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Ausgabe: Wochentag» Abends (mit Datum des nächsten Tages). — Die Anzeigen finden ohne Preisausschlag zugleichBer« breitung durch di« Chemnitzer Eisenbahn »Zeitung. Nr. 37. — 13. Jahrgang. — I Verlags-Anstalt: Alexander Wiede, Chemnitz, Theaterstraße 5. s Dienstag, 14. Februar 1893. Rechtes Matz! Chemnitz, den 13. Februar. Seit zwei Wochen ist im Reichstage« fast Tag für Tag, an einem Tage mehr, am anderen Tage weniger, von unserer sozial politischen, hauptsächlich für die Arbeiter bestimmten Gesetzgebung die Rede, welche in den letzten zehn Jahren nach Ueberwindung von unendlichen Schwierigkeiten geschaffen worden ist. Mancher Staat im Auslande hat uns einen Theil unserer Gesetzgebung auf diesem Gebiete nachgemacht, die zwar nicht in allen Punkten eine vollendete ist, aber doch hier und da das beste ist, was besteht. Das gilt ganz besonders von der Unfallversicherung, die, wenn ihr auch noch manche, sich aus der Praxis ergebende Mängel anhaften, gegen früher einen wesentlich besseren, gegenüber anderen Ländern, bei spielsweise dem amerikanischen Glückslande, bei uns einen geradezu idealen Zustand geschaffen hat. Es wird gewiß im Laufe der Zeit und auf Grund der weiteren praktischen Erfahrungen noch gelingen, die Ausstellungen zu beseitigen, die von Arbeitgebern, wie Arbeitern gemacht werden. Das Krankenkaffengesctz funktionirt sicher und regelmäßig, und wir sind selbst anderen Ländern hiermit erheblich voraus. Alters- und Jnvalidenversorgung greifen sehr energisch in Tausende von Betrieben und Haushaltungen ein, die sich sonst sehr wenig um Sozialpolitik und Arbeiterfürsorge zu kümmern Anlaß hatten. Der Klagesturm, der bei seinem Inkrafttreten sich erhob, ist vorüber gebraust, und es hat sich gezeigt, daß die Beiträge zu dieser Ver sicherung die Deutschen noch lange nicht ruinirt haben, wohl aber, daß von der Versicherung erheblich mehr Personen Nutzen haben, als man lange Zeit hindurch anzunehmen gewohnt war. Es unterliegt Zl??'.f?l, daß das Alters- und Jnvalidengesetz nicht für alle Ewigkeit so bleiben wird, wie eS heute ist, und tver will den« sagen, wie sich später die Dinge darstellcn? Wir haben seit dem vorigen Jahre nun noch das sogenannte Arbeiterschutzgesetz, aus welchem für das große Publikum am meisten die Vorschriften über die Sonntags ruhe in Betracht kommen. Es hat auch hier viele Beschwerden ge geben, übereifrige Hausfrauen erklärten diese Bestimmungen sogar für ganz unmöglich, und von diesen Beschwerden waren sicher nicht blos eine Anzahl berechtigt, sondern sind es auch heute noch. Indessen viele Ausstellungen im Einzelnen sind bereits verstummt, und das Publikum hat sich in hie ihm unmöglich erscheinenden gesetzlichen Bestimmungen doch schon recht hübsch hineingclebt. Wir sehen, unsere deutsche sozialpolitische Gesetzgebung ist nicht vollkommen und bedarf noch mancher Verbesserungen, um dauernd bestehen bleiben zu können, aber doch auch Manches, was Tausenden hart und unerträglich erscheinen wollte, hat sich im Laufe der Zeit an der Gewohnheit abgeschliffen, so daß davon nur noch recht wenig gesprochen wird. Es hat jetzt im Reichstage eine längere Erörterung über die Sonntagsruhe ge geben, wie cs im vorigen Jahre eine solche über die Alters- und Invalidenversicherung gab. Damals gelangte kein Wunsch um Wicderaufhebung des Gesetzes zum Ausdruck, und diesmal ist es ebenso ge- ewesen. Die Reichstagsabgeordnetenmachen sichrem zum Sprachrohr der Wünsche