Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 21.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210921
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-21
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.09.1921
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mittwoch den 21. September 1921 sich fisch« Bolkszettung s. Sächsischer Katholikentag in Bautzen An dir Teilnehmer am Katholikentag a«S der Südlausitz Nach erneuter Bekanntgabe von seiten der Eisenbahnbe- trielbsdirektion sind die Abfahrtszeiten des Sonderzuges endgül tig folgende: von Zittau 6.18, tzirschsetde 627, Nnödorf 6.4t, Ostritz 6.46. Görlitz 7.LS, Löbau 7.86. an Wutzen 8.20. Viück- fahrzcitcn bleiben wie schon bckanntgegeben. Löbrnann, Kavlan, Ostritz i. S. Der preutzische Fehlbetrag Brrltn, 10- Sevt. Der Eistwiirl e>neS neuen preußischen Ges tz » über Erhebung ein'r vorlönfiaen Steuer vom G-nndv-r. niö en ist dem StaatLrat Vv'gelcgt worden. Der preußische Staats- douSdatt weist im im Voranschlag siir 1921 einen Fehlbetrag toon 2360 MIll. M k. allst Der Ertrag der neuen Steuern kmd aus 948 M ll. Mk. ve'ailsckllagt. Tie Deckung des ü^rioen Fehlbetrages wird von einem erhöhten Aufkommen aus den Re chs- steiicin erhofft. Oppeln, 19. Sept. Da» englische Hauptquartier unter L 'tnna de» Generals Hcnncker ist nach Turawo, Klei» Oppeln verlegt Worten. A teniat auf Stresemann? Hage«, 19. Sept. Wie die „Hag. Ztg." au» Lüdenscheid uieldtt wurde während der »estrigen Ahendverfammluna de« Partes, togc» der Diut'chen Volksvartei in der Schiitzenholle von nutzen durch ein Fenster ei» Rcvo'vcrschnß auf die Rednertribüne M racken. Der Abgeordnete Stresemann hatte gerade die Tribii e v rlassen und dem Ab eor.netcn Hugo den Platz überlassen. Es wurde niemand getroffen. Fürst Eulcnburg ch Berlin, 19 Sept. Fürst Pbilivp »n Herteseld und Eule ii bürg ist am Sonnabend nachmittag 3'/« Uhr im 7S. Jahre in Liebender» in der Mark gestorben- Als Freund und Günstling des ehemalige» Kaisers hat er. wenn auch nicht für alle Kreise sichtbar, so doch einen nicht »»beträchtlichen Einfluss auf die innere und nutzere Politik des Deutschen Reiches cmSgeübt. Der großen Oesfentlichieit wurde Eiileuburg bekannt durch die Prozesse gegen Maximilian .Har den, die schließlich zu seinem Sturz führten und durch das Mein- eidsversahren, das diesem Prozeß folgte. DaS Verfahren ist nie zu einem Abschluß gelangt. Zweimal mußten Prozesse weaeil des Gesundheitszustandes des Fürsten abgebrochen und vertagt wer den. Zu strenger Zurückgezogenheit lebte er seit 12 Fahren aitt Schloß Licbeuberg. Vor ein paar Monaten ist auf ein ärztliches Gutachten hin, das der Fürst dauernd verhaudlinigsunsüyig sei, das Verfahren gegen ihn eingestellt worden. Ttmrerseier für die verstorbenen Zentrums- pararnentarier Am Sonnabend, den 1. Oktober, morgens 9 ttbr, wird in der Hediv gskirche zu Berlin ein Traueraottesdienst für die verdorbenen Mitgledci der Zeiit-nmSttakiiou H,tze, Tnm''orn, Bnrmo- imd Erz» berger sicnjsmden. Am daraui'olgeiideu Soiuttaa, den 2 O' obee, wad vonn'ttogS ririe Traiier'eier siir di« Verstorben n im Pttilar- sitziiugssaalc des Reichstages abgchalien weiden. Nachrichten ans Sachsen er B-rnd Sächsischer StKatsbcarntoir Der Nord Sächsischer SkliaiSdeamten trat am Sonnabend i» Dresden zu seine»! Bundestag zusammen. Ministerpräsident Buck erklärte, das Bekenntnis des Vorsitzenden zur Republik Irene dazu beitragen, Mißverständnisse