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Sächsische Volkszeitung : 21.10.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190410215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19041021
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19041021
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-10
- Tag 1904-10-21
-
Monat
1904-10
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.10.1904
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darbrachte dadurch, daß er immer wieder von neuein dem unergründlichen heiligen Willen (Hotles sich unterwarf. Tann erbob er sich neugekräftigt und frohgemut, und man konnte aus seinem Antlitz den Gedanken lesen, der sein Inneres bewegte und stärkte, und dieser Gedanke war kein anderer, als: „Ich weiß, wem ich geglaubt habe und bin sicher, das; er die Macht hat. mir alles wieder zurückzugeben, was ich bei ihm hinterlegt habe." Der edle König, dessen wir heute gedenken, war ein hochherziger Dulder. Wohl haben auch die -Liege, die er in treuer Blindes- brnderschasl wider de» (Erbfeind erfochten, sein Haupt mit dem Vorbeer geschmückt, aber verehrungswürdiger macht ihn der Vorbeer, den der Schmerz um iein Haupt gewnnden traft des göttlichen Dulders, mit dem er für Gottes Ehre ge stritten und gelitten. Er bat geduldet, bis an das Ende sei nes Vebens, bis er zu den Lüsten des Gekreuzigten seine edle Seele ansgebaucht, die mild gebettet ans das Wort des Herrn und beschicht und behütet von seiner Gnade von binnen gegangen in in eine bessere Welt. Ein treuer Geführte seines Führers, jenes Führers, der uns allen zürnst: „Wenn jemand mir Nachfolgen will, der verleugne fick, selbst, nehme sein kreuz ans sich und folge mir nach!" Jetzt ist der Tag und die Stunde gekommen. Ivo ihm doppelt, ja lmndrrliach znrnckgegeben wird, was er bei sei nein Herrn hinterlegt batte. Was er mit schmerzen gesüet, jetzt bringt es ihm reichliche Frucht. Er hat sich nicht getäuscht, denn der Herr, dem er ge glaubt HM und dem er vertrante, ist in Wahrheit mächtig: es ist der eingeborene Lohn Gottes, den (Hott zu uns ge sendet, damit, was ihm verloren gegangen, er für ilm wie der gewinne. Tein Ziel hast du erreicht, Für (Hott hast du gelebt, und (Hott bat siel, dir selbst zu eigen gegeben durch Jesus Ehrislns, seinen eingeborenen Svbn, unseren Herrn. Nun rubst du ans von deinen Mühen und morgen und Kämpfen in (Hott. (Hott selbst ist dein Vohn geworden. Und wenn (Hott noch nicht alles als sein an dir anerkennen kann, wenn noch perwuliche Makel dir anhasten, so tröste dich! Wir. für die die Nacht noch nicht angebrochen ist, in der nie mand mehr wirken kann, wir werden mit und durch EhrislnS dir bald zu Hilfe kommen, nm den letzten Heller deiner Schuld für dich inilznbezablen, ans das; d» bald eingehst in den vollen Frieden deines Gottes. So bat er uns verlassen und doch stellt er noch vor uns als ein Muster des Glaubens, als ein Muster der Treue zu (Holt und den Menschen, als rin Muster der Gerechtigkeit, und von des Himmels Höhe rnit er den Seinen und uns allen zu: I'r«>v>ck,-n> sin- m«-n,«m! Seid eingedenk der Bor selmug Gottes! Tw, (Hott tröste und führe und schütze inne ren allergnädigsten König, den Nachfolger des Berewigten ans dem Thron, das gesamte königliche Hans und das ganze sächsische Volt. „I'i-«»vi«I,-nlim- im-m««,-!" sei unser aller