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Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.12.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189212187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18921218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18921218
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-12
- Tag 1892-12-18
-
Monat
1892-12
-
Jahr
1892
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 18.12.1892
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WWWWWWWWW , >. si WWMl ^'«> > l Nr. 294. — Sonntag, 18. Dezember 1892. — 12. Jahrgang. 3. Beilage zu Sächsischer Landes Verlag von Alexander Wiede in Chemnitz, Theaterstraße 8. (Chemnitzer General-Anzeigers Politische Nim-scha,». Chemnitz, den 17. Dezember. Deutsches Reich. — Der 15«. Geburtstag des MarfchaN Borwürts. Der Kaiser hat anläßlich des 150. Geburtstages (16. Dezember) des Feldmarschalls Fürsten Blücher einen mächtigen Lorbeerkranz an den Fürsten Gebhardt von Blücher mit dem Austrage gesandt, denselben auf die Grabstätte des Marschall Vorwärts niederzulegen. Der Kranz trägt die Zahl „150" in goldenen Lorbeerblüthen und ist mit einer Atlasschleife geschmückt, auf welcher das kaiserliche IV und die Königs krone aufgedruckt sind. — Das Blücher-Denkmal am Opcrnplatze in Berlin trug am Freitag einen mächtigen Lorbeerkrauz mit schwarz- weißer Schleife. Die eine Seite ist in goldenen Buchstaben mit der Inschrift: „Der deutsche Bürgerverein Blücher 16. 12. 92", das andere Ende mit den Worten: „Dem unvergeßlichen Freihcitsheldeu 16. 12.1742" versehen. Am Grabe des Fürsten fand einc entsprechende Feier statt. — Die Zusammensetzung der Militärkommissto» deö Reichstages ist für die Vorlage nicht eben günstig. Dieselbe zählt bekanntlich 28 Mitglieder. Davon gehören nenn den Kartcllpartcien, neun den freisinnigen Volksparteien und Sozialdemokraten an. Von den elfteren wird anznnehmen sein, daß sie in dem von Herrn von Bennigsen angedeuteten eingeschränkten Umfange znr Annahme der Vorlage bereit find, die letzteren vertreten einen entschieden ablehnenden Standunkt. Denn nach den Erklärungen des Reichskanzlers darf angenommen werden, daß die Bewilligung der Mittel zur Durchführung der zweijährigen Dienstzeit innerhalb der heutigen Fricdcnspräsenzstärke einer Ab lehnung gleich erachtet wird. Zwischen jenen Gruppen stehen acht Zentrumsmänner und zwei Polen. Von diesen müßten daher mehr als die Hälfte den Mitgliedern der Kartellparteien zutreten, um eine Mehrheit für ein positives Ergebnis; zu sichern. Daß dies geschehen Wird, erscheint nach der Wahl, welche das Zentrum getroffen hat, wenig wahrscheinlich. Es hat vier süddeutsche und drei rheinische Mitglieder, von den Zentrumsmänner» aus den Ostprovinzen aber nur einen entsandt. Günstiger lautet folgende Berliner Meldung des „Hannov. Kur.": „Die Aussichten der Militärvorlage werden inner halb der leitenden Kreise der Reichsregicrung als günstig betrachtet. Wie weit es gelingen wird, die Nvthwendigkcit der wichtigsten Be stimmungen der Vorlage zur Anerkennung zu bringen, dürfte wesentlich von der Geschicklichkeit der militärischen Bevollmächtigten in der Kommission abhängen. Es wird nicht als unmöglich betrachtet, daß auf die Ersatzcskadrons schließlich Verzicht geleistet, auch an den vierten Bataillonen etwas nachgelassen werde." — Seitdem Fiirst Bismarck nach F»ied»ichör»«h zurück gekehrt ist, ist der Dienst der dortigen Tclegraphenanstalt bis a»f Weiteres bis Mitternacht ausgedehnt worden. Vordem herrschte für die Beamten nur beschränkter Tagesdienst. — Dem Reichstage ist eine Nachweisung über die gesammten Rechnungsergebnisse der Berufsgenossenschaften für das Jahr 1891 zugegangen. — «». Siuhlmann, dem der Kronenorden vierter Klasse mit Schwertern verliehen worden ist, wird nicht wieder in die deutsche Schutztrnppe eintreten.