Volltext Seite (XML)
fünf Kurien sollen durch Wahlen etwa aus folgenden Berufskreisen hervorgehen: 1. Handel. 2. Handwerk, 3. Landwirtschaft. 4. Beamte und Angestellte, 5. Reserve- Offiziere. Professoren und sonste Notabilitäten. — Sehr glaublich klingt die Sache nicht, besonders des „Reserve- Offiziers" halber unter Nr. 5. Das ist doch kein beson derer Stand! Wählt der Landwirt, der auch Reserve offizier ist. als Landwirt oder als Reserveoffizier usw. * Der abgeänderte 8 12 des Einkommensteuer- gesetzes tritt am 1. Januar in Kraft. Der Einkommen- steuertarif stellt sich folgendermaßen: in Klasse: bei einem Einkommen: 1a von über 400 Mk. bis 500 Mk. l Mk 1 . 500 . 600 2 2 . 600 . 700 s 3 3 . 700 . . 800 4 4 . 800 . . 050 - 7 . 5 . 050 . . 1100 . 10 . 6 - 1100 . . 1250 . 13 - 7 . 1250 . 1400 . 16 8 . 1400 . . 1600 . 20 - 9 . - 1600 - 1000 - 26 s 10 - . 1000 - 2200 - 36 - 11 - -- 2200 . - 2500 - 46 - 12 - - 2500 - 2800 . 56 s 13 . - 2800 - - 3100 - 67 - 14 - - 3100 - 3400 - 78 - 15 - 3400 - 3700 00 - 16 - 3700 - - 4000 s 105 - 17 - 4000 4300 . 120 - 18 - 4300 - - 4800 - 140 - 19 - 4800 - . 5300 - 160 20 . s 5300 - - 5800 180 - 21 . - 5800 . 6300 . 200 . 22 . - 6300 - . 6800 - 221 23 - -- 6800 - 7300 . 242 ' s 24 - 7300 - . 7800 263 - 25 . - 7800 - - 8300 . 2K5 - * Der sächsische Landesverein des Evangeli schen Bundes hat in diesen Tagen den Jahresbericht auf das Nereinsjahr 1002/03, verfaßt vom Schriftführer, Herrn Pastor Hans Müller-Zwickau. ansgehen lassen, welcher einen Ueberblick gibt über die Arbeit und den Bestand des Landes vereins, der bekanntlich am 18. und 10. Oktober in Ehemnitz unter Leitung seines Vorsitzenden, des Herrn Superintendent 10. Meher, das 15. Jahresfest feiern wird. Nach der „Chemn. Allg. Ztg." zählt der Landesverein in 45 Zweig vereinen und 5 Ortsgruppen 11000 Mitglieder. Im Be richtsjahre hat derselbe 0 neue Zweigvereine seinem Be stände angliedern dürfen, nämlich Großenhain - Riesa, Wechselburg, Meißen, Kändler-Limbach, Zwönitztal, Siebcn- lehn, Hartenstein i. E., Schwarzenberg, Grünhain. Diese neuen Zweigvereine haben zusammen dem Landesverein 877 Mitglieder zugeführt. Fast noch einmal soviel neue Mitglieder aber, nämlich 1578, brachte der Zuwachs in den Zweigvereinen. Am stärksten war dieser Zuwachs in den Vereinen Leipzig (300>, Dresden (305), Pirna <235), Zwickau <185), Ehemnitz (78), Niederhaßlan <<>3) und Oschatz (56). Die Mitglieder des Landesvereins bringen insgesamt 22 000 Mk. Jahresbeiträge ans. An den Landes verein hatten sich noch mehrere Vereine als korporative Mitglieder angeschlossen, meist Jünglings-, Jungfrauen- und Evangelische Arbeitervereine, sonne verschiedene Lehrer kollegien und Kirchenvorstände. Die Zahl der also an- geschlossencn Mitglieder betrug Ende des Berichtsjahres 16 000, sodaß, dieselben eingerechnet, die Gesamtmitglieder zahl des Landesvereins sich ans 27 000 erhöht. Der Ge samtvorstand, in dessen Bestand keine Veränderung vorkam, hielt im Berichtsjahre 2 Sitzungen ab, in denen man sich in der Hauptsache mit der Prcßtätigkeit beschäftigte, wie mit der Organisation der Werbe- und Sammelarbeit für die evangelische Bewegung, für welche Sachsen im Jahre 1002 nicht weniger als 28 8-13,36 Mk. aufgebracht hat. „Wenn" — so sagt der Jahresbericht — „z. B. Preußen, insbesondere die nördlichen Provinzen, auch nur annähernd so eifrig am Werke wären, würden dem Ausschuß zur Förderung der evangelischen Bewegung stets genügende Mittel zur Verfügung stehen." Eine weitere Tätigkeit des Vorstandes bildete die Einleitung von