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Mr. Wb IW« Jahr« Svchtäbrnd, dev IS. AM wir» aveuds Geschäftsstelle unk Redaktt»-: Lres»e«-U. 1«, Hvlkeinstratzr M Sernsprecher 21»«« P»stsch»«tiko«t, LeiPttß R». 1^?»' «»»„»»»-« In Lr^»«> »au« »^« v«U«ae »tertejMHch r?!7t«» 'WcrW l»r^*treiO«Ä Mn»»I-Nummer 1« ». >t«e «.UteUun, «O»»va <m a»«n Auirtgeu! «»»ahm« 1OW», -C- du» FamUtceenjeigcn! Ichrver«. Preis 11>rdie Petit epa»zk»e-t» melctt » Familie» Anreizen »» ^ Für undeutlich geschriebene, sooieduubyen»- iurecher aularaebene Anirtgen ltimen »» Sie Peramworttlchteit für die »lichtitkett deS !k»rt«S nicht itdernehmen. Sprechstunde der AedaNt»»! »1-1« Uhr DarinlttezS. , Einzige katholische Tageszemmg W GMse» Vrgm der Zentrumsparkei Ausgabe 4 «U illustrierter UmeryaltuugsbeUage uub rettg. Wocheubett«,» Kewmbeub. Ausgabe s uur «it der Wocheubeilag«. Lekminken, ^ucler Me Ii»»,t«ed«>i»tt, Me 8«»«IIso»»llen, rar timitptleg« ln enormer Kuemedl pA-Klmvriv LcKWAk'lIOSS, 8o!>ivö -8tr. Hoffnung! A Wird je aus dieser Grabesnacht eine Auferstehung e-folgen können? Gibt es einen Ausweg aus dem Wirrsal Ser Verzweiflung und des Irrsinns, in dem die Menschheit niwt seit gestern und heute, sondern seit vielen Jahren sich befindet? Was (mir täglich erleben, ist der Ausfluß einer Welt anschauung, die nur im Diesseits wurzelt, ist der Ausfluß einer Kultur, die längst vor dem Kriege bankrott war, ist die Quintessenz der Tatsache, daß die Welt sich innerlich vom ChrjUsntlliii losgesagt hat. Nicht das Christentum hat im Kriege versagt, sondern die Welt, weil sie sich vom Christentum abgewandt hat. .Kann noch aus den Ruinen, auf denen wir stehen, eine neue Hoffnung erblühen? Wird auf den Karfreitag des Lebens je noch eine Auferstehung folgen? Gewiß wissen wir nicht, was uns Är morgige Tag bringt. Was wir aber bestimmt wissen, ist. daß eine dauernde Genesung der Welt und unseres eigenen, gequälten Volkes nur erfolgen kann, wenn der Weg zum Christentum zurückgefunden wird, der Weg von -er ausschließlichen Diesseitskultur zum Jenseits- glauben. ^ ^ , Und weil wir das wissen, weil dieser Glaube fest nic uns in unseren Herzen verankert ist, kann es kein Verzagen geben. Nicht an leeren Phrase richten (vir uns auf, nicht an Worten, die vom Weltgewissen, aber ohne Religion sprechen, sondern an den unvergänglichen Wahrheiten un- seres Maudens und unserer hl. Religion, an dem Fels, auf den die Kirche gebaut ist und der nie untergehen kann. In diesem Sinne klingt in uns das Bewußtsein, im Sinne des Pauluswortes: „Darum ist Christus für alle gestorben, da mit die da leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dein, der für sie gestorben und auferstanden ist." (2. Kor. 5, IT) Also weg,mit allem Kleinmut, weg aber auch mit aller Lethargie! In unseren Herzen lebt, webt und blüht am Ostermorgest die Hoffnung. Dieses Blühen »nd Hoffen mitten auf einem Trümmerfelde erheischt gebieterisch für uns di« Notwendigkeit, weiterznarbeiten, mitaufziibauen. und nicht durch Abscitsstehen oder falsche Rücksichtnahme mitzuhelfen am Niederreißen. Seit den Tagen des Kultur kampfes hat es nie wieder eine Zeit gegeben, wo so wie in unseren Tagen das Heilandswort gilt, das er den, der ihn vor den Menschen bekennt, vor seinem Vater bekenne» wird, Aus unserem Glauben schöpfen wir die Hoffnung