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§ Schwarzeudrrg. Sonntag, den 10. November, atenos */,V Uhr Versammlung des Katholischen Männer- vereltts im Wettiner Hof. Kunst. Wissenschaft und Literatur. Als „ein führendes Organ der deutschen Katholiken" (Windthorstblätter, 19. Januar 1907), als „eine auf der Höhe der Zeit stehende vornehme Revue" („Deutsche ReichS- zeitung". 25. August 1907) erscheint in der Worte schönster Bedeutung „Die allgemeine Rundschau" (Wochenschrift für Politik und Kultur, Herausgeber Dr. Kausen, München, Quartalpreis 2,40 Mark) im großen deutschen Blätterwald. Die Wahrheit obiger Behauptung bestätigt von neuem die letzte Nummer vom 2. November 1907. Was bietet sie ihren Leiern für den so geringen Bezugspreis? Dr. Paul Maria Baumgarten-Rom, ein trefflicher Kenner römischer und deutscher Kirchenverhältnisse, entwirft uns nach einem kurzen Ueberblick über die Geschichte der Münchener Nun tiatur seit ihrer Begründung 1785, ein vorzügliches Cha rakterbild des neuen ersten deutschen Nuntius Bischof desigr. V. Andreas Frühwirth, O. 8. v., welchem jetzt die Herzen der deutschen Katholiken begeistert zujubeln, voll des Tankes gegen den greisen Statthalter Christi, „der sich in raschem Entschluß über alle aus der Tradition abgeleiteten Be denken hinwegsetzte und zu seinem Vertreter in Deutschland einen Mann aus dem deutschen Sprachgebiete wählte". „Glossen zum Karnarilla-Prozeß", von Dr. v. Erlbach, lst ein Artikel überschrieben, welcher mit der „Weltrundschau" von Franz Nienkemper und dem Abschnitt „Der Berliner Skandalprozeß", von Neunkircher, die weltbeivegenden, trau rigen Vorgänge vor dem Moabiter Schöffengerichte in ihrer sittlichen, publizistischen, juristischen und sozialen Tragweite beleuchten und wirkungsvoll vor die Augen des Lesers führt. Der sozialpolitische Charakter der Zeitschrift wird gewahrr durch einen Bericht über den glänzend verlaufenen zwetten deutschen Arbeiterkongreß und Mitteilungen aus dem bayrischen Landtag. Mit den neuesten Ereignissen im katho lischen Leben der „freien" Schweiz befaßt sich in gefälliger, roenn auch gedrängter Form Rechtsanwalt Lunte in Schaff- Hausen, welcher ganz besonders den Bewohnern eines kon fessionell so gemischten Landes, wie das Königreich Sachen, manche interessante Mitteilung bietet. Neben einigen Pro ben anmutiger Poesie erinnert uns ein Dreizahl von Nach rufen — harmonisch gruppiert um das Allerseelenfest — zunächst an den Gründer der Trierer Paulmusdruckerei, mehrerer Zeitungen, Banken. Bauernvereine, an den „Mann mit der eisernen Energie und dem gewaltigen Tatendrange", den edlen, unvergeßlichen Menschenfreund Kaplan Dasbach' ferner an die Malerin Angelika Kaufmann (gest. 5. No vember 1807), von welcher bezüglich ihrer Begabung Herder sprach: Ein Engel gab ihr ihren Namen und die Muse der Humanität tvard ihre Schwester. Schließlich macht uns Dr. Herbeck mit dem Gründer des Dichtervereins „Gesell schaft der Pepnitzschäfer", Harsdörffer, und dessen Lebens- werk bekannt. Wer schließlich nach etwas Ernstes, Weihe volles für seinen sich nach Ruhe sehnenden