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Reichsrate auftauchen konnten, um die verworrene Situation zu benutzen, glaubte sie nicht. Es kam 1879 das Ministe- rimn Laaffe und dir tschechische Abstinenz wurde ausgegeben. Bon da an datiert das Vordringen der Tschechen im Parla ment. ihre wechselnden Erfolge in der inneren Politik und die langsame Schwächung der deutschen Führung im Abge- orbnetenhause, welche die liberale Partei nicht zu schützen verstanden hatte. Dieselbe glaubte genug mit ihrer Wahl geometrie getan zu haben. Hätten die in den Reichsrat ein getretenen Tschechen eine fähige deutsche Partei vorgefunden, so wäre ihr Erscheinen in der parlamentarischen Geschichte kaum von Bedeutung geworden: es war dem dünkelhaften Ungeschick und der nationalpolitischen Sorglosigkeit der deutschliberalen Partei, die sich satt gegessen hatte, vorbe- halten, der späteren traurigen Entwickelung der nationalen Verhältnisse im Parlament und im Reiche die Wege zu ebnen. So ist der 7. Oktober ein Erinnerungstag des Er folges der aktiven tschechischen Politik und der Versündigung deutschliberaler Herrschaft. — Landtag zu Prag. Zu Beginn der heutigen Sitzung sprach der Statthalter im Namen der Regierung die Hoff nung aus, daß die stellenweise unerträgliche Notlage die im Streite liegenden Deutschen und Tschechen einander näher bringen werde. Tie Regierung glaube klar zu sehen, daß der Wunsch nach Frieden auf beiden Seiten sich rege, weil die Landbevölkerung dringend Hilfe fordere und Industrie und Handel den nationalen Frieden als sichere Grundlage für ihre Tätigkeit erwarteten. Daher habe die Regierung den Landtag cinberusen. Im Laufe der Sitzung setzten die Deutschen einen Obstruktionsantrag auf namentliche Ab stimmung über ein Urlaubsgesuch durch-, nach Vornahme der Abstimmung wurde die Sitzung unterbrochen. — Gegen Schluß der Verhandlung erklärten die Tschechen, die Regie rung sei schuld an der gegenwärtigen Lage, da sie die sprach liche Gleichberechtigung nicht gewähre, die Schule zu Ger- manisierungszwecken mißbrauche und die wirtschaftliche Krisis zur Lahmlegung der tschechischen Opposition ausnütze. Die Tschechen seien stets bereit gewesen, zum Friedensschluß das ihrige zu tnu; die Rechte des tschechischen Volkes könn ten sie aber nicht preisgeben und seien daher entschlossen, den Kampf gegen das herrschende System fortzusetzen, wenn den Rechten und Bedürfnissen des Landes und des tschechi schen Volkes nicht entsprochen werde. Fra»kreich. — Tcrspanische Botschafter Leon y Castillo hatte am 5. d. eine Unterredung mit dem Minister des Aenßcren. Zwischen den Beiden scheint es bezüglich der Abmachungen betr. Ma rokko zu einer hinsichtlich aller Punkte fast vollständigen Ver ständigung gekommen zu sein. Die Unterzeichneten Vertrags- exemplare werden wahrscheinlich diese Woche in Paris aus getauscht werden. Der Vertrag soll eine Reihe geheimer Festsetzungen enthalten, auf grund deren Frankreich und Spanien eine Politik friedlicher Entwickelung verfolgen würden. Deutsch - Eüdweftafrik« — General v. Trotha meldet: Ich ging am 28. Sep tember mit Estorff, Volkmann und Mühlenfels auf Epata vor, das in eiliger Flucht Eisebabwärts von den Hereros geräumt wurde. Nach Patrouillen- nnd Gefangeneiiaussagcn sollten die Kapitäne Salatiel, Timotheus und andere noch bei Osombo-Windimbe, eine bisher noch unbekannte Wasser stelle 13 Kilometer nordöstlich Epata. sitzen. Setzte sofort mit Gkwaltnachtmärschen die Verfolgung fort nnd stieß bei Osombo-Windimbe auf schwache feindliche Nachhut, die nach kurzem Widerstande flüchtete. Beschoß darauf mit Artillerie Eiseb abwärts nach Nordosten abziehende Staubwolken, klärte am 20. September nordöstlich weiter auf nnd ließ durch Streifabteilnngen in der Umgebung von Osombo- Windimbe zahlreiches Vieh und Gefangene beltreiben. Samuel Mahrreros Massen — aber ohne die mit voraus geflüchteten Kapitäne — sollten nach Gefaugeiien- auSsagen noch einen Tagesmarsch weiter östlich von Eiseb bei Erindi-Ombako sitzen. Dorthin wurde 30. früh 1 Uhr Verfolgung fortgesetzt. Weiteres zahlreiches einge- fangencs Vieh, ergriffene Gefangene, zurückgelassene Weiber und Kinder bestärken frühere Gefangenen-Aussagen, daß Widerstand des Feindes gebrochen. Uneinigkeit soll unter den Kapitänen herrschen. Ein Teil des Volkes möchte sich er geben, fürchtet aber Erschießen und Bestrafung. Der Feind soll schwer unter Wassermangel leiden. Leute selbst besseren Standes sollen zahlreich verdurstet sein. Entgegen allen bisherigen Schilderungen im Sandfeld keinerlei Mangel an Weide, auch frisch aufgemacht Wasscrlöcher. Mit stärkeren Abteilungen operieren daselbst aber unmöglich'. Abteilung Estorff wird Verfolgung des ins Sandfeld ausgewichenen Feindes übernehmen. Vermute, daß der größte Teil des Feindes wieder nach Westen zurückzugehen versuchen wird, andere Teile nach Ganas dnrchzubrechen. Besetze daher die Wasserstellen Epikurofluß von Otjimanangoube bis Epukiro, in nordwestlicher Richtung von Sturmfeld bis Okosondufu. hieran nördlich anschließend Omnramba-Flnß durch die Abteilungen Fiedler und Volkmann bis Otjituo. Kommando geht zunächst Epukiro. A«- Stadt «ad Laad. twttttcNuiiqei, au« unserem Leserkreise mit NnmenSferllgmia sür diese Rubrik find »er Redaktion allezcit willkommen. Der Name de« ikinseiidrr« bleibt Vrbrtmni« der Redaktion. Anonyme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 7. Oktober-1904. —* Se. Majestät der König hat eine verhältnismäßig gute Nacht verbracht und einige Stunden ruhig geschlafen. Die täglichen Spazierfahrten im Schloßqarten werden nach Möglichkeit eingehalten und gewähren dem hohen Krankt n angenehme Abwechselung und Erleichterung. —* Sachsen und die Heidelberger Kon- ferenzen. Zu dem Fernbleiben der Sächsischen Staats regierung von der Heidelberger Konferenz erhält das »Leipziger Tageblatt" von maßgebender Stelle folgende Mitteilungen: Es ist richtig, daß die Sächsische Staats- regierung an der Heidelberger Konferenz nicht be- teiligt war und auch eine Einladung dazu nicht er- halten hat. Wenn inde» nach dem. wa» in der Presse verlautet, eine Betriebsmittelgemeinschaft in noch näher zu vereinbarender Form im Prinzip beschlossen worden ist. so würde ein solcher Beschluß den Wünschen der Sächsischen StaatSeisenbahn-Berwaltung entgegenkommen, da bei dieser schon seit einiger Zeit Erörterungen über eine Verbesserung der betreff» der gegenseitigen Wagenbenutzung bestehenden Einrichtung eingelettet worden sind, die jedoch wegen um- fangreichen statistischen Materials, das hierbei zu bearbeiten war. noch nicht zum Abschluß gelangt waren, als die Kon- ferenz in Heidelberg zusammentrat. Zu der Annahme, daß die sächsische Verwaltung weiteren Verhandlungen über die Ausführung eines Beschlusses, der in Heidelberg ge- faßt sein soll, sernbleiben werde, liegt kein Grund vor. —* Man schreibt uns: Der Oberkonsistorialrat v. Dibelius hat sich gemüßigt gesehen, an dem Be- grüßnngSabend des Evangelischen Bundes auf die große Zahl der im vorigen Jahre aus der katholischen zur evan gelischen Kirche Uebergetretenen mit Genugtuung hinzuweisen. Er hätte dies lieber unterlassen sollen, denn eS ist sattsam bekannt, welche Schwierigkeiten es macht und welch' langer — Vorbereitungen es bedarf, um in den Schoß der pro testantischen Kirche ausgenommen zu werden. Wir be dauern diese Abtrünnigen aufrichtig ihrer selbst willen; si^ werden am Tage des jüngsten Gerichts Rechenschaft über