für die Zukunft, denn Er ist bei uns alle Tage bis ans Ende der Welt. Das ist die Hoffnung, die in uns klingt und singt, wenn wir am Ostermorgen in das Alleluja ckin- stimmen. Das muß uns den Mut und die UeberzeugungS- treue stählen, in uns festigen das Gefühl, daß es nun gilt, für diese unsere Ueberzeugung das Beste und das Letzte her- zugeben. Das muß uns veranlassen, alles menschliche, allzu menschliche abzustreisen, und zu handeln, denn heute noch spricht Jesus wie einst zu den Jüngern auch zu uns: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden." (Match. 28. l8.) So lebt in uns die Hoffnung, wenn auch alles uni uns z» stürzen droht. . . . b«1. Papfthetze. A In tiefer Not seufzt unser Volk. Nicht nur wirt schaftliche Bedrängnis greift immer mehr um sich, sonder» auch feilsch hat unser Volk außerordentlich viel zu leiden. Vor alem hgS chtistlickze Volk ohne Unterschied der Kon fession wirbMf das schärfste bedrängt und man scheut vor Vergewaltigungen der Gewissen nicht zurück. Wir haben stets und ständig betont, wie notwendig es im Angesicht -ftz. »- ' „ch - dessen ist, daß wenigstens der konfessionelle Friede erhalten bleibt. Erfreulicherweise hat sich dieser Gedanke auch in tveiten Krciien unserer evangelisckze» Mitbürger Bahn ge brochen. Um so bedauerlicher ist der Vorstoß, den der „Dresdner Anzeiger" (Nr. 119, Abendausgabe vom Mittwoch den 19. April) gegen das Oberhaupt der katho lischen Kirche unternimmt und der einen schweren Bruch des konfessionellen Friedens bedeutet. Der Artikel ist von der italienischen Grenze geschrieben und 'in einem Tone gehalten, zu dessen Kennzeichnung uns der parlamentarische Ausdruck fehlt. In dein Artikel wird Papst Benedikt XV. als der Freund Frankreichs bezeichnet, und zwar auf Grund einer Rede, die der Hl. Vater an eine französische Deputation unter Führung des Bischofs von Orleans gerichtet haben soll, die wegen der Heiligsprechung der Jungfrau von Orleans in Rom weilt. Aus dieser Rede reißt der „Dresdner Anzeiger" zwei Sätze heraus, nach denen der Papst gesagt haben soll: „Es tut »ns leid (wir zitieren nach, dem „Corriere della Sera"), nur im Herzen Franzosen zu sein, aber die Aufrichtigkeit, womit wir dem Herzen nach Franzosen sind, ist so groß, daß (vir hercke die Freude der geborenen Fran zosen über die Heiligsprechung der Jungfrau von Orleans teilen. . . Und die Franzosen des HerzenS vereinigen sich heute mit allen geborenen Franzosen, nm Frankreich im mer größeren Ruhm und Glück zu wünschen. Diesen herr lichen Duft (spsvwle parkümc) mitzugenießen, sei dem- reuigen gemährt, der, ohne rn Frankreich geboren zu (ein, der „Freund Frankreichs" genannt zu werden wünscht" (Text des „Secolo"). Diese beiden Sätze sind also aus zwei verschiedenen Blätern entnommen. Beide Blätter lind wegen ihrer Deutschfeindlichkeit hinreichend bekannt. Ein authentischer Text der Rede des Papstes liegt nicht vor. Zum mindesten hätte nian erwarten dürfen, daß ein Blatt wie der „Dres- dener Anzeiger" mit der Veröffentlichung dieses Artikels wenigstens so lange zurückgehalten hätte, bis der offizielle Redeinhalt bekannt war. Aber der ganze Inhalt des Ar tikels beweist leider zur Genüge, daß es sowohl dem Verfasser von der italienischen Grenze als auch seinem Organ aus nichts anderem ankam als auf eine Verdächtigung des