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Zweelts Blatt Sächsische Bolkszeitung vom 30. Mai 1908 Nr. 123 AuS Stadt und Land. (Fortsetzung cn>r dem LariLtbLatt) —* Große Kunstausstellung Dresden 19 0 8. Heute Freitag findet als Nachfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs ein Doppelkonzert von der Ka pelle des Schützenregiments Nr. 108 und dem Dresdner Vereinsorchester statt, die für Montag geplant gewesene Illumination, sowie das Feuerwerk werden bei günstiger Witterung ausgefü'hrt werden. Der Pistonvirtuos Herr Oskar Böhme, der allabendlich viel Beifall findet, wird auch bei diesem Doppelkonzert einige Soli blasen. —* In der König!. Kunftgewerbeschule wurde der Geburtstag des Königs durch einen feierlichen Fest» aktus im Brühlschen Festsaale gefeiert. Die Festrede hielt Herr Professor Pape. Hierauf spracb Herr Professor Seyffert über die volkskundlichen Bestrebungen der Jetztzeit und die Notwendigkeit des Heimatichntzes. —* Walderholungsstätte. Der Gesamtvorstand der Landesversicherungsanstalt hat seinerzeit beschlossen, daß Angehörige der Invalidenversicherung auf deren Kosten der Walderholungsltätte eingewiesen worden können, sei es als Nachkur zu einer AnstaltSbedandlung oder als Erfolg der selben oder als Vorbereitungskur. Wünsche hierfür müssen in der Geschäftsstelle, Carolinenstratze 1, angebracht werden. —* Reiche Vermächtnisse. Der am 28. März 1908 in Dresden verstorbene Rittmeister a. D. Johann 8 Kruse hat in feinem letzten Willen der Stadtgemeinde Dresden ein Erbteil von 60 000 Mark ausgesetzt mit der Bestimmung, daß die Zinsen nach Erfüllung einer Auflage zu Verschönerungszwecken der Stadt, insbesondere auch zu n Ankäufe von Kunstwerken und Arbeiten armer und würdi ger Künstler verwendet werden sollen. — Die am 6. Februar 1908 verstorbene Kaufmannswitwe Klara Ottilie Aurora Pietzsch geb. Paul hat in ihrem letzten Willen der Stadt Dresden zugunsten der Annenschule zur dauernden Er innerung an ihren früh verstorbenen Bruder Georg Paul, der in der Annenschule seine Bildung erhalten hatte, den Betrag von 20 000 Mark vermacht zur Errichtung einer Stiftung, welche den Namen Paul-Stiftung f.'.bren soll, mit der Aufgabe, bedürftigen und würdigen Knaben den Besuch der Annenschule durch Gewährung von Stipendien zu ermöglichen. —* Wucherprozeß vor dem Dresdner Landgerichte. Vor der fünften Strafkammer begann am 26. d. M. ein auf vier Verlandlungstage berechneter Strafprozeß wegen gewerbsmäßigen Wuchers- bezw. Bei hilfe dazu gegen den 1872 in Schmalbach bei Noßwein ge borenen Kauftnann Ernst Hermann Roßberg und den 1855 in Leipzig geborenen Gerichtsassessor a. D. Ernst Georg Heinrich Matthe. Geschädigt sind zirka 30 Personen, dar unter viele Offiziere, Beamte, Private und Geschäftsleute Dresdens und der Umgegend. Roßberg besaß seit 1905 Hier ein Auskunfts- und Darlehnsvermittelungsbureau, in dem unter anderen vom September 1906 an der Mitange klagte Matthe mit beschäftigt war. Roßberg selbst besaß nur einige Tausend Mark Vermögen, suchte und fand aber eine Anzahl Kapitalisten, die mit ihm in vertragsmäßige Geschäftsverbindung traten und Summen bis 50 000 Mark zu einem Depot für Darlehnszwecke in dem Dresdner Bank geschäft Mattersdorf hinterlegten. Tie Darlehnssucher und -Empfänger mußten meist Akzepte geben, die Roßberg girierte und die der Geldgeber als Sicherheit empfing. Rotz berg zog 6 Prozent, der Darlehnsgeber 10 bis 12 Prozent Provision von der Tarlehnssumme ab. Das Geschäftliche wurde meist im Bureau Roßbergs, der