ihre Tat ablegen müssen ; ihr Verteidiger und ihr Ankläger wird ihr eigenes Gewissen sein; sie werden sich nicht auf die Los von Rom-Schreier des Evangelischen Blindes be rufen können. Diese werden alsdann mit sich selbst genug zu tun haben. V«m menschlichen Standpunkte ans gönnen wir der protestantischen Kirche diese Er werbung. die sich voraussichtlich auch noch vergrößern wird; möge sie an ihr recht viel Freude erleben. Wenn sich der hohe Kirchenbeamte bei Militärs erkundigen wollte, so würde er erfahren, daß es im Kampfe nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität der Truppen an- kommt. Daß ist im ersten Kulturkampf, wo sogar ein Fürst Bismarck der Heerführer der Gegner der Katholiken war, der Fall gewesen und würde auch in einem zweiten Kultur- kämpf, den der Evangelische Bund so sehr herbeisehnt, wiederum der Fall sein. Recht und Gerechtigkeit wird im Deutschen Reiche auch gegen den Willen des Evangelischen Bundes herrschen müssen. Auch in den ersten Jahr hunderten des Christentums, zur Zeit der Christenverfol gungen, sind Tausende der Getauften vom Glauben ab gefallen, weil sie zu schwach waren, für ihren Herrn und Heiland zu leiden. Und doch hat das Christentum trotzdem seinen Siegeszug durch die Welt genommen. —* Der Rat der Stadt Diesden gibt bekannt, daß die Wählerlisten zur Stadtverordnetenmahl vom 7. Oktober bis mit 22. Oktober im Altstüdter Rathaus vormittags von 0—1 nnd nachmittags von 4—7, im Neustädter Rathaus täglich von 9—3 ausgelegt werden. Sonntags liegt die Wählerliste nicht aus. Einspruch gegen die Wählerliste ist nur bis zum siebenden Tage nach der Auslegung zulässig. Elterlein. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch versuchte der 20jährige Arbeiter Josef Hahn seine 17jährige Geliebte Anna Maria Tenbner nnd deren Mutter zu ermorden. Ueber die Details der Untat ist nachstehendes bekannt: Seit einigen Jahren unterhielt Hahn mit der Tochter der Witwe Tenbner ein Verhältnis, dem auch eine jetzt 1-1 Monate alte Tochter entsproßte. Hahn war als roher Patron bekannt, der seine Geliebte wiederholt mißhandelte, so daß diese sich von ihm zurückzog und ihm den Zutritt in das Hans ver bot. Am Dienstag machte er wieder unter großem Lärm den Versuch, in das Hans einzndiingen, wurde jedoch daran verhindert. Nun stieg er des Nachts über ein Schuppen dach in die Wohnung, bewaffnet mit einer langstieligen Hacke. Durch das Geräusch wurden die beiden Frauen aufmerksam und alö die Mutter ans der Schlaskammer trat, schlug Hahn mit der Hacke ans sie los. Der Hieb wurde dadurch abgeschwächt, daß er mit dem Mordinstrn- ment an der niederen Decke des Zimmers anschlng. Die Angegriffene nahm noch schnell das Kind an sich und ent floh. Inzwischen schlug der Strolch ans steine unglückliche Geliebte los und brachte ihr mehrere schwere Verletzungen am Kopfe bei, so daß sie zusaminenbrach. Der Mörder flüchtete. Die gerichtsärztliche Untersuchung der bedauerns werten Frauen konstatierte bei dem Mädchen fünf Beil hiebe nach dein Kopfe. Die Mutter Tenbner befindet sich außer jeder Gefahr; ob es der ärztlichen Kunst gelingen wird, auch deren Tochter wieder herznstellen, ist fraglich. Voir den: Täter fehlt bis jetzt jede Spur. X Bautzen. Am 30.Okt. wird in Bautzen eine Zusammen knifft ehemaliger Bantzencr Handelsschüler stattfindeii. Zittau. Am Donnerstag feierte der Direktor der hiesigen katholischer Bürgerschule, Herr Joseph Kurze, sein 25jähriges Lehramtsjubiläunr. Am Vormittag wurden dein Jubilar durch Vertreter des Schulvorstandes und der Lehrer- schaft Glückwünsche dargebracht bez. Geschenke überreicht. Herr Direktor Kurze wurde Michaelis 1870 vom katbolischen Seminar in Bautzen entlassen und nach kurzer Wirksamkeit in