ihrer Wählerkreise, aber keine Strömung ist so stark gewesen, daß sie zu dem bestimmten Verlangen nach Beseitigung dieser Gesetze Anlaß gab. Neue Gesetze, wie diese hier, die für das praktische Leben bestimmt sind, bringen naturgcniäß neue Lasten, denn im Arbeits- lcben kann auch nicht eine Stunde ohne Geldkosten anders hingcriickt werden. DieseUasten drücken, den Einen mehr, weil seine materielle Stellung nicht günstig ist, den Anderen weniger, weil er nicht mit Kleinigkeiten zu rechnen hat. Außer den materiellen Kosten kommen aber auch noch persönliche, die sich aus der Natur der Gesetze her- lciten, und die unter Umständen noch vielmehr Mißmuth erzeugen, wie jene Geldausgaben. Jeder Gewerbtrcibende gestaltet sich seinen Wirkungskreis in den Einzelheiten nach seiner Eigenart, und empfindet es störend, wenn die Hand des Gesetzgebers in diesen Kreis hinein- greist. Unter Umständen kann diese Störung zur Benachteiligung und Schädigung werden, denn was zehn und zwanzig Jahre hindurch in einem bestimmten Tempo sich abwickelte, kann nun nicht mit einem Malein Paragraphen geschnürt werden, wie ein Gesetz. Darum erscheint es nöthig. hier ein rechtes Maaß in allen Anordnungen, in allem Schalten und Walten einzuhalten, und es wird Seitens des Gesetz gebers, wie der Behörden, immer daran zu denken sein, daß nicht erst das Gesetz da war, daß nicht das Gesetz Handel und Wandel, Verkehr und Industrie geschaffen hat, sondern daß diese mit rüstiger Kraft geschaffen wurden, sich unter einsichtiger Leitung weiter und weiter entwickelten, und daß das Gesetz nunmehr für das gewaltig Emporgewachsene bestimmte Regelung schaffen soll. Es soll mäßigen und abgrenzen, aber nicht erdrücken oder einschnüren. Gesetze, welche für das praktische Leben geschaffen werden, haben sich diesem anzu passen, nicht etwa umgekehrt, denn gran ist und bleibt die Theorie, und erst die Praxis schafft dem Staate den kraftvollen Bürgerstand. Eine Ergänzung von Theorie und Praxis, mit rechtem Maaß ge messen, führt allein zu einem vernünftigen und gesunden Gedeihen. Darauf muß Rücksicht genommen werden, und ein Gesetz ist io lange nicht unfehlbar, bis es nicht die Feuerprobe der Erfahrung bestanden. Gewohnheit thut, wie wir oben sahen, Vieles, aber sie kann nicht Alles besorgen; kommen Theorie und Praxis in Widerspruch, wird die letztere obsiegen, und darum kann bei der jetzigen und späteren Ausführung aller Gesetze für praktisches Leben nicht laut genug der Ruf ertönen: Rechtes Maaß gehalten I werden soll. Am Sonnabend erfolgt über Oldenburg die Heimkehr nach Berlin. — Prinz Heinrich Von Prentzen, welcher am Freitag Abend in Bremen der sogenannten Schaffermahlzeit beiwohnte und dabei einen Trinkspruch auf das Gedeihen der alten Hansestadt Bremen und auf das deutsche Heer und die deutsche Marine ausbrachte, hat dabei, wie nachträglich bekannt wird, eine bemerkenswerthe Acußerung gethan. Er sagte, Heer und Flotte würden dafür sorgen, daß Deutsch land im Kriegsfälle nicht Ambos, sondern Hammer sein werde. — In der Frage wegen Errichtung des Knrfürsten- Denkmals in Friesack hat sich der Kaiser, wie bemerkt, nicht für den vom Denkmalskomitee empfohlene Entwurf des Bild hauers Boese, sondern, einem Wunsche seiner Gemahlin folgend, für den Entwurf des Bildhauers Calandrelli entschieden. Diese Ent scheidung, welche dem Koniitee völlig unerwartet gekommen ist, wird, der „Voss. Ztg." zufolge, nicht ohne merkbare Folgen bleiben, indem mehrere Mitglieder des Denkmalausschusses zurückzutreten gedenken. Sowohl die Sachverständigen, wie der weitere Ausschuß hatten sich mit geradezu erdrückender Mehrheit für den Boeseschen Entwurf ausgesprochen. Der Calandrellische Entwurf hat so Manches gegen sich, daß durch die jetzige Entscheidung die Freudigkeit am Geben für das Denkmal sicher sehr beeinträchtigt werden wird. — Zn* »»ene«» Militärvorlage berichtet die „Nat.