- . ^ ^ . — j>». Karl Peters hat in einem Privatbrief seine baldige Rückkehr nach Deutschland angekündigt. — Fürstbischof!!«». Kopp von Breslau reist, wie der „Köln. Ztg." berichtet wird, wegen seiner Ernennung zum Kardinal nach Rom. — Eine Erinnert«»»« an 1870. In den „Hamb. Nachr." wird zu einer Erinnerung an die Thatsache, daß im Juli 1870 der damalige Minister des Innern, Graf Friedrich Eulenburg, nach Ems zum Könige Wilhelm reiste, bemerkt: „Die Reise des Grafen Eulen burg nach Ems hatte nur den Zweck, Seine Majestät ans den Rück tritt des Ministerpräsidenten Grafen Bismarck vorzuberciten, wenn der König nicht unter Berufung des Reichstages nach Berlin hcim- kehrte." — Der im Januar bevorstehenden Hochzeit des Krön Prinzen Ferdinand von Rumänien mit einer englischen Prinzessin werden außer unserem Kaiser und dem Könige von Rumä nien auch die Könige von Württemberg und Sachse» beiwohne». — Der Bnndesrath des Deutschen Reiches hat den Ge setzentwurf betreffend die Abzahlungsgeschäfte angenommen und dem Jnnungsverbande deutscher Vangewerksmelster in Berlin Korporations rechte verliehen. — Die sndde Ischen Rationalliberale«». Der Beschluß, welcher in der kürzlich in Heidelberg abgehaltencu Dclcgirtensitzung der süddeutschen Nationallibcralcn in Bezug auf die künftige Stellung der Partei gefaßt wurde, hat nach der „Rhcin-Westf. Ztg." folgenden Wortlaut: „Die heute versammelten Mitglieder der nationallibernlcn Partei aus Bayern, Württemberg, Hessen, Baden, der Pfalz und Frankfurt a. M. sprechen die Ucbcrzengung aus, daß der Gang der inneren deutschen Politik, insbesondere in ihrer Anlehnung an die Zentrumspartei, zu berechtigter Verstimmung Anlaß giebt und daß eine entschiedene Betonung der liberalen Grundsätze der national- liberalen Partei und der Selbstständigkeit der Partei der Negierung gegenüber nothwendig erscheint." — SlnS de,»» prenMchen Staatsanzeiger: Es sind eine Reihe von Fällen bekannt geworden, in -denen Thcatcragenten es unternommen haben, die sich ihrer Vermittelung bedienenden Personen in wucherischer Weise auszubeutcn, deren wirthschaftliche und künstlerische Existenz sich in unzulässiger Weise dienstbar zu machen und weib lichen Klienten gegenüber die Gebote der Sittlichkeit zu verletzen. Durch ein solches Gebahren wird die Unzuverlässigkeit der bclr. Agenten in Bezug auf ihren Gewerbebetrieb als Slellcnvcrmittler dargethan. Es soll deshalb nach einem Erlaß des Ministers des Innern die Aufmerksamkeit der Polizeibehörden, in deren Bezirk sich Theateragenturen oder Theater befinden, auf solche Vorkommnisse hin gelenkt werden. Kommen begründete Zweifel gegen die Zuverlässig keit eines Theateragenten zur Kenntnis; der Polizeibehörde, so ist es ihre Pflicht, den Sachverhalt nach Möglichkeit aufzuklärcu und gegen den Schuldigen nachdrücklich vorzugchen. — Der Vertrieb einer «enen Sthlivardt-Broschttre scheint bevorzustehen. Die „Nvrdd. Allg. Ztg." macht darauf auf merksam, daß durch ein Berliner Anzeigeblatt gesucht werden: „500 Männer, welche, Lust . haben, durch Kolportage der zugkräftigsten