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Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189212307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921230
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-12
- Tag 1892-12-30
-
Monat
1892-12
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.12.1892
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stWMMWW Diese verbreitetste unparteiische «Sgttche Zeitung lostet monatlich 28 Pfg. ln Chemnitz frei ins Haus. Mit dem Extrabeiblatt Lustiges Bilderbuch lostet der tägliche „Anzeige»" monatlich 88 Pfg. (in Chemnitz frei ins HauS); außerhalb Chem nitz Zutrage» monatlich 15 Pf. Bei der Post ist der Anzeigt» nur mit dem Extra-Beiblatte Lustiges Bilderbuch zu beziehen für 85 Psg. monatlich. (Nr. 5630 zur Postliste.) Telegr.- Adresse: Generalanzeiger. Fernsprechsttlle Rr. 138. - Nr. 303. — 12. Jahrgang. Amtliche Anzeigen. Sächsischer LändeS- erger -N e v a für Lhemnrtz An zergev und Umgegend. ««zeigend»«»-: tzesp TorpuSzeIle(y>.9 Silben f« oder deren Raum IS Pfg. Bevorzugte Stelle («gespalten« Petitzeile ca. 11 Silben fassend) SV Pfg. Bet wiederholter Auf» nähme billiger. — Anzeig können nur bis Vormittag IV U angenonnnen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auflage längere Zeit erfordern. Aurgabe: Wochentag» Abend» (mit Datum des nächsten Tage»). — Die Anzeigen finden ohne PreiSausschlag zugleich Ver breitung durch die Chemnitz«« Eisenbahn-Zeitung. Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. Freitag, 30. Dezember 1892. Sliihestnhle, Ladentische, Regale, Tafelwaagen, Regnlatenre, 1 goldene Damen nhr, Nähmaschincn, LeihhauSscheine» 1 Eisfchrank, Geldschränle, 1 Partie stonrnire, 1.Gnnnni>LänIer, 1 Fleischwolf, Pianinos, Kopir-Pressen, 1 Papagei, 1 Kanarienvogel mit Bauer. Glas- und Porzellanwaaren, NindSledcr, Kalb> feste, Slieselschäfte, Drell, Strnvpcnband, 68 Meter Gnmmieinsatz, Herren- kleiderstossc, Farbwaarcn, 1 TraaSportmagcn, 1 Vierapparat mit Zubehör, 100 Stück Rüstpfostc», 24 Paar Tnchschnhe n. B. in. gegen sofortige Bc« zahlung' zur Berslesgernng gelangen. Selbmann, Ger -Vollz. bei dem Kgl. Amtsgericht Chemnitz. Ersparte Erfahrungen! Chemnitz, den 29. Dezember 1892. Unter den neuen Handelsverträgen, welche von dem Reichstage in seiner vorletzten Session angenommen wurden, stieß bekanntlich derjenige mit der Schweiz im Parlament auf ganz besonders lebhaften Widerstand. Es wurde betont, die Schweiz habe von Deutschland z» große Konzessionen erhalten, aber uns zu geringe Gegenleistungen gewährt; im Reichstage fehlte cs deshalb nicht an Stimmen, welche vorschlugcn, diesen Vertrag zu verwerfen, und im Hinblick auf laut Werdende Warnungen meinten, Deutschland riskire hierbei nichts, die Schweiz werde uns von selbst kommen müssen. Die Neichsregicrung legte damals durch ihre Vertreter dar, daß cs sich bei genauer Prüfung ergebe, wie die Schweiz dem deutschen Reiche doch ganz erheblich größere Konzessionen gemacht habe, als man glaube, und daß in keinem Falle zu erwarten sei, es würden größere Zugeständnisse, als die schon gemachten, geleistet werden. Es wurde offen der Satz aus gesprochen und vertreten, daß kleine Industriestaaten nicht auf einen großen Nachbar angewiesen seien, wohl aber große Industriestaaten auf kleine Nachbar», wenn sie ihren Absatz nicht erheblich