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Sammlung für k. SLmmtliche Pf. Die ersten ti oder 12 Mk. >en kosten 95 K eSden. Wetter: 3—177, brauner eißer 179—185, . Roggen sächs. preutz . , schlesische und 75, Futtergerste , russischer gelb 114-118, . Niibvl »'esdncr Marken resdner Marken Sack (Dresdner g 27,50—28,00, t5,50, Griesler- toggenmehl pro 0 21,50—22,00, 9-17,50, Nr. 3 robe 9,40—9,60, für Artikel pro unter 5000 lcz;. stteiis 10000 leg. ch exklusive der uf dem Vieh- Feststellung. MnrklpreiS für 50 te^- Uebend ITchlachl- Otewichl Mk. s Mk. 38-40 j »8—70 30—!l t>8-7> 35-37 e.!—»6 30-:33 58-61 27-28 56-5t 36-30 »3-67 34-36 50-62 30-32 55-57 27-2.» 5,0- 54 40 37—:»> «N-67 34-3» 50-63 A 1 54-5» 47-4» 70-74 43-4', »7-60 40—42 »3-«B 37-418 70-71 :n—35 »»-»0 32—33 »3—»5 40-4 l 53-54 33-4» 52-53 38-30 51-52 36-37 40-50 — — dein Auftrieb cht setzest. ist viel- Ich mich oll, nickst ich habe »ins;, ehe d! Was den noch , — das Pflegerin Heberlein ans der mßerhalb jast, dem es noch egeniibcr - es soll ie früher Häufig ie, durch : er ver- großeu, öie hatte Beamten- t, streng ipfc und res Kin- ,nis des lig war, Veruich- fer Welt d Dank- sie vcr- . „Der hat mir Nr. ISS. Donnerstag, den 7. Juli 1904. 3. Jahrgang. Sächsische KolkMitum Erscheint täglich nachm, uni UuSnahm»' der S.nn- und Festtage > > I Inserate werde» die 6qesP»Iie»e Peiilzeile oder deren Nnuni in «ezug-prei-i Bierteiiührl. I Mk. SV Ps. .obne Bislellgeld). «ei 7t»» ^ HI >5 Pi. bcre»nei. dei -Liederholunü bedenlender Rndait. außerdeiiischen «osiansiall.lt. tzeirungSpreiS! Sin-elnumm.r lO «l KUltgOIkllltülÜK S vlNl t I Nt vOgl/I »« N« 1 I It» «nchdriilkerei. Redaktion nnd MeschästSfteU«: Dresden RedakiionS.Svrech'lm'd?: ,I-,L Udr. ! I ' » » ' ' ^ ^ ^ Pj„„i,,cr S.ras,-c 11 (rernil'reciier i'lmi I ,'tr. 1M>. nachm, uni Ausnahme der S.nn- und FesU^ge ! UnsbbSnglger rageblatt lük lvabkbeit. becbt u. freideit. Inserate werde» die üqelvalieiie «eiiizeile oder deren linuni in 15 Pf. brreilinel. dei Wiederholung bedenlender Radalt. Bnchdrnikrrei. Redaktion nnd MeschästSfteUe: Dresden Pillnihcr «Iraftc IN. ,1ernll'rect,er Rml l Rr. l366. ^Wei verschiedene Kundgebungen. Die Meinungen unter den evangelischen Pastoren über die Hebung des protestantischen Bewusstseins im Volke sind sehr verschieden. Der eine Teil jammert darüber, weis; aber keine Mittel zu nennen, dem Uebel zu steuern: der andere Teil sieht die Lösung in der Organisation gegen Nom: ein dritter Teil endlich gesteht offen, das; die Heilung von innen heraus kommen müsse, damit sie kein Schlag ins Wasser sei. So braucht denn die „Reformation" bereits nach 300 Jahren eine Reformation, aber es fehlt der große Reformator, welcher die Gemüter znm ernsten Ziele zu len ken vermag. Wenn in der katholischen Kirche eine Er neuerung notwendig wurde, dann sandte ihr Gott große Geister, welche das Werk von innen heraus vollbrachten. Bei der evangelischen Kirche glaubt man damit nichts er reichen zu tonnen. Ein Teil greift wieder auf die Geburt der Reformation zurück und sieht nur aus dem politischen Gebiete die Rettung des Protestantismus. Damals haben politische Gründe die Fürsten znm Abfall und zur Begünsti gung der Neuerung geführt: aus politischem Anlasse wur den katholische Staaten einfach als lutherisch dekretiert, die katholischenKirchen in lutherische verwandelt, anstelle der ka tholischen Seelsorger Prätikantcn gesetzt und die Bekeh rung war vollendet. Der Evangelische Bund möchte gerne in dieser Weise Deutschland wieder reformieren und glaubt dann den Protestantismus gerettet zu haben, wenn der Gegner, die katholische Kirche, geknebelt zu Boden