Geist verlangt, dem bieten die aphoristischen Erinnerungen des Hermann Hofherr an ein Allerheiligenfest am Bodensee überreiches Material. Den Schluß dieser überaus reichhaltigen, für alle gebildeten Stände der christlichen Gesellschaft berechneten Wochenschrift bilden musikalische, theatralische und finanz- wirtschaftliche Aus- und Umblicke. Selbst an dem angefügten Inseratenteile wird mancher Leser nicht ohne Erfolg ver weilen. — Diese wenigen Worte mögen genügen, um die verehrlichen Leser der „Sächsischen Dolkszeitung" wieder auf die eben in ihrer letzten Nummer geschilderten „Allge- meinen Rundschau" aufmerksam zu machen. Wenn man das reichhaltige Material überschaut, ist der Bezugspreis wahr lich nicht zu hoch. Darum kann ein Abonnement nicht warm genug empfohlen werden. Bietet doch das nahende Christ fest die schönste Gelegenheit, einem Freund oder Bekannten neben einem Abonnement der „Sächsischen Volkszeitung" auch ein solches der „Allgemeinen Rundschau" als Geschenk bleibenden Wertes vorzulegen. Besonders mögen diese Worte nicht wirkungslos verhallen an den Ohren der hoch würdigen Herren Dereinspräsides und der Herren Vereins leiter, welchen sich in dieser Wochenschrift eine ergiebige Quelle kurzer, aber fesselnder Vorträge eröffnet, ^uctor experlus ckicit! 8. 8. Aus der Frauenwelt. k Die neueste Modeneuheit wird für die Damenwelt der Spazierstock bilden. Ein derartiger Stock, der vor läufig nur in Badeorten getragen wurde und in der Stadt noch ein Vorrecht weniger Modedamen ist, schmückt sich mit Griffen aus edlem Metall, mit Edel- und Halbedelsteinen, mit Bandschleifen und Blumen, und dürfte als gesuchter Weihnachtsartikel seinen Weg machen. So ganz ungerecht fertigt ist diese Modelaune, den Spazierstock, wie er zur Zeit der Jncroyables getragen wurde, auch in zarte Frauen hand zu drücken, in keiner Weise, denn der Spazierstock kann eben älteren Damen ebenso eine Stütze, jüngeren eine Spielerei — oder in gefährlichen Situationen genau so eine Waffe werden wie der Herrenwelt. k Reue Hutmoden. Man verrät uns, daß violett und grün vorläufig Modefarbe ist, daß aber pfauenblau wle überall, den Sieg davontragen wird. Ganz neuartig ist das Bestreben, aus gerollten Samtstreifen oder eingekraustem Seidenstoff, blumen- oder vogelartige Gebilde zusammen zustellen, mit denen man ohne jeden weiteren Aufputz die zumeist lockenartige Form in einer gleichen Farbe putzt. Für junge Mädchen sind große farbige und weiße Filzhüte in Form der Panamas bestimmt, die sich gleich diesen, lose mit Bandschärpen oder neuestens auch mit wehenden far bigen Schleiern schmücken. Die kalten Tage werden jedoch Filzhüte bringen, die im Kontrast mit den in Aussicht ge nommenen Riesenmuffs durch ihre Kleinheit auffallen und im Gegensatz mit dem rauhen Material ausschließlich mit Blumen garniert sind. Theater und Musik. Leipzig. Im Alten Theater fand am 8. November Lothar Schmidts dreiaktige Komödie „Die heilige Sache" eine beifällige Aufnahme. Das Stück ist eine in nicht zu scharfem Tone gehaltene Satire auf die Veranstal tung von Wohltätigkeitsfesten, die freilich zu harmlos ge raten ist, um sich dauernd in der Gunst des Publikums zu erhalten. Der Verfasser konnte aber wiederholt vor dem Vorhang erscheinen, um für den willig gespendeten Applaus zu danken, der allerdings mehr auf das Konto der Dar steller zu schreiben ist, von denen besonders Fräulein Braungardt durch frische Jugendlichkeit erfreute. Dr. I. Wentzel. 