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Nikolaus i Finland. aatsgewalt ißland un- mit 107 ffttng des ssung der rnommene . gibt an. Davon i e d e n a u rn. Robl. egespalme. , durch ein l 34. kilo- einmal ad len wieder Preis, da zten, ohne abwenden, m Demke. ufführuiig Heinrich Verfasser Solon in die Herz- n 5 Mk., Emanuel >n Bräu- Kindern Mililär- in edlen rraml. Beilage zu Nr. 16^ der „Sächsischen Volkszeitung" hr- ^8 Uhr. h.'atcr: (»<astons tn„. 2792 ergösse Schrebergärten. In einer Reibe deutscher Städte isl man in den lebten Iabren dazu übergcgangen, sogenannte Schrebergärten einzniickilen. Was sind Schrebergärten? wird da mancher fragen. Wer sich von dein Zwecke nnd der Eigenart dieser (Härten überzeugen will, den verweisen wir aus die augen blickliche Düsseldorfer Gartenbauausstellung, wo seitens des dortigen Gartenbauvereius 8 solcher Gärteil angelegt sind. Dieselben befinden sich in der nordwestlichen Ecke des Ans- stellnngsgeländes, nnd zwar längs des Zaunes, der die Ausstellung von dein Vergnügungspark trennt. Ihren Namen haben diese Gärten von einem Leipziger Arzt, Dr. Schreber, der nm die Mitte des vorigen Jahrhunderts der Stadl Leipzig bedeutende Geldbeträge zum Ankauf von Ländereien vermachte, die in Parzellen von etwa 200 S.na dratmetern gegen mäßige Pacht den Bürgern zurVersügung stehen, die ans denselben Gärten nach ihrem eigenen Ge schmack anlegen, Gärten, die ihnen als Erholnngs- und Nutzgärten nicht allein den Aufenthalt in der freien Natur gestatten, sondern auch die Gelegenheit bieten sollen, sich mit Gartenbau zu beschäftige». Dr. Schreber batte hierbei auch in erster Linie das Wohlergehen der Binder im Auge, die durch den Aufenthalt in der freien Natur bei zweckent sprechender Beschäftigung geträstigt werden sollten. In Leipzig sind diese Gärten, die ans großen Landkompleren vor den Toren zusammenliegen, allgemein bekannt, (he meiniglich werden sie so znsammengelegt, daß sie einen grö ßeren allgemeinen Platz umgeben, der als Spielplatz sür Erwachsene nnd Kinder dient nnd ans dem sich Turngeräte, Hallen als Unterschlupf bei plötzlich eintretenden Unbilden der Witterung nsw., sonne Brunnen, beziv. Hydranten zur Entnahme des Wassers befinden. Das Vorbild, welches Leipzig durch die Einrichtung der Schrebergärten gab, fand bald in anderen Städten Nachahmung. Durch „Schreber- vereine und Schrebergesellschasten" wnrde die Idee weiter ansgesührt. und so finden wir heutzutage in vielen Städ! >> Deutschlands schon Schrebergärten. Daß diese (Härten in ethischer nnd sanitärer Beziehung von einer großen Beden tung sind, ist unbestritten. Daher wäre es sehr wünschens wert, wenn auch in anderen Städten die Anregung zur An lage solcher (Härten seitens Baugenossenschaften, gemein nütziger Banvereine »sw. gegeben würde. Die Anlage sol cher Gärten bildet eine passende Ergänzung zur gemein nützigen Bautätigkeit. Tie Tüsseldorser Gärten entsprechen nicht ganz der Idee, die man sonst mit Schrebergärten ver bindet. Sie mache» mehr den Eindruck von Vorgärten. Das liegt aber an der Situation, die bei ihrer Anlage be rücksichtigt werden mußte. Wir wollen bei dieser (helegen heit nicht unterlassen, zu bemerken, daß die Düsseldorfer Ansstellnng auch nach der sozialen Seite hin manche An regnngen zu praktischen Maßnahmen enthält, an denen leider die »leisten Besucher, ohne sic zu beachten, vorbei gehen. Wäre es da nicht angebracht, daß die Ausstellnngs- leitnng, znm wenigsten an Tagen mit billigerem Eintritts geld, au dem Eingänge ein kleines Flugblatt gratis ver teilte, in welchem die wichtigsten sozialen nnd gemeinnützi gen Ausstellungsgegenstände kurz ausgeführt und in ihrer Bedeutung gekennzeichnet werden, unter Hinweis ans ein beigesügtes Lageplänchen, an dem die Besucher sich orientie reu könnten. Manche Besucher, auch sogenannte kleine Leute, würden