geschmälert sehen wollten. Und so steht heute kein Staat da, daß er sagen könne, es sei ihm glcichgiltig, ob ihm sein Absatz im Anslande für bestimmte Staaten geschmälert werde, oder nicht. Die Rcichsregierung hat mit diesen, ihren damals vielfach angefochtenen Ausführungen aber wirklich Recht gehabt, der Konflikt zwischen der Schweiz und zwischen Frankreich beweist das, und cs ist heute zu erkennen, daß wir unseren, nach Millionen zählenden Absatz in der Schweiz thatsächlich zum erheblichen Thcile oder fast ganz eingcbüßt haben würden, wenn damals nicht der deutsch-schweizerische Handels vertrag angenommen worden wäre. Es mag ja sein, daß dieser Handelsvertrag bei den heutigen ungünstigen Zeiten nicht viel ver bessert hat; das zugegeben, so kann buch auch in keiner Weise be stritten werden, daß der Vertrag verhütet hat, daß cs nicht noch sehr aiel schlechter kam. Acndern konnten wir die Dinge in keinem Falle Die Schweiz zählt zum erheblichen Theile eine Bevölkerung deutschen Stammes, aber die Verbindungen mit Frankreich sind seit langen, langen Jahren ungleich lebhafter, als mit Deutschland, und der französische Einfluß ist in der Schweiz weit, weit mächtiger, als der deutsche. Das sind Thatsachcn, trotzdem die Schweiz ein für neutral erklärtes Staatswcscn ist. Man kann also wohl annchmc», daß die Zentralbehörden der Schweizer Eidgenossenschaft der französischen Republik so viel zu Liebe thun würden, wie nur irgend möglich, und jedenfalls mehr, als gegenüber dem Deutschen Reiche. Was ist ge schehcn? Die Schweiz hat den französischen Forderungen in Bezug auf einen neuen französisch-schweizerischen Handelsvertrag auch nicht um einen Schritt breit »achgcgcbcn, und das kleine Land hat dem großen Nachbarstaate gerade heraus erklärt, daß in solchen Geschäfts sachen alle Freundschaft aufhöre. Die parlamentarischen Körper schaften der Schweiz in Bern haben gerade heraus erklärt: Bewilligt Frankreich nicht endgiltig bis znm Schluffe des lauj»iden Jahres den neuen Handelsvertrag, so beginnen wir mit dem nenen Jahre mit Repressalien und unterwerfen alle französischen Artikel besonders scharfen Zollsätzen. In Paris hat man diese Drohung des Kleinen Knirpses von Schweiz verächtlich belächelt, und sie überhaupt nicht für Ernst genommen. Auch die Herren in Paris, vermeinten, die Schweiz, die so viele französische Maaren bezieht, muß uns kommen. Und so lehnte die Pariser Deputirtenkammcr mit sehr großer Mehrheit, trotz der eindringlichsten Befürwortung durch die Regierung, den Vertrag ab. Aber die Schweiz ist nicht gekommen, sie hat die französische Absage acccptirt und vom neuen Jahre ab werden auf beiden Seiten Kawpfzöllc in Kraft treten, deren Wirkung aber insofern recht sehr verschieden ist, als die große französische Waareneiiifnhr nach der Schweiz darunter sehr empfindlich, die kleine schweizer Waarenausfuhr nach Frankreich darunter aber nur mäßig leiden wird. Die schweizer Regierung hat in diesem Streit nicht mit verschiedenen Anschauungen und Parteiungen in ihrer Be völkerung zu rechnen, dvrt herrscht im Gegentheil die einmüthige Ucberzeugung, daß man Frankreich den zugcdachtcn Schlag mit Zinsen «yid Zinscszinscn hcimzahlen müsse. Die schweizer Industrie fordert wie ein Mann hohe Zölle gegen Frankreich, nicht ein Wort des Be dauerns herrscht über den Ausfall, denn