1 Leipzig. DaS Nora-Streichquartett aus London führte sich im Kammermusiksaale des Zentraltheaters mit einem Konzert ein. Die vier Damen, die damit zum ersten Male in Deutschland auftraten, genießen in Eng land großen Ruf. Ihr Spiel rechtfertigte auch vollkommen die Erwartungen, die man auf sie gestellt hatte. Glan- zende Technik und feine« musikalisches Empfinden verhalfen ihnen zu einem unbestrittenen Erfolge. Das Programm enthielt Quartette von Haydn (O-iiur op. 64 Nr. 4), Claude Debnrsy (O-moli op. 10) und Ecnest Walker („Fantasia", D-cknr), sowie eme i us fünf Sätzen bestehende Serenade für Violine, Viola und Violoncello von Ernst von DohnLnyi. Dr. Julius W-mtzel. Vergnügungen. > Leipzig. K r y st a l l - P a l a st - T h e a t c r. Eine neue Künstlcrschar ist eingezogen. Aus dem reichhaltigen Programm sei an erster Stelle der - chaliensilhuetlist Chaffino genannt. Mit Händcn und Fügen lägt er seine reizenden Kunstwerke entstehen und zeigt sich zu.» Schluß dem erstaunten Publikum als Kunüvfeifer. Bro thers Maningo sind zwei vorzügliche moderne Ak.obaten. Sir arbei'en mit einer solchen Ruhe und Gewandtheit, daß inan die Schwierigkeiten, die ihre Produktionen erfordern, darndcr veigißt. Fe nn Maningo leinet als Jongleuse e' enfall-' hervorragendes Sie sängt Kanonenkugeln mit ihrem Nacken auf, balanzlrr e ne Kanone auf ihren Zähnen, spielt m:t Gewehren wie mit Streichhölzern und zeigt tn allem ebensoviel Kraft wie Anmut. Walter Steiner amüsierte mit einigen guten CoupielS. Originell wirkte besonder» ein amerikanilcher Damenlufisporlakt. Der Delo- graph bot gute Bilder au» Aegypten und von der Einweihun- der Mariahti'kirche in Wien durch Kaiser Franz Joseph. . Aus Her Seit, für die Aeit. Machdruck »erd,»«».) Wenn man so die Woche wendet. Ist am Sonnabend sie beendet. Ach. da kann man seufzen, kütteln. Schimpfen, auch das Haupt wohl schütteln. Denn, ich iag'S mit Fug und Recht — Heut die Welt ist viel zu schlecht! Tu ich in der Zeitung blättern Muß ich schelten schon und wettern: Beim „Gerichtlichen" allein Könnt man schon verzweifelt seinl Mord und Totschlag. Diebstahl, Schiebung. Meineid mit und ohne Uebungl Hochverrat und andre Dinge, Die ich n i e mich unterfinge! Und die doch nun jeder sieht In Berlin, in Moabit: Hardeu-Molikel ... na, ich will Von dem Thema schweigen still, Weil's der dunklen Punkte viel Gibt in unsres Lebens Spiel I Doch „Gerichtliches" allein Macht mir noch nicht so viel einP! DaS „Lokale" und „Vermischte" . . . Wenn den Menschen ich erwischte, Der die neuen Damenmoden Für den Winier — Wolle, Loden. Sammet, Plüsch und Pelz und Tuch — Keck beschreibt, der sollt genug Sicherlich zu hören kriegen! Denn m i r macht das kein Vergnügen, Wenn die Gattin alle Tage