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Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189301036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18930103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18930103
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-01
- Tag 1893-01-03
-
Monat
1893-01
-
Jahr
1893
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 03.01.1893
- Autor
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« r ^ - s F MM MA-,.'. 'k./ Als unbesoldete StadtrSthe widmen dem Allgemeinwohl ihre Zeit und meist schon länger erprobte Kraft die Herren: Kaufmann Ernst Lndw. Knnze, . Theod. Smll Jahn (Vorsteher de» AruienamtS), E>ru»wsw.-«vpret.-BeIch.-Jnhab«r Ehr. Friedr. Sch»«selb« ,R«ltn»r Fürchten- Mar. Albert Bo ig t, Kaufmann Ludwig Bruno Siele». .Kaufmann Johanne» Heinr. Reitz, Recht-anwalt und Notar C. Wilh. Harnisch - Kau ttianu C. Rob. Hösel, Kan mann Friede. Theod. Gehlert, M- Kanfmann C. Gustav Eberhard«, > Kanfman» Theod. Emil Tipp in an», Kanfmann Friedr. Wilh. Voigt, Kanfmann Friedr. Otto Hinkel, Fabrikant Max Otto Johanne» Arnold, Justiirath, Recht-anwalt iind Notar Johanne» Theod. >H a m m e r, und Architekt Hugo Duderstüdt.' Was nun das Stadtverordneten-Kollegium anbctrifst, so setzt sich dasselbe aus Vertretern der Ansässigen (Grund- bez. Hausbesitzer) und Unansässigen (Miether) zusammen, von denen jede Gruppe drei gleiche Theile bildet. Bon diesen scheidet alljährlich da- erste Drittel aus, so zwar, daß dann die verbleibenden beiden Drittel vorrückcn und die an Stelle des ausgeschicdenen Drittheils Hell-, bez. wiedergewählten Stadtverordneten sodann das letzte Drittel bilden, so daß sich ein dreijähriger Turnus und eine ebenso lange ; einfache MandatSdaucr der erwählten Vertreter der Bürgerschaft er giebt. Außerdem find bei jeder Ergänzungswahl sowohl für die Ansässigen, wie für die Unansässigen je drei Ersatzmänner zu wählen, welche die im Laufe des Jahres etwa durch Tod, Wegzug u. s. w. im Kollegium eintretenden Lücken ausznfüllen berufen sind. Ul» Ersatzmänner gelten diejenigen Kandidaten, auf welche sich außer den eigentlich Gewählten die nächstmeisten Stimmen vereinigten. In diesem Jahre bilden nun das erste Drittel der ansässigen Stadtverordneten die Herren: Kaufmann Heinr. Beruh. Nit bei, ^ Kaufmann Eduard Wiede, Svietwaarenhändler Oswald Leo Enger, . Baumeister Friedr. O-car Ancke (bisher 1. Stellvertreter de» Vorsitzenden), -Architekt E- Aug Emil Torge, Recht-anwalt Theodor Müller, ( - Kartonsabrikant Friedr. O-car Bast und i-'i - . FSrbereibesttzer Theod. Herrn. Ed. Haafe, hrend zum zweiten Drittel die Herren: ZlmmermeiNer C. Heinr. Beyer. Jnftizralh,Recht-anwalt und Notar vr. jur. NIch. Otto Mob. Enzmann (bisher Vorsitzender de» Kollegiums), Friedensrichter Ernst Jul. Uh lieh, Bäckermeister Frdr. Bruno Emmerich, Kansmann T. Frdr. Witzsch, Kaufmann Ernst Aug. Hanptmann, Kanfmann Guido Franz Hah man» und Privatmann Wilh- Maxim. Wetz«l Le, gehören. 