Ostrih und Seitendorf Ostern 1880 in Zittau angestellt. kann also nächste Ostern auf eine 25jährige Lehrtätigkeit an unserer Schule zurückblicken. — Se. bischöfl. Gnaden, Herr Dr. Georg Wnschanski, wird am nächsten Sonn tag. den 0. Oktober, in der hiesigen Pfarrkirche das Sakra ment der Firmung ansspendcn. Der feierliche Cnrvfang des Oberhirten erfolgt Sonnabend nachmittag 5 Mir in der Marienkirche in der kirchlich vorgeschriebencn Weise. — Anläßlich der Anwesenheit des hochm. Herrn Bischofs wird das .. Kath. Kasino" sein Stiftungsfest, das am Montag abend */„9 Uhr im Saale zu „Stadt Prag" abgehalten wird, zu einer Gemeindefeier erweitern. Hierzu sind nicht nur die Mitglieder der katholischen Vereine, sondern auch alle katholischen Männer und Frauen des Zittaner Pfarr« bezirks nebst ihren Angeböriaen emaeladen. Der Krieg in Qitaflen. Ueber die Lage bei den Hauptarmeen stimmten bisher die Meldungen insofern überein, als auf keiner Seite ernste und entscheidende Bewegungen beobachtet oder angckündigt waren — wenigstens wenn man die sich täglich wiederholen- den Sensationsnachrichten beiseite läßt. Unsere Vermutung, daß der japanische Führer die Chancen nicht mißachten würde, die sich einer Offensive auf dem westlichen, dem rech ten Ufer des Hunho bieten, wird durch einige kleine Anzei- chen bestätigt. In Mulden will man erfahren haben, daß am Liauho bereits japanische Abteilungen eingetroffen seien, und das Auftauchen zahlreicher Chunchusenbanden in der Umgegend von Hsinminting wird damit in Beziehung ge bracht. Einer russischen Zeitung ist sogar gemeldet wor den, daß Okus ganze Armee bereits den Hunho überschritten habe. Irgend welche Zuverlässigkeit können diese Angaben jedoch nicht beanspruchen. General Ssacharow meldet: Am 4. Oktober verdrängte eine feindliche Abteilung in Stärke von etwa vier Kompag nien und einer Eskadron unsere Feldwache bei Hunlinpu nach Westen. In der Nähe der Eisenbahn erhielt die Feld wache Verstärkungen, und eine von unseren Kavallerie-Ab teilungen rückte von Westen vor und siel den Feind in den Rücken. Ter Feind zog sich unter Verlusten zurück. — Eine von unseren Nekognosziernngsabteilungen näherte sich an demselben Tage den Steinkohlengruben von Jantai von Norden her bis auf vier oder fünf Werst. Vier japanische Eskadrons und drei Kompagnien gingen vor der Vorhut unserer Abteilung eilig zurück. Unsere Kavallerieabteilun- gen zogen sich gegen sechs Uhr abends, nachdem sie die Stel lung des Gegners eingehend besichtigt batten, nach ihren Standorten zurück. Ans unserer Seite ist ein Kosak ge fallen, sowie ein Offizier und zwei Kosaken verwundet wor den. Der Feind hat einige Verluste erlitten. Zwei Japa- ner wurden gefangen genommen. Der Korrespondent der „Birschewija Wjedomosti" in Mnkdcn telegraphiert seinem Blatte: Nach den vorbereiten den Vertcidignngsarbeitcn zu urteilen, kann man wohl an nehmen, daß Knropatkin nicht die Absicht hat, Mnkden auf- zngeben. Für die ganze Armee sind Erdhütten gebaut wor den, die bcgneni und warm sind. Täglich treffen in Mnkden japanische Reiter ein, die General Mischtschenko gefangen genommen hat. Ihr Aussehen ist erbarmenswert. Sie sind ausgehungert nnd starr vor Kälte. Wichtige Gescheh nisse haben sich nicht ereignet. London, 0 .Oktober. Wie „Daily Telegraph" ans Tschifn von gestern meldet, ist dort das Bruchstück eines Zettels in chinesischer Schrift mit der Unterzeichnung Stöffels gezeigt worden, welches besagt, daß am 25. v. M. vor Port Arthur Ruhe geherrscht habe. Die Japaner hätten nochmals einen Waffenstillstand zur Beerdigung ihrer Toten verlangt, das Verlangen sei jedoch abgelelmt worden. Nach anderen Berichten hätten die Javaner am 24. und 25. v. M. wiederum versucht, die