liegt. Tic staatliche Gewalt ist das erste Bekehrungsmittel. Aber die Regierung hat keine Lust, den Kulturkampf neu auflcben zu lassen. Es muß also dem „protestantischen Geiste wieder das Szepter über das staatliche Leben verschafft" werden. So führt Herr Superintendent 1>. Meyer in einem lan gen Artikel in der „Wartburg" ans. Dazu glaubt er nun den Evangelischen Bund berufen. Tie „Stunde des Ab scheidens jener traurigen Periode unserer Geschichte, in der der Ultramontanismns oben im Reichstage nnd am Tische der Gesetzgebung und Verwaltung sitzt, habe geschlagen, so wie der Evangelische Bund seine innere Kraft bei den poli tischen Wahlen zur Geltung bringt nnd die Parteien nötigt, deutsch-protestantische Interessen zu wahren". So lautet das Rezept des Herrn I>. Meher. Das wäre alles recht schön nnd annehmbar, besonders wenn es gelänge, die Sozialdemokratie, mit der man schon lange liebäugelt, neben dem Liberalismus mit an den Wa gen des Evangelischen Bundes zu spannen. Die einzige Frage ist nur die nach der inneren Kraft des Pro te st a n t i s in n s. Nicht wir steileil sie. Man würde uns sofort als Lästerzungen bemitleiden, wollten wir die Mei nung laut werden lassen, daß im Protestantismus die innere Kraft gleichbedeutend ist mit dem negativen und programm losen Gegensatz zur katholischen Kirche, ja zu jedem po- Mongolen im Kampfe mit Europäern. Von Dr. Ncinh. SclNvang. tRnchdrnik verboten.) Nasscnkämpfe sind immer die schwersten Kämpfe. Wenn Völker ein und derselben Nasse sich bekriegen, so han deln sie im wesentlichen doch nach Grnndgesichtspnnktcn, die ihnen gewissermaßen durch die gemeinsame Nassenkultur im Blute liegen. Nicht so, wenn Völker verschiedener Rassen znm Schwert greifen. Fremde Kulturen erzeugen fremde Mordbegriffe. Das Tun und Handeln des einen Volkes wird dem anderen unverständlich, denn jedes glaubt sich im vollsten Rechte. So waren die Kämpfe der weißen Nasse gegen die braune nnd schwarze — Kämpfe, die sich meistens in Amerika abspielten von außerordentlicher Härte, Schärfe, ja Grausamkeit. Und dieselbe Erscheinung können wir seit etwa einem Jahrzehnt in den Kämpfen beobachten, die die weiße Nasse mit der gelben ausficht. Zwei Hauptvertreter dieser beiden Nassen, Rußland und Japan, ringen gegenwärtig miteinander. Strategen haben in den bisherigen Schlachten übergenug Gelegenheit gehabt, Studien zu machen. Wohl ist das aufstrebende Japan mit allen Errungenschaften der modernen Kriegs kunst aus-^rüstet, allein seine Kriegstaktik ist im wesent lichen doch die alt-mongolische geblieben, die darin gipfelt, durch rasche Aggressive, und ebenso rasches Verschwinden, den Feind zu verblüffen. Aehnliche Symptome zeigen alle Kämpfe, die Mongo len und Europäer miteinander ausgcfochten haben. Von der Völkerwanderung an bis heute: immer — wenn auch nicht das gleiche — so doch ähnliche Bild. Sehen wir uns diese „Mongolenschlachtcn", soweit wir über sie historische Quellen besitzen und sie sich auf europäischem Boden ab spielten, ein wenig genauer an. Schon die alten Griechen wußten von den Kämpfen mit den Scythen zu erzählen. Es waren dies Völker stämme, die zwischen dem Don und dem Aralsee wohnten. Ob diese Scythen, denen ein richtiges wild-freies Nomaden leben nachgerühmt wird, reine Mongolen oder Slavo-Mon- golen waren, darüber ist sich die moderne Forschung noch nicht einig. Jedenfalls gehörten sie derselben großen Völ- kergruppe an. der auch die Hunnen angchörtcn. die, aus den Steppen Nordwestasiens kommend, die eigentlichen Dränger in der großen Völkerwanderung vom vierten bis sechsten nachchristlichen Jahrhundert waren. Beide Volks- stamme, Scythen