Roßberg u. Co. sir- mierte, abgewickelt, nachdem über die Darlehnssucher Aus kunft eingeholt, Bürgschaften gestellt oder reale Sicher heiten usw. gestellt worden waren. Auch Möbelkäuse waren gang und gäbe. Ueber Offiziere wurden grundsätzlich nur mündliche Auskünfte eingeholt. Bei Wechselprolongationen mußte der Schuldner erneute Provision und Spesen zahlen. Die Wechsel liefen acht Mtonate. Matthe nahm an den Verhandlungen im Bureau Roßbergs teil, schloß Verträ e, ? holte Auskünfte ein und taxierte Möbel usw. Die An klage behauptet, daß Roßberg zahlreiche Personen mit 20 bis 100 Prozent bewuchert hat, diese Bewucherung unter steter Ausbeutung der Notlage, l>eS Leichtsinns und der Un erfahrenheit der Darlehnssucher gewerbsmäßig betrieben und Matthe ihn durch Rat und Tat Beihilfe geleistet hat. Das Strafverfahren war anfangs glich gegen eine Anzahl Geldgeber eingeleitet, wurde jedoch mangels ausreichender Beweise eingestellt. Die Angeklagten bestreiten, je die Not lage der DarlehnSsncher ausgebeutet zu haben. Nach den Büchern Roßbergs hat er im Jahre 1906 einen Umsatz von , 500 000 bis 600 000 Mark erzielt. Roßberg befindet sich > seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft, Matthe ist auf freiem Fuße. ,—* Ebenso wie im vorigen Jahve wird auch in diesem Jahre am Tage vor Pfingsten (6. Juni) einSonderzug von Leipzig (Berliner Bahnhof) nach Bremen und Harn- vurg abgelassen. Zu diesem Sonderzuge sind bei der hiest- -gen Fahrkartenausgabestelle, direkte, zwei Monate gültige Sönderzugskarten von Dresden nach Bremen und Hanr- bürg erhältlich. Außerdem werden auch direkte Fahrkarten von Dresden nach Helgoland, Norderney und Westerland ausgegebcn. Alles Nähere ist aus den bei der hiesigen Fahrkartcnausgabestelle gratis zu erhaltenden U bersichten über diesen Pfingstsonderzug zu ersehen. — Der Preis der zwei Monate gültigen SonderzugSkarte von Dresden nach Helgoland beträgt für die zweite Klasse 52,50 Mark, für die dritte Klasse 36,20 Mark, nach Norderney für die zweite Klasse 60 Mark, für die dritte Klasse 12,90 Mark, nach Westerland für die zweite Klasse 63,10 Mark, fi'm die dritte Klasse 42.50 Mark. Ferner werden noch am 4., 15, 18. Juli und 15. August Feriensonderzüge von Leipzig nach Bremen und Hamburg mit Anschluß nach den Nordseebädcrn fahren. Aittan. (Schulkassenbericht de? katbol. Schul vorstandes zu Zittau über daß Jahr 1907.) Ge- samteinnahme: Scbulkassenbestand am 1. Januar 1907 : 3009.27 Mk.. Schulgeld 3968.16 Mk.. StaatSzuschuß als Beihilfe zur Besoldung der Lehrer 6262,50 Mk., von dem Staatsgrundsteuererträgnissen der Schulgemeinde über wiesenen Anteil 1986,45 Mk.. Besitzveränderniigsabgaben 1091,28 Mk., von der Stadtgemeinde Zittau bewilligte Jahresbeihilfe 202,50 Mk., vermischte Einnahmen 26,70 Mk.. Ertrag der Schulanlagen (nach Höhe von 7.9 erhoben) 27 696,78 Mk.. Sa. der Einnahme: 4 4 2 4 3,6 3 Mk. Gesamtausgabe: Jahreszinsen und Amortisation zum Bau des neuen Schulgebäudes 4050 Mk., überwiesener Betrag zum Reparaturfonds 200 Mk.. Besoldungen, Remunerationen und Stellvertretungen 28 138.48 Mk., Lehrmittel aller Art 218,30 Mk., VerwaltungSauswand 462,49 Mk., Lehrer- und Schülerbibliothek 41,90 Mk., Bau- und Reparaturkosten 541,03 Mk.. Heizung und Be- leuchtung 2084,19 Mk., Vermehrung und Unterhaltung des Inventars 302,16 Mk., ReinigungSaufwand 356,70 Mk., Turnhallenpacht 75 Mk., vermischte Ausgaben 278,78 Mk., dem Betriebsvermögen überwiesener Kassenbestand am Jahresschlüsse 1907 : 7496,61 Mk.. Sa. der Ausgabe: 36 7 47,02 Mk. Abschluß: Einnahme 44 248,68 Mk.; Ausgabe 44 243.63 Mk. Lande-Hut. Kürzlich spielte hier abends ein zwei jähriges Mädchen sorglos vor der Haustür. Ein größeres, zirka 13 Jahre altes Mädchen erlauble sich den dummen Spaß, die Kleine mit den Worten: „Da kommt der schwarze Mann! Der nimmt dich mit!" furchtsam zu machen. Die Kleine fing heftig zu weinen an und verfiel in der Wohnung in Starrkrampf. An dessen Folgen ist sie gestorben. Theater und Musik. ! Dresden. Im Residenzthea cer gastiert heute und folgende Tage, abends V-8 Uhr, Pepi Glöckner vom Deutschen BostSlheater in Wien, in der Operetren-Noostä! Ein iclleS Mädel don Ziehrer. Donndag nachm wird bei ermäßigien Preisen die Operette Die Geisha acllg-füdlt. 1 Siegfried Wagner weilt zur Zeit in Dresden, wo er in Sendigs „Europäischem Hof" Quartier nahm. Der seinem Vater Richard namentlich im Profil ähnlich sehende Komponist, der auch schon grau zu werden beginnt, verhandelt hier, als Beauftragter seiuer Mutter Cosima, mit dem jüngst zum Köaigl. Kammersänger ernannten Dr. v. Bary, der schon früher in Bayreuth als Tristan wirkte, und mit Burrian, der in diesem Jahre zuerst bei den sommerlichen Festspielen den Parsifal singen soll. Die Vorbereitung dieser nimmt den Sohn des „großen Richard" ganz in Anspruch, so daß von seinem eignen kompositor-schen Schassen jetzt keine Rede ist. obr. Konstanz. Adolf L'Arronge ist am 26. d. M. in einem Sanatorium am Bodensee verschieden. L'Arronge hatte erst vor wenigen Monaten seinen 70. Geburtstag ge feiert, in einer scheinbar körperlichen Rüstigkeit, die allge mein Bewunderung erregte. Kurz nach der Geburtstags- feier, vielleicht infolge der Ueberanstrengungen, die er sich bei der Feier zugemutet hatte, erlitt er einen neuen Anfall eines alten Blasenleidens. Nachdem er einige Wochen in Berlin krank -gelegen hatte, wurde er, von seinen Ange hörigen begleitet, in ein Sanatorium nach Konstanz am Bodensee gebracht, wo er bereits bei früheren Anfällen Heilung gesucht hatte. Die Krankheit ließ sich aber diesmal nicht mehr bekämpfen und nahm einen tödlichen Verlaus. Verenisnachrrchten. ß Dresden. (KathoI. Kasi n o.) Sonntag den 31. Mai abends 8 Uhr findet im großen Saale des kath. Gesellenhauses die Feier des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs statt, bestehend in Solo- und 4 stimmigen Ge sängen. Prolog, Festrede und Klaviervorträgen. Hierauf Ball. Karten für Gäste wolle man bei den Vorstw.dri- Mitgliedern entnehmen. Näheres stehe Inserat. — Sonntag den 14. Juni erster SomineranSslng (Zchweizpartie). Ab- fahrt 12 Uhr 46 Min. mittags vorn He.nptbahnhof nach Pötzscha. Wanderung nach dein Bäreustün und von da > nach Königstein. 8 Chemnitz. Sonntag den 17. Mai feierte der hiesige katholische Gesellenverein sein 43. Stiftungs fest im Saale des Gcsellschaftshauses „Thalia". Der Abend wurde mit einigen Musikstücken, welche gut zum Vortrag gebracht wurden, eröffnet. Darauf ging daS Theaterstück „Dunkle Existenzen", ein Bild aus der großstädtischen Hoch staplerwelt in fünf Aufzügen von Heinrich Houbcn in Szene. Die Handlung spielt sich in Paris ab und zeigt uns, wie die Kriminalbeamten mit List und Gewalt alles aufbieten, um den Gaunern beizukommen. Von Akt zu i Akt wird die Handlung immer spannender, bis dann im fünften Akte die Verhaftung der Hauptgauner erfolgt. Die Spieler gaben sich redliche Mühe in der Darstellung der nicht leichten Rollen und ernteten hierfür auch den wohl verdienten Beifall. Leider war es dem Vereine nicht ver gönnt, seinen scheidenden Präses, Herrn