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gewinnen. Das können wir zunächst ganz ruhig abwarten und kommt der Gewinn nicht diesmal, dann kommt erbet den Reichstagswahlen, und Gewinn genug ist schon, daß die heutigen Mandate erhalten bleiben und nicht verloren gehen. Die liberalen Blätter meinen, daß das Zentrum sich selbst ins Fleisch geschnitten habe, denn im Osten heiße eS nur deutsch oder polnisch, für ein Weiteres gebe es keinen Raum; gerade diese falsche Auffassung der Dinge will das Zentrum begraben und auch im Osten sich als staatserhaltende Mittelpartei zeigen, ohne Rücksicht, ob es den Konservativen und Nationalliberalen gefällt oder nicht. — Wieder unsere Staatswerkstätte«! Den Betrugs- geschickten in Spandau und Kiel folgten Meldungen über neue Unterschlagungen in Spandau; heute finden wir in der Presse eine Gerichtsverhandlung der 30. Division in Straßburg. In dieser Sitzung wurde der Unteroffizier und Menagebuchführer Bieneck vom 138. Infanterieregiment wegen Annahme von Bestechungsgeldern und Fälschung der Geschäftsbücher zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte von einer ganzen Reihe Lieferanten Gelder bis zur Höhe von 800 Mark angenommen. Die Lieferanten wußten, warum sie das taten. Sie erhielten vom Angeklagten für ihre Waren, die er meist freihändig kaufte, erheblich höhere Preise, als sie bei Submissionen angeboten hatten. So war 1 Pfund Kakao für 1 80 Mark angeboten. für 3 Mark wurde es gekauft. Tee lag im Angebot von 1,30 Mark bis 1,70 Mark vor, für 2,80 Mark wurde er gekauft. Bei drei Sendungen Kakao wurde der Fiskus um 150 Mark, bei Teesendnngen um 300 Mark bei Mischobst um 81 Mark, bei Schokoladenmehl um 8-1 Mark nsw. geschädigt. Anstatt 100 Kilogramm laut Frachtbrief gelieferten Reis waren 200 Kilogramm gebucht und bezahlt worden. Die Offiziere, die eigentlich die Vergebung der Lieferungen zu bewirken hatten, entschuldigten sich damit, sie seien dienstlich derart „überbürdet", daß sie diesen Geschäften nicht obliegen könnten, und sich ganz ans den Menagebnchführer verlassen müßten. Wenn so die Fälle sich häufen, muß etwas nicht stimmen; denn man sagt sich: viele ähnliche Dinge werden wohl vorhanden sein, nur werden sie nicht bekannt. Wir aber sagen: warnm geht man nicht gegen die Vorgesetzten vor? Die faule Ausrede der Ucberbürdung der Offiziere glaubt doch kein Mensch; man lacht höchstens dazu. Die Zahl der Unteroffiziere ist sehr erhöht worden; da mußten die Offiziere namentlich die genügende Zeit finden, um nach dem Rechten zu sehen. — Der „Fall" Fischer-Tippel-kirch, der ini Juli zwei Jahre alt geworden wäre, scheint jetzt endgültig erledigt zu sein. In der Rangliste von l907, die mit dem 2. Mai vorigen Jahres abgeschlossen war, figurierte Major Fischer noch als „zur Dienstleistung bei dem Kommando der Schutztrnppen" ü, In miito der Schntztruppe für Deutsch- Ostafrika. DaS ehrengerichtliche Verfahren gegen ihn muß also damals noch geschwebt haben. In der neuen am vorigen Freitag heransgegebenen Rangliste aber, die den Stand vom 8. Mai 1908 ab zeigt, heißt es nach dem „Berl. Tageblatt" bei der ostafrikanischen Schntztruppe: „Abschied erteilt Major ü, In 8uito Fischer." Die Erteilung des Abschiedes — ohne Pension und ohne Uniform — ist die wohlwollendste Form des unfreiwilligen Ausscheidens. Der für das Reich so schlechte Vertrag ist bekanntlich gelöst. — Hinsichtlich der Ausdehnung der obligatorischen Krankenversicherung auf die lund- und forstwirtschaftlichen Arbeiter, die im Zusammenhang mit der großen Reform der Arbeiterversichernng gelöst werden soll, gelangt nach