und falsche Bmricilungen allmählich verschwinden zu lasten. Deutlicher drückte sich der Mi niste, des Innern Lipinski ans, der sich wohl in Sachen Rassel ein wenig als Angeklagter fühlte. Es seien scharfe Worte hin und her gesprochen worden und vielleicht der Eindruck ent standen, daß zwischen Regierung und Beamtenschaft eine so tiese j>>uft bestünde, daß eine Ueberbrückung nicht möglich wäre. Diese Auffassung sei irrig. Manche Beamten hätten freilich die ßostnung genährt, daß die Republik nur ein vorübergehender Zu stand wäre. Das sei aber falsch. Gewiß hätten wir im Reich keine festen Verhältnisse, aber die Rückkehr zur alten Autokratie werde nicht gewünscht und nicht mehr für richtig gehalten. Gleich viel, welche Regierung ans Ruder käme — der demokratische Gedanke bleibe bestehen. Die Beamten müßten sich ratlos auf die Verfassung verpflichten. Ein Gegensatz zwischen Regierung und Beanlteagewerkschast bestehe nicht. Arbeiter- und Bcanitcu- gewcrlschn't seien nicht dasselbe. Herr Lipinski fand nur mäßigen Bestall. Tan» erstattete Geschästssührer Richter den Jahresbericht. Es folgten am Sonnabend und Sonntag Vorträge über die De- »ivtralisierimg der Verwaltung, über Grundfragen der Vcrivnl- tnngsresorm, über Besoldungspvkitik und gewerkschaftlichen Aus bau der Beanitenorganisationen. Im Anschluß daran wurde folgende Einschließung gefaßt: Ter Bund Sächsischer Staatsbeamten begrüßt es ans das lebhafteste, daß der Deutsche Beamtenbnnd es als drin gendes Erfordernis betrachtet, daß ein den Bestimmungen der Neichsocrsassnng entsprechendes f r e i h e i t l i ch e s neues Be- a m t e»r e ch t baldigst geschaffen wird, das gemäß Artikel 10 Ziffer 3 der Neichsversassung Grundsätze für die Regelung der Rechtsverhältnisse der Lcindesbccimten ausstelll Das Ge'etz vom 7. März 1835, das mit seinen nachfolgenden Novellen die Staatsdienstverhältnisse regelt, entspricht der neuen Zeit nicht mehr und muß deshalb von Grund auf ernenert werden. Es muß sozial so korrigiert werden, daß sein Geist ein Beispiel wird für alle arbeitsrechtlichen Regelungen. DaS Bernfsbec»»- ieninm trägt den Charakter öffentlichen Rechtes. Daran muß im Interesse deS Staates sestgchalten werden. Dies öffentlich- rechtliche Verhältnis noch klarer zu gestalten und mit freiheit lichen Sicherungen zu versehen, muß Aufgabe eines modernen Volksstantes sei». Die lebenslängliche Anstellung, die Alters- iliid .Hiliterbliebeneiiversorguilg und andere Grundrechte des Bc- nmlenverhältiiisses sind keine Privilegien eines Berussstandes, sondern im Interesse des Staates gebotene Notwendigkeiten. Diese Grundrechte allein genügen aber nicht, wenn sie nicht durch ein den heutigen Rechtsailschauungen entsprechendes Diciislstrafrecht und ein MitbestimniuilgSrecht in den Fragen des persönlichen Dienstverhältnistes ergänzt werden. Das Ziel dieses Beamtenrcchtcs ist die Hebung der Leistungs fähigkeit der Staatsbetriebe durch die freie, ver antwortungsfreudig» Mitarbeit der Beamtenschaft an den Aus gaben der staatlichen Verwaltungen und Betriebe sowie ihre volle Anerkennung als gleichberechtigte Staatsbürger, deren Treneverhültnis zum Staat kein geringeres Recht herbeisühren darf. Eine Ausnahmestellung bedeutet es, daß Artikel 130, Absatz 3 der Reichsverfassnng bis heute noch nicht erfüllt ist. Es muß gefordert werden, daß der vom Deutschen Bcnnilenbuiid ausgestellte Entwurf eines Beaintenrätegesetzes die Grundlage siir die