-Lib. Korr.", es gelte in parlamentarischen Kreisen für total ausgeschlossen, daß die zweite Berathung des Gesetzentwurfes im Plenum des Reichs tages noch vor Ostern erfolgen könne. Hingegen meint man, daß der Antrag der Zentrumspartei wegen Aufhebung des Jesuitengesetzes noch vor dem Feste bcrathen wird. — Polizeilich aufgelöst wurde am Sonntag Mittag in Verl!» eine öffentliche, übrigens nicht sehr stark besuchte Gewrrkööer- sammlung, als in derselben anarchistische Äußerungen fielen. — Der russische Hanvelöverlrag, welcher kommenden Mittwoch das preußische Abgeordnetenhaus beschäftigen wird, ist bis her noch in der Schwebe. Es sind zwischen den betheiligten beiden Regierungen keine bindenden Abmachungen bis zur Stunde vollzogen. Versammlungen von Landwirthen, die sich gegen den Abschluß des Vertrages, resp. eine Ermäßigung des deutschen Kornzolles gegenüber Rußland aussprechen, haben in den letzten Tagen in sehr großer Zahl stattgefunden, ebenso sind die Anmeldungen für die am 18. Februar in Berlin stattfindende Hauptversammlung, auf welcher der Bund der deutschen Landwirthe gegründet werden soll, ungewöhnlich zahlreich. Der Mg. Arendt hat seinen im preußischen Abgeordneten haus eingebrachten Antrag, welcher eine scharfe Verurtheilung der Handelsvertragspolitik der Reichsregierung enthielt, zurückgezogen, um demselben eine andere Form zu geben. Der Antrag kommt Mittwoch zur Verhandlung. — Soldatenmisjhandlttttgctt bilden in Durlach, nach dem „Schw. Boten", seit einigen Tagen das Gesprächsthema. Die Miß handlungen sollen von einem Feldwebel und einem Unteroffizier be gangen worden sein. In seinem Falle .soll der Feldwebel seinem Soldaten befohlen haben, kochende Suppe zu essen; der Mann er krankte und starb. In einem anderen Falle soll es sich um Spucken in den Mund handeln. Die Mißhandlungen sollen seit 1885 statt gefunden haben. Der Feldwebel soll zu 8, der Unteroffizier zu 4 Jahren Zuchthaus vcrurthcilt worden sein. — Cholerako«fe*enz. Im Berliner Kultusministerium ist unter dem Vorsitz des Ministerialdirektors Bartsch eine Konferenz zusammengctrete», um Maßnahmen gegen die Cholera zu bcrathen. A» der Konferenz nehmen Kommissare der Ministerien für Mcdizinal- angelcgenheiten, für Handel und Gewerbe, für.öffentliche Arbeiten und für Landwirthschaft theil. — Von» ReichAgesimdhcitöamt werden Cholerakurse vor bereitet. Darin sollen Aerzte, die mit der bakteriologischen Technik bereits vertraut sind, . nmt der bakteriologischen Unter suchung der Cholera und weiterhin mit der Epidemiologie vertraut gemacht werden. Die einzelnen Kurse werden 14 Tage dauern. Zu jedem Kurse werden acht Aerzte zugelassen werden. Oesterreich«11,»gaxir. — Von Wie» aus ist die Meldung verbreitet worden, die österreichische Militärverwaltung bereite ebenfalls einen Gesetzentwurf wegen Einführung der zweijährigen Dienstzeit vor. Vor der Hand ist indessen von einem solchen Gesetz keine Rede. — J»i» Briixer Kohlenrevier haben mehrere tausend Arbeiter ihre Thätigkeit ein gestellt. Am Sonnabend und Sonntag kam es mehrfach zu Kra wallen. Italien. — Die