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Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189212315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921231
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921231
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-12
- Tag 1892-12-31
-
Monat
1892-12
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 31.12.1892
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> Nr. 304. —Sonnabend, 31. Dezember 1898. — 12. Jahrgang. Beilage zn Sächsischer Landes- Anzeiger Verlag von Alexander Wiede in Chemnitz, Theaterstraße (Chemnitzer General-Anzeigers Der Zug des Todes im Jahre 1898. Im Zuge des grimmen Sensenmannes während des nun zu Ende gehenden Jahres schreitet wiederum eine große Zahl von be kannten Persönlichkeiten. Wir heben zunächst die Großen der Erde hervor, welche der Natur ihren Tribut zollten. Von regierenden deutschen Fürsten verstarb nur einer, der Großherzog Ludwig IV. von Hessen, nach kurzem Krankenlager, im Alter von erst 54 Jahren. Von fürstlichen deutschen Frauen sind zn nennen die Großherzvgin- Muttcr Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin, die einzige noch lebende Schwester Kaiser Wilhelms I , welche 89 Jahre alt wurde, sowie die Königin-Wittwe Olga von Württemberg, die nach schwerem Krankenlager ihrem vor einem Jahre verstorbenen Gemahl, dem Könige Karl, folgte. Sie ist 70 Jahre alt geworden. Im Uebrigen sind zu nennen: der Khedive Tewfik von Aegypten, welcher einer Ungeschicklichkeit seines arabischen Arztes im Alter von 39 Jahren zum Opfer fiel, der Herzog von Clarencc, welcher, 28 Jahre alt, kurz vor seiner Hochzeit mit der Prinzessin Mary von Teck in London starb, wodurch die Thronfolgerwttrde auf seinen jüngeren Bruder Georg überging, sowie ferner der Erzherzog Karl Salvator von Oesterreich, der Großfürst Konstantin von Rußland, der hochbegabte Oheim des Zaren, der aber seit Jahren am Petersburger Hofe in Ungnade gefallen war, die Herzogin Ludvwika in Bayern, und die verwittwcte Fürstin Darinka von Montenegro, die nach außerordentlich tvcchselvollem Leben in Venedig ihre Augen zum ewigen Schlafe schloß. Es folge» Staatsbeamte und Parlamentarier. Wir heben her vor, je nach der Reihenfolge des Hinschcidens: Kammcrherr von Lehr, Mitglied des preußischen Herrenhauses, der Präsident des deutschen Fischereivereius, der um das Pvstzcitungswescn hochverdiente Postdirektvr Litten in Berlin, der konservative Landtagsabgeordnete Tornow, der hervorragende griechische Staatsmann, Gelehrte und Dichter Rhangabo, der nationalliberale Landtagsabgeordnete Or. Mithoff, der langjährige italienische Botschafter in Berlin Graf Lannay, der ehemalige norwegische Ministerpräsident Sverdrup, das Hcrrenhausmitglied Geh. Kommcrzicnrath Lotichius, der Präsident des Reichspatentamtes Or. von Bojanowski, der belgische Minister des Auswärtigen Fürst Chimay, der frühere kanadische Staatsminister Mackenzie, der seine Laufbahn als Steinmetz begann, der dänische Minister Graf von Holstein, Georg Klapka, der aus dem ungarischen Revolutionskriege bekannte Patriot, Oberbürgermeister Or. Max von Forckenbcck in Berlin, der frühere Vizepräsident der französischen De- putirtenkammcr Anatole de la Forge, das preußische Herrenhaus- Mitglied Stadtrath Lambeck in Thorn, Graf Pückler, der bekannte Hofmarschall Kaiser Wilhelm I., Präsident von