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Nummer 155 —23. Jahrgang Kmol tvöchentl. Bezugspreis: für Juli 2N.-M. auSfchl. Bestellgeld. Berechnung der Anzeigen nach Nent -Mark. Preise: Die cingespaltene Petitzeile 30 Vs, f. Familien- u. VcreinSanz., Gesuche 20 V». Die Petit-Rellamezeile 89 mm breit, 1 Ossertengebühr für Selbstabholer 20 H. bei Ueberseudung d. d. Post außerdem Porto zuschlag. Preis f. d. Etiizelnumuier 10 Slenten-Psennig. Keschäjtlicher Teil: Josef Fohmann, Dresden. SöcklMe Sonntags den 6. Juli 1921 Im Falle höherer Gemalt erlischt sede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung v. Anz.-Aufträgen u Leistung v. Schadenersatz Für undeutlich u. d. Fernspr. übermittelte Anzeigen übernehmen w'r keine Ver antwortung. Unverlangt eingesandte u. mit Rückporto nicht versehene Manustripte werden nicht ansbewahrt. Sprechstunde der Redaktion 5 bis 6 Uhr nachmittags. Hauptschristlciter: Tr. Joses Albert, Dresdens VMMimg Tageszeitung für christliche Politik und Kultur^^^ tNeschäjtsslclle der Sächsische» Vvlkszrt»»»» und Druck und Vcrlaa - SaxoiUn-Buchdrnckerei GmbH-, ^ Drcsdcn°A. IU. Hoibeinstrahc i«. gernru! 32722. Poll- IckccNmUoDroSden 1-I7M iNkkinilW Mil Mil« Ae Veil Ser Fl«« »Jos oeoe Me» Medaillon der Sächsische» Vollszeiluna Tresden - A. n>. Hoibciaslrahciü. gecurin 32722 und 33K38 M « WMg iS Ws« München. 5. Juli. K. O. Am 6. April wurde im rechtsrheinische« Bayern der Landtag gewählt, mit den NeichStagswahlen zugleich am 4. Mai in der Pfalz. Bald darauf trat das Kabinett Knilling zurück. Bis Ende Juni mußte es jcooch iveiter amtieren, denn so lange währte es, bis aus der Bildung einer neuen Koali tion das Kabinett Held hervorging. Es ist eine nene Koa lition, nicht nur insofern der abgeschwenkte Bauernbund wieder eingeschwenkt ist. Die Dcutschnatioiialcn muhten wesentlich be scheidener anftreten, nachdem sie soviel Stimmen und Mandate au die Völkischen verloren hatten. So hätte man wenigstens meinen sollen. Aber die Mittelpartei, wie sich die Tentschnationalen hierzulande nennen, hat von ihrem einen Elternteil, den ein stigen Liberalen, das hochmütige Bewußtsein geerbt, als müsse sie regieren. Und die anderen glauben das noch einigermaßen. So forderte Herr Hilpert mit seinen 11 Mannen ursprünglich ztvci Ministersitze außer dem offiziell überparteilichen Handels- Minister von Meinel. Einen ließ er sich abhandeln, etwas anderes aber nicht. Das war der Kopf des Innenministers Tr. Schwester. Dieser Mann der Bayrischen Volkspartei hatte das Verbrechen begangen — jahrelang — den bewaffneten Nebeugewalten der Vaterländischen Verbände fest entgegenznkreten. Solange Schwester die Polizei handhabte, blieb der Rechts- Putsch aus. Erst als Herr von Kahr sich mit dem Ausnahme zustand dazwischenschob, geschah das Unglück des 8. November. — Die Deutschnntionalen konnten Schweyers Ausschluß vom neuen Kabinett fordern. Mußte die Bayrische Volkspartci das hinuehmcn? Wenn schon einmal liguidiert werden sollte, war es verständlich. Tann mußte aber noch ein Mann verschwinden, der mitlelparteiliche Jnstizministcr Tr. Gärtner. Ans ihn fällt die Verantwortung für ocn Hitlerprozeß und anderes, was die bayrische Rechtspflege so fürchterlich bloßgcstellt hat. Es war also eigentlich selbstverständlich, daß Dr. Gärtner nicht wicderkam. Aber bayrische Koal'tionSpolitik ist uncrforschlich. Dr. Hilpert gab seinen Minister nicht preis und die Fraktion der Bayrischen Volkspartei mit 46 Mann fügte sich der Fraktion der Mittelpartei mit 11 Mann. Schwester ging, Gärtner blieb. Dafür