Wahlsprn.ch beute und allezeit, der edle König aber, der ihm seine besondere Prägung gegeben, er rnbe in Frieden! Amen! Beispiel lebendiger Glanbenstrene gewesen ist. Frieden! Tic Beisetzung. Nach der Predigt wurde das „Vibera" gesnngen. Ter hocbwnrdigste Zelebrant inzensierte und benedizirrte die irdische Hülle znm letzten Male. Nach Beendigung der kirch lichen Zeremonien sank der Sarg vor den Angen der .Tranerversaminlnng langümi in die Tiefe, während vom Kircbenchor das „Salve N'egimi" von Schuster gesnngen wurde. In diesem feierlichen Augenblicke, wo König Georg für immer in der Gruft seiner Bäter die letzte Ruhestätte fand, feuerte die Batterie den Ehrensalnt von !10 Sckins; ab. Hieraus gab die Infanterie !'.(! .Kompagniesalven in tnrzen Zwischenräumen ab. Nach Beendignng der Ge webrsalven wurde der königssalnt mit 101 Schuf; rasch hin ter einander von der Batterie abgegeben. Während sich die Allerhöchste» und Höchsten Herrschaf ten über den Kirchengang ins Schloß znrnckversiigten, begab sich der .königliche Kommissar Gras Pitztlmm von Eckstädt mit den kainmerherren, welche die herzförmige mit Meister Seide überzogene Kapsel mit den edlen Teilen trugen, in die Gruft, woselbst er dem Pfarrer der Hofkirche, Herrn kammü ns F i s cb e r, den Schlüssel znm Sarg anShändigte. Wie wir bereits mitteilte», wird der Sarg des Königs in der Grint unterhalb der Sakramentskapelle beigesetzt werden. Tort rnbt bereits sein vernngliickter Solm, Prinz Albert, dann sein Bruder König Albert und seine im Mai verstorbene Scbwieaertocbter Prinzessin Johann Georg. Nun haben auch die sterblichen Ueberreste des königlichen Dulders Platz dort gesunden, »in ansznrnhen von der Erdenpilger fahrt, bis er mit uns alle» vereint einst anferstehen wird am jüngsten Tage. Tie Katholiken erkennen es als ihre Pslicbt, ihre Gebete zu vereinigen für die Seelenruhe ihres geliebten Monarchen, der ihnen jederzeit ein leuchtendes Er ruhe in Seit dem 0. Oktober dauert der Kamps am Scliaho, riesige Heeresmassen stürme» gegen einander an. Die Schlacht ist leine Tagesschlacht melir. sie ist eine Wochen schlacht geworden, ja das Ende des Ringens wird noch nicht gemeldet. Man mnst sich nur einmal klar vor Angen halten, N'l».s es heistt, schon zelm Tage nnnnterbrochen im Feuer zu stehen, welche Anstrengung für die Mannschaften! Die ersten acht Tage brachten sehr wechselnde Erfolge, die Russen ge wanne» anfangs einiges Terrain und erzielten Fortschritte, doch die Japaner verdrängten sie wieder und eroberten den Verlust zurück. Am snnsten Tage stand die Sache für die Russen so schlimm, das; man bereits von einer Niederlage Knropatlins reden konnte. Bon japanischer Seite kam dazu noch die Meldung, das; mehrere Divisionen des russischen Heeres nahezu abgeschnitten seien, Kiiropatkin befinde sich leibst bei denselben: an der Wasfeiistrecknng dieser Armee korps sei nicht z» zweifeln. TaS letztere glaubte» wir nun nicht, da die Russen sich eber niederschiesten lassen würden, als in solcher Menge in die Hände des Feindes zu fallen. Aber alle Welt ivar in Europa darüber einig, das; der Por stost des russischen Heeres mit einem neuen Misterfolg ge endet habe. Doch „man soll den Tag nicht vor dem Abend loben". Die Russen fochten weiter und erzielten am 16. Oktober, am achten Schlachttage, einen entschiedenen Erfolg, heute stehen die Russen als