Bardclcben vom Oberlandcsgericht in Celle, der rumänische Minister Demeter Bratianu, der hervorragende deutsch-österreichische Politiker Ol. Herbst, der her vorragende österreichische Diplomat und Reiscschriftsteller Graf Hübner, der Marschall de Fonseca, der Begründer und gestürzte Präsident der Republik Brasilien, der bekannte italienische Staatsmann und General Lialdini, der konservative Neichstagsabgcordnete von Mcyer-Arns- walde, für welchen Rektor Ahlwardt gewählt worden ist, Geh. Rath Lothar Bücher, der bekannte Mitarbeiter des Fürsten Bismarck, der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete Büsing, der erste .Bürgermeister von Wien, O>. von Uhl, Bürgermeister' vr. Petrrsen von Hamburg, der frühere Polizeipräsident von Madai in Berlin, der fteisinnige Reichstagsabgcordnete Gustav Lange, der Untcrstaatssekretär im preußischen landwirthschaftlichen Ministerium von Marcard. Etwas geringer, wie in den letzten Jahren, ist die Zahl der verstorbenen bekannten Militärs. Es sind zu nennen: Admiral Mackenzie-London, General der Kavallerie Graf Wilhelm Branden burg-Berlin, General der Infanterie von Alvensleben, früher Kom Die Schwestern. Novelle von K. Sommer. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten). „Und EllinorS Zukunft ist ja gesichert," fuhr Herr Sander fort, „sie bekommt einen guten, tüchtigen Mann, der sie auf Händen tragen wird. Wie mir das eine Erleichterung ist!" Käthe zuckte leicht zu sammen, wie Bergcslast legte es sich auf ihre Brust. O, wenn er wüßte, daß auch diese Hoffnung im Wanken war! Eben trat Ellinor wieder herein; sie wandte sich mit lächelndem Gesicht zum Vater und legte schmeichelnd beide Arme um seinen Nacken. Sie hatte ihren Zweck erreicht, und nun war sie wieder von hinreißender Liebenswürdigkeit. So würde sie auch Günther zu bezaubern versuchen, morgen vielleicht, wenn sie den Trotz wieder abgcthan. Käthe ging hinaus, um dem wartenden Mädchen Bescheid zu geben. „Du kannst nun gehen, Liese, ich komme gleich selbst, um Frau Doktor Bescheid zu bringen." Das Mädchen ging, und Käthe holte schnell Hut und Mantel und schritt über die abcnddunklcn Straßen nach dem Doktorhanse. Es war ein kleines einstöckiges Gebäude, wcinumrankt, Linden über schatteten das Dach, und ein Gärtchen mit Blumenanlagen grenzte es ab von der Straße. Der Wind fuhr pfeifend durch die jetzt kahlen Aeste der Bäume, und welke Weinblättcr flogen umher, s Die Hausthür stand angelehnt, das Mädchen hatte sie vorhin nicht fest geschlossen, so trat Käthe schnell und lautlos ein. Von der Küche herüber tönte das Klappern von Geschirr, und nun hörte sie auch der Doktorin tiefe, wohllautende Stimme. „Dn wirst Dich etwas sputen müssen, Liese. Also, Fräulein Sander wird gleich kommcn, sagtest Du?" Damit trat sie auf den Flur hinaus, und nun bemerkte sie die Eingetretene. „Sieh da, Käthe!" rief sie freundlich. „Bist Du ein Geist, daß Du so lautlos eintrittst, oder war der Spektakel in der Küche so arg, daß wir Dein Kommcn überhörten?" Sie reichte ihr die Hand und zog sie in das gegenüberliegende Wohnzimmer. „Das ist nett von Dir, Kind, komm, lege ab. Hast Du Ellinor nicht gleich mitgebracht?" - Käthe schüttelte den Kopf und wehrte auch der kleinen, behenden Hand, die ihr die Umhüllung abnehmen wollte. „Ich danke Dir, Tante Margarethe, ich darf mich nicht lange aufhaltcn." Ihr Blick glitt scheu und