gab es keine Entschuldigung. Die Gefahr, daß bei Wei gerung der Volkspartci die Mittelpartei mit den Völkischen eine Minderheitsregierung gebildet hätte, bestand nicht. Ter bay rische Ministerpräsident muß mit der Mehrheit der Landtags- abgcvrdneten gewählt werden. Es hätte also schlimmstenfalls das Kabinett Knilling weitcrgeamtet. Der stärksten Partei des Landes wäre eine Niederlage erspart geblieben, die noch dadurch erschwert ist, daß sie auf Verlangen der 11 Tyrannen ihr führendes Presseorgan verleugnen mußte. Ter „Bayrische Ku rier" war noch in letzter Stunde unter dem Schlagwort Koali tion oder Kapitulation? dazwischengefahren. Um die Koalition zu. retten, mußte die Fraktion erklären, bec „Bayrische Kurier" spl nicht voic ihr abhängig und könne schreiben, was er wolle. Unter günstigen Sternen ist also das neue Ministerium Held nicht ins Leben getreten. Seine Mehrheit ist gering. Das wäre nicht jo schlimm, beim die Opposition — Völkische, Sozialdemokraten, Kommunisten, dazu 3 Demokraten und zwei Zentrumslcute — findet sich schwerlich zu gemeinsamem Han deln Viel gefährlicher ist der innere Zwiespalt. ES ist eine Art nationaler Rechtskurs vereinbart, aber was heißt oas? Für vie Mittelpartei ist rechts schwarzweißrot. Liebäugeln mit den Völkischen, Gärtnerische Justiz, Kahrsche Verwaltung. Auf weitere Sicht, wie es Dr. Traub in der „München-Augsburger Abendzeitung" (Nr. 177) klipp und klar sagt: Ein Hohenzollern- kaiscr und ein König von Bayern. Die Bayrische Volkspartei! will einen Köllig von Bayern, denkt sich aber das Reich nicht hohcnzollerisch oder biSniarckisch. Zwar herrscht darüber in ihren Reihe» noch viel Unklarheit, die sie an entschlossenem Auftreten gegenüber der Mittelpartei hemmt. Zeugnis dessen ist die un glückliche Denkschrift über föderalistische Reform des Reiches, auf welche oie Bayrische Volkspartei in der Koalition auch noch festgelegt ist. Es läßt sich ja hoffen, daß eine so stark ausgeprägte Persönlichkeit wie Dr. h. c. Held trotz alldem gut und segenS- reich regiere. Zum ersten Male ist in ihm die bayrische Ge wohnheit verlassen, Beamte auf den höchsten Platz zu stellen und auf sie die Verantwortung der eigentlich verantwortlich re gierenden Parteien abznladen. Für dies undankbare Geschäft hat sich glücklicherweise keiner mehr bereit gesunden. Die Bay- rische Volkspartei muß decken, was ihr Ministerpräsident und bisheriger Fraktionschef tut. Ten» zum bayrischen Parlamen tarismus gehörte eS>biSher auch, daß dort der alte Liberalismus weiter nistete »na wie Politik der Landtagsmehrheit sabotierte. — ES versteht sich, daß der alte Parteimann seiner Partei gegenüber freier ist, als der von ihr auf Abruf bestellte Be- amten,ninister. Dr. Held kann uno wird im guten Sinn per sönlich regieren. Man hörte das schon aus seiner Antrittsrede. Vie, öfter sagte er ich als Knilling, Lerchenfeld oder Kahr. Er sprach auch viel länger. Er griff alle Staatsprobleme auf und nahm offen Stellung zu ihnen. Wo eine Frage offen blieb, war sicher das Koalitionsprogramm schuld. So in seiner vor sichtigen Formulierung des nicht absolut bismarckjchen Födera lismus. So im Absatz über die Vaterländischen Verbände: Es darf keine Nebenrcgicrung geben. Die Machtmittel müssen in der Hcrod des Staates sein. Biele hätten gerade nach den Erfahrungen in Bayern aber gern gehört: Kein Gewehr und keine Pistole mehr in Privathändcn. Nur Reichswehr und Polizei bewaffnet — Seeckt bringt es im Norden fertig. — Im übrigen machte eS den besten Eindruck, daß der neue Ministerpräsident zuerst van der Pfalz sprach und von der' Rhein frage als der deutsche,: Schicksalsfrage. Er zeigte damit, daß seine Politik die Lage des Reiches und des ganzen Deutschtums im Auge behält, und nicht über bayrischen Belangen vergißt. Im Verkehr mit Berlin kommt ihm seine schon als Fraktivnschef bewährte Meister- schuft des Verhaltens gewiß zustatten. So hoffen wir, daß in Bayern endlich wieder regiert wird. Mehr verlangt bis auf weiteres niemand.