7 Bon den unansässigen Stadtverordneten bilden in diesem Jahre das erste Drittel die Herren: Fabrikdirektor OScar Clemens Usert. Kansma»» Anton Emil Parzer, Kanfmann Bernhard Knorr, Vastwirth Otto Richard Liebermaun, Rektor am königl. Gymnasium vr. MI. Professor CurtAug. Gehlert, Kaufmann Hcinr. Oskar PeterS, Schlossermetstcr A»g. Herm. Streubel »nd vr. woä. Paul Henna»» Breyrr. Das zweite Drittel besteht aus den Herren: Kanfmann Camillo Wehle, Möbelfabrik«»» Beruh. Köhler, Kaufmann Panl Gnst. Ferd. Wecker» Kanfmann Joh. Beruh. Littmann, MMüiann Theodor Riedig, Kansmann Era-mu- Chr. Carl Schindler, Jnstizrath, Recht-anwalt »nd Notar Max. Nich. v. Ster» und Kaufinan» Carl Allwill Schilling. Im Laufe des vergangenen Jahres schieden aus dem Kollegium und zwar aus den beiden verbleibenden Dritteln der Un ansässigen die Herren: Kaufmann Anton Günz und Landgcrichtsdircktor Herm. Otto Göhler, Elfterer wegen cingetretcner Zahlungs-Einstellung, Letzterer wegen Wegzug von Chemnitz in Folge Berufung nach Dresden An ihre Stelle wurden die im ersten Drittel an dritter, in» zweiten an fünfter Stelle aufgesührtcn Herren Knorr und Riedig als Ersatz männer in das Kollegium einberufen, welche nunmehr als Stadtverordnete bis zumAblaufderAmtsdauer des betreffenden Drittels zu sungiren haben Am heutigen Tage traten neu, bez. da in der Hauptsache eine Wiederwahl ausscheidendcr Mitglieder (vor deren Namen ein Sternchen steht) stattgefunden hat, wieder in das Stadtvervrdneten-Kollcgium ein als Ansässige die Herren: "Kansmann Carl Robert Uhl ich, "Barbier und Friseur Friedrich Ernst Heller, Maschinenhändler Panl Richard Glöckner, "Dekorationsmaler Ernst Aböls Schneider» Schlosser-Obermeister Johann Georg Ntedel, "Oberstabsarzt a. D. vr. mocl. C. Maxim. Drusch ky, "Mühlcnbcsitzer C. Ehregoti Gaitzsch und "Maschinensadrikant Heinr. Jnslns Kluge; als Vertreter der Un ansässigen die Herren: 'Kansmann Friedrich Robert Drechsel, "Kaufmann Richard Hermann Bretschneider, Kaufmann Anton Georg N ein» elfter, "Kansmann Friedrich Hugo Max Gblitz, ' NechtSonwalt Juli»» Eulitz, - "Kassirer Karl Adolf Protze, "Architekt »nd Lehrer an den technischen Staatslchranstalten Aug- Leop. Kayscr nnd "Rechtsanwalt Franz Bruno Liebe. Auch hier bezeichnet ein * die Namen derjenigen Herren, welche durch das Vertrauen ihrer Mitbürger auf's Neue in das Kollegium berufen sind. Ucbrigens haben demselben auch mehrere -der neugewählten Herren bereits früher als Mitglieder angehört. Als Ersatzmänner sungiren in diesem Jahre: Für die An sässigen die Herren: "Kaufmann Gustav Oehme, Klempiiermcistcr Julius Ernst THörner »nd Maschinenfabrikaul Ernst Bößncck, für die Unansässigen die Herren: "Äinnncuncislcr Friedrich Hermann Uhlina»», Civil-Jngenicnr nnd Patent-Anwalt Alfred Olto Thcnerkorn »nid Kanfman» OSlar Otto Ulilig. Die beiden mit * bczeichncten Herren gehörten dem jetzt aus geschiedenen Drittel der betreffenden Gruppe an. Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Ll« strinud« »usireS BlallcS niirdcu ««lucht, uuS wichtig« v-gedrich-n«» gilligft mUnildilliN. Chemnitz, den 2. Januar. — lieber den Prozest gegen Ahlwardt bringt unser Blatt in der nächsten Nummer eine von einem in diesem Fache als Autorität geltenden Verfasser ge schriebene umfangreiche Beurtheilung aller bei den betr. langwierigen Gerichtsverhandlungen in so auf fälliger Weise zu Tage getretenen Vorkommnisse. Verschiedenen uns zugcgangencn Anregungen wird dadurch entsprochen werden. »- — Eine öffentliche Sitzung der Stadtverordneten findet heute Montag Abend 6 Uhr im Rathhause statt. — Die Erwerbnng des Gasthauses „Bayrischer Hof" durch die Stadtgcmeinde/zu dem durch Herrn Alexander Moritz Bauer hiersclbst im Namen der Jahn'schen Erben, als bisherige Besitzer des Grundstücks, offerirten Preise von 200,000 Mark hat die Genehmigung beider städtischen Kollegien gefunden. — Zur BezirköverfatttMlung des Bezirksverbands Chemnitz- Land sind bei der am 29. Dezember v. I. stattgefundencn Wahl von 10 Vertretern ans der Klasse der Höchstbcsteuerten folgende Herren gewählt worden: Guts- und Ziegcleibcsitzcr Alfred Meinert in Siegmar, Spinncreibcsitzer Karl August Paul in Einsiedel, Kom- nierzicnrath Karl Wilhelm Rößler in Altchemnitz, Lchngerichts- besitzer Johannes Schubart in Euba, Brauereibesitzer Karl Louis Ferdinand Gefe in Bcrnsdorf, Gutsbesitzer Karl Friedrich Otto Köhler in Borna, Rittergutsbesitzer Max MartinStahl auf Wittgcnsdorf, Handschufabrikant KarlFriedrich Biewcg in Mittclbach, GutsvorsteherKa rl Lingelach inLimbach, Gutsbesitzer Eduard Krnmbicgel in Kappel. — Die Anmeldung der Militärpflichtigen in unserer Stadt behufs Aufnahme in die Rckrutirungs-Stmmiirolle ist in den Tagen vom 15. Januar bis zum 1. Februar (mit Ausnahme der Sonntage) im Nathhause, Poststraße 14, 1. Stock links, Zimmer Nr. 74) unter Vorlegung der Gcburts-, bez. Loosungsscheine zu be wirken. Die einschlagcnden gesetzlichen Bestimmungen über den Ein tritt der Militärpflichtigkeit u. s. w. dürfen wir wohl als allgemein bekannt voraussctzcn. VoranSbesteNnttgen ans das demnächst erscheinende Adreßbuch für 1893 sind, soweit solche noch nicht erfolgt sind, bis zum 9. d. M. im Rathhause, Poststraße 14, Erdgeschoß, Zimmer 23, oder in den Bezirkspolizeiwachcn zu bewirken. Der Preis eines vorausbestcllten Buches ist wie bisher auf 4,50 Mk., der Ladenpreis auf 6 Mark festgesetzt worden. — Der DnrchschnittStverth von Ratnralvezügen» welche den nach Maßgabe des Krankcnvcrsicherungsgcsetzes Versicherungs- Pflichtigen Personen neben dem baarcn Lohne etwa gewährt werden, ist seitens der hiesigen königlichen Amtshauptmanschaft bei freier Kost und Wohnung auf 300 Mark jährlich oder 6 Mark wöchentlich, bei freier Kost auf 250 Mark jährlich oder 5 Mark wöchentlich und bei freier Wohnung auf 50 Mark jährlich oder 1 Mark wöchentlich fest gesetzt worden. — Milde Stiftungen ans dem Jahre 1»92. Außer den bereits gelegentlich veröffentlichten Legaten und Stiftungen sind bei hiesiger Stadtkaffe folgende Einzahlungen für milde Zwecke bewirkt worden: 300 Mk. für das Hospital St. Georg von dem verstorbenen Privatmann Herrn Carl Christian Hoffmann, 600 Mk. für den Erweiterungsfond