forschend durch das wohnliche Gemach. Im Ofen knisterte das Feuer, und die mit einem rothen Schleier überdeckte Lampe warf einen magischen Schein durch das Zimmer. Der Tisch war schon gedeckt, die letzten Astern aus dem Gärtchen standen zierlich geordnet in einem Körbchen, und daneben auf einem Teller goldgelbe Bmien und dunkelrothe Trauben. mandeur des 3. Arnicekorps, der italienische Korpskommandeur Graf Pianell, General Kurgow, bedeutender russischer Heerführer, der russische GenerMMant Gresser, der Stadthauptmann von Peters burg, General der Kavallerie Graf Friedrich Brandenburg auf Schloß Domanze in Schlesien, der türkische General Sulciman Pascha, Ver- thcidiger des Schipkapasscs im letzten Türkenkriege, General der In fanterie von Flatvw in Berlin, Admiral Howell, bekannt aus dem nordamerikanischcn Bürgerkriege, Marschall Mehined Nannigk Pascha, der älteste General der türkischen Armee, der bewährte deutsche Vize admiral Deinhard, der hochverdiente frühere italienische Kriegsminister Bertole Male, der aus dem letzten französischen Kriege sehr wenig rühmlich bekannte General Failly, Admiral Nowosilski, einer der ältesten und berühmtesten Offiziere der russischen Flotte. Hervorragende Geistliche geben Namen für unsere Liste: Pater Schynse, der verdiente katholische Missionar aus dem deutschen ost afrikanischen Schutzgebiet, Kardinal Sicroni-Rom, der bedeutende englische Kardinal Manning, der Jesuitengeneral Pater Anderlady, Kardinal Mcrmillod-Rom, Kardinal Battaglini-Bologna, Kardinal Landgraf Fürstenberg in Olinütz, dessen Nachfolger Or. Theodor Cohn wurde, Kardinal Lavigerie, der hervorragendste Kirchenfürst Frank reichs, Generalsuperintendent Or. Emil Taube in Danzig. Ans der Welt.der Gelehrten führen wir auf: Der berühmte belgische Nasionalökonom de Laveleye, der bekannte englische Chemiker Or. Bernays in Brixton, der hervorragende Theologe Professor Köller in Kiel, der Mathematiker Professor Kossack in Berlin, der namhafte Jurist Friedrich Mommsen, Morell Mackenzie, der vielgenannte Arzt Kaiser Friedrichs, der bekannte englische Reisende und Naturforscher Bates, Prof.vr.Löhner-München, derberühmtcPhilosoph.derhervorragendcAlter- thumsforscher Prof. Or. Schmidt in Marburg, Prof. Or. Schäfer, be deutender Geograph in Flensburg, der berühmte Geologe Or. Roth in Berlin, der bekannte Schulschriftsteller Or. Paulsicck, der berühmte Chemiker Geh. Rath Or. Hofmann in Berlin, der bekannte Astronom und Mathematiker Bonnet in Paris, der vielgesuchte homöopathische Arzt Or. Deventer in Berlin, der hervorragende Theologe, Professor Or. Lipsius in Jena, Hauptmann Kling, der berühmte Afrikaforscher, der bekannte Rechtslchrer Professor von Jhering in Güttingen, Emst Renan in Paris, der Verfasser des hartumstrittenen Buches „Das Leben Jesu", der berühmte Nationalökonom Or. Adolph Soötbeer in Göttingen, Bernhard Windscheid, der berühmte Pandektcnlehrer in Leipzig, Werner von Siemens in Berlin, einer der größten Physiker und Ingenieure unserer Zeit, der berühmte Naturforscher Richard Owen in London. - Wir kommen zu den Künstlern, Dichtern und Schriftstellern welche der Sensenmann im letzten Jahre zur unfreiwilligen Einstellung ihrer Thätigkeit gcnöthigt hat. Den Reigen beginnt der bekannte Lustspieldichter Julius Rosen, der gleich zum Beginn des Jahres starb. Ihm folgen der Oberamtsrichter L. Eichrodt in Lahr, be