Antanzt mit derselben Klage „Lieber Karl, ganz unbedingt B> auch ich. was die Zeitung bringt! Mit der Mode muß man gehen. Wll man seine Zeit verstehen! Also kauf' ohn' Unterlaß Jenes mir und dies und das . . . Soll man. wenn man solches hört, Werden seelisch nicht empört? Und als Mensch und Mann und Christ Sag' ich: wenn's nickt Schlimmres ist Dann ist solcher Modesport In der Zeitung, auf mein Wort. Grober Unfug sicherlich, — Und so etwas duld' ich nicht! Kann man denn bei solchen Weisen Ferner noch auch Lustig heißen? . . . Karlchea Lustig. Zahlnrigseinstelluugen usw. Aus dem Reiche. HandttSgks Mchast Körster L Hallbaur, M.wufakturtvaren» geschSft in Heidelberg, Amtsgericht Heid lberg, Eröffnung 4. Roo.. Anmeldefrist 9. Dez.. Gläubiger Versammlung 26. Nov. HcwdelSgesrllichaft Zementbaugesellsckaft Kassel lJnbaber Cot'e L Schlägel in K ffel. Amtsgericht Kassel, Eröffnung 4. Nov., Anmeldef ist 3. Jan Gläubiger-Varsammlung 8. Dez. Kirchlicher Lvochenkalender. Aue. Vorm. 9 Uhr Hochamt mit Predigt in der Turnh .lle am Schützend »S. Wochentags hl. Messe früh 7 Uhr in der HauSknpclle, Bahnhofnr. 31, III. Religi nsuntcrricht in Aue Sonnabend nachm. ' »3 ViB Uhr in der 2 Bürg rschule, Mädcheu- ab'rüung. Immer Nr.2i, in Schwarzenberg Mittwoch nach« mittag '/r? Uhr in der S-lekten'chul- Jirrnrer Nr. 15. leistet 1^66!° P ,, Wurstern der Hausfrau unschätzbare Tienjle, um auf billige Art gute, schmackhafte Gerichte zu bereite». Man verlange ausdrücklich „IiiIÜ66ls" und weise Nachahmungen zurück! IWme klrMen jsävr ^rt. irr reiolrsr ^usrvalll ompkivlrlt, Paul tteinrv, Ilmarboitiinpson rrnä I§su-I!ok>tvllun^en srrrä rvolrtr'.olti^ srrvünsollt. liStstM ÜMMSlIM- 8 Bänd? Mk. Ir-tl. Günstige Zahlungsbedingungen. Hoinniok Hoflieferant Ihrer Majestät der Königin-Witwe. Sporer- Ecke Schössergaffe. sZur ^ntke-rTlINnzxvon Kostümen, Kleid erm, acketts, änteln nach Wiener Art, garantiert tadelloser Sitz, sowie Moderni sieren unmoderner Sachen emp- stehlt sich K. -st. Holod, Dresden, Frauenstraße 18, S. Emailliert. Kochgeschirr KroütyZ 8ptz2ia1-6686krit't von berni. Litt. 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Die Anlagen find mit gutem Geschmack anSgesiihrt. weshalb ich Herrn Kuder gern anderweitig empfehle. Dresden Trachau, den 14. Okt. I!«07. p Ernst Mäurich, Mitteldeutsche Keltereimaschinenfabrif, Paul Kurtz Kinderlose stattliche IVltrr«, m. 240,v«0 Alk. Baroerm.. wünscht sich ruaok zu vorkviratva, m. nettem goannckvo Herrn. Ver mögen. Alter. Konf. Nebensache. Off. unt. »llxmoa«, üorlln 18. Probefläschchen 10 Pf. — L Uakier, vsiilei», 8 <>, NilNeki-snlI L 8okn, L Vogel. MltlStlM stsolls. vlsna Nnovk Vnesckvn-H., Wvststinvn»st>». 7 «ekrü^n!,«, «lern Tlrotl. (Pslspboit dir. 3017) Lboeolslie kibet unNhorli-ottsn »n WoklgoovkinooU. kokst imponst. i«. vkinv». 7vv, »»«» von mir orkunlton, tn Leinen zu 4,50Mk. d Dtzd . in Gummi zu 45 Pf. d. Sick, u in prima Slosfwäschc zu 98 Pf d. Dtzd. empfehle ich dem hochw Klerus. — Ferner preis werteste Woll-Decken fü> Klöster usw., sowie feingearbeit reinwoll. 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