Kaplan Schindler, noch einmal in seiner Mitte zu sehen. Um so größer war deshalb die Freude, als unser Diözesanpräses Herr Pfarrer Schewt schick in einer Pause das Wort ergriff, um eine Ansprache an die Versammelten zu halten. Mit beredten Worten schilderte er die Ziele der Gesellenvereine und ihre Wirksamkeit und brachte zum Schlüsse ein dreifaches Hoch auf den Gesellenverein ans, in das alle begeistert einstimm ten. Ein flottes Tänzchen bildete den Schluß der schönen Feier. Den Spielern und allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, sei hierdurch nochmals herzlichst gedankt. Vermischtes. V Der Riesendiamant, den der Alchymist Lemoine für seinen Untersuchungsrichter fabrizieren soll, muß bis 2. Juni fertig sein. Bringt Lemoine ibn nicht fertig, so muß er in Gegenwart von Zeugen kleinere Diamanten fabrizieren. Der Untersuchungsrichter macht sich auf einen Coup LemoineS gefaßt. Er glaubt nämlich, daß dieser mit der ihm zur Verfügung gestellten Strommenge von 2000 Ampäre das ganze Laboratorium in die Luft sprengen könne. Kuirft, Wissenschaft nnd Literatur. Nieder mit der Pornographie! So hallt der kriege rische Ruf auf dem internationalen Kongreß gegen Porno graphie in Paris. Senator Verenger, der bekanntlich auch den lobenstverten Kampf gegen allzu ungenierte Theater stücke führt, präsidiert ihm. Es ist der erste Kongreß dieser Art, der in Europa gel-alten wird. Ersichtlich ist ihm großer Eindruck beschieden, sonst hätten sich ihm nicht die franzö sischen Literaten angeschlossen. 150 Kongressisten sind er schienen: Deutschland, die Schweiz, Belgien, Italien, Eng land, Dänemark, Holland, Norwegen und Oesterreich sind vertreten. Der Hauptzweck des Kongresses ist der Abschluß eines internationalen Uebereinkommens, um die Her stellung, den offenen oder heimlichen Verkauf von Karten, Bildern und Büchern pornographischen Inhaltes zu unter drücken. Katholische und protestantische Geistliche hatten sich auf dem Kongreß eing-efnnden, den Verenger mit einer trefflichen Rede eröffnet». Er erblickt in der obszönen Literatur die Ursache des moralischen Niederganges unserer Zeit. Das Parteigezänke, die religiöse Unglänbigkeit seien nicht imstande gewesen, zu verhindern, daß eine starke Gruppe von Männern sich zum Kampfe gegen den Schmutz vereinigten. Ter Schmutz werde von falschen Künstlern ins Volk geleitet, wo er unsägliches Leid anrichte. Der Kongreß hat, wie uns aus Paris berichtet wird, eine Reso lution angenommen, die eine diplomatische Konferenz zur Herbeiführung einer einheitlichen Gesetzgebung gegen die Pornographie fordert. Einige radikale und sozialistische Blätter witzeln bezeichnenderweise über den Kongreß. Venus im größten Glanze. Am 30. Mai, 4 Uhr früh, erreicht Venns, der Abendstern. den größten Glanz. Bis gegen Mitternacht schmückt sie in den Tagen um den 29. Mai als hellstes Gestirn den Westen. In einem Fern rohre erkennt man sofort ihre sichelförmige Gestalt, die dem abnehmenden Monde kurz nach dem letzten Viertel völlig gleicht; das Licht der Venus ist jedoch so außerordentlich blendend, daß man bei Anwendung eines kräftigeren In strumentes entweder ein schwaches Dämpfglas ^sogenanntes Vennsglas) benutzen, oder noch bei Tageshelle beobachten wuß. Ihren größten Glanz zeigt Venns stets bei einem Phasenwinkel von 118 Grad (ihren kleinsten bei einem Phasenwinkel von 20 Grad), sie befindet sich dann immer etwa 36 Tage vor oder nach ihrer unteren Konjunktion (Durchgang zwischen Sonne und Erde, wie Neumond) und 39 Grad von der Sonne