dieser Anstalt von dem verstorbenen Privatmann Herm Carl Ernst Weiß haar nnd 100 Mark zu demselben Zwecke (wie alljährlich) von dem Wohlthätigkeitsverein „Bienen stock", sowie 50 Mk. für das Hospital von dem verstorbenen Privat mann Herrn Christian Wilhelm Lotz. —i. I«, eine Aktiengesellschaft «mgewandelt wurde am 20. Dezember 1892 die offene Handelsgesellschaft Arno L Moritz Meister in Chemnitz. Dieselbe führt die Firma „Arno L Moritz Meister Aktiengesellschaft." — Das Aktienkapital beträgt 1,000,000 Mk. und ist lediglich von den bisherigen Geschäftsinhabern, welche auch den Vorstand der neuen Gesellschaft bilden, und von Familienange hörigen gezeichnet. Der Betrieb der Baumwollspinnerei nnd Zwirnerei mit Färberei wird von der Aktiengesellschaft wie bisher fortgeführt. —t—. Feier deS Jahresschlusses in der Markthalle. Nachdem in diesen» Jahre die Weihnachtszeit durch keinerlei äußerlich ichtbares Zeichen kenntlich gemacht worden war, hatte die Verwaltung der Markthalle zum Jahresschlüsse noch einen stattlichen Christbaum aufrichten lassen, welcher am vergangenen Sonnabend in den letzten Geschäftsstunden des nunmchr zu Ende gegangenen Jahres 1692 im hellsten Kerzenschimmer erstrahlte. Der frühere, ebenso reiche, als eigenartige Schmuck, bestehend aus allerhand in der Halle feilgebotenen Maaren, fehlte diesmal allerdings gänzlich. — Der hiesige älteste Manarienziichterverein wird »n den Tage» vom 6. bis 9. Januar 1893 seine 10. allgemeine Aus Stellung veranstalten. — Zahlnngs-Eittstellttttg. Unter dem 30. Dezember Vor mittags 11'/, Uhr ist seitens des hiesigen königl. Amtgerichts Abth. L über das Vermögen des Cigarren-, Weißwaarcn- und Seifenhändlers Karl Richard Bernhard Vaumgärtel in Chemnitz (untere Georg- 'traße 6) das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter wurde Herr Kaufmann Franz Müller Hierselbst ernannt. —t. Brandvericht. Am Sonnabend Mittag '/gl Uhr waren in dem Vorrathsraume eines Strumpfgeschästcs an der Annabcrgcrstraße Regale und darin aufgcstapcltc Strümpfe, etwa 1300 Dtzd., wahr scheinlich durch Ucberheizen des Ofens in Brand gcrathen. Das glimmende Feuer entwickelte starke Hitze und einen so beißenden Rauch, daß die von dem Geschästspersonal gemachten Löschversuche ohne alle Wirkung blieben. Die zur Hilfe herbeigerufene Bcrufsfcucrwehr hatte bald, obwohl der beißende Rauch die Thätigkeit sehr erschwerte, mit einem Rohre dem Feuer den Garaus gemacht, und nach einer halben Stunde auch die Brandstelle beräumt. —* Unfall. Am Sonnabend Nachmittag fiel ein auswärtiger Fabrikant auf dem Plattcnfußweg der Pvststraße in Folge der Glätte zu Boden nnd brach hierbei die linke Kniescheibe. Der Fußweg war gut bestreut gewesen. —* In Krämpfe verfiel gestern Nachmittag aus dem Schloß- tcich ein junger Mann während des Schliltschuhlaufciis; er stürzte infolgedessen zu Boden, erholte sich jedoch bald wieder, svdaß er allein nach Hause gehen konnte. —* Dieb. Einem bei einem Bäckermeister in der Mathildcn- straße in der Lehre befindlichen Lehrling wurden in letzter