den zwischen der Neichsregiernng und der Preußischen Staatsregierung gepflogenen Verhandlungen ein Reichs- gesetz zwar zur Einführung. Die Durchführung wird aber den Bundesstaaten, den „B. N. N." zufolge, durch Landes gesetz überlassen. — Der Jahrhundertfeier der Leibhusaren in Danzig am 27. d. M. wohnte der Kaiser bei. Auf dem großen Exerzierplätze bei Langfnhr hatten sie zur Parade Auf- stellung genommen. Im rechten Winkel dazu standen die alten Letbhnsaren. Der Kaiser zeichnete viele durch An sprachen aus. Die Brigade nahm sodann Aufstellung in einem offenem Viereck. Ihr Führer begrüßte den Kaiser mit einer Ansprache und schloß mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiser. In seiner Erwiderung verlas der Kaiser eine an die Brigade gerichtete Kabinettsorder. Abermals wurde der Mannschaft ein Fest in der Doppelreitbahn ge geben. Der Kaiser besuchte mit den Offizieren nach dem Diner im Ofsizterskastno dieses Fest. Die Abreise des Kaisers nach Wildpark erfolgte 10 Uhr 30 Minuten ab Bahnhof Laugsuhr. Oesterreich-Ungarn. — Aus Anlaß ihrer bevorstehenden Vermählung mit dem Prinzen Gottfried von Hohenlohe legte heute mittag die Erzherzogin Marie Henriette vor dem Kaiser und den Erzherzogen in Gegenwart der höchsten Hof- und Staats würdenträger die Renunziation in hergebrachter feierlicher Weise ab. — Bei Beginn der Sitzung des österreichischen Ab geordnetenhauses am 27. d. Mts. gab der Minister des Innern eine auf amtlichen Berichten beruhende identische Darstellung der Vorfälle in Tschernikow und erklärte, daß eine strenge Untersuchung dieser tief beklagenswerten Er eignisse veranlaßt worden sei. Gleichzeitig sei eine Unter- suchung wegen des Gebrauches der Schießwaffen durch die Gendarmen eiugeleitet. Der Minister bat die Abgeordneten, mit dem Urteil über die Vorfälle so lange zurückzuhalten, bis die Einzelheiten klargcstellt seien, und appellierte an die Abgeordneten, auf eine möglichste Beruhigung der Be völkerung hinzuwirken. Ein Antrag, die Diskussion über die Erklärung des Ministers auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu letzen, wurde angenommen. Darauf setzte das Haus die Generaldebatte über das Budget fort. — Im Wehrausschusse des österreichischen Abgeord- netcnhauses erklärt« Ministerpräsident Freiherr von Beck, für die Regierung sei die Einrichtung der zweijährigen Dienstzeit ein mit aller Energie anzustrebendes Ziel. Der Ministerpräsident ging dann auf die Vereinbarungen mit der ungarischen Regierung bezüglich der Offiziersgagener höhung, sowie die Verbesserung der Mannschaftskost ein, deren Ergebnis als ^ine Frucht des von allen Seiten ge übten Entgegenkommens und als ein Sieg jener gefestigten und gesunden Lage zu betrachten sei, die jetzt zwischen Oesterreich und Ungarn bestehe. Die Vereinbarung bezüz- lich der Offiziersgagen, sowie der Mannschaftslöhnung ent sprächen den Beschlüssen der österreichischen Delegation und würden sie nach dem Jahre 1912 sogar übersteigen. — Die deutschen Geistliche« sind am 27. d. M1S. abends in London eingetroffen und in DekcyserS Hotel ab- gestiegen. Dort wurden sie von dem Komitee unter der Leitung des Unterhausmitgliedes Allsnbaker empfangen. — Im Unterhause wurde die Regierung wegen der Reise des Königs nach Rußland interpelliert. Asquith er klärte. daß es sich um einen Gegenbesuch handele. Der König und die Königin >hätten seit sieben Jahren nicht Ge legenheit gehabt, ihren Neffen und ihre Nichte zu sehen. Asquith schloß seine Rede mit der Bemerkung, daß die aus- würtigen Beziehungen der beiden Länder durch diesen Besuch nur gewinnen könnten, und