Papstes und des Vatikans, von dem gesagt wird, er sei zum Erfolganbeter geworden und scheue sich nicht, heute zu steinigen, was er gestern verehrt habe. Abgesehen davon, daß' es sich hier um eine rein kirchliche Angelegenheit gehandelt l>at, bei der die Ansprache gehalten wurde, und angesichts der unerhörten Tatsache, daß man hier zwei Sätze aus den: Zusammenhang einfach heraus- gerissen hat, ohne die ganze Ansprache mitteilen zn können, ist es ein wirklich starkes Stück, zu behaupten, daß der Vatikan zum Erfolganbeter geworden sei. Der „Dresdner Anzeiger" erkühnt sich, weiter zu bemerken, der Vatikan hätte in den ersten Jahren des Krieges durch den Mund seiner Diplomaten und Organe zu verstehen gegeben, daß er in dem Siege der Kaiserreiche auch den Sieg des katho lischen Prinzips erblicke oder zum mindesten des christlichen. Das ist eine direkte Unwahrheit. Der einzig Neu trale in diesem Krieg war der Papst und es hat das kein anderer anerkannt, als der der Gesinnung des „Anzeigers" sehr nahe siebende frühere Abgeordnete der nationallibe ralen Partei Prinz Schön aich-Carolath, der im Plenum des Reichstags „die Weisheit, das Ent gegenkommen und die Unparteilichkeit deS Hl. Stuhles" rübmcnd hervorhob. Wir fordern nun mehr den „Dresdner Anzeiger" ans, mitzuteilcn, wann und wo der Vatikan durch den Mund seiner Diplomaten und Organe das wiedergegcben hat, was das Blatt behauptet. Der Anzeiger wird sich jetzt vermutlich auf seinen Mitarbeiter von der italienischen Grenze berufen: wir geben ihm daher zwei Wochen Zeit, sein eigenes Gedächtnis und das Gedächt nis seines Mitarbeiters zu schärfen und erwarte», daß (vir dann klipp und klar Antwort erhalten werden. In dem Artikel heißt es weiter: „Damals konnten deutsche Zentrumsabgeordncte den kühnen Satz aussprechen: „Ter Papst steht auf unserer Seite." Hätten »e gewartet, so hätten sie das Umgekehrte sagen können." Wir können »nS beim besten Willen nickst erinnern, jemals aus dem Mur c eines Zentrnmsabgeordneten eine derartige Aeußerung ge hört zu habe». Aber wir sind natürlich fest davon übe zeugt, daß der „Dresdner Anzeiger" und sein auf dem Luganer See gondelnder Mitarbeiter darüber bei weitem besser unterrichtet sind als war. Nur die näheren Angaben vermissen wir stbr. Deshalb ersuchen wir den ergebenst, uns gsidai! Nnm und Art der ZelltrumS^bgeoK., nrten neunen z» wolle», die diesen kühnen Taitz «ttS,'»-> sprachen haben. Wir dürfen woh! auch hier auf recht bat big« Antwort rechnen. Denn wir können uns nickst denke., daß ein Blatt wie der „Dresdner Anzeiger" es wagen sollte den deutschen.Zentrumsabgeordneten Behauptungen ru den Mund zu legen, jür die es nickst den Sck-atten eines Belvnses besitzt. Nein, zu einer solcken Kampsesweise kann sich doch ein anständiges Malt nicht verleiten lassen! Cs tvird d- her dem „Dresdner Anzeiger" sicher nicht schwer fallen, auch gleich die Namen der betressenden Abgeordneten a: zuführen. Die Welt soll doch wissen, n-er 'm- malS eine solche Aeußerung getan bet. Wenn uns de! „Dresdner Anzeioer" die Namen der dct reifende» Mgeoct neten zu neunen vermag, werden wir die ersten sinn, d e zugeben werden daß eine solche Aeußerung z.crn muck sie« unklug (neu. Al'so, bitte! Sobald wir die gewünsihte Antwort vom „Dresdner Anzeiger" haben werden, sind wie gern bereit, uns