neuesten 50 Pfennig-Broschüre (Ahlwardt) sehr viel Geld zu ver dienen. Abnahme nur gegen baar. (Die Hälfte Verdienst)." Oesterreich-UttjM'ii. Der österreichische Thronfolger, welcher eine Reise Die ungarischen Bischöfe haben gegen die geplante neue liberale Kirchengesetzgebttng einen entschiedenen Protest erhoben. Die Regierung erklärt allerdings, daß sie an ihren Plänen festhaltc. — Die gesammte Knappschaft der Steierdorfcr Bergwerke — gegen 5000 Arbeiter — haben wegen Lohnstreites die Arbeit eingestellt. Militär und Gendarmerie ist dorthin abgegangen. Die Ruhe blieb bisher ungestört. Schweiz. — Der Zollkrieg ztvischen der Schweiz »md Frankreich wird voraussichtlich zum Jahreswechsel beginnen. Die Zentralbehörden in Bern haben beschlossen, sich auf irgend welche Verzögerung nicht mehr einzulassen und vom 1. Januar ab gegen französische Produkte die hohen Zollsätze anzuwenden, wenn bis dahin der neue Handels vertrag in Paris nicht unterzeichnet ist. Frankreich. — Ma»» ka«»»« i»» Paris aus de»« Schwulität«»» absolut nicht herauökonnue««. In der Donncrstagssitzung der Deputirten- kammer hat das Ministerium Ribot mühselig einen Mißtrancnsantrag zurückgewiesen, hat aber nur die schwache Mehrheit von sechs Stimmen erzielt, und in der Mehrheit befanden sich noch die Stimmen vonfacht Ministern. Hätten sich also die Herren nicht selbst ein Vertrauens votum gegeben, so wäre das Kabinet Ribot nach genau achttägiger Wirksamkeit geliefert gewesen. Jeder neue Tag kann eine volle Mehr heit gegen das Ministerium bringen, das also total in-der Luft schwebt. Klärung kann nur durch einen entscheidenden Schritt hin sichtlich des Panamaskandals geschaffen werden, und es heißt bereits, alle Verwaltungsräthe der Panamakompagnie sollten verhaftet und der ganze Prozeß dem Schwurgericht, also dem Volksgcricht, überwiesen werden, um die herrschende Beunruhigung wenigstens in etwas zu zerstreuen. Am Freitag ist auch bereits auf Befehl des Justizministers das gerichtliche Verfahren gegen die Beamten der Panamngesellschaft wegen Bestechung eröffnet worden. Charles Lesseps, der älteste Sohn des greisen Erbauers des Suezkanals, und ein gewisser Fontanes, die Administratoren der Panamagcscllschaft, und der frühere Abg. Sauslcroy sind verhaftet worden. Der dritte Administrator Colt» ist verschwunden und nach Wien geflohen. Die Mitglieder der Panama- kanalkvmmission drohen mit ihrem Rücktritt, weil ihnen die Ueber- tragnng richterlicher Befugnisse verweigert ist, sie werden sich aber wohl noch etwas besinnen. Belgien. König Leopold begnadigte zwei Sozialisten, die ihm während einer Ausfahrt zugerufcn hatten: „Nieder mit dem Puppcnkünigc!" — Die für 1895 geplante Brüsseler AttSstellnng ist vertagt. — Der Streik der Bergleute in Flenn nimmt eine bedenkliche Wendung. — Die in Brüssel tagende internationale Münz- konferenz ist, wie von Anfang an angenommen wurde, ergcbuißlos verlaufen. Die von der Konferenz eingesetzte Kommission, von welcher der Wortlaut des Berichts über die verschiedenen Vorschläge fcstgcstellt Werden sollte, gelangte zu dem Schluffe, daß sie keinerlei Votum abzugeben, keinerlei Kompromiß zu formuliren vermöchte, da die Konferenz selbst sich noch nicht zur Hauptfrage ausgesprochen habe. Man darf daher die Brüsseler Münzt«nferenz als gescheitert ansehen Spanien. — Die Zustände ans der pyreuäischei» Halbinsel sind doch wirklich noch immer recht bedenklich: Nach einer Meldung aus Cadix hat die Polizei