entfernt. Nach Müller ist Venus zu dieser Zeit volle 69mal Heller als der schöne Fixstern erster Größe „Wega" in der Leier und noch 18mal Heller j als „Sirius"; sie ist überhaupt nächst dem Monde das hellste Gestirn des ganzen Himmels. Im Freien, wo kein künstliches Licht stört, wirft Venns in der Zeit ihrer Mariwal-Lichtstärke deutliche Schatten, und zwar scharf begrenzte ohne Halbschatten, da sie als punktförmige Licht- ! anelle zu gelten hat. Unweit des Abendsternes weilen > übrigens Ende Mai und inährend der ersten Jimihälfta i noch drei andere große Planeten: Merkur, Mars und ' Neptun, ja auch der Jupiter thront ziemlich nahe östlich neben ihm. Das „Dresdner balonblatt" bietet in seinem neuesten (21.) Hefte wieder reicben Inhalt in Wo,t und Bild. Von den Aufsätzen sei erwähnt „Vom Mein .nun Dunajcc" vom Sportredaktenr des ..Salonblatt" Leschetizly. der rillt Rektor Prof. Dr. Pseschel (Meißen) die Kölner Ballon-Wettfahrt mit dem Ballon „Dresden" mitmachte und eine R-nhc von photograplüschen Aufnahmen bewirkte, die in wohlgelnngenen Reproduktionen beigegeben sind. Des weiteren ein auf dis Geweih-Ausstellung bezugnehmener Artikel von Ludwig" Dach; Aufsatz mit Bild de« Veteranen von 1818 Jean Laniv v. Moisy. ferner „Wie wird man Schriftsteller?" von Marg. Stadler (Dresden) u. a. m. Als erste Illustration schmückt ein Vollbild Sr. Majenät des Königs Friedrich August das Heft. Als Musikbeilage brinat das „Salonblatt" das Lied „Frühling ist ein holder Knabe" von H. Platzbecker. (Das „Talonblatt" bezieht man durch alle Biichliai'dlnngen. Postämter und die Expedition Dresden-?!. 14.) „Die Nervosität, die Modekrankhcit unserer Zeit, ihre Ursachen, die Selbstvergiftung nnd ihre Heilung durch ein erprobtes Blutreinigungsverfahren." Von Dr. med. Wal ser. 4. Auflage. (1,50 Mark.) Verlag von Edmund Dernme, Leipzig. — Unsere heutige raschlebige Zeit mit ihren vielfach gesteigerten Ansprüchen an den Geist und die Nerven des Einzelnen, mit ihrem aufreibenden Kampf ums Dasein bedingt einen starten Verbrauch von Nerven- snbstanz, welche den Nerven, dem Gehirn und Rückenmark entzogen wird. Durch Leistnngsunfähigkeit dos Darmes entstehen Selbstgifte, welche erregend ans das Zentrum der Dlntgefäßnerven wirken, so daß beständige Vluftvallun- gen nach dein Kopfe stattfinden, hier heißt es, rechtzeitig die Krankheitsursache beseitigen. „Entfernt die Selbst gifte ans dem Blute," sagt der Autor, „nnd ihr lverdet glück liche Menschen, denen des Lebens Mai zweimal erblüht!" Aus der christlichen Kirche. Das Gebet für den Kaiser. Tie „Kobnrgrr Zeitg." vom 10. Mai 1908 drückt ihr Befremden darüber ans, daß in Elsas--Lothringen am Karfreitag in den katholischen Kirchen daS Gebet für den Kaiser nicht gesungen wurde, das im „Missale Nomannm", dein römischen Mcß^uche, vor geschriebe» ist. Ferner werde in Landgemeinden cv Schluß' des Gottesdienstes an Kaisers Geburtstage satt des Tcdenms daS Lied: „Großer Gott, wir loben dich" gesun gen. Es bandelt sich um ein Gebet ans der Zeit des alten römischen Reiches deutscher Nation; das Gebet wurde am Karfreitag für den gesalbten römischen Kaiser verrichtet nnd ist jetzt noch in den Kirchen derjenigen Länder üblich, die von einem katholischen Herrscher regiert werden. Was daS Lied: „Großer Gott, wir loben dich, anbetrifft, so han delt es sich hier um das deutsche Tedenm. NriS der Frauenwelt. k Programm der 23. Hauptversammlung deö Vereins katholischer deutscher Lehrerinnen zu München, 6. bis 10. Juni 1908. Sonntag, den 7. Juni vormittags 10 Uhrrj