sowohl wie die Hunnen, waren den euro- sitiven Ehristentum: demnach erklärt es sich daraus, das; der Evangelische Bund gar so bissig gegen die orthodoxe Rich tung in der evangelischen Kirche ist, wie sie die Kreuzzeitnng vertritt, daher begreift man auch, wie die ungläubige So zialdemokratie als würdiger Bundesgenosse begrüßt würde, wenn sie nur käme und die Hilfe vom Evangelischen Bunde gegen das Zentrum begehrte. Zu der zweiten Kategorie vom Evangelischen gehört Herr Pastor Lic. W u st m a n n in Chemnitz. Er sucht auch nach Hilfsmitteln, um die innere Kraft des Protestantismus zur Entfaltung zu bringen, wie Herr Superintendent l>. Meyer. Aber er vermag sich zu der optimistischen Auf fassung des letzteren nicht zu erheben. Von innen heraus muß nach ihm erst wieder Christentum in die Massen des Volkes gebracht werden. Herr Pastor Wustmann sagt sich offenbar, daß es aus dem Wege nicht geht, welchen sein Amtsgenosse vorschlägt. Erst durch die Rückkehr znm Chri stentum vermag der Protestantismus die innere Kraft wie der zu gewinnen, mit welcher er dcn.Kampf gegen seine Geg ner ansnehmen kann. In einem in der „Reformation" lNr. 27) erschienenen Artikel gibt er seine Ansicht unum wunden kund. Einige Hinweise auf die „römische Kirche", die einer Richtigstellung bedürfen, wollen wir nnerörtert lassen nnd nur jene Stellen seines Artikels anführen, die mit unserem Gegenstand sich beschäftigen. Bemerkenswerte Gedanken fördert er da zu Tage: er frägt, ob das „mo dern" gestaltete Christentum, also im liberalen Sinne des Evangelischen Bundes, die protestantischen Massen wieder gewinnen könne. Zum Schlüsse sagt er: Alte die Bewegungen, die wirklich in weiteren Kreisen Glauben geweckt haben, sind mit einem ernsten Buhruf in die Welt getreten, haben das Evangelium mit ganzer Wucht als Erlösung von der Sünde gepredigt. Aber nichts ist den Predigern eines „modernen" Evangeliums, die wieder auf weite Kreise wirken wollen, so gemeinsam, als die A b n e i g n n g gegen diese Art Predigt. Eben mit den Worten Sünde,' Erlösnngs Versöhnung meinen sie, wisse der moderne Mensch nichts mehr anznfangen, davon müsse man nur ja schweigen, wenn man sich nicht von vornherein den Zugang zu dem Herzen verschlicgen wolle, pinn, hier entscheidet nur die Erfahrung. Das Evangelium von dem gekreuzigten nnd auferstandenen Christus, unserem Erlöser, wird weiter gepredigt werden, und es wird sich zeigen, ob eS seine Macht wirklich verloren hat, die Menschen zu erneuern und zu beseligen. Wer aber meint, damit nichts mehr anfangen zu können, der wird sich vielleicht ein Evangelium znrechtlegen. das nach seiner Meinung die Massen begeistern und bezwingen musst aber welche Macht cs wirklich über die Massen haben wird, das mus; auch erst die Zu kunft lehren. Damit hat er ganz in unserem Sinne gesprochen. Wir sprachen eben von der Reformation der Geister, welche von Zeit zn Zeit i» der katholischen .Kirche vorgciiommen wurde. Mit „modernen" Ideen wurde die Erweckung des kirchlichen Lebens nie vollbracht. Tie Kraft der Kirche zeigt sich darin so wnnderbar, das; sie sich selbst erneuerte ans Grund ihrer alten Lehre nnd der ihr von EbristnS dem Herrn anver- tranten Heilskräfte. päischen Völkern, die mit ihnen znsammenstieße», gefürch tete Gegner. Die moderne Völkerkunde rechnet nun die Hunnen neuerdings zu den rein mongolischen Völkern, nachdem sie angenommen, daß die Hunnen identisch mit den bereits 2l>l>s) v. Ehr. in China eine Rolle spielenden Hnnjos seien. Und auch die Schilderungen, die wir ans der Zeit der Völ kerwanderung über sie besitzen, kennzeichnen die Hunnen als echte Mongolen. Sie erschienen