daselbst in einem Canal für Abwässer 8 Dynamit bomben gefunden. Grotzbrktamrien. — In Westasrila haben zwischen den Truppen der britischen Noyal-Niger-Company und den Eingeborenen am Foriadosflnsse heftige Kämpfe stattgesunden. Es gab zahlreiche Todte und Ver wundete. Der Ursprung der Zwistigkeiten war die Anlage neuer Zvllstativnen durch die englische Gesellschaft. — Londoner Zeitung«»» melden von den Samoa-Inseln, das; dort großer Geldmangel herrscht Die Auszahlung der Beamtcngehältcr stocke schon seit längerer Zeit. — Nach englischen Mittheilnnge»» ans Brasilien ist cs in Rio de Janeiro wieder zu einem Militäraufstandc gekommen, der aber schnell unterdrückt wurde. Die Erregung ist indessen groß. Richlind. — Der bisherige deutsche Botschafter in Petersburg, General von Schweinitz, verläßt jetzt Rußland »nd hat vor der Ab reise die Brillant-Insignien zum Andreas-Orden erhalten. Das Kaiscrpaar lud den General nach der offiziellen Abschicdstafel noch mals zum Mittagstische nach Gatschina. — Nach einer Von» amtliche»» Reglernngövoteii veröffentlichten Aufstellung sind von der Cholera hingerafft worden: im europäischen Rußland 130 417, i» Sibirien, Zentralasicn, im Kaukasus und dem Don'schcn Kvsaken- gebict 135 343 Personen. Die größte Ziffer entfällt auf das Gouvernement Saratow, wo 21033 Personen der Seuche znm Opfer gefallen sind. Amerika. — Wie ans Nelv-Nork gemeldet wird, hat der Kantincn- koch in Homestead eingestanden, die Massenvergiftungen in der Carnegie- Fabrik auf Anstiften von entlassenen Streikenden, die ihn mit Geld gedungen haben, begangen zu haben. Die dadurch kompromittirtcn Arbeiter stellten dieser Aussage bei ihrer gerichtlichen Vernehmung entschiedenen Widerspruch entgegen. — In den an den Rio Grande grenzenden meLikanischen Gebietötheilen herrscht eine erregte Stimmung. Nicht weit vom Rio Grande haben Rebellen einen neuen Einfall gemacht, eine kleine mexikanische Besatzung wurde überrumpelt. Die Jnsurgenen erbeuteten eine große Menge Munition, Waffen und Proviant. Die mexikanischen Behörden ziehe» schleunigst Truppen herbei. Sie hoffen, die Bewegung werde keine größere Ausdehnung gewinnen. SüchMes. — Eine Anleihe von 3« Millionen Mark wird die Stadt Dresden aufnehmen, nachdem eine im Jahre 1886 aufgc- nommene Anleihe von 16 Millionen Mark jetzt nahezu verbraucht ist. Die neue Anleihe soll in folgender Weise Verwendung finden: 6,026,267 Mk. zur Beschaffung von Bauplätzen und Gebäuden für Volksschulen und höhere Lehranstalten und zur städtischen Gcwcrbe- chulc; 2,000,000 Mk. für Herstellung der 4. Elbbrücke sannnt Zn- ichör; 650,000 Mk. für Vollendung der Ringstraße; 3,000,000 Mk. ür Erbauung von drei Markthallen; 6,000,000Mk. für Beschaffung von Arbeitsräumen für den Rath; 1,230.060 Mk. für Erbanng der Ausstellungshalle; 4,800,000 Mk. Ausgaben ans Anlaß der Bahn hofs- und Bahnbauten; 2,000,000 Mk, für Straßenvcrbeffernngcn »m die Erde angctrcten hat, begiebt sich zuerst nach Konstantinopel, überhaupt; 120,000 Mk. zur Herstellung einer ÄerbindungSsträße — Die Parlament« sind in die Äeihnnchtspanse eingctrcten. — l uach der künftigen Hafendaminstraße; 2,000,000 Mk. für ein Elekektri zitätswerk; 900,000 Mk. zum weiteren Ausbau des Irren- und Siechenhauses; 1,500,000 Mk. zum Ausbau und zu Umgestaltungen des städtischen Straßennetzes; 1,000,000 Mk. zu GrundstückScrwcrb- ungcn und Baute» für Schul- und Vcrwaltungszwecke aus Anlaß der Einverleibung von Strehlen und Striesen; 