daß die inneren in keiner Weise davon berührt würden. O'Grady war mit dieser Er klärung nicht zufrieden. Er legte dem Minister die Frage vor, ob es ihm bekannt sei, daß hundert Mitglieder der ersten Duma und fünfzig der zweiten wie gemeine Ver brecher behandelt, in Sibirien oder in Gefängnissen schmachten oder ein Gerichtsverfahren erwarten, das wahr scheinlich niemals sHttfinden werde. Er fragte ferner, ob es dem Minister bekannt sei, daß in Rußland noch immer amtlickie und nichtamtliche Morde ungesühnt bleiben, daß die Urheber solcher Taten vom Zaren dekoriert worden seien, und daß Personen, die man im Verdacht habe, der Negierung unfreundlich gegenüberzustehen, auf geheimnis volle Weise verschwinden — mitten aus ihrem Freundes kreise oder mitten ans ihrer Arbeit. O'Grady schloß seine Anfrage mit der Aufforderung, daß die Volksvertreter dem König nahelegen möchten, den Besuch von Reval seines offiziellen und repräsentativen Charakters zu entkleiden. Noch einmal nahm darauf Asquith das Wort und gab seinem Bedauern darüber Ansdruck, daß in der Form o m Fragestellungen die inneren Angelegenheiten eines fremden Staates zur Sprache gebracht worden seien. Er glaube, die Gründe genugsam dargelegt zu haben, die allein dieser Reise zugrunde liegen. Ward (Arbeiterpartei) fragte an, ob Asquith die Gefahren bedacht!habe, die dem Staats oberhaupt ans den gegenwärtigen Verhältnissen in Ruß land ern>achsen könnten. — Eine Antwort wurde hierauf nicht gegeben. Nach kurzer Debatte, in der O'Grady er klärte, gegen einen Privatbesnch des Königs beim russischen Kaiser sei nichts einzuwendcn, wurde der Gegenstand ver losten. Die Arbeiterpartei setzte eine Denkschrift auf, wo rin der Bitte Ausdruck gegeben wird, daß der Besuch des Königs beim russischen Kaiser nicht stattfinden möge. —Präsident Fallidrcs empfing im St. Jamespalast das diplomatische Korps. In der Gnildhall fand am 27. Mai zu seinen Ehren ein Frühstück statt, an dem auch Prinz und Prinzessin von Wales teilnahmen. Bei seiner Ankunft in der Gnildhall wurde der Präsident vom Lordmayor und der Lordmayoreß empfangen und in die Bibliothek geleitet, wo eine Adresse der Stadt London an den Präsidenten zur Verlesung gelangte. Bei dem Frühstück in der Gnildhall brachte der Lordinayor nach einen: Trinkspruch auf den König und die Königin, die sich in Frankreich großer Volks tümlichkeit und Wertschätzung erfreuten, einen zweiten Trinkspruch auf den Präsidenten Falliäres ans, den er als Honpt der großen und befreundeten Nation, die der nächste Nachbar und Verbündete Englands sei, feierte. Der Prä sident erwiderte: Er fühle sich glücklich, in London zu )vci- len, im Mittelpunkte eines klugen und praktischen Volkes, im Brennpunkte edler und freiheilicher Ideen, welche die Grundlagen jedes Fortschrittes und jeder Zivilisation seien. Die Gemeinsamkeit der Interessen habe ihren Ausdruck in einer glänzenden Ausstellung gefunden, deren sicherer Er folg beide Nationen ermutigen werde, nach d n nämlichen Ideen, Eintracht und Frieden, zu streben. Der Präsident leerte znm Schluß sein Glas auf das Wohl des Lordmayors und der Stadt London. Frankreich. — Eclair fährt fort, gegen ein Bündnis mit England Stimmung zu machen: „Das Bündnis", schreibt er, „ist beschlossen, der Milnärvertrag wird dauern und die Arbeits- anfgaben für den Krieg werden in allen Einzelheiten verteilt werden. Ehe es zu spät ist. muß erörtert werden, ob dieses Papier, das Frankreich verpflichtet lind sein Blut und seine Unabhängigkeit einsetzt, für uns eine Bürgschaft oder eine Gefahr ist Wir sind Gegner des Bünd- nisses aus Angst um Frankreichs Schicksal. Ist es unser Interesse, an unseren Grenzen die ganze Bursche Stoßkraft, das ganze Gewicht des Ucberfalls und Einbruches heraus zufordern, weil die englischen Admirale den Führerdrang haben, Deutschlands Flotte zu zerstören?" — Figaro ant wortet dem Eclair: „DaS jetzige Einvernehmen hat in Europa einen Luftkreis von Vertrauen und Sicherheit ge schaffen. ES kann niemand kränken. Die Lage wäre ganz anders, wenn die Innigkeit statt zwischen Frankreich und England zwischen Deutschland und England entstände. 