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Nr. 16V. Son«tag, de« 16. Juli LVVS. 4. Jahrgang. SWsche KMözeitum Srlchriii» «»alt« nachm, mil »IiiSiiabme der Sonn-u gl-Mnaeg , . — , _ ^ ^ ^ A»«»ra»e wecoen d>e öaeldalt PetiizeUr oder deren Nnuiii mi, <.,,ii,«»^«l-i'r»Ä,!ihrI.I Wt».»,»P,. o^ie ^.pellgrldl.sel L s tt berechn.-!, bei Micd-.holi'nq bedemendrr Rnbnil iu i,er»ei-tIch.PosIanstaitcii It.^ettunftenieiSI^^^rl..^...u.«r li, !. . I« HV«Vl 6. I l > «nchdrnrkei-el. Medaktio» und tVeschalldftrll» i »eetzdru. ! Villnide» «tras-e » i ^ei'-ivr'-^ier >,r. l"^ Srlcheiiit «»allch nachm, mit »lnSnnlime der Sonn- n getltnae <»«zii,.pr»1»i »lerlüjührl. I Mik. S<»Ps. otzne pellgeld). Bel i.^ nerdentlch Poslanstaltcn ltgertunkeineiSI. < in«eli.^.. »..«t io d ^rdokiioii.-Tdrechsliuide: «I »j» Ükr. ll«abdS«glger Lagrdlan l. Wadedrit. strebt u. freibeil. Anlerat« weroen d>e Oaeldilt. Pelnzetle eder deren Nmini init >8 Pf. derkchnei, bei Wied'iholunq bedeniender Sinbiit Lnchdruikeeel, SteduMo« and tSeschäNsftra» , »retdru. ^itras-« 1^1. i^ei'-ivr nber >ir. Die englische Armee. Don der unermüdlichen Agitation des Flottenvereins wird immer sehr gern auf den großen Vorsprung hinge wiesen, den die englische Flotte vor der deutschen hat und daran die Forderung geknüpft, daß wir unsere Flotte rascher auszubanen haben. Nicht gesagt wird aber, daß England ganz andere und bedeutendere Interessen zur See zu schützen hat, daß Deutschland nie und nimmer in der Lage ist, eine Flotte gleich der englischen zu haben. Aber in noch tieferes Schweigen hüllen sich diese unverantwortlichen Agitatoren bezüglich des englischen Landheeres. Und doch bleibt die Armee auch für England ein nicht M unterschätzender Faktor. Freilich wird sic nie die Bedeutung' und Größe erhalten wie die unsrige, die im Herzen von Europa steht. Doch weiß man in England auch, daß eine schlagfertige Armee geboten ist und kein Geringerer hat dies ausge sprochen, als der bekannte Feldmarschall Lord Roberts, der die englischen Truppen in Indien und Südwestafrika zum Siege führte und sie durch und durch kannte. Was er aber über den Wert der englisckym Armee schreibt, klingt nicht sehr selbstbewußt. Den näheren Anlaß zu dieser Kund gebung gab Earl of Wemyhs, der den Antrag stellte, das Oberhaus möge erklären, daß es eine Gefahr für das Reich und eine Einschränkung der Osfensivkrast der Flotte sein werde, wenn man dieser allein die Verteidigung des hei matlichen Bodens zuweisen wolle. Die Ansicht, daß die Flotte eigentlich allein imstande sein werde, England zu vereidigen, ivar bisher ans Negiernngskreisen mehrfach laut geworden, und Lord Roberts Mahnung, der Armee mehr Aufmerksamkeit zuzuwendcn, richtet sich zwar in erster Linie gegen die erfolglosen« Neformversuche der Kriegs-l minister Brodrick und Förster, in zweiter Linie jedoch gegen diejenigen Negiernngsmitglieder, die in der Flotte allein das Heil Englands erblicken. Lord Roberts erklärte, daß man bis zum jüngsten Tage in der augenblicklichen Weise an der Armee reformieren könne, ohne deshalb der Lösung der Aufgabe, eine Armee zu scliaffcn, die den Anforderun gen des Reiches entspreche, auch nur um einen Schritt näher zu kommen. Man vergesse, daß die Anforderun gen an das Heer nicht nur von dein englischen Mntterlande, sondern von dein englischen Weltreich gestellt werden. Die große Menge vergesse immer, daß es nicht wie früher ans die Verteidigung eines