dann gewiß nochmals die Ausstellung be suchen, die ihnen jetzt erst interessant, übersichtlich und lehr reich würde. und Land. * Der ehemalige Rektor des Gymnasiums zu Bau tzen, Herr Professor Tr. Earl Schubart, ist am 2. Juli vier gestorben. * Seit 1. Juli sind im Königreich Sachsen weib liche G e w e r b e a n s s i ch t s b e a m t e in Tätigkeit. Nach einer Verfügung des Königlichen Ministeriums des Innern soll jede Kreishanptmannschast für ihren Bezirk eine derartige Neubesetzung vornehmen. Diese neue Ein richtung bezweckt die lleberwachnng der Ausführung des Gesetzes über die Kinderarbeit nnd sür die Beaufsichtig»»» Wickler Betriebe, in denen weibliche Arbeiter beschäftigt werden. ' Tie Drdnnng des Oh r o ß e n V o g e l s ch i e ß e n s der privilegierten Bogenschützengesellschaft zu Dresden isl folgende: Sonnabend, den Oil. Juli, mittags 12 llbr, Auf ziehens des großen Vogels, um l Ubr Hebeessen. Soun tag, den Ol. Juli, nachmittags l Ubr, Schießen sür Mit glieder und deren Gäste. Montag, den 1. August, nach mittags 5, llbr. Eröffnung des Hauptickueßens, das am Dienstag nnd Mittwoch fortgesetzt wird. Au dem letzt genannten Tage beginnt nachmittags Ubr das Schießen der Damen, abends ist große Illumination und Tanz im Schützeuzelte. Donnerstag, den -I. 'August, nachmittags >02 Uhr, Festmahl im Schützeuzelte und Fortsetzung des Hanptscküeßens. Ireitag, den -V 'August. Fortsetzung des Hauptschießens, abends 0 Ubr großes Feuerwerk. Soun abend, den <>. August, Beendigung des Hauptickueßens. Sonntag, den 7. August, mittags 1 Ubr. gemeinschaftliches Mittagessen mit Damen im Schützenzelt, nackuuiltags 0 Ubr Präiuienscküeßeu, abends Tanz im Schützenzelt. Au allen Tagen findet .Konzert der Kapelle des Greuadierregimenls Nr. 100 statt. * Der Gemeinderat von Weißer Hirsch bat be schlossen, jeden Besitzer von .Katzen zu verpflichten, seiner Katze ein Lederbaisbaud mit einer kleinen Glocke anzulegen. Diese Maßregel bat den Zweck, die Vogelwelt zu schlitzen. Evswig. Nach Revision der hiesigen Sparkasse stellte» sich die Veruntreuungen des Kassierers Barthold aus 18 000 Mk. Frcibcrg. Tie Stadtverordneten bewilligten i» ihrer letzten Sitzung 01000 Mk. zur „Regulierung des Münz Haches". An den Bebannngsplänen einiger Stadtteile wird nun schon seit dem Jahre 1000 gearbeitet. In der letzten Sitzung wurden diese für die Balmbossvorsladt, die Bertboldstadt und die Schützengasse und Umgebung teil weise mit 'Abänderung der Ratsvorlage angenommen. Döbeln. Beim Pferdeschwemmen wurde der Sohn des Rangiermeisters Schönstedt in .Kleinbauchlitz von einem Dsfizierspserde, das er trotz Verwarnung im Wasser am Schwänze zog, mit dem Hinterlmse an den Unterleib ge schlagen und mußte schwerverletzt ins hiesige Stadttranken- hans gebracht werden. Leipzig. Der Privatdozent Dr. med. Mar Wilms ist znm außeretatsmäßigen außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. Lie Stadtverordneten in Leipzig batten zum Ankauf der Prellerscben Wandgemälde im Römischen Hanse unter Ablebnung der Ratsvorlage lOOOO MI. bewilligt, und weiter die Gewährung eines Darlebns von 800 000 Mart an die Drlsgruppe des Deutschen Vereins sür Volks- Imgiene zur Errichtung eines Voltsbades abgelebnt. Eheinniti. Unter reger Beteiligung aus allen Gegen den des Landes wurde der erste Regimentstag der 101 er begangen. Am Sonnabend legte man .Kränze am die Grä ber verstorbener Kameraden. Auch an den Denkmälern .Kaiser Wilbems >., Bismarcks und Moltkes wurden nach einer kurzen Feier Kränze niedergelegt. Im „Kausmänni scheu Vereinsbaus" wurde ein großer Festkommers abge- balten, bei welchem die Musikkapelle der 101er konzertierte. Sonntag vormittag gab es in 10 Staudgnartieren Früh- schoppeukouzerte. 