noch weiter mit dei Angelegenheit zu beschäftigen. Für Heine sei lediglich darauf hingewiesen, daß auch nach denn Z'-° iammenbruch Deutschlands der Papst bis in die jüngsten Tage hinein Schritte u u t c r g o w - me» hat zur Auslieferung der deutschen .Kriegsgefangenen und zur . La n'che-cp si-g ihrer Leiden. Wenn wir uns recht erinnern, hat dar über auch der „Dresdner Anzeiger" berichtet. Für manche Dinge icheim das Blatt aber ein recht kurzes Gedächtni.t .m haben. Und das trifft vor allem für katholische Angelegen- heften zu. Im Wirrsal der heutigen Verhältnisse bist nur noch die Hebe gegen den Papst gefehlt. Und das Bezeich nende ist, daß sie bei uns in Sachsen von einem Blatte in Szene gesetzt wird, das sich heute politisch aus den Bodsrr der rechtsstehenden Deutschen Volks Partei stellt. In der bekannten Versammlung im Zirkus Sarram'ai:: e.m 29. Dezember 1918 hat ein Führer dieser Partei, der Staats- ministcr a. D. Dr. Heinze den Sah geprägt: „Ver giß t m a n , was d e r P a p st f ür d i c G es a » g en e n und Verw >lndeten getan und a11 seine Frie- d e n s bestr e b u n g e n?" Der „Dresdner Anzeiger" dak es vergessen. Er eröffnet eine Hetze gegen den P-apst auf Grund von unverbürgten Mitteilungen zweier iirckzeuf'ei üb licher italienischer Blätter. Tr. Heinze hat damals noch aus- gerufen: „Aber warnen wollen wir heute die Regierunic vor einem Kulturkampf." Wir möchten nicht nur die Reasernnz vor einem solchen Kampf warnen, sondern auch den „Dres dener Anzeiger" und seinen Anhang in einer Zeit wo des Znsammenstehen aller Christusgläubigen notwe»>ilser denn je ist. LloydGeorgesRede «nd derVölktirvund. Zur RedeLloyd Georges bringt die „D u r s kt * Allgein. Z t g.", offenbar aus offiziöser Quelle, Ansfüd- rungen, in denen es u. a. heißt: „Lloyd Georges letzte große Rede iw Unterhause brachte keine faßbare Formunccung. Solange dies nicht geschieht, suchen die kriegsmüden Völler beim Vergleiche der Reden ans beiden Lagern vor allem nach Uebereinstimmung, die eine Plattform für dar B-'° ratungcn 'schaffen könnte. Graf B r o ck d o r f f - R a n - tzau hat seit seinem Antritt in keiner .Kundgebung den Hinwei.- aus den Völkerbund unterlassen. Der Völker- b n n dg edanke wird der wahre Sieger in diesem 'Bngm sein. Aber was die Staatsmänner der Entente als :hr.a Völkcrbuiitentwmf vorgelegt haben, ist nur ein Tor'v des Wil'oi,scheu Gedankens oder vielmehr gerade sein Gege - teil. Aber der echte Völkerbundgedanke, den Wilson vorg> zeichnet hat und zu dein sich die alliierten Regierungen w:t zwei auf die Freiheit der Meere und die Wiederherstellung! des besetzte» Gebietes bezüglichen Einschränkungen im No vember 1918 vor Abschluß des Wassenstillstandes bindend verpflichtet haben, die klar sestaelegten Voraussetzungen, rin verwüstetes und zum dauernden Siechtum venu-teilt?s unter denen wir die Waffen niedcrgelegt haben, dürfen nach träglich nicht verwischt werden. Wir wollen an de» Be- ratnngstisch treten mit dem ehrlichen Willen zu einem Fr e- den nach den Versöhnunqsideen Wilsons. Aber wir sprdeü» dies auch von unseren Gegnern. Der Völkerbund darf nichk ein tönendes Nichts werden, wie vor 100 Jahren die heil'as Mianz genannt wurde. Um ein 70-Millienenvol!' ef nicht wie um eine Sklavenarmee geschachert werde», fönst! cb-! !.'s - « Tw ' T T 'j! g '.V