besonderen Bcamtenvertcetnngen bildet. Die Beamtcn- schast ist des Wartens müde und verlangt, daß ihr das anderen Volksgenossen längst gewährte Mitbestimmnngsrecht in allen Fragen des persönlichen Dienstverhältnisses sofort gewährt wird. Die sächsische Regierung ist zu ersuchen, beim Reich dahin zu wirken, daß die Reform de» Beamtenrechtes energisch in An griff genommen wird. Ohne eine Reform de» Beamtenrechtes in diesem Sinne muß die Demokratisierung der Verwaltung ein Lchlagwvrt bleiben. — Rücktrttl de» General« Reinhardt. General Rein. Herdt, der der LandeSpolizei (der sogenannten grünen Polizei) leit ihrer Errichtung vorstebt, hat au» Gesundheittrücksichte» »m feine Entlassung und zugleich um seine Beurlaubung nachgcsncht Der erbetene Urlaub wurde ihm bewilligt, ebenso ist sein Entlassung«» gcsuch für den 81. Dezember genehmigt worden- — Drohender Ausstand der sächsischen Papiernrbeiter. Wegen Lohnstreitigleiten ist ein Teil der sächsischen Papieracbeiter in den Ausstand getreten, so in Heidenau, Klein-Cotta, Langenhenners dorf usw. Tie Ausdehnung des Streikes auf ganz Sacysen wird befürchtet. — Leipzig. In Leipzig haben sich die Metallindnstriellen und die Arbeiterschaft dem Schiedsspruch des Schiichlnng-musschns- ses unterworfen, so daß die Lohnbewegung in der dortige» Metall industrie erledigt ist. Auch der Leipziger Kürschnerstreik ist be endet. — Bautzen. Die wirtschaftliche Notlage, in der sich weite Kreise der Bevölkerung insvlge der Zcitverhältnisse »no insbe» sondere infolge der zunehmenden Verteuerung der Lebenshaltung befinden, findet auch ihren Ausdruck in der erhebliche» Zunahme der Steuerrestaitte» und der S^euerpsündungen. Die zwangsweise Beitreibung von Stenern hat im hiesigen Bezirk einen beträcht lichen Umfang angenommen. Sie erfolgte bisher ausschließlich durch die ordentlichen Vollstrecknngsbeamten. Wie verlautet, plant jedoch das hiesige Finanzamt mit Rücksicht aus die Zunahme der Stenerrestanten und die gesteigerte Notwendigkeit einer zwangs weisen Beitreibung der Steuern die Austeilung eines eigenen Vollstreckungsbeamten. Zum andern ist diese Tatsache freilich auch ein Maßstab für den ungeheuren Stensrornck, der auf den weitesten Schichten lastet und dessen äußerste Belastungsgrenze längst erreicht ist. Ein weiteres Anziehen der Steuerschraube wird einfach nur dazu führe», daß weite Kreise gar nicht mehr in der Lage sind, ihren steuerlichen Verpflichtungen nachzukommen. Ter Geschäftsmann iennt sich ohnehin in den verschiedenen Steuer arten und -Meinen fast nicht mehr aus und weiß beinahe auch nicht mehr, woher er die Beträge für alle die crheoüchen Stenern nehmen soll, die heute namentlich auf dem Geschäslsnmnn lasten. Wie sehr dies der Fall ist, beweist der Umstand, daß unter den Stcuerrestanlen sich auch angesehene Ge-chästslente befinden, denen die Erfüllung ihrer Berpfichinngen früher möglich war. — Schnitz. Eine furchtbare Drohung findet sich in der Sonntag-Nummer des Schnitzer „Grenzblaites". Cs heißt da in einer der beliebten Warnungen: „Wenn die Putzmacherin Ida Hähnel, Albertweg 51, ihre Zunge nicht zügelt, werbe ich sie gerichtlich verlangen. M. Mehlhorn." Hosjeiitlich findet sich kein Gericht, daS diesem Verlangen stattgibt. sonst würden nur ja eine Wiederkehr der barbarischen Zustände des düstersten Mittelalters erlebe». WaS will M. Mobil er» -über-anp' mit der Zunge? Will er sie auf glühendem Rost braten oder sonst wie