deutender humoristischer Dichter, die bekannte schwedische Roman schriststellerin Emilie Flygare-Carlen, der früher sehr beliebte Berliner Romanschriftsteller Wilhelm Grothc, Otto Glogau, der Herausgeber des „Kulturkämpfers", der französische Theaterdichter und zeitweise Eisenbahnministcr Arago, der bekannte Novellen- und Theaterdichter Paul de Kock in Paris, der berühmte Dichter des Mirza Schafft), Friedrich von Bvdenstedt i» Wiesbaden, Hans Herrig, der bekannte Dichter und Schriftsteller in Weimar, Helene von Hülsen, die viel genannte Berliner Schriftstellerin, E. M. Vacano, der fruchtbare Romanschriftsteller, Wolfgang Brachvogel und Or. Avo-Lallemand, letzterer durch seine Schriften über Polizei bekannt, Cremieux, der be kannte französische Dramatiker, Tennyson, der bedeutendste englische Dichter der Jetztzeit, Schlögl, beliebter Wiener Schriftsteller, der Pariser Schriftsteller Millaud, Friedrich von Hellwald, der deutsche Es war Alles so festlich geordnet, und nun — Käthes Augen füllten sich mit Thräncn. „Tante Margreth, sei nicht böse," sagte sie gepreßt, „Ellinor kommt nicht." „Ellinor kommt nicht?" klang es verwundert zurück und ein Schatten flog über das gute, freundliche Gesicht. „Nicht möglich, Kind! War Günther nicht bei Euch?" „Doch, Tante, er war da und hat Ellinor gebeten, aber sie war eigensinnig, sie will nicht " Sie hielt inne, cs that ihr so weh, der guten Frau diese Ent täuschungen bereiten zu müssen. „Sie will nicht, Käthe? Ich kann mir das gar nicht denken." Das Mädchen hatte sich abgewandt, sie legte die Hände vor das Gesicht und weinte. „Es thut mir so leid um Dich, Tante, wie uni Günther, und viel mehr noch um Ellinor. Ich habe solche Angst um sie, was soll daraus werden, wenn sie immer ihren Willen durchsetzt! Und ich trage die meiste Schuld daran, Tante, ich habe sie immer verzogen." Die Doktorin nickte stumm. Ihr Gesicht war sehr ernst geworden, sie dachte auch daran, was wohl aus Ellinor werden sollte, sie hatte schon lange daran gedacht. „Ellinor hatte sich so sehr gefreut auf das Maskenfcst," begann Käthe wieder, „so unbeschreiblich, Tante Margreth. Sie hatte sich ein reizendes Kostüm dazu kommen lassen und hatte es gerade ange zogen, stand vor dem Spiegel, sich freuend wie ein ausgelassenes Kind, und da kam Günther und sagte, daß sie den Ball nicht mit- machcn könnten, daß o Tante, Ellinor wollte es gar nicht be greifen und da kan« der unselige Trotz über sie und der Eigensinn, sie sind im Zorn auseinander gegangen, und nun mußt Du helfe», Taute Magreth." „Ich, Käthe? Wie meinst Du das? Soll ich Günther überreden, nun doch hinzngchcn zur Maskerade? Ja, wenn ich nur wüßte " „O nein, Tante, das nicht!" unterbrach sie das Mädchen er regt. „Günther kann cs auf keinen Fall thun, das hieße seiner Würde zn viel vergeben. Ellinor mag allein gehen heute Abend, ich werde sie natürlich begleiten, ich bin ja alt genug zur Anstandsdame. — Dies ist ja auch nicht das Schlimmste, aber Ellinor hat so böse Worte gesprochen, sie hat Günther so schwer beleidigt, er wird ihr «jckaum verzeihen, und o, wie mich das drückt, Tante Margreth," unterbrach Käthe sie weinend. Die Doktorin war nun auch sehr ernst geworden. Eine tiefe Falte grub sich in ihre Stirn. „Taute Margreth," Käthe faßte bittend ihre beiden Hände, „sei nicht böse und hilf uns, daß kein wirklicher Bruch entsteht. Vater ist so glücklich