Sieger auf dein heistumstrittenen Bo den. Knropatkin selbst hat diese Wendung herbeigeführt. In heldenhafter Weise führte er die Infanterie der zurück gehaltenen Korps immer wieder erneut in den Kampf, bis derselbe zwischen Linschipu und Schahopu zu Gunsten der Russen entschieden ivar. Es fochten im heisten Wettstreit die europäischen Truppen deS I., 10. und 17. Armeekorps mit den sibirischen Regimentern des 4. und 6. sibirischen Armeekorps. Tb der im Zentrum erzielte Erfolg auf die Vage des linken Flügels der Russen <1., 2.. ll. sibirisches Armeekorps, Kofakendivisionen, Renncnkainpf und Ssanso- noiv), den Knroki bereits geschlagen hatte, und der im Rück züge ans Fnschn war, von entscheidender Bedeutung sein wird, steht noch dahin. Oku hat auch ans seinem äustersten linken Flügel, dem gegenüber das 0. sibirische Armeekorps im Kampfe stehen dürste, keine Fortschritte gemacht. Nodzns Armee, die die ganze Vast des Kampfes trug, gilt als ent scheidend geschlagen. Mehrere tausend Japaner sind gefan gen. zahlreiche Geschütze erbeutet, die Division Iamada sei vollständig vernichtet. Vingschin von den Russen besetzt, die Japaner seien ans der ganzen Vinie in eiligem Rückzüge be griffe». Ebenso berichtet der Kriegskorrespondent der „Eentral News", die Russen hätten im ganzen 24 Geschütze und acht Maschinengewehre erbeutet. Tie russischen Trup pen seien voller Begeisterung und bäten die Offiziere, die Offensive zu ergreifen. Indirekt bestätigen auch Depeschen ans Japan den rnssi scheu Sieg: namentlich geben sie die Bernichtnng der Divi sion Iamata zu, die von den Russen förmlich nmzingelt worden ist, ihre Pferde und Geschütze znriicklassen mnstte und nnr mit einem geringen Teil sich durchschlagen konnte. Wenn man deshalb gegen die Kriegsnachrichten auch noch so vorsichtig sich verhält, so steht doch diesmal der russische Sieg fest. Wir gönnen Rnstland von ganzem Herzen diesen Er folg und zwar sowohl ans christlichen wie ans hnmane» Gründe». Wir würden es als tief bedauerlich empsnnden haben, wenn im fernen Osten das kreuz unterlegen wäre, und die Russen sind dort die Vertreter des Ehristentnms: der Sieg eines heidnischen Volkes über ein christliches, den inan im 20. Jahrhundert für ganz undenkbar halten sollte, würde die Verhältnisse im fernen Osten ans den Kopf ge stellt haben. Nicht nnr der Einslnst von Europa würde ans ein Minimum herabgedrückt worden sein, wilder» auch der Ausbreitung des Ehristentnms hätten sich zu den reichlich schon vorhandenen, neue Schwierigkeiten in den Weg gestellt. Wenn das Heidentum nun in der Mandschurei geschlagen wird, so hat das eine Erhöhung des europäischen Ansehens im Gefolge. Auch ans humanen Gründen freuen wir uns des russi schen Sieges, das Morden und Schlachten am Schaho ivar ei» enOetzliches und keine Macht der Erde konnte dem Ein- halt tun. So viel steht aber fest: je eher Rnstland siegt, nm so rascher gellt der Krieg z» Ende. Rnstland wird und kann im Osten nicht nnterliegen. es mnst siegen, und wenn der Krieg sich jahrelang Hinstrecken wird: es wird auch unter allen Umständen siegen, da eben seine Hilfsquellen viel reich licher sind als die japanischen. Wen» iinn die Russen immer neue Niederlagen erleiden, so zieht das den Krieg in die Vänge und erheischt immer mehr Opfer. Je bälder deshalb ein russischer Sieg eintritt, nm so eher wird Frieden