2,500,000 Mk. zu Neu- und Erweiterungsbauten für Krankenhauszwecke und 1,500,000 Mk. zur Erweiterung des Wasserwerkes. — Ei»«e edle Wohlthäteri»». Aus Oederan wird ge meldet: Auch in diesem Jahre — nunmehr zum vierten Male — ist dem hiesigen Schuldirektorinm vor dem Feste wieder die Wcihnachts- gabe von 100 Mk. von einer Freundin unserer Schule aus Taconia in den Vereinigten Staaten von Nordamerika zugegangen. Diese Gabe soll am letzten Schultage vor Weihnachten an 20 der ärmsten, aber nur gut gesitteten Schulkinder vertheilt werden. — Haftpflicht. Ein Fnhrwerksbesitzer in Meißen, welchem im vorigen Jahre das Unglück passirte, daß ein ihm gehöriges Ge schirr durchging und einen Mann so schwer verletzte, daß bald daräuf dessen Tod eintrat, wurde verurtheilt, die Summe von 13,000 MH gerichtlich zu hinterlcgen, damit von den Zinsen dieses Kapitals die von dem Verunglückte» hinterlassene Familie unterstützt wird. — Bot« Gelvdiebstahl t»» Lichteastei»». Wie wir bereits in letzter Nummer berichteten, wurde in genannter Stadt am 15. Dezember in den frühesten Morgenstunden die Summe von 41000 Mk. gestohlen. Hierüber wird weiter mitgetheilt, daß außer den Staats- papicrcn auch 3 Tansendmarkscheine und 500 Mk. in Gold mit ge stohlen wurden. Auch Sparkassenbücher und 2 Stück BrauvereinS- Anthcilschcine Nr. 70 und 71 fielen den Dieben in die Hände. Die Nummern der gestohlenen 3prozentigen sächsischen Rente sind 606 5403 -r 5000 Mk.. 6187 und 9696 ä 5000 Mk., 471 und 1066 ü 3000 Mk.. 1066. 3572. 6327. 13826. 34846. 68409. 68410. 73870. 73871. 73872. 99358. 102151. 102280. 122231. 125000. 68411>139168lät.O., sowie 10000 u. 26549 ebenfalls I-it. 6. zu 1000 Mk. Auch eine Ncichsanleihe Int. L. 29712 über 200 Mk. — Erbau,»,»g „euer Geschäftshäuser in Auuaverg. Hierüber berichtet der „Confektionär": „Soeben sind die Verträge perfekt geworden, durch welche die Herren Bacher und Leon den Neubau eines Geschäftshauses auf ihrem Grundstücke in Annaberg dein Baumeister Herrn R. Schönner in Berlin übertragen. Der Bau, mit allen Errungenschaften der Neuzeit ansgestattet, soll so gleich begonnen und im Lauf des Sommers 1694 fertiggestellt werden. Bis dahin bleibt die Firma in ihren bisherige» Lokalitäten. Den übrigen Thcil des Grundstücks hat Herr Schönner käuflich er worben und beabsichtigt auf demselben Geschäftshäuser, den Bedürfnissen des dortigen Platzes entsprechend, aufzuführen. *— Zschopau, 17. Dezember. In der Zeit vom 6. bis 11. Januar nächsten Jahres werden in der hiesige» städtischen Tnrnhalle die großen Dresdner Lichtbilder znr allgemeinen Besichtigung ausgestellt und mit deren Vorführung von den hiesigen Sängerchören stimmungsvolle Weihnachtslieder und -Gesänge ver bunden werden, indem einerseits Herr Cantor Sühnel mit der Cantorei und Chorgesangschule unter Mitwirkung des Herrn Organist Undeutsch ein Weihnachtsoratorium aufführt, andererseits Herr Musikdirektor Höppner mit dem Königk. Seminarchor trefflich aus gewählte Weihnachtsmotetten mit dem Inhalt der einzelnen Licht bilder zu Gehör bringt: Für Kinder sollen besondere Ausstellungen der Bilder veranstaltet werden, bei denen unter Leitung des Herrn' Cantor Sühnel die anwesenden Kinder selbst ihre Licblings-Weihnachts- lieder im Anschauen der betreffenden Bilder vortragen. Da die Ein trittspreise möglichst billig gestellt werden, so steht zu hoffen, daß diese Bilderausstellung viel Betheiligung aus Stadt und Land er fahren wird. — Die am 1. Dezember