Woche aus einen: in unverschlossener Bodenkammer stehenden Koffer 27 Mark gestohlen. Verdacht bezüglich des Diebstahls lenkte sich auf einen bei demselben Bäckermeister in Arbeit stehenden Bäckergesellen, der kurz nach dem Diebstahl entlassen worden war. Derselbe wurde auf er stattete Anzeige ermittelt und war dann auch geständig, das Geld gestohlen und verlhan zu haben. —* Diebstahl. Gestern Abend wurde in einem Buttergcschäft an der Brückcnstraße die von der Hausflur nach dem Laden führende Thüre nachgcschlosscn und aus der Ladenkaffe circa 15 Mark Geld gestohlen. Strafkammer - Verhandlungen—Chemnitz. 31. 12. 92. Messerheld und Dieb. Im Januar des unnmchr ver gangcnen Jahres machic sich der schon mehrfach bestrafte Handarbeiter Max Wilhelm Böhme a»S Rochsburg, gegenwärtig 30Jahre alt, dadurch der Körperverletzung schuldig, daß er dem Dienstknecht W. mit seinem Taschen messer einen Stich in die linke Wange beibrachte. Dem mit ihm bei einem GniSbcsitzcr in Göhren beschäftigten Tagelöhner B. entwendete Böhme Ende J»li v. I. eine auf 2 Mark bcwerthele Weste und am 10. November von einem Felde weg eine dem Kutscher K. gehörige Tabakspfeife von gleichem Werthe. In der Nacht vom 1b. »um 16. November unternahm Böhme eine» größeren Coup, indem er mittels einer Leiter in das erste Stockwerk der Wohnung deS Gutbesitzers ;H. i» Göhren elnsticg, um sich dort eine Summe Geldes z» holen, wobei er aber »»4 rechtzeitig ertappt und dkngfest gemacht wurde. Auch fiele» ihm niedrere Fälle von Bettelei in brr Umgegend von Göhren zur Last. Für diese Reihe von Straslhaten erkannte die Straf kammer geaen den aemeingesährllchtn Mensche» ans 1 Jahr 8 Monate Gesängnlß und 2 Wochen Hast (welche als verbüßt erachtet wnrdeu), sowie auf 2 Jahre Ehrenrechtöverlust. Ei» netter Beamter. Der frühere Gefangenen-Aufseher Karl La» pary Hierselbst wurde in geheimer Sitzung ans Grund der Beweis aufnahme der Berübimg eines Vergehens gegen die Sittlichkeit der in 8 174,2 der R.-St.-G.-B. gedachten Art schuldig befunden und mit 10 Monaten Gefängniß und 3 Jahre» Ehrenrechtsverlust belegt. Diebischer Logiölollege. Der 42 Jahre alte, nicht mehr »nbcscholtene Strumvswirker Hermann Heller a»S Oberlniigwih wohnte mit dem Bergarbeiter M. in Niederdorf „isammen i» einem Logis, welches er am 6. November v. I. heimlich verließ, jedoch mner Mitnahme eine» dem er wähnten Logiskollegen gehörigen Rockes im Werthe von 13 Mk. Da c» sich in» ein im Rückfälle verübtes EigenthninSvergehc» Handelle, so erkannte die Strafkammer gegen Heller ans 6 Monate Gesäng»iß nnd 3 Jahre Chrenrechtsverlust, sprach ihn aber von der weitere» Anklage eines znm Nachtheile seines Logiswirthes, dcS Strumpfwirkers L. in Niederdorf, vsr- übte» Betruges in der Höhe von 10 Mk. wegen nicht genügender Beweise frei. Eit» Kompagnie-Geschäft« Der 21 Jahre alte Kartonarbeiter Otto Panl Fr rede mann ans Limbach und der 19 Jahre alte, gegenwärtig daselbst wohnhafte Handarbeiter August Gustav Weiß ans P lei so, beide nicht mehr nubescholten, stahlen gemeinschastlich nach getroffener