den Europäern „von einer abschreckenden Häßlichkeit, hatten eine gellende Stimme, ungeschlachte Gebärden, breite Schulter», platte Nasen, kleine, tief im Kops sitzende Angen, keinen Bart ec." Sie aßen rohes Fleisch, das sie ans dem Sattel mürbe ritten, nnd tranken Stutenmilch. „Sic fochten" - nnd das ist charakteristisch — „nicht in geordneten Reiben, son der» nnischwärmten die feindliche Schlachtordnung nnd waren ebenso rasch im Angriff wie in scheinbarer Flucht." Es ist bekannt, daß sie ebenso urplötzlich, wie sie Europa überschwemmten, auch verschwanden. Reste von ihnen sollen allerdings in Ungarn geblieben sein. Doch das ist heute noch eine strittige Frage. Inwiefern und wie oft die europäischen Volksstämme in den nächsten sechs Jahrhunderten von Mongolen kriege risch belästigt wurden, ist noch nicht recht gesichtet. Tie Reibereien in den Grenzgebieten haben wohl niemals ans gehört. Erst ans dem 13. Jahrhundert, nnd zwar ans dem Jahre 1237, kommt uns eine Kunde. In diesem Jahre drangen mongolische Horden, geführt von Dschingis-Clians Enkel, bei Batn in Rußland ein. Sie eroberten Moskau, Kiew, Krakau und andere Städte, wandten sich dann nach Polen nnd der jetzigen reichsdentschen Provinz Schlesien, äscherten Breslau ein, besiegten am 9. April 12-11 bei Lieg nitz das vereinigte Heer der Polen, Schlesier nnd Deutsch- Ritter. Allein dieser Sieg war ein Pyrrhussieg. Tie Mongolen erkämpften ihn mit so furchtbaren Verlusten, daß sie nicht weiter nach Westen vordrangen, sondern nach Süden ins Mährische eiufielcn. Allein auch von hier ver schwanden sic plötzlich. Thronstreitigkeiten riesen die Füh rer wieder nach Rußland zurück. Und Europa hatte wieder Ruhe, denn die nächsten Kämpfe der Mongolen spielten sich im östlichen Asien ab. Und auch bei diesem Mougoleucinfall zeigten sich die Steppenhordeu äußerlich wie innerlich in unverändertrr Gestalt. Ihre Sitten und Gebräuche sind in nichts ver- ändert. Sie vermeiden das Handgemenge nnd verlassen Gregor der Große reformierte ans Grund dieses Pro gramms die christlichen Völker des Abendlandes. Ein Pe trus Canisins erneuerte den durch die Reformation zer rütteten kirchlichen Geist in Deutschland ohne Preisgabe der Lehren. Ebenso erweckte der heilige Carl Borromäns inJta- lien, der heilige Vincenz von Paul in Frankreich die Massen nnd führte sie znm praktischen Christentum zurück. Wir nennen als große Reformatoren weiter Ignatius, den Stif ter des Jesuitenordens, Philippus Neri. Franz v. Sales, Theresia von Jesus. Und wie wollen unsere evangelischen Reformatoren die innere Kraft des Protestantismus wachrnfen? Sehr gut sagt da/ die „Köln. Volksztg." also: Aber die „modernen" protestantischen Theologen rufen dem gebildeten Publikum zu: Inkommodiert euch nur ja nicht, regt euch nicht auf! Wir wollen euch mit unserer neuesten „wissenschaft lichen" Theorie nicht „ncrvöS" machen, auch nicht ins Zillcrn um euer „Seelenheil" bringen. Das wird sich schon regulieren: wir wollen weniger auf eueren Willen, als auf euere Erkenntnis wirken, wir wollen euch bilden und aufklären. Das ist das, was Herr Pastor Wnstmann mit Recht tadelt. Tie modernen Reformatoren möchten das Volk znm Christentum zurückführen, indem sie von Sünde nnd Erlösung schweigen, »m sich nicht im vorhinein den Zu gang zn dem Herzen zu verschließen. Kann eine solche Er- nenernngstätigteit eine agitatorische Kraft ausüben, kann sie Begeisterung für das Christentum erwecken? Eine solche Theologie mag den oberen Zehntausend und den „Satten" gefallen, nicht aber die Volksmassen zn Christus zurücksüh- ren. Sie zersetzt, baut aber nickst ans: sie ruiniert nur, ohne