man weiß genau, daß man reichen Ersatz in Dcnlschland und England findet, denen nun in Wahrheit die reichen Früchte aus dem französisch-schweizerischen Zoll kriege in den Schoß fallen. Auch noch einen ideellen Nachthcil haben die Franzosen in dieser Sache: Der Schutz des geistigen Eigenth unis französischer Schriftsteller und Künstler erlischt hiermit zugleich für die Schweiz und diese ist stets eine gewaltige Absatzstätte für Erzeugnisse französischer Kunst und Litteratnr gewesen. Aber damit sind noch immer - nicht die Folgen dieses neu entbrannten Zollkrieges beende^ denn »eben diesen wirthschastlichcn Folgen gehen auch noch politische einher. Durch de» Zollkrieg sinkt der französische Einfluß in der Schweiz ganz ersichtlich, er wird durch den deutschen ersetzt, dem cs gleichgiltig sein kann, nach welcher Seite hin die Bevölkerung dieses wichtigen Staates sich neigt. Aber auch damit ist noch kein Abschluß der politischen Rückwirkungen vollzogen. Frankreich steht noch mit verschiedenen europäischen Staaten iuHandelsvertragsvcrhandlungen, und zwar in erster Reihe mit Spanien, Portugal und Belgien. In allen diesen Ländern ist der französische Einfluß »so hervorragend, daß die Re gierungen nicht dazn gekommen sind, die Pariser Forderungen rund weg abzulehncn nnd die eigenen zu behaupten. Es ist vorauszusehcn, daß das Vorgehen der Schweiz diesen schüchternen Seelen Muth machen und sie jedenfalls veranlassen wird, prompt auf ihrem Schein zu bestehen. Der französischen Regierung, die heute schon mit Italien in einem Zollkriege steht, erblüht also die Aussicht, mit allen ihren Nachbarn in Streit zu gerathcn und ihren Absatz nach diesen Ländern geschmälert zu sehen. Es sind das Erfahrungen, die sich Deutschland durch den rechtzeitigen Abschluß seiner Handelsverträge erspart hat. Wir schließen diese Ausführungen mit den wiederholten Worten: „Haben die nenen Handelsverträge der deutschen Industrie noch nicht viel genützt, so haben sie doch größeren Schaden verhütet." Das sächsische Staatsschuldlmch. Durch Eintragung in das Staatsschuldbuch des Königreiches Sachsen ist in*den Jahren 1685 bis 1892 ein Nennwerth von 16,230,000 Mark in Staatsschnldvcrschreibungcn der 3 prozentigen Nentenankeihe vom Jahre 1876 »nd 10,530,800 Mark in dergleichen der 3 prozentigen Rcntcnanleihcn von den Jahren 1878 und 1887, zusammen also von 26,760,800 Mark, in Vuchforderungen auf den Namen bestimmter Gläubiger umgewandelt worden. Die Einliefcrung dieser Summe ist in 1015 Posten erfolgt, wovon 448 Posten bereits eröffnten Konten hinzuzuschreiben gewesen sind. Die Eintragungen verlheilcn sich ans 567 verschiedene Konten, von denen 529 für ein zelne Physische Personen, einschließlich 50 für Bevormundete, 2 für Handelsfirmen, 27 für juristische Personen und 9 für Anstalten und Vcrinögensinassc» ohne juristische Persönlichkeit eröffnet worden sind. Die Vnchfordcrungcn von 32 inzwischen mit Tode abgcgangencn Gläubigern und von 2 anderen Gläubigern sind unter Schließung der bisherigen Contcn ans Antrag der Rechtsnachfolger oder der sonstigen Berechtigten auf 36 neu eröffncte andere Konten und auf II schon bestehende Konten übertragen worden, und ein Gläubiger hat einen Thcil seiner Forderung auf 3 neue, zu Gunsten anderer Gläubiger eröffncte Konten übertragen lassen, so daß sich die Zahl der