^ Zum Thüring. Ein Morl an Als Deutschland auf der Höhe seines Ruhmes stand, in jener Zeit »ach 1870 bis in die Iulitage von 1914, erlebten wir in jedem Jahre eine gewaltige militärische Heerschau. Zur Zeit des Herbstes sammelten die königlichen Gebieter aller deutschen Stamme ihre Führer und Soldaten, um in wochenlangen Feld- dienstübungen sich zu erproben und neue Mittel der Kriegführung kennenzulernen. Mit wehenden Fahnen und berauschender Musik fanden diese Dinge stets ihren Abschluß. Man war wieder ein Stück Weges weiter gekommen in der Ergründung jener Methoden, die die „Beziehungen der Nationen untereinander regeln" sollten. Wir wollen hier nicht auf den berechtigten Kern dieser Dinge eingehen, wir wollen auch keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, als ob wir etwa solche Vcranstal- lungcn grundsätzlich als verfehlt und nutzlos anerkennen. Uns geht es hier nur um die Idee, die bei diesen Dingen zum Ausdruck kam: die Heerschau über das ganze zur Verfügung stehende Kontingent der streitbaren Kräfte und deren Ertüch tigung durch alle nur denkbaren Mittel. Auf die Auswirkung dieser Dinge und auf die Vergleichung mit anderen uns zur Verfügung stehenden Mächten kommen wir im Laufe des Ar tikels näher zurück. Wir wollen aber gleich ein Wichtiges vorweg nehmen: Diese militärische Demonstration war eine Heerschau der kör perlich rein technischen Gewaltkrast eines Staates. Im Gegen satz hierzu steht eine andere Kraft: die Gewalt des Geistes. Gleich jenen Herbstmanövern hat seit Jahren auch der Katholi zismus um die Wende des Hochsommers die große deutsche Generalversammlung der Katholiken in irgendeiner bedeutenden Stadt des Reiches abgehalten. Um diesen größten deutschen Katholikentag gruppierten sich dann die kleinen und kleineren in den einzelnen Ländern und Provinzen. Alle aber hatten dasselbe Ziel. Zwar waren diese Veranstaltungen während der Kriegszeit nicht mehr möglich. Sogleich darauf aber erstanden sie von neuem, und in alter Geschlossenheit sammelten sich die deutschen Katholiken um ihre Führer. So hat sich auch in diesem Jahre Gera von neuem gerüstet, um den Thüringer Katholikentag abzuhalten. Gera liegt an der äußersten Grenze de? Landes und ist gleichsam die letzte Feste der Thüringer Diaspora. Um so mehr müssen wir es begrüßen, das; gerade in dieser Stadt die diesjährige Tagung stattfindct. Sachsen fühlt sich mit Thüringen auf das innigste verbunden, weil beide zu sammen gegen jene Welle einen Damm aufbauen mußten, die in den vergangenen Jahren Mitteldeutschland überflutete. Es ist heute nicht der Tag, um an alte Gefahren und Kämpfe zu erinnern, aber Deutschland muß doch wissen, daß nicht allein in Rheinland und Westfalen oder in Schlesien die Vorkämpfer des Katholizismus sitzen, und daß nicht allein in jenen rein katholischen Provinzen und Ländern das Herz der römischen Kirche schlägt, sondern daß es mindestens in gleicher Glut in diesen mitteldeutschen Gauen kämpft und Opfer trägt. Ja, dieses mitteldeutsche Gebiet hat eins voraus vor jenen rein katholischen Gegenden, daß eS nämlich unaufhaltsam, ohne Unterbrechung aus