Positives znrückzngeben. Tamit erzieht man aber keine Scharen, welche kampfcsmntig dem Unglauben ans de» Leib rücken, noch viel weniger aber eine Macht, welche der geschlossenen Mackst der katholischen Kirche im öffent lichen nnd geistigen Leben Konkurrenz zn machen vermag! So kommt cs dann, das; sich allmählich ans der „mo dernen" Protestantischen Theologie ein zufriedenes Völk chen herausgebildet hat, das den Protestantismus preist, weil er cs nickst durch nnbegueme Mahnungen z. B. über die Vergeltung im Jenseits „nervös" macht. Einer christlichen Kirche, die eine solche Strömung in ihrem Schoße mächtig werden lässt, ohne etwas dagegen zu tun, fehlt die innere Kraft, nnd der Evangelische Bund, welcher diesen religiösen Liberalismus unterstützt, kann daher nie und nimmer der Reformator im Protestantismus, wohl aber das weitere zersetzende Element desselben werden. >st. Hur Wahlrechtsreform i,r Bayern. Tie schönen Hoffnungen, die man im Juli 1902 liegen durfte, sind vernichtet. Damals beschloß die Abgeordneten kammer einstimmig also mit Einschluß der National- s liberalen — die Regierung um einen Gesetzentwurf zn er suchen, der die Einsührnng der direkten Wahl nnd die ge steh mehr ans die Gewandbeit und Flinkheit ihrer kleinen Pferde, als ans ihre Waffen. Urplötzlicher Angriff, ver einigt mit laschestem Rückzug, der dem Feind keinen An griffspunkt gibt, erringen wieder ihre Siege. Ansschwär men in regellosen, irregulären Horden ist ihre alte, be währte Kriegstaktik, mit der sie den an eine» Kampf in ge schlossenen Schlachtreihen gewöhnten Feind verblüffen nnd überrumpeln. In den hieraus folgenden hundert Jahren vollzieht sich eine erhebliche Umwälzung staatsrechtlicher Art inner halb der nur durch losen Verband znsammengebaltenen Mougolenhorden. Hatte schon im Jahre 1200 der Tschin- gis Chan Temudschin eine äußerliche Einheit der Mongo- lenstämme erwirkt eine Einheit, die freilich durch lange über die halbe Erde ausgedehnte Kämpfe rasch in die Brüche ging so führte Timur, auch Tamerlan genannt, als letzter großer Chan, die Mongolen noch einmal ans eine ! ungeahnte Höbe. Er verstand es, noch einmal die wider- streitenden Weltanschauungen des Buddhismus und des Mohammedanismus, die beide unter den Mongole» stark verbreitet waren, unter einem Hut zu bringen. Von Sa markand, seiner Residenz ans. unternahm er nickst weniger als 35, meistens erfolgreiche Feldzüge. Er hinterlies; ein Reich, das im Westen sich bis gegen Moskau, im Lsien bis gegen Korea, im Süden bis zur Mündung des Ganges und im Norden bis an die sibirischen Eisgesilde erstreckte. Selbst europäische Fürsten schätzten ihn als Bundes genossen. Wieder war es Rußland, das zuerst von allen europäi schen Polksstämmen. mit ihm und seinen gefürchteten Krie gern in feindliche Berührung kam. Nachdem er perschiedenc zcntralasiatische Nationen besiegt, Persien und Georgien zu Boden geschlagen, erschien er im Jahre 1391 in Europa. Sengend, mordend und plündernd durchzog er Südrnß- land, bedrohte das griechische Kaiserreich und stürmte bis nach Moskau por. Hier machte er Halt. Große Lorbeeren scheint er nickst gepflückt zu haben, denn ebenso rasch, wie er gekommen war, war er auch verschwunden. Angeblich rie sen ihn Unruhen, die hinter seinen Rücken ausgebrochen waren, zurück. Ein zweites Mal erscheint er iu Europa als Bundes genosse des griechischen .Kaisers, mit dem vereint er dem Türkensultan Bajazct l. die Hölle heiß macht. Diese Bun- desgcnosscnschast lenkte seine landbegehrlichen Blicke wohl auf das reiche Kleinasien. 1-100 brach er denn auch iu da? türkische Gebiet ein, schlug bei Caesarea ei» türkisches Heer,