massakrieren? S. für die Uc stumm erblichen wir vis Aus Dresden —* Erhöhte Gas-, Strom- und Wa nerv reise. Der N a t zu Dresden gibt folgendes bekannt: Von der A. mag August dieses Jahres dnrckigefnhrten Standnnsimhme der Gas-. Slrom- und Wassermcsier ab treten die nachstehende» Preise in Wirk samkeit: Der Gaspreis beträgt 1,70 Mark für einen Kubik meter, und zwar ciliheiilich für Ga-? zur Beleuchtung. zu Koch-, Heiz- und sonstigen Zweckeil einschl. des Verbrauches- durch Gasmaschinen, sowie durch MnnzgaSliicsser A und B. Bei Strom bezug nach den Tarifen ohne Kohlen- oder Tene- rungsbedingnngen beträgt der Preis für eine Kiwwattstililc'e a) Lichtstrom 3,60 Mark, b) Kraft-Gleichstrom Vvn 600 Volt Svannnng und Kraft-Wechselstrom von 110 380 Volt Spaiinnlig 1,70 Marl, e) Kraft-Wechselstrom von 200 Bost Spannung 1.65 Mark. Der W asse r p r e i s beträgt oste bisher 1 Mark für einen Kubikmeter. Die vorstehenden Preise, gellen für das ganze Stadtgebiet Dresden einschl. der cingemeindelen Stadt teile, soweit für einzelne Stadtteile für die UebcrgangSzeit nicht besondere Preise Kir Sirom und Wasser vereinbart worden sind. Die Festsetzung der GaS- und Strompreise mit rückwirkender Kraft erfolgt gemäß der Bekanntmackning des StadtbanamteS B vom 14. Avril 1920 — Dresdn. Anzeiger vom 16. Avril 1920 —. Die Erhöhung der Gas- und Stromvreise ergibt sich ans den von den städtischen Körperschaften beschlossenen TeuernngSklatt- seln auf Grund der erhöhten Selbstkosten. -* Obcrsch'esterhilse. Da mit Erwnwus des Mmistermms des Innern die (Held- und .stleidersammliing siir Oberschlenen bis Januar verlängert morsen ist. ww'dcn freiwillige Svende» für die Notleidenden in Oherschlesien auch weiterhin noch vvn den Vereinigten Verbänden heimattreller Oberschlesier. Ferdinandstr. 17 I, entgegen genommen. Dringend gebraucht werden KleidnngS stücke und Lebensmittel. —* O.iiäkcrspeisuiig. Für Jugendliche (16—18 Jahre! werden auf die Zeit vom 3. Oktober bis mit 23. Dezember 192t im Jugciidamte, Landbansstraßc 7/9, Neuanmeldnngen ange nommen. Die ärztliche. Untersuchung für männliche Jugendliche findet Mittwoch den 2l. und für weibliche Jugendliche Donnerstag den 22. September 1921, nackt»,!- tags 4 Uhr, LandbanSstraße 7, Hof, 2, im alten Stad'verord- netensaalc statt. Getmrtschcin oder Familienstammbuch ist mi>- zubringen. Nach den Richtlinien der Amerikaner lomn en nur solche Jugendliche zur Auswahl, die latsächlieh schwächlich, unter ernährt, der Speisung nnbedingi bedürftig sind und regel mäßig an der Speisung teünehmen können. Sofort nach Emvfang des- ärztlichen Zeugnisses ist dafür die Lvci'.-larte an demselben Tage Jobanncsstraße 18, 2, Zimmer 7, von l —ö Mir nachmittags gegen sofortige Entrichtung Vvn 30 M. auf die oben angeführte Zeit zu entnehmen. Spätere Anträge tön wn »ickn berücksichtigt werden. Die Anc-iveiinng erfolgt in den Genu be stimmten Cveisestellen von 6—6 Mw nachmittags. Für Behin derte daS Essen nach Hanse holen oder durch andere einnenmen zu lassen, ist nach de» strengen Regeln der Aiiwrikiuer »nter- sagt. —* Bürgermeister Dr. Mag in am Svlinlag einem Herz schlag erlegen. Als er mit seiner Gattin und 'einer Tocblw im Großen Garten sich erging, brach er plvnlich auf dem Han'-IploNe vor dem Palais bewußtlos zusammen. In die Wohnung gcveacl't. stellte der herveigerufcnc Arzt den Tod imvlge Herzschlages fest. Am Sonnabend noch hatte Bürgermeister Dr. Man sein 25jähr. Jubiläum der