ge schlossen werden. Wenn nnn am 10. Oktober sich das Blatt zu gnnsten der Russen gewendet hat, so sehen wir hierin den Anfang des Friedens, wenn auch noch einige Monate gekämpft wird und »och viel Blut fliesten wird. Wie die Tinge sich nnn weiter entwickeln, lässt sich nicht vorher sagen: jedenfalls sind die derzeitigen Tage von groster Bedeutung für den gesam ten Kriegsverlanf. Politische Rundschau. DcrrtsErland — Ter Keifer ist bekanntlich kein Fiennd jener modernen Kunst, die meist unverstandene Wege gebt. Er Hut fick, wiedekholt schroff nlnr sie geänste-t. Bei der Er- vsrnnng des Kniier Friedrich - MnseninS in Berlin sprach er ebenfalls über die verschiedenen Knostlkstnnqc-ii. Wenn gleich nns die kaiserliche Meinung nick» verpflichtet. seine Anschauungen zu teilen, so ist dennoch seine Ansicht insofern von Heber Bedeutung für die Künstler, weil er o!s Kunst- mäzen vorbildlich für andere Kunstliebhaber wirk m.d daher die Gefahr nahe liegt, es möchte der zweiten Richtung durch Entziehung ihrer Anstr.ie.q Her und .Käufer der Boden zur weueren Arbeit entzogen werden. Inwfen, ist die Rede von Bedeutung, und mir bringen hier den be treffenden Teil derselben znm Abdruck: er lautet: „Wenn wir heutzutage inner' Kunst von eiilqcqenqesetzleii Richtungen zerklisilel sehen, die sich befeinden und ton denen die eine über die andere sich hinlvcqzusehcii bemüht ist. wenn es dabei z«,n Teil nach Meiner Ucberzeu„iing — Ich h-ibe schon öfters hkroorgehobc» — um Errungen bandelt, die vom wahren Schön heitsideal weit abführen, so solllen sich unsere Künsticr mit umso mehr Einst ins Bewusstsein rufen, welche herrlichen Guter in unsere Han!» gelegt sind. Aber nicht jene Gegensätze sind es. von denen Ich heute reden woüic Angesichts des Friedenssi"» sten, dem die heutige Feier gill, liegt Mir vielmehr daran, dasjenige zu be tonen. was geeignet erscheint, die getrennten Richtungen wieder einander näher zu bringen: es ist das Studium der Meister der Äergangenheit, welches nach Meiner seiten Ueberzeugung vor allem dazu befähigt, tiefer in die Probleme der Kunst eiuzuführen. So wenig es dem Genie versagt sein kann, aus unbekannten und der- borg-neu Ticken zu schöpfen so wenig kann e-S richtig sein, wenn jüngere Künstler sich von aller Tradition und Schule lossagen zu können meinen- Der unerschütterliche Ernst, das heilige Streben, mit dem die älteren Meister um das Ideal der Kunst gerungen haben, bietet auch den Künstlern dieser Tage ein unerreichtes Vor bild und sollte nnmcntlich in der jüngeren Generation Selbsikritek, Bescheidenheit und Achtung vor den Veistnngen anderer fördern! Nur so wird ein gegenseitiges Verständnis ungebahnt und dem wahren Fortschritt der Kunst gedient werden. Das; die Samm lungen dieses Museums hierzu und zu einer einheitlichen, weiteren Entwickelung der Kunst aus nationaler Grundlage beitragen möchten, ist Mein Heister Wunsch und entspricht, dessen b>n Ich gewist. in besonderem Maste den hohen Zielen Kaiser Friedrichs, dessen Be- streben allezeit auf die Pflege drö historischen Sinne« und die Fördern»« der idealen Auffassung der Kunst gerichtet war. — Eine angebliche Berufung ins Herrenhaus hat in letzter Zeit viel von sich reden gemacht: es war das Gerücht anfgetancht, der bekannte Berliner Großkaufmann James Simon werde anläßlich der Einweihung des Kaiser Fried rich-Museums, um