Verab redung am 10. Oktober v. I. ans dem Hosranmc deS Kaufmanns K. in Limbach ein diese», gehöriges leeres Petrokennisaß im Merthe von 4 Mark, welches sie verlausten »nd sodann de» Erlös unter sich verthciltcn, bez. ver zehrte». Bei Friedemann stellte sich die That als ein Eigenthumsvergehen un Rückfälle dar, weshalb dieser zu 6 Monate» Gesäng»iß und 1 Jahr Ehrcnrechisve rlust vernrtheilt wnrde, während sein Complice Weiß mit 1 Monat Gesäng »iß wegkam. Auswärtige Tagesereignisse. -s- Köln, 31. Dezember. Für alle von Bergleuten bewohnten Orte sind öffentliche Feiern verboten. In Dudweiler ist die Lage noch dieselbe; cs ist ruhig. Z Pose»«, 31. Dezember. Der Vikar Spychalowicz in Olszowa, welcher vor einiger Zeit den Reservisten in der Kirche die Kokarden von den Mützen abriß, wurde vom Erzbischof von seiner guten Stelle Iveg auf eine untergeordnete andere als zweiter Vikar versetzt. Außer dem hat er empfindliche andere Strafe erhalten. Das Posener Tage blatt erkennt die korrekte Haltung des Erzbischofs an X Ans Rordschleswig, 31. Dezember. Ueber das noch nicht aufgeklärte plötzliche Verschwinden des zweiten Direktors der Flens burger Volksbank bringen die „Flcnsb. Nachr." folgende sehr bestimmte Mittheilung: Ein Haftbefehl ist erlassen hinter dem bisherigen stell vertretenden Direktor der am 1. Juli v. I. gegründeten Flensburger Volksbank, früheren Lehrer Chr. Peterscn. Derselbe hat sich in letzter Woche bis zur dänischen Grenze per Fuhrwerk befördern lassen und ist dann mit der Bahn weitergefahren, angeblich nach Kopenhagen. Peterscn ist der Wechsel- bezw. Urkundenfälschung angcklagt. 8 Neapel, 31. Dezember. In der Toledostraße öffnele sich gestern wiederum der Boden, so daß ein großer Theil der Straße sich sackte und zusammenstürzte. . In Folge dessen fiel ein altes Hans im Chiaia-Viertel ein und begrub zwei Frauen unter den Trümmern. Der Stadtrath hat den Beschluß gefaßt, eine genaue Untersuchung des ganzen Bodens, auf dein Neapel steht, vornehmen zu lassen; die Kosten der Untersuchung werden von der Regierung und der Ge meinde getragen. (!) London, 31. Dezember. In Dublin fanden gestern zwei Knaben in einer schmalen Gasse dicht an der Mauer der Rathmincs- Kapelle, eines der größten Gebäude Dublins, ein braunes Papicr- packet mit zwei Pfund Sprengpulver. Dasselbe wurde ans dem Polizeiburcau geöffnet nnd eine Untersuchung eingelcitet. * Kopenhagen, 31. Dezember. Bei der Station Bjerringbro fand ein Zusammenstoß zwischen einer Lokomotive und einem Sonder gnterzuge statt, wobei die Lokomotiven und mehrere Güterwagen ver nichtet wurden. Durch die Geistesgegenwart eines Weichenstellers Wurde verhindert, daß der Sondergnterzug auf den auf dem Haupt- gcleise stehenden Paffagierzug ausfuhr. Es wurde Niemand verletzt. Ans Ray ,md Fern. — Kleine Mittheilnngen. Aus Hamburg werden wieder vereinzelte Cholerafälle berichtet, auch in Altoua sind mehrere Neu- erkrankungcn an der Epidemie aufgetreten. Hoffentlich werden wir auch in dieser Hinsicht vom neuen Jahre sagen können, daß cs ein gutes