seinem katholischen Empfinden keinen Hehl machen darf und k a n n. Denn ein einziger Tag der Ruhe und der Muße würde den Zertrümmeren: des Chri stentums einen neuen Weg bereiten. Thüringen und Sachsen haben täglich die Jünger Moskaus und die bartlosen Jünglinge des neu-deutschen Heidentums ihre Symbole mit den ewig schreienden und nichtssagenden Farben entfalten sehen. In einer einzigen Nacht, an' einem einzige.» Tag glaubte man die Quellen der Vergangenheit mit Schlamm und Schmutz bedecken und die ganze Denkart eines Volkes auf ein „Neues" um biegen zu können. Als hätten in der Vergangenheit nur Idioten und Inquisitoren gelebt, als Hütte die ganze Welt seit Jahr tausenden auf diesen 11. November 1918 gewartet, damit an ihm das Heil geboren und die Völker erlöst würden. Wir wis sen zwar, daß uns jene unendlich viel geschadet haben, die sich mit dem Namen Christi In das Taufbuch eintragen ließen, im Herzen aber den Geist des Pharisäers züchteten. Aber das hat nichts mit der Idee der Kirche zu tun, die sich gerade trotz dieser Jammergestalten als unwandelbar erwies und heute ge nau so wahr und unzweideutig ist, wie zu Beginn ihrer Stiftung. Der Geist kann nicht unterdrückt werden. Das ist das Bemerkenswerte. Die Katholikentage sind eine Heerschau der M SlelllW MWM I« LlM« Nom, 8. Juli. (Drahtbericht.) In Kreisen, die in ständiger Fühlung mit der Consuta stehen, wird die Stellung Deutschlands auf der Londoner Konferenz günstig angesehen, wenn Deutschland auf dem juristischen Standpunkt stehen bleibe. Poin- care habe stets de,, juristischen Charakter der Ruhrbesctzung betont, als Mittel, Pfänder zu bekommen, nachdem Deutschland seine Verpflichtungen nicht erfüllt habe. Das Gutachten enthält neue Pfändersicherheiten, die die Alliierten angeregt hätten, und denen Deutschland zugestimmt habe. Damit sei eine neue Situation geschaffen. Da aber der Versailler Vertrag besondere Sicherheiten für Frankreich nicht vorgesehen habe, könne das Programm der Londoner Konferenz auch nicht die von Frankreich verlangten Sicherheiten einschlietzen, wen» man nicht zu einer Revision des Versailler Vertrages kommen wolle, der sich Frankreich ja stets widersetzt habe. KalhoMeMag alle Katholiken Geistigkeit, des geistigen Lebens. Der Glaube soll hier von jedem einzelnen in seinen Tiefen ersaßt werden, jeder einzelne soll mit vollen Händen aus jenen Quellen schöpfen, die sür ihn das Christentum seit seinen Uranfängen hütete. Was wäre heute nötiger als die geistige Erneuerung des Volkes, als die Belebung des Willens und die Führung der Masse durch die großen Probleme der Gegenwart hindurch. Durch diese Probleme, die einen jeden unwiderstehlich erfassen. Aber dann kommt erst das Wichtigste. Bei diesen Ideen darf es nicht bleiben. Das wäre verlorene Zeit. Das wären Träumereien und Phantomgebilde. Der Geist verlangt nach Tätigkeit. Das Christentum verlangt nach der Tat. Und ge rade dieses Symbol der Tat ist für uns in Mitteldeutschland das leuchtendste. Ohne die praktische Erfüllung des Chri stentums sind wir nichts, noch weniger als jene von dem Symbol des Sowjetsterns Berauschten. Es würde uns aus geistigem Gebiet ergehen, wie es den Völkern in politischem und mili tärischem Sinne auf dem Gebiet der rein körperlichen Macht- gcivalt erging. Geist und Tätigkeit drängen zueinander In». Weil aber alles vom rechten Geist ausgehen muß, vom Geiste reiner Menschlichkeit, vom christlichen Geist, so haben wir einen Vorsprung vor jenen, die ihre Herrschaft von vornherein aus die Macht aufbauten. Auf politischen! Gebiet