Höhen und Hügel zu stürmen, seien aber znrnckgeschlagen worden. Auch ein Ausfall der Russen sei mit großen Verlusten znrückgewiesen worden. M nkden , s>. Oktober. (Telegramm der Agencc Ha- vas.) Admiral Alerejew ist hier eingctroffen, nm mit Lttiro- patkin eine Besprechung zu haben. Die Japaner organisie ren in der Mongolei und in den Gegenden westlich von Mnkden, die an der Grenze liegen, zahlreiche Chimchnsen- banden, die von Japanern befehligt werden, nm zu ver suchen, die Eisenbahn zu zerstören und zu verhindern, daß die Russen sich in der Mongolei verproviantieren. Neues vom Taste. Berlin. Auf dem Luist'nkirchhofe wurde nachmittags das Grabdenkmal für den Dichter Julius Lohmeyer unter zahlreicher Beteiligung feierlich euibüUi. — Ter 20jähr. Buch halter Ulrich. Adalberlstraße, unterschlug 5000 Mk. und entfloh. Breslau. Ein Landwirtsstihrwerk aus Schviiellgut wurde von einem Bahuzug überfahren. Die Frau des Landwirts wurde getötet, der Kutscher schwer verletzt. Naumburg, 6. Oktober. Zwischen Naumburg und Almerich ist, dem Naumburger Kreisblatt zufolge, heute nachmittag ein Eilgüterzng au einer in der Ausbesserung begriffenen Gleisstellc entgleist. Eine der beiden Loko motiven des Zuges ist beschädigt, drei Güterwagen wurden vollständig zertrümmert, ein vierter beschädigt. Ein Bremser wurde leicht an den Beinen verletzt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigeu aiisrecliterbalieu. K o u st a u z, 5. Oktober. Als Urheber des Einbruckis- diebslahls in Eugen, bei dem aus der Postkasse 4000, nicht wie früher gemeldet worden war. 25,000 Mark, entwendet wurde», ist der dreißigjährige, wegen Diebstahls bereits mehrfach vorbestrafte Hausknecht Hcrbeuer aus Raudegg ver haftet worden. Ter Verbleib der gestohlenen Siimiue konnte noch nicht ermittelt werden. Budapest. «>. Oktober. Bei der Staalsdrnckerei sind, wie eine Lokalkorre'pondenz melde!, große Unterschlagungen entdeckt wm den. Es zeigte sich, daß Packele mit Brief marken. Stemvelsorinnlaren und Wechselblankellen weniger Werte enihiellen, als daraus angegeben woidrn war. Die Untersuchung ist eingeleitet. Neapel. Die Gattin des Professors Lanrenti wurde am Bahnhofsbnffet von ihrem srüheren Liebhaber erschossen' der sich dann selbst erschoß. Dessau. Wie der „Anh. St. Anz." meldet, ist in dem Braunkohlcnwcrkc Gcrlebvgt durch Einbruch von Wasser und Schlammmassen eine Strecke von 1000 in verschlammt worden. Dir Belegschaft ist znm Teil abgcschnitten. Man befürchtet, daß 18 Mann umgckvmmen sind. W i c n . 0. Oktober. Tie Erzherzogin Marie Valeria ist beute nachmittag ans Schloß Wallsee von einem Prinzen entbunden worden. Das Befinden der Mutter wie des Kindes ist gut. W i e n, 0. Oktober. Wie die „Nene Freie Presse" meldet, ist die Ernennung des Vizeadmirals Grasen Monte- cuccoli znm Marinekoinmandanten an Stelle des bisherigen Marinekoimnandanten Admirals Freihcrrn von Spann, welcher znriicktrat, vollzogen worden. Theater und Mnfik. j Zn unserem Bericht über das Oktober-Programm des Zentraltheale, s hat sich durch iolschc Information ein Fehler ein» geschlichen, de» wir hiermit richtig stellen. ES handelt sich um die japanische Trupve. von welcher wir sagten, sie sei bereits lm September im Viktoria-Salon ausgetrelcn. Wie uns die Direktion soeben mittcilt. ist dies nicht der Fall. Es ist vielmehr ein ganz anderes neues Ensemble, das auch in seine» vorzüglichen Dar bietungen sich wesentlich von der anderen Gesellschaft unterscheidet. Morgen. Sonntag, finden zwei Vorstellungen statt, in denen das prächtige Oktober-Programm zur Vorführung kommt. Die erste Vorstellung (ermäßigte Preises beginnt '/,4 Uhr nachmittags, während die zweite bei gewöhnlichen Preisen Uhr abends ihren Anfang nimmt.