überhaupt er- öffneten Konten auf 606 stellt. — Die Löschung von Buchforderungen gegen Auslieferung neuer Staatsschuldvcrschrcibungen haben die Gläubiger in 61 Fällen hinsichtlich ihrer Gesammist-rderungen im Be trage von 1,556,500 Mark und in 36 Fällen für Theile ihrer Forder ungcn in Höhe von zusammen 284,500 Mark beantragt. Zuzüglich der 34 Konten, welche infolge von Uebertragnng der ganzen Forder ungen auf andere Konten zu schließen gewesen sind, haben sich hier nach überhaupt 95 Konten wieder erledigt. — Vergleicht man die Eintragungen nach Kontcnzahl und den Beträgen mit den erfolgten Löschungen, so crgiebt sich am Jahresschlüsse 1892 ein auf 511 bestehende Konten sich vcrtheilcnder Forderungsstand aus dem Staatsschnldbnche von 24,919,800 Mark. — Von den 511 Gläubigern wohnen 463 im Königreiche Sachsen, 44 in anderen deutschen Staaten und je 2 in Oesterreich und in Rußland. — Von der Gesammtzahl der bestehenden Kvntcn entfallen 22 Prozent auf Einzclbcträge bis zu 5000 Mark, 15 Prozent auf Beträge über 5000 Mark bis zu 10,060 Mark, 41 Prozent auf Beträge über 10,000 Mark bis zu 50,060 Mark und 22 Prozent auf Beträge über 50,000 Mark; der Durchschnittsbetrag für ein Konto stellt sich auf rund 46,800 Mark. Zur Erhebung der Neittcn haben die Bctheiligten in 282 Fällen die Staatsschnldenkasse in Dresden, in 22 Fällen die Lotterie-Darlehenskasse in Leipzig, in 11 Fälle» die Hauptsteucrämtcr zu Chemnitz, Zwickau nnd Plauen, in 59 Fällen sächsische Staatseisenbahn-Statioiiskaffen nnd in 137 Fällen den Post weg gewählt. — Das Staatsschnldbnch ist im Jahre 1892 reger be nutzt worden, als in de» Vorjahren, der reine Zugang gegen den letzten Jahresabschluß beträgt 71 Konten und 4,003,600 Mk. Forderungs betrag. Hieraus geht hervor, daß die Vorthcile, die diese Einrichtung gcwäht, in immer weiteren Kreisen gewürdigt werden. Dennoch ist die Bciiutziuig derselben immer noch eine sehr ungleiche, wie sich beispiels weise daraus ergicbt, daß von den Gläubigern 229 in Dresden und nur 23 in Leipzig und 16 in Chemnitz ihren Wohnsitz haben. Die Eintragung von Forderungen sür auswärts wohnende Gläubiger ist aber keineswegs mit größeren Schwierigkeiten verknüpft, da die Einreichung der Anträge und der Wcrthpapicre auch auf dem Post wege geschehen kann und jede Anfrage eines Auswärtigen in ent gegenkommender Weise beantwortet wird. Das Staatsschuldbuch ist allen denjenigen Besitzern von Rcntenschlildverschreibnngen von Nutzen, für welche diesePapicre eine dauernde Anlage bilden und welche Kapital und Zinsen gegen den Schaden unbedingt sichern wollen, dcrjihnen, o lange ihr Recht von dem Besitze der Schuldverschreibungen und der Zinsscheine abhängig ist, durch Diebstahl, Vernichtung oder sonstiges Abhandenkommen dieser Papiere nicht selten entsteht. — Laufende Verwaltungskostcn werde» von den Staatsschuldbuchglänbigern nicht erhoben. Nur für jede Einschrift in das Staatsschnldbnch ist ein einmaliger Betrag von 20 Pfennig für je angcfangcne 1000 Mark des Kapitalbetragcs, über den verfügt wird (jedoch mindestens I Mk.), zu zahle». Ist mit der Verfügung die Auslieferung neuer Staats-j chuldvcrschrcibungcn verbunden, so ist eine Gebühr von 40 Pfennig ür je angefangene 1000 Mark Capitalbetrag (mindestens 1 Mark) zu entrichten. Sächsisches. — Geschenke des Königs. Dem alten Handarbeiter August