Königreiches, sondern auf diejenige eines Weltreiches ankomme. Die Frage der Armecresorm sei eine Lebensfrage für das englische Reich. Solche Worte sind in England ungewohnt; man sah dort in der starkeii Flotte das allein genügende Schutzmittel. Wenn nun das Jnselreich auch seinem Landhcer höhere Aufmerk samkeiten schenken muß, kann es uns vom deutschen Stand punkt nur angenehm sein. Lord Roberts schildert auch den näheren Ausbau der englischen Armee; er will in erster Linie eine bessere Ans> bildnng der Offiziere. Damit hat der anerkannt tüchtige Feldlierr ans einen Punkt hingewiesen, der auch für Deutsch land hohe Bedeutung hat. Im fernen Osten sieht man täglich und die Kriegsnioncrte hindurch, welche Bedeutung gute Offiziere haben. Wir Deutschen beobachten dies auch noch im südwestafrikanischen Aufstande; ist auch letzterer nicht olme weiteres mit einem Kriege in Europa zu ver- gleick'en, w zeigt aber der gesamte Verlauf desselben, wie tüchtige Offiziere nützen können und mit ger'.n,.n Mitteln große Erfolge erzielen. Man hat durch allerlei unliebsame Vorkommnisse das große Vertrauen, das das Volk zum Offizierskorps hat, zwar nicht verloren, aber cs doch er- schlittert gesehen; in manchen praktisch denkenden Kreiseil fragte man sich mit Bangen: Hat der lange Kasernen- dienst nicht unsere Offiziere verweichlicht? Ist nicht ein bequemer „Clamaschendieiist" an Stelle der kricgstüchtigen Ausbildung getreten? Der Kaiser hat nach seiner Rück kehr deshalb auch sehr erirste Worte an das Offizierskorps zu Straßbnrg gerichtet. Südwestafrika ist trotz seiner vie len Schattenseiten eine Beruhigung in dieser Hinsicht ge worden. Da leisten neben den Mannschaften unsere Offi ziere wahre Heldentaten; sie bekunden dem Heiniatlandc, daß der alte Geist der Disziplin und Entsagung noch voll in ihnen herrscht, und das ist in der Tat erfreulich, wenn auch der Anlaß, dies zu zeigen, nicht gerade willkommen ist. Deshalb finden wir cs ganz begreiflich, lvenn auch der englische Feldmarschall hierauf sehr großes Gewicht legt und der Ruf nach tüchtigen Offizieren sich durch seine gesamten Auslassungen hindurchzichtl Ein großes stehendes Heer will Lord Roberts nicht; er hält dies nicht für nötig. Das System des freiwilligen Waffendienstes will er auch beibel»alten. Die Hälfte des Heeres müsse im Altslande, d. h. in übersceisckien Provinzen Englands stehen und die andere Hälfte müsse sich auf diesen Dienst vorbereitcn. Aber hinter dieser Armee müsse eine große Reserve stehen, die alle reglllären Truppen in sich aufnehmen könne. Diese Reserve ist nach Lord Roberts der Teil der englischen Armee, der am meisten der Berech tigung bedarf. Lord Roberts lveist darauf hin, daß die reguläre Armee nur spärlich in dieser Reserve vertreten sein würde und daß man deshalb auf die Hilfsstreitkräfte angewiesen sei. Durch diesen Hinweis wollte er vielleicht den allzu scharfen Reformbcstrebungen des Vtr. Arnold Förster den VolnnteerS entgegentreten. Auch an einer an- deren Stelle seiner Rede hatte eS den Anschein, daß Lord Roberts nicht nur das englische Volk, sondern auch da- KriegSnnnisterium belehren möchte. Er wies nämlich darauf hin, daß man nicht mit der Organisation der Armee spielen dürfe, und daß dies in der letzten Zeit geschehen ist, wird nicht nur von den Gegnern der Regierung, sondern auch von deren Anhängern oft genug ausgesprochen. Lord Roberts machte übrigens zum Schluß seiner Rede