Protestversamm lungen der Zweigvereine gegenüber der Aufhebung von 8 2 des Jesuitengesetzes, um die Stimmung des Volkes zum Ausdruck zu bringen. Eine große Anzahl von Petitionen und Resolutionen ging infolgedessen an den BnndeSrat und das sächsische Ministerium ab. Von den Protestversamm- lungen war eine der eindrucksvollsten die in Zwickau ab gehaltene; sie bildete den Anfang zu einer scharfen Preß- fehde zwischen Herrn Superintendent I). Meyer und dem Herrn Reichskanzler, in der mancher wuchtige Schlag fiel. Dagegen konnten die Ereignisse am sächsischen Königshofe dem Vorstand keinen Anlaß zu Kundgebungen irgendwelcher Art bieten. Die Hauptversammlung des Landesverbandes fand am 28. September in Pirna statt. Der Bericht schließt: „Die Beteiligung an der Sache des Evangelischen Bundes ist entschieden im Wachsen begriffen. Die Ereig nisse des Jahres, insbesondere das Vorgehen des Reichs kanzlers in Sachen des JesuitengesetzeS. haben doch manchem die Augen geöffnet und zur energischeil Abwehr gedrängt. Freilich, noch stehen viele zur Seite, die mit kämpfen sollten! Umso ernster muß geworben werden für die gute Sache, der wir dienen, damit doch der Protestantismus über römische Anmaßung und Herrschaftsgelüste den Sieg behalte!" — Nur 27 000 Mitglieder? * Zwischen Nationalliberalen und Konservativen ist im ersten Dresdener Landtagswahlkreise Zwist anSge- brachen. Der Wahlvertrag zwischen beiden Parteien gilt bis 1. Oktober 1903; da die Wahlen nach diesem Termin fallen, wird Hofrat I)r. Osterloh (kons.) nicht von den Nationalliberalen unterstützt werden. * Treue Mieter. Ein seltenes Fest, nämlich das 25jährige Mieterjubiläum, können am 1. Oktober feiern: Frau verw. Lehmann, welche mit ihrem Sohne, und Herr Tischler Richard Walther, welcher mit seiner Familie seit 25 Jahren im 4. Stock des Hauses Grüne-Straße 2 ununterbrochen wohnen. Zwischen diesen und den jeweiligen vier Hausbesitzern hat stets das beste Einvernehmen ge herrscht. Möge den beiden betagten Jubilaren und ihren Angehörigen in ihren liebgewordenen, altgewohnten Räumen noch manche glückliche Stunde und Gottes Segen immerdar beschicken sein! Leipzig. Einer der zeitgemäßesten Vereine ist „Der Verein der christlichen Familie". Am vergangenen Sonntage hielt er seine Qnartalssitzung ab. die ans den Sonntag nach dem Qnatembertagen zu folgen Pflegt. Herr Kaplan Klesse hielt einen Vortrag, der neben der Wohltat einer gewissen Kürze noch das Anregende bot, daß er eine der brennendsten sozialen Fragen der Gegenwart, die Franenfrage, behandelte. Er warf die Frage ans: Warum gibt inan ans katholischer Seite den Frauen keine Gelegenheit, größere Versammlungen abzuhalten, deren Wohltat, ja deren Notwendigkeit kein Einsichtiger leugnen wird? Ans diesen Versammlungen der Frauenwelt könne in äußerst fruchtbringender Weise besonders der eine Gegenstand behandelt werden: „Wie ist das Heran wachsende weibliche Geschlecht auf seinen Haupt beruf, die christliche Ehe, vorznbereiten?" — und: „Wie kann der späteren Vereinsamung und Hilf losigkeit des unverehelichten WeibeS mit Erfolg vorgebeugt werden?" Besonders packte es die Ver samiiilnng, als an der Hand eilies verbürgten Beispieles — eines von den vielen — das Unglück anfgedeckt wurde, das eine auf den Ehestand mangelhaft vorbereitete weib liche Person über sich, über ihren Mann und über ihre Kinder gebracht hat. Die Beantwortung der Frage, warum so wenig Eltern ihre Töchter in den Dienst gehen lassen, entrollt auch ein Bild trauriger Verirrung und eines un geordneten Familiensinnes, der