Härtig in Lichtcnwakdc und dessen Ehefrau, die am 6. November die goldene Hochzeit feierten, sowie dem Wirthschasts-Auszügler und lang jährigen Gcmeindevorstand Karl Lchnhardt in Katzenberg bei Krögis, welcher ebenfalls im November mit seiner Gattin die goldene Hochzeit beging, wurde dadurch eine unverhoffte Weihnachtsfreude zu theil, daß ihnen der Ortspfarrer ein von Sr. Majestät dem König auS der Privatschatulle bewilligtes Geldgeschenk ttberbrachte. — Pfaarrtvahle». In Crimmitschau wurde als erster Geistlicher,für die dortige Kirchgemeinde Herr DiakonuS Schink in Leipzig-Gohlis gewählt. — Zum Pfarrer von Schönheide wählt« man Herrn Pastor Hartenstein in Obergersdorf bei Kamenz und zum Pfarrer von Obergruna bei Siebcnlchn Herrn Pastor Elchlcpp in Untersachsenbcrg-Georgenthal bei Klingenthal. — Nngliicksfällr. In einem Hause der Uhlandstraße in Dresden fiel das achtjährige Mädchen armer Eltern mit einer brennenden Petroleumlampe hin. Die Lampe explodirte und daS sich über die Kleider des Kindes verbreitende brennende Oel verbrannt« die Kleine bedeutend. Die hiuzuspringende Mutter nahm in ihrer Angst einen Topf mit Wasser und übergoß das Kind damit, um eS zu retten und den Schmerz zu lindern; in ihrer Aufregung hatte sie aber eine» Topf mit kochend heißen» Wasser ergriffen, wodurch da- , Kind stark verbrüht wurde und infolgedessen unter den gräßlichsten - Schmerzen verstarb. Von einem schweren Unglück wurde die Familie Praper in Cölln bei Meißen heimgesucht. Das vierjährig» Töchterchen derselben wollte zu einem Fenster des ersten Stock« hinausschcn, verlor aber das Gleichgewicht und stürzte auf die Straße hinab. Die neunjährige Schwester, welche sofort da» Unglück bemerkte, sprang augenblicklich hinterher und kam wunder« barer Weife unversehrt davon, während die Kleine schwer verletzt nach dem Krankenhause gebracht wurde, wo sie noch in derselbe« Nacht starb. — Nicht Kiiidcömord. Wie die gerichtliche Oefsnung b«r Leiche des in der Nacht zum 1. Weihnachtsfeiertag in Dresden verstorbenen 1 Jahr alten Kindes ergeben, ist der Tod desselben nicht durch gewaltsamen Eingriff seines Vaters, eines deshalb vorläufig ln Verwahriingshaft genommen gewesenen 26 Jahre alten Tapezirer-, sondern infolge Einathmen erbrochenen Speisedreies erfolgt. — Spurlos verschwunden. In Auerhammer verließ am 21. Dezember nach kurzer Auseinandersetzung mit dein Chef der Kontorist R. Schmidt das Kontor von vr. Geitner's Argentanfabrik und ist seit diesem Tage, trotz aller Nachforschungen, noch nicht wieder gefunden worden. — Die Ersparnisse eines Blinden gestohlen. AuS Neuwiese bei Stvllberg wird berichtet: Großes Aufsehen erregt ein hier, und zwar in» Würschnitzer Antheil, vorgcko»innener Einbruchs« dicbstahl. Die Stube wurde von dein Dieb oder den Dieben durch ein Fenster, daß dieselben eindrückten, erstiegen und , einem Schränkchen 300 Mk. entnommen. Die -Entrüstung darüber ist fo allgemeiner, als es die Ersparnisse eines Blinden betrifft.' —k. Nenkirchen. Am 1. WcihnachtSfciertage, Nachmittag- 5 Uhr, fand hier die Christbescheernng des Frauenverein- , „Christbaum" im Gasthaus znm Schützenhaus statt. Zunächst wurde Kaffee nnd Kuchen an die zu Beschenkenden verabreicht. Die Bcschccrniig eröffncte der Vortrag des Liedes: „Stille Nacht u. s. w."» worauf Herr Pastor Wuth eine sehr gediegene