Zugehörigkeit zm» Drednee Rat unter Teilnahme weiter Kreise der Dresdner Bevölkerung feiern können. — ^ , Nr. 218. Seite 3 Aber Herr Fleitzner! Endlich äutzert sich heute Herr Kultusminister Fleiß» n e r durch die Nachrichtenstelle der Etacttskanzlei zu der Frage der Anmeldung der Kinder z u in Religio nsun. terricht i» der Volksschule. Herr Fleißner ist sehe ungehauen, daß seine Verordnung vom 8. Januar 1021 jetzt bei der Nenanmeldung einer Kritik unterzogen worden ist. Wir halten behauptet, daß die Verordnung uifolge des Beschlusses des Reichstages verfassungswidrig fei. Herr Fleißner erklärt »>>>,: „Diese Beliauptting ist falsch und sie widerspricht der tat- sächlichen Lage." ^ Es verlohnt sich nicht, den innigen Teil der Erklärung im Wortlaut wiederzugeben, denn in unserem Offenen Briefe aii den Herrn Kultusminister ist auf die von Herrn Fleißner angeführten „Vorgänge" ebenso offen hingewiesen worden. Der Herr Kultusminister ltt'itzt sieg nämlich darauf, daß iin Reichs tage vom Regierungslische ans eine ihm genehme Antwort in dieser Frage gegeben worden ist. Er muß aber zugeben, daß sich dabei „allerdings die Gegner der umstrittenen Verordnung nicht beruhigten." Darauf, Herr Kultusminister Fleißner, komm! es nämlich an. ES steht fest, daß der Reichstag sich gegen die Anmeldung znm Religionsunter richt ausgesprochen hat, daß der Reichstag ganz richtig die Ver. fotzniig dal,i» interpretierte, es sei eine Anmeldung nnr da»» notwendig, wenn kein Religionsunterricht gewünscht würde. Di« Erklärung des Herrn Kullusministcr Fleißner schließt wie folgt: „Dieser Antrag wurde gegen eine starke Minderheit 1201 gegen 15l Stimmen) angenommen. Eine weitere Folie ha: dieser Beschluß bis jetzt noch nicht gehabt. Es gelten also zurzeit die von der Reichsrcgiermig zweimal abgegebenen Er klärungen, nach denen die sächsische Verordnung verfassungs- mäßig ist. Solches gegenteiliges Gerede in der Presse ist völlig gegcnstandS - und wir» k» n g s! o s." Oe r Kultnsuliinsier Fleißner täuscht sich! Nicht das „gegenteilige Gerede in der Presse ist völlig gegenstandS- und N ictungeles", sondern die Verordnung des Herrn Fleißner vom 8. Januar t!i21. Ter Reichstag hat zuletzt gesprochen und hat mit einer außerordentlich starken Mehrheit im Sinne der Reichsvcrsassung entschieden. Herr Fleißner, der ! ja selbst Milglied des Deutschen Reichstage? str, scheint auf die Beschlüsse dieses Parlaments recht wenig zu geb'w — wenn sie ihm nicht passe», lieber die Verordnung wegen der Teilnahme der Kinder am Gottesdienst schweigt sich der Herr Kultus minister überhaupt vollständig a»S. Wir haben jedenfalls von unserem Ossenen Briese in Nr. 207 vom 8. September kein Wort z >, r ü ck z u n e h m e n. Eines möchten wir aber noch betonen: DaS sächsische Volk bn! in der letzicn Zeit von den Ministern, die ter Ilnal'hängigen Sozialdemo'ratischen Partei angeboren, mehrfach Auslassungen vorgelegt bekommen, die bis tief in die Reihen der Sozialdemokratie hinein starkes Kops- schütleln erregten. G'anbcn die Herren wirklich, das Ansehen der Siaatsregieruug »u stärken, wenn sie durch den Amarai der Nachrichtenstelle der StaatSkanzlei einfach alles für „völlig gegenstands- unk, wirtnng-.