italienisch« Dep«tirtenkam»ner hat die Berathung des neuen Budgets begonnen, sür welches der Finanzminister einen leberschuß von anderthalb Millionen hcrausgercchnct hat. Hoffentlich ommt es auch in Wahrheit zu einem solchen Ucberschuß. eine Schadenersatzklage zu Gunsten der Panama-Aktionäre anstrengen. — In der kommenden Woche wird das Ministerium Ribot in der Deputirtenkammer wegen seiner allgemeinen Politik interpellirt werden. — Der Abg. Robert beantragte in der Kammer die Elfi« führung einer Livreesteuer. Jeder, welcher einen Anderen eine Livree tragen läßt, soll 20 Franks pro Jahr und die Livree bezahlen. Belgien. — In dem Tozialistenprozeb wegen des blutigen Dezember« krawalles in Gent wurde am 11. Februar das Urtheil gesprochen. Acht Angeklagte wurden zu Gefängnißstrafen von zwei Wochen bis zu 18 Monaten verurtheilt. Fünf Angeklagte wurden freigesprochen. Der Staatsanwalt legte Berufung ein. Spanien. — I»» Madrid fangen in letzter Zeit die Republikaner wieder zu runioren an. Die letzte große Versammlung dieser Partei wurde schließlich wegen der dabei gehaltenen umstürzlerischen Reden polizeilich ausgelöst. Mehrere Redner wurden verhaftet. Bei dem Verlassen des Versammlungssaales kam es zu tumultuarischen Kundgebungen, die mit blanker Waffe unterdrückter wurden. Großbritannien. — Die Verlobung des Herzogs von York mit der Prinzessin Mary von Teck ist jetzt offiziell bekannt gegeben. Herzog Georg von Jork ist der zweite und einzige noch lebende Sohn de» Prinzen von Wales, also künftiger Thronfolger. Er ist am 4. Juni 1865 geboren. Die Prinzessin Mary von Teck war bereit» mit dem ältesten Sohne des Prinzen von Wales, dem Herzoge Albert Viktor von Clarence, verlobt, welcher am 14. Januar 1892 starb. Die Hochzeit sollte am 28. Februar 1892 stattfinden. Die Prinzessin Mary, gewöhnlich May genannt, ist am 26. Mai 1867 geboren al» ältestes Kind und einzige Tochter des Herzogs Franz von Teck, Sohn des Herzogs Alexander von Württemberg und der Prinzessin Mary Adelaid, einer Schwester des Herzogs von Cambridge und Kousine der Königin Viktoria. — Im britischen Unterhaus» ist die Adreßdebatte beendet, und die Adresse selbst völlig nach den Wünschen des Ministerpräsidenten Gladstone angenommen worden. Rußland. — Der Minister des Auswärtigen, Herr von Gier», wird erst im April in Petersburg zurückerwartet. Bis dahin wird' sein Vertreter Schischkin die Verwaltung des Ministeriums führen. Orient. — Wie der „Pol. Korr." ans Konstantinopel ve« richtet »vird, ist der dortige deutsche Botschafter Fürst Nadolin vom Sultan in Privataudienz empfangen worden, um den Dank des deutschen Kaisers für die Glückwünsche aus Anlaß seines Geburts tages zum Ausdruck zu bringen. — Ein Theil der Bevölkern»»- der griechischen Insel Zante hatte, wie seiner Zeit mitgetheilt worden ist, gegen die in der jetzt zerstörten gleichnamigen Stadt wohnhaft gewesenen Juden Ausschreitungen begangen. Die Angelegenheit hatte jetzt vor dem Strafgericht in Athen ihr Nachspiel. Vier Angeklagte wurden zu je 40 Monaten Gefängnis;, einer zu sechs Jahren Zuchthaus, mehrere Andere zu Gefängnißstrafen zwischen drei und vier Jahren verurtheilt. Die Stadt Zante ist übrigens durch die wiederholten letzten Erdbeben total verwüstet. Eine umfangreiche Unterstützungsaktion ist organisirt worden. M Frankreich. — Alle Vc*u*theilte in» Paua»nap*ozetz haben gegen das Erkcnntniß die Berufung eingelegt. Der Vcrtheidiger des schwer kranken, zu fünf Jahren Gefängnis; vcrurthcilten Ferdinand