dem eng- lischen Volke klar, daß die Reserve, die er für notwendig hält, wenn nötig durch Einführung einer allgemeinen Ne- servelvehrpflicht geschaffen werden muß. Die ganze Ju gend des Landes müsse in Friedenszeiten ansgebildet wer den, wenn die Armee in stand gefetzt werden solle, den An forderungen eines ail England eventuell herantretenden Krieges zu entsprechen. Diese Rede hat in England sehr großes Aufsehen erregt; aber fast alle Blätter stellen sich auf die Seite des FeldmarsckwllS lind sie stimmen ihm darin bei, daß er nur die Wahrheit über die Unzuträglichkcit der englischen Hecresorganisation gesagt habe. Man wird nun abwartenj müssen, welche Konsequenzen die Negierung hieraus zieht. Die Parität in der hohen preußischen Beamtcnlaufbahn. In seinem Bucl>c „Kritische Benicrki»igcii über die Kölner Sache" schreibt Ernst Lasaulr schon im Jahre 1838, er könne es nicht begreifen, warum der protestantische König voll Preußen zufällig lauter protestantische Minister, nur protestantische Cstmcrale, bloß Protestantische Oberpräsidenten und fast nur protestantische Gesandte und Staatsräte habe. Warum verringere sich, fragt er, in stets abnehmender Progression die Zahl der Katho liken, je höher die Amtswürden im königlich preußischen Staate sind? In Bayern habe mau einen mit klarem Wissen und festem Willen katholisckx'u König, der dreiein halb Millionen katholische und eine Million Protestantische Untertanen habe, und doch werde in den höchsten Zivil und Militärwürden kein Unterschied gemacht zwi schen Katholiken und Protestanten. Lasaulr meint: „Der Mensch ist von Natur ein logisches Oieschöpf, einen Zufall läßt er sich Wohl gefallen, aber eine ganze, wie es scheint, zusammenhängende Reihe ist ihm als etwas Unvernünftiges zuwider." (Stölzle, Ernst von Lasaulr, 1004. S. 110.) Was Lasaulr 1838 schrieb, trifft auch heute noch zu. In Bayern war jahrzehntelang die Hälfte der Staatsmi nister protestantisch. Stach der Entlassung Crailsheims ver schob sich das Verhältnis zugunsten der Katholiken um eine Ziffer, was aber schon bei einem liberalen Blatt ain Rhein Pantätssschmerzjdnl hervorrief. Jetzt ist bei fünf katho- lischen und zwei Protestantischen Ministern die Parität schon mehr gewahrt. In dem Ministerium des Innern sitzen sieben Protestanten und fünf Katholiken (I). Aber für Preußen gelten noch die Worte Lasaulr voll und ganz. Unter den 11 preußischen Staatsministern be findet sich nur ein einziger Katholik, Justizminister Schönstedt; aber er hat protestantisck»e Frau und protestan tische Kinder. Von den 13 preußischen Oberpräsidenten ist kein einziger katholisch; unter den 13 preußischen Ober landesgerichtspräsidenten findet sich zurzeit nur ein einziger Katholik. Wir wollen selbstverständlich keine mechanische und schablonenhafte „Parität": aber man sollte doch mei nen, daß auf die 10 Millionen Katholiken in Preußen etwas mehr Rücksicht genommen werden könnte. So jäm merlich wird doch auch wohl die ^Oualifikatiou" der Ka tholiken nicht beschaffen sein, daß unter de» 10 Millionen nicht mehr geeignete Männer zu finden lvären! Als jüngst in das preußische Kultusministerium ein Katholik berufen wurde, schrieb der „Tägl. Rundsch." (Nr. 010 v. I. 1003): ..Unser Kultusministerium wird immer katholischer"; da bei waren von 27 Oberbeamtcn dieses Ressorts ganze sechs katholisch! Und wie steht es erst mit der Besetzung der Hof- ä m t e r? In Preußen sitzt im ganzen