d. I. im hiesige» Stadt bezirke stattgesundcne Viehzählung hat ergeben: 155 Pferde, 2Z9 Rinder, 5 Schafe, 218 Schweine, 99 Ziege», 1103 Hühner, 39tz Gänse, 128 Enten, 16 Truthühner und 91 Bienenstöcke. —11. EberSdorf. Bei der am 15. d. M. hier stattgefnndenen Gcmcinderathswahl wurden gewählt die Herren Gutsbesitzer B. Schcllcnbergcf, M. Agsten, L. Fiedler, M. Vogelfang (Letztere« als Ersatzmann) und Herr Hausbesitzer H. Hans. — Für die aus geschriebene hiesige Gemeindevvrstandsstelle hatten sich 36 Bewerber gemcldct. Gewählt wurde Herr Gcmeindekassirer Karl Parthey in Grüna. — Stellte im Leibe ei»»eö Pferdes. Es kommt nicht selten vor, daß sich Steine in den Eingeweiden von Pferden vor finden, bisweilen von sehr ansehnlicher Größe; doch als besondere Seltenheit dürfte es gelten, daß vor einigen Tagen bei einem Pferde- schlächtcr in Kamen; vier Steine in der Schwere von »/« bis Pfund im Dickdarm eines geschlachteten Pferdes enthalten ivaren. — Feuer. In der Nacht zum 16. Dezember ist die in Gößnitz gelegene Nayda-Mühle nicdcrgebrannt. Als Entstehuugsursache des Feuers nimmt man eine stattgefnudcne Selbstentzündung des Mehlstanbcs an. Der Schaden wird 100000 Mark weit über steigen, zumal die vernichteten Maschinen schon einen Werth von 50000 Mark repräsentirtcn. Die Versicherung liegt in Händen der Altenburger Landes - Brandversichernngskasse und zweier Privat- Assecuranz - Gesellschaften. — In Burkartshain bei Wurzen brannten die Brennercigcbände vom Nittcrgnte ab. Es gelang noch rechtzeitig, die Spiritusvorräthe vor dem Feuer zu berge», sonst wäre vor Allem die in der Nähe stehende Kirche sicher eingeäschcrt worden. Sitzung des Kirchenvorstandes für St. Joha»»»»iS. Miuwoch, den 7. Dezember 18W. Dem Evangelische» Arbeiterverein Gruppe 1l wird die Kirche zur Ab haltung eines AbendmahlgottcsdicnsteS an ciucni Sonntag Abend im Januar »nd der Markiisgemeinde znr Abhaltung eines Wcihnachts-KiiidergotteS- dicnsteS am drittcn Feiertage überlassen- Ta Herr Professor vr. Kirsch im Laufe des nächste» Sommers in eine andere Pnrochie zn verziehen gedenkt, lehnt er eine etwaige Wiederwahl ab und zieht leine znslimnicnde Erklärung vom 23. v. Mts. zurück. Bei der Eintragung in die behufs Ergänzung der Kirchenvorstandes anznscrtigendc Wählerliste wurde mchrsach insofern in einer Weise Verfahren, die dem Geseße zn widersprechen scheint, als von Seiten Unbefugter, d.'h. von solchen Personen, die ivedcr dem Kirchenvorstand angchöre», noch von diesem irgendwelchen Anstrag erhaltet» haben, eine große Anzahl von Bewohnern der Pnrochie durch KolleNieren von HanS z» Han» znr Einzeichnnng in selbst ständig angelegten Listen veranlaßt wvrdc» ist. Da min die Kirchciivorftand- „ii > Synodal Ordnung dem Fcller'schen Kommentar und auch einer früheres», lircheninspektorale > Entscheidung gemäß, den Eintrag i» die Wählerlisten a«H- drücklich von der freiwilligen Anmeldung, welche schriftlich oder mündlich er folgen k.,nn, abhängig macht, so trägt der Kirchcnvorstand Bedenken, die so entstandene., Wählerlisten anznrrkeinie» und beschließt, diese Angelegenheit der Kircheii-Jnspckiion znr Entscheidung vorzulege». Stadttheater. Freilag, den lg. Dezember: „Bürgerlich und Ro«I»a»,tisch", Lust spiel von Ed. v. Banernfeld. — Baron von Ringelst«»: Herr EMl Rcubke, Herzog!- Hosschanipieler au» Dessau als Bast. Das war eine recht vergnügliche und miterhallende Borstelluiig, Uns dir
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