in der Regel zu hoch hin aus will. Die Idee des Vortrags griff sofort Herr Superior H. Schmittmann ans, um ans dem reichen Schatze seiner Erfahrungen die Frage noch weiter praktisch zu erörtern, und das Widecchristliche der Franen-Emanzipation gegenüber berechtigten Forderungen der Frau darlcgte. Er warnte eindringlich vor dem folgenschweren Leichtsinne, mit dem oft Mädchen in den arbeite und mühreichen Ebestand ein- treten. Vor allem wies er darauf hin, daß die Frau für einen Notgroschen sorgen solle. Nicht heranSzahlcn lassen solle sich die junge Ehefrau ihren Anteil an der Invaliden - kasse, obwohl sie einen gesetzlichen Anspruch ans dieses Geld hat, sondern sie solle als freiwilliges Mitglied — vielleicht sogar als mehrzahlendes Mitglied — bei der Kasse bleiben. Denn wenn sie einmal infolge von Um ständen erwerbsunfähig wird, so habe sie die Mittel, ihrer Familie eine Hilfe zu halten und ihrem Manne zmn Haushalte etwas dazu zu zahlen — und der Gedanke quält sie nicht, daß sie ihrem Manne bloß zur Last falle. Es gäbe nicht soviel Sozialdemokraten, wenn es nicht soviel schlechte Mütter gäbe. Es gäbe nicht soviel Wirtshaus besncher unter der Männerwelt, wenn nicht soviele Frauen ihre Pflichten als Hausfrau arg vernachlässigten. Alles in allem genommen war es ein sehr interessanter, lehrreicher Abend. Eiil echter Volksvereins-Abend mit Frauen — schade, daß sowcnige auch vom Volksverein zugegen waren. Hoffen wir das Beste vom nächsten Abend, Sonntag nach Hl. Dreikönigc. Leipzig. In: Palmengartenprozeß wurden alle Ange klagten freigesprochen. Schmicdcbcrg. Um höhere Löhne zu erlangen, haben die am Neubau deS Eisenwerks beschäftigten Maurer und Ziininerlente — gegen 200 Mann — die Arbeit nieder gelegt. Platten i. B. Die hiesige Amtshanptmannschast hat jede Abgabe von Spirituosen an Kinder unter ll Jahren verboten. — Das 134. Regiment dürfte erst an: 20. Okt. von Leivzig abrücken, um hierher in Standquartier zu kommen. Bantzcn. Wie jetzt überall in Deutschland Meister - knrse befürwortet beziehentlich abgehalten werden, so findet ein solcher- gegenwärtig auch in Bantzen und zwar an der Industrie- und Gewerbeschule statt. Die für denselben ein- gcgangenen Anmeldungen waren so zahlreich, daß bei der Beschränkung ans 30 Teilnehmer 12 znrückgestellt werden mußten. Mit sichtlichem Interesse wird an den gebotenen Stoffen ans dein gewerblichen Rechnen, der Kalkulation, der Korrespondenz, des Gewerbcrechts und der Büchführnng gearbeitet. Obgleich cs den älteren und jüngeren Herren Teilnehmern schwer fällt, die nötige Zeit zu opfern, so ist der Besuch ein regelmäßiger. — In Hinsicht ans den Um stand, daß die Zeit des Gewerbtreibenden, je länger er in seinem Gewerbe tätig ist, um so knapper wird, kann dem künftigen Mcisterstande nicht dringend genug die Mahnung an das Herz gelegt werden, beizeiten sich die für die Meistcrjahre nötigen und in der Meisterprüfung geforderten Kenntnisse und Fertigkeiten zu erwerben, und diese Mah nung sollte umsomehr Berücksichtigung finden, da sich günstige Gelegenheit in den Wintersemestern der Lber- abteilnng bei der Industrie- und Gewerbeschule zu Bantzen dazu bictet. Bei wöchentlich 48stündigem Unterrichte kann hier eine viel gründlichere und umfangreichere Verarbeitung der angeführten Stoffe erfolgen als in einem Meisterknrsns, welcher sich zeitlich die äußerste Beschränkung anferlegen muß. Insbesondere kann sich der Unterricht der Gewerbe schule auch ans ausgedehnte Uebnngen im Fachzeichnen er strecken, sind doch von den 48 Stunden l8 für