Zivil- und Militär kabinett des Kaisers und Königs nicht ein einziger Ka tholik! Auch der ganze nähere Hofstaat des Kaisers und der Kaiserin zählt keinen Katholiken; es ist. als wen» man es uüt einem erklusiv protestantischen Staat zu tun hätte, trotzdem es über 10 Millionen Katholiken in der Monarchie gibt! Dagegen sind in dem zu 70 Prozent katbolisclren Bayern mit katholischem Fürstcubause fast alle ein flußreichen obersten K r o n ä in t e r, mit Aus nahme der beiden erblichen, protestantisch lwsetzt. Aus dieser Gegenüberstellung ergibt sich, was man von dem Geschrei in der Presse über die Zurücksetzung der Pro testanten in 2*ayern zu halten bat. Es gehört schon eine große Dosis von Unversrorenbeit dazu, wenn die „Tägl. Rnndsclxui" das zu behaupten wagt, während sie genau das Gegenteil wissen und die systematisckx' Zurücksetzung der Katholiken bei Besetzung der hoben Beamtenstellen in Preu ßen ans eigener Ansckxniung wissen müßte. Politische Nrrndschari. Dresden. den >ü Full tstOK. — An Bord der Hohrnzollern fand am 13. d. M. bei Gefle zu Ehren des Königs Oskar ein Diner statt. Nach dem das Diner um 10'/. Uhr beendet war. begab sich König Oskar an Bord der Königsjacht Drott, welche unter dem Salut der deutschen Schiffe nach der Reede von (yefle ab ging. Die Stadt Gefle und der Hafen waren festlich be leuchtet. Am 14. d. M. gab König Oskar zu Ehren deS deutsrlwn Kaisers ein Frühstück auf der Kvnigsjacht Drott. Um 2 Uhr lichtete die KönigSjacht Drott die Anker, um den König und den Kronprinzen von Schtveden nach Gefle zu bringen, von wo sie die Rückreise nach Stockholm anzu- treten gedenken. — Der Kaiser hat den König von Sryweden unter Stellung st In niiikt- der Marine zum Großadmiral er nannt. — Tie verstorbene Gräfin Karolipe zur Lippe-Biester- selb nxrr die Mutter des Grafregenten von Lippe und war am 0. April 1844 in Mannheim als Tochter des 1846 in jungen Jahren verstorbenen Grasen Leopold v. Wartens leben geboren. 1800 vermählte sie sich mit dem Grafen Ernst zur Lippe-Biesterseld, der ihr nach 35jähriger Ehe im September v. I. durch den Tod entrissen wurde. Ihrer Ebe sind drei Söhne und drei Töchter entsprossen; die Gra fen Leopold, der jetzige Regent, Bernhard, Leutnant im 8. Husarenregiment, und Dr. jnr. Julius Ernst, Attaches im Auswärtigen Amt. ferner die Gemahlin des Prinzen Friedrich von Sachsen-Meiningen und die unvermählten Gräfinnen Karola und Mathilde. — Bei der Rrichstagsrrsatzwahl im Wahlkreis 5». Potö- dam-Oberbarnim, erhielten Pauli (Freikonfern. > 0007, Bruns «Sozialist» 021 I, Kollmami lFrs. Vpl.» 3511 Stim men. Bekanntlich ist die Wahl des freikonseiv. Piosessors Pauli für ungültig erklärt worden, weil sie ans amtlicher Wahlbeeinslnssunq beruhte. Eine Reihe Bürgeimeister, Amtsvorsleher und ähnlicher Beamte hatten unter Beifügung ihres Amtscharakters aus Wahlaufrufen iür den sreikonser- vativen Kandidaten agitiert. In der Haüplwabl 1003 erhielten Stimmen: Pauli tFrls.) 