über diese Verbindung, und wir Alle ehren und schätzen Günther so hoch, Ellinor hat ihn im Grunde doch sehr lieb!" Die Doktorin antwortete nicht sogleich, sie sah nachdenklich vor sich nieder. Ein bekümmerter Zug lag ans ihrem Gesicht. „Ja, was kann ich denn eigentlich thun, Käthe?" Kulturhistoriker und Geograph, Professor Paul Gräb, bedeutender " Architekturmaler in Berlin, Benno Adam, der berühmte Thiermaler in L Kclheim, der bekannte Geschichtsmaler Otto Rethel in Düsseldorf, der ? bedeutende Architckturmaler Franz Stegman» in Düsseldorf, der französische Bildhauer Louis Vidal in Paris, der Berliner Landschaftsmaler Professor Biermann, der bedeutende Bildhauer , Professor Wolf i» Berlin, der rühmlichst bekannte Hoftheater« ' maler Brückner in Koburg, der berühmte Thiermaler StevenS in Brüssel, der ungarische Historienmaler Kovatsch, der hervor ragende österreichische Genrcmalcr Leopold Müller, der ausgezeichnete v Schlachtenmaler Georg Bleibtrcn in Charlottcnburg bei Berlin, der Historienmaler Philipp Grotjohann in Düsseldorf, der französist Maler Galland, Hofkapellmeister Wilh. Tschirch, bekannter Tondichter in Gera, der französche Komponist Guirand, der Berliner Hofoperu« kapcllmeister Kahl, Robert Franz, der beliebte Liedcrkomponist in Hall«/ 'S de Abna, Konzertmeister der königl. Kapelle in Berlin. ^ Von sonstigen bekannten Personen heben wir noch hervor, ^ wir schließen mit ihnen unsere Zusammenstellung: Kommerzienrats Vollgold in Berlin, Chef der bekannten Juwelierfirma, der Direktor- des Norddeutschen Lloyd, Lohmaun in Bremen, Konimerzienrath Schwartzkopf, der Begründer der bekannten großartigen Maschine" bauanstalt, William Astor und Jay Gould, die vielgenannte» nyrv ^ amerikanischen Millionäre, Rouacher, der Direktor des weltbekannten' . Wiener Vergnügungs-Etablissements, Kommcrzicnrath Jordan, Chef der wcltkannten Chokoladeufabrik von Jordan und Timäus in Dresden, ^ Frau Bröker, Schwester des Grafen Moltke, in Utcrscn in Holstein, ' Wittwe des Propstes Bröker, Georg Keßner, ein Enkel von Wcrthers i Lotte, in Dresden, Komissionsrath Ernst Renz, der bekannte Zirkus direktor, Thomas Cock, der Begründer des nach ihm benannten größten Reiseburcaus der Welt, der letzte Lützower Zacharias Werner im Alter von 101 Jahren in Halbcrstadt, Frau Harrison, die Gemahlin l Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Luftschi Opitz in Berlin, der bei der Errichtung der Luftschifferabtheilung ! deutschen Armee erfolgreich mitgewirkt hat. " Sächsisches. — Verleihung. Dem Landesthierarzt und Professor an der - thierärztlichen Hochschule in Dresden, Medizinalrath Or. pftil. A Siedamgrotzky wurde der Titel und Rang eines ObermedizinalratheS? verliehen. — Belohnung. Dem Briefträger Friedrich Wilh. Weber in E Trebsen hat die Königl. Kreishauptmannschaft Leipzig wegen der ? im August d. I. mit Muth und Entschlossenheit bewirkten Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Mulde eine Geld- belohnüug von 60 Mark — anstatt der Medaille — bewilligt. — Ei» treuer Beamter. Herr Schloßverwalter Kleinstück ' in Pillnitz tritt am 1. Januar nach 47jähriger Dienstzeit in Pension. Am 1. November war es dem Genannten noch vergönnM sein 25jähriges Jubiläum als Schloßvcrwalter zu begehen, bei welcher Gelegenheit Se. Majestät der König dem treuen Beamten durch Verleihung des Verdicnstkreuzes seine Zufriedenheit