-los" erklären, ebwoh! davon nicht ttc Rede sein kann! Wir sind natürlich viel zu höflich, um etwa von eiiwnn „Gerede des Herrn Kultusministers Fie.zner durch die Nachrichtenstelle der StaatSkanzlei" z» sprechen. A er Her, Fleißner hätte wirklich klüger gehandelt, wenn er diesmal we nigstens geschwiegen hätte, anstatt eine Erklärung bn,' zn- geben, die „völlig gegenstandS- und wir!"ilge-IoS" ist. Alwr jeder mach! das schließlich so gut, als- er kann. si-I. —* Keine TtaatShvälicklnle für Munk und redende Künste. In Dresden mnrde bekaninll l, l :e Crrniltnng einer Slaatshoch- ghi'ie für M.äik und redende Künste genlanl. Es mar auch ein Arvcilsansschnß gebildet worden, der berrits- in Funktion ge treten war. Wie uns gemeldet wird muß »nn dieser schon seit Jabrcn verfolgte Plan ziirilcieestellt werden, da auch der Liaal einen Teil der Kosten tragen sollte — er aber kein Ge'd dafür ansteenden könne! ParLeinlichrichtett Die Ortsgruppe Pirna veranstaltet heute, Mittwoch den 21. September abends 7.30 Uhr, im „Adler eine arotze I n b > l ä n m s v c r f n m m- l „ n g anläßlich des olljäln.z.n Bestehens der Partei und in Verbindung damit eine T i a u c r k n n d g c v n n g für die jün-'lt verstorbenen Zentnimssührcr. Als Redner wird Herr Stiid. Kari sch sprechen'. Mnstkalische Darbien,„gen werden drin t'innzrn ein feierliches Gepräge gebe». Alle Parteifreunde sind hierzu eiiigelnden. Sebiut'. Tie Ortsgruppe der hiesigen Zentrumspartei veranstaltete am Freitag den lti. d. M. eine öffentliche Versammlung, die sich eines sehr regen Besuches erfreute. Daß das- Jnioresse an »nscrer Partei in hiesiger Gegend wäck'il, bewies der volle Saal. Sogar aus dem zwei Stunden entfern ten Nenstad! waren einzelne Mitglieder erschienen. Auch aus dem naben Ricdereinsiedel (Böhmen) waren Parteifreunde hcr- beigeeilt. Die Versammlung wurde durch den ersten Vorsitzen den, Herrn Bliimentabclkaiit Günther, herzlich» begrüßt, der dann dem Herrn Abgeordneten H e ß l e i n , der das Referat des Abends jjbernommen hatte, das Wort erteilte. Herr Heß- lei» gedachte in ehrenden Worten der Verdienste unserer ver storbenen Führer Hitze, Triinborn und Bnrlage und de? lo schmählich ermordeten, am meisten umstrittenen Abgeordneten Erzherger. In lieber Erarisfenbett lauschte die Versammlung gen martigen Worten des Redner- und erbvb stcii zu Ebren des Andenkens der verblichenen Führer von ihren Plagen. Außer den Anhängern des Zentrums halten sich auch politische Geaner eingefunden, von denen Moch keiner den Mut besaß, trog nie- Verholter Anssordernng und l'nvillianna vollster Disk niien-i, -j- beit, in die Debatte ei»".mrenen. Dmanibi» ergrisf meer Richter, ein evangelisch- Mitglied, da-'- Wert, um die S:el- tiliignahme der veiitiven Protestanten zum Zentrum klargi- legen. Er betonte, daß es keine Partei eil», welch- die cbrnt' be Weltanschauung ohne Nnter'chied der Konkession in so eul'-me- dener Weise veriritt, wie die Zeiitrnmslmrtei Daß dies in erangeüschen Kreisen auch voll anerkannt wird, beweist der Dank, den das „Evang, luib. Vottshlatt" unserem Zentrums- ahacordne.en wiederholt abaestattet bat. Herr Richter wies noch dorans bin. daß seit Bestehen des Zentrums cS immer evan gelische F-nbrer ni d Anhänger i» der Partei gegeben bat. In seine,» So Inßn-srt ermahnst' der Remr >i de? Abend- die "'n- welenden gl eifriger Mitarlntt a», Wiederaufbau des Va er- landes im Sinne des Zentrums für Wahrheit, Freiheit und Reckt. Verantwortlich: Für den redaktionellen Teil: Friedrich Koring; für den Inseratenteil: Josef Fohmann. — Druck und Verlag der .Saxonia-Buchdruckeret" G- «. L. zu Dresden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)