0820. Bruns <Soz.) 7202 und die Freisinnige Volks-Partei 2004. In der Stichwahl siegte der Freikonservative mit 0400 Stimmen gegen den Sozialdemokraten Bruns, auf den 8357 Stimmen entfielen. Man darf annchmen, daß auch diesmal Professor Pauli in der Stichwahl siegen wird; er war bekanntlich Schrift führer im Reichstage und eines der eifrigsten Mitglieder desselben. Professor Pauli ist ein toleianter Monn; er hat für Koiuinissiousbcratnng des Toleianzantrages ge stimmt. ist überhaupt dem gesamten konsessionellcn Geist abhold, lieber seine Wiederwahl freuen wir uns sehr. Bemerkenswert ist auch hier der Rückgang der Sozialdemo kratie nin fast 1000 Stimmen; also bei jeder Nachwahl Verluste. Der Verlust in EbcrswcUde ist aber um so größer, als die Sozialdemokratie sehr eifrig agitierte, selbst Bebel war im Wahlkreise; Znbeil hat denselben wiederholt mit seinen Reden bedacht! Und dennoch dieser Mißerfolg! Es gelingt nichts mehr! — Die Entscheidung des Bremer Senats über den in der Bürgerschaft angenommenen Antrag Kimoth aus Abschaffung dcö konfessionellen Religion-,intcrrichts ist noch l icht gefallen. Der Senat hat sich noch nicht zu dem An- trag geäußert. Irgend eine Reform des Religionsunter richts wird ober bestimmt erwartet. — Eine stark besuchte Versammlung von Anhängern des Pastor Manritz in Breme» sprach in einer Resolution die dringende Notwendigkeit der Trennung von Kirche und Staat ans und ersuchte den Senat, dahin z» wirken. — Der Verband der süddeutschen katholischen Arbeiter vereine hält seinen 15. Delegier tentag in der Zeit vom 27. biS 20. August in Aschassenbncg ab. Als Haupt- thcma wird die Aibeitennnensrage behandelt. — TaS Wahlresultat in Bayern stellt sich infolge ge naner Berechnung und neuerer Meldungen nunmehr wie folgt: Las Ze'trum hat lol Mandate: es gewin: I 17. Die Liberalen besitzen nur noch 22 Mandate; sie ver lieren 21. Die Sozialdemokrat-n Halen ll Mandate, iGewinn und Verlust gleichen sieb i.ris.» Tie Konst ivativ- Vündler bekommen 2l Mandate, die Demoki ab n l Mandat. Im Wahlkreis Bayreuth sind 85 liberale, 3l bauern- bündlerische. 20 sorialdeinokratiscl.e und 53 Zen'.ininswahl- inäimer. Wenn Zentrum und Sozstiloeinolrateir d e Bariern- bündler wählen, fallen alle drei Liberalen durch. Diese Aktion sollte schon um deswillen vorgenommen werden, damit Dr. Cassilmann wie der andere liberale Führer Wagner im Orkus verschwindet. Ferner sind gewählt im im Wahlkreis Kitzuige,.: 42 bnndiensthe. 30 liberale. 41 Zentnimswahlmänner. Das Zentn-m ist somit in der Lage, den Vaiiernbündlein die 2 liberalen Mandate mzn- sch.nijeii. Endlich liegt ans dem Wahlkreis Winnweiler folgendes Gesaintresnltat vor: 5:! Liberale, 08 Bund der Landwirte. 24 Zentrum und Sozialdemokraten. AnL hier hat das Zentrum es in der Hand, die zwei liberalen Mandate dem Bund der Landw ne niminluen Tic hohe Bedeutung der Ehristlichrn Biincriiverrinr hat sich bei den eben abgeschlossenen lxmrisciren Landtags- Wahlen wieder zur Evidenz erwiesen. Uebercrll wo Christ liche Banernvereine in den letzten Jqliren gegründet worden waren, sind die Mruernbündler znrückgedrängt oder gar biiiansgeworseii worden. Die Minern setzen eben, daß in den ^nernvereinen prcrktisclre Arbeit zum besten der Mit glieder getrieben wird, während anderseits der öde Ra- dikalismnS und die rohe politnck-e Hetze im Banernbnnde jeden ruhig Denkenden abstößt. Tir Taktik der liberalen Presse nach der verlorenen Schlacht in Bayern hat einen kindisch',, Beigeschmack. Ver schiedene Zeitungen quälen sich ab. der furchtbaren Nieder lage sogenannte gute Seiten abzngewinnen. Zn diesen soll n. a. der Wnhlaussall in München und die Eroberung der vier Nürnberger Mandate gehören. Daß die Stadt Mün chen (I und II) im nächsten Landtag durch z»>ei Zentrums- lente lind vier Sozialdemokraten twrlreten werden soll, wird als die schreiendste Ungerechtigkeit hingestellt. Und doch