ist, und werden keine zweite Auflage des Choleraschreckens er leben. — Wegen Betrug und Unterschlagung ist in Berlin ein Or. Bruno Mertelmeyer verhaftet worden, der Vorsitzender der Aufsichtsräthe mehrerer dortiger Aktiengesellschaften war. — Der Vertreter der Firma Krupp in Brüssel, Wcndenbcrghe, wurde nach dem „Hamb. Korr." in einem Pistolenduell mit dem Major Gillai» erschossen. — Ein im Haiterbach, Amt Nagold, ausgebrochener Brand äscherte zwei Wohnhäuser ein; dabei verbrannten drei Kinder, deren Vater erhielt schwere Brandwunden.—Ein Kanalschiffer» von Antwerpen nach Namur unterwegs, erkrankte mit seiner gesammtcn Mannschaft an der Cholera. Das Schiff wurde in Folge dessen nach Antwerpen zurückgcschickt. — Die Irrfahrten der „Umbria". Der Hamburger Dampfer „Umbria" hat eine schlimme Fahrt nach New-Uork gehabt. Am 23. Dezember zerbrach dem Schiffe südlich von Neufundland-Banks die Schraubenwelle. Die Maschine kam zum Stillstand und der Dampfer trieb zwölf Stunden im Sturm, worauf der Hamburger Dampfer „Bohcmia" zu Hilfe kam und die „Umbria" 75 Seemeile» bugsirtc. Am 24. Dczbr. um Mitternacht brach in Folge des Unwetters das Schlepptau und beide Dampfer wurden auseinander- getrieben. Nachdem die „Umbria" drei Tage lang in südöstlicher Richtung umhcrgcirrt war, nahm dieselbe unter Benutzung der eigenen Maschine den Kurs wieder auf und fuhr mit halber Fahrgeschwindig keit nach New-Aork weiter. An Bord ist Alles wohl geblieben, trotz der bösen Tage, die man zu bestehen hatte. — „Gespenster". In der kleinen Stadt Enanger in Schweden liegt ein Häuschen, welches längere Zeit von „Gespenstern" heim gesucht wird. Ein dortiges Blatt weiß darüber Folgendes zu be richten: „Steine und Holzstücke, Plättcisenbolzcn u. s. w. werden in in der Wohnung umhcrgeworfcn. Die Kinder werden nächtlicher Weile mit Ohrfeigen regalirt; anch das kleinste Mädchen, welches bisher verschont wurde, wird jetzt von den Plagegeistern inalträtirt. Auch ein wiederholtes Klopfen bemerkt man, und es ist jetzt den im Hause wohnenden Personen geglückt, eine Art Unterredung mit den „Unsichtbaren" zu Stande zu bringen; Fragen werden durch Klopfen beantwortet und es wird angedeutet, daß ein Verbrechen an dem Orte begangen worden sei. Eine Menge Menschen besuchen täglich,den un heimlichen Ort und Alle sind von dein Gesehenen überrascht. Steine, Bolzen n. s. w. flogen durch die Fensterscheiben auf die Fahrstraße und alle Wurfgeschosse fielen mit einem besonderen Klang zu Boden und wollten nicht weiter, sondern blieben da liegen, wo sie hinfielen." — Somit hat denn auch Schweden sein Resau. Die Polizei hat sich inzwischen der Sache angenommen und es dürfte wohl gar nicht zu lange dauern, che man den „Gespenstern" aus die Fährte kommt. — Eit» indiskreter Schlachtenmaler. Einen Sturm de» Unwillens hat der russische Maler Wereschagin auf sein Haupt durch einen Vortrag herabgezogen, worin er dem Petersburger Publikum vor einigen Tagen die Schrecken des Krieges schilderte. Der berühmte
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