erneut ztl- i erkennen gab. — Entscheidung des OberlandeSgerichts. Vor deml Strafsenat desselben wurde am 29. Dezember unter Vorsitz des Herr»: Senatspräsidenten Lamm in der bekannten Klage des alte» MilitS^ Vereins zu Siebenlehn gegen das Präsidium von Sachsens?. Militärvercinsbund resp. dessen Vorsitzenden, Inspektor a. D. Tan ner, ^ verhandelt. Bekanntlich war am 30. November 1891 von dem Bundespräsidium der Beschluß gefaßt worden, den erwähnten, von dem Bäckermeister Justin geleiteten Verein wegen sozialdemokratischer Umtriebe rc. und Auflehnung gegen mehrfache Beschlüsse des Präsi- „Nur ihn besänftigen, Tante, wenn er heimkommt und über Ellinor klagt, nur ihn zu überzeugen suchen, daß sie es nicht so bös gemeint. Ach, einer Mutter wird es ja so leicht, zu überreden, man glaubt ihr so gern. Und Günther wird verzeihen, was Du ver zeihlich findest. Nicht wahr, Tante, Du thust es?" „Ich will es versuchen, Kind, aber ich kann Dir nicht ver hehlen, daß es mir schwer wird. Ellinor paßt nicht für Günther, ich habe das lauge schon gewußt." „Aber sie haben sich doch so lieb, Tante Margreth, und Ellinor wird sich bessern. Morgen kommt sie und bittet Euch Beide Nm Verzeihung." Sie erhob sich und küßte die Doktorin. „Gute Nacht, Tante, ich muß nun gehen — und habe herzliche» Dank im, Voraus." . - M „Guten Abend, Käthe!" Sie geleitete sie noch bis an die Hausthür und sah ihr eine Weile nach. ' Warum Günther wohl nicht um dieses Mädchen geworben hatte, sie war so selbstlos und mild, ein Weib, wie es gerade für ihn ge paßt hätte. Eine solche Tochter würde sie mit Freuden an ihr Herz genommen habe». Sie war hübsch, und daß sie einige Jahre älter war, als Günther, das machte doch auch keinen Unterschied. Günther war so ernst und gesetzt, weit über seine Jahre hinaus, das würde sich ausglcichen. Die Doktorin seufzte tief auf bei diesen Gedanken, sie trat zurück und schloß die Thür. In der Stube räumte sie Alles fort, was festlich aussah, damit Günther nicht daran erinnert wurde, daß sie Ellinor erwartet hatten. * * * * ^ Es war am anderen Morgen. Käthe hatte schon längst ihr Tagewerk begonnen, als Ellinor noch auf weichem Pfühl sich streckte und im wohligen Ausruhen der Freuden des vergangenen Abends gedachte. Sie hatte sich köstlich amüsirt, mehr als Einer hatte sie den „Stern des Abends" genannt und bewundernd in ihrem Anblick geschwelgt. Ja, sie war strahlend schön gewesen, die kleine Ellinor, die Schönste des Balles! Selbst Käthe hatte sich das, trotz ihrer Unzu friedenheit mit der Schwester, voll stolzer Freude gestehen müssen. Es lag ein hinreißender Zauber über der fremdartigen Erscheinung, dem Keiner widerstehen konnte. Wie hatten die Herren sie umschwärmt, besonders die Offiziere aus der benachbarten Garnison. Käthe hatte voll innerer Unruhe dem Treiben zugeschaut. Sie konnte es nicht ändern, aber sie war froh, daß Günther nicht zu gegen war. Und dabei kamen ihr immer wieder die Worte in den Sinn, die seine Mutter zu ihr gesprochen hatte: „Ellinor paßt nicht zu Günther, ich habe das lange, lange schon gewußt." Und jetzt kam ihr Plötzlich dieselbe Erkcnntniß, heute zum ersten Mal. Nein, sie paßten nicht zusammen, diese Beiden, sie, das gcmuthc, oberflächliche Kind der Welt, und der verständige Mann den strengen Grundsätzen, der den Ernst des Leben- so gut kan ,
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