fehlte und fehlt den Völkern der Geist, die Einsicht, das Verständnis, das Empfin den von Mensch zu Mensch. Man glaubte und glaubt alle? mit körperlicher Gewalt bändigen zu können. Bis alles in das Nichts zerstieb, bis die Throne stürzten, die Heere geschlagen und die Menschen er mordet waren. Das ist immer das Verhängnis, sobald die Welt den Primat des Geistes verleugnet und diesen Geist mit Füßen tritt. Aber er läßt sich nicht knechten Er ist das ewige ruhelose Gewissen, das jede Nacht und jeden Tag von neuem kommt, vor keiner Gewalt erzitternd und in irgendeiner Stunde doch sein Opfer holend. Der katholische Geist zieht heute stärker als je durch das ganze Deutschland. Er ist der alte wie vor säst 2000 Jahren. Auch er soll die Beziehungen der Nationen zueinander besser gestalten, aber nicht mit neuen Methoden der Gewalt und berauschender Musik. Was ist dazu erforderlich? Das; der einzelne Katholik sich seines Christentums lebendig bewußt wird und sein tägliches Leben danach einstellt. Die Stunden des Katho likentages verrauschen schnell. Erst danach beginnt die Ar beit, erst danach wird sich offenbaren, messen Keistes wir sind. Bekenne dich zu dem. was du auf dem Katholikentag erlebst, was dir auf den Katholikentagen als dein geistiges Gut erscheint. Nicht das ist das wichtige, daß du mit gefühlvollem Herzen dich von den Klängen der Musik, von den überwäl tigenden Worten der Redner hinreißcn läßt. Das ist nur das Rüstzeug, das hier geboten wird. Sieh zu, daß du in deiner Werkstatt und Fabrik, in deinem Büro und in der Gclehrten- stubc mit Freimut dein Bekenntnis ablegst. Oder du trügst eine feige Gesinnung in dir. Wir wissen, daß gerade durch diesen Freimut jene Organisationen ihre Stärke erlangten, gegen die wir in Mitteldeutschland die härtesten Kämpfe zu sichren haben. Diese ersetzen das, was ihnen an Ideen mangelt durch das Laute und Demonstrative ihres Wesens und Benehmens. Der Katholik aber hat eine Idee und eine reiche, große Ver gangenheit. Und was er zu bekennen hat. ist kein Wahn, son dern das einzige Gesetz der Wirklichkeit. Wir brauchen ja nur zu trinken aus den lebensvollen O.iNülen und alle Kraft für ein praktisches Leben ist uns gegeben. Diese Worte wollten nur an die Thüringer Katholiken richten, damit sie die Tagung, die nunmehr beginnt, im richtigen Geist verstehen und das Große. Nutzbringende der Zeit nicht ver säumen. Sie haben dieselben Ziele wie wir in Sachsen: ein einziges Band schlingt sich um unsere Herzen. Auch an der Südwestgrenze Sachsens rüstet sich Plauen zum diesjährigen 0. Sächsischen Katholikentag. Wir sind eines Sinnes, eines Slrebens. Wir fühlen uns vereint mit diesem herrlichen Thü- ringcrland. So reichen wir ihm die Hand zum Brudcrgruß. I. A. Konferenz -er Finanzminisker Berlin. 8. Juli. (Trahtbericht.) Am Tienstag treten die F i » a n z >» i » i st e r der Länder in Berlin zu einer Konfer e n z zusuinnien. Die französische Bolschafi am Vaiikan Paris, ö. Juli. (Drahtbericht.) Wie in Parlamentarismen Kreisen verlautet, wird die Frage der Aufhebung der Bot schaft beim Vatikan nicht mehr vor den Kammerfericn verhandelt werden. Diese Frage wird erst bei der Beratung des B u d g e t s für 1 928 zur Sprache kommen; es ist wahrscheinlich, daß der ehemalige Botschafter kenn Vatikan Jounnard eine Interpella tion darüber cinbringcn wird. Japan und Rom Paris, 5. Juli. (Trahtbcricbt.) „Information" ineloet an- -Tokio, eine japanische Abordnung wcroe sich nach R»u begeben, »m den Papst von dem japanisch-amerikanischen Streitsall zu iintcrrkchten.