'Dann wären wir in einem Schraubstock und kein Bündnis könnte uns helfen. Das sollte man nicht vergessen, wenn gewisse Personen sich versucht fühlen, zu verkennen, was die englische Freundschaft für uns bedeutet." Marokko — Der „Nordd. Allgem. Ztg." wird bestätigt, daß der französische Botschafter Cambon im Aufträge seiner Re gierung dem Staatssekretär v. Schön Kenntnis von neuen, schon seit längerer Zeit ins Auge gefaßten Instruktionen gegeben habe, die dem General Damade erteilt worden sind. Sie laufen im wesentlichen darauf hinaus, daß das Schaujagobiet allmählich gerannst und die Wiederkehr nor maler Zustände durch die Zurücklassung militärischer Posten gesichert werden soll, die gemeinschaftlich von französischen und marokkanischen Truppen gestellt werden und nach und nach in marokkanische Hände übergehen sollen. — Muley Hafid strll in unmittelbarer Nähe von Fez lagern. Man nimmt an, daß er das Freitaggebet in Fez abhalten werde. Vuchta Ben Bagdad! zieht sich nach dem Uebertritt des größten Teiles seiner Mahalla zu Mulen Hafid auf Mehbija zurück. Das Haus Bagdadrs in Meknes ist geplündert und seine Familie gefangen gesetzt worden. Aus Tanger wird gemeldet, daß Abdul Azis den marokka nischen Hafenbehörden den Befehl erteilt habe, die Abge sandten Muley Hafids bei ihrer Rückkehr aus Frankreich gefangen zu nehmen und ins Gefängnis zu werfen. — Der Korrespondent der „Times" in Tanger meldet seinem Blatte, daß sich nunmehr alle Stämme in der Um gebung von Tanger dem neuen Sultan Muley Hafid unter worfen haben. Wenn die Bevölkerung von Langer selbst noch zögert, dieses Beispiel nachzuahmen, so sei zu befürch ten, daß die Bergstämme die Stadt umzingeln und zur Unterwerfung unter Muley Hafid zwingen werden. Dies würde wahrscheinlich zu Ereignissen führen, aus denen die schlimnrsten Folgen entstehen könnten. Persien. — Der Schah hat das Gouvernement in Aserbeidschan angewiesen, einen Posten Gewehre aus dem Arsenal, sowie 20000 Toman (über 140000 Mark) aus den Einkünften seiner eignen Güter an Rußland als Schadenersatz für die Räubereien an der Grenze abzusühren. Sächsischer Landtag. H. Dresden, den 29. Mai 1908. Zweite Kammer. Die heutige Sitzung beschäftigte sich mit Berichten der Finanzdeputation über mehrere Kapitel des ordent lichen Etats. Abg. Anders (natl.) berichtete über die Einnahmen der allgemeinen Kassenverwaltung, Abg. Steiger (kons.) über Verbesserung und Neubau von Straßen, Wegen, Brücken usw., Abg. Dr. Seetzen (kons.) über Ankauf eines Grundstückes für Zwecke des Seminars Zschopau, Abg. Poppitz (natl.) über Taubstummenanstalten, Abg. Anders (natl.) über Ministerium der Justiz sowie Oberlandesgericht und Staatsanwaltschaft bei dem Oberlandesgerichte, ferner über Landgerichte, Amtsgerichte und Staatsanwaltschaften, sowie allgemeine Ausgaben in dem Geschäftsbereiche des Justizministeriums. Zu letzterem Punkte sprachen die Ab geordneten Bleyer, Opitz. Dr. Zöphel, welch letzterer gegen die geplante Justizreform ist, weil die Steuerzahler durch sie zu stark belastet würden. Abg. Goldstein, welcber