssekretär La fand, haben erklärt daß sie der Aufforderung ihrer Partei, aus dem Kabinett auSzn treten, nicht Folge leisten werden. Sie haben sich dabei in einer für Poincare sehr rühmen den. für Ären eiaenen Parteivorstand recht wenig vorteilhaften Form geäußert. Dadurch ist innerhalb der radilal-sozialiitischcn Parier ein Konflikt entstanden, der sich noch dadurch verschärft, daß bei tgr letzten Kamuiersitznng noch weiters Mitglieder der Partei Poincare ihre Stimme gegeben lmben. Sicher ist, daß die radikal-sozialistische Partei, die in der jetzigen Kammer nur eine geringe Minderheit darstellt, durch diese neue Wendung stark isoliert wird, und daß ihr Führer Herr rot seine Karte einzig und allein auf die un kommenden Jahre stattjiudcndeu Neuwahlen setzen kann. Zwei delgische Slildili« estchsssti! Münster >. M, 22. Funk. In der Näh« der Lippe, im Amtsbezirk Marl, sind gestern früh bei der Paßrevljion zwei belgische Soldaten erschossen worden. Ein dritter Soldat wurde schwer verletzt. Die beiden Täter entkamen, lieber Marl wurde der vcrchärkte Belage rungszustand verhängt. Eine Reihe von Personen sind als Geiseln festgcnommcn worden. Münster. 22. Juni. I» Welterholt wurde ein 15 in Heims Mädchen von einem französt che» schwarzen Sergeanten und eine»! weißen Gefreiten geschändet. I» Marl wurde ein IlliuNri-es Mädchen von einem belgischen Soldaten vergewa'tigt. Der Soldat wurde von seinem Truppenteil verhnstet. Dortmund, 22. Juni. Tie Bahnho'e Dortmund-Süd „nd Eving sind von den Franwlen geräumt »nd zur llebe'mahm- des Betriebes durch Veutllhes Personal zur Vermgung gestellt worden. Die Freigabe einiger weiterer, nicht an der milita risierten Bahnstrecke gelegener Bahnhöfe von Dortmund, wie Hörde und Hachenei und Obereving, iit in den nächsten Tagen z» erwarten. Durch die Freigabe des Verkehrs wird die vebcns- inittclvcfforgiing wesentlich erleichtert werden. — Durch die Be setzung des Bahnhofes Dortmund-Süd sind den Fraui.'l,» 2.N Lokoinottven in die Hände gefallen. Einige Packwagen wurden miSgcriinmt. Aach BetleidiingSstückc wurden von den Fran zosen benutzt. — Ans der Amtskasse in Nanpel beschlagnahmten die Franzosen 7.6 660 666 Mark. Bern. 22. Juni. Ein ausführlicher Bericht des schwei zerischen Konsuls in Düsseldorf ist deine politischen Departe ment eingetroffen. Es handelt sich um den vor knnem in Dort mund erschossenen Schweizer Schlee. Tie schweizerische Regie rung ist durch Vermittlung der Gesandtschaft in Poris vorstellig geworden und hat eine strenge Untersuchung verlangt. Außer dem wurde eine Schndenersatzsordcrung verlangt. Drei Syione vom Reichsgericht verurteilt Leipzig, 22. Juni Vor dem Reichsgericht standen gestern drei Spionageangelegenheite» zur Verhandlung. Ter Ar.ei er Kaule versuchte im Austrage eines belgischen Kavitän-r von einem Reichswehrsoldaten in Hannover Wehrteeisbtätter und Nachrichten aus der Reichswehr zn erhalte». Er wurde zn zwei Jahren Gefängnis und Ehrverlust für zwei Jahre verurteilt. Der SSchweize Rocser wurde zn 3 Jahren Zuchthaus und sstns Jahren Ehrenrcchtsveriust verurteilt. Er Halle versucht, iw Auf träge eines französischen Agenten von einem Rsichswehrsoldatcu in Münster militärische Dokumente zn erhalten. Schließlich mnrde der Kaufmann Jakob zu zwei Jahren Gefängnis und Verlust der Ehrenrechte auf drei Jahre veru.rteilt. Ec hatte versucht, in Ingolstadt militärische Dokumente zu erhalten. Das Urteil gegen Görges bestätigt. Berlin, 22." Juni. Dn-s französische Revisionsgericht hat de» Antrag des Ingenieurs Görges aus Revision des ans Todes strafe lautenden kriegsgerichtlichen Urteils vrrworsen »nd dam r ras Todesurteil best ölig t. Der Dortmunder Dkichsbandraub Berlin, 22. Juni. Ucber tie Beraubung der Rcickwbank in Doninnnd wird noch folgendes gcmcldetc Französische Trup pen lnsctztcn unter Führung von französischen Zivilbcamtcn früh morgens di? Rcichöbaiikhauplstelle, lnmächtigtcn sich gewaltsam der Schlüssel »nd nahmen aus den Tresors unzesähr 52 Milliar den Marl fort, womit die Gesamtsumme der der RcickiSbank ge raubt.« Geldbeträge ans rund 186 Milliarden Mark gestiegen i't. Weiter schritten sie zu einer erneuten Fälschung von ReichSbank- noten. Durch die bekannten Vorgänge in Mühlheim gewarnt, hatte die NeichSbanl bereits vor einiger Zeit an.peordnct, daß die in Privatdrmlrreicn hergcstclltcn Noten dort nicht vollständig fertig gedruckt werden sollten. Die Numerierung der Bogen »nd die Zrrschneidung zu Notenformnlaren er felgte in einem bcion- derb hergcrichteten Raume ter Rctchsbankliauptstrlle selbst. In diesen Raum drangen die Franzose» rin und zwange» die Arbei ter, unvollständig bedruckte Bogen zu numerieren und zn schnei den. Diese Bogen lauteten über einen Gesamtbetrag von 1666 Millionen Mark. Natürlich sind diese Formonlare kein« aültigcn Note», da sie nicht für Rechnung der Reichsbank ferliggestcllt sind, lassen sich aber von richtigen Noten nicht unterscheide». Verschärfung der Paßkontrolle Münster, SS. Jnnt. Wie auS dem Rnhrgebict gemeldet wird, wird dir Paßkontrolle im Verkehr zwischen dem be setzte« und dem unbesetzten Gebiet von Tag zn Tag schärfer grhandhabt. Außer den Ebaustcen lind >ebt auch die be deutenderen Landwege durchweg mit Drahlverlianen gesperrt. Auch auf Feldwegen sind Mosckstinengcw.'hre ausgestellt, und in den Wäldern streifen Pe'eiuillcn. Wenn iema-id bei dem Ver suche ertappt wird, die Grenze außerhalb der Kontrollpunkte zn überschreiten, wird er von berittci'ln Trumen rersolg». Auch LebcnSmitteltransportc werden ln -tt-nrbmo dem Maße an der Grenze scstgehalten. Die Korttrrlle wird von Duz >: T»' strenger. Selbst Wagen >nit kleinen Mrnern 6 -ck-iagnelimt. In Essen ist auch beule von al.swäcts tell-.e B. I.tz eingetrosfen^