Rede hielt. Hierauf fand die Bcschccrnng an 9 Kinder und 18 erwachsene Hilfsbedürftige statt. Verabreicht Ivurdcu Geldgeschenke, Kleiduiigsstücke, Eßwaaren und Christstollen. — Am 3. Wcihnachtsfeicrtag, Nachmittags 5 Uhr, fand auch die Christbcschecruiig des Frauenverei»s zu Nieder- neu kir che n im Gasthaus „Zum goldenen Stern" statt. Auch hier wurde zunächst Kaffee nnd Kuchen verabreicht. Hierauf erfolgte Ge sang des Liedes: „O du fröhliche, o du selige, g,ladenbringende Weihnachtszeit" mit Klavierbegleitung, worauf Herr Pastor Wuth eine feierliche Rede hielt. Dann folgte die Bcschecrung an 10 Kinder und 30 Erwachsene durch Kleidungsstücke, Wäsche, Eßwaaren und Christstollen. Der Vortrag des Liedes: „Stille Nacht u. s. w.", von sämmtlichcn Anwesende» gesungen, endete die Feier. Möchten beide Vereine stets blühen und gedeihen, so daß ihr mildthätiger Zweck immer erfüllt werden kann. — Das Ergebniß der hiesigen Gcmcinde- raths-Ergänzuiigswahl ist Folgendes: Für die Klaffe der Gutsbesitzer wurden gewählt die Herren Ziegeleibcsitzer Friedrich Gerber mit 136 Stimmen und Gutsbesitzer Hermann Uhlig mit 90 Stimmen, ol deren Ersctzmäiuicr die Herren Robert Grobe mit 88 und Karl Lasch mit 80 Stimmen; für die Klasse der Hausbesitzer die Herren Theodor Liebcrwirth mit 93 und Ernst Arnold mit 90 Stimmen, als deren Ersatzmänner die Herren Richard Anrich mit 86 und LouiS Loos mit 56 Stimme»; für die Klasse der Unansäsigen gingen an der Wahlurne hervor: Herr Carl Lämmel mit 204 Stimmen und als dessen Ersatzmann Herr Leonhard Klaußncr mit 191 Stimmen. Sämmtliche Herren haben die Wahl angenonnnen. — Kappel. Ein ebenso seltener, als i» scinen Folgen noch unübersehbarer Unglücksfall ereignete sich am Abende des 3. Weih« »achtsfcicrtagcs in der Fabrik der Firma Uhle L Co. im hiesigen Orte. Aus noch nicht ermittelter Ursache sprang von einem mit siedendem Wasser gefüllten Nöhrcnkesscl die Kapsel ab und durch da- ansstlöiiicnde Wasser wurden ein Feuer»,an» nnd ein Arbeiter, der Ersterc im Gesicht und an den Armen, der Letztere dagegen so schwer verbrüht, daß man für sein Leben fürchtet. Ein dritter, zu derselben Zeit im Kesscliaum anfhältlichcr Arbeiter, der sich durch schleunige Flucht ans dem Fenster rettete, ist zwar dieser Gefahr entgangen, zog aber eine Verletzung der Pulsader zu. Begräbnis; des Orgelmeisters Fischer in Dresden. Dasselbe fand ai» Mittwvch Nachmittag statt. Groß war die Zahl der Verehrer und Freunde des Verstorbenen, welche ihm da- Geleit gaben zur letzten Ruhestätte. Von den Dresdner Komponisten bemerkte man darunter die Professoren Felix Draescke, Edmund Kretschmer u. s. w., Mitglieder des Tonkünstlervercins und der Kgl. Kapelle, de» Vorstand des Allgemeinen Musikerverbandes, zahlreiche Organisten und Kantorei» Dresdner und auswärtiger Kirchen u. s. w.» sowie Leidtragende aus allen Gesellschaftskreisen. Als die Letzte» Abschied von dem allgemein verehrten Meister genommen und der Sarg nl der Halle des Friedhofes geschloffen wurde, mtonirte ein Blässr» chor des Allgemeinen Musikervereins den Choral: „Wie wohl ist mir» o Freund der Seelen", unter dessen Klängen der Zug sich an den Ort der priesterlichen Einsegnung bewegte. Hier empfing oen Kon dukt der Chor der DreikönigskirchL, der unter Kantov Baumfeld«'-
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