Fach-, Pro- jcktions- und Freihandzeichen bestimmt. Die Teilnahme an diesen: Semesterunterrichte kann ans einen Teil der Unterrichtsfächer beschränkt werden. Der Unterricht bereitet auch für die Aufnahme in die Bangewerkenschnle vor. Das Wintersemester beginnt an: 4. Oktober, Aiimeldnngen sind deshalb baldigst zu bewirken. Bantzcn. Die Obduktion der Leiche der in Dallgow (Mark) ermordeten Frau Walter hatte kein bestimmtes Ergebnis. Die Untersuchung war durch die vorgeschrittene Verwesung sehr erschwert. Eine Strangnlationsnarbe war zwar noch nachzuweisen, aber eS konnte nicht festgestellt werden, welche Bedeutung sie hatte. Auch Gift konnte nicht ohne weiteres in dein Körper nachgewiesen werden. ES war also nicht möglich, die Todesursache durch die Obduktion allein festzustellen. Die Aerzte entnahmen daher der Leiche mehrere Teile, um sie durch einen Chemiker noch genauer untersuchen zu lassen. Auch die Art der Ver letzungen, die die Frau an beiden Handoberflächen hatte, soll noch näher geprüft werden. Bekanntlich besteht der Verdacht, daß der Ehemann der Walter, der aus der Lausitz gebürtig ist und in Holland verhaftet wurde, diese, sowie auch seine erste Frau ermordet habe. Mittcl-Sohland a. R. An den Folgen einer Blut vergiftung ist der Kretschambesitzer Clemens Ketzscher im Alter von 41 Jahren gestorben. Die Blutvergiftung hatte er sich durch Wegbeizen einer Warze mit Höllenstein zu- gezogen. Volksverein für das kath. Deutschland. Leipzig. An: 0. Oktober ist Bezirksversammlnng von Leipzig West im „Schloß Lindenfcls", am 15. Oktober Bezirksversammlnng von Leipzig-Ost im „Knchengarten", an: 20. Oktober Bezirksversammlnng von Leipzig-Nord. (Yerichtsfaal. II. Schwurgericht. Der Prozeß gegen die wegen Be teiligung an den Straßencrzesscn ans Anlaß der Bauarbeiter- anssperrungen Angeklagten endete mit der Freisprechung des An geklagten Franeke, 'Einstellung des Slrafversahrcns gegen Hentschel, iind der Verurteilung der 'Angeklagten Ticbel, Peschel und Preiset unter Annahme mildernder ltmstände zn je 2 Jahren Gefängnis und fünfjährigem Ehrenrechtsvertust, sowie des Angeklagten Laurich zn l Jahr <> Monaten Gefängnis nnd fünfjährigem Ehrcnrechls- verlust. — Der Möbelfavrikant Karl August Klemm aus Grün- Hainichen ist angeklagt des einfachen nnd betrügerischen Bankcrotts. Er hat eine Ueberschnldnng von 4>><>o» Mk. zu verzeichnen. Um die kaufmännische Buchführung scheint er sich wenig gekümmert zu haben. Am 5. August lNOI mußte er die Zahlungen entstellen. Nach den: Gutachten des Sachverständigen sind in der Bnchführnng arge Verstöße zn finden. Durch Abtretung von Forderungen zum Nachteile seiner Gläubiger gestaltet sich der Bankerott zn einem betrügerischen. Der Angeklagte wurde des einfachen Bankerotts schuldig gesprochen und zn <">ön NU. Geldstrafe, in: Falle der Un- einvringlichkett zn IOl> Tagen Haft verurteilt. Telegramme. (Wolsss Telegraphenbureau.) Frankfurt a. M., 20. September. Die „Franks. Zeitung" meldet ans New-Bork: Die Einsetzung eines Masseverwalters für die Lake Superior-Company ist be schlossen worden. Inzwischen veranstalteten die Arbeiter, denen die Gesellschaft 200000 Dollars Lohn schuldet, furchtbare Tumulte. Alle Fenster wurden zertrümmert, die Waffenläden geplündert und viele Schüsse abgefeuert, sodaß Militär anfgeboten werden mußte. Später er stürmten die Arbeiter das Kontorgebäude und demolierten alles. Ein Richter verlas die Ausruhrakte, was aber er folglos blieb. Die Arbeiter warfen nach der Miliz mit Steinen. Frankfurt a. M., 20. September. Wie die „Franks. Ztg." ans Lemberg meldet, ist der Chef des großen Stanis- laner Bankhauses, Ephraim Kramer, nach Unterschlagung von 250 000 Kronen Tepotgelder, die er an der Börse und in: Kartenspiel verloren hat, seit 8 Tagen verschwunden. Ul in, 28. Sept. Die 16. Generalversammlung des Evangelischen Bundes hat vor dein Eintritt in die Tages ordnung folgendes Hnldignngstelegramm an den Kaiser zn senden beschlossen: Euerer Kaiserlichen nnd Königlichen Majestät bringt die Generalversammlung des Evangelischen Bundes ans der weiland freu n Reichsstadt Ulm ihre aller- untertänigste Huldigung dar. Mit Eurer Majestät wissen wir uns eins in der Ueberzcngnng, daß die Gefahren für den inneren Frieden nnd die Wohlfahrt unseres Volkes nur durch die Kräfte des Evangeliums bezwungen werden können, wie sie Luther durch seine Tat zn lebendiger Wirkung wieder aufgeweckt hat. Gott segne Eure Majestät mit Kraft a::S der Höhe, allen verderblichen Mächten zn begegnen nnd Reich nnd Volk wider seine Feinde siegreich zn schützen. D. Graf von Wintzingerode. Rom, 2K. September. Nach einer Meldung der „Tribnna" soll der Papst dein: Empfange des Benediktiner- Paters Amelli ans dem Kloster Montccassino zn diesen: ge äußert haben: „Sagen Sie dein Herrn Abt, daß wir uns nächstens in Montecassino sehe» werden." Als der Pater sich überrascht zeigte, soll der Papst hinzngefügt haben: „Beten Sie, durch das Gebet erreicht inan alles." Die „Tribnna" berichtet weiter, daß der Papst heute früh den Abt de Stefano von: Kloster Cava Tirreni empfangen nird ihn: mitgeteilt habe, daß er persönlich an einen: demnächst dort stattsindenden Kirchenfeste teilnehmen werde. London, 28. Sept. Den: „Nenterschen Bureau" wird ans Tientsin von heute gemeldet: Die gegenwärtige militärische Stärke Rußlands in: fernen Osten umfasse 50 000 Mann aller Waffen, darunter >K Batterien. in der eigentlichen Mandschurei, 1 lOOoo Main: an den Verbindungs linien zwischen Port Arthur nnd dein Amur und 00 000 Mann in Port Arthur nnd Talienwan. In Port Arthur seien 30 Forts errichtet; 50 andere Forts seien in: Ban. Alle Gipfel des Gebietes seien befestigt. Ferner seien in Port Arthur ständig 10 Kriegsschiffe, nnd 10 andere lägen beständig unter Dampf in Talienwan. An: 15. Oktober wird d>e Ankunft von drei Schlachtschiffen, zwei Kreuzern nnd vier Torpedobootzerstörern in den chinesischen Gewässern erwartet. Lissabon, 28. Sept. Infolge eines Sturmes an der Nordküste von Portugal erlitten bei Lavos in der Nähe von Figneira mehrere Fischerboote mit 32 Mann Besatzung Schiffbrnch, wobei 5 Mann den Tod fanden. Bei Torreira in der Nähe von Aveiro kamen von io Schiffbrüchigen 11 in den Wellen um. Syrakus, 28. Sept. Ter deutsche Dampfer Germania ist an der sizilianische» Südküsle bei Mazzarelli gestrandet. Admiral Frigcrio hat ihn: den Kreuzer „Agordat" zn Hilfe geschickt. Tiflis. 28. September. „Kankas" meldet unterm 25. d. M. ans Schnscha: Bei der Uebergabe des armenischen Kirchenvermögens versuchte ein Hanfe Armenier, die Ar beiten zn stören. Als die Uebergabe beendet war. zog die erregte Menge zur Wohnung des (Gouverneurs. Die Polizei und */„ Solnie Kosaken, die die Menge abhalten wollten, wurden »nt einem Steinhagel und Revolverschüssen ans der Mitte der Volksmenge, sowie von den Dächern »nd Balkons der anliegenden Häuser empfangen. Die Kosaken gaben Feuer, worauf sich die Menge zerstreute. Zwei Kosaken wurden verwundet, ein Teilnehmer an der Kund gebung getötet. Die Zahl der verwundete,: Armenier konnte wegen cingetretener Dunkelheit nicht festgestellt werden.