von Lesseps überreichte ein Gesuch um Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den greisen Erbauer des Suezlanals, weil gegen diesen das Urtheil in dessen Abwesenheit ergangen sei. Der Vcrtheidiger beab- Politische Rundschau. sichtig«, die endgiltige Entscheidung möglichst zu verzögern, zumal die Chem Nit, den 13 Nebruar 1893 Nachrichten ans Schloß Chesnaie den baldigen Tod des alten ° Ferdinand von Lesseps befürchten lassen. Der Justizminlster Bour- TsUtfchtS Rtich. gcois trug de»; OldenSrath der Ehrenlegion die vorläufige Suspension „ ' Bom Kalserhofr. Dienstag Abend findet im Schlosse zu der verurthciltcn Mitglieder der Ehrenlegion Ferdinand und Charles k». "^gewohnte Fastnachtsmaskenball statt. Am Mittwoch ge« Lesseps, Fontane und Eissel vor. Sollte das Urtheil Ferdinand venkt sich der Kaffer mit seinem Bruder, dem Prinzen Heinrich, zur Lesseps rechtskräftig werden, so wird dieser auch von der Liste der Verewigung der Mannerekruten nach Wilhelmshaven zu begeben, I Mitglieder der sranzüsischcn Akademie gestrichen werden. Der Liqm- wo auch ein Abstecher nach der Insel Helgoland gemacht > dator der falliten Panamagesellschasl wird gegen die Berurtheilten Sächsisches. — Eit» kgl. Aichamt wurde in Zwickau errichtet. Die Er öffnung desselben erfolgt am 15. Februar. Seine Zuständigkeit erstreckt ich auf die Aichung von Längen-, Flüssigkcits-, Hohlmaßen, Meß werkzeugen für trockne Gegenstände, Gewichten und Waagen (für alle Belastungen). — Das Scheite*,» de* Vereinig»»,rg von Hohenstein« Ernstthal. Hierüber wird folgendes Nähere berichtet: Nachdem Ernsttal am 16. und 17. Dezember v. I. der Vereinigung mit Hohenstein unter Vorbehalt zugcstimmt hatte, der Stadtgemcinderath in Hohenstein aber fest an seinen Bedingungen hielt, hatte sich der Stadtgemeinderath zu Ernstthal jetzt wieder mit der VcreiiiigungS- rage zu beschäftigen. Da die prinzipielle Gegnerschaft im Stadt gemeinderath in Folge der Wahlen zu Neujahr die Mehrheit (10 zu 9) erlangte, so war vorauszusehcn, daß auf die Hohenstciiicr Bedingungen nicht cingegangen werde» würde, und damit war die Vereinigung von der Hand gewiesen. Der vom Stadtrath Friedrich zum Antrag er hobene Vorschlag des Amlshauptmanns Herrn Di-. Rumpelt, hin- ichtlich der streitigen Punkte den Schiedsspruch des Ministeriums des Innern zu erbitten, wurde ebenfalls abgewiesen. — Einführung de* Düugerabfuh* durch Konsortium u Zwickn»». Die städtische» Kollegien in Zwickau sind, nachdem ie die dringende Nothwendigkeit erkannt haben, mit einem Konsortium wegen Ausführung der gewerbmäßigcn Grubenränmung und Dünger» abfuhr in Unterhandlung getreten. Die Konzession soll auf 15 Jahre ertheilt werden, das Konsortium 100,000 Mark Mtien-Kapital auf- bringcn. — Neue*. In Leubnitz bei Werdau brannten die Scheune und ein Seitengebäude des Rcichert'schen Gutes nieder. —L. Siegmar. Unglücks fall. Am Sonntag früh gegen 7 Uhr wurde durch einen gewissen Herrn Rcinhold, welcher von der Jagdschenke nach Reichenbrand gehen wollte, das Geschirr des Färberei besitzers Herrn Schönfeld in GerSdorf an einem Straßenbaum sest- gefahren angetroffen. Da nun Herr Reinhold keinen Geschirrsührer dabei antraf, spannte er das Pferd ab und führte dasselbe, welches — wie sich später herausstellte — vom Sonnabend Abend bis Sonntag früh 7 Uhr in einem traurigen Zustande stehen mußte, in da« Gasthaus zur Jagdschenke, wo cS Futter und warme Stallung erhielt. Bald darauf fand der Briefträger Reichel von Retchenbrand, welch«