die Zuziehung von Arbeitern zum Geschworenen- und Schöffenamte fordert, bittet um Bekanntgabe der Mei nung der Regierung hierüber. Im weiteren eiferte Abg. Go Idstein gegen die häufig vorgekommeneu Verurteilungen von sozialdemokratischen Redakteuren wegen Boykotts usw. Nachdem u. a. noch Abg. Hettner und Justizminister Dr. v. Otto sich an der Debatte beteiligt hatten, folgte die Annahme der beiden letzteren Etatkapitel. welche ebenso wie die Annahme der vorangegangenen Kapitel einstimmig erfolgte. Stadt Ed Land. k^iUeNungen aus unserem Leserkreise mit Namen4fertigu„g für diese Rnvrtk stnd «er Redaktion allere« willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Aeheirnnt» der Redaktion. knon,me Zuschriften müsse» unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 29. Mai 1908. TageSkaleader für den 30. Mai. 1640 f Peter Vau! Rubens zu Antwerpen, der prößte belgische Maler. — 1498 Christoforo Colombo trnt von San Lucar de Barrameda seine dritte Entd.ckungSreise an. — 1431 J-.-anne d'Src, die Jungfrau von Orleans zu Rouen verbrannt. 'öierrerprognnir er König!. Sächs. Landes« weirerwarte zu Dresden iür den 30. Mai: Mäßige nord östliche Winde, veränderliche Bewölkung, zeitweise Regen, ckempe« raluc nichl geändert. —* Am gestrigen Himmelfahrtktage besuchte Se. Majestät der K önig vormittags den Gottesdienst in der kath. Hofkirche und wohnte sodann */z12 Uhr mit Sr. König!. Hoheit den Prinzen Johann Georg der Uebung der freiwilligen Sanitütskolonne vom Roten Kreuz bei. Abends 10 Uhr 5 Min. begab sich Se. Majestät mittels Sonderzuges nach Zeithain und wohnte heute daselbst der Besichtigung des 14. Infanterie - Regiments Nr. 179 bei. Mittags kehrte Se. Majestät wieder nach der König!. Villa Wachwitz zurück. —* Der LandeSverein Königreich Sachsen des Allgemeinen deutschen Jagdschutzvereins trat am 27. d. Mts. mittags 1 Uhr auf dcm König!. Belvedere zu seiner 31. Jahresversammlung zusammen. Die Verhand lungen wurden von dem Landesvorsitzenden Se. Exzellenz dem Herrn General der Kavallerie z. D. v. Kirchbach mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den König eröffnet. Nach den» Jahresberichte zählt der Verein jetzt 1224 Mitglieder und hatte im lebten Geschäftsjahr einen Zuwachs von 105 Mitgliedern zu verzeichnen. Se. König!. Hoheit der Herzog von Coburg-Gotha wurde zum Ehren mitglieds de« Landesvereins ernannt. Die Gesamtstrafen gegen Wilddiebe beliefen sich im Jahre 1907 in 16 Einzel fällen auf 26 Jahre 10 Tage Zuchthaus. In Frage kamen hierbei 63 Personen. Hierzu kommen noch 8 Jahre 30 Monate, 34 Wochen und 12 Tage Gefängnis, ver- schiedene Hast- und Geldstrafen usw. Die Einnahmen be liefen sich auf 7199 Mark, die Ausgaben auf 6364 Mark und der Kaffenbestand am Jahresschlüsse auf 835 Mark. Das Vermögen der König-Albert-Stiftnng bezifferte sich auf rund 26 600 Mark. Weiter standen noch auf der Tagesordnung ein Bericht über die Geweih-AuSstellung. die Bewilligung von Raubzeugprämten sowie Mitteilungen vom Gesamtvorstande des Deutschen Jagdschutzvereins. Sowohl der Deutsche Verein als auch der Sächsische Landesverein sind bei dem preußischen resp. sächsischen Justizministerium gegen die zu milde Bestrafung der Wtldsrevler vorstellig geworden. —* Konferenz der deutschen Landes vereine vom Roten Kreuz. In der Sitzung am 27. d. M. referierte zunächst Herr Ministerialdirektor Dr. jur. v. G e y e r - Stuttgart über eine Revision des lieber- einkommens vom 20. April 1869 inbetreff der Gesamt organisation der deutschen Vereine zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger. Hierzu hatten das Präsidium des