'Abends fand im „Kaufmännischen Ver einsbanse Festball statt. Montag folgten Besichtigungen der Stadt, sowie ein Ausflug nach Lichtenwalde. Ehrinniti. Herr Bürgermeister Dr. Hüb'ckunann in Delsnitz wurde von den Stadtverordneten von Ebemnitz stir die erste Ratsstelle gewählt, die bisher vom Bürger meister verwaltet wnrde. Wcrdnu. Schwer verunglückt ist am Sonnabend früh in der 7. Stunde in der hiesigen Strictgarnspiunerei der Feuermann Weidlich aus Steinpleis. Er hatte an dem Vorwärmer, resp. dem Dämpsesammler eine Schraube an gezogen. als der Deckel plötzlich in die Höbe gehoben und dem Manne durch ausströmende Dämpfe der ganze Vorder leib verbrüht wurde, so daß die Haut in Fetzen herunter hing. Weidlich, welcher verheiratet nnd Vater von vier Kindern ist, wurde in das Krankenhaus überiübrt, Ivo er hoffnungslos darniederliegt. Zwickau. Der Rat wählte Herrn Konzertmeister Schmidt Elberfeld znm Stadtkapellmeister. Das König liehe Ministerium des Innern bat Fräulein Marie Marga rete Täger liier als weiblichen Geiverbeaussichlsbeamten sür den Regierungsbezirk Zwickau ernannt. Fräulein Täger ist am 1. d. BO von der Königlichen Kreishanptmannschast Zwickau in Pflicht genommen worden. Eppendorf. Am Sonntag früh 1 Uhr brannte der Arb-'itssaal der Holzspielwareinabrit Richter u. Wittig ans. Schwa. Von einem Unglückssall wnrde die Familie des Gutsbesitzers Süß betrossen. Als Herr Süß abends nach der Drdnung des Stalles sehen wollte, wnrde er von I'. 8. >ve mttse. l l :s s» Iche d. au zu tercm 2382 ln .d.Bl l>2 — Zimmer mit einer Art von Grausamkeit betrachtet batte. Nun, er würde cs ja erfahren! Als er jetzt so im Bereiche der Bergwerke dalünwanderte, siel ihm die bittere Armut der Leute sogleich wieder in die Augen: jene elenden Hütte», die ihnen als Wohnungen dienten, vor den Türen die mageren, schmutzigen Kinder nnd hinter den Fenstern zuweilen das blasse, abgehärmte Gesicht eines Weibes. Alles Bilder, die ihm bei seinem ersten Hiersein einen Stich ins Herz gegeben und die ihn nun aufs neue aufbrachten. „Und Fluch vor allem der Geduld", murmelte er, „wahrhaftig, Goethe hat Recht!" Nicht eben in rosiger Stimmung kehrte er nach Hause zurück, wo man gerade dabei war, das Abendbrot auszntragcn. Ter alte Baldewein war red selig nnd vergnügt wie immer, und heute abend noch besonders gut aufgelegt. Denn durch die Wiederaufnahme der Arbeit in den Bergwerken war auch das geschäftliche Leben, das so lange gestockt, wieder in Gang gekommen und sein Geschäft ging so flott, daß er der Ankunft Ullrichs mit Ungeduld ent gegensah. Sie waren genötigt gewesen, Ueberstunden zu machen, nm mit ihren vier Händen die Arbeit zu bewältigen. „Diesen Abend aber", sagte Baldcwein. „wird nichts mehr getan. Da gelit'S ins „Schwarze Roß" nnd da wollen wir ein Seidel in aller Gemüt- lichleit trinken." Ullrich sah ihn sehr erstaunt a», Klingenbiel aber, der sich in der Tat ans das Plauderstündchen sehr gefreut hatte, blickte mit finster znsanimenge zogenen Augenbrauen auf seine» Teller nieder. „Es ist Ihnen doch recht?" sagte Baldewein etwas überrascht, da jener kein Wort hervorbrachte. „Aber natürlich, Herr Baldewcin", beeilte sich Ullrich jetzt errötend zu versichern. „Ich werde dabei doch wohl auch Ihre Bekannten hier kennen lernen, und das ist in einer Stadt, in der man ansässig werden will, doch sehr wichtig." „Aber natürlich, alle kommen sie hin, alle, und ich freue mich sehr auf meinen Stammtisch, den ich nun schon fast vierzehn Tage habe entbehren müssen. Da ist mein Nachbar, der Kaufmann Kleinpaul, und der Möbel- Händler Brandau, dann der Uhrmacher Nuhbuki — der hat übrigens sein Kreuz mit seinem Gehilfen, dem Schcuermann. Na, ich kann Ihnen sagen, das ist einer, ein Roter! Und ein Wilder dazu, denn seine Demokratie ist nicht so harmlos, wie die von unserem.Klingenbiel — der ist wirklich gefähr lich. Na. und da kommen da noch so verschiedene Geschäftsleute - wir haben da so einen hübschen, gemütlichen Kreis und