das sich der Genannte bekanntlich außer ordentliche Verdienste erworben hat. in das preußische Ober haus berufen werden. Herr Simon ist inzwischen auf andere Weise durch Verleihung eines hohen Ordens vom Kaiser ausgezeichnet worden, so daß sein Einritt ins Herrenhaus höchst unwahrscheinlich ist. Alldeutsche Blätter empörten sich über die Berufung, da der Großkaufmann den englischen Namen „James" trage, und antisemitische, weil er den alt hebräischen Zunamen „Simon" führe. Nun können fick ja beide beruhigen. — Der Landesausschuß für Elsaß-Lothringen nahm eineil Antrag Götz und Genossen an, der in der letzten Sitzung im Frühjahr nicht verhandelt worden ivar. Der Antrag lautet: Der Landesausschuß wolle beschließen, die Landesregierung zu ersucheil, beim Reichskanzler dabin vor stellig zu werden, daß den gesetzgebenden Körperscl-asten des Reiches ein Gesetz vorgelegt werde, durch das bestimmt wird 1 > das; die Verfassung des Deutschen Reiches, sowie die Reichsgesetze betr. die Verfassung und Verwaltung von El sas; Volbringen dahin abgeänderk werden, daß Elsaß-Lothrin gen zum Bundesstaat erhoben und als solcher den übrigen Bundesstaaten verfassungsrechtlich vollständig gleichgestellt werde. 2) daß die ans Grund dieser neuen Verfassung ein- ziisetzeiiden Volksvertretung ans dem allgemeinen gleiclxui direkten und gebeimen Wablrecht hervorgelien soll. Die Abstimmung war namentlich. Der erste Absatz wurde ein stimmig, der zweite mit .'12 Ja- und 12 Neinstimmen cmge- i-iommeit. Erste Generalversammlung der Anti-Duell Liga. In Darmsladt fand am vergangenen Sonntag die General versammlung der Anti Duell-Liga unter Vorsitz des Fürsten z» Löwenstem statt. Außerdem waren erschienen: Graf Erbach «Fürstenaus, Gras Plettenberg «Münster i. W.s. Oberlandesgerichtsrat Dr. Schwarz (Stuttgarts, Geheimer Schulrat Dr. Mangold (Darmstadts, von Rüts (Halber- stadts, Oberst a. T. Stieler (Freiburg i. B.s, Freiberr von Meiitzingei! (Karlsrubes, Gras A. von Botlnner <Wies baden >, Fürst von der Leven. Gras Erbach-Fürstenau be grüßte die Anwesenden und betonte, daß es nicht der Zweck der Liga sei, die Ehrbegrisse zu schwächen, sondern zu stär ken. Er spricht über die Unzulässigkeit des Duells bei Ebe- brnch, da der Persübrer sich eines Wortbrnchs schuldig ge macht habe, mithin also nicht satisfaktionsfähig sei. Auch gegen das Gelten in Ansnahinefälleii wendet er sich, denn wer das Duell einmal dnrchlasse, genehmige dann das Duell- ivesen oder -Unwesen überhaupt. Fürst Lölvenstein erstattet den Jahresbericht, nach welchem die Liga gegenwärtig 1000 Mitglieder .zäblt, die grösste mit 000 Köpfen ist im Rhein land. Fürst Löwenstein gedenkt mit Tank der warmen Unterstützung von seiten der Presse. Des weiteren wäblt die Persammlniig die ansscheidenden Vorstandsmitglieder Oberbürgermeister Antoni Fulda, Herrn von Rnts-Halbe>'- stadt, Landgerichtsdirektor Tr. Wulf-Hamburg einstimmig wieder und erteilt dem Kassierer Entlastung. Landgerichts direktor Tr. Kolb-Darmstadt schlägt die Einführung von Ebrenkammern unter staatlicher Autorität vor. Zu diesem Punkte spricht dann Staatsanwalt Lehmann. Professor Dr. Ostbos-Heidelberg geht auf die Stndcntenmensnren ein. die man als Sport wohl gelten lassen könnte, die aber in den letzten Jahrzehnten viel schwerer wurden, als früher. Kreisarzt Walter nennt die Mensuren »»christlich