der Wirt hat aus eine Menge Festungen abonnieren müssen." „Es ist kein Verein", sagte Baldewein, „der Stammtisch, jeder kommt und geht, wann er will. Nur einen Skatabend haben wir, da muß man sich triftig entschuldigen, wenn man den versäumt. Uebrigcns — können Sie Skat spielen?" unterbrach er hier seinen Redefluß. „Gewiß, spiele ich Skat, Herr BaldeweinI" sagte nun Ullrich, „welcher deutiche Gymnasiast hätte dieses Kartenspiel nicht heimlich, aber gerade darum desto eifriger geübt?" „Na. na", sagte der Meister und sah Klingenbicl lächelnd an. „ich kenne auch einen ehemaligen Gymnasiasten, der hat aber keinen Schim mer davon." — 100 — ihnen aber sagte, das ginge nicht, weil ich bereits gebunden sei. da ver sicherte» sie mich, ich könnte jederzeit wieder zu ihnen kommen, ich brauchte sie nur vierzehn Tage zuvor zu benachrichtigen." „Das zeigt mir, daß Sie ein tüchtiger junger Mann sind nnd Ihr Fach gründlich verstehen", sagte der Pfarrer erfreut, „und vermutlich wer den Sie sich doch wieder eine zweifellos besser dotierte Stelle in Ihrem früherem Wirkungskreise suchen." „Das kommt daraus an, Herr Pfarrer", erwiderte Ullrich. Tie Unterhaltung zog sich noch eine Weile hin. da sagte Heberlein mit einem besorgtem Blick auf seine Uhr: „Ich weiß nicht, wo meine Reisegefährtin bleibt. Ich schrieb Ihnen doch, was sür Pläne wir mit ihr hatten. Sie ist zu ihren Elter», um diese zu versöhnen, wenn dies möglich wäre, dann wollte sie hierher kommen, um sich von uns zu ver abschieden und dann nach dem Krankenhause zu gebe». Von dort sollte sie in einigen Tagen durch eine ältere Schwester der Provinziallehranstalt zu geführt werden. Und nun warte ich schon lange es ist nicht einmal mehr viel Zeit, denn unser Zug fährt in einer Stunde. Wissen Sie was. nur müssen nach ihr sehen. Gehe» Sie nach dem .Krankenhause, ich spreche bei de» Eltern vor beides isl nur je iü»> Minnte» Weges. In einer Viertelstunde wollen wir uns liier wieder treffe». Wir können dann noch zeitig am Bahnhöfe sein." „Das können wir", sagte Ullrich, nn» auch in großer Unruhe: „Hof sentlich ist nichts passiert." Sie gingen. Schon vor der festgesetzten Zeit trafen sie am Tor Wege des Hotels wieder zusammen, und die ernsten Gesichter beider Männer wurden noch um einen Schein blasser, als sie die gegenseitigen Nachrichten austanschten. Heberlein war von der Frau Selretärin, die verweint und vergrämt anssah, höflich, aber kurz abgesertiat worden. Sie habe sich von ihrem Kinde nun auch ihrerseits geschieden, wie der Vater es schon längst getan. Daraus wäre Frieda davongelausen, ohne zu sagen, wohin. Und Ullrich mußte berichten, sie sei in dem .Krankenbanse nicht ein getroffen. Einige Augenblicke berieten sie. ohne daß man Rats fand, Ivo die Aermste zu suchen sei. Endlich beschlossen sie, nach dem ''Balmhose zu gehen. Vielleicht würde sie in ihrer Verzweiflung zu Ullrichs Elter» zurück keinen wollen. Sie machten sich sofort an die Ausführung ihres Planes. Dabei hatten sie einen weiten, sehr verkehrsreichen Platz zu überschreiten. Sofort fiel ihnen inmitten desselhen eine große Menschenmenge aus, die sich um eine Gruppe drängte, von der man nur eine Eguipage bemerken konnte. Sie eilten auch hinzu, bahnten sich, von einer bangen Almnng ergriffen, einen Weg durch die Menge und erblickten eine am Boden liegende, blut überströmte weibliche Gestalt, deren Gesicht sie nicht sehen konnten, denn ein Manu beugte sich über sie und untersuchte die augeuicheinlich schrecklich verletzte Brust. Ein Schutzmann war mit dem Führer des Gefährts, das selbst leer gewesen, in einem erregten Zwiegespräch begriffen, ans dem hervorging, daß die Unglückliche von ilun überfahre» worden war. Erst im letzten Augenblicke batte er sie bemerkt, ihr noch laut zngerufen. aber sie sei offenbar so in Gedanken gewesen, daß sie zuerst gar nicht gehört habe,