und weist ans die vielen borkoinmenden Unglücksfälle, Verstümmelun gen nsiv. hin. Nachdem noch Oberlandesgerichtsrat von Schaiiz-Stnttgart und Rentner Marbnrg-Michelstadt ge sprochen haben, nimmt die Versammlniig die von Herrn Ministerialrat von Biegeleben-Darmstadt vorgeschlagene Resolution folgenden Wortlautes an: „Tie Versammlung erklärt sich mit den in den Vorschlägen der Konferenz nie dergelegten Tendenzen, besonders mit der Errichtung der Ehrentammern und der Verschärfung der wegen Beleidi gung und Ehebruch zu erlassenden Strafbestimmungen grundsätzlich, vorbehältlich der Stellungnahme zu den Ein zelheiten, einverstanden." Es wird sodann eine Kommission znsammengestellt. die die Vorschläge genauer zu formulieren bat. In die Kommission wurden gewählt: Oberlandcs- gerichtsrat Tr. Sinion Frankfurt, Landgcrichtsdirektor Kolb Mannheim, Rechtsanwalt Strohe-Tarmstadt, Landge richtsrat Schilling Darmstadt, Amtsgerichtsdirektor Gießler- Maiinheim, Oberbürgermeister Antoni-Fulda, und Ober- landesgerichtsrat von Schanz-Stnttgart. Nachdem Herr Schmitts noch einiges über das Werben von Mitgliedern gesprochen hat, wird die Versammlniig geschlossen. — Eine Spaltong der k»nser»«tive» Partei läßt die „Knuzzeilnng" aus dlin Kampfe deS Evangelischen Bundes gegen die Konservativen erstehen, sie tzesnrchtet nämlich, daß der Bund in seiner Art von Pelink non den Nalionalliheralen unterstützt werde und daß ein Teil der Konservativen ans Abneigung gegen da«- Zentrum hier zu leicht initmack-lcii könnte: wenigstens gehe das Treiben der Nationatlideralen in dieser Richtung. Der Evangelische Bund stelle die Cache so dar. als ob die Koniervaiiven die Machtstellung des Zentrum:' verschuldet hätten. Richtig sei allerdings, daß die Konservativen da, wo es sich nm die Erhaltung der christlichen Schule, nm die Itärknng deS religiösen Bewußtseins und nm die Stärkung der Selbst ständigkeit der evangelischen Kirche gehandelt hat — man denke an die Vorgänge des Jahres 1804, — gemeinsam mit dem Zentrmn gegen den Liberalismus gekämpft haben. Nicht minder richtig aber sei. daß in den eigentlich politischen Fragen das Zentrmn regelmäßig ans der Seite des Libera lismus gestanden hat und daß wenn die Demokratisierung bei uns immer weiter« Fortschritte macht, jenes Zusammen geben die Hauptschuld trage. Auf dem Gebiete der Landes- gesetzgebnng sei das weniger zu spüren, weil im Landtage die konservative Richtung, wenn ne auch nicht über die Mehrheit der Stimmen verfügt, doch immerhin durch die grpße Zahl ihrer Vertreter eine maßgebende Stellung ein nimmt. Aber im Reiche, in dessen Volksvertretung daS starke Gegengewicht fehlt, habe das Zusammengehen des Zentrums mit dem Liberalismus bis hinein in die Reiben der radikalsten Linken zu immer weiteren Zugeständnissen an liberale Forderungen pefübrt. und die Bekämpfung jeglicher Autorität sei der Sozialdemokratie durch diese» Zusammenarbeiten nicht unwesentlich erleichtert worden. Da befindet sich die Kreuzzeitung aber in einem sehr starken Da zurr gebt der laut Nack Dan erhn Midi aber dicht litti die s Jtal entei katbi briu (V„ »vkl tem Jtal des groß Art desse gemc gen, sichts der 1 kürz! Scha Scha als s kita chenb de» ! werdi die i Rupi zahle genia Laks sein s der ck fische des 3 betra, rückle tet, d< Ratgc chinesl funde
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